Zwischen Luftbombardements und Judenstern

Gilad Erdan am 30.10. in der UN-Sicherheitsrat. Bild: UN Photo/Evan Schneider

Gilad Erdan, Israels UN-Botschafter, trat neulich mit einem Judenstern an seinem Jackett auf. Wie erklärt sich das?

 

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan trat diese Woche im Rahmen eines Propagandaevents des von ihm vertretenen Landes mit einem an seinem Jackett haftenden Judenstern auf. Der von Goebbels erfundene Judenstern hat sich seit der Shoah als Symbol moderner Judenverfolgung schlechthin, mithin als Emblem der Shoah insgesamt etabliert. Erdan benutzte es als manipulatives Mittel der Abwehr von Attacken gegen Israel wegen der verheerenden Bombardements im Gazastreifen, die nach palästinensischen Angaben viele tausende Opfer, unter ihnen unzählige Frauen und Kinder, gefordert haben. Erdans Akt rief sogleich Proteste von Israelis hervor, die behaupteten, der Politiker banalisiere vor der Weltöffentlichkeit die Shoah, beleidige die Überlebenden und schädige nur der Sache, der er meint, mit diesem spektakulösen Mittel dienen zu sollen.

Gleichwohl sei hervorgehoben, dass Erdan nicht im luftleeren Raum handelte. Das Entsetzen über das Grauen, das Israel am 7. Oktober widerfuhr, war allgemein dermaßen groß, dass man eine ihm angemessene Rhetorik in den israelischen Medien suchte. Spontan verfiel man auf den Shoah-Diskurs, indem man behauptete, so etwas habe man seit der Shoah nicht erlebt. Die Verbrechen der eingedrungen Terroristen gemahnten an Shoah-Monstrositäten und die Terroristen an Nazis.

Benjamin Netanjahu selbst gab gleichsam staatsoffiziell die Marschroute an, als er deklarierte, die Hamas-Terroristen seien die neuen Nazis. Es ging ihm ging darum, die Stimmung für die große Vergeltung anzuheizen, vor allem die Legitimation für die bevorstehende Aktion der IDF und ihrer Luftwaffe propagandistisch zu speisen. Teile der Bevölkerung konnten sich damit emotional identifizieren, denn es herrschte zunächst auch Entsetzen darüber, wie ungeschützt und ohnmächtig man am 7. Oktober gewesen war, mithin vom Staat und seiner Armee verlassen, ja verraten wurde.

Aber gerade darin lag auch das Ideologische der Shoah-Analogie. Es ist schon erstaunlich, dass man sich im Jahre 2023 dieser Parallele überhaupt meinte bedienen zu dürfen. Und wüsste man nicht, wie manipulativ Israel immer schon mit dem Shoah-Gedenken umzugehen pflegt, müsste man sich fragen: Wissen die Leute im Land wirklich nicht, was – bei aller Bestürzung über den konkreten Horror am 7. Oktober – der Unterschied zum Holocaust des europäischen Judentums in den 1940er Jahren ist? Haben sie noch immer nicht begriffen, dass das Singuläre der Shoah, auf das man gerade in Israel immer wieder insistiert, darin zu sehen ist, dass es sich um einen industriell praktizierten, in administrativ-bürokratischer Akribie betriebenen, an Juden verbrochenen Völkermord handelte, um Opfer, die, von niemandem beschützt, einer abstrakten Ideologie folgend, millionenfach zu liquidieren?

Israel war am 7. Oktober nicht in seiner Existenz bedroht. Die Opfer in den jüdischen Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen fanden ihren abscheulichen Tod nicht, weil sie ungeschützt waren wie die Juden Europas zur Nazizeit, sondern weil ihre Armee, eine der mächtigsten der Welt, und die Geheimdienste des Landes durch Nachlässigkeit, Arroganz und eklatanter Fehleinschätzung des Feindes schlicht und ergreifend versagt haben. Was hatte das mit dem historischen Holocaust zu tun? Nicht von ungefähr erbosten sich gerade Shoah-Überlebende über den von Gilad Erdan implizit gemachten Vergleich.

Und doch widerspiegelt diese propagandistische Farce auch ein Wahrheitsmoment der kollektiven politischen Kultur Israels. Denn während Gilad Erdan sich nicht entblödete, die israelische Situation als die der historischen Shoah-Opfer vergleichbar darzustellen, wüteten seit Tagen die israelische Luftwaffe und die Bodentruppen der IDF im Bestreben, Gaza dem Erdboden gleichzumachen und die Hamas zu eliminieren, wobei die angebliche Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung des Gazastreifens vor allem als propagandistisches Lippenbekenntnis fungiert.

Der von Israel verursachte Horror wird damit rationalisiert, dass man keine andere Wahl habe (die Hamas selber nehme ja keine Rücksicht auf die eigene Bevölkerung); und damit man mit der massiven Tötung von Frauen und Kindern zurande kommt, werden die Gräuelbilder des 7. Oktobers immer wieder heraufbeschworen. Dass dabei das biblische “Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn” sowie die obligatorische Erinnerung an Amalek zum Tragen kommen, sei nur nebenbei bemerkt. Das sind die archaischen Anlaufstellen für die ultimative Legitimationsgrundlage der israelischen Vergeltungspraxis: die Shoah-Erinnerung.

Von größerer ideologischer Bedeutung ist dabei allerdings die zum Grundmuster der israelischen Ideologie geronnene Gleichzeitigkeit der Gegensätze: Man ist Meister der Selbstviktimisierung geworden, zugleich aber auch stolzer Träger massiver Gewaltausübung. Peinlich ist dabei vor allem, wie man sich selbst stets als good guy wähnt: Israel habe die “moralischste Armee der Welt”, Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübten immer nur Israels Feinde.

Die Barbarei einer seit Jahrzehnten betriebenen Okkupation und Knechtung der Palästinenser wird einfach ausgeblendet – es darf ja kein Grund für die Gewalt der Feinde geben, es sei denn den, dass es sich eben um Barbaren, “Tiermenschen” und “neue Nazis” handle. Und weil dem so ist, wird in den Medien zuweilen auch der Völkermord propagiert: Alle im Gazastreifen lebende Menschen seien Hamas-Anhänger, also gehören sie alle ausgerottet. Und die Kinder? Die töte man am besten, solange sie noch klein sind, damit sie nicht zu Hamas-Terroristen heranwachsen. Nicht alle sprechen das explizit aus. Aber das Beschweigen dessen, was jetzt im Gazastreifen an menschlicher Not entsteht, bedeutet letztlich nichts anderes als die Hinnahme dessen, was man nicht artikulieren darf.

Israel bedient sich der Opfer-Mentalität, um eigene Verbrechen zu legitimieren; es geriert sich letztlich als ein sich als Opfer gebender Täter, der die Shoah-Erinnerung ideologisch zu seinem Kronzeugen erhoben hat. Trotz aller Kritik an ihm hat UN-Botschafter Gilad Erdan ganz im Sinne der politischen Kultur des von ihm vertretenen Landes agiert.

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52 Kommentare

  1. Was Gilad Erdan, Israels UN-Botschafter, mit seiner Aktion mit dem Judenstern erreichen wird ist, dass auch Menschen, die die Nazis auf das äußerste verachten, nie mehr etwas vom Holocaust hören wollen.

    Der Holocaust eignet sich nicht als Versuch um daraus politisch Kapital zu schlagen, und Leute die das versuchen erreichen nur das Gegenteil.

    1. “Der Holocaust eignet sich nicht als Versuch um daraus politisch Kapital zu schlagen”

      Ganz offensichtlich eignet er sich dafür. Hervorragend eignet er sich dafür.

    2. Wie ich schon mal schrieb, die tragische Verquickung der Geschichte, wäre den Nazis die völlige Vernichtung der Juden gelungen hätten wir die heutigen Probleme nicht. Jetzt haben wir es aber mit Menschen zu tun, die durch den Holocaust scheinbar noch in den Folgegenerationen so traumatisiert sind, dass sie nicht mehr rational denken und handeln können, also eigentlich gar keine Ämter ausführen können. Davon andererseits abgesehen, jemand der aus der Tatsache durch A Unrecht erfahren zu haben ableitet selbst nun gegen B Unrecht ausüben zu dürfen und überhaupt quasi auf ewig Narrenfreiheit und Opferabo in Anspruch nehmen zu dürfen macht sich natürlich unsympathisch und setzt sich dem Verdacht aus eventuell gar nicht traumatisiert zu sein, sondern die eigene Opfergeschichte mit Kalkül zu instrumentalisieren. Mal ganz abgesehen von den ganzen Dingen die da tatsächlich im Hintergrund laufen, hinter der grotesken Farce, die uns die Mainstream-Medien als seriöse Nachrichten aufzutischen versuchen.

  2. Es ist schlicht eine Geschmacklosigkeit sondergleichen. Dieser “Botschafter” meint in seiner Abgehobenheit, dass die Welt diesen billigen, schmierigen Trick nicht durchschaut. Israel schadet sich dadurch selbst. Die Pose “ewiges Opfer” greift immer weniger. Und das ist gut so.

  3. Übrigens hat sich Deutschland in der UNO nun GEGEN die Verurteilung des Nationalsozialismus gestimmt. Dank der Grünen und der SPD ist die NSDAP nun wieder rehabilitiert. Ich habe die Grünen schon lange für die Rechteste aller deutschen Parteien gehalten und die SPD ist schon in den 30igern als Mitläufer des Nationalsozialismus aufgetreten (kann man in alten Zeitungen auch lesen). Daher ist das keine Überraschung. Und der Ukrainekrieg zusammen mit dem Israel Konflikt ist jetzt die perfekte Ausrede endlich mit dem Fliegenschiss auszuräumen.

    1. Verfolgt man da geistige Erbe der Grünen zurück, stösst man Ende des 19. Jahrhunderts auf rassistische, antislawische, antisemitische und sozialdarwinistische Strömungen innerhalb der Lebensreformbewegung. Dieser sozialkonservative bis faschistische Flügel der Grünen beherrscht die Partei. Daher können sie auch so gut mit den “Christen”.

      1. Nicht zu vergessen, das in ihrem ersten Wahlprogramm aus den frühen 80gern auch noch die Legalisierung von sexuellem Kindesmissbrauch auf der Liste stand.
        ( entkriminalisierung von Liebe zwischen Erwachsen und Minderjährigen, oder so genannt, schöner Euphemisms, auch von Jürgen Trittin damals unterzeichnet…)

        Das das auf Druck von Aussen entfernt wurde ist irrelevant, es zeigt wessen Geistes Kind die sind, die Kinderficker sind ja nicht aus der Partei verschwunden, sie haben nur nicht mehr so laut krakehlt.

    2. “… und die SPD ist schon in den 30igern als Mitläufer des Nationalsozialismus aufgetreten (kann man in alten Zeitungen auch lesen)”

      Nun mal sachte. Die SPD hatte 1932 Hindenburgs Kandidatur zur Wiederwahl als Reichspräsident unterstützt, der dann per Präsidialverordnung die Nazis an die Regierung brachte, die Reichstagsbrand-Verordnung erließ, welche die Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft setzte, und der das Ermächtigungsgesetz unterzeichnete. Sie hatte im Januar 1933 den Generalstreik als gemeinsames Mittel der Arbeiterparteien gegen die Etablierung der Nazi-Herrschaft abgelehnt.
      Aber das war’s dann auch.
      Wenig später war die SPD verboten und etliche ihrer Mitglieder saßen im KZ.

  4. Nun, da die BRD, die Ukraine, USA, UK und andere in der UN-Generalversammlung für die Verherrlichung des Nazismus gestimmt haben, soll dieses Schmierentheater nicht wirklich verwundern. Dem kollektiven Westen ist nichts mehr peinlich.

    Ich versuchte gerade herauszufinden, ob Israel dieses Jahr wieder gegen die Glorifizierung des Nazismus gestimmt hat (hat, siehe unten). Mit den üblichen “Internet-Such-(eher Zensur-)maschinen ist das eine Qual.

    Gefunden: https://t.me/russlandsdeutsche/22451 🙂

    1. Jetzt hatte ich 45Minuten gesucht, wow wie jeder mögliche Dreck auftaucht, aber nichts brauchbares aus erster Hand!
      Das lässt für mich nur einen Schluss zu, die Politik hat mehr Angst vor dem eigenen Volk, als für ihre sog. Feinde.

  5. Nun wird es ja langsam ernst für unseren Moshe. Täglich muss er in den Luftschutzkeller. Was ist, wenn sich Israel nun dem weltweiten Gejammer beugt und wieder auf die Auslöschung der Hamas verzichtet? Dann kommen noch viel mehr Raketen. Wenn die Gegenseite gewinnt, dann gehen sie mit dem Moshe so um, wie am 7. Oktober. Die Lage ist ernst. Es ist ja nicht nur die Hamas, da ist auch die Hisbollah, deren Chef sich gestern so äußerte:

    “Er bezeichnete die Terror-Attacke als „weise, mutig und zur richtigen Zeit“. Gleichzeitig drohte er mit einer weiteren Eskalation.”

    Iran, Hisbollah und Hamas geben in Satzung und Statements die lupenreine und ungefilterte Weltsicht der NSDAP wieder. Es gibt nicht den geringsten Zweifel, dass das Nazis sind. Und auf deren Kapitulation soll Israel verzichten? Das ist dann der nachträgliche Sieg der NSDAP.

    Man kann mit Nazis nicht verhandeln. Der Nazi hat die bedingungslose Kapitulation zu unterschreiben und dann die Fresse zu halten. Israel trägt den Geist der Alliierten in die heutige Zeit. Macht das! Bravo!

    1. Die einen sind Nazis, die anderen Faschisten. Wo ist der substanzielle Unterschied? Der entscheidende und brandgefährliche Unterschied ist der, dass die einen offen zugeben, Menschenverächter zu sein, während die anderen heute einen auf Antifaschisten machen, aber die geistigen, raffinierteren Brüder der ersteren sind.

      1. Palästina=Hamas? Interessant, dann dürfte es am Vorgehen der IDF ja wenig zu kritteln geben. Es sei denn, man hängt der menschenverachtende Ideologie der Hamas an. Kann man dann ja aber auch gleich so schreiben, von wegen Rückgrat und so.

      2. Ja, was haben denn die Alliierten mit der Nazipartei und der Wehrmacht gemacht? Sie haben sie ausgelöscht. Was Du, wenn ich es richtig sehe, bedauerst.

        Natürlich willst Du auf die Zuckermann’sche Behauptung hinaus, Israel wolle die gesamte Gazabevölkerung umbringen. Kannst Du Sir vorstellen, wie das aussähe, wenn sie das wirklich vorhätten? Es war mir denn doch zu blöd, das zu kommentieren.

        1. wenn schon hilter-vergleiche, dann aber auch ohne täter-opfer-umkehr ! es sind die palis, die seit nun 20 jahren dort im freiluft-ghetto zusammen-gepfärcht und der brutalen willkür der besatzer ausgeliefert sind.
          sie sind hier der barbabarische faschist !

        2. “Israel”, also den Faschistoiden und Faschisten, die da gerade das Kommando, und leider die Zustimmung der grossen Mehrheit der Israelis haben, ist das Leben der arabischen Menschen scheissegal, und sie befürworten Vernichtung oder mindestens Vertreibung. Das haben sie so deutlich gesagt, dass nicht einmal Du es wirklich leugnen kannst, so sehr Du es versuchst.

          “Auslöschung der Hamas” ist Nazisprache, “Auslöschung der NPD, der Antideutschen” oder anderer Extremisten wäre es genauso. Es ist die eliminatorische Sprache der Nazi-Vernichtungspolitik.

      3. “HAMAS” ist nicht einfach eine Organisation. Das ist vor Allem eine Idee. Die kann man nicht auslöschen, selbst wenn man alle deren Anhänger töten würde, würde man damit nur noch mehr Anhänger schaffen. Wie sollen sie die HAMAS auslöschen, wenn deren Führung auf der ganzen Welt verteilt ist. Der Chef lebt in Doha z.b.

        Aber die “Vernichtung der Hamas” ist sowieso vorgeschoben. Denn in Wirklichkeit vernichten sie nicht die Hamas, sondern Palästinenser als Solche.

    2. man kann mit zio-nazis nicht verhandelnd, wie man sieht. sie torpedoieren jeden versuch der politischen durchsetzung der 2-staatenlösung, betreiben gezielt eine imperiale blut-und-boden-politik, verüben genozid und unterstützen den vermeindlichen gegner um genau das zu rechtfertigen.

    3. Sie machen sich das ziemlich einfach, ich würde empfehlen auch die Hintergründe in Betracht zu ziehen bevor man Urteile fällt… wir täten gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
      „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. …
      https://www-counterpunch-org.translate.goog/2023/11/03/israeli-rabbi-describes-settler-rampages-across-west-bank/?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de
      https://www.infosperber.ch/politik/welt/netanyahu-hat-die-hamas-fuer-seine-strategie-missbraucht/
      https://globalbridge.ch/gaza-es-geht-auch-um-gigantische-wirtschafts-und-machtinteressen-der-usa/

  6. Das sieht schon nicht mehr nach “Auge um Auge, Zahn um Zahn” aus. Das sieht mittlerweile viel mehr nach “Beide Augen, sämtliche Zähne, alle Finger und alle Zähen für ein Auge aus. “

    1. “Im Frühjahr 1941 schickte die polnische Widerstandsbewegung Witold Pileckis Auschwitz-Bericht an die britische Regierung, diese wurden von der britischen Regierung als unglaubwürdig bezeichnet!”

      In Pileckis Bericht stand nichts, was “unglaubwürdig” hätte wirken können, denn im Frühjahr 1941 war Auschwitz noch kein Vernichtungslager. Über die Zustände in “normalen” deutschen KZs wusste die Welt (außer Herrn Pilecki) aber seit August 1933 bescheid, nachdem der deutsche Kommunist Hans Beimler, der aus dem KZ Dachau hatte fliehen können, seine Broschüre “Im Mörderlager Dachau” in Prag veröffentlicht hatte.

      Die Massenvernichtung der Juden begann mit dem Überfall auf die SU im Juni 1941, als zunächst sog. Einsatzgruppen der SS hinter der Front “nicht-industrielle” Massenmorde verübten. Die Umsetzung des industriellen Massenmords in Vernichtungslagern wurde auf der Wannsee-Konferenz im Januar 1942 vereinbart. Vorher gab’s auch in Auschwitz keine Gaskammern.

      “Never Again”. (Tanz der Teufel)

      Es läuft gerade ein täglicher Massenmord und zwar wieder in einem gut bewachten und eingezäunten Gebiet, das der britische Premier Cameron bereits vor 13 Jahren als “prison camp” bezeichnete.

      1. Meines Wissens wurde sehr viel später 1943/44 der Oberrabbiner in Ungarn vor dem gewarnt, was die Deutschen in Auschwitz machen. Auch er hielt es für Propaganda und unterließ Gegenmaßnahmen.

        Der Herr Teufel übersieht hier aber, dass das anbringen des Judensterns heute im aktuellen Kontext zu bewerten ist. Und hier inszenieren sich Leute, die genau wie die Hamas, Täter sind, als Opfer. Das die Hamas den Israelis an den Kragen will, weiß jeder. Da braucht niemand gewarnt zu werden.

      2. Danke für die Antwort, die Lebensgeschichte von Hans Beimler kannte ich noch nicht.

        Leider wurde auch Hans Beimler genauso wie Witold Pilecki von Kommunisten ermordet, der Eine im Republikanischen Spanien und der Andere im befreiten Polen.

  7. Ist hier jemandem bekannt, ob ARTE bzw. Youtube Beiträge löscht?
    Ich wollte hier einen interessanten ehemaligen ARTE Dokumentarfilm verlinken, aber bei Youtube und bei ARTE ist der gelöscht worden – es deckt sich übrigens weitgehend mit dem von Moshe Zuckermann geschilderten, was im Dokumentarfilm von ARTE vorkommt (ist der deswegen gelöscht worden???).

    Der ORF will diesen Film, wie geplant, neu veröffentlichen, wie ich gerade zufällig entdeckt habe, und verweise daher auf den Film, der am 18.11.2023 beim ORF ausgestrahlt werden soll – der Titel ist “Machtkampf ums gelobte Land – Israel, Palästina und die Rolle der Siegermächte (Israël, merci Moscou)” – Link und mehr dazu hier:

    https://www.fernsehserien.de/geschehen-neu-gesehen/sendetermine/orf-iii/18.11.2023-20:15-Uhr

    Gruß
    Bernie

      1. Hallo Arte,

        ja, es ist der gleiche, und ich hab den gesehen, will aber nicht näher auf den Inhalt eingehen, der sehr informativ war was neueste geschichtliche Erkenntnisse über die Gründung Israels/den Konflikt mit den Arabern angeht, und den innnerisraelischen Umgang mit den Überlebenden der Shoa/des Holocaust bzw. den Wandel der jüdischen Erinnerungskultur bis 2023…..nur soviel, die Anfangszeit war eine ganz andere für Shoa/Holocaust-Überlebende in Israel, was den Umgang mit ihnen angeht, in Israel……die Enkel sind da völlig anders drauf als die Gründer des Staates Israel….die längst verstorbenen Zionisten der Gründergeneration…..

        Der war nämlich zu Anfang gar nicht so wie 2023, sondern ganz anders…..nur soviel sei hier verraten, wer mehr wissen will, der soll sich den ehemaligen ARTE Film beim ORF ansehen, natürlich nur insofern der auch ausgestrahlt wird vom ORF…..

        Gruß
        Bernie

  8. Es gibt Videos, die die Zerstörung der Al-Azhar Universität und das Resultat eines Luftangriffs auf einen Verwundetentransport zeigen sollen. (Wo bleibt eigentlich Jehova, wenn man ihm mal gebrauchen könnte?)

  9. @ArturC:
    Artikel 1C aus dem israelischen Nationalstaatsgesetz von 2018:

    Das Recht, im Staat Israel nationale Selbstbestimmung auszuüben, steht nur dem jüdischen Volk zu.

    Das ist ein inhärent rassistisches Gesetz und schreibt auch in weiteren Artikeln dem palästinensischen Bevölkerungsteil sämtliche staatsbürgerliche Rechte ab, beansprucht das gesamte Territorium und auch das gesamte Jerusalem – im Gegensatz zu den Gründungsdokumenten der UNO und den weiteren völkerrechtlichen UNO-Resolutionen.
    So lange, wie diese Form des praktizierten staatlichen Rassismus nicht beendet wird, muss sich niemand wundern, daß es keine Versöhnung geben kann. Wie die Apartheid in Südafrika geendet hat, läßt sich ja auch noch nachschlagen.
    Man kann sich übrigens nicht auf den Artikel in der Übersetzungsversion der deutschen Wikipedia stützen, sondern sollte sich aus dem hebräischen Text des Originals direkt übersetzen lassen. Der Wikipediaartikel bietet dazu keinen Link an, Wikihausen lässt grüßen.

    1. Es gab vor Jahren auch schon mal die offen ausgesprochene Bestrebung, die arabischen Staatsbürger Israels formell “auszubürgern”. Das war ein Vorschlag der damaligen Justizministerin (!!) Tzipi Livni. Es sollte also eine Art staatenlose Staatsbürgerschaft realisiert werden, womit die Araber in Israel, meist Bewohner Jerusalems, auch rechtlich-formell zu Menschen zweiter oder dritter Klasse geworden wären.

      Vergleichbar der Entrechtung der russischen Minderheiten in den Baltenstaaten.

      Wie war das nochmal mit der “einzigen Demokratie im Nahen Osten”?

  10. Die Hamas bzw. ein Teil der Wortführer spricht sich für eine internationale Untersuchung aus.
    Genannt wird das ‘Verhalten’ USA/GB/F/D/I, ob Politik oder Geheimdienste soll ja eventuell untersucht werden.
    Falls solch eine Untersuchung stattfindet bleibt abzuwarten, auf jeden Fall, wird die Abstimmung zu dessen Hinweise geben können.
    Jedenfalls sollte man die diverse Besuche diverser Staatsvertreter/oberhäupter in den vergangenen Monaten mit einbeziehen…

  11. Moshe Zuckermann beschreibt richtig:
    “Israel bedient sich der Opfer-Mentalität, um eigene Verbrechen zu legitimieren; es geriert sich letztlich als ein sich als Opfer gebender Täter, der die Shoah-Erinnerung ideologisch zu seinem Kronzeugen erhoben hat. Trotz aller Kritik an ihm hat UN-Botschafter Gilad Erdan ganz im Sinne der politischen Kultur des von ihm vertretenen Landes agiert.”

    Wenn ich Israel wäre, dann würde ich es zur ‘Staatsräson” machen, dass man in allen Aussagen Israels niemals wieder auf den Opfer-Status aufgrund der Shoa hinweist, ja die Shoa soweit möglich nicht mal mehr erwähnt in allen öffentlichen Angelegenheiten mit anderen Staaten und Ausländern. Und ich würde auch meinen Bürgern raten dies ähnlich zu halten und auch allen Juden in anderen Staaten der Welt würde ich dies nahelegen.

    Denn ich vermute, dass ein Gutteil dessen, was man heute alles als “Antisemitismus” bezeichenet, also Judenfeindlichkeit oder Israelfeindlichkeit, auf genau diese Verwendung der Shoa in verschiedenen ultimativen Antisemitismus-Moralkeulen zurückgeht. Und dieser ständig vor sich her getragene Opferstatus wirkt sich sicher auch nicht gut aus auf die Psyche der Juden und Israelis.

    Auch wenn die Verwendung dieses Opferstatus eine Reihe von machtpolitischen Vorteilen bot und bietet, so ist doch wohl eines klar: Wenn es immer und überall heißt und mit größtmöglichem moralischen Druck formuliert wird: “Du darfst nichts gegen Juden und Israel sagen, denn sie sind die Opfer des größten Unrechts aller Zeiten”, dann wird sich die Energie des dadurch ausgeübten moralischen Zwanges natürlich in einer normal menschlichen Gegenreaktion, wohl oder übel, früher oder später, massiv gegen Israel selbst richten. Zumal es in einigen Bereichen eben offensichtlich ist wie dieser Opferstatus missbraucht wird.
    Das schürt am Ende mehr Antisemitismus, als dass es ihn verhindert und wird zur Gefahr für Israel und für die Juden selbst.
    Wenn ich Israel wäre, würde ich sogar andere, also Nichtjuden darin zu bremsen versuchen mit der Antisemitismus-Moralkeule um sich zu schlagen, all jenen, die besonders in Deutschland, aber auch in den USA und sonstwo meinen sich gegen Herabsetzung von Juden und Isreal engagieren zu müssen (und dies auch teilweise wieder zweckentfremden und für ihre eigenen Zielen zu missbrauchen).

  12. Völlig einverstanden, diverse Punkte habe ich selbst schon in Kommentaren, hier und bei Telepolis, genau so vorgebracht.

    Gewiss agiert der israelische UN-Botschafter “ganz im Sinne der politischen Kultur des von ihm vertretenen Landes”. Die Mär der staatlichen Existenzbedrohung ist aber auch anderswo, gerade auch in Deutschland, sehr beliebt. Paradox ist allerdings, dass genau das dadurch vermeintlich legitimerte Verhalten den Staat Israel wirklich gefährden kann. Sollte es dadurch zu einer allgemeinen Eskalation kommen, könnte der Krieg aufgrund des relativ kleinen israelischen Territoriums trotz Atombewaffnung zu nicht mehr gutzumachenden Schäden führen, woran auch eine noch weitergehende Zerstörung der Kontrahenten nichts änderte. Es liegt daher im wohlverstandenen israelischen Eigeninteresse, den Absprung vom Verfeindungsdenken zu schaffen und in Verhandlungen auf Augenhöhe einzuschwenken. Mit den nun herrschenden Faschisten – nicht Nazis – wird das allerdings ganz gewiss nicht möglich sein.

  13. Kann man die Deutschen von 1930/40, das damals wissenschaftliche führende und wirtschaftliche mächtige 80 Millionen Volk wirklich mit dem – Entschuldigung – gewalttätigen Hamas-Haufen gleich setzen?

    Suchen sich die verantwortlichen Herren in Israel nicht mit derartiger Opferinszenierung gegenüber einem weit unterlegenen Gegner vor ihrem eigenen Volk zu rechtfertigen? Führt nicht ihr Versagen und ihre Überheblichkeit genau zu dieser maßlosen Gewalttätigkeit gegen palästinensischen Zivilisten?

    Die Israelis sollten sich mal fragen, wie sie nach dem “Krieg”, den sie gewinnen werden, vor der Welt dastehen werden.

    1. “Die Israelis sollten sich mal fragen, wie sie nach dem „Krieg“, den sie gewinnen werden, vor der Welt dastehen werden.”

      Das ist Netanjahu wurscht, den Siedlern wurscht und dem sonstigen Rechten Gesocks ebenfalls, der Rest wird sich nach dem Ende der Blutrache die Augen reiben und « vielleicht » aber nur « vielleicht » zu einem Nachdenken kommen.
      Den USA ist doch ihr Image in der Welt auch wurscht : ist der Ruf erst ruiniert, dann bombt es sich ganz ungeniert !

      1. Nicht ganz. Die USA (und Israel) hatten schon ein massives Problem mit ihrer Unterstützung des südafrikanischen Apartheidregimes bis in die achziger Jahre des letzten Jahrhunderts (wobei Israel die RSA für sein Atombombenprogramm brauchte, und die israelische Rechte wärmste Sympathien für Apartheid und Bantustan hegte).

        Die Staaten der goldenen Milliarde verlieren derzeit massiv Einfluss auf den globalen Süden, wo sie ihn wegen ihres Krieges gegen Russland und ihrem Kriegskurs gegen China verzweifelt bräuchten. Ihre eigene interne Repressions- und Zensurpolitik blamiert das Demokratie- und Menschenrechtsgeschwätz, der israelische Terrorkrieg tut ein Übriges.

        Was rauskommt, ist ungewiss.

        1. punktgenau! Mit wehenden Fahnen in den Abgrund und möglichst Viele mitnehmen! Irgendwie erinnert mich das Ganze an den inszenierten Absturz des von einem kranken Piloten gelenkten Flugzeugs in Südfrankreich vor ein paar Jahren!

    2. naja auch der sogenannte ‘Hamas Haufen’ hat seine chronologische Entwicklung. Mal angenommen, da kommt plötzlich jemand ‘angesegelt’ und declariert das Land, auf dem ich jahrhundertelang gelebt und geliebt habe als sein eigenes und verweist mich aufs ‘Katzenklo’, macht das tendenziell keine gute Stimmung! Die ostdeutsche Verwandschaft weiß wahrscheinlich wovon ich spreche und da war das zeitliche Raster deutlich kleiner. Gottseidank lief die Enteignung dort ohne Blutbad ab, aber die schlechte Stimmung ist auch da verständlicherweise nicht zu übersehen!

      1. Aber wenn ich politisch etwas erreichen will für meine Leute und man sich mit den Israelis arrangieren muss, dann kann ich keine Zivilisten angreifen.
        Selbst die amerikanische Mafia hat es irgendwann geschafft auf Angriffe gegen reine Familienmitglieder zu verzichten. Hier gilt es für beide Seiten nicht.

  14. bei aller Dramatik der öffentlich gemachten Zusammenhänge des Desasters, es ist meiner Meinung nach, wie Moshe Zuckermann es bereits dargelegt hat, ein absolutes ‘No go’, den Holocaust als stilistisches Mittel zur Interpretation der aktuellen Zusammenhänge zu missbrauchen, um die ohnehin explosive Situation noch weiter zu befeuern, als auf eine Beruhigung und Klärung hinzuarbeiten! Die apokalyptischen Reiter werden niemals, weder für sich selbst, noch für die Gesamtsitution, ein friedvolles Miteinander erreichen und ich unterstelle, dass das auch nicht ansatzweise deren Anliegen ist! Ein Jammer, dass sie in Israel die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich vereinen!

  15. Vorweg:
    Ich hoffe sehr, dass Moshe Zuckermann unversehrt durch diese Zeit kommt. Das wünsche ich zudem allen jüdischen und palästinensischen Menschen, auch wenn ich weiß, und es nicht abweisbar ist, dass derzeit viele sterben, geopfert auf dem Altar von herrschenden Soziopathen.
    Vor allem denke ich an die Kinder, die allseits abgeschlachtet werden, die dazu noch verhöhnt werden, von allen Politiker/innen, die – zynisch – das Wort „Kinderschutz“ in den Mund nehmen. Das Allerletzte, das Politiker/innen interessiert, ist „Kinderschutz“. Kinder sind die Ersten, die sie für ihren eigenen Profit misshandeln und abschlachten lassen. Als ob Politiker/innen Menschenleben etwas bedeuten würden! Nebbich.

    Zum Eigentlichen:
    Es gibt eine Verpflichtung der deutschen Bevölkerung, damit jeder deutschen Regierung, gegenüber jüdischen Menschen: An der Seite eines jeden einzelnen jüdischen Menschen zu stehen, um dessen Leben zu bewahren.
    (Diese Verpflichtung gibt es auch gegenüber Roma und Sinti, gegenüber Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten, die in KZs ermordet wurden, dies nur nebenbei, ignorieren sowieso alle.)

    Um das Leben jüdischer Menschen zu bewahren, bedarf es einer Aktivität, die auf einen Friedensprozess ausgerichtet ist, nicht auf Krieg.

    Die derzeitige Regierung in Deutschland ist auf Krieg ausgerichtet, nicht auf Frieden. Sie nimmt damit die Vernichtung jüdischer Menschen in Kauf, wieder einmal.

    Erneut wird offenbar, dass es zwei (oder mehr) Arten und Weisen gibt, aus der Geschichte (nicht) zu lernen:
    Fraktion 1 sagt: „Nie wieder“ – das sind so harmlose Menschen wie „wir“;
    Fraktion 2 sagt: „Ach, so geht das“ – das sind die skrupellosen „Elite-Menschen“.

    Fraktion 1 hat aus der Familiengeschichte gelernt, Fraktion 2 gehört der Kaste an, die für das Elend verantwortlich ist, hat also aus der Politikgeschichte gelernt, wie man weiter herrscht und Not und Elend verbreitet.

    Wer die Auffassung teilt, dass es eine historische Pflicht Deutschlands ist, an der Seite eines jeden einzelnen jüdischen Menschen zu stehen, um dessen Leben zu bewahren, muss die derzeitig herrschende Regierung in Deutschland ablehnen, die in antijüdischer und antisemitischer Weise sich gegen die jüdische Bevölkerung und gegen die palästinensische Bevölkerung wendet.

    Sowohl Regierung wie ihr hörige Medien, der Staatsfunk, auch „ÖrR“ genannt, diffamieren alle, die sich für einen Friedensprozess im „Nahen Osten“ engagieren. Wie bekannt ist hierzulande das:
    https://www.youtube.com/watch?v=7I7W99OVcjo

    Die deutschen Medien berichten nicht über die Friedensbestrebungen von Juden und Palästinensern, sondern haben sich in den Dienst der Menschenfeindlichkeit, der Demokratiefeindlichkeit, der Rüstungs- und Pharmaindustrie gestellt. Sind also Wiedergänger.

    Wäre die deutsche Regierung und ihr zwangsfinanzierter Staatsfunk auf der Seite jedes einzelnen jüdischen Menschen, dann müssten sie auch die jüdischen Stimmen würdigen, die (berechtigt oder rechtlos) erhebliche Kritik an der israelischen Regierung üben. Das macht die deutsche Regierung und ihr Staatsfunk jedoch nicht. Folglich sind Regierung wie Staatsfunk als antijüdisch und antisemitisch bezeichenbar.

    Festhalten lässt sich: Erneut geht eine deutsche Regierung und ihr Propagandaapparat gegen jüdisches Volk vor. Das ist das Gegenteil von Reue und „Wiedergutmachung“ (die es nicht geben kann), sondern die Tradierung der üblen Geschichte.

    Wie pervers das Ganze ist: Wenn kritische jüdische Stimmen vom deutschen Staatsfunk mittlerweile als „antisemitisch“ bezeichnet werden.

    „Haben sie noch immer nicht begriffen, dass das Singuläre der Shoah, auf das man gerade in Israel immer wieder insistiert, darin zu sehen ist, dass es sich um einen industriell praktizierten, in administrativ-bürokratischer Akribie betriebenen, an Juden verbrochenen Völkermord handelte, um Opfer, die, von niemandem beschützt, einer abstrakten Ideologie folgend, millionenfach zu liquidieren?“

    „Industriell praktiziert, mit administrativ-bürokratischer Akribie betrieben“ – das hat Claude Lanzmann eindrücklich dokumentiert.
    Claude Lanzmann, Shoah.
    Trailer:
    https://www.youtube.com/watch?v=S7z8lOvfskk

    Und dieses Verbrechen wider alle Menschlichkeit, die fabrikmäßige Ermordung von Millionen von Menschen ist auch heute noch nicht im Bewusstsein der hiesigen Bevölkerung, der hiesigen Regierung und der hiesigen Aberwitz-Medien angekommen.

  16. Warum schmeißt man Israel nicht einfach aus der UNO raus?

    Die Möglichkeit dazu gäbe es, denn die Aufnahme Israels war einst an die Bedingung geknüpft, daß der Staat die UN-Resolutionen 181 II und 194 (Teilungsbeschluß inklusive (!!) Gründung eines Palästinenserstaates, sowie Rückkehrrecht der von ihrem Land vertriebenen Araber und Wiedergutmachung für deren zerstörten Besitz (Dörfer) erfüllt!
    Stattdessen hat Israel noch weiteres Land gestohlen, so daß den Arabern heute weniger als 10% des Landes “gehören”, das ihnen sogar der Teilungsbeschluß zugestanden hatte.

    Raus mit diesem Terrorstaat!

  17. In den Kommentaren hier wie auch schon in anderen Artikeln wird imer mal wieder auf Abstimmungen in der UN (entweder GV oder Sicherheitsrat) verwiesen und vor allem darauf, dass Gegenstand der jeweiligen Abstimmung wie auch die detaillierten Abstimmungsergebnisse im WWW schlecht auffindbar seien.
    Die beste Quelle für solche Dinge ist die Website der UNO un.org. Dort ist die Seite https://digitallibrary.un.org/search?ln=en&cc=Voting+Data verlinkt. Dort findet man z.B. die GV-Resolution
    “Necessity of ending the economic, commercial and financial embargo imposed by the United States of America against Cuba” die am 2.11.23 mit 187 von 193 Stimmen angenommen wurde, wobei 2 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung und 3 Nicht-Teilnahmen gab. Die Nein-Stimmen kamen von USA und Israel, die Enthaltung kam von der Ukraine.
    Siehe https://digitallibrary.un.org/record/4025763?ln=en
    Etwas älter, vom November 2022 ist die Resolution
    “Peaceful settlement of the question of Palestine : resolution / adopted by the General Assembly”
    Für diese Resolution stimmten 153 Mitgliedsländer und 9 dagegen. Es gab außerdem 10 Enthaltungen und 21 Nicht-Teilnahmen. Die Gegenstimmen kamen von CANADA, HUNGARY, ISRAEL, LIBERIA, MARSHALL ISLANDS, MICRONESIA (FEDERATED STATES OF), NAURU, PALAU und UNITED STATES

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