Zuckerberg geht zurück zur Meinungsfreiheit des frühen Internet

Bild: hdz/ CC BY-NC-SA 2.0

Auch wenn das als Anbiederung an Trump und der Kosteneinsparung dient, ist es ein richtiger Schritt aus der Cancel Culture. Meinungsfreiheit sollte man nicht den Rechten überlassen.

 

Große Aufregung in deutschen Medien in Sorge vor der unbetreuten Meinungsfreiheit und damit auch vor dem Volk. Mark Zuckerberg setzt in den USA nun – natürlich im Anwanzen an Donald Trumps Präsidentschaft und in den Spuren von Elon Musk bei X – nicht mehr unabhängige externe Faktenchecker ein, um Informationen zu prüfen und zu kennzeichnen oder zu löschen.  Die hatte Meta 2016 für Facebook und Instagram eingesetzt, als Trump erstmals Präsident wurde und als der Wind der Mainstreammedien, später verstärkt durch Covid, gegen die rechten Halbwahrheiten, Fake News und Verschwörungserzählungen blies. 2021 wurden zudem nach dem Sturm auf das Kapitol politischer Content herabgestuft, Meta wollte neutraler sein und statt Politik eher für Klatsch und Tratsch zuständig sein.

Die Unabhängigkeit der Faktenchecker sollte suggerieren, unvoreingenommen, unparteiisch, objektiv, eben mit Fakten statt Meinungen, Desinformation und Lügen daher zu kommen. Jetzt sollen bei Meta Nutzer hingegen wie bei X die Möglichkeit über „Community Notes“ haben, falsche oder irreführende Aussagen zu kennzeichnen und in einen Kontext zu stellen. Das geht wieder in Richtung der Selbstkorrektur durch die Nutzer, wie das im frühen Internet der Fall war, und weg von übergeordneten Überwachungsinstanzen. Bei X korrigiert die Community auch Fake News von Elon Musk.

Die Faktenchecker beschäftigen sich vor allem mit Meinungen, Aussagen und Narrativen, die im Volk oder auf der Straße, heute eben in sozialen Medien, kursieren. Daneben wurden rechtspopulistische Politiker wie Trump und diesen nahestehende Medien sowie ausländische Beeinflussung dem Verdacht unterzogen und vorgeführt. Es gibt immer ein Overton-Fenster, das von den jeweilig herrschenden Tendenzen und den  Wächtern der Öffentlichkeit festgelegt wird, um deutlich zu machen, was anerkannt wird und was als extrem und abseitig abgewehrt oder gecancelt werden sollte. Das hat oft mehr mit der Interpretation der Fakten als mit Fakten zu tun, deren Erkennung einen Kontext voraussetzt.

Dagegen blieben die „politisch korrekten“ Medien, Parteien und Politiker aus dem Visier der Faktenchecker. Nach Kritik vor allem aus der rechten, republikanischen Ecke hatte schließlich Trump in seiner ersten Amtszeit die Polarität weiter vertieft und den scheinbar politisch korrekten Medien seinerseits vorgeworfen, Fakenews zu verbreiten, ohne allerdings die Vorwürfe zu belegen oder Faktenchecker einzusetzen. Trump drohte auch Zuckerberg und bezeichnete Facebook als „Feind des Volkes“, der gab schließlich nach oder kehrte aufgrund der sich verändernden politischen Situation zu seiner ursprünglich liberalen Haltung der weitgehend ungezügelten Meinungsfreiheit zurück. Die Entscheidung, die natürlich auch erhebliche Personalausgaben einspart, macht auch noch nicht falsch, dass sie von Trump begrüßt und vom Umfaller Zuckerberg entschieden wurde.

Zurück an die Wurzeln des Internet

Zuckerberg sagte, es habe „zu viel Zensur“ gegeben: „Die Faktenprüfer waren einfach zu politisch voreingenommen und haben mehr Vertrauen zerstört als geschaffen“, sagte Zuckerberg in einem Video über die Beendigung des Faktenprüfungsprogramms. Und die Filter zur Erkennung und Sperrung von unerwünschten politischen Inhalten sollen nur noch auf „illegale und schwerwiegende Verletzungen“ konzentriert werden, leichtere Verstöße würden nach Nutzerbeschwerden behandelt. Die Filter würden ebenfalls viele Probleme machen und Inhalte fälschlich sperren. So sollen die jenseits des Mainstream-Diskurses liegenden Restriktionen von Themen wie Einwanderung und Gender fallen. Es geht also gegen Wokeness, ist zu vermuten.  Zudem sollen nun politische Inhalte nicht mehr zurückgestuft werden, die Menschen wollten diese wieder sehen.

Zuckerberg hat recht, auch wenn er Trump und Musk folgt. Die Versuche, unerwünschte Äußerungen und Positionen zu unterdrücken, mit Algorithmen herabzustufen oder zu blamieren bzw. auf den Pranger zu stellen, anstatt sie aufzugreifen und zu diskutieren, hat sicherlich das Vertrauen in Medien und die Demokratie geschwächt und damit Maga-Trump oder die FPÖs und AfDs begünstigt, die als Vertreter der Meinungsfreiheit auftreten konnten und können (auch wenn zu erwarten ist, dass dies nur so lange vorhält, bis sie selbst am Ruder sind).

Man solle zurück an die Wurzeln des Internet gehen, erklärt Zuckerberg, wo tatsächlich weitgehend ungehindert Meinungsfreiheit, geregelt durch die Netiquette, herrschte und die Teilnehmer unter sich über die Inhalte verhandelten. Erst als das Internet zum kommerzialisierten Massenmedium wurde und durch die Plattformökonomie angetriebene soziale Medien  eine einfachere Kommunikation ermöglichten, wurde diese zum Problem für die Regierenden und diejenigen, die sich als Gatekeepers verstehen.

Ein entscheidender Punkt war in den USA der zur Sicherung der amerikanischen Dominanz im Internet geschaffene und dann überarbeitete Telecommunications Decency Act von 1996, hervorgegangen aus Bemühungen zum Verbot von anstößigen Inhalten (Pornographie). Sec. 230 führte dazu, dass die Betreiber von Internetplattformen nicht als Verleger (publishers) gelten und für die auf den Plattformen verbreiteten Inhalte von den Nutzern verantwortlich gemacht werden können. Sie können beispielsweise gezwungen werden, Beiträge nachträglich zu löschen, aber haben vor allem das Recht erhalten, nach eigenem Gutdünken Inhalte und Nutzer auch unter Verletzung der im Ersten Verfassungszusatz garantierten Meinungsfreiheit zu sperren.

Zuckerberg erklärt, er sei angetreten, um den Menschen ihre Stimme zu geben, während Regierungen und redaktionelle Medien immer mehr Zensur eingeführt hätten. Es gebe allerdings eine große Menge „rechtlich schlechter“ Inhalte wie Drogen, Terrorismus oder Kindermissbrauch, die man ernst nehme und bekämpfe, weswegen man zur Contentregulation komplexe Systeme geschaffen habe. Sie aber würden Fehler machen: „Auch wenn sie nur zufällig 1 % der Postings zensieren, sind da Millionen von Menschen.“ Es sei ein Zustand erreicht worden mit „zu vielen Fehler und zu viel Zensur“.

Beispiel dafür ist in der EU der Digital Services Act. Die EU würden, so Zuckerberg, immer mehr Gesetze schaffen, „die die Zensur institutionalisieren und es schwierig machen, dort etwas Innovatives aufzubauen”. Meta werde mit Trump gegen Regierungen weltweit vorgehen, “die amerikanischen Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren”. Das sei bislang nicht möglich gewesen, weil die US-Regierung selbst für Zensur eingetreten sei: „Jetzt haben wir die Möglichkeit, Meinungsfreiheit wiederherzustellen.“

Wenn Adrian Kreye etwa in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Donald Trump gefällt das“ das Thema der Meinungsfreiheit ausgerechnet mit Orwells 1984 und der Gefährdung der Demokratie durch Verschmelzung mit der Trump-Politik verbindet, dann ist das seinerseits eine undifferenzierte Gleichsetzung. Sie überlässt Meinungsfreiheit den Rechten und deren Einschränkung den Parteien der Mitte: „Was Mark Zuckerberg, Elon Musk und Mitglieder der Trump-Regierung als Demokratisierung und Wahren der Meinungsfreiheit verkünden, ist nichts anderes als die Automatisierung eines Zeitgeistes, der Demokratie, Respekt und Gerechtigkeit als Relikte der Vergangenheit betrachtet.“

Es ist keine große Aufklärung notwendig, um zu erkennen, dass Zuckerberg ins Boot mit Trump, Musk und rechten Republikanern steigt. Aber die Meinungsfreiheit im Internet hat er schon zuvor verteidigt, sie liegt der frühen Internetkultur zugrunde. Sie mit der Hilfe der Trump-Regierung wieder als freie Agora herzustellen, wird nicht deswegen falsch, weil das auch (noch?) von Trump und Co. vertreten wird. Zudem hat man gesehen, dass die Versuche, unerwünschte Inhalte zu sperren, nicht dazu geführt haben, Themen wie die rassistische oder völkische Ablehnung von Fremden und Migranten oder Hass auf bzw. Beleidigung von Frauen oder anderen Randgruppen aus der Welt zu bringen. Sie können hingegen besser von rechten und libertären Parteien und Politikern benutzt werden, die stärker werden und auch an Regierungen kommen. Canceln ist kein Remedium, zur notwendigen Auseinandersetzung gehört auch die freie Rede. Schwerwiegende Verstöße wie Drohungen mit Gewalt sollten vor allem von der Polizei und der Justiz verfolgt werden, die entsprechend ausgestattet werden müssten, und nicht der Willkür der Plattformen überlassen werden.

Ähnliche Beiträge:

53 Kommentare

  1. Ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass irgendwas davon den Trend in DE stoppen kann, das „Maul zu halten“. Moderierte Meinung ist nicht besser als eine Meinungsdiktatur.

    Laut Umfragen trauen sich in DE nur 40% ihre politische Meinung frei zu äußern. 1990 waren es noch 78%. Wie wird es in den nächsten Jahrzehnten sein?

    1. > das „Maul zu halten“

      Gilt natürlich nur für die, die eine falsche Meinung äußern möchten. Jeder, der auf Kurs ist, darf frei von der Leber alles behaupten. In dem Fall juckt wird kein Faktenchecker aktiv bzw. lotst den Humbug durch.

      Krass, dass die liberalen Internet-Pioniere nun von den Rechten den Weg wieder frei geräumt bekommen. Nur leider fürchte ich, dass die EU so verliebt in ihre von Zensur geschaffene harmonische Online-Welt ist, dass sie davon nicht mehr ablassen wird. Die EU hat bereits so viele Gesetze erlassen, dass sich die EU-Kommission nur darauf berufen muss und dann Strafzahlungen verhängen lassen kann.

      Zensur im Kapitalismus. Nicht mehr die Sätze, die nicht gefallen, werden vom Zensor gestrichen, sondern die Strafzahlungen werden so gewaltig, dass das keiner durchhalten kann.

  2. Zitat “Meinungsfreiheit sollte man nicht den Rechten überlassen.”

    Das ist ein etwas seltsamer Spruch. In keinem sozialistischem Staat (einschließlich aller nationalsozialistischen Staaten) gab es Meinungsfreiheit und es ist nur folgerichtig, dass auch die aktuell wirkungsstärkste aller linken Bewegungen (der Wokismus) versucht Meinungsfreiheit einzuschränken.

    Die rechten Burschenschaften (ja, die!) haben dagegen für das Deutsche Reich mit der Paulskirchenverfassung die Meinungsfreiheit zu einem Grundrecht erhoben und dank dieser rechten Burschenschaften steht bis heute die Meinungsfreiheit im Grundgesetz.

    Es waren “Linke” (linksgrüne), die durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Deutschland Zensurmechanismen und “Faktenchecker” etabliert haben.

    „Eine Zeitung ist nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator; sie ist auch ein kollektiver Organisator.“
    https://gutezitate.com/autor/wladimir-iljitsch-lenin

    1. “Meinungsfreiheit sollte man nicht den Rechten überlassen.”

      Über den Satz bin ich auch sofort gestolpert…
      Ich hoffe er meint mit den Rechten die Ampel Regierungsparteien & die CDU…

    2. „Die rechten Burschenschaften (ja, die!) haben dagegen für das Deutsche Reich mit der Paulskirchenverfassung die Meinungsfreiheit zu einem Grundrecht erhoben und dank dieser rechten Burschenschaften steht bis heute die Meinungsfreiheit im Grundgesetz.“

      Rechte Burschenschaften haben in der Paulskirchenverfassung die Meinungsfreiheit zu einem Grundrecht erhoben und deshalb steht die Meinungsfreiheit bis heute im Grundgesetz? Entschuldigung, es ist nur eine Frage, ist Ihre Ausbildung, damit meine ich nur Ihre historische, in der Vorschule bereits abgebrochen worden oder wie kommen Sie zu dieser Aussage, die noch mehr als erklärungsbedürftig ist?

      1. Nein, Deine Ausbildung ist lückenhaft. Ist auch kein Wunder, in Deutschland wird immer so getan als seinen die USA der Befreier, als gäbe es vor 1948 keine Demokratie und als sei das Grundgesetz irgendwie vom Himmel gefallen. In Wahrheit hat das westliche Rechts- und Wertesystem eine mehr als zweittausendjährige Geschichte (3000 Jahre, wenn man die Wertevorstellungen des Alten Testaments hinzunimmt).

        Nur für Dich: Bundeszentrale für politische Bildung:
        https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/grundrechte-359/550822/geschichte-der-grundrechte/

        Der Text der Bundeszentrale ist interessant, aber bei weitem nicht vollständig, da nur eine Strang der Geschichte (Angelsachsen und amerikanische Declaration of Rights) beleuchtet wird und die Darstellung obendrein Zeitgeist-geprägt ist (nur exemplarisch: Frauen hatten z.B. in den USA ebenfalls Meinungsfreiheit und selbst Sklaven hatten Grundrechte.)

          1. Das macht nichts. Die rechten Gesellen von den Burschenschaften reklamieren ja auch z.B. das Hambacher Fest für sich und pilgern gern zum gleichnamigen Schloss, obwohl sie mit der damaligen Demokratiebewegung rein gar nichts zu tun haben.
            Einfach ignorieren das Gelaber.

    3. Sry Tuka, es gibt aktuell (noch) keine wirkungsstarke linke Bewegung. Und dein Getrolle mit sozialistischen und nationalsozialistischen Staaten, bezieht sich wohl auf den sog. Realsozialismus des Ostblocks und die faschistischen Subbiotope des Kapitalismus, wie z.B. Italien, Spanien, Deutschland. Die deutschen Faschisten bezeichneten sich ja als Nationalsozialisten und nahmen auch das rot in ihre Fahne, um den Sozialisten den Rang abzulaufen. Hat nicht funktioniert. Als sie ihren Zenit bereits überschritten hatten, wurde ihnen deshalb die Macht übertragen.

      Hier, kannst mal lesen:

      Kapitalismuskritik
      Faschismus als Diktatur des Monopolkapitals

      Anhand reichlich vorhandener Dokumente ist nachweisbar, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Besitz- und Machterhaltung des Großbürgertums und der faschistischen Diktatur besteht. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Verhältnisse heute in Deutschland vergleichbar sind mit jenen vor hundert Jahren.
      Von MARK GALLIKER | Veröffentlicht am 09.12.2024

      https://www.hintergrund.de/feuilleton/zeitfragen/faschismus-als-diktatur-des-monopolkapitals/

    4. @Tuka Ram
      Schon die GRÜNEN als linksliberal und die jetzigen Linken als links zu bezeichnen ist grundlegend falsch! Die Grünen = eher Öko-FDP, die s.g. “Linken”. = eher rechte Sozialdemokraten
      Beide können Sie getrost als rechte Parteien einordnen, Nur weil sie im Butag links sitzen machen sie noch lange keine linke Politik!
      Demnächst behaupten Sie noch die SPD sei eine sozialistische Partei.

      Und was Ihre nationalistischen Freunde von den Burschenschaften betrifft:
      “Treue Ehre Vaterland” da fehlt nur noch Heldentum

      Wie rechts muss man eigentlich sein um die als Retter der Meinungsfreiheit zu hofieren?

      1. Das ist die große Erfindung der Frankfurter Schule. Immer wenn eine sozialistische Idee an der Realität scheitert, sagen die Sozialisten anschließend das es gar kein richtiger Sozialismus war.
        In den letzten hundert Jahren haben mehrere Milliarden Menschen unter sozialistischen Ideen zu leiden gehabt. Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen die glauben klüger zu sein als diese Milliarden Menschen vor ihnen und wollen einen neuen sozialistischen Versuch starten.

        1. Offensichtlich noch nie etwas von der “Franfurter Schule“ gelesen. Von denen hat nie jemand davon gesprochen/geschrieben, dass der richtige Sozialismus noch nicht eingetreten ist.

        2. Im ernst. Das geht nun wirklich ins Phantastische. Ich habe mit Sicherheit nicht alles, eigentlich nur einiges von Autoren gelesen, die der “Frankfurter Schule” zugerechnet werden. Aber da war nicht eine einzige Zeile zu finden, die man in deinem Sinne interpretieren könnte. Ich würde dich dann doch sehr ernsthaft bitten, zu schreiben, wo deine These belegt ist.
          Und eigentlich hätte ich auch gern von dir gewusst, ob du irgendeine politische Maßnahme der Nazis benennen kannst, die irgendwas mit Sozialismus zu tun hat. Irgendwas mit Vergesellschaftung, mit Umverteilung des gesellschaftlichen Ertrages, mit der Stärkung von Arbeitnehmerrechten, mit Brechung des bürgerlichen Bildungsprivileges und so weiter. Irgendwas konkretes, irgendwas. Eine Frage übrigens, die sich auch stellt, wenn die herrschende wokeschistische Klasse als “links ” “linksextrem”, “mar×istisch” oder gar “sozialistisch” phantasiert wird. Wo konkret ist das zu erkennen, während im richtigen Leben die Reichtumsverteilung beschleunigt nur in eine Richtung und so überhaupt nicht sozialistisch verläuft?

    5. Gibt es überhaupt irgendwo echte Meinungsfreiheit? Spätestens wenn man den Staat in sich infrage stellt, ist für den doch definitiv Schluß mit lustig, völlig egal, mit welchem Betriebssystem er läuft. Das spiegelt ja sogar die Gesetzgebung in den Meinungsfreien Staaten von Amerika wider und bei uns steht der Killer-Passus direkt im Grundgesetz, nämlich – siehe Titelbild – in Punkt 2, die Meinungsfreiheit hat sich der Gesetzgebung unterzuordnen, was letztendlich bedeutet, der Gesetzgeber kann sie beliebig einschränken, womit das lediglich eine Absichtsbekundung, aber kein Grundrecht ist.

  3. “unbetreute Meinungsfreiheit” Das Bonmot der Woche!
    Mein Gefühl: Es war Donald Trump, der im neuen Jahrtausend angefangen hatte, den Leuten dreist ins Gesicht zu lügen – und damit 2016 seine erste Wahl gewonnen hat. Da hat man in Europa gesagt: ” Ja schau mal an” und diese “Erfolgsstrategie” übernommen – und während Corona, beim Ukraine-Krieg und anderen Themen immer weiter verwendet. Oder hat der Donald sich den Diesel-Betrug zum Vorbild genommen? Neulich erzählte unsre Uschi was vom “dreckigen russischen Gas”, das wie jeder weiß, viel besser für die Umwelt ist, als das US Fracking Gas. Läuft da in Brüssel eine Wette, wer uns am dreistesten verarscht?

    Das Problem: Die Leute werden gar nichts mehr glauben, ob mit oder ohne Faktenchecker, weil es einfach sehr mühselig bis unmöglich ist, irgend etwas zu prüfen. Statt die Faktenchecker fragen wir demnächst am besten wieder Radio Eriwan. Wenn man nichts mehr ernst nehmen kann, kann man dann wenigstens noch lachen.

    1. „und diese “Erfolgsstrategie” übernommen“

      2016 übernommen? Und was war das dann

      1999 Jugoslawien
      2014 Maidan Kiew

      um nur zwei Geschichten voller Lügen anzuführen?

    2. “Mein Gefühl: Es war Donald Trump….”

      Tja sowas kommt mir bekannt vor: “Mein Gefühl…” Wissen sie? Die meisten Menschen habenmittlerwiele derart die Schnauze voll von Leuten mit Meinungen. Einfach mal das Maul halten wenn man anscheinend nix weiss? Dan hat sie ja schon darauf hingewiesen….

    3. Ich sehe das ähnlich. Fake News sind Enten bzw. Falschinformationen.
      Desinformation ust hingegen etwas anderes. Es ist ein Zustand, gekennzeichnet dadurch, dass der Empfänger nicht mehr feststellen kann was wahr ist und was nicht, weil die einzreffenden Informationen widetsprüchlich sind

    4. @Stefan Nold
      “Das Problem: Die Leute werden gar nichts mehr glauben”

      Für den Glauben ist die Kirche da und wer glauben will der soll dort hingehen

      Ansonsten kann man es auf den NDS lesen:
      Glaube nichts
      Hinterfrage alles
      Denke selbst

      1. “Für den Glauben ist die Kirche da und wer glauben will der soll dort hingehen”

        Sagt der Typ der glaubt das in Gaza kein Völkermord passiert.

  4. Bin ja neuerdings auf X und muss mich erst einmal entschuldigen. Ich wurde dort nicht gelöscht, ich fand nur meinen Beitrag in dem unübersichtlichen System nicht mehr. Sorry Elon! Überhaupt, da finde ich seine Beiträge überhaupt nicht, aber jede Menge Leute, die sich über ihn lustig machen. War das so gedacht? Der neue Chuck Norris, dank X?
    Dann suche ich nach diesem Gespräch mit Weidel und es ist dasselbe. Gespräch nicht zu finden, aber jede Menge Witze darüber. Kein Respekt. Wo der Mann doch Erfinder ist.
    Die wirklich harte Hatespeech sehe ich dort auch nicht. Die hatte wohl die Absicht, gelöscht zu werden und dann zu jammern. Was ich allerdings sehe sind Klimaleugner, die jetzt den ganz dicken Max machen. Leichte Gegner, denen auch kein Gefallen getan wird. Denn solang man sie herausfilterte, konnte man ihnen ja nicht widersprechen.

    Insofern absolut einverstanden mit Florians Einschätzung.

  5. Zuckerberg geht zurück auf die Meinungsfreiheit des fetten Geldbeutels, da sich auch Trump und Musk auf diese Weise hervorragend verstehen. Alle anderen machen das auch, warum sollte er darin zurückstehen und viele Milliarden verlieren. So sind Opportunisten eben, sobald der Wind dreht. Sonst ist da nichts.

  6. Faktenchecker hätten unsere Qualitätsmedien in den letzten Jahrzehnten gebraucht:
    – Krieg der USA gegen den Irak
    – Bombardierung Libyens durch Nato Länder
    – Krieg in Syrien.

    In allen Fällen wurde dazu gelogen, dass sich die Balken bogen. Unsere “Qualitäsmedien” haben die Lügen ungeprüft weiter verbreitet.

    Und heute wollen sie “Faktenchecker” für politische online Magazine und soziale Medien. Geht’s noch?

    1. Fakten sollt man grundsätzlich selbst checken.
      Diese ganzen Faktenchecker sind schon 10 m gegen den Wind als gestörte narzistsche Persönlichkeiten zu wittern.

  7. Den Zustand der Foren bei heise und golem kann man jetzt leicht nachvollziehen:
    Es sind fast nur User unterwegs, die herumjammern, dass das jetzt bloß nicht auch in Europa passiert. Dann fluten uns “die Rechten” wieder mit “Desinformation” etc.
    Ein erbärmliches Niveau.
    Es ärgert mich, dass die USA uns in punkto Meinungsfreiheit voraus ist.

    1. In den ÖR-Medien dasselbe. Man bringt ein besonders absurdes Beispiel eines echten Fakes, das “Faktenchecker aufgedeckt hätten”, um damit zu suggerieren, daß die asozialen Medien ohne diese Zensur nur noch aus Lügen bestünden. Daß die übrigbleibende “Einheitsmeinung” auch nur eine Lüge ist, aber eben eine von oben gewollte, wird nicht gesehen. Man ist in seiner Blase und diskutiert schon ernsthaft, daß das bisherige Regime nicht ausreichen würde, da ja viele Nutzer die Fakes längst konsumiert hätten, ehe “faktencheckend” eingegriffen wurde. Und man spricht einer Vorabzensur das Wort, also der Kontrolle der veröffentlichten Inhalte vor deren Veröffentlichung. Am besten schon im Kopf der Nutzer.

      “Foren” wie beim Spiegel, wo pro Tag nur noch über ein von der Redaktion vorgegebenes Thema “diskutiert” werden darf, scheinen da Vorbild zu sein. Betreutes Sprechen, bestreutes Denken…

  8. Wenn Zuckerberg wirklich zu den Ursprüngen des Internets zurück wollte müßte er für eine Entkommerzialisierung sorgen.
    Das er die Faktenverdreher abschaffen willi ist zunächst zu begrüßen aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

    1. War auch mein erster Gedanke. Im frühen Internet gab es kein Facebook und Zuckerberg hat noch mit Bauklötzen gespielt. Das Internet bestand aus dezenrralen Diensten wie Newsgroups und meist privaten Websites. Oder so verrückten Projekten wie Telepolis von diesem komischen Telefonbuchverlag aus Hannover. Die Zentralisierung auf wenige große Konzerne als Anbieter kam so ab Mitte der 2000er Jahre auf als das große Geld ins WWW drängte.

  9. Ein Schritt wohin? Welche Richtung? Meinungsfreiheit? Menschenrechte? Soziale Teilhabe?

    Es ist aus meiner Sicht ein Schritt in die Unsicherheit. Heute gelten die Regeln, morgen die. Je nachdem wohin die Fahne weht. Maximale rechtliche Verunsicherung der Benutzer, ist morgen das strafbar was gestern noch erlaubt war usw.

    Die einzige wichtige Freiheit wäre das die Benutzer beliebig die Plattform wechseln können, ohne ihre Kontakte zu verlieren. Und die Grundeinstellung opt-out, statt opt-in. Ganz zu Schweigen von den AGBs, die dir sogar das Urheberrecht versuchen streitig zu machen, Verwertungsrechte verliert man eh.
    Cory Doctorow hat sich da auch ein paar lesenswerte Gedanken gemacht. https://pluralistic.net/2024/12/14/fire-exits/

    Asoziale Medien sind wie das richtige Leben im falschen, nicht möglich in sinnvoller Anwendung.

    Hoffnung auf Meinungsfreiheit entsteht auf der Strasse, siehe französische Revolution.

  10. Idi Amin ja,
    es gibt Meinungsfreiheit, aber für die Freiheit nach der Meinung kann ich nicht garantieren.

    Keine Meinung keine Hausmäntel

  11. Bitte sauberer trennen:

    “Meinungsfreiheit” ist ein Begriff ohne Wert, der daher gern zu Propagandazwecken benutzt wird. Da man Meinungen nicht kontrollieren kann, so lange sie im Kopf sind, ist es müßig, deren Freiheit zu postulieren. Es geht um freie Meinungsäußerung. Im Englischen “freedom of speech, also “Redefreiheit”. Also sagen zu können, was man meint, ohne dafür bestraft zu werden

  12. Natürlich ist eine Rückkehr von Meinungsfreiheit immer begrüßenswert.

    Jedoch dass dieses von einzelnen Milliardären abhängt, zeigt wie pervers das System geworden ist. Wenn die meinen können die einfach. Natürlich auch in eine andere Richtung, siehe Bill Gates u.a.! Es sind Oligarchen mit viel zu viel Macht!

    Mit Demokratie hat dieses schon lange nichts mehr zu tun.
    Deswegen: Unbedingt deren Macht beschränken!

  13. Ich denke Zuckerberg, Musk und Konsorten werden zukünftig dazu übergehen, einer KI zu überlassen, was im Netz verbreitet wird und was nicht.
    Elon Musk, die Person, die die meisten der Dinge tut, die derzeit im Zusammenhang mit dem Weltraum von Bedeutung sind, die Person, die in so viele Dinge involviert ist.
    Ich vermute, dass ich seine Fingerabdrücke oder einige der anderen alten Fingerabdrücke in dieser KI finden könnte, die von Haaretz veröffentlicht wurde. Ich glaube nicht, dass das volle Ausmaß dessen verstehen, was sie da preisgegeben haben. Aber diese KI mit dem Codenamen „Gospel“ („Evangelium“) ist die KI, die anscheinend mit Netanyahus und anderer Segen wahllos Menschen in ganz Gaza tötet. Das ist schreckliche künstliche Intelligenz. Denken Sie an Ihr Handy. Denken Sie an alles, wo Sie auf künstliche Intelligenz gestoßen sind, und dann verschlimmern Sie es um den Faktor 10 und werfen das auf die Schlachtfelder in Gaza. Diese KI tötet Ärzte, Krankenschwestern, Anwälte, Kerzenhersteller, Babys, Hunde, Kinder. Sie tötet alles, womit sie in Berührung kommt, und anscheinend sind wir und die Israelis alle dafür, weil wir wissen, was passiert. Wir wissen wirklich, was mit diesen KI-generierten Tötungen in Gaza passiert.
    Das ist beängstigend.

  14. Weidel hat im Gespräch mit Skum behauptet Hitler wäre Kommunist gewesen. Irrer Wahnsinn.Da ich aber für Meinungsfreiheit bin soll sie ruhig ihren Blödsinn rausposaunen.
    Alles nur noch ein Irrenhaus. Wir leben im Zeitalter des Kali Yuga gemäß des Altindischen Kalenders. Niedertracht, Verwirrung , und Gier kennzeichnen unter anderem diese Epoche. Kudos to the ancient indians.

    1. @Frank:
      Definitiv… Klar kann die ruhig ihren Schwachsinn verbreiten. Hitler und Kommunist:
      Prust! Hitler hatte sich selbst als Antikommunist gesehen.

      Wenn man analytisch vorgeht, würde man Hitler eher als einen Mitte-Rechts-Extremisten einordnen können.
      Dass das vor allem die “Mitte” nicht gerne sah, wurde Hitler als alleinig Rechtsextrem verschrien.
      Die Politik der NSDAP hatte nicht alleinig rechte Elemente… Wenn auch überwiegend.

    2. @ Frank:

      Weidel hat im Gespräch mit Skum behauptet Hitler wäre Kommunist gewesen. Irrer Wahnsinn.

      Ja, aber das ist eine durchaus weitverbreitete “Sichtweise” in der rechten Szene mittlerweile, dass die Nazis, weil Sozialismus auch im Namen der Partei war (und aus verschiedenen Gründen mehr), im Grunde auch nur eine Spielart des Sozialismus waren.
      Diese “Sichtweise” ist auch hier im Forum schon des Öfteren verbreitet worden.

      Naja, ich sehe es als einen mehr oder weniger gelungenen Trick an, den politischen Gegner auch mal in die Naziecke stellen zu können. Nicht nur die Grünen sind Nazis auch die Linken usw.
      So hat sich jetzt jede politische Richtung eine Konstruktion zusammengebastelt die anderen als Nazis bezeichnen zu können. Denn der Nazi-Hammer ist schon wichtig in D, wenn man ungepflegt diskutieren will – wobei mittlerweile natürlich auch arg abgegriffen. Zieht bei Vielen aber dennoch weiterhin ganz gut.

      1. ich habe mir letztens mal tatsächlich eine Rede von Hitler auf Youtube angehört und die Kritik die er am Kapitalismus gebracht hat bzw am System welches in England und USA läuft war 1zu1 mit Volker Pispers zu vergleichen. Die Kritik die er angebracht hat, könnte man heutzutage auch in einer altlinken Kneipe hören.

        Die Schuldzuweißung und Vernichtung der Juden passt dann wiederum garnicht dazu und am ende sollte man die Leute an den Taten und nicht ihren Worten messen und die waren eindeutig.

        Es war aber durchaus spannend da die kritik bis heute noch Topaktuell ist und mir gezeigt hat das man sich nicht zu sehr von Worten einseifen lassen sollte

  15. Weise Worte – und wenn wir Europäer uns so viel auf die Aufklärung einbilden, warum gibt man dann nicht auch den Menschen und deren Vernunft mehr Verantwortung?

    Realitätsverweigerung ist dann meiner Meinung nach auch ein Bildungsproblem – und Bildung ist primär eine ÖFFENTLICHE Aufgabe, die man nicht einfach so auf “Faktenchecker” abwälzen kann. (Auch die Beurteilung der Arbeit von Faktencheckern setzt Bildung und Vernunft voraus.)

    1. @St.Schleim
      Wichtiger Hinweis. Als Problem der wenn Sie so wolln öffentl. Aufgabe auch im Sinn von bürgerl. Aufklärung seh ich bei aller Rückführung öffentlicher Aufgaben in öffentliche (Recht-) Formen bes. in D den Verkehrungsprozeß. Der infolge von Kommerzialisierung, Pseudoprofesionalisierung, Infantilisierung grad der Medienzene im Grunde nicht mehr wirksam werden kann.
      Gruß, Brian J.

  16. An sich sind solche Dinge wie Beleidigung, üble Nachrede durch das BGB schon abgedeckt. Da braucht es keine weiteren Regelungen.
    Was Lüge betrifft. Da ist jeder selbst in der Verantwortung das zu erkennen und zu beurteilen.
    “Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.”
    Immanuel Kant
    Um an Kant anzuknüpfen, sollte es aber Mangel an Verstand sein, dann sieht es duster aus. Dann wird man zum Spielball aller möglichen Interessen. Dann sollte man sich um die Erlangung von Verstand bemühen oder zumindest den Grundsatz befolgen: Glaube nichts, hinterfrage alles, denke selbst ! Und das ganz egal wer einen da volllabert, ob Scholz, Biden, Trump, Weidel.
    Und das wichtigste, bemühe Dich um Bildung, richtig gute solide elementare Bildung in Physik, Chemie, Mathe. Bio, BW. Hast Du die, dann bist Du schon mal aus dem gröbsten raus, was Verarsche betrifft. Sofern Du dann wieder Kant berücksichtigst.

  17. Mein Vater ist Ingenieur, und der redet den übelsten Blödsinn.
    Södolf , Friedrich ohne Herz und wie sie alle heißen sind auch institutionell gebildet.
    Verbreiten trotzdem nur übelrichende Lügen…

  18. also kein sprengstoff in pflanzenform mehr? irgendwie auch schade.
    aber moege herr siggelkow in zukunft viel zeit fuer englischkurse haben.

  19. Sollte ein Habeck besser nicht hören was Scott Ritter von Ihm hält.

    https://youtu.be/IzITLsE4H5E?t=935

    BTW hat Weidel im Musk Interview Hitler wirklich als “linken und Kommunisten” bezeichnet? Den geistigen Spagat muss man erstmal hinkriegen. Da wird meiner Meinung nach richtigerweise im Internet von “Vogelschiss Moment” gesprochen.

  20. Die sogenannten Faktenchecker sollten vor allem unerwünschte politische Ansichten verhindern.

    Die Sperrung war ja nur die, wenn auch deutliche, Spitze des Eisberges:

    Tagesschau

    Meta hebt Trump-Sperre auf

    Stand: 26.01.2023 01:17 Uhr

    Der frühere US-Präsident Trump bekommt nach seinem Twitter-Account auch die Konten auf Facebook und Instagram wieder.

    Twitter, Facebook und Instagramm

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/trump-facebook-meta-instagram-sperre-aufgehoben-101.html

    .

  21. “… völkische Ablehnung von Fremden und Migranten oder Hass auf bzw. Beleidigung von Frauen oder anderen Randgruppen aus der Welt zu bringen.”
    Das ist eine etwas unglückliche Formulierung. Ich bin zwar absolut kein Anhänger von “Wokeness”, halte die Hälfte der Bevölkerung aber trotzdem nicht für eine Randgruppe. Ich bin mir allerdings sicher, dass Florian Rötzer das nicht so gemeint hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert