Wohnungsnot & Wohnungsbau – eine deutsche Dauerbaustelle

Bild: Pxhere.com/CC0

Eine Gipfelleistung der Sozialen Marktwirtschaft war Thema bei einem eigenen Gipfel. Kann man aufatmen?

 

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatten Ende September zum Wohnungsbaugipfel der Regierung geladen, um ihre Maßnahmen zur Anregung der Baukonjunktur bekannt zu geben. „Nach Wohnungsgipfel im Kanzleramt: Keine Entspannung auf Mietmarkt in Sicht“, resümierte Telepolis.

Und auch die Gewerkschaft Verdi klagte unter der Überschrift „Wohnungen bezahlbar bauen!“ darüber, dass die Beschlüsse „letztlich nur der Immobilienwirtschaft und Immobilienbesitzern nutzen“; „neue bezahlbare Mietwohnungen (sind) offenbar nicht das vorrangige Ziel des Ampel-Papiers“ (WiPo aktuell, Okt. 2023). Selbst vom unternehmernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kam jüngst die besorgte Meldung: „Wohnkosten machen das Leben teurer.“

Seit dem Gipfel ist das Thema wieder etwas in den Hintergrund gerückt, aber natürlich nicht aus der Öffentlichkeit verschwunden. Bei einer Kommunalkonferenz im Oktober sprach sich Scholz „für einen Neubau ganzer Stadtviertel im Kampf gegen den Wohnungsmangel in Deutschland aus“ (Junge Welt, 21./22.10.2023). Es brauche vor allem, so die ewig wiederholte Litanei, „geförderten Wohnungsbau und bezahlbare Wohnungen“. Die Wohnungsnot, als deren Lösung der Gipfel angekündigt war, bleibt also nach wie vor akut.

Die Gipfelerklärung war übrigens nicht die erste Ankündigung in dieser Sache. Schließlich war die SPD mit dem Versprechen in den Wahlkampf gezogen, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen. Im letzten Jahr waren es weniger als 300.000 und in diesem Jahr werden es wahrscheinlich noch weniger sein. Hätten die Regierenden in der DDR oder in der Sowjetunion solche hochgegriffenen Zahlen verkündet, wäre das in der westlichen Presse mal wieder der Beweis für die Untauglichkeit der Planwirtschaft gewesen. Wenn hierzulande „die Wirtschaft“ nicht in der Lage ist, Grundbedürfnisse von Menschen wie etwa das Wohnen zu befriedigen, will niemand die hiesige Wirtschaftsweise in Frage stellen. Statt dessen beschäftigt Politiker wie Medien in erster Linie die Frage, wie denen, die am Geschäft mit Wohnungen verdienen, geholfen werden kann.

Dass es mit der Erstellung von ausreichendem Wohnraum für die Bürger des Landes nie klappt – das Thema Mieten regt ja die Öffentlichkeit seit Bestehen der Bundesrepublik auf: mal als Wohnungszwangswirtschaft, mal als Frage der zulässigen Miethöhe verhandelt –, liegt eben daran, dass nicht die Regierung die Wohnungen bauen lässt, sondern dass das Erstellen von Wohnraum zu einer Geschäftsgelegenheit gemacht worden ist, an der viele verdienen wollen und laut politischem Beschluss auch sollen. Deshalb hier ein Blick auf die Akteure, die an besagter Dauerbaustelle tätig sind.

Die Grundbesitzer

Grund und Boden sind ein Naturprodukt, also von niemandem erstellt oder geschaffen. Dass dieses eigenartige Produkt einen Preis hat, ist eine staatliche Leistung. Die kommt dadurch zustande, dass die Gesetzgebung Menschen oder Institutionen die Verfügungsgewalt über ein Stück Natur zuspricht. Grund und Boden ist nicht vermehrbar und so haben die Besitzer ein Monopol auf die Nutzung, die alle anderen ausschließt. Doch Wohnen oder Produzieren braucht Fläche. Damit haben die Grundbesitzer die Möglichkeit, nicht beim Ausschluss stehen zu bleiben, sondern von den Nichtbesitzern Geld – entweder als Pacht oder als Kaufsumme – abzupressen.

Wer am meisten zahlt, bekommt die Nutzungsmöglichkeit oder das Grundstück. Dieses Verhältnis voll wirken zu lassen, würde aber die Mehrheit der Bevölkerung im Lande ruinieren und auch die Wirtschaft in großen Teilen lahm legen. Deshalb ist bei aller Sicherung des Eigentums, die in unserer Wirtschaftsordnung als das A und O gilt, die Nutzung der Eigentumsmacht eingeschränkt. In staatlichen Flächennutzungsplänen ist festgelegt, welche Flächen für welche Zwecke genutzt werden dürfen, und entsprechend ergeben sich daraus unterschiedliche Preise.

Die Landwirtschaft wirft ohne staatliche Förderung kaum Gewinne ab und dennoch wird sie gebraucht. Es werden daher Gebiete zu diesem Zweck ausgewiesen und so sind landwirtschaftliche Flächen relativ billig. Was nicht ausschließt, dass diese Flächen zu Spekulationsobjekten werden. Das bringt dann die Bauern in Bedrängnis. Die Umwandlung von Agrarland in Bauland oder Gewerbegebiet per politischem Beschluss macht Eigentümer von Agrarflächen von heute auf morgen zu reichen Zeitgenossen. Mit Wohnbebauung oder Industrieansiedlung sind nämlich ganz andere Gewinne zu erzielen – und somit steigt der Preis dieser Flächen.

Wie das Beispiel zeigt, gehört Grundstücksspekulation zum System. Und sie gab es in der BRD von Anfang an, wobei sie in der letzten Zeit wieder besondere Bedingungen vorfand: „Immer höher und höher schossen die Bewertungen für Grundstücke und alte Häuser, nicht nur in Bestlagen. Verlockt von Zinsen nahe dem Nullpunkt steckten Investoren wie Häuslebauer Unsummen in Immobilien – oft schlicht aus Angst, dass es bald noch teurer werden würde.“ (SZ)

Eine günstige Geschäftsgelegenheit will natürlich niemand verpassen, der über Geld verfügt. Und mit wachsender Bevölkerungszahl und wachsender Wirtschaft kann man langfristig davon ausgehen, dass Grundstücke immer teurer werden. Dabei gibt es natürlich auch Unterschiede, schließlich findet in den Metropolen mehr Geschäft statt, werden mehr Menschen gebraucht. Also lässt sich für die Nutzung oder den Verkauf eines Grundstückes dort mehr erzielen als in ländlichen Regionen.

Die Immobilienentwickler

So heißen die Menschen oder Unternehmen, die Grundstücke kaufen und diese Grundstücke für die Bebauung vorbereiten und/oder diese dann realisieren. Egal, ob die Flächen mit Einfamilienhäusern bebaut werden oder mit Bürotürmen, die jeweiligen Grundstücke werden nach dem Kriterium ausgewählt, dass die Erschließungen und die darauf errichteten Bauten hohen Gewinn versprechen. Dafür wird meistens viel Kredit bei Investoren eingesammelt, die ebenfalls Gewinn machen wollen. Und oft werden die Bauten erst erstellt, wenn die Wohnungen oder Flächen bereits verkauft oder verpachtet sind. Das setzt voraus, dass diese Bauten auch zum kalkulierten Preis erstellt werden können.

Die Spekulation basiert allerdings auf Annahmen der Zinsentwicklung und der Baupreise, die nicht immer aufgehen müssen: „Entwickler wie die Gerch Group aus Düsseldorf, Project Immobilien aus Nürnberg, Euroboden aus München oder Development Partner und Centrum aus Düsseldorf haben in den vergangenen Wochen Insolvenz angemeldet“, schreibt die SZ.

Damit ist das Spiel aber nicht zu Ende. Mit der Insolvenzmasse lässt sich ebenfalls spekulieren, gehören doch dazu eventuell Grundstücke oder Bauruinen, die sich billig erwerben und weiter nutzen lassen. Als Insolvenzmasse landen sie in der Regel bei den Banken, die sich ihre Kredite durch Anrechte auf die Grundstücke oder Bauten absichern, die diese aber nicht selber nutzen können. So veräußern sie das Zeug und eröffnen damit die Basis für neue Spekulationen.

Die Bauindustrie

Der Bau von Wohnungen umfasst viele Gewerke, die alle koordiniert sein wollen und auch verdienen wollen. Die einzelnen Gewerke werden ausgeschrieben und so konkurrieren die verschiedenen Firmen mit dem Preis ihrer Leistungen. Sie müssen also billig sein, um den Zuschlag zu erhalten, und dennoch sollen sie selber wieder Gewinn bringen. Der Kostendruck erfährt dabei eine differenzierte Betrachtung: Während die Materialpreise von den Lieferanten vorgegeben sind, lässt sich am Lohn der Beschäftigten drehen.

So vergeben viele Baufirmen Leistungen an Subunternehmen vor allem aus Osteuropa, deren Beschäftigte nach den dort herrschenden Tarifen bezahlt werden und somit billig sind. Und auf dem Bau ist es auch durchaus üblich, dass Arbeitsverträge nicht schriftlich, sondern per Handschlag geschlossen werden – was nicht immer heißt, dass die Unternehmen auch Steuern und Sozialabgaben für ihre Beschäftigten abführen oder überhaupt Löhne zahlen. Schwarzarbeit findet sich daher häufig auf Großbaustellen und so haben der Zoll und die Gewerbeaufsicht auch eine Daueraufgabe zu bewältigen.

Und was der Druck auf die Beschäftigten noch bewirkt, wird ab und zu als Skandalmeldung in der Zeitung gebracht. So gab es Ende Oktober einen Baugerüst-Unfall in der Hamburger HafenCity, bei dem vier (ausländische) Bauarbeiter umkamen. Laut Pressemeldung „ein tragischer Arbeitsunfall“. Die Tragik, die hier waltet, hat allerdings System.

„Alle drei Tage stirbt ein Arbeiter auf dem Bau“ (tagesschau.de), denn „Baustellen gehören nach wie vor zum Sorgenkind in Sachen Arbeitsschutz“. Außerdem gebe es eine Dunkelziffer, die vermutlich deutlich höher sei: „Zum einen werden viele – gerade kleinere Unfälle – gar nicht gemeldet. Zum anderen werden da, wo ausländische Beschäftigte auf Baustellen arbeiten, Unfälle vielfach bagatellisiert oder vertuscht.“ Warum das so ist, klingt in den Klagen der zuständigen Gewerkschaft IG Bau, die ja die Beschäftigungsverhältnisse am Bau mit den Arbeitgebern regelt, am Schluss auch noch dezent an: „Hoher Kosten- und Zeitdruck“ könnten dazu führen, dass „der Arbeitsschutz vernachlässigt“ wird.

Die Banken

Ob Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen oder Wohnblocks ohne Kredite lassen sich keine Bauvorhaben durchführen und so gehören die Banken zu den sicheren Gewinnern der Baubranche. Durch Zins und Zinseszinszahlungen wächst so der Preis für ein Eigenheim schnell auf die doppelte Summe, die meist über dreißig Jahre getilgt werden muss. Deshalb  bestimmt die Zinshöhe wesentlich die Baukosten.

Statt für Miete zahlen Eigenheimbesitzer dann so lange Jahre an die Bank, die sich bis zur Tilgung des Kredits den Zugriff auf das Haus und Grundstück sichert und dies im Fall des Falles – siehe die Bewältigung der Finanzkrise 2007/08 auf dem US-Immobilienmarkt – auch gegen die Wohnbedürfnisse der Nutzer brutal geltend macht.

Der Wohnungsgipfel sah hier ebenfalls eine Problemlage. Wie damals die Presse meldete, gebe es für den Rückgang der Bautätigkeit einen wichtigen politischen Grund: „Seit Mitte 2022 (sind) die Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich angehoben worden. Dadurch liegen die Bauzinsen derzeit bei vier bis fünf Prozent.“

Der Mietmarkt

Die meisten Menschen im Lande können sich Wohneigentum nicht leisten. Und obwohl Deutschland als wohlhabend gilt, verfügen deutlich weniger Menschen über ein eigenes Zuhause als Bürger von arm geltenden Ländern wie Griechenland oder Italien. Deutschland ist daher „Mietland“. Dass deutsche Bürger meist mehr verdienen als Bürger anderer Länder gilt als Wohlstandsausweis.

Dabei wird unterschlagen, dass vom Lohn oder Gehalt hierzulande zunächst einmal 40 Prozent weggehen an Steuern und Sozialabgaben – Geld, das Arbeitnehmer gar nicht erst zu Gesicht bekommen. Und wenn dann noch 30 Prozent für Wohnen drauf gehen (in den Ballungsgebieten werden z.T. noch andere Spitzenwerte erreicht), dann ist die Summe, die übrig bleibt und zum Leben reichen soll, meist sehr beschränkt und zwingt zum Einteilen.

Diese breit beklagte Notlage verdankt sich der Tatsache, dass die Betreffenden ihren Lebensunterhalt als Arbeitnehmer verdienen müssen. Denn sie verfügen über nichts anderes als sich selbst, sprich ihre Arbeitskraft. Ihren Lebensunterhalt können sie nur dann bestreiten, wenn sich ihre Beschäftigung lohnt, nämlich für einen Arbeitgeber, der sich zur Schaffung eines Arbeitsplatzes bereit findet. Lohnend ist die Beschäftigung dann, wenn Kosten für Lohn und Gehalt geringer sind als die geldwerten Leistungen, die diese Menschen erbringen. Deshalb fallen die Einkommen immer so gering aus, dass sie für eine anständige Wohnung kaum reichen.

Verwiesen ist die Masse der Bevölkerung damit auf einem Wohnungsmarkt, auf dem die Wohnungsbesitzer vorgeben, was der Wohnraum pro Zeit kostet. Und so stößt bei den Ansprüchen der Wohnungsbesitzer so mancher, der natürlich die freie Wahl auf dem Markt hat, schnell an eine unüberwindbare Schranke: an die Grenzen seines Einkommens. Gesucht wird daher immer „bezahlbarer Wohnraum“. Das heißt nichts anderes, als dass viele Mieten von normalen Einkommensbeziehern nicht zu bezahlen sind. Mit bezahlbarem Wohnraum wird ein Verhältnis aufgemacht zwischen Einkommen und entsprechenden Wohnungen, wobei dieses Entsprechungsverhältnis immer bedeutet, dass die Menschen ihre Ansprüche an Wohnungen ihren Einkommensverhältnissen anzupassen haben.

So gibt es durchaus Penthouse-Wohnungen und Luxusvillen zu kaufen oder zu mieten, wenn man denn das entsprechende Geld hat. Wer dies nicht hat, findet sich in beengten Wohnverhältnissen an einer lauten Straße oder jottwede wieder, wenn er denn überhaupt eine Wohnung findet. Bedient wird der Wohnungsmarkt von vielen kleinen Anbietern und von riesigen Wohnungsunternehmen wie Vonovia, LEG, Vivawest und anderen. Diese haben Wohnen zu einem großen Geschäft gemacht mit entsprechenden Renditen für ihre Anleger. Und dafür müssen die Kosten genau kalkuliert werden. Für die Mieter bedeutet das oft, dass an der Instandhaltung ihrer Wohnungen gespart wird oder sie wegen Renovierungen verstärkt zur Kasse gebeten werden.

Staatliche Wohnungsbaupolitik

Wohnen ist zwar ein menschliches Grundbedürfnis, so dass mancher von einem Menschenrecht spricht. Eingeklagt werden kann dieses Recht allerdings nicht. Es gehört deshalb zu einer kontinuierlich zu regelnden Staatsaufgabe, weil Wohnen eine Grundbedingung für das Funktionieren der Gesellschaft ist. Damit Menschen arbeiten, unterrichten oder andere beaufsichtigen können, müssen sie ein Dach über dem Kopf haben. Damit, dass staatlicherseits Wohnen zu einer Geschäftssphäre gemacht worden ist, hat die Politik sich allerdings eine Vielzahl von Aufgaben eingehandelt. So wird aktuell über die überbordende Bürokratie geklagt, die das Bauen so teuer macht:

„Im Jour fixe habe man im Kreis von gut und gerne zehn Fachplanern auf kafkaeske Weise geklärt, ob die sich aus diversen Regeln ergebenden Geländerhöhen (für Kinder: 60 bis 80 Zentimeter; für Behinderte 85-90 Zentimeter; für Arbeitsstätten 110 Zentimeter) im Ergebnis nicht zu einem Treppenlauf mit drei verschiedenen Handläufen in drei verschiedenen Höhen führen müssten.“ (SZ)

Wenn man davon absieht, wozu die Bestimmungen getroffen werden, dann erscheinen die Regelungen natürlich absurd. Sie stellen – wie selbst dem Laien erkennbar – Mindesthöhen dar, die verhindern sollen, dass Kinder herunterfallen, Behinderte stürzen oder Menschen sich bei der Arbeit aus Unachtsamkeit gefährden. Dabei sprechen die verschiedenen Vorschriften von Statik über Schallschutz bis hin zur Dämmung eine beredte Sprache, was die Bauwirtschaft aus Geschäfts- und Kostengesichtspunkten alles abliefern würde, wenn man sie ließe. Ohne Statikvorschriften würde wahrscheinlich so manches Haus zusammenbrechen, ohne Schallschutzvorschriften könnte man die Schritte des Nachbarn über sich hören und am Sexualleben des Paares nebenan teilnehmen. So zeugt das Urteil des SZ-Schreibers von einer gehörigen Ignoranz und Dummheit:

„Es gibt zu viel von allem, was als Baunorm oder Bauprodukt nicht dem Bau von Räumen, sondern nur dem teuren Überbau raumgreifender Bedenken zugute kommt.“ Als Abhilfe gegen Lärmbelästigung kennt der Mann daher ein einfaches Mittel: „Dafür gab es mal die tolle Erfindung der Türklingel und ein kurzes klärendes Gespräch unter Nachbarn.“ (SZ)

Nicht nur um die Produkte der Bauindustrie muss sich der Staat kümmern, sondern auch um den Mietpreis. Weil das Ergebnis des Mietmarktes immer einen Teil der Bevölkerung völlig überfordert, gibt es den sozialen Wohnungsbau, der die Wohnungsnot lindern soll. Früher waren in diesem Sektor kommunale Stellen oder Landesgesellschaften aktiv und haben bezahlbaren Wohnraum erstellt. Das ist schon länger Historie. Gerade auch unter der rot-grünen Regierung 1998ff wurden diese staatlichen Wohnungsunternehmen privatisiert. Gesetzt wird auf die Privatwirtschaft.

Zur Begrenzung der Miethöhe wurde dann die Mietpreisbremse eingeführt. Eine sonderbare Erfindung, die die Mietsteigerungen eingrenzen, aber das Geschäft mit der Vermietung nicht behindern soll:

„Die Mietpreisbremse deckelt die Preis bei Neuvermietung, die Kappungsgrenze gilt bei bestehenden Mietverhältnissen. Sie regelt, dass die Miete für ein Mietobjekt innerhalb von drei Jahren höchstens um 20 Prozent steigen darf.“

Dass eine solche Bremse nur eins bewirkt, nämlich steigende Mieten im Rahmen des Erlaubten (sogar mit Ausnahmen bei Modernisierung und Sanierung), sollte also niemanden überraschen. An solchen erlaubten Steigerungssätzen sollten sich deutsche Gewerkschaften einmal orientieren!

Der Gipfel

Wenn die Regierung sich um fehlende Wohnungen sorgt, für die die Geschäftssphäre geradestehen soll, dann sorgt sie sich um deren Geschäftserfolg. Und da verwundert es nicht, was den Regierenden so alles einfällt, z.B. „wolle man den Ländern eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer ‚ermöglichen‘.“ (SZ) Ein Vorschlag, der darauf verweist, dass der Staat – in diesem Fall die Länder – sich auch noch an jeder geschäftlichen Transaktion durch Steuern bedient. Deshalb ist er ja an Wirtschaftswachstum interessiert.

Nun sollen die Länder auf einen Teil dieser Steuern verzichten, die bei Kauf und Verkauf von Grundstücken anfallen. Wie die geschäftlichen Akteure mit diesen gesenkten Steuern umgehen, ist dann deren Sache. Geringere Steuern auf einem Verkaufspreis bieten die Möglichkeit, diesen zu erhöhen, wie auch die Möglichkeit, leichter ein Grundstück zu erwerben. Ein Angebot für Spekulanten ebenso wie für den kleinen Häuslebauer.

Doch damit nicht genug: „Schon bekannt war die Wiedereinführung der sogenannten degressiven Afa, eine Sonderabschreibung für Wohnimmobilien, zudem gibt es Anstrengungen beim Sozialen Wohnungsbau.“ (SZ)

Angeboten werden denen, die mit der Wohnungsnot ihr Geschäft betreiben, weitere Steuererleichterungen in Form von Sonderabschreibungen. Anstrengungen im Sozialen Wohnungsbau beinhalten staatliche Kreditförderung, die das Bauen billiger machen soll, verbunden mit Auflagen bezüglich der Miethöhe. Diese Einschränkung gilt allerdings nur zeitlich begrenzt, nach Wegfall der Mietbindung verfügen dann die Unternehmen über einen frei einsetzbaren Wohnungsbestand, der für sie billig erstellt wurde.

Änderungen soll es auch bei den Bauvorschriften geben: „Der Energieeffizienzstandard EH40 wird für den Rest der Legislaturperiode ausgesetzt.“ (SZ) Damit stellt die Regierung ein weiteres Mal klar, welchen Stellenwert Umweltschutz für sie hat. Umweltschutz soll zwar irgendwie sein, soll aber das Wirtschaftswachstum fördern und nicht behindern. Da wo die Wirtschaft schrumpft, hat Umweltschutz eben zurückzutreten.

Mit diesem Maßnahmenbündel soll das Geschäft mit dem Wohnen wieder wachsen – und das alles natürlich nur zum Wohle der Mieter und Wohnungssuchenden. Wer da, wie die Gewerkschaft Verdi vor allem beklagt, dass jetzt auch noch die Fördermaßnahmen für Sozialwohnungen „in der Schublade zu verschwinden“ drohen, „weil Finanzminister Lindner (FDP) sie verschleppt“, hat den Witz unserer Sozialen Marktwirtschaft verpasst: Erst kommt das Geschäft der diversen Akteure, dann kann mensch sehen, ob er auch das notwendige Dach über dem Kopf findet.

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48 Kommentare

  1. @Redaktion
    Kleine Anfrage:
    War die Freischaltung des obigen Artikels, der sich mit einem tatsächlichen/realen Problem innerhalb Deutschlands beschäftigt, ein Lapsus oder, man mag es sich nicht vorstellen, geabsichtigt?
    Im ersten Falle mag das entschuldbar sein, der zweite würde das gesamte bekannte Konzept infrage stellen und führt mindestens zu Irritationen oder Verwirrung!?

    Gleichwohl ein Danke an Herrn Cechura.

  2. “Die Landwirtschaft wirft ohne staatliche Förderung kaum Gewinne ab”

    Es sind die staatlichen wie auch suprastaatlichen Markteingriffe die Gewinne schmälern, für planwirtschaftliche Verhältnisse sorgen und die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben faktisch unmöglich machen.

    Die Beschreibungen der Probleme des Wohnungsmarktes, der Bauwirtschaft und der Baufinanzierung offenbaren genauso viel Unkenntnis und sind Geschwurbek aus dem akademischen Elfenbeinturm. Was bemüßigt einen Diplompsychologen eigentlich zu solch einem Artikel?

    Um Rudi Völler zu zitieren, hier reiht sich wirklich Tiefpunkt an Tiefpunkt und ich fühle mich immer mehr bestätigt, am besten man schafft die deutschen Hochschulen ersatzlos ab. Kostet nur Geld und macht Studenten blöd.

    Wer mit der Ideologie der DDR sympathisiert landet irgendwann im Wohnungsmarkt der DDR, so einfach ist das. Und wie man es schafft über fehlende Wohnung zu schreiben und die widerrechtliche Einwanderung und die Zersetzung der familiären Bindungen und der Arbeitsstrukturen durch die bösartige Ideologie des Freminsimus mit keinem Wort zu erwähnen grenzt an ein Wunder.

    Aber der Kapitalismus ist schuld, wenn linksversiffte Bürkraten den Arbeitsmarkt kaputt machen, Investitionen sinnlos und Arbeit ungerecht entlohnt wird, da faktisch keine Leistungsgerechtigkeit mehr existiert und die Bürger nach Strich und Faden enteignet werden um Zersetzungsmigration, Deindustrialisierung und tiefen Staat zu finanzieren.

    1. Das haben Sie aber wirklich alles sehr schön formuliert!

      Haben Sie darüber hinaus zum hier verhandelten Thema auch noch irgendetwas beizutragen?

      1. @ umbhaki:

        Nichts, was in Ihr marxistisch-leninistisches Welltbild paßt oder was ich mit einer hinterfotzigen linken Kröte debattieren möchte.

    2. Die DDR war gekennzeichnet durch das Vetorecht geistig herausgeforderter aber ideologiefester Funktionäre. Insofern hat die Wiedervereinigung den Sieg der DDR über die BRD gebracht und ist dabei, selbige in eine DDR 2.0 zu verwandeln. Man lasse sich nicht durch die scheinbare (noch?) Abwesenheit eines Bautzen I und II nicht irritieren.

      Aber die Wähler sind offensichtlich auch nicht in der Lage, logisch zu denken: Migration erhöht die Notwendigkeit, Wohnraum zu schaffen, erhöht den CO2 Ausstoß und bringt bei Menschen aus islamischen Ländern Israel-Gegner ins Land. Und selbstverständlich auch Radikale. Von Menschen aus Clan- und Stammeskulturen zu erwarten, unsere Wertehierarchien zu achten ist genauso widersinnig, wie zu meinen, dass Menschen, die bereit sind, mit Gewalt und Betrug unsere Grenzen zu überwinden, fürderhin gesetzestreue Bürger sein werden. Dass also Kriminalität zunimmt, Wohnraum knapp wird, der Antisemitismus blüht und CO2 nicht weniger wird, ist also nicht weiter verwunderlich.

      Und damit ist der Wunderglaube vieler Wähler der Grünen, dass selbst ein reines Agrarland mit ökologischer Landwirtschaft durch Windmühlen und Solarpaneelen in unserer heutigen Zeit versorgt werden könne, noch gar nicht angesprochen. Wer von diesen könnte noch mit der Sense umgehen und die Kartoffelkäfer abklauben und wäre bereit dazu?

      1. @ etwasvernunft:

        “Die DDR war gekennzeichnet durch das Vetorecht geistig herausgeforderter aber ideologiefester Funktionäre. Insofern hat die Wiedervereinigung den Sieg der DDR über die BRD gebracht und ist dabei, selbige in eine DDR 2.0 zu verwandeln.”

        Sehr schön und exakt beschrieben, sehe ich genauso. Die ganzen staatstreuen Künstler und Volkserzieher, siehe Merkel, haben einfach weiter gemacht. Man muß sich nur mal umschauen wie mit der Person Hubertus Knabe umgegangen wird, sagt eigentlich schon alles. Ich habe während Corona mit einem Ortsvorsteher in Sachsen-Anhalt gesprochen, der bestätigte meine Sichtweise. Die DDR hatte aber wenigstens einen Vorteil, die hatten Westfernsehen.

        An den von Ihnen aufgezählten Widersprüchen scheitert Deutschland gerade. Wer aber jene Widersprüche aufzeigt darf heutzutage keine Karriereambitionen mehr haben.

        Ich habe Herrn Wirth eben eine Doku empfohlen. Vielleicht auch was für Sie:

        https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-898148.html

        Dann und wann bringt ja auch der ÖR noch wirklich interessante Sachen, diesmal allerdings schon von 2019. Eigentlich müßten die Leute doch langsam merken, daß jene Errungenschaften nun wieder revidiert werden.

        Viele Grüße!

  3. Vieles falsch, vieles fehlt

    Die gestiegenen Zinsen sind zu kurz gekommen.

    Die Sache mit der Ackerfläche ist größenteils Blödsinn.

    Die gestiegenen Energiepreise für den Transport und die Herstellung von Baustoffen fehlen ( z.B. Baustahl, Zement, Holz, Dämmung etc. )

    Die Folgen der Privatsierung sind zu kurz gekommen. Dem Staat fehlt als Anbieter der Einfluss auf die Gestaltung der Miethöhe. Er konnte früher gemeinverträglich die Preise in staateigenen Wohnungen drücken.

    Die ukrainischen Flüchtlinge von über 1 Mio. haben den sozialen Wohnungsbau im Jahre 22 ( 400 000 Wohnungen ) und, 23 ( 300 000 ) ins Leere laufen lassen und werden dies offiziell bis 2025 und inoffiziell noch länger tun. Die haben als Binnenflüchtlinge genug Platz in der Ukraine.

  4. Schade das so viele Brücken in Deutschland so marode sind, das selbst obdachlose diese schmähen.
    Ein Kreislauf wie der Hamster im Rad, bleibt auf der Stelle und kommt nicht voran.
    Als noch ein junger Bursch, guckte ich mit Freud auf den jährlichen Rentenbescheid, obwohl damals das Gehalt am wachsen war, blieb unterm Strich entweder das gleiche oder auch weniger übrig. Das führt dann zu Überlegungen, entweder ehrlich weiter in der Endlosschleife, oder permanent am tricksen mit Kopfschmerzen oder final raus aus dem System der Blendung. Jetzt isser raus…

  5. Wie wärs damit die ehemaligen sozialen Wohnungsbaugesellschaften wie zum Beispiel die von korrupten Gewerkschaftsbossen kaputtbestohlene “Neue Heimat” direkt den Rentenkassen anzulagern, auch um da mal sichere Einnahmen zu ermöglichen ?
    Zuviel tatsächlich mal halbwegs soziales Win-Win?

  6. Wir haben Platz für alle

    Tiny Untertanen, diese wohnen als Nutzmenschen in Kowloon Cities, die Raumverdichtung ist so hoch daß auch keine Heizung mehr benötigt wird!

      1. In der Hansestadt Hamburg platzt gerade die Immobilienblase, der Elbtower wird in naher Zukunft genauso ein Leuchtturm wie der Ryugyŏng-Tower in Pjöngjang.

      2. Es muss sich nicht um einen Flächenfraß handeln, wenn bereits vorhandene Nebengebäude oder Gewerbeflächen in Wohnraum umgewandelt werden ( Nutzungsänderungsantrag ), oder Leerstand mit Androhung von Geldbuße in Wohnraum verwandelt wurde. Der Boden dafür war ja schon versiegelt.
        Andersrum muss man schauen, wie viele Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und überteuert verscherbelt wurden.
        Aus Wohnraum für eine Familie kann so ein Einpersonenhaushalt entstehen.
        Familien mit mehreren Kindern sind heute so chancenlos wie Tierhalter auf dem Wohnungsmarkt.

    1. Doppelbums im Wohnungsbau ?
      Was erlauben Scholz !?

      Scholz hat den undifferenzierten Migrantenhass für sich entdeckt und möchte nun Wohnraum durch Abschiebung schaffen.

      Da werden Lehrlinge von der Werkbank geholt und abgeschoben.
      Tolle “Integration” !

      1. @ Elfi:

        “Da werden Lehrlinge von der Werkbank geholt und abgeschoben.”

        Einmal hätte ich von Ihresgleichen mal einen handfesten Beleg.
        Was Sie da schreiben gibt es nicht.

        In Ihrem Fall kann man nur hoffen, daß Sie von Wohnungsnot betroffen sind, wäre dann geliefert wie bestellt. Aber wahrscheinlich ist es wie immer, goldener Löffel oder irgendwas mit Bürokratie, Politik oder Orchideenzucht.

        Machen Sie doch einfach Platz und nehmen ein paar Goldstücke bei sich auf Sie Willkommensbürger.

          1. @ Elfi:

            Liest sich wie, ich weigere mich zu belegen was ich behaupte. Weil man es nicht beweisen kann, auch nicht will. Es reicht doch völlig aus, sich etwas in Kopf zu konstruieren, schließlich ersetzt die Konstruktion jede Wirklichkeit.

      2. @Elfi
        Genau, er hat die Abschiebung als neues Thema entdeckt um die Wohnungsnot zu lindern.

        Das mit dem Bau von 400000 Wohnungen hat der Demente vergessen und versucht es jetzt auf die AFD-Tour.

        Gut, dass das mit den geplanten Abschiebungen nicht so funktionieren wird wie er sich das vorgestellt hat

  7. Ich bin dafür, alle die an den menschgemachten Klimawandel glauben machen mal Ernst mit dem Klimaschutz und hören auf zu atmen und zu furzen und alle Willkommensbürger die einem erzählen wollen kein Mensch sei illegal im Land die machen mal ordentlich Platz, wenn das offizielle Deutschland dann mal aufhört halb Arabien mit Manna und Brot vom Himmel zu ködern, dann hat so eine gewöhnliche Kartoffel vielleicht auch wieder Chance auf bezahlbaren Wohnraum. Zur Finanzierung von neuem Wohnraum könnte man ja auch an die Vermögen derjenigen gehen die so gerne als Bürge auftreten, ihre Bürgschaft aber schuldig bleiben. Deutschland wäre ein schönes, prosperierendes Land gäbe es die deutschen Antideutschen nicht. Sowas nannten die Römer mal hostis publicus, auf gut deutsch Volksfeind. Und falls sich jetzt jemand diskriminiert fühlt, auch gerne Volksfeind*in. Übrigens sprachen die ersten Sozialisten im 19 Jahrhundert und die Revolutionäre von1848 bei Leuten die dem eigenen Volk schaden wollten oder bezüglich dem Adel der lieber mit seinesgleichen im Bett lag, statt sich mit dem eigenen Volk zu identifizieren, gerne mal von Volksverrätern, pardon Volksverräter*innen.

    1. Auweia, Goebbels und Himmler hätten ihre wahre Freude an ihnen gehabt. Der typisch deutsche Michel, nicht in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen, immer am jammern, am lamentieren, am vorsichhinhassen. Man möchte Mitleid mit ihnen haben, über ihr einfach gestricktes Weltbild, ihren traurigen Zorn über alles, was das Leben bereichert. Fällt halt naturgemäß schwer, wenn man sich dann bewusst macht, dass es immer schön rückgratlose Gesellen wie sie waren, die nach unten treten, weil sie selbst nichts schaffen können außer…nun, vorsichhinzuhassen, und deswegen menschenverachtende Gebilde wie die NSDAP und ihre barbarischen Verbrechen erst möglich machen. Sie sind der jämmerliche, würdelose Biedermann, das waren sie schon immer.

      1. @ etwasvernunft:

        „Viel Feind’, viel Ehr’!“ Ich glaube ich triggere die mehr als die mich. Die brauchen auch jemanden wie mich um sich abzureagieren. Es ist aber beim Wohnungsmarkt wie bei allem anderen, man kann zwar Realitäten verleugnen, die Konsequenz daraus lassen sich irgendwann nicht mehr ignorieren.

        1. Nein, das brauchen die nicht. Ganz im Gegenteil. Sie sind derjenige, der einen virtuellen Raum braucht. Weil er den ganzen Tag jammert, hadert, sich zu den Verlierern zählt, was wohl auch stimmt. Im echten Leben hört ihnen doch keine Sau zu, da interessiert sich niemand für dauerjammernde Statlers. Aber schön, dass sie jetzt einen Zweitaccount haben, da können sie ja ein bisschen rhetorisches Pingpong spielen. Ist gut, hilft gegen chronischen Frust und kuriert Langeweile. Wo bleibt eigentlich ihre Adresse, sie hatten doch ein lustiges, privates Treffen vorgeschlagen. Ist ihnen da, wie es zu erwarten war, der Mut ausgegangen? Dachte ich mir.

          1. Sorry, aber meinen Sie im Ernst, dass es sinnvoll wäre, mit Ihnen eine Debatte zu führen?

            Eine Debatte kann man nur mit jemand führen, der die Argumente der Gegenseite sowohl kennt als auch die logischen Ableitungen verstanden hat – auch um zu sehen, ob und wenn ja wo sie fehlerhaft sind. Und der dem Kontrahenten in der Debatte weder etwas unterstellt noch ihn als Person herabwürdigt. Keine der Bedingungen scheinen mir bei Ihnen erfüllt.

            Und idealerweise sind sowohl die Debattierenden als auch die Zuschauer hinterher etwas klüger.

            P.S.: Wenn Sie mit “Zweitaccount” etwa mich meinen sollten, so irren Sie sich. Ich bin seit langem ein Telepolis-Exilierter. Allerdings sehe ich in Majestyk einen der wenigen Selbstdenker hier im Forum, dessen Ansichten ich durchaus häufig nicht teile, aber die immer interessant und bedenkenswert sind.

            1. Ich sehe in ihm einen Rassisten, und noch so Einiges mehr. was anständige Menschen mit Rückgrat verachten Wenn sie sich mit dem Bodensatz in’s Bett legen wollen, ihre Sache. Aber kläffen sie mich in dem Fall nicht weiter von der Seite an.

              1. Mission accomplished: Sie persönlich beweisen, wie die Herrschenden die Menschen entzweit und gegeneinander in Stellung gebracht haben, damit sie weiter ihren Geschäften gegen die Menschen nachgehen können.

                Das besonders interessante dabei wird sein, dass Sie diesen meinen Einwurf nur als einen weiteren Beweis für Ihre Meinung über mich (und M.) nehmen werden.

                Wie genial!

  8. Wenn das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) den Kapitalismus noch retten will, dann muss es gegen den Feudalismus der leistungslosen Einkommen – ob Finanz- oder Immobilienhaie – so vorgehen, wie es einst gegen den Kommunismus vorgegangen ist.

    Andernfalls lohnt es sich für höherqualifizierte Arbeiter & Angestellte wie mich nicht mehr, sich lebenslang ausbeuten zu lassen. Ich bekomme gerade mal etwas mehr als Grundrente – nach 35 Jahren, davon 20 Jahren überaus leistungsintensiv in der IT. Ja, ich habe geriestert, weil ich anfangs auf Nummer sicher gehen musste, und ich habe mehrere Ausbildungen und einen Quereinstieg.

    Meinem Kind erzähle ich, dass sich diese Art von Kapitalismus für höherqualifizierte Arbeiter & Angestellte nicht mehr lohnt. Ich kann gut verstehen, warum sich Azubis und jüngere Arbeitnehmer heute im Job nicht mehr anstrengen wollen. Sie wissen gut Bescheid!

    Will das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) den Kapitalismus retten, so muss es einen Radikalenerlass gegen die verfassungsfeindlichen Bestrebungen der FDP fordern.

    Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kennt die stabile Staatsverfassung, für die der preußische Junker Bismarck die Grundlagen gelegt hat, indem er die Sozialversicherung in Deutschland einführte. Wenn nun 150 Jahre später die FDP diese Sozialversicherung an die Finanzwirtschaft verkauft, denn muss dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) klar sein, dass es sich um verfassungsfeindliche Bestrebungen zum Sturz der Kapitalismus handelt. Die FDP will den Kapitalismus umstürzen und für die gesamte herrschende Klasse die leistungslosen Einkommen des Feudalismus zurückholen.

    Warum sollen Unternehmer ihre Arbeiter zu ordentlichen Leistungen durch entsprechende Löhne motivieren, wenn an der nächsten Ecke die FDP ihnen das meiste davon aus der Tasche zieht und als Zwangsabgaben an die feudalen, leistungslosen Wirtschaftsmächte weiterreicht? -> Da lohnt sich der Kapitalismus nicht mehr und wird zusammenbrechen.

    Die Miete lag in Deutschland um 1923 bei einem Zehnten des Einkommens. 2023 liegt sie bei 3-4 Zehnten des Einkommens. So weit ist das kapitalistische Leistungsprinzip bereits unterwandert worden! Der Umsturz steht kurz bevor, wenn das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) den Kapitalismus nicht rettet, indem es gegen den Feudalismus der leistungslosen Einkommen – ob Finanz- oder Immobilienhaie – so vorgeht, wie es einst gegen den Kommunismus vorgegangen ist!

  9. Nicht nur in Deutschland, auch im “Musterland” der freien Marktwirtschaft:

    Schätzungen aus dem vergangenen Jahr gehen davon aus, dass in den USA zwischen fünf und sieben Millionen Wohnungen mehr auf dem Markt benötigt werden als derzeit vorhanden sind. »Die Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum übersteigt in den USA weiterhin das Angebot«, sagen Jill Naamane und Alicia Cackley, Direktorinnen für das Finanzmanagement und Gemeinschaftsinvestitionen des US-Rechnungshofs Government Accountability Office (GAO). »Nach Schätzungen des Ministeriums für Wohnungswesen und Stadtentwicklung kamen im Jahr 2019 auf 100 Mieterhaushalte mit ›extrem niedrigem‹ Einkommen 62 erschwingliche Wohnungen und auf 100 Mieterhaushalte mit ›niedrigem‹ Einkommen 40 erschwingliche Wohnungen.« Mehr als 40 Prozent der Mieter geben mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus, und in 80 Prozent der US-Märkte steigen die Wohnungspreise schneller als das Lohnwachstum.

  10. Der Beitrag trieft nur so davon, als läge das Geld für Profitgierige nur so auf der Straße herum und man müsse es nur aufheben. Die armen Mieter bezahlen schon alles.
    Der Autor erweckt nicht den Eindruck, als hätte er konkrete Probleme jenseits von Hirngespinsten und Bürokratenlogik schon selbst behoben oder sich damit auseinander gesetzt.
    Wenn man es zuläßt, dass sich Einkommen und damit auf die Dauer auch Vermögen stark spreizen und dies mit anderen Mitteln wieder relativiert, werden für immer größere Teile der Bevölkerung selbst existenzielle Bedürfnisse zum Luxus (werden).
    Das liegt aber nicht darin begründet, dass dies nicht anders ginge, sondern weil das eigene Geschäftsmodell entweder solche Restriktionen mitbringt und darüber hinaus auch noch zu wenig verstanden wird, um eigentlich vorhandene Freiräume zu nutzen. Das Märchen vom trickle-down-Effekt erweist sich immer mehr als Verarsche.

    Die Nachfrage ist vor allem aufgrund der nicht mehr handbaren Finanzierung aufgrund des (mutwillig verursachten) Zinsanstiegs eingebrochen. Erst durch die um 10 bis 20 Prozent gesunkenen Preise sind jetzt wieder mehr Finanzierungen ermöglicht worden.
    Auf dem Bau gibt es eine Fülle sinnloser bürokratischer Anforderungen, welche sich das letzte Jahrzehnt massiv erweitert hat, aber eine “gebildete” Klasse von Nutznießern das Leben ermöglicht.
    Den auch ohne Novellierung gültigen EnEV-Standard hier könnten sich osteuropäische Staaten bei gleicher realer Auslegung von Nominalklassen niemals leisten. Aber A in Germany bedeutet eben nicht das gleiche wie das A in Polen. Aber auch kein Wunder bei den Lohnunterschieden.
    Es wäre ein leichtes, durch die Modifizierung des Geschäftsmodells Wohnungen statt Panzer zu bauen. Es wäre ein leichtes, die Pflege so auszustatten, dass einerseits genügend Pflege Fachkräfte vorhanden wären und andererseits diese Pflege Fachkräfte auch von ihrer Entlohnung samt Ausgleichsleistung eine vernünftige und abgesicherte Lebensperspektive erhalten. Und mit solch exemplarischen Aufzählungen kann man fortfahren.
    Es ist aber nahezu unmöglich, auf Basis der jetzigen (zu beschränken) Interpretation des Geschäftsmodells, nachhaltige Lösungen zu erhoffen.
    Schäuble soll schon vor etwa einem Jahrzehnt gesagt haben, man könne sich den Sozialstaat nicht mehr leisten.
    Ein Schuh wird aber erst dann draus, wenn man diese Aussage dshingehend modifiziert, dass man sich die Ansichten eines Wolfgang Schäubles über das Funktionieren eines Sozialstaats immer weniger Menschen leisten können. Denn gewisse Restriktionen lassen sich erheblich erweitern. Aber nicht mit dem Plusmacher-Geschäftsmodell Schäubles und dem Tina-Konzept einer Angela.

  11. “Wohnkosten machen das Leben teurer.“

    Das stimmt leider nicht. Die Kosten für die vorhandenen Wohnungen sind in den letzten Jahre kaum (oder inflationsbedingt nur gering) gestiegen – obwohl die Wohnungen älter werden und daher die Wohnqualität abnimmt. (Modernisierungen lass ich mal außen vor – obwohl…)
    Was aber gewaltig zugelegt hat, sind die Kosten der leistungslosen Zahlungen an die Vermieter, vulgo deren Profite, die in der Miete stecken aber nicht getrennt ausgewiesen werden müssen. Ausnahme: die Finanzämter, die natürlich diese Profite besteuern wollen, und deshalb die genauen Zahlen haben – jedoch nicht herausrücken. Wo käme man denn hin, wenn auf jedem Mietvertrag von Vonovia stehen müsste: “Zusätzlich zu den Gesamtkosten für Bau und Unterhalt Ihrer Wohnung von 600 € monatlich erlauben wir uns, von Ihnen einen Aufschlag von 400 € monatlich zu unserer freien Verfügung einzubehalten. Weitere Anhebungen dieses Betrages sind vorbehalten. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen.”

    Da würde doch womöglich die Hälfte der so aufgeklärten Bürger glatt eine Bahnsteigkarte kaufen und zur nächsten Revolutionn gehen… also hat man solche Neuerungen auf dem Wohngipfel lieber gleich ausgeklammert.

    Wie heißen doch leistungslose Einkommensbezieher? Rentiers. Wir sind auf dem geraden Weg in eine Rentierswirtschaft. Besitz genügt, damit man dafür kassieren kann. Arbeit oder Leistung ist dafür nicht mehr notwendig.

    1. Da würde doch womöglich die Hälfte der so aufgeklärten Bürger glatt eine Bahnsteigkarte kaufen und zur nächsten Revolution gehen…

      Aber doch nicht hierzulande!

      Es gibt nämlich keine Bahnsteigkarten mehr, deshalb fällt jegliche Revolution in diesem unserem Lande leider aus.

      Lenin hat sicher gar nicht geahnt, wie Recht er mit seiner Bemerkung hatte.

      1. 👌🏼😎
        womöglich reicht es für so ein Revolutiönchen Reförmchen wie den Berliner Mietendeckel, der nur eine Lebenszeit von knapp einem Jahr hatte (sage bloß einer, daß das höchste deutsche Gericht langsam arbeitet…)

  12. @ Luck spricht die Wahrheit:
    “Das Geld liegt für Profitgierige nur so auf der Straße herum, und sie brauchen es nur aufheben. Die armen Mieter müssen bezahlen.”

    Immobilien-Voodoo:
    Berlin sei “unterbewertet”, deshalb solle “es” steigen auf Höhe von Paris und London – und also stieg es:
    leistungslos!
    Der Wirtschaftsanwalt Schäuble und seine CDU haben dafür den Rahmen geschaffen.

    Schäubles Rahmen bedeutet:
    Künftig stehen wieder Baracken am Stadtrand – und die Tochter des “Paten von Neukölln” (Giffey, SPD) gibt die Barackengräfin, während Schäubles Fürsten das große Geld von der Straße aufheben.
    = Re-Feudalisierung.

    Die Alternative der modernen Gesellschaft ist bekannt:
    Gemeinwirtschaft und Vergesellschaftung nach Grundgesetz.
    = Zivilisation.

    Der Kapitalismus konnte aus eigener Kraft noch NIE das Wohnungsproblem lösen.

  13. Zunächst müsste man prüfen ob die Regierung überhaupt ein Interesse an einer Entlastung auf dem Wohnungsmarkt hat.

    Sieht man allerdings wie sich Politiker mit den Großen aus der Immobilienbranche im warmen Spanien ein Stelldichein geben, würde ich davon ausgehen dass dem nicht so ist.

    Es geht vielmehr darum möglichst großen Profit für die Immobilienbranche zu generieren.

    Eine Verknappung des Wohnraums, auch durch Zuwanderung, treibt die Mieten ebenso in die Höhe wie z. B. die Grundsteuer”reform”, das von den Grünen favorisierte GEG und das Unterlassen vom Bau neuer Wohnungen.

    Das ist jetzt kein Statement gegen Zuwanderung sondern gegen das Versagen einer Regierung die nur auf Profitmaximierung der Immobilienbranche setzt.
    Das setzt sich in den Bereichen, Bildung, Gesundheit, Renten, usw., fort.

    Motto: “Wir können uns die Armen nicht mehr leisten”

  14. “Grund und Boden sind ein Naturprodukt, also von niemandem erstellt oder geschaffen.”

    Ich glaube es war auf ZON, wo ich vor Jahren einen Text von Peter Sloterdijk las, der kunstvoll “liberal” herleitete, wieso Neugeborene kein automatisches Naturrecht auf das Naturprodukt Boden haben.

    1. Ach, der Herr Schlotterdeich. Der hat auch schon mal mit Hilfe seiner filosofischen Wissenschaft hergeleitet, dass arme Menschen kein Wahlrecht haben sollten.

      Diesen schrägen Vogel sollte man wirklich der Gnade des gründlichen Vergessens anheimgeben.

  15. Wer keine Maurer sowie keine Investoren mehr will und Eigentümer schleichend enteignet, der bekommt auch keine neuen Häuser mehr gebaut. Und wenn dann eine Hälfte der Bevökerung einen auf Egotrip macht und man gleichzeitig Ali Baba und die 40 Räuber einlädt, dann wird der Wohnraum langsam knapp. Willkommen auf dem Wohnungsmarkt der Buntland-DDR 2.0. Geliefert wie bestellt.

    1. Sehen Sie, Ihre Kontrahenten glauben immer noch, dass in unserer Wirtschaft deren Besitzer irgend etwas zahlen. Richtig ist, dass grundsätzlich alles der Bürger zahlt. Und die dahinter stehenden Werte, denn Geld ohne dahinter stehende materiellen Werte ist wertlos, von noch Wenigeren erschafft werden. Kurz: sie glauben, das Geld kommt aus der Steckdose.

      1. @ etwasvernunft:

        Ja, ist wie bei der Modern Money Theory. Wir nehmen ein bißchen Farbe und Papier und drucken uns einfach etwas Geld, das bringen wird dann unter die Leute vollkommen unabhängig von Produktivität und Wirtschaftskraft. Leider bevölkern solche Leute nicht nur Internetforen, die wurden auch in die Regierung gewählt uns stellen einen Großteil der bundesdeutschen Funktionselite.

        Kennen Sie den Film Idiocracy? Ist von der Umsetzung leider nicht so gelungen, die Idee ist aber Klasse. Da werden zwei Durchschnittsmenschen eingefroren, wachen nach ein paar tausend Jahren wieder auf und sind dann die intelligentesten Menschen auf diesem Planeten, weil zwischenzeitlich die Menschheit komplett verdummt ist. Manchmal frage ich mich ensthaft ob genau das gerade passiert.

        1. @Majestyk
          Moin
          “Manchmal frage ich mich ensthaft ob genau das gerade passiert.”
          Das ‘gerade’ kannst streichen.
          In der DDR waren Fachaufsätze Teil der Facharbeiterprüfung, in denen Elemente gefragt waren, die heute Technikern vorbehalten sind. Der ‘überlegene’ Westen kam dann mit MultipleChois- Ankreuzlbögen und sinnfreien ‘Arbeitsproben’, die man im besten Falle nur als Witz bezeichnen kann.

          Dazu ca 25% funktionale Analphabeten unter den Viertklässlern, was soll aus denen werden?
          Professor Weitz / HAW Hamburg hat vor dem dt. Bildungswesen kapituliert und eine Videoreihe für seine Erstsemester in Mathematik erstellt, in denen er schulische Grundlagen wiederholt. Die lieben kleinen haben halt Abi, von Hochschulreife ist keine Rede mehr.
          Die zunehmende Verblödung kann man nur als gewollt bezeichnen, sonst ließen sich so nette Dinge wie Riesterrenten nicht verkaufen und die Grünen hätten keine Wähler mit ihren Phantasiegebilden wie Wasserstofftechnologie etc.

          1. @ Element x:

            Abgesehen von Staatskunde, Wirtschaft oder Geschichte war die Schulbildung in Fächern wie Mathe oder Naturwissenschaften in der DDR besser, von Bayern oder BW vielleicht abgesehen. Das weiß ich. Ich lebe in einer Ost/West Beziehung. Habe mal “Die Kinder von Golzow” komplett gesehen und bei deren Mathe Prüfung in der 10. Klasse gestaunt. Das hatte ich in der Oberstufe, hatte selber Mathe als Abiturfach, leider nur NRW Notabitur, wie ich es immer nenne.

            Ich erkläre es mir so, die SED wollte trotz aller Ideologie das Land ja voran bringen, wohingegen bestimmte Kräfte in der BRD, so ab den 70ern spätestens den 80ern eher destruktiv waren.

            Die Friedensbewegung in der DDR war auch differenzierter und selbstkritischer als jene im Westen. Das ist schon erstaunlich.

            Was ich irrational finde, daß einflußreichere Menschen und Kreise dies zulassen können. Es ist doch für den allgemeinen Lebensstandard und die Wohlstandsentwicklung wichtig, daß man eine gut ausgebildete Bevökerung hat.

            Man kann ja über vieles verhandeln, aber Bildung ist essentiell, für den Einzelnen wie auch fürs Gemeinwesen.

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