
Donald Trump ist unberechenbar. Aber seine dubiose Eigenwilligkeit wirkt sich in den USA anders aus als im Nahen Osten.
Die israelische USA-Expertin Yael Sternhell hat in der Tageszeitung “Haaretz” (10.10.2025) eine bemerkenswerte Erklärung für das paradoxale Phänomen Donald Trumps vorgelegt. Sie beschreibt die widersprüchliche Erscheinung des US-Präsidenten wie folgt:
“Einerseits ein US-Präsident, dessen Innenpolitik rücksichtslos und antidemokratisch ist; ein Präsident, der Militäreinheiten in die Großstädte schickt, als seien die amerikanischen Bürger eine feindliche Bevölkerung; der versucht, seine politischen Widersachen ins Gefängnis zu bringen, und die Sendelizenzen für TV-Sender, die es wagen, ihn zu kritisieren, aufzuheben. Andererseits ein Präsident, der sich als großer Friedensbringer zwischen Israel und Hamas gibt, ein Humanist, der sich um das Schicksal der Geiseln bekümmert und sich um die hungernden Kinder in Gaza sorgt.”
Sternhell bekennt, dass Trumps Handlungsweise, die sich in seiner haltlosen Verwendung der präsidialen Gewalt bei der Verfolgung seiner Ziele (bei Übertretung aller Regeln) manifestierte, in den USA eine präzedenzlose demokratische Krise schafft, aber im Nahen Osten funktionieren mag. Sie geht sogar einen Schritt weiter: “Das Herz bricht, wenn man sieht, wie Trump die föderale Regierung und jahrhundertealte Regierungstraditionen, die ein Vorbild für alle Welt waren, zerschlägt, wohingegen sich der Bruch mit den [diplomatischen] Vermittlungskonventionen im Nahen Osten wie ein frischer Luftzug ausnimmt.”
Sie redet in diesem Zusammenhang von “Mafiamethoden” Trumps: “Wenn Trump Netanjahu zwingt, sich beim Emir Katars anhand eines vorformulierten Texts zu entschuldigen, kann man sich dem Gefühl nicht entziehen, dass die neuen Mafiamethoden der amerikanischen Regierung genau das sind, wes es bedarf, um sich mit der jetzigen Regierung Israels auseinanderzusetzen.” Denn: “Letztlich sagt Trump Netanjahu die Wahrheit ins Gesicht, wie es amerikanische Präsidenten zuvor nicht zu tun vermochten. Angesichts von Netanjahus Realitätsverlusts kann man die Wirkung, die Trumps Verzicht auf herkömmlichen diplomatischen Höflichkeiten gezeitigt hat, nur bewundern.”
Man darf dieser Darlegung der Dinge voll zustimmen. In der Tat löst die Erscheinung Doktor-Donald-Mister-Trump Irritationen aus. Dass dabei persönliche Eigenschaften und individuelle Interessen mit im Spiel sind, liegt auf der Hand: Trump ist ein Narzisst, der es offenbar noch immer nicht verkraften kann, dass Barak Obama den Friedensnobelpreis erhalten hat, ohne etwas erlangt zu haben, dass diese Preisverleihung rechtfertigte; hingegen habe er, Trump, doch schon mehrfachen Frieden auf der Welt gestiftet.
Seine damit einhergehenden Ambitionen nehmen inzwischen immer obsessivere Züge an – nicht nur Obama, sondern auch Biden, im Grunde alle Präsidenten der Vergangenheit gilt es zu übertrumpfen. Sein Hauptaugenmerk ist stets auf sein fanatisiertes Wahlvolk (die base) gerichtet, welches er ideologisch zu bedienen weiß. Er hat dafür eine eigentümliche Rhetorik entwickelt, eine wirre Mischung aus auffällig ungeordneten Assoziationsschleifen, ausgiebigem Verweilen im Nebensächlichen und einem sackgassenartigen Gebrabbel, in welchem nichtsdestotrotz die Codeworte dessen eingepflanzt sind, was er zu übermitteln trachtet. Seine zumeist viel zu langen Reden nehmen sich oft wie Stand-up comedy mit clownesken Einlagen aus, die er sichtlich auskostet.
Man darf sich gleichwohl durch die Leichtfüßigkeit der Show nicht täuschen lassen. Es bleibt stets klar und deutlich, wen Trump hasst und wen er liebt. Jene, die er hasst, weil sie ihn kritisieren bzw. sich ihm entgegenstellen, verfolgt er ressentimentgeladen und nachtragend, bis sie ausgeschaltet sind. Er zeichnet sich dabei durch brutale Skrupellosigkeit aus. Wen er liebt (man gehe mit dem Begriff vorsichtig um; er liebt in erster Linie sich selbst) fördert und unterstützt er.
Trump und Netanjahu
Liebt er Netanjahu? Das wäre wohl zu viel verlangt (Netanjahu liebt man nicht so leicht), aber er hegt gewiss eine Wertschätzung für ihn. Die rührt wohl daher, dass er nicht nur mit Netanjahus kapitalistischer Ideologie übereinstimmt, sondern sich auch mit dessen autoritären Neigung zur Diktatur und seiner politischen Überlebensfähigkeit solidarisiert. Von selbst versteht sich, dass er beim israelisch-palästinensischen Konflikt Netanjahu favorisiert und entsprechend das Ziel des “Friedens” nicht mit den Palästinensern, sondern über deren Köpfen hinweg zu verwirklichen trachtet.
Netanjahu genießt sehr viel Kredit bei ihm, den er aber nicht ausreizen darf; er darf nie gegen Trumps Intentionen eigenmächtig handeln: So befahl er dem israelischen Premier, im Anflug auf Teheran befindliche israelische Kampfflugzeuge im allerletzten Moment zurückzubeordern, als ein solcher Angriff nicht mehr auf der politischen Tagesordnung des Präsidenten stand. Und so geriet er auch in Rage, als Israel in Katar Hamas-Offizielle, die sich zu Verhandlungen über einen Deal zur Geiselbefreiung eingefunden hatten, durch einen von den USA nicht genehmigten Luftangriff zu liquidieren plante. Das war Trump zu viel, was zum “Friedensplan” führte, mithin zum Deal mit der Hamas, also zur “Vergewaltigung” Netanjahus, diesen gegen seinen Willen anzunehmen und sich so großen innenpolitischen Schwierigkeiten in Israel auszusetzen.
Netanjahu seinerseits ist um nichts intensiver besorgt, als um die Wahrung seiner persönlichen Interessen, für die er immer wieder die staatlichen Interessen Israels zu opfern bereit ist. Es ist Außenstehenden kaum zu vermitteln, welchen Verrat er am israelischen Staat, an dessen (demokratisch sich dünkenden) Raison, an der israelischen Bevölkerung und im letzten Jahr vor allem an den in Hamas-Gefangenschaft schmachtenden Geiseln begangen hat. Netanjahu war es, der mögliche Deals mit Hamas regelmäßig vereitelte – die nun gefeierte Beendigung des Krieges und die Befreiung der Geiseln hätte man schon im Januar dieses Jahres haben können. Wieviel Leid hätte man den Geiseln ersparen, wieviel Zerstörung und Verwüstung in Gaza, wieviel Tod von palästinensischen Zivilisten und auch von israelischen Soldaten hätten verhindert werden können. Aber den israelischen Premier hat das alles nicht interessiert – den Krieg wollte er nicht beenden, seinen eigenen Strafprozess wollte er aufhalten, die baldige Einberufung einer zu erwartenden staatlichen Untersuchungskommission, die seine Schuld und Verantwortung am 7. Oktober nachweisen würde, wollte er vereiteln, und wo es nur ging, Zeit gewinnen.
Begeisterung in Israel und in der Knesset für Trump
Nicht von ungefähr brach ein Sturm der Entrüstung bei einer Kundgebung auf dem Platz-der-Geiseln in Tel Aviv aus, als der viel Empathie bezeugende US-amerikanische Gesandte Steven Witkoff, dem überbordende Liebe entgegenschlug, Netanjahus Namen erwähnte. Den allermeisten in der israelischen Bevölkerung ist klar, dass die Geiselbefreiung nicht Netanjahu und seiner Koalition zu verdanken ist, sondern – perverserweise – Donald Trump, der bei allem Narzissmus ungleich mehr Mitgefühl für die Geiseln bezeugte, als der berechnende Regierungschef des Landes, dessen Bürger sie sind. Viel Begeisterung seitens der israelischen Bevölkerung erntete er, als er am Tag der Geiselbefreiung nach Israel kam, um in der Knesset zu sprechen. Aber selbst Trump schien (ein wenig) verlegen zu sein, als er den karnevalesken Zirkus im israelischen Parlament gewahrte, das den Gast mit schleimerischen Lobhuldigungen und unmäßig enthusiasmierten Beifallskundgebungen überhäufte, und sich die gesamte Veranstaltung über wie das Parlament einer provinziellen Bananenrepublik gebärdete.
Aber selbst in dieser Situation blieb sich Trump treu: Er beflügelte gar den Zirkus, ergoss sich vom Knesset-Podium mit einer siebzigminütigen Rede, die sich wieder durch einen immens assoziationsfreudigen, spontanen Bewusstseinsstrom auszeichnete, und da er in frenetischer Zustimmung baden durfte, ließ er es sich nicht nehmen, an einer bestimmten Stelle, sich an den neben ihm sitzenden israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog mit der Frage zu wenden: “Warum gibst du ihm keine Begnadigung?” Und fügte noch hinzu: “Ein paar Zigarren und Champagner – wen interessiert das überhaupt?”
Ein tosender Applaus brach los; im israelischen Parlament standen entflammte Abgeordnete, angeführt vom Vorsitzenden der Knesset, und feierten diese grobe Einmischung in die israelische Politik: Wie ein Feudalherr, der zu seinem Vasall spricht, bewies Trump wieder einmal, das er keine Ahnung hat, wovon er redet. Der israelische Präsident kann niemanden begnadigen, bevor er seine Schuld einbekannt hat. Aber genau das ist es, worum es im Prozess Netanjahus geht, der wegen Korruption, Veruntreuung und Betrug angeklagt ist, Schuldzuweisungen, die er beharrlich abwehrt, mithin eine Begnadigung von sich aus verunmöglicht. Der Beifallssturm in der Knesset bezeugte aufs peinlichste, wes Geistes Kind die allermeisten ihrer Mitglieder sind.
Trumps Demokratiefeindlichkeit findet im Nahen Osten Anklang
Zu fragen bleibt allerdings, ob es eine über die besagten individuellen Eigenschaften der beiden hier angeführten Protagonisten hinausgehende Erklärung für die Auswirkung der Janusköpfigkeit Donald Trumps gibt. Wenn der US-Präsident, wie Yael Sternhell behauptet, so unsäglichen Schaden im Innern der USA anrichtet, indem er die Fundamente der amerikanischen Demokratie zunichte macht, wieso trifft er auf so viel Zustimmung im Nahen Osten?
Über die naheliegenden Antworten hinaus – die persönliche Macht des US-Präsidenten, die Macht des Staates, den er regiert, die ökonomische und militärische Abhängigkeit vieler Länder von den USA, wie denn auch die vielfältigen ökonomischen Verbandelungen, die er mit den reichen Ländern der Region geknüpft hat –, muss auch ein anderes strukturelles Moment bedacht werden. Denn es ist gerade Trumps Demokratiefeindlichkeit, die im Nahen Osten Anklang zu finden vermag: Sind doch seine Deal-Partner im Wirtschaftlichen wie im Politischen allesamt keiner realen demokratischen Kultur verpflichtet, von demokratischer Tradition ganz zu schweigen. Das gilt nicht nur für die islamischen Länder, in denen die westliche Demokratie, wenn überhaupt, nur pro forma Fuß fassen konnte, sondern durchaus auch für Israel.
Mit was für einem Verständnis von Demokratie man es im zionistischen Staat (der sich über Jahrzehnte rühmte, “die einzige Demokratie im Nahen Osten” zu sein) zu tun hat, konnte man nicht nur an der seit den 60er Jahren perpetuierten Okkupationsbarbarei sehen, sondern auch in den letzten drei Jahren am Netanjahu-Regime, das einen versuchten Staatsstreich (der seine deutlichen Spuren bis zum heutigen Tag hinterlassen hat) unter der autoritären Ägide einer faschistischen Regierungskoalition zeitigte. Man bedenke auch, dass die meisten Juden, die historisch nach Palästina einwanderten und den israelischen Staat errichteten, ob es sich um Einwanderer aus Osteuropa oder aus den arabischen Staaten handelte, größten Teils keinen Ländern mit demokratischer Tradition entstammten. Die politischen Kulturen, in denen sie aufwuchsen, hatten mit Demokratie nichts gemein. So besehen, ist die Infragestellung der Demokratie in Israel, einem von Kriegen gebeutelten Land, tendenziell immer schon in der politischen Kultur angelegt gewesen. Der als Justizreform ausgegebene versuchte Staatstreich Netanjahus von Januar 2023 generierte noch eine große Protest- und Demonstrationswelle, die aber nach dem 7. Oktober verstummte; der Grund war der ausgebrochene Krieg, aber es musste erst ein Donald Trump kommen, um diesem längst schon zweck- und sinnlos gewordenen Krieg ein Ende zu setzen – und auch er bewirkte dies nicht auf demokratischem Weg, sondern durch eine autoritäre Maßnahme, die das “demokratische” Israel Benjamin Netanjahus schlicht und ergreifend entmündigte.
In Israel pflegte man stets zu behaupten, dass die Araber nur Gewalt verstünden. Die Triftigkeit dieser Behauptung sei dahingestellt. Aber wenn man darauf beharrt, dass dem so ist, dann trifft diese Behauptung mindestens genauso auf Israel zu. Nichts bezeugte das suggestiver als die servile Verbeugung vor dem jenseits des Ozeans herrschenden Gebieter und die ekstatische Knesset-Befeierung seiner Mafiamethoden. Don Trump machte ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Das ist die einzige Sprache, die das heutige Israel versteht.
Zu bedenken gilt es gleichwohl, was der Nahost-Experte Zvi Bar’el am 15.10.25 in “Haaretz” schrieb: “Eine riesige Diskrepanz besteht zwischen dem Vermögen von Präsident Trump, Israel zu zwingen, das Feuer einzustellen und sich aus Gaza zurückzuziehen, und seiner Fähigkeit, arabische und westliche Staaten zu verpflichten, Soldaten nach Gaza zu schicken oder ihren finanziellen Beitrag zum Wiederaufbau Gazas zu leisten. Wenn es irgendeine Chance gibt, sie dafür zu rekrutieren, so liegt sie in einer realen politischen Lösung, die die Anerkennung einer palästinensischen Regierung durch die USA sichern würde, und zwar zunächst in wirklicher direkter palästinensischen Teilhabe an der Verwaltung des Streifens jetzt schon, in der zweiten Phase des Friedensplans.”
Ähnliche Beiträge:
- Rettung Israels durch Beendigung des Krieges in Gaza
- Moshe Zuckermann: „Rechte sind Rechte“ – Remigration heißt in Israel Bevölkerungstransfer
- „Die Gewalteskalation liegt im Interesse Netanjahus“ – Moshe Zuckermann im Interview
- Der Haftbefehl gegen Netanjahu ist auch eine Anklage gegen die US-Politik und ihre Komplizen
- Die Parzellierung der Shoah-Erinnerung in Israel
Schmerzhafter Spagat – Trump gutfinden zu müssen, um ihm den Erfolg der Friedensverhandlungen zuzugestehen, damit der Autor sie dann gegen den verhassten Netanjahu verwenden kann.
Den Deal abzulehnen, würde bedeuten, die Freilassung der Geiseln zu kritisieren. Das ginge dann wohl doch zu weit, nicht zuletzt angesichts tausender entlassener „Palästinenser“.
lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit
Die Hamastanis haben ein Leviathan geschändet, seht selbst : https://youtube.com/shorts/8FxPYl6c92U?si=00-Qd7e2WoZdJMaV
Netanjahus Vater war ein in Israel bedeutender Historiker, der stark ideologisiert ein Gross-Israel propagierte, lange lebte und starken Einfluss auf seinen Sohn hatte ( wurde uralt, kann sogar sein, das er noch lebt, weiß ich nicht sicher). Das Netanjahu sich an der Macht hält um nicht eventuell in den Knast zu gehen, ist ja hinreichend bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, das es nicht nur Ideologie ist, die den Konflikt befeuert. Da geht es ganz konkret um Wasser, nicht um den Jordan, sondern um das Grundwasser.
Die zwei großen Grundwasserspeicher unter dem Kern- Israel liegen küstennah und drohen zu versalzen.
Der weitaus größte liegt in der Westbank, den will Israel natürlich kontrollieren und ausbeuten.
Dazu müssen die Palästinenser verschwinden, was genau ja derzeit in Arbeit ist.
Das da irgendwelche Jubelstürme „Frieden“ und Mr. Orange abfeiern, wundert mich nicht.
Solche Sachen gab es doch immer schon.
Seid über 50 Jahren sehe ich genau die gleichen Bilder aus der Region und ich bin mir sicher, das ich diese bis an mein Lebensende weiter zu ertragen habe!
Selbst wenn der Genozid in Gaza eine neue Qualität hat, ist es im Prinzip immer und immer wieder der gleiche Scheiss!
Israel hat keine Zukunft!
Dem Land wird es ergehen, wie einst den
Kreuzfahrerstaaten, die beinahe deckungsgleiche Grenzen hatten.
Als sich der Islam vereinigte, die Unterstützung des Westens ( Kreuzzüge)
ausblieb, die innere Zerrissenheit zunahm, war das Schicksal Outremers besiegelt ( ganz grob gesagt)
Nur wird Israel in diesem Fall, bevor der Vorhang fällt, mit seinen Kernwaffen die ganze Region verwüsten.
Frieden?
Wird es da niemals geben!
Der Vater des heutigen isr. PM war der Privatsekretär des Begründers des modernen, des „revisionistischen“ Zionismus, Jabotinsky. Beides polnische Juden. Die Kernaussage ihrer Ideologie neben der Errichtung ihres „Erez Israel“vom Euphrat bis zum Nil war die permanente Feindschaft und Gewalt gegen die Araber. Für Jabotinsky hatten die Araber nur Sklaven der Juden zu sein. Oder ausgerottet zu werden….Ein friedliches Miteinander ( oder Nebeneinander) war nie vorgesehen. Die heterogene Gesellschaft Israels konnte nur zu einer „Nation“ geformt werden, wenn ein permanenter Feind Druck von Außen ausübt und zum inneren Zusammenschluss führt! Ohne Feind wird die israelische Gesellschaft zerfallen….
Netanyahu hat dafür gesorgt, das das Ansehen Israels und seiner Bewohner auch in den westlichen Staaten am Boden ist. Zwar heucheln die gegenwärtigen Machthaber noch „Solidarität mit Israel“, aber in der Gesellschaft ist längst überwiegend Verachtung und Ablehnung die vorherrschende Einstellung, insbesondere unter der jüngeren Generation( auch in den USA). Mit dem politischen und wirtschaftlichen Niedergang des „Westens“ fallen auch die Kapitalströme geringer aus, die Israel zum Überleben braucht. Ein Teil der Bevölkerung wird abwandern, besonders die gut ausgebildeten. Und den Rest besorgt die Demographie….
Will jemand tatsächlich behaupten, die Hamas hätte die Geiseln früher herausgegeben und einer Entwaffnung zugestimmt? Das tat sie deswegen, weil sie in einer aussichtslosen militärischen Situation war. Zuckermann widerlegend, der die Militäroperation immer als sinnlos bezeichnet hat. Dann kam Trump und hat einen Plan vorgelegt, der die Zustimmung der wichtigsten europäischen und arabischen Staaten bekam. Das ist eine Leistung. Da hat er den Ball ins Tor bekommen. Dass dieses Lob punktuell bleiben muss, versteht sich von selbst.
Diese Bevölkerung ist in den letzten 18 Jahren massiv indoktriniert worden. Oppositionelle wurden einfach umgebracht. Wobei sie noch etwas gründlicher ist als die deutschen Nazis, die wenigstens ein paar SPD- und KPD Mitglieder übrig ließen. Wie kann man da eine Entnazifizierung durchführen?
So ähnlich wie in Deutschland. Die Städte waren völlig zerstört und es gab eine vierjährige Hungersnot. Das hat die Entnazifizierung bewirkt, denn die Alliierten hatten klar gemacht, dass sich das wiederholt, wenn die Nazis nochmal an die Macht kommen. Das hat gewirkt.
Und es wirkt auch im Gaza. Der Krieg ist hässlich, aber unumgänglich.
Die Hamas hätte die Geiseln sofort herausgegeben wenn Nethanjahu sich als Geisel angeboten hätte. Aber dazu war der korrupte Kriegsverbrecher zu feige. Außerdem wäre der Druck auf die Hamas angesichts der Nethanjahu-Geisel enorm gewesen aber auch Israel hätte alles getan um das Leben des Premiers zu schützen. Kurz es könnten noch tausende am Leben sein und vielleicht hätte der Druck dazu geführt das tatsächlich über eine nachhaltige Friedenslösung verhandelt worden wäre. Nichts davon ist passiert, Arroganz und Dummheit haben wie üblich den Sieg davon getragen. Und jetzt ab nach Gaza mit dir um wenigstens einen Teil des Schadens wieder gut zu machen den deine „Freunde“ von der IDF dort angerichtet haben.
Die Versuche, aus der Hamas einen Kaninchenzüchterverein zu machen, werden immer absurder.
Absurd ist in erster Linie Ihre Kumpanei mit einem kriminellen, rassistischen, fanatisiertem Herrenmenschenregime. Um Ihrer, einer verblendeten Ideologie geschuldeten, Inkompetenz gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, kann man das faschistoide Zionistenregime ablehnen, ohne sich mit der Hamas oder anderen Islamisten zu solidarisieren. In der Psychotherapie nennt ein solches Verhalten Skript und Antiskript. Werde das Eine noch das Andere führt zu Mündigkeit und Freiheit. Denken Sie mal darüber nach, falls Sie dazu noch in der Lage sind.
Artuhr_C: „Und es wirkt auch im Gaza. Der Krieg ist hässlich, aber unumgänglich.“
Das alles wirkt aber nur, solange die USA noch die Macht dazu haben. Und sicher ist: Irgendwann ist aus die Maus.
Er musste keinen einzigen Schuss abgeben. Das war Diplomatie.
Mein Gott, was für ein Müll! In der BRD wurden genau die Nazis in Amt und Würden gebracht, die auch das Nazi- Reich gestützt hatten. Die paar, die symbolisch hingerichtet wurden, waren doch nur die Frontfiguren. Die alte Ideologie wurde nur mit dem Mäntelchen der „Demokratie“ verhüllt. Und die europäischen Kumpane, die auch vom 3.Reich profitierten und freiwillig kollaborierten, die erklärten sich flugs zu „Opfern“… https://m.youtube.com/watch?v=4RDSrUHQW4Y&pp=ygUSd2Vpw59lciB0aWdlciBmaWxt
Keine Ahnung, ob sie für ihren rassistischen Mist mit acht Groschen belohnt werden, oder den rassistischen Dreck aus Überzeugung absondern. Mit der Verbreitung ihres zionistischen Menschenhasses tun sie nicht einmal der israelischen Bevölkerung einen Gefallen. Sie sind williger Sklave der zionistischen Ideologen und deren Hintermännern im globalen Finanzsektor. Mit solchen erbärmlichen Figuren lohnt es sich nicht, ernsthaft zu diskutieren!
Dein Link ist ja äußerst aufschlussreich. Da muss ich ja zum Rest wohl nichts sagen.
Es gibt keinen doppelte Trump. Trump ist für Frieden in Nahost, weil es im amerikanischen Interesse ist. Das konnte man schon lange wissen, Er ist kein Freund von Netanjahu. Er will ein gutes Verhältnis zu den Arabern.
„Torwächter sagt:
19. Januar 2025 um 20:18 Uhr
Ständig wird behauptet, Trump sei unberechenbar. Aber wie alle intelligenten Menschen ist er sogar sehr berechenbar. Natürlich erkannte er, dass Netanjahu ein Amokläufer ist, der von Groß-Israel träumt, und der mit seinem Dschihad gegen die Palästinenser ein für allemal verhindert, dass in Palästina jemals Frieden einkehrt, bis die Region in einem totalen Krieg untergeht.
Torwächter sagt:
31. Oktober 2024 um 12:13 Uhr
Natürlich ist Trump für die Zwei-Staaten-Lösung in Palästina. Das hat der Autor wohl schon vergessen. Einen entsprechenden Vorschlag ließ Trump 2020 ausarbeiten, wohl wissend, dass es Fünf vor Zwölf ist..“
Wenn Trump die Begnadigung Netanjahus fordert, dann um den Israelis und ihren Freunden in Amerika zu gefallen. Wahrscheinlich macht er das, weil er weiß, dass es nicht geht.
Wenn die Parlamentsabgeordneten Trump zujubeln, dann weil sie den Krieg satt haben. Mir kommt mir das so vor, wie die Deutschen den Befreiern von Hitler zujubelten. Es waren auch nicht alle, sondern es entstand Unruhe.
Torwächter: „Trump ist für Frieden in Nahost, weil es im amerikanischen Interesse ist.“
Woher wollen Sie denn wissen was im „im amerikanischen Interesse ist“? Wenn es Frieden sein sollte, dann Frieden von den USA diktiert. Was aber unmöglich ein dauerhafter Frieden sein kann, denn Israels Krieg hat den Hass auf Israel nur noch verstärkt. Und der wird sich mit Sicherheit wieder gewaltsam Luft verschaffen. Dann kann Israel nur hoffen, dass die USA dann noch die Kraft zur Unterstützung haben.
Sie wissen alles und können in die Zukunft schauen.
Ich kann 1 + 1 zusammenziehen.
Trump hätte Netanjahu auch des Völkermords bezichtigen können. Das wäre nicht gut angekommen. Aber der Hinweis auf Begnadigung stellt für jemanden, der zwischen den Zeilen lesen kann, auch einen Hinweis auf Schuld dar.
P. S. Trump handelt immer rational. Dass der Wahl 2020 gefälscht worden war, ist unübersehbar. Bei jeder Nachzählung verloren die Demokraten Stimmen. Das war nur nicht wahlentscheidend. Kein Wunder, denn das war natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Ohne den Sturm auf das Kapitol hätte Trump wieder die Wahl verloren. Es wurde also durch diese Aktion die Demokratie gerettet. Seine Leute hat er im Griff. Sie hielten sich beim Sturm an Grenzen. Nur die Security des Capitols hat eine amerikanische Heldin ohne Grund erschossen.
Schön, dass mal einer aus dem Orangen-Fanklub zugibt, dass diese Capitol-Geschichte doch von Trump und seinen MAGA-Spinnern inszeniert wurde.
Ansonsten empfehle ich ihnen aber weniger Q-Drops zu lutschen, das tut dem Hirn nicht gut, wie man an anderen Einlassungen ihrerseits sehen kann.
Finde den Artikel gut (wie fast alle von H. Zuckermann), aber ich musste über das Framing des US-Systems als „Demokratie“ lachen. Die USA sind ein oligarchisches Einparteien-System, aber die Einheitspartei hat zwei rechte Flügel, damit die Wähler die Illusion einer Wahl haben.
Und Trump ist so ehrlich und macht aus den USA nun auch offiziell eine Plutokratie.
Wäre Zuckermann ein echter Historiker, nicht der … Mensch, der er ist, könnte er seinem Publikum berichten und erklären, wie es dazu kommen konnte, daß sich in der Ägide Bush jun. ab 2007 die „Antizionisten“ gegen die zionistische Allianz unter den Neocons durchsetzten, mit der Konsequenz, daß Condi Rice in der Funktion der Außenministerin das Project New Middle East ad acta legte, das eine Zerlegung des Nahen Ostens mit Ausnahme Israels, Ägyptens und Jordaniens, in „statelets“ vorsah, und der damalige israelische MP Olmert sich genötigt sah, wenigstens nominell in geheime Friedensverhandlungen mit Bashar Assads Syrien unter Schirmherrschaft des damaligen türkischen Präsidenten Gül einzuwilligen, hinter die sich auch der im Westen meistgehaßte Reformer an der sekularen Spitze des Iran gestellt hat … Mahmud Ahmadinejad.
Ergebnis dieser Verhandlungen sollten die Rückgabe des Golan, ein gemeinsam verwalteter Zugang zu dem Wasserreservoir des See Genezareth und die Aufnahme von Handelsbeziehungen sein, was Bashars Position gegenüber den Radikalen der ständischen Militäraristokratie Syriens massiv gestärkt und damit mittelbar auch den USA erheblichen Einfluss in Syrien eingeräumt hätte.
Damals fanden sich alle sogenannten „linken Zionisten“, Zuckermann eingeschlossen, die ich kannte, an der Seite der israelischen Kriegsfraktion ein, welche die Verhandlungen sabotierte und zum Ende der Amtszeit Bushs, angesichts der „Drohung“ der designierten Obama-Administration mit einer Friedens- und Ausgleichsoffensive (siehe „Kairoer Rede“) unwiderbringlich gemacht hat. Wie? Na, mit der „Operation gegossenes Blei“, der ersten Massenschlächterei gegen Zivilisten im Gaza seit Rückzug der Siedler aus dem Streifen.
Der abstrakt allgemeine Grund für diesen Vorgang in der israelischen „Linken“ ist einfach zu nennen, und wurde mir von denjenigen, mit denen ich seinerzeit kommuniziert hab, auch halbwegs im Klartext vermittelt. Ein Ausgleich mit dem säkularen Syrien und der umfangreiche Handelsverkehr, der sich damit hätte ergeben können (von Ägypten bis zur Türkei), hätte die „jüdische“ Identität Israels schon mittelfristig angreifen, eine Arabisierung des Staates Israel auf den Weg bringen können. Das war für diese Leute „too much“.
Übrigens fand Bush’s Initiative begierige Aufnahme in Deutscheuropa. Wladimir Putin und Andrea Merkel besorgten gemeinsam die Streichung des Löwenanteils der syrischen Staatsschulden und die Administration Merkel begann mit konkreten Vorbereitungen für ein EU-Assoziierungsabkommen mit Syrien. Parallel hat auch die Türkei ihren schwebenden Kriegszustand mit Syrien vorübergehend beendet und einen kolossalen Zuwachs im Handelsverkehr begünstigt.
Natürlich ist diese Erinnerung reine Gesinnungshuberei. Die zionistische Fraktion der Neocons hat zur selben Zeit begonnen, ihren Gegenschlag, den kommenden Syrienkrieg vorzubereiten, und darüber war man sich in Deutschland derart im Klaren, daß der Ex-Bundespräsident Weizäcker (nur als ein Beispiel) im Jahr 2009 unter der organisatorischen Schirmherrschaft der Körber-Stiftung und der SWP eine mehrtägige Konferenz in Beirut organisiert hat, die das Ziel verfolgt hat, die Kräfte des europäischen Widerstandes gegen die kommende Destabilisierung ein wenig zu bündeln – dies zumindest vorzubereiten. Das hat nichts getaugt, das konnte nicht taugen gegen den „Tsunami“, den die Neocons, EUCOM und CENTCOM und die Lib-Dems unter Führung Killary Clintons mit der zusätzlichen Hilfe des saudischen Geheimdienstchefs gegen den überparteilichen Politikwechsel Obamas ab 2011 losgetreten haben.
Aber Zuckermanns professionelle Heuchelei geht mir morgens noch echt auf die Nerven …
Diese Analyse verdeutlicht in welchen Verhältnissen letztlich wir alle uns mehr oder weniger befinden:
„Das wahre GRÖSSTE Problem der Menschheit“
https://www.youtube.com/watch?v=97KZh7KnZc4
‚Aka: Worum es im menschlichen Leben wirklich geht. Zumindest derzeit.
Aka: Warum wir als Gesellschaft bislang keine Fortschritte machen, sondern immer wieder in die gleichen Muster zurückfallen.‘
Wir sind der festen Überzeugung, dass die heutigen Probleme unserer Gesellschaft eine benennbare Ursache haben:
„Wir haben unsere Gesellschaft von Anfang an „falsch“ gebildet, „falsch“ gemacht: Viel zu unpolitisch. Viel zu undemokratisch: Nur sehr sehr sehr wenige von uns machen Politik und gestalten dadurch die Gesellschaft aktiv mit. Unser Einfluss auf unseren gemeinsamen Staat ist hoch ungleich und daher viel eher „aristokratisch“ als „demokratisch“ zu nennen.
Wie wir von der Losdemokratiepartei uns eine deutlich politischere und demokratischere Gesellschaft vorstellen, sehen Sie in unserem Programm.“
https://losdemokratie.de/