Wollen die Russen Deutschland oder den Mond erobern?

Frankfurt Rosa-Luxemburg-Straße
Frankfurt Rosa-Luxemburg-Straße. Bild: x-angel/CC BY-SA-4.0

Rosa Luxemburg schrieb vor 110 Jahren über die grotesken Erzeugnisse der Russenangst in staatstragenden Zeitungen der SPD.

Vorbemerkung (Peter Bürger): Der nachfolgende Textauszug ist der Schrift „Die Krise der Sozialdemokratie“ entnommen, die Rosa Luxemburg im Jahr 1916 unter dem Pseudonym „Junius“ vorgelegt hat. Die SPD hatte auch mit ihren Medien der deutschen Volkseinigkeit im Kaiserreich zugearbeitet – statt durch Internationalismus und die Strategie des Massenstreiks hundertausende Arbeiter vor dem Tod im Kriegsgetriebe der Herrschenden zu bewahren. Auf allen Kanälen wurde 1914 die Angst verbreitet, der Russe könne schon bald vor der Haustür stehen. Rosa Luxemburg, als „Staatsfeindin Nr. 1“ betrachtet und ins Gefängnis weggesperrt, meinte hingegen, die russischen Annexionsgelüste könnten sich mit gleicher Wahrscheinlichkeit ebenso gut auf den Mond erstrecken.

Von vernünftigen Betrachtungen hielt man damals aber nicht viel, so wie heute die militärfreundliche Klatschpresse auch wieder höher in Kurs steht als rationale Analyse. Morgen kommt „Sauron“, oder übermorgen, spätestens jedoch in vier Jahren, um ganz Europa zu knechten …


In der Pogromstimmung, die sich in den ersten Kriegswochen [1914] der deutschen Öffentlichkeit bemächtigt hatte, glaubte man alles. Man glaubte, dass belgische Frauen deutschen Verwundeten die Augen ausstechen, dass die Kosaken Stearinkerzen fressen und Säuglinge an den Beinchen packen und in Stücke reißen, man glaubt auch, dass die russischen Kriegsziele darauf ausgehen, das Deutsche Reich zu annektieren, die deutsche Kultur zu vernichten und von der Warthe bis zum Rhein, von Kiel bis München den Absolutismus einzuführen.

Die sozialdemokratische Chemnitzer Volksstimme schrieb am 2. August [1914]:

„In diesem Augenblick empfinden wir alle die Pflicht, vor allem anderen gegen die russische Knutenherrschaft zu kämpfen. Deutschlands Frauen und Kinder sollen nicht das Opfer russischer Bestialitäten werden, das deutsche Land nicht die Beute der Kosaken. Denn wenn der Dreiverband siegt, wird nicht ein englischer Gouverneur oder ein französischer Republikaner, sondern der Russenzar über Deutschland herrschen. Deshalb verteidigen wir in diesem Augenblick alles, was es an deutscher Kultur und deutscher Freiheit gibt, gegen einen schonungslosen und barbarischen Feind.“

Die Fränkische Tagespost rief am gleichen Tage:

Wir wollen nicht, dass die Kosaken, die alle Grenzorte schon besetzt haben, in unser Land hineinrasen und in unsere Städte Verderben tragen. Wir wollen nicht, dass der russische Zar, an dessen Friedensliebe selbst am Tage des Erlasses seines Friedensmanifestes die Sozialdemokratie nicht geglaubt hat, der der ärgste Feind des russischen Volkes ist, gebiete über einen, der deutschen Stammes ist.“

Und die Königsberger Volkszeitung vom 3. August schrieb:

„Aber keiner von uns, ob er militärpflichtig ist oder nicht, kann auch nur einen Moment daran zweifeln, dass er, solange der Krieg geführt wird, alles tun muss, um jenes nichtswürdige Zarat von unseren Grenzen fernzuhalten, das, wenn es siegt, Tausende unserer Genossen in die grauenvollen Kerker Russlands verbannen würde. Unter russischem Zepter gibt es keine Spur von Selbstbestimmungsrecht des Volkes; keine sozialdemokratische Presse ist dort erlaubt; sozialdemokratische Vereine und Versammlungen sind verboten. Und deshalb kommt keinem von uns der Gedanke, es in dieser Stunde darauf ankommen zu lassen, ob Russland siegt oder nicht, sondern wir alle wollen bei Aufrechterhaltung unserer Gegnerschaft gegen den Krieg zusammenwirken, um uns selbst vor den Gräueln jener Schandbuben zu bewahren, die Russland beherrschen.“

Auf das Verhältnis der deutschen Kultur zum russischen Zarismus, das ein Kapitel für sich in der Haltung der deutschen Sozialdemokratie in diesem Kriege darstellt, werden wir noch näher eingehen. Was jedoch die Annexionsgelüste des Zaren gegenüber dem Deutschen Reich betrifft, so könnte man ebenso gut annehmen, Russland beabsichtige Europa oder auch den Mond zu annektieren. In dem heutigen Kriege handelt es sich überhaupt um die Existenz nur für zwei Staaten: Belgien und Serbien. Gegen beide wurden die deutschen Kanonen gerichtet unter dem Geschrei, es handle sich um die Existenz Deutschlands.

Mit Ritualmordgläubigen ist bekanntlich jede Diskussion ausgeschlossen. Für Leute jedoch, die nicht die Pöbelinstinkte und die auf den Pöbel berechneten grobkalibrigen Schlagworte der nationalistischen Hetzpresse, sondern politische Gesichtspunkte zu Rate ziehen, muss es klar sein, dass der russische Zarismus so gut das Ziel der Annexion Deutschlands verfolgen konnte wie die des Mondes. An der Spitze der russischen Politik stehen abgefeimte Schurken, aber keine Irrsinnigen, und die Politik des Absolutismus hat bei aller Eigenart das mit jeder anderen gemein, dass sie sich nicht in der blauen Luft, sondern in der Welt der realen Möglichkeiten bewegt, wo sich die Dinge hart im Raume stoßen.

Was also die befürchtete Verhaftung und lebenslängliche Verbannung der deutschen Genossen nach Sibirien sowie die Einführung des russischen Absolutismus im Deutschen Reich betrifft, so sind die Staatsmänner des Blutzaren bei aller geistigen Inferiorität bessere historische Materialisten als unsere Parteiredakteure: Diese Staatsmänner wissen sehr wohl, dass sich eine politische Staatsform nicht überall nach Belieben „einführen“ lässt, sondern dass jeder Staatsform eine bestimmte ökonomisch-soziale Grundlage entspricht; sie wissen aus eigener bitterer Erfahrung, dass sogar in Russland selbst die Verhältnisse ihrer Herrschaft beinahe entwachsen sind; sie wissen endlich, dass auch die herrschende Reaktion in jedem Lande nur die ihr entsprechenden Formen braucht und vertragen kann, und dass die den deutschen Klassen- und Parteiverhältnissen entsprechende Abart des Absolutismus der Hohenzollernʼsche Polizeistaat und das preußische Dreiklassenwahlrecht sind. Bei nüchterner Betrachtung der Dinge bestand also von vornherein gar kein Grund zur Besorgnis, dass der russische Zarismus sich im Ernst bewogen fühlen würde, sogar in dem unwahrscheinlichen Falle seines vollen Sieges, an diesen Produkten der deutschen Kultur zu rütteln.

In Wirklichkeit waren zwischen Russland und Deutschland ganz andere Gegensätze im Spiel. Nicht auf dem Gebiete der inneren Politik, die im Gegenteil durch ihre gemeinsame Tendenz und innere Verwandtschaft eine Jahrhundert alte traditionelle Freundschaft zwischen den beiden Staaten begründet hat, stießen sie zusammen, sondern entgegen und trotz der Solidarität der inneren Politik – auf dem Gebiete der auswärtigen, in den weltpolitischen Jagdgründen. …

Literaturhinweis

Rosa Luxemburg: „Nein, auf unsere Brüder schießen wir nicht!“ Der Militarismus als kapitalistische Krankheit. Herausgegeben von Bruno Kern. (= edition pace 39 ǀ Regal: Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien 13). Digitale Erstausgabe, 10.11.2025. https://schalom-bibliothek.org (auf dem Portal wird in Kürze auch die gedruckte Taschenbuchausgabe angezeigt).

Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg (* 5. März 1871, † 15. Januar 1919 in Berlin) war eine einflussreiche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und proletarischen Internationalismus. Sie war eine Politikerin (SDKP, SPD, USPD und KPD) sowie Nationalökonomin und Publizistin.
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24 Kommentare

  1. Wie war es wirklich?:

    Zar Nikolaus II. befiehlt am 30. Juli 1914 die Generalmobilmachung der russischen Armee. Damit setzt er die Aktivierung der europäischen Bündnisverpflichtungen in Gang, die binnen weniger Tage in den Ersten Weltkrieg münden.

    Der Schritt ist zunächst gegen Deutschlands Verbündeten Österreich-Ungarn gerichtet, das Serbien am 28. Juli den Krieg erklärt hat. Russland versteht sich als Schutzmacht Serbiens.

    Im Zuge der Julikrise nach der Ermordung des k.u.k.-Thronfolgerpaares in Sarajevo hat in St. Petersburg, unterstützt von der öffentlichen Meinung, die Kriegspartei das Ruder übernommen. Ihrem Druck kann sich der eher friedfertige Zar nicht entziehen.

    In einem persönlichen Schreiben versichert Nikolaus seinem (entfernten) Onkel Wilhelm II. sein Bedauern über diesen Schritt. Dessen Regierung fordert ultimativ die Rücknahme des Befehls und reagiert schließlich ihrerseits mit der Mobilmachung.

    https://www.welt.de/geschichte/article177321500/30-Juli-1914-Russlands-Armee-setzt-auf-Krieg.html

    Historische Situationen eignen sich nicht oft zum Vergleich und man sollte sie nicht wortreich rabulistisch verbiegen, um sie dafür missbrauchen zu können. Schon gar nicht sollte die einseitige Presse heutzutage, die einseitige Presse von damals heranziehen, um irgendwas zu beweisen, das fällt ihr am Ende nur selbst auf die Füße…

    @Redaktion:
    Ich bin hinsichtlich des Ukrainekrieges durchaus der Meinung, dass das Overton-Magazin da zur Aufklärung beitragen kann, aber gleichzeitig ödet mich das Thema an, dieser ständige Angstporno (nicht vor Russland, aber vor einem Krieg), am besten mehrere Artikel täglich. Gibts denn gar nichts anderes mehr? Man wird ja depressiv oder bekommt eine Angststörung, wenn man hier regelmässig liest. Und ändern tut sich damit gar nichts, weil die ganzen Bellizisten eh nicht hier lesen…

    1. „@Redaktion: Ich bin hinsichtlich des Ukrainekrieges durchaus der Meinung, dass das Overton-Magazin da zur Aufklärung beitragen kann, aber gleichzeitig ödet mich das Thema an, dieser ständige Angstporno (nicht vor Russland, aber vor einem Krieg), am besten mehrere Artikel täglich. Gibts denn gar nichts anderes mehr? Man wird ja depressiv oder bekommt eine Angststörung, wenn man hier regelmässig liest. Und ändern tut sich damit gar nichts, weil die ganzen Bellizisten eh nicht hier lesen…“

      Ich kann es selber kaum glauben, aber hier bin ich für einmal mit ihnen vollkommen der gleichen Meinung.

      Man könnte z.B. mal darüber berichten, wie die EU ein Umweltschutzvorhaben nach dem anderen kippt.. und wie das die rechtskonservativ/liberalen Umweltverachter freut.
      Oder wie die Regierungsparteien die AfD mit der geplanten „Reformation“ des Bürgergelds rechts überholt.
      Etc, etc.

      1. @zebraherz, @scheinregen et al:
        „…aber gleichzeitig ödet mich das Thema an, dieser ständige Angstporno (nicht vor Russland, aber vor einem Krieg), am besten mehrere Artikel täglich. Gibts denn gar nichts anderes mehr? …“
        Doch das gibt es, nur … wieviel rote Heringe zur Ablenkung vom eigentlchen, zum wahren Problem brauchts denn noch, ihr Blauäugigen welche? Sind denn die Abermilliarden, besser Milliarden ohne Ende ins Fass ohne Boden, in die Fässer ohne Boden alles nur peanuts. Da werden Sondervermögen aufgelegt, pure Schuldenberge auf Kosten von späteren Folgegenerationen – der Kinder, wenn nicht die Kinder-Kinder – die im Grunde nur von einer Hyperinflation à la 1923 getilgt werden können. Ein Führ(ungs-Kanzl)er will eine Wehrmacht 2.0 aufbauen, größer und mächtiger als eine Wehrmacht I je war. Und damit die Herrschaften, die viel zu viel Geld bunkern können, als sie je ausgeben und – pardon – fressen können wenigsten noch statt zu arbeiten Kapitalerträge vermeldn können, muß der grundgesetzlich verbürgte Sozialstaat plattgemacht werden.

        Und ihr bekommt vopm Angstporno-gucken-müssen Depressionen, Angststörungen. Kann nur eines wünschen:
        Viel Vergnügen damit!
        Übrigens … da ist mir der plebs, der uns diese Wahl- und Umfrageergebnisse bescheren, die uns das ganze Politikerelend verursachen, fast noch lieber.

        1. Können sie mir verraten, was die Beschallung ad nauseam mit den Dingen, die wir hier in der Blase eh schon wissen, bringt? Ändert das an der Realität ausserhalb irgendetwas?
          Wie viele Ungläubige konnten sie denn bisher dazu bringen, zum Overton zu konvertieren und dem Mainstream-Narrativ abzuschwören?
          Oder sind sie vielleicht einfach nur masochistisch veranlagt und möchten jeden Tag 5 x irgendwelche Kriegs-Artikel, um sich ausreichend schlecht zu fühlen?

  2. „Die Ära Katharinas war eine Ära spirituellen Wohlstands, der Bildung nationaler Identität und der gesellschaftlichen Entwicklung von Konzepten der Ehre, persönlichen Würde und Legalität.Es ist kein Zufall, dass Historiker von zwei ungepeitschten Generationen russischer Adliger sprechen, die während der Herrschaft Katharinas aufwuchsen. Aus ihnen gingen die Helden des Jahres 1812 und die großen Schriftsteller und Künstler hervor, die den Stolz der nationalen Kultur ausmachen.“

    ich denke nicht, dass wir Deutschen Grund haben vor unseren Nachbarn im Osten Angst zu haben, ganz im gg-Teil. (aber dieser deutsche Teil wird ebenso bekriegt wie unsere Verwandtschaft im Osten)

    1. es geht nicht um Angst vor den Nachbarn in Ost
      es geht um die Zerschlagung guter nachbarschaftlichlicher Verhältnisse
      richtige Angst muss man vor den Oligarchen im Westen über dem Teich haben…
      zum Nachdenken: wer hat uns bisher massiven Schaden zugefügt?

      es gab mal so eine Idee
      https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/focus-paper-eine-freihandelszone-von-lissabon-bis-wladiwostok/
      es es musste mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden

      „Michael Hudson: Im Grunde ist es Washington egal, ob Russland den Krieg [in der Ukraine] gewinnt, denn den USA ist es gelungen, ihre Konkurrenz in Europa, vor allem Deutschland, auszuschalten.“

  3. Karaganow: „Es wird kein Deutschland mehr geben!“

    Der russische Politikwissenschaftler und Historiker Sergei Karaganow, der seit Jahrzehnten als Berater der politischen Elite Russlands tätig ist, hält einen begrenzten Atomschlag gegen den Westen für eine Ultima Ratio, um Russlands Gegner abzuschrecken und damit einen umfassenden Dritten Weltkrieg zu verhindern.

    Laut dem Politikwissenschaftler, der in einflussreichen außen- und wirtschaftspolitischen Gremien sitzt, sei die Gefahr eines Atomkriegs so hoch wie Ende der 1950er Jahre und nehme weiter zu. Ein Grund dafür sei, dass die europäische Bevölkerung „die Angst vor dem Krieg, insbesondere vor einem Atomkrieg“, verloren habe. „Ironischerweise war gerade diese Angst in den letzten 70 Jahren ein stabilisierender Faktor.“ Es bedürfe laut Karaganow „nicht unbedingt direkter Gewalt, sondern der Wiederherstellung der Angst vor Krieg, einschließlich der Wiederbelebung der Angst vor einem Atomkrieg“. Dies sei „ein Schlüsselelement“, um Europa wieder zu seiner „geopolitischen Verantwortung“ zu führen.

    https://freedert.online/international/262012-karaganow-es-wird-kein-deutschland/

    1. Der schönste Absatz ist der hier:

      Karaganow: Wir haben es, vor allem in Europa, mit absolut Wahnsinnigen zu tun. Die europäische Elite, in deren Kreisen ich aufgewachsen bin und die nun der Vergangenheit angehört, ist degeneriert. Soweit ich das verstehe, regieren in einer Reihe von Ländern Menschen mit „Hyänengehirnen”, die sich der Folgen ihres Handelns überhaupt nicht bewusst sind. Deshalb ist ein Dialog mit ihnen sinnlos. Sie müssen nur eines fürchten – körperliche Schmerzen. Wir können jedoch mit den US-Amerikanern verhandeln, die einen Großteil ihres menschlichen Potenzials und ihres Verständnisses dafür, was Krieg wirklich bedeutet, bewahrt haben. Ich hoffe jedoch, dass es auch in Europa noch solche vernünftigen Menschen gibt. Ich sehe sie nur nicht mehr.

      1. Ich sehe sie leider auch nicht mehr.
        Das neue Programm scheint wieder einmal zu sein:
        „Lernen durch Schmerz“
        Ich sage jetzt mal nicht, wer davon am meisten betroffen sein wird.

  4. auf t-online vor 3 Stunden; „Wagenknechts Kanal in den Kreml“……..t-online ist ja bekannt als Stichwortgeber für Diffamierung. Ist das der Startschuss für eine neue Kampagne gegen das BSW um eine Neuauszählung der Bundestagswahl zu verhindern?

    1. Sara Wagenknecht ist NICHT Rosa Luxemburg. Sara ist nicht klein geraten und hat auch keinen Hinkefuß. Auf der anderen Seite hatte Rosa Vorteile in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit. Rosa hätte ich bedenkenlos vertraut, weil sie nun schon viele Jahre nicht mehr unter uns weilt. Dass sie als Sara reinkarniert wurde, glaube ich aber nicht. Wenn ich die Wahl hätte, in wem der Geist von Rosa Luxemburg reinkarniert werden sollte, würde ich mich vielmehr für einen Delphin entscheiden.

  5. Die haben die gute Rosa wahrscheinlich erst brutalst zusammengeschlagen und zusammen mit diesem Karl in den Landwehrkanal geworfen. Rosa Luxemburg war geistig hellwach aber gehbehindert. Vielleicht wurde sie daher vorher auch weniger brutal zusammengeschlagen als Karl. Beim zusammen geschlagen werden kommt es auch immer darauf an, nicht so viele, brutale Schläge abzubekommen, bevor die betreffende Person im Landwehrkanal versenkt wird und nicht mehr zusätzlich ertrinken kann. Hat sie Glück, nimmt sie ihr Ertrinken nicht mehr bewusst wahr aber der Sinn einer politisch motivierten Bestrafung besteht ja gerade darin, dass die verhassten Opfer keinen allzu leichten Tod erleiden. Zum Beispiel war es auch im KZ vor 45 neben der üblichen Massenvernichtung in mehr oder weniger häufig auftretenden Einzelfällen durchaus üblich, das Ableben der Opfer möglichst qualvoll zu gestalten und sogar Freude dabei zu empfinden, obwohl im Allgemeinen möglichst planmäßig durchorganisierte Massentötungen vorherrschten, zu denen es mitunter, wenn auch in geringerem Umfang, in der politisch aktuell schwierigen Situation vor allem in Stellvertreterkriegen immer noch vereinzelt kommt, etwa im Sudan oder anderen Staaten, die denen sich zum Beispiel Massentötungen und -vergewaltigungen als legitimes Mittel der politischen Durchsetzungsfähigkeit erneut etablieren konnten.
    Wo irgendwelche durchgenallten Politiker aus dem Handgelenk Kriege anzettelt haben, ist es um die Situation in Bezug auf die Menschenrechte aber meistens eher durchwachsen. Da mutet es doch für Psychopathen fast wie ein Glücksfall an, dass sich Russland und der Wertewesten sich erst mal an der Ukraine abarbeiten.
    Die Denkweise war mir zuvor selbst nicht vertraut, weil sie mir zu monströs erschien aber es ist nie zu spät, sich einmal in Lage hochkarätiger Entscheidungsträger zu versetzen.

  6. Wie werden Hetzartikel im Westen produziert? (NICHTS hat sich seit damals geändert im totalitären Westen und eine Demokratie gabs in der Brd noch nie)
    https://sascha313.wordpress.com/2023/11/30/wie-werden-hetzartikel-im-westen-produziert
    Schauermärchen haben Tradition, wenn es darum geht den Kommunismus, die Sowjetunion, Andersdenkende, und heute pauschal auch die DDR, als totalitär oder gar als nazifreundlich zu verleumden. Das anonyme Denunziantentum erlebt eine neue Blütezeit. Wenn in einem solchen Staat in den Gesetzblättern der Begriff „Volksverhetzung“ einen Extra-Paragraphen für sich beansprucht, ist das ganz gewiß ein Zufall. Für die eigenen Hetzschriften und die volksfeindliche Propaganda der bürgerlichen Massenmedien gilt ein solcher Paragraph freilich nicht. Warum? Weil der Staat das Machtinstrument der herrschenden Klasse ist. Da haben die staatlich bestallten Schreiberlinge völlige Narrenfreiheit, Haß und Hetze zu verbreiten.

    Warum? Weil das alte, verfaulende und aus allen Poren schmutz- und bluttriefende kapitalistische System nichts Besseres hervorzubringen weiß, als Beschimpfungen, Lügen und Verleumdungen – in der Hoffnung, den unberatenen Leser über die tatsächlichen Verhältnisse täuschen zu können. Die DDR-Zeitung „Neues Deutschland“ vom 21. Juli 1948 berichtete über folgenden Fall:

    1. Normale Kapitalisten interessieren sich vor allem dafür, ihren eigenen Profit zu mehren, sei es in Form von Fressen (Rendite) oder Fortpflanzung. Andere Einflüsse sind nicht in der Lage, ihre Bluthirnschranke zu durchdringen, außer vielleicht Botulin, Endorphin, Kokain und bestimmte Erkältungsviren, die ein nicht infizierter Körper nicht selbst produziert.

    2. Ich wurde in dem anderen Kulturkreis sozialisiert und muss mich da erst mal hineindenken. Die anonymisierte Denunziation ist kein Alleinstellungsmerkmal der DDR. Auch hier war absolut systemkonformes Verhalten absolut erforderlich aber die Konformität wurde nicht in Begeisterungspunkten für den sozialistischen Durchhaltewillen bemessen, sondern im unerschütterlichen Glauben in den kapitalistischen Egoismus. Als nur noch der kapitalistische Egoismus übrig blieb, hat man sich darauf geeinigt und das dilettantische Denunziantentum durch die elektronische Totalüberwachung ersetzt. Das Wichtigste an einer voll professionellen Überwachung ist in beiden Fällen, dass die Opfer sie möglichst nicht als solche wahrnehmen und da könnte sich die KI unserer Konzerne von der DDR vielleicht noch die eine oder andere Scheibe abschneiden.

  7. Oh Gott, sie hatte ja soo Recht:
    Die Russen könnten tatsächlich den Mond erobern!

    Und dann schaust du treu und unbedarft in den deutschen Nachthimmel
    und vom Mond herab winkt dir ein lachender Russe zu.

    Nein, so etwas darf niemals passieren.
    Da ist Schluss mit der Romantik.
    Wir lassen uns unseren Mond nicht von den Russen klauen.

    1. Mond war gestern. Musk hat längst den Mars zur Bastion für sich und seinen illustren Freundeskreis spezifiziert. Wenn er erst mal den Mars besiedelt hat, wird er auch eines Tages Exoplaneten besiedeln. Die dummen Raketen der Russen mit Atomantrieb sind viel langsamer und verfügen außerdem nicht über die Fähigkeit, Präsidenten verfeindeter Nationen mit unterirdischem Intelligenzquotienten, die nicht mal das Prinzip von Magnetismus verstanden haben, auf den Pilotensitz einer solchen Weltuntergangsmaschine zu verpflanzen, Fettarsch wird es wohl kaum werden und wäre diese Raketen daher am liebsten sofort los aber irgendwie hat er auch gar keine Zeit für Weltraumabenteuer, weil er stapelweise Sekrete unterschreiben muss, die er nicht mal gelesen hat.

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