Wird Sahra Wagenknecht nun eine neue Partei gründen oder lieber noch warten, bis die Gelegenheit günstig ist?

Sahra Wagenknecht auf einer Wahlveranstaltung 2021. Bild: Martin Heinlein/Die Linke/CC BY-2.0

Nach Bild ist die Entscheidung gefallen, Wagenknecht gibt sich weiter bedeckt. Einige Gedanken zu einer möglichen neuen Wagenknecht-Partei.

 

Die Bild-Zeitung will es wissen, dass die Entscheidung bereits gefallen sei und beruft sich dabei auf „Vertraute“ und auf Gespür. Nach den Wahlen in Hessen und Bayern am 8. Oktober sei es so weit. Wagenknecht selbst gibt sich noch bedeckt und erklärt, dass sie die Entscheidung am Ende des Jahres treffen werde. Der Süddeutschen sagte sie: “Es gibt da keinen neuen Stand.” Dort heißt es, sie plane eine „linkskonservative Partei“, was immer man sich unter linkskonservativ vorstellen mag. Andere sprechen von einem “links-autoritären Spektrum”. In einem aktuellen Interview, in dem sie sich bis auf die Migration von der AfD abgrenzt, sagt sie: “Die AfD ist nicht der Referenzpunkt, um den sich mein Denken dreht.”

Die Bild scheint Wagenknecht und ihre mögliche neue Partei zu bewerben, umgekehrt scheint Wagenknecht auf Bild als Populismus-Maschine zu setzen und hat der Zeitung auch Fotos aus ihrer Kindheit zukommen lassen. Für die Offenheit revanchiert sich Bild durch einen selten positiven Artikel, der sie auch kurz mit ihrer Geschichte seit der Kindheit vorstellt.

Offenbar hat sie einen Narren an ihr gefressen und verweist auf eine INSA-Umfrage, nach der eine Wagenknecht-Partei aus dem Stand von 15 Prozent der Wahlberechtigten gewählt werden könnte. In Ostdeutschland würden es sogar 42 Prozent sein. In Thüringen, einer der AfD-Hochburgen, könnte sie nach einer Umfrage im Juli zur stärksten Kraft werden und die AfD abhängen. Und überhaupt sei sie die beliebteste deutsche Politiker und komme an dritter Stelle nach Pistorius und Söder.

Nun könnte man fragen, ob sie auch eine Alternative zu Pistorius und Söder wäre. Dann müsste sie zu einer Art Meloni werden, wofür nicht viel spricht. Nach Bild wäre sie vor allem eine Bedrohung für die AfD, also eine Alternative der Alternative, aber auch für die sowieso im Bundestag abstiegsgefährdete und derzeit bereits führungslos wirkende Linke. Das klingt nach Querfront, nach einer Vereinigung der rechten und linken Extreme unter Ausschluss der Mitte, aber das sind wahrscheinlich veraltete Ansichten. Man könnte eher von einer Partei sprechen, die quer zu den traditionellen Verortungen stehen und die Unzufriedenen mit den Parteien der Mitte oder des Mainstream (Union, SPD, Grüne, FDP)  mit einem Programm der sozialen Umverteilung sammeln will, die nicht wirklich links oder rechts ticken.

Ob linksnationalistisch der richtige Ausdruck dafür ist, darf bezweifelt werden. Zwar scheint sich Wagenknecht für eine schärfere Kontrolle und damit Reduzierung der unerwünschten Einwanderung auszusprechen, aber das betreiben eigentlich alle Parteien. Mit Rassismus hat dies auch nichts zu tun. Aber es geht gegen das Konzept der offenen Grenzen, das Linke teilweise in der Tradition der Internationalität verfolgen.

Die AfD ist wirtschaftlich neoliberal aufgestellt. Daher verwundert immer, warum sie nicht nur für veränderungsunwillige Mittelschichtler, die sich vom Abstieg bedroht sehen, sondern auch für ärmere Schichten als Interessenvertretung gilt. Wagenknecht verfolgt zwar kein traditionell linkes Wirtschaftsprogramm, aber sie will die staatliche Kontrolle stärken, Gewinne besteuern, irgendwie die Macht der Großkonzerne reduzieren und höhere Löhne sowie mehr Unterstützung für Arme. Das passt kaum zur AfD, würde höchstens die Sympathisanten locken können, die wegen Unzufriedenheit mit den anderen Parteien oder wegen anderer als wirtschaftlicher Gründe der AfD zuneigen.

Es gibt zwar etwa Schnittmengen zwischen AfD und Wagenknecht, was die Haltung zu Russland, dem Ukraine-Krieg, die Waffenlieferungen und die Nato betrifft, auch bei den Sanktionen, die der deutschen Wirtschaft schaden, gibt es Überschneidungen. Und nicht zuletzt punktet Wagenknecht, weil sie aus Ostdeutschland kommt, wo auch die AfD auch auf Kosten der Linken auf der Gewinnerseite steht. Aber die AfD ist nicht friedlich ausgerichtet, sondern kritisiert die Ampel, weil sie zu wenig Geld für die Bundeswehr locker macht, plädiert für die Wiedereinführung der Wehrpflicht und fordert „eine starke Bundeswehr und eine selbstbewusste Sicherheits- und Verteidigungspolitik“.  Das dürfte nicht die Politik von Wagenknecht sein, die “Frieden und Diplomatie” vorzieht.

Bei der AfD-Klientel wird Wagenknecht wegen ihrer Kritik an Corona-Maßnahmen und an den Grünen, dem Inbegriff der verachteten und bekämpften Woken, punkten. Im Kulturkampf reiht sie sich ins konservative und liberale Lager ein. Ihre scharfe Ablehnung des Heizungsgesetzes, das sie als Ergebnis von „blindem Ökoaktivismus“ geißelte, passt auch ins konservative Lager, ebenso wie sie die „abgehobene Regierungselite“ gegen die „Bürger“ stellt und sagt, diese würden „bevormundet“. werden. Und dann ist es auch noch „ein Angriff auf Wohlstand und Eigentum der Bürger“. Da ist der ganze Populismus-Jargon versammelt, wenn auch nicht konsequent, weil Wagenknecht ja durchaus den Wohlstand und das Eigentum der Reichen und Großkonzerne ran will.

Die Grünen sind für Wagenknecht bekanntlich „die heuchlerischste, verlogenste, abgehobenste, inkompetenteste und gemessen an dem realen Schaden, den sie verursachen, derzeit auch die gefährlichste Partei im deutschen Bundestag“. Die Kritik im Einzelnen etwa an der Haltung zum Krieg, zu den Sanktionen oder zur Nutzung von Frackinggas und Braunkohle, ist unbenommen, aber hinter der Ablehnung der Grünen, die durchaus Bierzeltcharakter hat und beim Volk gut ankommt, steht aber auch, dass Wagenknecht das Soziale über alles stellt, aber wenig Programmatisches zu Umwelt-, Arten- und Klimaschutz zu sagen hat.

Auch das teilt sie mit AfD-Anhängern, die das alles sowieso herabspielen und etwa gerne von der angeblich bald wieder kommenden kleinen Eiszeit schwärmen, die alles richten wird, ohne dass die Menschen oder die Politik etwas tun müsste. Das kann man Wagenknecht nicht unterstellen. Sie sagt etwa: „Wir müssen perspektivisch anders heizen, anders unseren Strom erzeugen, denn wir dürfen unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht immer weiter zerstören. Für diese großen Veränderungen braucht es ganzheitliche und durchdachte Konzepte.“ Aber näher wollte sie sich bislang nicht dazu einlassen, was auch taktische Gründe haben kann.

Wagenknecht würde, wenn die Organisation einigermaßen klappt und sie einige bekannte und integre Personen und Politiker hinter sich stellen kann, wohl anders als bei der von ihr initiierten, aber gescheiterten Top-down-„Aufstehen-Bewegung“, einen gewissen Erfolg erzielen und vor allem Verluste auf der Seite der Linken und der AfD bewirken. Gut möglich, dass die Linke damit beerdigt wird, die AfD wird es aber weiter geben. Es wird alles sehr davon abhängen, welche Personen Wagenknecht um sich gruppieren kann. Wenn versucht würde, Politiker und Personen aus dem AfD-Umfeld mit linken zu mischen, wird es wohl schwierig werden. Es geht um die Entscheidung, ob es eine neue linke oder eine neue konservative Partei mit sozialpolitischen Perspektiven würde. Je nachdem werden linke oder rechts-nationale Sympathisanten abgestoßen werden. Als Grantler-Parteivorsitzende, die die unzufriedenen, aber desorientierten, besitzstandswahrenden Wutbürger wie die AfD vertritt, kann man sich die Intellektuelle Wagenknecht nicht wirklich vorstellen.

So lange die neue Partei ein Phantasiegebilde ist, das jedem etwas verspricht, ist die Zustimmung groß. Im Wahlkampf und vor allem am Wahltag werden die Menschen auch wieder taktisch denken und fürchten, ihre Stimme an eine Partei zu verlieren, die nicht über 5 Prozent kommen könnte. Aber vielleicht würde ihr ja auch ein Wurf gelingen, der nicht nur für Linke und AfDler, sondern auch für die vielen anderen Menschen attraktiv wäre, die jetzt ratlos einer Mitte-Partei ihre Stimme als dem kleineren Übel geben oder gar nicht wählen. Aber dazu müsste Wagenknecht sich in vielen Hinsichten klarer positionieren – nicht als Dagegen-Partei, sondern als Partei eines Aufbruchs, als ein Projekt. Das ist noch nicht zu sehen.

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185 Kommentare

    1. Ich kann Sie verstehen und abgesehen vom Status des Nichtwählers geht es mir genauso. Die letzten male habe ich die Linke mit erheblichen Bauchschmerzen gewählt.

      Ich habe es ja schon geschrieben, wir müssen weg kommen vom Personenkult, hin zur Debatte über die Inhalte um die es geht.

      Es wäre Interessant, was Sie für Vorstellungen haben in Bezug auf eine neue Partei. Darüber lohnt sich eine Diskussion.

      Das Ganze an Personen festzumachen bringt nicht wirklich etwas. Es muss um Inhalte gehen. Auch die Linke -damit meine ich nicht die Partei- macht es an Personen fest, das halte ich für einen großen Fehler.

      Deutschland einig Personenkult Land, das kann es doch nicht sein.

      1. “Die letzten male habe ich die Linke mit erheblichen Bauchschmerzen gewählt.”

        Ich wähle keine rassistischen Parteien.
        Ich wähle keine neoliberalen Parteien.
        Ich wähle keine transatlantisch orientierten Parteien.
        Und ich wähle keine woken Parteien!

        Somit kam auch die Linke für mich nicht mehr in Frage. Außerdem wird mir übel, wenn ich irgendwo auf die Zeichenfolge “Ramelow” stoße!

      2. “Es wäre Interessant, was Sie für Vorstellungen haben in Bezug auf eine neue Partei.”

        Ich wünsche mir einfach eine Partei der Vernunft! Die Situation verschlechtert sich auch deshalb immer weiter, weil sich das transatlantisch-neoliberale Parteienkartell an nachweisbar unsinnigen Theorien orientiert. Das kann auf Dauer nur zur Katastrophe führen!

      3. Eben. Es kann nicht eine Partei um die Gallionsfigur Sahra Wagenknecht geben, es braucht mehr dafür. Andere, die in den erforderlichen Bereichen Kompetenzen haben. Vielleicht kann sie Honig aus dem ziehen, was “Aufstehen”, das es immer noch gibt, erarbeitet hat.
        Letztlich wird Wagenknecht von den Medien zur Gründung gedrängt, um der AFD Stimmen streitig zu machen, was zur Folge hat, dass sich der Protest zerfasert.
        Eine Parteigründung ist schwierig. Man muss sehen, wen man dabei hat und wen man besser loswird. Man muss aufpassen, dass man nicht von irgendwelchen abstrusen Figuren unterwandert wird. Man braucht aber vor allem verlässliche Mitstreiter. Es geht nicht basisdemokratisch, eine Führungsmannschaft, die den Ton angibt ist erforderlich, sonst geht alles, wie bei “Aufstehen” an Richtungsstreitigkeiten und Eitelkeiten kaputt.

    2. Doch dieser Aspekt wird erwähnt, im vorletzten Satz:
      –>”Aber vielleicht würde ihr ja auch ein Wurf gelingen, der nicht nur für Linke und AfDler, sondern auch für die vielen anderen Menschen attraktiv wäre, die jetzt ratlos einer Mitte-Partei ihre Stimme als dem kleineren Übel geben oder gar nicht wählen.”

    3. Das wäre ja das Gefährliche an der Wagenknecht-Partei. Unzufriedene wie prekär Beschäftigte und Klein-Rentner sollen auch politisch marginalisiert und vom Gang zur Wahlurne abgehalten werden. Auch in der Beziehung sind die USA Vorbild.

    4. Ob Wagenknecht-Partei oder nicht, es wird sich nichts ändern. So eine 1-Frau-Partei ist eine Totgeburt, auch wenn ich die Wagenknecht ganz vernünftig finde.

      1. Ganz wichtig wird sein, möglichst schnell weitere Köpfe aufzubauen! Auch, damit nicht bereits ein einziger “bedauerlicher Unglücksfall” alle Chancen ruinieren kann.

  1. Der Artikel bleibt beim alten Muster. Es geht doch nicht um Personen, es geht um Inhalte. Im bundesdeutschen Politik Betrieb gibt es keine echte Linke Partei. Von der DKP reden wir nicht, da sie im Politikbetrieb nicht wirklich eine Rolle spielt.

    Was wäre unter den heutigen Bedingungen die Erste Aufgabe einer -lassen sie es mich sozialistischen Partei nennen- Ein Verständliches Programm, dass realisierbar in enger Anlehnung an die fortschrittlichen Kräfte der DGB Gewerkschaften ist.

    Dazu würde gehören: Erstens die Unterstützung für die Enteignung der Wohnungskonzerne. Zweitens die Forderung nach Tarifbindung für alle Branchen und die Bekämpfung der Scheinselbständigkeit. Drittens die Einführung einer Vermögenssteuer die den Namen verdient. Viertens, die Schaffung eines gemeinnützigen Wohnungsbaus in Form Städtischen und Genossenschaftlichen Bauens.

    Ein Deckel für die Lebensmittelpreise wäre auch nicht schlecht. Neben den Sparkassen, wäre es nicht schlecht, wenn es Landes- oder Kommunalbanken gäbe, die subventionierte Konten anbieten würden, für die keine oder geringe Zinsen und keine Gebühren für die Kontoführung erheben. Dazu gehört das Verbot von Dispozinsen die ein Prozent über dem Nominalen Zinssatz der Bundesbank liegen.

    Man könnte noch tausende Dinge anführen. Es gäbe also ein Potential um die Wähler den Nazis der AfD abzuwerben.

    Um es gleich zu sagen, ich würde die Gründung einer solchen Partei unterstützen so wie ich es mit der WASG getan habe.

    Was die Personelle Seite betrifft, so halte ich mich an die Pariser Kommune. “Wählt nicht die, die um eure Stimme werben, wählt die aus euren eigenen Reihen. Selten wird ein begünstigter für die Kämpfen, die nicht begünstigt sind.”.

    1. Also bei den Gewürgschaften sehe ich da eher Stimmen oberhalb Betriebsbetreuer und deutlich unterhalb der Vorstände als sinnvolle Bereicherung. Gern auch ein paar Rechtsschutzsekretäre, die haben die schlimmsten Auswüchse täglich auf dem Tisch. Als Hauptproblem jeder neuen Partei sehe ich einen wirksamen Filter für Wokeschisten und ähnliche menschenfeindliche Fanatiker,U-Boote aller Art und Hardcoreideologen sowie Nabelschauextremisten und Haltungsgeschädigte, denen Wortwahl wichtiger als Problemlösung ist..

      1. @Shalghar
        Lol, da haste aber alles aufgezählt mit dem Frau Wagenknecht zu rechnen hätte. 🙂
        Das ist auch einer der Gründe warum ich von einer Gründung abraten würde.
        Ein weiterer Grund ist die durch die Blind Zeitung momentan entfachte Hype. Lob von der falschen Seite. Sie sollte sich an die Aussage der Blind in der Kausa Wulf oder auch an Scharping erinnern, frei., “Wer mit uns hochgeht kommt , kommt auch mit uns runter”. Es ist gefährlich einen Weg zu beschreiten, der von einem Gegner vorzeichnet wird.
        Sollen sich die “Etablierten” mit der AfD rumärgern.

    2. Guter Aufschlag!
      Bin ich bei Dir. Genau an solchen Inhalten muss sich die neue Partei messen lassen: ob sie die in den Mittelpunkt stellt?!

      Hätte die Linkspartei die Gewerkschafts- und Sozialpolitik ernstgenommen, die die WASG aufgeschrieben hatte, dann wäre Sahra Wagenknecht schon längst die beliebte Parteivorsitzende der Linkspartei.
      Stattdessen aber herrschte Arbeitsverweigerung der Funktionäre, überblähte dogmatisierte Hauptamtlichen-Apparate, die üblichen Reformisten- oder Realo-Erscheinungen (wie vorher schon bei SPD und Grünen) …

      Die Lehre ist zu ziehen: weniger Hauptamtliche, stattdessen starke Stellung einer aktiven, gut verankerten Parteibasis

  2. Und noch mehr Wischiwaschi-Gesabbel aus dem dämlichsten Land der Phantasiewelt, der Dummesrepublik Konjunktivien, in der alles hätte,könnte,würde,möglicherweise aber auch nicht doch eventuell vielleicht. Natürlich darf auch die manipulative Grossparteienschutzbehauptung nicht fehlen, das das nahezu wertlose Wahlzettelkreuzchen “verschenkt” wird, falls es einer zu kleinen Partei vermacht wird. Wie sind jemals die ach so pöse AfD oder das Intelligenzallergikerversorgungshilfswerk namens “Die Grünen” in den Bundestag gekommen ? Bei den Grünen wars dann wohl die vom berliner Landeswahlleiter tausendfach angerechnete Briefwahl aus den Irrenanstalten, bei der AfD das weltumspannende Reichsbürgernetzwerk oder wie wussten die Wähler ausgerechnet da, das die über 5% kommen ?

    Ob was kommt, wie es heisst und welche leeren Versprechungen es vorträgt wird sich zeigen. Ist zur Zeit total irrelevant weil nichtexistent und mir deswegen aktuell ehrlich gesagt völlig egal.
    Würde mich wundern, wenn Frau Wagenknecht samt innerem Kreis (sofern vorhanden) da schon wesentliche Teile aufeinander abgestimmt hat. Umso wertloser ist damit natürlich die Spinnerei von Aussenstehenden.

    1. Intellektbefreites Bullshit-Bingo vom afD-Kloppi. Ist es Beitrittsvoraussetzung, dass der IQ unter 6 liegt, wenn man mit euch im Stechschritt Gen Sonnenuntergang marschieren möchte?

      1. Bullshitbingo ist wohl eher das faktenfreie und substanzlose “was macht Wagenknecht” herumgerate. Übrigens muss man nicht zwingend “AfD Kloppi” sein, um die faschistoid-totalitären Wokesoziopathen oder die Umwelt- und Wirtschaftszerstörenden “Grünen” samt ihren realitätsfernen Ideologien doof zu finden. Da reicht der Blick auf die realen Untaten hinter der Regenbogenpropaganda und auf die tatsächlichen Auswirkungen der vorgeblichen “Umweltpolitik”. Wahlweise Baerbock, Habeck und Lang mal wirklich zuhören, was die von sich geben und in Ruhe drüber nachdenken sowie mal schaun wie wenig die durch Vorbild zeigen, das das C02-Hirngespinst echt total stimmt, statt irgendwelche Ideologien hirnfrei nachzuplappern.

          1. Mal kurz vergleichen wer antwortet und wer nur inhaltsfrei rumpöbelt und siehe da, der Trolldetektor schlägt aus. Ich kann jederzeit mitteilen wie ich zu meinen Ansichten komne, im Fall der “Grünen” umweltvernichtenden Totalitären durch das erkennbare Ergebnis ihrer Politik und die aggressive totale Inkompetenz und Heuchelei der Chefetage. Ganz unsexistisch stelle ich fest, das der beste Beweis für die potentielle Schadwirkung von Quotenregelungen im Direktvergleich Lang/Baerbock/Göring-Eckhart/Fester mit Frau Wagenknecht und meinetwegen (mal den Troll glücklich machen) auch Frau Coltar oder Frau Weidel beweisbar ist.

              1. Das ist sicherlich der Fall. Aggressive Ausdrucksweise ist aber auch wie hier im Beispiel gut zu sehen, der Lackmustest für die Gegenseite. Kommt eine argumentativ unterlegte, gleich aggressive Antwort oder wie hier im Feldversuch nur was auf “Bäääh Du doof” Niveau ? Zeige mit wer Dir hinterherläuft und alle sehen, was Du bist. 😉

  3. Ich glaube nicht, dass sich viele Nichtwähler dazu hinreißen lassen, nach etlichen ausgelassenen Wählen nun gerade wegen einer Frau Wagenknecht wieder an die Urne zu treten. Die Allermeisten bekommen das gar nicht mit, dass sie kandidiert.
    Übrigens war ihr Abschneiden als Direktkandidatin bei den BT-Wählen 2017 nicht berauschend, gerade einmal 13% bei knapp 10% für die Linke in Düsseldorf II.
    Ich habe schon ein Kasten Flensburger gewettet, dass bei einer Aufspaltung der PdL keine der beiden Gruppierungen als Fraktion in den BT einzieht.

    1. @ Otto Motto
      Ob es Wagenknecht gelingt Nichtwähler zu mobilisieren, wird eine Frage der Inhalte und Personen ihrer Partei sein und hängt nicht zuletzt davon ab, ob sie auch dezidiert in Nichtwählergebieten mit ihren Inhalten für sich wirbt. Tut sie dies, werden dies die dortigen Nichtwähler schon mitbekommen. Ob es einen Effekt hat, werden wir dann sehen. Momentan ist das alles eine Frage der Spekulation.

      Einstweilen ist es ja häufig so, dass viele Nichtwählergegenden von den Kartellparteien gemieden werden. Das kann ich bei mir vor der Haustüre beobachten – die konzentrieren ihren persönlichen Kontakt auf die nahegelegene Großstadt sowie die schöneren Viertel hier und hängen allenfalls alibimäßig Plakate auf. Die AfD kommt immerhin ab und zu vorbei und hat 2017 dementsprechend auch etwas die Wahlbeteiligung erhöht.

      Was Wagenknechts Abschneiden als Wahlkreiskandidatin betrifft – Bundestagswahlkreise sind als Mehrheitswahlen konzipiert und fördern in der Regel die Konzentration auf die zwei wahrscheinlichsten Siegerparteien. Dass inzwischen auch die “kleinen” Parteien auf Wahlkreismandate schielen können, ist in der Breite erst seit den 2000ern zu beobachten und liegt unter anderem an der allgemein abnehmenden Parteibindung und der inhaltlichen Ununterscheidbarkeit der Kartellparteien. Wagenknechts 13 % in Düsseldorf II waren durchaus nicht zu verachten, da der Wahlkreis lange vom Dualismus SPD-Union geprägt war und außerdem in Westdeutschland liegt, wo die Linke schon immer tendentiell schwach war.

      Gruß
      Altlandrebell, langjähriger Nichtwähler

    2. Wundert es dich ernsthaft, daß in Düsseldorf (!!!!) nach der konzertiert-vernichtenden Presse nicht 50% Wagenknecht gewählt haben? Wer hat ihr innerhalb der Partei überhaupt diesen Wahlkreis zugeteilt und mit welchem Ziel?

      Aber ja, ich sehe den Erfolg einer zweigeteilten Linken an der Wahlurne auch eher skeptisch. Vor allem wegen des Wahlrechtes, das für kleine Parteien den Weg ins Parlament eigentlich nur über die Zweitstimme eröffnet. Und dafür müßte die “Wagenknecht-Partei” aus dem Stand heraus eine landesweite Organisation mit den entsprechenden Wahllisten und Kandidaten aufstellen können, Und das wird nicht leicht.

    3. Vielleicht wäre ja ein Argument für viele Nichtwähler, deshalb wieder an die Urne zu treten, um zu vermeiden, demnächst selbst in einer solchen zu landen.
      Weil die anderen (Nuklear-)Kriege provozieren, das Gesundheitssystem kaputtsparen, das Wohnen, Heizen und noch halbwegs gesundes Essen unbezahlbar machen?

  4. “Die AfD ist wirtschaftlich neoliberal aufgestellt.” Nicht komplett, der Flügel, oder wie auch immer sie sich nun nennen, vertritt viel eher eine nationalsozialistische, also staatszentrische Wirtschaftspolitik. Das ‘S’ im Parteinamen der Original-Nazis war nicht nur Lüge. Es geht stets vergessen, dass ihre Wirtschaftspolitik für Viele durchaus attraktiv war, mit ein Anziehungspunkt.

    Was auch immer Wagenknecht vertritt, wo auch immer man sie einordnet, eine neue, von ihr gegründete Partei stellt die einzige Formation dar, die AFD-Grosserfolge verhindern kann. Das sollte man sich klar machen.

    1. Wäre mir neu, daß es in der AfD eine “sozialistische” Ecke gäbe. Und sei es auch nur im wirtschaftlichen Sinne.
      Und Hoecke ist meines Erachtens ohnehin ein VS-U-Boot. Wie paßgenau der immer “liefert”, ist mir einfach suspekt.

    2. Die Behauptungen über einen “sozialistischen” Charakter des NS-Regimes bzw. der Nazipartei sind Geschichtslügen der Neoliberalen und von Teilen der antikommunistischen “Linken” und “Libertären”. Die von Gesell beeinflussten Wirtschaftsphantasien Feders (“Brechung der Zinsknechtschaft”) zielten eher auf Kleinbürger und Bauern und haben nie Einfluss auf die Wirtschaftspolitik der Nazis gehabt. Die war kriegskeynesianisch, nicht sozialistisch in irgendeiner Weise. Zusammen mit Neoliberale und anderen Ultrarechten tröten “Libertäre” und diverse Anarchisten, alles, was mit Staat zu tun habe, sei “Sozialismus”. Das ist Müll.

      1. Jain, am Anfang gab es massive Richtungsstreitigkeiten in der NSDAP.
        Die wurden teilweise recht brutal (SA Beseitigung) ausgetragen.
        Durchgesetzt hat sich die schlimmste Variante.
        Es gibt innerhalb des Faschismus ja auch heute noch recht verschiedene Strömungen.
        Damals waren ja beispielsweise die italienischen Faschisten ganz anders drauf als die Deutschen.
        Die hatten, bis die Deutschen das unterbunden, jüdische Mitglieder.
        Denen ging es nicht um das Völkische sondern vorangig um den Kampf gegen den Kommunismus.
        Ich sehe beispielsweise auch den Zionismus als eine nationalistisch völkische bis faschistische Ideologie an.
        Heutzutage wird der Begriff Faschist inflationär zur Diffamierung politischer Gegner eingesetzt.
        Generell geht es beim Faschismus immer um die Unterdrückung bestimmter Gruppen, die je nach politischer Ausrichtung, variieren können.
        Grundsätzlich ist so auch ein linker Faschismus keine Unmöglichkeit.
        Allerdings hat eine faschistische Ideologie immer viel zu bieten für rechte Kräfte.
        Der ideologische Unterbau ist recht einfach zu realisieren.
        Ein grüner Faschismus beispielsweise, könnte aktuell im anrollen sein.

  5. Wenn Bild, Staatsfernsehen, Mainstreammedien Sahra Wagenknecht eine Bühne bieten und sogar für sie werben, muss man sich dabei was denken. Sie hat ein Rezept, das bei den Blockparteien gut ankommt, von ihnen aber im Augenblick noch nicht propagiert werden kann. Es ist nicht geheim, man kann es Sahras Büchern entnehmen. Es lautet monetäre Staatsfinanzierung. Der Staat müsste dann keine Kredite aufnehmen, sondern bekäme frisch gedruckte Geldspenden von den Zentralbanken, die er nicht zurückzahlen müsste. (Mit Tricks wird in eingeschränktem Maß ohnehin schon so verfahren.) Dann müsste der Staat die Gelder zur Begleichung seiner Schulden nicht mehr über Steuern eintreiben. Natürlich müsste die EU mit ins Boot. Die anderen Länder haben ja auch Probleme, die einfach mit Zentralbanküberweisungen gelöst werden könnten. Bei Merz, Habeck, Scholz und Lindner fallen Steine vom Herzen! Ob Rezession und Staatsbankrott so verhindert werden können? Sie werden es früher oder später ausprobieren! Einige der von Wagenknecht geforderten Maßnahmen wären dann sogar notwendig, um Hyperinflation zu verhindern.

  6. Ich wage es zu vermuten, dass der größere Teil der AFD-Wähler die AFD nur aus Protest wählt. Viele interessiert es vermutlich nicht einmal wofür genau die AFD steht. Sie wählen sie einfach deshalb weil die anderen Parteien, die sie immer wieder enttäuscht haben ganz offensichtlich etwas gegen AFD haben. Keiner will mit der AFD zusammen kommen. Das allein wäre schon ein sehr starker Grund die AFD zu wählen, völlig egal wofür sie steht.
    Daher teile ich auch die Meinung, dass eine neue Partei vor Allem der AFD gefährlich werden könnte. Ich glaube wenn Frau Wagenknecht das macht, dass die AFD enorm viele Wähler an sie verliert. Die LINKE wäre dann sowieso weg vom Fenster aber die ist ja auch nicht so relevant wie die AFD jetzt.

    1. Wahrscheinlich. AFD und Linke werden verlieren, die echte Opposition splittert auf.
      Das Ganze ist kein parteipolitisches Problem, es ist ein gesellschaftliches.
      Deswegen lässt es sich auch nicht über eine Parteibildung lösen.
      Der Zug ist abgefahren.

    2. Ich tumle mich ja auch gerne in der Kommentaren der Mainstream Presse.
      Es war für mich überraschend zu sehen, dass sich der “einfache” Mensch
      tatsächlich mehr mit den inhalten der Parteiprogramme beschäftigt. Und
      gerade im Falle der AFD haben sich wohl viele, auf Grund der immer negativen
      Presse, tatsächlich mit deren Programm beschäftigt. Bei denen die sich nicht
      um das Grundsätzliche kümmern, steht oft das Äußere der Politiker im Vorder-
      grund. Das war schon immer so. In den Sechzigern war z.B. der Herr Mende
      der Liebling der Frauen ab 40. Habeck und Lindner sind die Traum- Schwieger-
      söhne der Frauen ab 60. Im meinem Bekanntenkreis hat tatsächlich die Annalena
      das Herz einiger abFünfziger höher schlagen lassen. Früher gab es dazu einen
      Spruch, ” Dumm f……..den ich hier aber vermeide. Wenn sie sich beeilt, kann Frau
      Wagenknecht ihr Aussehen auch noch nutzen. Nahaufnahmen sollte sie aber schon
      vermeiden.

      1. …zum Glück habe ich (81.) nicht so einen Bekanntenkreis…
        diese Frau ist menschlich und fachlich inkompetent … typischer Vertreter der narzistischen Egoisten…

    3. so fing das ab 1930 auch an. nsdap wählen, ums den anderen zu zeigen und um seine stimme angeblich nicht zu verschwenden…
      wählt endlich inhalte.
      dieses pseudoprotestgehabe kauf ich keinem einzigen afd wähler ab…

      1. Und da wären wir wieder bei den Nazis! “It´s historie” hat mir mal ein
        Engländer gesagt. Von denen die die NSDAP gewählt haben, existieren
        vielleicht noch die Beckenknochen. Wir schreiben das Jahr 2023!!!!!!!!!!

  7. “Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.”

    ( Antoine de Saint-Exupéry )

    Wohin soll denn die Reise gehen
    mit der “Wagenknechtpartei” ?

    Sogar Gerhard Schröder und seine
    Schergen konnten ihre asoziale Agendapolitik in ein progressives Licht stellen und so eine bessere Zukunft für alle versprechen.
    Der Beschiss funktioniert bis heute.

    Der Gerd hat sich mit der Massenpsychologie beschäftigt und Elias Canetti, “Masse und Macht” gelesen, wetten !?

    Dieses mechanische Kleinklein mit mehr Lohn, Vergesellschaftung von Vonovia-Wohnungen, Vermögensteuer, blah-blah, interessiert doch keine Sau.

    Hat Sahra W. Visionen ? ( …die Helmut Schmidt nun nichts mehr angehen…)

  8. Dort heißt es, sie plane eine „linkskonservative Partei“, was immer man sich unter linkskonservativ vorstellen mag. Andere sprechen von einem „links-autoritären Spektrum“.

    Jaja, der linksautoritäre Quadrant im politischen Koordinatensystem. Wagenknecht sprach sich gegen Massenüberwachung (Stichwort NSA) aus, warb für die freie Impfentscheidung, befürwortete die „Ehe für alle“ und ist meiner Kenntnislage nach nicht als „härtere Strafen, weniger Drogen“-Politikerin bekannt (korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre). Früher nannte man das glaube ich sozialliberal; zumindest erscheint es mir sozialliberaler als Gerhardt „Rasterfahndung“ Baum, der heute für Waffenexporte und Impfzwang trommelt, aber trotzdem als „Liberaler der klassischen Schule“ gilt. Weil Wagenknecht aber nur tatsächlich verfolgte Menschen als Asylsucher aufnehmen und zugleich die Fluchtursachen (Imperialismus, Kolonialismus, Drohnenkrieg, Baums Waffenexporte) bekämpfen will, gilt sie als „migrationskritisch“ beziehungsweise „einwandersungsfeindlich“ und daher linksautoritär. Bei einem so dehnbaren Begriff sind inzwischen wahrscheinlich auch Altanarchisten „linksautoritär“. Herr Rötzer geht auf diese Begriffskritik weiter unten in seinem Text zum Glück noch etwas ein.

    umgekehrt scheint Wagenknecht auf Bild als Populismus-Maschine zu setzen und hat der Zeitung auch Fotos aus ihrer Kindheit zukommen lassen.

    Die Populismus-Maschine, um Himmels willen! Und auch noch Fotos aus ihrer Kindheit? Besorgt sich solche die ZEITUNG nicht normalerweise selbst? Bei jedem Reisebusunfall und jeder Malle-Schlägerei plündern deren Redakteure doch erst mal die FB- und Insta-Konten der Opfer. Was ist passiert, dass man denen jetzt seine Kinderbilder schicken muss?

    Nein im Ernst: Wer setzt denn bitteschön mehr auf die Populismus-Maschine zwecks Stimmungsmache? Die Regierung mit ihren Sprechblasen und angeschlossenen PR-Instituten? Hat etwa Wagenknecht die Impfbroschüren und Lauterbachs Litfaßsäulen-Plakate in ihrem Keller gedruckt? Oder Habecks Energiewende-Flyer? Sind staatliches Klima- und Pandemie-Agitprop keine Populismus-Dauerschleife? Der Populismus-Begriff ist leider ebenso ein völlig beliebig gewordener Ausdruck geworden, den man am besten ganz beiseitelassen sollte.

    Was Wagenknechts Homestory-Geschichte betrifft – nichts als ein Zeichen unserer Zeit. Hat sie übrigens früher schon gemacht, ist sie aber auch in bester Gesellschaft mit so ziemlich jedem Politiker, ob Merkel, Scholz, Varoufakis und selbst dem Schreckgespenst aus Ergoldsbach, dem pösen Hubsi Aiwanger.

    Offenbar hat sie einen Narren an ihr gefressen und verweist auf eine INSA-Umfrage, nach der eine Wagenknecht-Partei aus dem Stand von 15 Prozent der Wahlberechtigten gewählt werden könnte.

    Ich würde sagen: Traue nie einer Umfrage, die Du nicht selbst gefälscht hast. Die Kartellmedien sind bekannt dafür mit ihren PR-Maschinen im Nu Leute rauf und runter zu schreiben. Die Liste der Leute, die bereits im Kanzleramt waren, nur um sich nach ein paar Wochen und genügend ausgegrabenen Leichen in der politischen Wüste Gobi wiederzufinden ist Legion. Umgekehrt vermag die Journaille – nicht immer, aber allzu oft – auch Personen in entsprechende Positionen zu befördern. Scholz, der bis zum Sommer 2021 in Umfragen gefühlte Lichtjahrhunderte vom Kanzleramt entfernt war, ist dafür nur das jüngste Beispiel. Ein dubioser, korrupter, hölzerner Sprechautomat, dem man im echten Leben nicht mal bei Tageslicht einen Gebrauchtwagen geschenkt abnehmen würde, wurde in einen klugen, seriösen Steuermann für das Staatsschiff verwandelt. Dass er es vollends in ein Narrenschiff verwandeln würde, konnte man ja nicht ahnen – zumindest nicht, wenn man brav die Kartellmedien las und hörte.

    Wie lange der vorgebliche Hype um Wagenknecht anhalten würde, ist alles andere als absehbar. Es gibt Gründe, die dafür sprechen, dass die Medien ihrer Partei eine gewisse Zeit gewogen wären. Insbesondere eben, dass diese Partei hülfe die AfD zu minimieren, obgleich das Lager der Alternativen (Wagenknecht + AfD) in der absoluten Summe anwachsen würde. Andererseits ist Wagenknecht wie ihr Ehemann noch halbwegs echtlinks und somit in jedem Fall eine systemische Bedrohung, eine aktive Minderheit, die gegen die heiligen Kühe der Eliten (Transatlantizismus, Neoliberalismus, Identitätspolitik) offen verstößt. Dass die ZEITUNG sie jetzt bereits als gefährlichste Frau Europas beschwört und den Exbotschafter und Bandera-Versteher Andrij M. von der Kette lässt, kommt nicht von ungefähr (Achtung: Links gehen zur ZEITUNG).

    Ich gehe davon aus, dass Wagenknecht im Parteigründungsfalle einen zeitnahen Torten-Orkan zu spüren bekommen wird. Da werden etliche alte Schullehrer, Exmitarbeiter, betrogene Verflossene, “Weggefährten”, Nazijäger, Antifanten, Plagiatsprüfer und sonstige Politleichenspürhunde und U-Boote aus dem Zwinger gelassen… Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir: “Toxisches Arbeitsklima – Mandy (54) packt aus: So wurde ich als Pratikantin bei Wagenknecht begrabscht – Manchmal lief im Hintergrund Rammstein”. Die Medien sind m.E. hier das weitaus größere Problem als Organisation und Wahlrecht (siehe Piraten und Basis).

    Zwar scheint sich Wagenknecht für eine schärfere Kontrolle und damit Reduzierung der unerwünschten Einwanderung auszusprechen, aber das betreiben eigentlich alle Parteien.

    Nope, tun sie nicht. Sie fördern Zwangsmigration, schieben gut integrierte Leute ab, während sie zugleich an den EU-Außengrenzen eine Show of Force mit Daten, Drohnen, Disziplin veranstalten, um Techniken zu erproben, die dann im Inland gegen die eigenen Bürger eingesetzt werden können (Iris-Scans, Lager und natürlich die Drohnen selbst). Leute ersaufen, werden verprügelt oder mit Hunden gejagt, aber immerhin hat Frontex ihre Daten abgezogen. Vielleicht ist am Ende sogar ein Wunscheinwanderer dabei? Kann man nochmal zurückwischen und den reinholen? Damit der Herr Professor bei Tönnies schuften kann…

    An einer Reduktion haben die Kartellparteien schlicht kein wirkliches Interesse – wer soll denn dann die Orangen pflücken und als billiger Lohndrücker verwendet werden? Am perfidesten ist Meloni, die den Leuten im Mittelmeer bloß zusätzliche Schikanen aufbürdet, aber zugleich offen mehr Einwanderer ins Land holen will. In neokolonialer Tradition Leute abwerben? Hui! Ausbildungssystem reformieren, Eingewanderte integrieren und weiterbilden? Pfui!

    Wagenknecht hat immerhin die Fluchtursachen erkannt und gibt an sie bekämpfen sowie die massenhafte Zwangsmigration reduzieren zu wollen. Haben Meloni und Trump vor ihrer Wahl aber auch behauptet.

    Wagenknecht verfolgt zwar kein traditionell linkes Wirtschaftsprogramm

    Das ist mir neu. Wäre gut, wenn Herr Rötzer diesen Punkt nochmals ausführlicher darlegen könnte. Zumal er weiter unten behauptet Wagenknecht stelle „das Soziale über alles“.

    Dass Wagenknecht verkürzte Kapitalismus-Kritik betreibt und zu viel den US-Handlanger Erhard gelesen hat, geschenkt. Man begnügt sich heute ja bereits mit etwas sozialdemokratischer Herbert-Frahm-Gedächtnispolitik, es muss ja schon gar nicht mehr Marx oder Kropotkin sein. Vielleicht kann ihr Gatte für Wagenknecht auch ein paar Nachhilfestunden bei Flassbeck organisieren, der war immerhin sein Staatssekretär. Oder ist der heuer ebenfalls kein „traditioneller Linker“ mehr?

    Es gibt zwar etwa Schnittmengen zwischen AfD und Wagenknecht, was die Haltung zu Russland, dem Ukraine-Krieg, die Waffenlieferungen und die Nato betrifft, auch bei den Sanktionen, die der deutschen Wirtschaft schaden, gibt es Überschneidungen.

    Oberflächlich betrachtet, vielleicht. Auf einen zweiten Blick sind das aber zwei völlig unterschiedliche Denktraditionen und allenfalls periphere Überschneidungen, wie Rötzer später selbst erkennt. Die AfD ist pro-militärisch und eindeutig transatlantisch orientiert, was nicht zuletzt ihre Befürwortung des NATO-Beitritts von Finnland und Schweden unterstreicht. Den haben übrigens auch die „Reformer“ in der Linkspartei unterstützt, die ja ohnehin große NATO-Kuschler sind und am liebsten Russland „dekolonisieren“ wollen. Ob man das von einer Wagenknecht-Partei auch erwarten kann, in der dann auch vermutlich ihr Gatte und ihre Weggefährtin Dağdelen mitwirken? Ich habe da so meine Zweifel.

    Spannend würde vielmehr ihr Umgang mit der EU. Bezüglich Brüssel und Straßburg ist die AfD inzwischen ja handzahm geworden. Wagenknecht umwarb angeblich mal Guérot, die bekanntlich (früher?) sehr idealistischen EU-Bildern anhing und glaubt(e) das Berlaymont irgendwann umbauen zu können. Eine weitere „Die EU Ja, aber…“-Partei braucht jedoch kein Mensch. Die EU muss weg. Schon Kurt Schmacher bezeichnete die Pläne zum Aufbau ihrer Vorläuferorganisation als „Ermordung der europäischen Idee“ und warnte vor dem „Überstaat der industriellen Manager“. Aber Schumacher war bekanntlich Altnazi und nicht etwa ein biederer SPD-Abgeordneter und KZ-Überlebender…

    Ihre scharfe Ablehnung des Heizungsgesetzes, das sie als Ergebnis von „blindem Ökoaktivismus“ geißelte, passt auch ins konservative Lager

    Ne, das passt zu Heiner Flassbeck und auch jedem anderen, der nicht in der grünen Filterblase festhängt. Da muss man weder liberal noch konservativ für sein.

    steht aber auch, dass Wagenknecht das Soziale über alles stellt, aber wenig Programmatisches zu Umwelt-, Arten- und Klimaschutz zu sagen hat.

    Es liegt noch nicht mal ein Parteiprogramm – geschweige denn eine Partei – vor, aber Wagenknecht bietet nur „wenig Programmatisches“ an. Wenn sie jetzt mit einem Programm daher marschiert wäre, gölte es sicher als „detailverliebt“ und “top-down”. Warten wir’s ab, was sie zu diesen und anderen Themen mit ihrer Truppe sagen wird oder nicht. Im Übrigen ist der Klimaschutz selbstverständlich eine soziale Frage wie bereits Friedrich Engels erkannt hatte. Vielleicht nochmals bei Gelegenheit im Anti-Dühring nachblättern…

    Es geht um die Entscheidung, ob es eine neue linke oder eine neue konservative Partei mit sozialpolitischen Perspektiven würde.

    Warten wir’s einfach ab. Ich tippe, dass es eine biedere sozialdemokratische Partei wird, sollte sie wirklich den Gründungsschritt wagen. Immerhin wäre es dann eine halbwegs linke Partei. Außerhalb der APO (MLPD, SGP und Co.) existiert eine solche in diesem Land ja seit Jahrzehnten nicht mehr…

    Aber dazu müsste Wagenknecht sich in vielen Hinsichten klarer positionieren – nicht als Dagegen-Partei, sondern als Partei eines Aufbruchs, als ein Projekt. Das ist noch nicht zu sehen.

    Sie positioniert sich ja bereits in vielem klar! Wiedereinführung des Sozialstaats, kein Krieg mit Russland, Schluss mit kaviarlinkem Identitätsblabla. Reicht das nicht? Zum Dritten: Warten wir den Rest doch einfach ab. Und das sage ich als jemand, der kein sonderlich großer Wagenknecht-Freund ist, sie jetzt aber hier mal verteidigen musste…

    Und – apropos „Partei eines Aufbruchs“. Der Aufbruch, das wäre doch mal ein Parteiname, oder? Dann kann man an der Urne zumindest mal nominell “den Aufbruch” wählen. Falls Sie also hier mitlesen sollten und durchgehalten haben, Frau Wagenknecht. Sie suchen ja angeblich noch einen Namen für das Kind…

    1. @Altlandrebell
      “Ich würde sagen: Traue nie einer Umfrage, die Du nicht selbst gefälscht hast. ”

      So ist es, man denke nur an Noelle-Neumann (Allensbach)

      Zitat:
      “Obwohl die Demoskopin sich öffentlich immer wieder als Oppositionelle darzustellen versuchte, kam er in seinem Beitrag zu ganz anderen Schlüssen: „Aufgrund ihrer hervorragenden Zeugnisse als Aktivistin und Leiterin nationalsozialistischer Jugend- und Studentenorganisationen“ sei sie unter anderem mit einem Auslandsstipendium belohnt und vom Propagandaministerium unter Joseph Goebbels gefördert worden.”

      Meinungsforschung als Propaganda
      https://www.textarbeit.net/noelle.htm
      https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Noelle-Neumann

  9. Der besondere Ersteffekt einer Wagenknechtpartei wäre in der Tat eine extreme Begrenzung der Ausbreitungsmöglichkeiten der AFD. Mit einem Schlag wäre die AFD fast nur noch auf ihre rechts-nationalistische Kernklientel reduziert.
    Wenn man bedenkt wie viele Leute und wichtige politische Akteure aktuell bekunden, man müsse unbedingt etwas gegen das Erstarken der AFD tun, so wäre das doch ein guter Grund eine Wagenknechtpatei zu unterstützen oder mindestens zu begrüßen. Da wird sich dann zeigen wie viele von denen es wirklich ernst damit meinen die AFD zu “bekämpfen” oder ob sie die AFD nur medial als Popanz aufgebaut haben. Möglicherweise wird die Wagenknechtpartei dann sogar als der gefährlicherer Gegner angesehen.

    Doch über diesen Ersteffekt hinaus, gebe ich einer Wagenknechtpartei nicht viele Chancen wirklich viel zu bewirken im aktuellen politischen System der BRD. Das System wird das nicht zulassen und die üblichen Methoden einsetzen um echte, weitgehende Veränderungen zu sabotieren, genauso wie massiv versucht werden wird diese Partei zu sabotieren. Und obwohl ich Wagenknecht als kluge und integere (integerer als fast alle Anderen) Politikerin schätze, fürchte ich, dass sie der Belastung im politischen Kampf mit so einer neuen Partei nicht gewachsen sein könnte. Ihr Burn-out nach dem Kampf um die Führung in der Linkspartei vor ein paar Jahren legt mir diese Einschätzung nahe. Davor schützen könnten sie nur eine stabile Konstruktion der Partei sowie eine Reihe von fähigen und loyalen Mitstreitern, die viele Dinge übernehmen würden, so dass dies nicht nur eine One-Woman-Show wäre. Etwas in der Art hinzukriegen wird aber extrem schwer sein, besonders da die richtigen Leute zu finden.

    Immerhin, wenn diese neue Partei Wahlergebnisse über 15% und mehr erreichen würde, könnte sie zumindest zeitweise einen gewissen Druck auf die aktuell Regierenden bewirken sich der Themen, die diese Partei vertritt näher anzunehmen und sie nicht ganz zu ignorieren. Aber ich denke eben das wird nur zeitweise funktionieren, weil das System dann doch irgendwann die Überhand bekommen und die Partei auf die ein oder andere Weise “eingemeinden” wird.

    1. @ Two Moon

      Mit einem Schlag wäre die AFD fast nur noch auf ihre rechts-nationalistische Kernklientel reduziert.

      Kann sein, muss aber nicht. „Wir“ wissen es zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht und alle diese Umfragen sind letztlich nur Kaffeesatzleserei. Vielleicht hätte die Gründung auch gar keinen Effekt? Warten wir’s ab.

      Möglicherweise wird die Wagenknechtpartei dann sogar als der gefährlicherer Gegner angesehen.

      Darauf möchte ich aber durchaus wetten. Aus Sicht der herrschenden Eliten und ihres Parteienkartells verstieße eine Wagenknecht-Partei gegen so ziemlich alle Gebote des Systems. Sie wäre (vermutlich) nicht transatlantisch (gegen USA / NATO / Militär), nicht neoliberal (Lafontaine! Rückabwicklung Agenda 2010) sowie nicht im Geringsten identitär (insbesondere nicht kaviarlinks / woke identitär) und obendrein kritisch gegenüber Massenüberwachung, Klimaschutz auf Kosten von Ärmeren, Massenmigration, Impfpflicht etc. Die AfD ist immerhin überwiegend neoliberal (Höcke hat vielleicht hier und da gewisse Röhmsche Anwandlungen). Sie trägt vielleicht (wahltaktisch?) die Russlandpolitik nicht mit, hat aber kein Problem mit Bundeswehr, Kolonialismus und NATO sowie inzwischen ziemlich weichgespülte EU-Positionen. Und am Klimaschutz kann sie noch arbeiten.

      Doch über diesen Ersteffekt hinaus, gebe ich einer Wagenknechtpartei nicht viele Chancen wirklich viel zu bewirken im aktuellen politischen System der BRD. Das System wird das nicht zulassen und die üblichen Methoden einsetzen um echte, weitgehende Veränderungen zu sabotieren, genauso wie massiv versucht werden wird diese Partei zu sabotieren.

      i exactamente, commandante! Das hiesige System habe ich hier versucht etwas aufzuzeigen.

      fürchte ich, dass sie der Belastung im politischen Kampf mit so einer neuen Partei nicht gewachsen sein könnte.

      Das fürchte ich auch. Zumal das Kartell jede Menge Politleichenspürhunde und U-Boote auf sie hetzten wird. Da wird alles auf beziehungsweise an den Tisch kommen – verflossene Liebhaber, ehemalige Mitarbeiter, österreichische Plagiatsprüfer, vollzeitdeutsche Volksverpetzer, antisexistische Tortenschmeißer, frühere Nachbarn, Weg- und Schulgefährten, von denen Wagenknecht noch nie im Leben gehört hat (weil sie nie solche waren), Hinz und Kunz, Humpty und Dumpty, kurzum: die ganze Staatssicherheit eben. Wo ein Trog ist, sammeln sich Schweine und wer Torten schmeißt, wirft gerne auch mit Kuchenmessern…

      Aber ich denke eben das wird nur zeitweise funktionieren, weil das System dann doch irgendwann die Überhand bekommen und die Partei auf die ein oder andere Weise „eingemeinden“ wird.

      Für’s “Eingemeinden” hat Wagenknecht einen zu eigenständigen Kopf. Und da man wohl keine antisemitischen Flugblätter, Kinderpornos, plagierte Doktorarbeiten, Hitler-Tagebücher oder Stasi-Ausweise bei ihr im Keller finden wird, läuft’s entweder auf die “Methode Barschel” oder fortgesetztes Tortenwerfen bis zum endgültigen seelischen Bankrott hinaus.

      Etwas in der Art hinzukriegen wird aber extrem schwer sein, besonders da die richtigen Leute zu finden.

      Wie wär’s, wir packen mit an? Ich habe schon so viele Bewegungen und Parteien auftauchen und gehen sehen, vielleicht wäre es ganz schön mal wieder eine von inne zu erleben. Vielleicht finden sich noch einige andere Overton-Foristen, die sich ein wenig Insiderkenntnisse aneignen wollen und sei es um später den Enkeln verkünden zu können „Damals, als ich für die Wagenknechtpartei auf den Barrikaden stand…“ Na gut. Vielleicht zu viel Pathos und Gedankenexperimente am frühen Morgen.

      Ihnen einen guten Start in den Tag
      Altlandrebell

    2. Ich würde doch nicht auf ein ordentliches Essen verzichten um statt
      Dessen einen Negerkuss zu naschen. Warum sollten potentielle Wähler
      der AFD, die sicherlich auch noch einen gewissen “Nationalstolz” besitzen,
      auf eine Partei umschwenken, dernen Frontfrau zumindest äußerlich schon
      abbaut und von der keiner weiß, was die vor hat?

      1. Von den 22%, die die AFD jetzt bei Umfragen hat, sind ca. 12% Protestwähler.
        Da spielt der “Nationalstolz”, zumindest die Variante der AFD davon, weniger ein Rolle.
        Und die Äußerlichkeiten spielen eine noch geringere Rolle.
        Und was die AFD so vorhat, ist für die Protestwähler erst mal auch nicht wichtig, warum soll das dann bei der neuen Partei so wichtig sein?

    3. Inwieweit eine WP nun die AfD einhegen kann hängt von unbekannten Variablen ab. Wie verfestigt ist der Wunsch, es den “Etablierten” heimzuzahlen und wie sehr deckt eine WagenknechtPartei das ab ? Die “Igitt” Kampagnen gegen die AfD verfestigen seit Jahrzehnten das die AfD die “Etablierten” massiv ärgert. Dieser Positionsvorsprung ist nicht einholbar. Die zweite grosse Variable ist das Nichtwählerpotential. Nach schonlangnichtmehrLINKE und meinetwegen Piraten, auch AfD, stellt sich die Frage was ausgerechnet die WP besser machen im Sinne von tatsächlich bewirken kann. Warum also nicht mehr nicht wählen wenns eh nix bringt ist hier die unbeantwortbare Kernfrage.

  10. Es rözert mal wieder. Siehe seine ursprünglichen Positionen zum Maidan auf tp. Schnell noch auf den Zug aufspringen … oder gibt es ein Extra-Salär wenn man bei der BILD-gesteuerten Störaktion (man generiert Zugzwang, man schafft Unsicherheit wie angebliche “Vertraute” usw.) mitmacht? Springer? Nicht wahr? Dass Wagenknecht Springer instrumentalisiert, naja, ich bin offen für Märchen und Hollywood-Enden … , dass Springer und Stay-Behind-Now-Close-To-The-Front Wagenknecht instrumentalisiert, ja, da sehe ich eher ein Muster.
    Das Mäuschen Wagenknecht mit dem Löwen kuschelt, wenn sie muss, klar, sie ist Politikerin, was denkt ihr denn? Ist der Lackmus-Test um sie zu Fall zu bringen, nachdem man sie nach oben befördert. Riecht nach Schröder, seinerzeit, Hoffnung befeuern und dann auf ganzer Linie ablöschen …

  11. Seitdem die herrschenden neoliberalen und rechtsextremen Regierungen dazu übergegangen sind, den ihnen hörigen Staatsfunk mit der Diffamierung ihrer Kritiker/innen als „rechtsoffen“ zu beauftragen, besteht offensichtlich Verwirrung im „öffentlichen Diskurs“ über adäquate politische Bezeichnungen.

    Dem Problem kann abgeholfen werden: Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien sind neoliberal, rechtsextrem, antidemokratisch und bürgerfeindlich. Diese rechtsextremen Parteien stützen ein Kaste, die gerne in totalitärer Weise herrschen möchte und denen Menschenleben nichts bedeuten. Wer früher einmal eine Antwort auf die Frage „Wie konnte es soweit kommen?“ haben wollte, weiß nun wie. Mit etwas Glück finden Geschichtsinteressierte vielleicht einige Hinweise, wie man den Faschismus überleben kann.

    „Links“ gibt es nicht mehr, allenfalls noch ein paar versprengte Linke. „Die Waffen nieder“, „keine Finanzierung für Krieg“, „Infrastruktur in Bürgerhand“, „entschädigungslose Enteignung sämtlicher Pharma-, Energie- und Rüstungskonzerne“, „Förderung von Bildung“, „Förderung des sozialen Wohnungsbaus“, „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, „Auflösung der WHO“, „Auflösung des IWF“, „Auflösung der NATO“, „Restrukturierung der EU in Richtung Demokratie“ – das sind linke Themen, von denen man kaum mehr etwas hört.

    Da „die Wissenschaft“ (die es früher einmal gab) von Politclowns usurpiert wurde, gibt es keine Aufklärung mehr, sondern nur Kotau-Demonstrationen von Hofschranzen. Früher gab es eidgebundene Ärzte, heute gibt es nur noch Pharmareferenten. Laut Außenministerium muss man sich um 360 Grad drehen, um in Opposition zu gelangen. Laut der Vorsteherin dieses Mysteriums hat ein Jahr 560 Tage. Selbstverständlich halten sich Unis an diese Vorgaben. Und so sieht die Wissenschaft heute aus. Wenn man sich anschaut, welche ungebildeten Laffen im ÖrR als „Experten“ vorgeführt werden, grauenhaft. Würde der ÖrR wenigstens 24/7 Diskussionsrunden von Gartenzwergen senden, dann wäre eine gewisse randständige Qualität gesichert.

    Klar wünschen sich die ausgeplünderten, fertig gemachten Bürgerinnen und Bürger dieses Landes eine neue Partei, die ihre Interessen vertritt und diese neoliberalen Rechtsextremen in die Schranken weist. So einen Wunsch nennt man die Hoffnung, die zuletzt stirbt.

    Glaubt irgendwer wirklich, dass irgendeine Partei, irgendein „Repräsentant“ irgendetwas ändern würde? Wenn das gesamte Weltvermögen einkassiert und gleichmäßig auf alle Menschen verteilt werden würde, ab dann könnte ich anfangen, daran zu glauben. Allerdings wären „Repräsentanten“ und Parteien in dem Fall überflüssig.

    Anmerkung: Mit einem Volk, das angeblich „Pistorius und Söder“ als beliebteste Politiker bezeichnet, kann ich nichts anfangen. Will ich auch nicht. Ein solches Volk sollte sich in Grund und Boden schämen.

    Noch eine Anmerkung: Die Bezeichnung der im Bundestag vertretenen Parteien als „Mitte-Parteien“ oder „extremistische Mitte“ ist ein Hohn. Zwischen links und rechts gibt es keine „Mitte“, schon gar nicht eine so breite „Mitte“, dass sich dort alle tummeln können. Sämtliche Parteien sind nach rechts gewandert, alle streben Richtung Pinochet, das ist ihr Idealbild.

    Was für eine feine Gesellschaft. Pfui Teufel.

    1. “Mit einem Volk, das angeblich „Pistorius und Söder“ als beliebteste Politiker bezeichnet, kann ich nichts anfangen.”
      “Beliebtest” stiftet zu einem vergleichenden Urteil an und wenn man nur die Figuren präsentiert kriegt die zur Zeit in den Medien sind, kommt immer ein Ergebnis raus und weil die Auswahl mies ist, ist auch das Ergebnis mies.
      Hier mal ne Umfrage vom August nach Leistung und Sympathie. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1817/umfrage/noten-fuer-spitzenpolitiker/
      Die Skala geht von -5 bis +5 und der Einzige, der überhaupt im Plus ist, ist Pistorius mit 1,7.

      Es stimmt natürlich, dass das Volk jetzt nicht der Inbegriff des Widerstands ist. Andererseits soll diese ganze Umfragerei die Politiker in einem guten Licht dastehen lassen.

  12. +++Nach dem informellen Rausschmiss Wagenknechts ist für Friedensbewegte bei den “Linken” kein Platz mehr+++

    Eskalationspolitiker wie Bodo Ramelow (“Russland führt seinen Krieg auch in Deutschland”) werden nun endgültig dafür sorgen, dass die Linke, wenn auch nur noch als Splitterpartei, fest und treu an Nato und EU angebunden wird.

  13. Was ist der Unterschied zwischen einem Nichtwähler, und einem Wähler einer evtl. <5% Partei und einem taktischen Wähler?
    Der Nichtwähler versagt in seiner Bürgerpflicht, ihm sollte das Wahlrecht für immer entzogen werden, weil er seine Unfähigkeit und Dummheit bewiesen hat.
    Der taktische Wähler versagt in seiner Bürgerpflicht, indem er nicht wahrhaft wählt, sonder starke Parteien stärker macht und damit die Parteiendiktatur, die Partei-Korruption und den Raub des Staates durch die Parteien unterstützt.
    Einzig der Wähler, welcher ausschliesslich aufgrund seines Wissens und Gewissens seine Stimme vergibt, egal ob kleine oder grosse Partei, nimmt seine Verantwortung als Wähler wahr.

    1. Ganz schon arrogant und totalitär, wie sie denken! Ich halte deshalb ihre Gedanken Nichtwählern das Wahlrecht zu entziehen, für faschistisch, aber typisch deutsch!
      Überall auf der Welt, wo über was auch immer, abgestimmt wird, gibt es die Möglichkeit der Wahlenthaltung.
      Das wollen Sie abschaffen?

      1. Nicht überall ist Wahlenthaltung Bella.
        Wahlpflicht gibt es in Belgien. Allerdings ist der Druck diesbezüglich nicht allzu hart.

        ->”Diejenigen, die sich nicht an die Wahlpflicht halten, riskieren theoretisch eine Geldstrafe von 40 bis 80 Euro. Doch in der Praxis werden Personen, die ihre Stimme nicht abgeben, kaum verfolgt. Anscheinend werden die Abwesenheitslisten nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, bestätigte das belgische Justizministerium vor kurzem noch.”

      2. Knapp vorbei ist auch daneben – ich bin gebürtiger und in der Schweiz wohnhafter Schweizer Bürger mit Stimm- und Wahlrecht, welches ich pflichtgemäss nach bestem Wissen und Gewissen wahrnehme.
        Und dass ausgerechnet Sie mit Ihren hier immer wieder aufpoppenden totalitären Ansichten mir dasselbe vorwerfen, entbehrt keinesfalls der Komik.
        Im Übrigen: Gedanken sind frei, und nach wie vor haben wir eine Meinungsäusserungs-Freiheit; leben Sie Ihre freiheit, ich lebe die Meine.
        Nichts desto Trotz, lassen Sie mich Sie wie folgt korrigieren: es gibt das Wahlrecht und an einigen Orten auch eine Wahlpflicht (wobei der Vollständigkeits halber gesagt sei, dass man dabei ebenfalls niemanden wählen kann, aber immerhin ist dies dann eine explizite Wahl und keine der Faulheit), und nirgendwo auf der Welt wird dies als totalitär befunden.
        Ich sehe das aber viel weiter: Staatsbürger zu sein (mit Betonung auf Bürger) bringt Rechte und Pflichten mit sich, und eine der Pflichten ist es, den Staat mitzugestalten, indem man seine Meinung im Wahlzettel manifestiert.
        Wer sich aus Faulheit, Dummheit, Resignation, Defätismus oder was auch immer dauerhaft seinen Pflichten als Bürger entzieht, schwächt letztlich den eigenen Staat, und darum ist es durchaus im Interesse der aktiven Bürger, solche pflichtverweigerungen zu ahnden, zum Beispiel mit dem Entzug der Rechte.
        Dies mag extrem erscheinen, aber Strafen dienen weltweit grundsätzlich der Abschreckung und Lenkung und werden nur im Notfall angewendet, bei Uneinsichtigen. Allein die Drohung würde die Wahlbeteiligung massiv steigern, und wie Umfragen in der Schweiz zeigen, steigt damit auch die Qualität des Staates wie auch die Zufriedenheit der Wähler.
        @Cui bono: Insofern können wir Schweizer den Deutschen durchaus was beibringen. Wir stimmen übrigens auch über die Steuern ab, und wenn wir Nein sagen, bleiben die Steuern, wie sie waren. Auch das könnte dem ausufernden deutschen Staat guttun: eine durch die Bürger verordnete Schlankheitskur ….

        1. Was ist, wenn der Staat so scheiße ist, das man auf seine weitere Mitgestaltung verzichten möchte? Darf man dann der Wahl gern bleiben oder muß man aus staatsbürgerlicher Pflichterfüllung dann einen dummen Spruch auf den Wahlzettel schreiben?

          1. “Was ist, wenn der Staat so scheiße ist, das man auf seine weitere Mitgestaltung verzichten möchte? ”
            Dann sollte man gehen.
            Dann MUSS man gehen.
            Alles Andere ist Feigheit, Unehrlichkeit.
            Denn wenn man diesen Staat, den man soo verachtet, so ableht, seine Pflichten nicht mehr erfüllen will, darf man auch nicht mehr davon profitieren.
            Alles Andere ist unehrlich, schmarotzertum – und wer will sich schon morgens beim Blick in den Spiegel schämen?

        1. Welch’ intellektuelles Zeugnis stellte ich mir aus, wenn ich aufgrund Einzelner auf Alle schließlich würde?!
          Die Wenigen lassen bereits zügig erkennen, wessen Geistes Kind sie sind und können problemlos vernachlässigt werden. Ist wie mit Mücken: viel Lärm, lästig, aber harmlos.

  14. Es wird wieder Sand in die Meute gestreut, der “links, rechts, Mitte” gefärbt ist. Wie @Ohein schon schreibt, das gibt es nicht mehr, alle sind auf den vom dementen Biden vorgegebenen Zug aufgesprungen, der Selbstzerstörung zu folgen. Ich wünsche Frau Wagenknecht Erfolg, man darf einen neuen Versuch nicht von vorn herein schlecht reden. Und ich denke, dass sie durchaus auch eine größere Zahl an Stimmen generieren kann, die nicht von der AFD oder den Linken kommen. Vielleicht verschwindet ja nicht nur “die Linke” in der Bedeutungslosigkeit, sondern auch die “SPD”. Mich als ehemaligen SPD-Wähler hätte sie schon. Vielleicht gibt es ja auch im “christlichen” Lager noch Leute, die sich erinnern, was Christentum eigentlich sein sollte. Und nicht zuletzt könnte es in der FDP auch Leute geben, denen die derzeitige Wirtschaftszerstörung nicht gefällt. Und grün, das ist ja sowieso nicht grün. Also, los gehts.

  15. Ein ganzer schöner Berg an Konjunktiven und Ungewissheiten.

    Obs mich von der AFD zurück zu einer linken Wagenknecht Partei treiben wird?

    Jain. An sich bin auch ich der Meinung, dass es ein Umkehr der Vermögenskonzentration geben muss, aber wie auch immer man das anstellt, dem Staat traue ich keinen cm weit mehr. Daher werde ich es wohl davon abhängig machen, ob mir der Ansatz von der neuen Partei liberal genug ist und man sich von den Rechten der Bürger fernhalten wird. Wenn das gegeben ist, dann vielleicht. Aber: Alles ungelegte Eier. Erstmal abwarten!

  16. Wagenknecht soll AfD-Wählern eine neue Heimat geben wollen,
    wird sie zitiert. Denn Viele wählten die rechtsextreme Partei nur „aus Verzweiflung“. Wagenknecht wolle ihnen mit einem “linksnationalistischen” Kurs entgegenkommen.

    Wenn ja, stimmt ihre Analyse?
    Viel spricht dafür, dass die meisten die AfD genau für das wählen, was sie ist: rechtsextrem. Das ökonomische Programm ist für viele maximal zweitrangig. Das die AfD eine neoliberale Ausrichtung hat, die nur vorgeblich
    sozial konstruiert und motiviert ist, und die Wahl dieser Partei nur zum eigenen Schaden
    geschehen würde, interessiert
    keinen AfD-Wähler.
    Sind die AfDler alle so reich und finanziell
    unabhängig von Lohnarbeit ?
    Nein, eben nicht.

    Die AfD ist ein Phänomen der Massenpsychologie. Der Einzelne
    nimmt in der Gruppe irrationale Positionen zum eigenen Schaden ein.

    So einfach wird es für Wagenknecht nicht, langfristig Gruppenmitglieder der rechten AfD-Sekte
    abzuwerben.
    Anfängliche Strohfeuer wird es geben, bis das Original wieder attraktiver
    als der Versuch seiner Kopie sein wird.

    Wollen wir hoffen, dass das mit
    Wagenknechtpartei nur ein
    pädagogisches Druckmittel ist,
    um die verirrten Küken der Mutterpartei wieder auf Kurs,
    Richtung Kkassenkampf zu
    bringen.

    P.S. Bitte nicht mehr mit weit ausladenden Armen hinters Rednerpult stellen, Sahra.
    Marine le Pen macht das auch
    so um ganz Frankreich zu umarmen.

    1. Mit Verlaub, aber das ist wohl echt einfach nur falsch: “Viel spricht dafür, dass die meisten die AfD genau für das wählen, was sie ist: rechtsextrem.”

      Ich kenne so einige AFD Wähler und bin selbst einer, davon ist kein einziger rechtsextrem. Die Partei steht bei Umfragen gerade bei 20-22%. Wollen sie wirklich behaupten, dass 1/5 der Deutschen rechtsextrem ist? Oder ist ihr rechtsextrem evtl. ein anderes als meines?

      1. “Viel spricht dafür, dass die meisten die AfD genau für das wählen, was sie ist: rechtsextrem.”

        Es gibt den Spruch “Was ich selber denk und tu, trau ich auch den anderen zu.”☝️
        Und eine offenbar “mit Tarotkarten” gelegte Behauptung ist nun wirklich keiner Antwort würdig.😉

      2. Sind Sie Ausländer, nichtarischer Passdeutscher?
        Dann gibt es für Sie keinen Grund die AfD zu wählen, denn diese Partei haßt ALLE Ausländer!
        Wenn Sie mal ein Linker waren, der aus Verzweiflung ins rechte Lager gewechselt ist, dann sind Sie ein Konvertit. Konvertiten sind für Konvertiteneifer bekannt!
        Bleiben Sie doch einfach neutral, schauen sie sich das Demokratiespielchen an und entscheiden von Fall zu Fall, wann und wo Sie mitspielen wollen!

        1. Ich bin nicht Ausländer, aber ich kenne auch Ausländer, die die AFD wählen.

          Es gab für mich einen zentralen Grund die AFD zu wählen und zwar war das der Umstand, dass sich meine alte linke/linksliberale Welt als die größte Fangemeinde des Totalitären während Corona herausgestellt hat. Die AFD war dazu ein Gegenpol und dabei ist es mir auch ziemlich egal, ob die das aus opportunistischen Gründen getan haben. Fakt ist, sie haben es getan.

          Ich entscheide übrigens schon seit Jahrzehnten von Fall zu Fall. Und bei meinen Freiheitsrechten bin ich nicht neutral, war es nie und werde es auch nicht mehr werden. Daher werde ich bei Fragen zu Freiheitsrechten ganz genau bei der neuen Wagenknecht Partei hinschauen. Noch mal führt mich eine linke Partei nicht aufs Glatteis.

        2. Was für ein Quatsch! Wiso haßt die AFD alle Ausländer? Die AFD
          ist eine Partei, die kann nix hassen. Wenn, dann könnten deren Mitglieder
          hassen. Aber warum sollten sie? Die Mitglieder sind gegen eine ungezügelte
          Zuwanderung aus Ländern, die vermutlich sogar ihre kriminellen jungen
          Männer los werden wollen. Es geht darum, das unser Sozialsystem immer
          mehr den Menschen vorenthalten wird, die in das System einzahlen. Dazu
          gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund, die sich hier intergrieren
          und arbeiten. Nach dem was die Grünen gerade verzapfen, würde ich sagen,
          dass die die Deutschen hassen, sonst könnte man die Menschen in diesem
          Land nicht so Quälen und in ständige Angst versetzen.

  17. 1. Was hindert es, Sahra Wagenknecht als das zu beschreiben, was sie ist, nämlich eine im ursprünglichen Sinne zu verstehende Sozial-Demokratin?
    Bisher waren ihre Äußerungen zu ihrer politischen Ausrichtung aussagekräftig genug – wenn man es nicht darauf abgesehen hat, sie falsch verstehen zu wollen.
    Nähme man dies so an (“Sozial-Demokratin” im traditionellen Sinn), dann würden ellenlange Verdrehungen und Verwindungen, vielleicht doch Schnittmengen mit konservativen oder gar national-rechten oder radikal wirtschaftsliberalen Parteien zu finden, gar nicht der Mühe wert sein.
    Es wäre klar, dass es weder beim Politikziel noch der -ausgestaltung und schlussendlich auch nicht bei den Inhalten Überschneidungen geben kann.
    (Leider scheinen uns in den letzten 30 Jahren, u.a. durch New Labour wohl, ursprüngliche Inhalte und Ziele sozialdemokratischer Politik so fremd geworden zu sein, dass wir sie, steht sie vor uns, nicht mehr erkennen).

    2. Aussichten einer solchen neuen sozialdemokratischen Partei:
    Sahra Wagenknecht ist nicht Oskar Lafontaine!
    Sie kann ein intellektuelles, programmatisch richtungsweisendes Gesicht einer Partei sein, aber die “Rampensau”, die Lafontaine z.B. vor Bergarbeitern etc. neben machtbewusstem Auftreten als SPD-Generalsekretär auch spielen konnte – das ist nicht Wagenknecht.
    Daher bräuchte es eine Person, die diese Rolle in der neuen Partei übernehmen kann, um zu verhindern, dass die Partei übernommen wird.

    1. Zu 1. “Sozialdemokratisch” ist aktuell ein entkerntes, ja sogar zum ursprünglichen Wortsinn invertiertes/pervertiertes Wort. Da Frau Wagenknecht weder neoliberal noch kriegsgeil noch coronaterroristisch auftritt sollte sie nicht mit einem durch die sogenannte SPD mit den genannten asozialen Inhalten redefinierten Schimpfwort belegt werden.

  18. Für viele Leute – auch für mich – sind die Grünen die gefährlichste Partei Deutschlands, viel gefährlicher als die AfD!

    Teile der AfD mögen zum Faschismus tendieren, aber in Deutschland wird der Faschismus nicht gebraucht. Dazu ist das System zu stabil. Die Deutschen, auch die grünen Deutschen, sind von Natur aus fremdenfeindlich. Die Ausländer sind für sie der Sündenbock, sie nehmen – wie viele Deutsche glauben – den Deutschen ihr Geld weg, usw. Dieser Grundstimmung muß eine neue oppositionelle Partei irgendwie Rechnung tragen. Ich glaube aber nicht, das Frau Wagenknecht fremdenfeindlich ist. Sie wird sich gegen die Abschiebung von gut integrierten Ausländern, die eine feste Stelle haben, aussprechen. Das man den Ukrainern nicht in jeder Hinsicht den roten Teppich ausrollt, sondern sie mit andere Migranten gleich behandelt, wäre eine gerechte Forderung. Allerdings wäre es auch nicht so gut, diese Ukrainer abzuschieben, denn dann hätte Selenskyj mehr Kanonenfutter, was den Krieg verlängern würde. Deshalb keine Waffen und keine Kriegsflüchtlinge an die Ukraine liefern/ausliefern, sondern die Kriegsflüchtlinge genauso behandeln, wie andere Geflüchtete!

    Die Gefahr eines neuen Faschismus sehe ich bei den Grünen am stärksten ausgeprägt. Ihr esoterischer Teil ist an die Naziesoterik gut anschlußfähig, wie es einst Jutta Dithfurt analysierte. Jetzt widmet die Baerbock ihre Autobiografie Kriegsgenerationen, die gekämpft haben……ich bekomme Brechreiz!

    Fazit: da die Grünen die mit Abstand gefährlichste deutsche Partei sind – von ihrer ekelerregenden Kriegsgeilheit habe ich noch gar nicht gesprochen – würde ich alles unterstützen (außer der AfD) was diese olivgrüne Partei des wohlhabenden, aber völlig verkommenen deutschen Kleinbürgertums reduziert. Wenn da Sahra Wagenknecht einen Beitrag leisten kann, wäre dies für mich ein Grund Sahra zu unterstützen….

    Wie man die neue Partei dann nennt, links, halbrechts, linkskonservativ, populistisch oder wie auch immer, wäre mir egal!
    Denn egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie frißt (grüne) Mäuse…..

    1. @Bella
      “Teile der AfD mögen zum Faschismus tendieren, aber in Deutschland wird der Faschismus nicht gebraucht.”

      Das sehe ich ganz anders! Erstens, können sie es jetzt selber, zweitens, wenn das Kapital es für nötig hält wird der extreme Faschismus ganz schnell Realtität werden und zwar über Nacht.

      1. Das Kapital braucht den Faschismus, wenn das „normale“ bürgerliche Demokratiespielchen nicht mehr funktioniert und die Leute sich einer echten revolutionären Bewegung zuwenden. Das ist in Deutschland nicht der Fall. 1973 war dies in Chile der Fall, Allende wollte ein sozial gerechtes System, Bildung und bescheidenen Wohlstand für alle. Er war an der Macht. Die USA haben ihn weggepuscht, weil er für Lateinamerika zum „schlechten Vorbild“ wurde…..das alles ist hierzulande nicht der Fall, das deutsche System ist stabil. Wäre es instabil, bedürfte es noch der revolutionären Alternative. Diese ist auch in einer Entfernung von Millionen Lichtjahren nicht zu erkennen….

        1. Sehr, sehr gut Bella. Dieses inflationäre Faschismusgefasel entbehrt jeder grundlegenden Kenntnis über Faschismus, seine gesellschaftlichen wie auch persönlichen Voraussetzungen, seine gesellschaftliche Entwicklung, besonders aber seine Funktion und Bedeutung für den Kapitalismus, Nicht alles, was brutal oder unmenschlich ist, ist gleich faschistisch. Und nicht jede Meinung, die einem nicht passt, jede Person, die man nicht mag, sind faschistisch. Wir leben in einer Zeit der politischen Phrasendrescherei, die mit Begriffen und Wortschäpfungen um sich wirft, die nichts erklären, aber gut verstecken, dass der Phrasendrescher die wirklichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge nicht versteht, noch weniger sie darstellen kann. Diese Mangelerscheinung wird dann hinter wohlklingenden und austauschbaren Begriffen versteckt wie faschistisch oder neoliberal, neokonservativ, links-autoritär und all die anderen Bezeichnungen, die Rötzer aus dem politischen Diskurs zitiert. (Damit ist gemeint, dass er auflistet, nicht selbst in diesen Begriffen denkt) Das schwirrt umher, ist in aller Munde, wobei aber niemand diesen Begriffen inhaltlich auf den Zahl fühlt. Wäre alles noch egal, wenn es nicht zu einer solchen Beliebigkeit von politischer Diskussion führen würde, der sich immer mehr Me nschen entziehen, weil sie nichts damit anzufangen wissen.

          1. Ich weiß natürlich um den inflationären Gebrauch des Wortes Faschismus. Das hat zur Entleerung ALLER politischen Begriffe geführt und ist für mich ein Zeichen des politisch-kulturellen Verfalls.
            Allerdings bin ich ernsthaft der Meinung, daß in der grünen Bewegung mit den Faschismus zu vereinbarende Wurzeln stecken, esoterische Wurzeln, die auch bei den Nazis zu beobachten waren. Jutta Dithfurt hat dies doch schön beschrieben.
            Das es bei der AfD rechte, zum Faschismus tendierde Kräfte gibt, dürfte offensichtlich sein. Dennoch sind für mich derzeit die Grünen die größere Gefahr, die AfD ignoriere ich einfach…
            Ach ja, ist nicht das Kleinbürgertum die soziale Basis des Faschismus? Die Grünen repräsentieren doch das wohlhabende, mittlerweile staatstragende Kleinbürgertum, das sog Juste Milieu, das mit teuren Handys angibt, dessen Akkurohstoffe Kinder in Bolivien in Sklavenarbeit förderten? Damit beklagen sich dann diese grünen Kleinbürger, wenn ein Windrad ihre Mittagsruhe stört….

      2. Na aber wann sollte das Kapital einen Faschismus denn für nötig halten, wenn nicht jetzt. Täglich kommen irgendwelche Berichte, wieviel Prozent der Unternehmen Pläne haben ins Ausland zu gehen. Da müsste man doch denken, dass wenn das Kapital sich bedroht sieht der faschistische Staatsstreich kommen müsste, wenn die Theorie stimmen würde. Dafür gibt es aber keine Anzeichen.

          1. Immer diese China Tante – kann leider nur Diffamierung und erkennt den Faschismus nur bei anderen, aber nicht bei sich selbst. Denn Faschismus ist bloß, wenn die Nation verliert, wenn sie gewinnt ist sie natürlich ein Geschenk des Guten und Schönen an die Menschheit. So wie China eben mit seiner “ältesten Zivilisation der Welt”.

  19. In Holland kam eine neue ‘Bauernpartei’, als der Staat die Flächen verstastlichen wollte.
    Die folgende regional Wahlen gewannen sie umgehend. Nur was niemand sagte war wer diese Partei finanzierte, ausgerechnet Bayer/Monsanto oder B&R.
    Und wie schaut es in D aus mit der Parteienfinanzierung?
    Man schürt Hoffnungen ohne die Altlasten auf irgend einer Weise aufzuarbeiten!
    Herrlich was da für ein Streifen läuft.
    Nix gegen diese Politikerin, aber bevor grosses Bildgetöse durch den Wald laufen, legt alles zur Finanzierung offen und wer oder was dahinter steht!

  20. Wenn ich hier so die Kommentare lese, gewinne ich immer mehr den Eindruck das eine gewisse Hilflostigkeit dazu führt sich auf die Suche nach einen neuen Erlöser / Führer zu begeben und es egal ist ob AFD oder Wagenknecht, Hauptsache Führer!

    Morgen könnte es auch Micky Maus sein.

    Hauptsache die eigene Verantwortung wird delegiert, an jemanden der es für einen selbst macht.
    Falls Wagenknecht eine Partei gründen sollte benötigt sie viele Leute die mitwirken.

    Wer ist hier dazu bereit??? Höre ich viele Stimmen???

    P. S. Wer sich heute mit der Blödzeitung ins Bett legt WIRD MORGEN DEMONTIERT.

    Das mussten auch schon andere Aspiranten erfahren

  21. Ich finde, man sollte erst einmal mit der Meinungsbildung warten, bis es ein Parteiprogramm gibt, an dem man sich abarbeiten kann. Der Text ist m.E. durch und durch spekulativ und von der Angst durchtraenkt, die AfD koennte Federn lassen.

    Fakt ist, dass wenn es diese neue Partei geben sollte, sie nichts mit der AfD gemein hat, nicht mal das Thema Zuwanderung. Wenn man Sahra Wagenknecht zuhoert, geht es ihr um Begrenzung des Lohndruckes durch Zuwanderung und darum, die die schon hier sind erst einmal vernuenftig auszubilden, einschliesslich der Kinder im Schulsystem. Es wurde doch in den Merkeljahren alles kaputtgespart. Der AfD, als neoliberale Partei, ist mehr Lohndruck durchaus willkommen, nur eben nicht durch Zuwanderung.

    Also haben die Waehler dann tatsaechlich wieder eine Wahl. Entweder eine weitere neoliberale Partei oder aber eine durch und durch sozialdemokratische Partei, die den Namen verdient. Und Wagenknecht zerlegt auch die Linke nicht. Das macht sie ganz allein, ohne fremde Hilfe.

    Ich teile auch die geaeusserte Ansicht, dass die Gruenen die gefaehrlichste Partei sind, die man unbedingt verhindern muss.

    1. Der Glaube an Parteiprogramme ist doch naiver Kinderglaube. Das erzählt man den Kindern doch in der Schule, um sie zu dieser wunderbaren Demokratie hin zu erziehen.
      In der Realität lesen die Leute keine Parteiprogramme. Parteiprogramme, Wahlversprechen sind doch dazu da, nach der Wahl gebrochen zu werden. Folglich kann ich mit die Zeit sparen, diese Papiere zu lesen.
      Wichtig ist doch, ob man einer Person, die für eine Partei steht, sein Vertrauen schenken kann!
      Das Vertrauen ist ein kostbares Gut. Es ist nur sehr schwer zu gewinnen aber sehr leicht wieder zu verspielen. Wurde bereits zu viel Vertrauen verspielt – was in diesen Land der Fall ist – dann mögen die Leute einfach nicht mehr….

      1. Das sehe ich ein bisschen anders.

        Wenn das Programm als Leitfaden schon nicht stimmt, dann ist mir egal, was die Person sagt, oder ob sie mir sympathisch ist. Die AfD ist eine durch und durch neoliberale Partei, die ich niemals waehlen wuerde. Zugegeben auch noch aus anderen Gruenden, die personenabhaengig sind, wenn ich so sehe, was dort so im Kielwasser mitschwimmt.
        Selbst wenn sich ein Sympathietraeger finden wuerde, ist sie fuer mich indiskutabel, weil ich die anderen mitwaehle.

        Dass bei Koalitionen Kompromisse gefunden werden muessen, steht auch noch mal auf einem anderen Blatt.

  22. Sarah Wagenknecht ist Bestandteil des Systems. Sie wird nichts ändern, das System wird sie fressen.
    Und es wird sie benutzen, um die Gegner zu destabilisieren und zu vernichten.
    Sie sollte erst nach dem Zusammenbruch wieder auftauchen.

      1. @Bella
        “Wie kann man denn aus dem System aussteigen, wenn man in diesen System lebt?”

        Was für eine Frage, liest sich ja, wie kommt Kuhschiete aufs Dach oder warum ist die Banane krum.

        Die richtige Antwort wäre: REVOLUTION!

        Auch wenn ich das z. Z. nicht für realistisch halte

        1. Der Deutsche hat doch oft bewiesen, daß er eine Bahnsteigkarte kauft, wenn ihn das revolutionäre Komitee befiehlt den Bahnsteig zu besetzten.
          ALLE Revolutionen sind in Deutschland gescheitert.
          In anderen Ländern ist das anders. Den Franzosen würde ich eine Revolution zutrauen, den Deutschen nicht…..

          1. Das ist bekannt, daher habe ich geschrieben “z. Z. nicht realistisch”

            Die Frage war doch:
            “Wie kann man denn aus dem System aussteigen, wenn man in diesen System lebt?”
            und nicht ob der Detusche dazu fähig ist!

          2. “Der Deutsche” als Deutscher ist Nationalist. Für eine Revolution bräuchte es aber Leute die sich nicht als Nationalist, sondern als z.B. Kommunist verstehen.

            Wenn man aber “den Deutschen” vor jeder geistigen Haltung als quasi unveränderlich deutsches Naturwesen betrachtet, der zu keiner Revolution fähig ist dann ist das selbst wieder ein Naturalismus/Biologismus/Rassismus.

        2. “Die richtige Antwort wäre: REVOLUTION!”
          Ihr habt hier so ziemlich alle einen an der Waffel!
          und weil es sich so reimt: Ihr habt ja nicht mal eine Waffe, Ihr entmannten Männer, und schwafelt von Revolution, von etwas, das ihr weder phisisch noch mental erfassen und meistern könnt.
          Dabei wäre es einfach: anstatt Revolution (und ganz vielen Toten) gibt es auch viel einfachere Lösungen: Wählen!
          Und zwar nicht das, was die Umfragen sagen, damit Ihr hoffnungsvollerweise bei den Siegern seid, Ihr Schwachmaaten, sondern wählen, was Eure Überzeugungen hergeben – wenigstens, so Ihr denn welche habt – welche über das Stammtisch-Niveau hinausgehen.
          Achja, und natürlich: Ihr verwöhnten links-verlinkten Foristen hier werdet nie eine Partei finden, welche zu 100% Eure Erwartungen erfüllt – also müsst Ihr halt mal Prioritäten setzen beim wählen .
          Ihr müsstet also nur ein sein: Mutig sein und wählen!
          Oder wartet auf die Partei, welche 100% Eure Erwartungen erfüllt, und geht während dem Warten unter. Dann aber bitte zügig und ohne Jammern, enfach sang und klanglos – Euer Gefasel über die richtige Partei, welche gleich morgen kommt oder auch nicht, ist nämlich kaum zu ertragen.

      1. @Wölfchen “Herbert Wehner”
        Na ja, vielleicht wird es auch ein Gerhard Schöder der gerade mit Oskar Lafontaine das Kriegsbeil begraben hat, laut Stern.
        …und dann???

  23. Nee, kein rechtes Arschloch gibt sich noch offen rechts.
    Alle sind Bürger, die nur sagen, was endlich einmal gesagt werden musste.
    Rechte leiden heute unter Selbstverleugnung, bis sie ihr Ärmchen wieder steil in die Luft stellen, und auf noch Schwächere einprügeln dürfen.

    Der Wilhelm Heytmeier ist einer der besten Sozialwissenschaftler des Landes. Er bescheinigt Deutschland eines Bestand von min. 20% Latentfaschisten, die aber auch jede zwischenmenschliche Dreckigkeit wieder mitgehen würden.

    Ein Rechter ist jemand, der Sachen sagt und tut, die Rechte sagen und tun.

    Von denen ist die Kommentarspalte hier bis zur Ekelgrenze voll.

    1. “Der Wilhelm Heytmeier ist einer der besten Sozialwissenschaftler des Landes. Er bescheinigt Deutschland eines Bestand von min. 20% Latentfaschisten, die aber auch jede zwischenmenschliche Dreckigkeit wieder mitgehen würden.”

      Genau, würde ich nach den Corona Jahren auch so sagen. Die Rechten waren ganz klar diejenigen, die “zwischenmenschliche Dreckigkeiten” besonders befördert haben. Die Linken hingegen konnten in dieser schweren Zeit hervorragend beweisen was für menschliche / mitfühlende Wesen sie sind. Das hat mich tatsächlich zutiefst beeindruckt!

      1. Da muß ich wohl in einem anderen Deutschland gewesen sein, in der
        Corona Zeit. Oder war das Satire? Die Linken hätten uns am liebsten
        in Ganzkörperkondome gesteckt. Die Rechten haben für die Menschen
        gesprochen ! Lauterbach, bestimmt nicht rechts zu verordnen, hätte
        sich doch am liebsten noch eine Armbinde mit Schriftzeichen die unsere
        Verteidiger in der Ukraine so gerne zeigen, angezogen.

        1. Lauterbach ist im Haupt- und Nebenberuf (*) ein Zerstörer des Sozialstaats und der Krankenhäuser, der dafür einen Krisenmodus braucht. Corona war für ihn eine höchst willkommene Krise, und die Medien haben ihm aus der Hand gefressen.

          (*) Professor der Ökonomie des Gesundheitswesens mit eigenem Institut in Köln; in jungen Jahren Aufsichtsrat der ersten großen Privatklinikkette Deutschlands (Rhön-Kliniken)

  24. Wer die Wahl hat hat die Qual. In Russland ist vieles einfacher und transparenter. In Semiluksky (Voronezh) standen folgende Kandidaten auf dem Wahlzettel zur Auswahl:

    Alexey Viktorovich Vakhtin
    Anatoly Anatolyevich Vakhtin
    Anton Valentinovich Vakhtin
    Viktor Anatolievich Vakhtin
    Vladimir Ivanovich Vakhtin
    Evgeniy Anatolyevich Vakhtin
    Vladimirovich Zyabukhin

    Einer der Vakhtins war ein vielversprechender Gegenkandidat zum Kandidaten von Einiges Russland.

    phz

  25. Wagenknecht ist eindeutig, ja, heute DIE “Links-Ikone”.

    Zu was dient also die Gründung einer neuen, mit Wagenknecht ganz offensichtlich und notwendig dann “linken” Partei?

    Das “Spalte-und-Herrsche”-Spiel wird damit nur in eine neue Runde getragen, scheinbar neuer, tatsächlich ururalter Wein in neuen Schläuchen feilgeboten.

    Nichts braucht es weniger als eine neue “Links” (geschweige denn “Rechts”-)Partei.

    Wir werden erst gegen die Ausbeuter und Manipulateure, gegen die superreichen, asozialen. kranken Menschheitsbedrücker erst obsiegen können, wenn dieser “links-rechts”-Spaltungsschwachsinn ausgerottet ist.

    Aktuell sind die “Linke” die größten Spalter mit ihrem Geschrei von “rechtsanschlussfähig, rechtsoffen, rechtsestorerisch und nach belieben gleich Verschwörungstheoretiker, Antisemitit und Natsi”. Demnächst in diesem Theater werden es wieder die “Rechten” sein, die zusammen mit Medien und Regierung alles was ihnen unbequem ist als “links” denunnzieren.

    Wie wenn “links” oder “rechts” irgend etwas bedeuten würde außer: “die jeweils anderen, das sind die Gegner, gegen die müssen wir aufstehen, mit denen müssen wir uns kloppen” – während die Bedrücker und Ausbeuter dabei auf Champagner-Parties hämisch grinsend sich einen ablachen.

    Spalte und Herrsche: und die, die angeblich diese Situation wenden wollen sind die stärksten Unterstützer dieses kranken Systems.

    Die Superreichen kranken Halbgötter schicken immer zwei Mannschaften in den Ring um sich an deren Klopperei zu ergötzen.

    Und hier und vielerorts anderswo wird Revolutionsphantasie verbreitet – und genau dabei jeglicher Widerstand in wirkungslose, stumpfe Kleinstsplitter zerhackt.

    Normalerweise setzt sich die Erkenntnis des Offensichtlichen irgendwann durch – nur durch den Einsatz von Unzähligen V-Leuten, Trollen, PR-Agenten, Einflussagenten, klandestinen Reichenbütteln, Sockenpuppen, …, insbesondere hier in solchen pseudofreien, pseudooffenen Medien, kann das Offensichtliche aus der Wahrnehmung gedrängt werden: jeder, der von “links” und jeder der von “rechts” schwafelt, stützt die Konstanz des herrschenden Unrechtssystems der Herrschaft der Schwerstreichen durch Korruption, Bestechung, Einfluss, Macht, und heimtückische Methoden.

    Man könnte genauso gut zwei Gruppen bilden: zB die “Senkrechten” (die “Runden”, die “Tanzenden”, die “Südlichen”, …, die “Linken”, völlig wurscht) und die “Waagrechten” (die “Eckigen”, die “Schreitenden”, die Nördlichen”, … die “Rechten”, völlig wurscht) die sich spinnefeind sind. Der Effekt ist genau der Selbe: die Unterdrückten stützen und erhalten ihre Unterdrückung selbst und kloppen sich stattdessen gegenseitig.

    Dabei wird zuerst einmal denk- und sprechunmöglich gemacht, dass das Politische multidimensional ist und nicht nur eindimensional zwischen zwei Eckpunkten (“linksextrem” und “rechtsextrem”) anordenbar, und zweitens, dass durch diese künstliche Frontlinie jede Änderung der Situation (von unten!) unmöglich gemacht wird, denn die bezahlten und angeheuerten Provokateure, Einheitzer und Spaltungsvertiefer sitzen auf beiden Seiten und tun auf beiden Seiten ihr elendes Werk.

    Wagenknecht: ich hoffe Du wirst scheitern, denn das was Du (wohl in Vorbereitung, angeblich) machst braucht kein Mensche, der aus dieser Scheiße herauskommen will. Reicht dieses armselige “aufstehen!”, dieser Vollflopp nicht aus?

    Wenn jemand eine neue, wirkungsvolle Bewegung Gründen würde, so müsste er frei von “linkem” und “rechtem” Dunst, Geruch und Gestank sein – nur dann Bestände eine Chance.

    (Die Aufregung der hier meist sich “links” gebenden Einflusstrolle und PR-Futzies ist meine Bestätigung.)

    1. “Wie wenn „links“ oder „rechts“ irgend etwas bedeuten würde außer: „die jeweils anderen, das sind die Gegner, gegen die müssen wir aufstehen, mit denen müssen wir uns kloppen“ ..”

      Prinzipiell richtig erkannt, denn es sind mittlerweile Phrasen, die bemüht und überstrapaziert werden, ohne deren Bedeutung tatsächlich zuordnen zu können.

      Den eigenen Aussagen und sich selbst jedoch zu widersprechen mit
      “Wenn jemand eine neue, wirkungsvolle Bewegung Gründen würde, so müsste er frei von „linkem“ und „rechtem“ Dunst, Geruch und Gestank sein – nur dann Bestände eine Chance.”
      ist doch sehr beachtlich.🤔

      “Wagenknecht: ich hoffe Du wirst scheitern,…”

      Ein sehr aussagekräftiges Statement in diesem Zusammenhang, wie Sie sich offenbar den Umgang, Geist und Kinderstube von Menschen vorstellen, für die eine “Chance” bestünde oder bestehen sollte. 😳

      1. Was wäre, wenn Wagenknecht nicht scheiterte? Nichts anders. Es gäbe ein weitere Partei. Der Blätterwald würde rauschen, Geschäfte würden gemacht werden, Geschrei würde es geben … also alles wäre wie jetzt und immer weiter und weiter so.

        Wie bitte sol eine Wagenknechtpartei IRGEND ETWAS zum Besseren wenden? Revolution? Dass ich nicht lache? Über Gesetze? Dass ich nicht lache. Über eine Bewusstseinsänderung der Wähler? Da bin ich mäßig hoffnungsvoll angesichts der geldgeschmiert laufenden weltweiten Solomon-Asch-Konformitätsexperiment-Durchführung.

        Offensichtliche Tatsache ist: eine Wagenknechtpartei wird die “links-rechts”-Spaltungsagenda der Reichen zu neuer Blüte treiben – und damit das System stützen und dauerhafter machen.

        Widerstand ist nur OHNE (erklärte und sture) “Linke” und (erklärte und sture) “rechte” machbar.

  26. b e n u t z t

    Frau Wagenknecht müsste doch wissen, dass die Mächtigen sie nur benutzen und mit ihr spielen. Um den Höhenflug der AfD für die Kartellparteien zu bremsen und die Gruppe der Andersdenkenden auf mehrere Lager zu verteilen (“Teile und herrsche!” und damit zu schwächen, ist sie für BILD und Focus gut genug. Dafür wird sie jetzt benutzt und geschont.

    Sollte sie aber nach Erfüllung dieses „Auftrags“ im Bundestag als Störung des „normalen Betriebs“ auffallen, so würde man sie genauso hart bekämpfen, diffamieren und fertig machen, wie es seit Jahrzehnten immer wieder geschieht.

    Doch auch die Hoffnungen von echten Linken, dass mit dieser neuen Partei dann wieder ein allgemeiner Aufschwung linker Politik einsetzen würde (in welcher Form auch immer), dürften enttäuscht werden.
    Der Beharrungswille und die Beharrungsmacht der heute Mächtigen sind viel zu groß und außerdem gibt es – marxistisch gesprochen – eben kein revolutionäres Subjekt. (Nebenbei bemerkt auch deshalb, weil man dafür wenigstens die gleiche Sprache sprechen müsste … )

    Ob die Schwächung der AfD in dem Maße erfolgen sollte, wie das manche hoffen, bleibt abzuwarten. Mir fällt auf, dass viele, die ÜBER die AfD und ihre Wähler reden, mutmaßlich kaum MIT ihnen selbst gesprochen haben und wenig Erfahrung aus erster Hand haben dürften.

    Deshalb halten sich hinsichtlich dieser Partei hartnäckig einige Irrtümer – auch hier im Forum.

    Vermutlich haben diese Irrtümer damit zu tun, dass man versucht, das Phänomen des “Rechtspopulismus” krampfhaft in ein bestehendes theoretisches Modell einzuordnen. Nun wiederholt sich Geschichte aber nie und deshalb sind alte Modelle und Theorien für neuartige Phänomene auch meist nur von geringem Wert.

    Es würde jetzt zu weit führen, alle Irrtümer aufzulisten, aber der wichtigste Punkt ist wohl der, dass viele Andersdenkende bis heute nicht wirklich erkennen, warum ein AfD-Wähler die AfD überhaupt wählt und was er für ein Mensch ist.

    Das, was eine Wagenknecht-Partei anzubieten hätte, würde jedenfalls weniger AfD-Wähler von der Fahne gehen lassen als so mancher hofft – und das vermutlich auch nur im Osten.

    Weitere Sätze spare ich mir, weil @ Altlandrebell, @ Yossarian und zuletzt
    @ Albrecht Storz schon gut kommentiert haben.

    1. @ Wolfgang Wirth

      Da gehe ich bei vielen Punkten mit, insbesondere was Ihre Passagen zum Beharrungswillen und der Beharrungsmacht der heute Mächtigen, dem Fehlen eines revolutionären Subjekts, oder dem Nichtsprechen mit AfD-Wählern betrifft.

      Ansonsten: Auf Ihre Antwort vom Wochenende unter meinem Kommentar will ich gerne noch eingehen. Muss nur schauen, wann ich hier wieder “on” sein werde, da ich heute und die nächsten Tage etwas eingespannt bin.

      Gruß
      Ihr Altlandrebell

    2. Objektiv gibt es natürlich ein revolutionäres Subjekt. Das ist die ArbeiterInnenklasse, die doppeltfreien Lohnarbeiter, frei nach Marx zitiert…
      Nur besitzt dieses revolutionäre Subjekt kein Klassenbewusstsein und es gibt hierzulande keine ernstzunehmende revolutionäre Kraft, die den Werktätigen wieder Klassenbewusstsein beibringt.
      Ihr politischer Verein möchte das Klassenbewusstsein durch Nationalbewusstsein ersetzten. Die Geschichte zeigt, linke Bewegungen siegen dann, wenn sie den „natürlich Patriotismus“ berücksichtigen
      Oder wie sagte Fidel
      Patria libre o morir
      Freies Vaterland oder Tod
      So dachte übrigens auch Onkel Ho und besiegte damit die Amis
      Dürfte Ihnen doch gefallen?
      Kommen Sie zu uns, wechseln Sie die Seiten! Ihren deutschen Patriotismus dürfen Sie behalten….smile

      1. @ Bella (12. September 2023 um 14:13)

        Na, da sind wir uns ja mal ein bisschen einig:
        “Nur besitzt dieses revolutionäre Subjekt kein Klassenbewusstsein und es gibt hierzulande keine ernstzunehmende revolutionäre Kraft, die den Werktätigen wieder Klassenbewusstsein beibringt.”

        Ja. Allerdings verdient die bewusst durch Einwanderung und sexual-identitären Quatsch hergestellte heterogene Bevölkerungsmasse nicht die Bezeichnung “Subjekt”: Sie ist nur Objekt, und zwar im vollen Wortsinne (“Leideform”).
        Genauer gesagt: Es sind gleich mehrere Objekte.
        Die Bevölkerung spricht ja nicht mal mehr dieselbe Sprache, und das meine ich in mehrfacher Hinsicht.

        Das ist ja in gewisser Weise ja sogar der Treppenwitz der Geschichte:
        Durch die (auch vom Kapital gewollte) ethnische und kulturelle Durchmischung der Bevölkerung wird eben DAS zerstört, was die Linke in Wahrheit braucht: eine kulturell ähnliche Masse mit Wir-Gefühl und der Fähigkeit – wie z.B. 1989 in der DDR – Subjekt zu werden.
        Oder glauben Sie, dass man mit den – ich sage es mal freundlich – real existierenden Bewohnern von Berlin-Neukölln, Offenbach, Essen oder Köln-Zollstock in ihrer “Buntheit” ein gemeinsames revolutionäres Handeln hinbekäme, das über die leere Ankündigung gemeinsamen Vorgehens sowie nachfolgende Sachbeschädigung, Brandstiftung und Plünderung hinausginge???

        “… und es gibt hierzulande keine ernstzunehmende revolutionäre Kraft, die den Werktätigen wieder Klassenbewusstsein beibringt.”
        Ja, auch richtig.
        Teile und herrsche! Darum Migration! (Vom Gewinn billiger Arbeitskräfte mal abgesehen.)

        “Die Geschichte zeigt, linke Bewegungen siegen dann, wenn sie den „natürlichen Patriotismus“ berücksichtigen”

        Erstens siegen linke Bewegungen nie wirklich, sondern bestenfalls stets nur kurz, denn sie schaffen unfreie und menschenverachtende Verhältnisse mit schlechter Wirtschaft – und scheitern daher immer.

        Zweitens ist der „natürliche Patriotismus“ nicht – wie Sie unausgesprochen unterstellen – so etwas wie Klassenbewusstsein, sondern das Empfinden kultureller Ähnlichkeit.

        1. @ Wolfgang Wirth

          was die Linke in Wahrheit braucht: eine kulturell ähnliche Masse mit Wir-Gefühl und der Fähigkeit – wie z.B. 1989 in der DDR – Subjekt zu werden. Oder glauben Sie, dass man mit den – ich sage es mal freundlich – real existierenden Bewohnern von Berlin-Neukölln, Offenbach, Essen oder Köln-Zollstock in ihrer „Buntheit“ ein gemeinsames revolutionäres Handeln hinbekäme (…) Erstens siegen linke Bewegungen nie wirklich, sondern bestenfalls stets nur kurz, denn sie schaffen unfreie und menschenverachtende Verhältnisse mit schlechter Wirtschaft.

          Hierzu mal kurz ein paar Groschen meinerseits. Wenn man die klassischen Aufstandstheoretiker durchkämmt (Sunzi, Mao, T. E. Lawrence, Guevara, von Clausewitz und vor allem, viel zu häufig übersehen, Engels), stößt man eigentlich immer auf vier zentrale Faktoren, die zum Gelingen einer jeden Rebellion oder Revolution notwendig sind:

          1) Volksunterstützung
          2) Fähige (charismatische) Anführer
          3) Günstige geografische Faktoren (Berge, Wald, Stadtdschungel…)
          4) Ausländische Anlehnungsmacht

          Bei Engels ist der letzte Punkt interessanterweise – und nicht von ungefähr – sogar so etwas wie die conditio sine qua non einer jeden Erhebung. Laufen nicht die staatlichen Sicherheitskräfte zu den Revolutionären über (beispielsweise weil sie Kräfte eines kolonialen Besatzers oder dem Regime treu ergeben sind), braucht man zwingend (staatliche) ausländische Gönner oder enorme Volksunterstützung. Ersteres ist besser, gerade in der Anfangsphase, wenn man seine „Volkswehren“ erst mal ausbilden muss. Demgemäß schrieb Engels:

          Der Tiroler Aufstand war nur so lange zu fürchten, wie er 1809 durch den Kampf regulärer österreichischer Truppen gestützt wurde. Obwohl die spanischen Guerillas den gewaltigen Vorteil eines sehr ausgedehnten Landes hatten, konnten sie hauptsächlich dank der englisch-portugiesischen Armee ihren Widerstand so lange fortsetzen, denn gegen diese mußten die Franzosen stets ihre Hauptanstrengungen richten.

          Die DDR ging ja nicht zuletzt deshalb unter, weil a) ihre Volksarmee in den Kasernen blieb und nicht die Demonstranten niedermähte (was sie hätte machen können, historische Beispiele gab es genügend, selbst bei Demos dieser Größenordnung) b) ihr ausländischer Gönner wegbrach (Äthiopien unter Mengistu ist ein ähnlich gelagerter Fall) und c) der Westen vermutlich auch hätte intervenieren können, wenn die Volksarmee doch geschossen hätte (die Intervention hätte Gorbatschow wohl nicht mal gejuckt, aber nur meine Vermutung, andere werden sicher widersprechen).

          Was das „gemeinsames revolutionäres Handeln“ beim Kriterium der Volksunterstützung betrifft – da sind Sprache, Buntheit und Kultur nicht einmal am stärksten ausschlaggebend. Eine (Regional)kultur mag sicher hilfreich sein (Nordirland, Tigray), erfordert aber nicht einmal ethnische Homogenität (Melting pot Donbass). Eine gemeinsame Sprache mag auch seinen Beitrag leisten (Gegenbeispiel Eidgenossen), aber entscheidender ist das Vorliegen einer gemeinsamen politisch relevanten Identität, welche nach außen anziehend wirkt, dadurch breite Volksunterstützung generiert und es Aufständischen so ermöglicht sich im Wettbewerb gegen potentielle Konkurrenten sowie den Staat (oder die ausländische Besatzungsmacht im Falle von antikolonialen Erhebungen) durchzusetzen.

          Übertragen auf die hiesigen Verhältnisse: Die Leute in Offenbach, Neukölln und Bischofswerda sprechen alle irgendwie mehr oder weniger Deutsch. Ethnisch, habituell und kulturell mögen sie verschieden sein – aber letztlich ist das nachrangig, das springende Punkt ist, ob eine Bewegung das von Ihnen erwähnte „Wir-Gefühl“ erzeugen kann. Und zwar politisch! Hätte eine Wagenknecht-Partei die notwendigen Inhalte, Köpfe und Anziehungskraft, um die Katzen hinter den Öfen hervorzuholen? Unabhängig davon ob es Perser oder Maine-Coons sind? Und selbst wenn – kann sie sich gegen das herrschende System stellen und vor allem dessen ausländische Anlehnungsmacht (USA)? Oder erwarten wir, dass Wagenknecht von irgendwelchen mächtigen Drittstaaten gefördert würde? Wer soll das sein? China? Vietnam? Kämen Maduro und Kim vorbei und verteilten Schwarzbrot auf dem Gendarmenmarkt?

          Ich würde sagen: die Krux liegt darin, dass selbst wenn Wagenknecht die entsprechenden Inhalte, Führungsfiguren und politische Identität für eine Massenbewegung hätte, diese am System und dessen ausländischen Helfern scheitern würde. Schon Corbyn war ja seinerzeit von Seiten der British Army ein Coup in Aussicht gestellt worden…

          Und was die linken Bewegungen betrifft – naja, die vernünftigeren Kräfte sind ja immer abgewürgt worden, nicht zuletzt von tatsächlichen Linksautoritären. Stichwörter Kronstadt, Katalonien… Dementsprechend würde ich nicht unterschreiben, dass „linke Bewegungen“ automatisch totalitäre Systeme hervorbringen. Es kommt auch hier wieder auf die Strömungen an. Augustin Souchy beispielsweise meinte:

          Anarchismus ist Gesetz und Ordnung ohne Gewalt. Mit Gewalt kann man eine Ordnung niederschlagen, beseitigen. Mit Gewalt kann man auch eine neue Ordnung aufrichten, aber mit Gewalt kann man keine freie Gesellschaft schaffen. Wenn man dazu Gewalt benutzt, ist sie ja nicht mehr frei. Gewalt ist Zwang, und Zwang ist der Antipode der Freiheit. Natürlich haben die Mächtigen in den letzten hundert Jahren durch Propaganda und durch Verdummungskampagnen alles getan, den eigentlichen Sinn der anarchistischen Idee, nämlich Freiheit, im öffentlichen Bewußtsein in sein Gegenteil, in Chaos und Gewalt, umzukehren.

          Würde ich vollauf unterschreiben, aber das haben „anarchistische“ Zarentöter und Kaiserinnenmörder komplett anders gesehen. Aber so wenig es „den“ Anarchismus gibt, gibt es eben „die“ linken Bewegungen…

          Wie auch immer – ich bin gespannt, was Wagenknecht macht, bin aber pessimistisch was die Erfolgsaussichten ihres Projekts betrifft. Am Ende gilt einfach: niemand kann sich gegen das System stellen. Insbesondere wenn es mächtige Unterstützer hat. Was wiederum nicht heißt, dass man nicht trotzdem in anti-systemischen Parteien und Bewegungen mitwirken sollte. Aber das ist eine andere Debatte.

          Bis die Tage,
          Gruß
          Altlandrebell

          1. Hallo @ Altlandrebell,

            heute mal kürzer, da ich den Eindruck habe, dass Sie auch noch anderes zu tun haben … und ich auch.

            1. Interessante vier Punkte, die Sie da nennen.
            Da dürfte einiges dran sein. Man müsste mal div. Aufstände und Revolutionen in dieser Art untersuchen.

            2. Ausgerechnet Punkt Nr. 1 “Volksunterstützung” ist aber heute das Problem … siehe meine obige Antwort an @ Bella.

            3. Zum “Wir-Gefühl”
            Hier widerspreche ich aus tiefer Überzeugung und Lebenserfahrung.
            Auch das Wir-Gefühl ist wie jedes Gefühl nun einmal ein GEFÜHL. Ein Wir-Gefühl entsteht daher eben nicht durch Nachdenken, politische Programme oder eine “gemeinsame politisch relevante Identität”, sondern durch das Spüren, das Fühlen, dass man sich auf bestimmte andere Leute verlassen kann, dass man sie versteht (und zwar in mehrfacher Hinsicht), dass man ähnlich lebt wie sie, dass man ihnen überhaupt ähnlich ist.

            “Ethnisch, habituell und kulturell mögen sie verschieden sein – aber letztlich ist das nachrangig, … ”
            Nein, es ist nicht nachrangig – zumindest für die meisten Menschen! (Okay, ich weiß, dass das für einen erheblichen Teil der Linken etwas anders ist, doch das ist nicht auf die Masse übertragbar. Die alte Leier!)

            4. Die Revolution in der DDR ist vielleicht nicht das beste Beispiel, nicht nur, weil es sich ja um keine linke Revolution handelte, sondern auch, weil hier der Punkt “Ausländische Anlehnungsmacht” so eine große Rolle spielte.
            Dann nehmen wir halt die Revolution von 1848.

            5. Mich überrascht die auch hier im Forum unverkennbar aufwallende Erregung um dieses Vielleicht-Projekt von W. Das deutet sehr auf angestaute (und lange unbefriedigte) Emotionen hin – und nicht so sehr auf nüchternes Nachdenken. Außerdem ist doch noch gar nichts passiert. Vielleicht macht sie ja gar nichts. Auch möglich bei ihrer Intelligenz.

            Ich schätze Frau Wagenknecht durchaus, würde sie aber gewiss nicht wählen, weil ich ahne, was für zwielichtige Leute dann in ihrem Gefolge mitmischen wollen … und weil sie eben letztlich eine Sozialistin ist.

            Daher beobachte ich die Entwicklung neugierig vom Rande aus – weder mit Hoffnungen noch mit Sorgen.

            Ich wünsche Ihnen eine gute Woche
            Gruß

            1. Guten Abend @ Wolfgang Wirth!

              Man müsste mal div. Aufstände und Revolutionen in dieser Art untersuchen.

              Habe ich sogar mal auf wissenschaftlicher Ebene gemacht (kein Scherz). Die moderne Aufstands- und Bürgerkriegsforschung stimmt den klassischen Theoretikern was diese vier Kriterien betrifft zu. Informationsgewinnung wird inzwischen auch oft genannt, das war früher wohl nicht so ausgeprägt. „Volksunterstützung“ ist interessanterweise noch der umstrittenste Indikator. Es gibt einige, die argumentieren, dass in den meisten Aufständen und Revolutionen, die seit dem Zweiten Weltkrieg stattfanden, Aufständische nicht mehr die breite Unterstützung der Bevölkerung genössen, sondern deren Unterstützung vornehmlich durch den Einsatz von Zwangsmitteln herstellten (Vietnam). Da gibt es aber auch viel Gegenrede zu.

              Wie Engels schreibt das Gros der Forschung der exogenen Unterstützung (Anlehnungsmacht) eine Schlüsselrolle zu. Connable & Lisicki beispielsweise kamen zum Fazit, dass Aufstandsbewegungen, die von fremdstaatlicher Unterstützung profitierten, in zwei von drei Fällen erfolgreich waren, während diejenigen ohne Anlehnungsmacht nur in 20 % der Fälle reüssierten. Sieht man auch beim globalen Rundblick. Die Donbasser Aufständischen sind komplett von Russland abhängig, die IRA zehrte von Hilfen aus den USA, Libyen und der UdSSR und war in den 1990ern sehr schnell zum Verhandeln bereit, nachdem die Hilfen nach und nach allesamt zurückgingen. Die Tigray scheiterten mit ihrem Aufstand letztes Jahr trotz Volksunterstützung – insbesondere weil sie keine richtige ausländische Hilfe einwerben konnten. Interessant ist der Jemen, da wird immer wieder der Iran genannt, aber eigentlich waren die Houthis durch die saudische Allianz so komplett isoliert, dass sie nur dadurch ihre Kampagne so lange fortführen konnten, weil sie sich den jemenitischen Staats- und Militärapparat unter den Nagel gerissen hatten und in der Bevölkerung nicht ganz unbeliebt sind. Letzteres ist dann wieder unser Stichwort.

              Ein Wir-Gefühl entsteht daher eben nicht durch Nachdenken, politische Programme oder eine „gemeinsame politisch relevante Identität“

              Ich gebe Ihnen recht was das allgemeine gesellschaftliche „Wir-Gefühl“ betrifft. Mir ging es hier jedoch um die Motivation bei Aufständen und Revolutionen. Da ist ein solches „Wir“ sehr wohl ein Faktor, aber zunächst „nur“ ein hinreichender. Notwendig und entscheidend für das Gelingen eines jeden Aufstands ist, dass die insurgente Bewegung ein oder mehrere aktuelle Missstandsthemen findet, die über den eigenen Tellerrand hinaus bei möglichst vielen gesellschaftlichen Gruppen Anklang finden und von einer Regierung (oder der Besatzungsmacht) nicht einfach wegmoderiert werden können. Und dazu braucht es eine politisch relevante Identität. In der Forschung werden hier diverse -ismen genannt: Antikolonialismus, Nationalismus, Kommunismus, Islamismus etc. samt zugehöriger Forderungen wie dem Wunsch nach Sezession, Unabhängigkeit, Errichtung der Umma… Wenn Sie die Leute überzeugen können für letzteres oder die Unabhängigkeit des Donbass zu streiten, sind Habitus und Ethnie erst einmal zweitrangig. Im Donbass ordneten sich vor 2014 rund 60 % der Bewohner als ethnische Ukrainer ein. Es verstanden sich aber nur ein Drittel auch als ukrainische Bürger. Die Art des Zustandekommens sowie die ersten Entscheidungen der Post-Maidan-Regierung ab Februar 2014 lösten bei einem signifikanten Teil der Donbasser Alienationsgefühle aus, weil sie die Handlungen als Angriff auf ihre politische Identität verstanden. Deswegen konnte die Aufstandsbewegung dort so viel Zulauf gewinnen (im Westen gerne übersehen). Sie warb mit Irredenta (ergo einer spezifischen Form der Sezession) und überzeugte sowohl ethnische Ukrainer als auch Russen und andere (während wiederum auch ethnische Russen, die diesem Projekt nichts abgewinnen konnten, nach Westen flohen!).

              Überträgt man die Frage zum Schluss auf das heutige Deutschland – wie wahrscheinlich ist es, dass AfD und / oder Wagenknecht diese Identität hinbekommen? Gegen das System mit all seinen Mitteln und ausländischen Helfern?

              Es ist schon spät, vielleicht kann ich meine Gedanken nicht so gut mehr darstellen. Vielleicht ist es auch nicht so überzeugend, was ich schreibe (und auch die Forschung sollte – und muss – immer hinterfragt werden). Muss es vielleicht auch nicht. 🙂

              Zu 4.: Die Revolutionen von 1848 sind sicherlich, zumindest in Südwestdeutschland, ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man als Aufständischer a) zu wenig Volksunterstützung und b) obendrein noch unfähige Anführer hat. Da gehe ich (und wohl auch Engels) mit Ihnen vollauf d’accord. In Österreich war es bereits ein wenig anders. Die Habsburger konnten die Ungarn nur mit russischer Hilfe niederkartätschen; die Russen waren dann „not amused“ als Wien ihnen wenig später während des Krimkrieges (mehr als nur) die kalte Schulter zeigte. Da begannen die ersten großen Risse zwischen St. Petersburg und Wien…

              Zu 5.: Naja, ich glaube es spekulieren viele einfach gerne drauf los (mich eingeschlossen) und bei einigen Linken oder einstweilen nichtwählenden Linken (die Nichtwähler sind gar nicht so konservativ oder uninteressant wie häufig vermutet) ist wohl einfach Aufbruchstimmung. Die Hoffnung, dass jetzt mal für ihr Lager und ihre Ziele etwas in Bewegung komme (nicht das woke Zeug, das viele „Linke“ hier wohl auch nicht als „links“ erachten). Wie viel Substanz und Potential Wagenknecht hat, haben wird – nun, wie ich heute Morgen schrieb: Warten wir’s ab.

              Mein Termin heute Mittag hatte sich kurzfristig zerschlagen (so sind sie die Ämter), deswegen konnte ich hier auch mitlesen und -schreiben, aber die nächsten Tage bin ich dann wohl weg.

              Ich danke Ihnen auf jeden Fall für den angenehmen Austausch und wünsche Ihnen einen guten Abend

              Bis zum Wiederschreiben
              Ihr Altlandrebell

      2. “Nur besitzt dieses revolutionäre Subjekt kein Klassenbewusstsein und es gibt hierzulande keine ernstzunehmende revolutionäre Kraft, die den Werktätigen wieder Klassenbewusstsein beibringt.”
        Die revolutionäre Kraft gibt es schon, nur nehmen Sie sie nicht ernst. Aber wenn man selbst gar kein revolutionäres Subjekt will, ist es auch geheuchelt, eine fehlende revolutionäre Kraft zu beklagen.

        “Die Geschichte zeigt, linke Bewegungen siegen dann, wenn sie den „natürlich Patriotismus“ berücksichtigen” LOL. Bloß hat das halt den klitzekleinen Webfehler, dass das dann bloß eine alternative Art ist Nation zu machen und Nationenkonkurrenz zu betreiben, was eben auch auf links eine ziemlich schädliche Angelegenheit ist.

  27. Das wird nix: zum Aufbau einer neuen Partei braucht man unzählige ehrenamtliche Helfer, das ist richtig viel Arbeit. Die hat Wagenknecht nicht, wie sie seit “Aufstehen” weiß. Außerdem glaube ich diesen Umfragen nicht. Dann fallen beide unter fünf Prozent. Der Hammer wäre, wenn beide Flügel plötzlich erklären, sie vertrügen sich wieder. Das wäre das unerwartete Ereignis, das riesige Aufmerksamkeit auf sich zöge.

    Ludwig Erhard ist nun mal für Linke auf der Gegenseite, er wird nicht zum Fidel Castro, weil er eine Staatsbahn und eine Staatspost hatte. Ein Bonbon hat Wagenknecht: diese monetäre Staatsfinanzierung, die Japan seit langem praktiziert. Die Zentralbank druckt Yen und kauft Staatsanleihen. Das erhöht doch die Geldmenge und schürt damit die Inflation, sagen die Konservativen. Aber diese Geldmenge liegt in den Tresoren der Zentralbank und wirkt deswegen nicht inflationstreibend. Um die Geldmenge auch formal konstant zu halten, kann sie die Anleihen in den Ofen werfen. Aber wenn schon nicht Inflation, so fürchten die Konservativen doch die Dekadenz. Auch da Entwarnung: echte Dekadenz wäre erst, wenn Brötchen auf den Tisch kommen, ohne dass gebacken wurde. Das wird nicht passieren.

    Sicher, die Linkspartei hat Fehler gemacht. Im Ukrainekonflikt hätte sie schon 2014 feststellen müssen, dass es dreizehn geschlagen hat. Aber dass sie nur “kaviarlinkes Identitätsblabla” von sich gibt, ist rechte, diffamierende Falschpropaganda.

  28. Diese Partei hat riesiges Potential, wenn diese ihr Primat auf eine ausschließlich soziale, antineoliberalistische, antisozialdarwinistische Friedenspartei für die einfachen Vielen dieses Landes zum Inhalt hat, welches massiv alle staatlichen Strukturen der Daseinsvorsorge (Gesundheit, Pflege, Verkehr, Polizei, Bildung) wieder in ausschließlich staatliche Hände legt.

    Diese Partei wäre der absolute Albtraum für alle sozialdarwinistischen Kriegsparteien im jetzigen Bundestag von den “Linkspartei, SPD, Grünen, CDU, FDP und AFD”, wo Letztere, die neoliberalen, sozialdarwinistischen Bonzen von der AFD, die jede Dreckserhöhung der Ausgaben fürs Militär und Krieg zugestimmt und noch erhöht sehen wollten und einen Krieg gegen alle sozial Schwächsten als Schädelvermesser von der Tankstelle, schon als Oppositionspartei, schlimmer als die neoliberalen Originale, führen, der Hauptverlierer wäre.

    Die Reaktion der rechten AFD-Kaderführung um Weidel auf die jüngsten Gründungsgerüchte, hat dort kurz und klar das faschistische Weltbild dieser alten, westdeutschen Bonzennazis als politische Ausrichtung im Falle einer Parteigründung durch Wagenknecht aus der Tasche geholt. (die Kader der AFD sind durch und durch richtiges Faschistenpack, so wie auch ca. 10 Prozent der Wähler dieser Partei, wobei jedoch 90 Prozent dieser Wähler eben keine originären deutschen Faschisten und Sozialdarwinisten sind)

    1. @ berlineratze

      “Diese Partei hat riesiges Potential.”

      Nun ja, vielleicht in so einer kaputten und gescheiterten Stadt wie Berlin … !
      (Andererseits hat das linke Lager ja bei der letzten Berliner Wahl Federn lassen müssen.)

      Aber Ernst beiseite:
      Glauben Sie denn wirklich, dass eine Wagenknecht-Partei das in der Wählerschaft nun einmal begrenzte Reservoir potentieller Linkswähler erhöhen könnte?

      Dieses Reservoir hat eine bestimmte Größe und verteilt sich lediglich mal so oder mal anders auf die jeweiligen Bewerberparteien.
      Oder spekulieren Sie auf frühere Nichtwähler? Nichtwähler sind aber seltener potentiell links, sondern eher desinteressiert oder konservativ.

      1. Uff jeden Fall, und wenn der Volksgenosse Wirth mal seine Äuglein öffnen und sein altes Feindbild “die Stadt, das Lotter aller Süden”, wie es seit jeher von so geilen rechten Clowns an alle Wände gemalt wird, in Klarstellung bringen würde, so würde auch er begreifen, dass die neoliberale Zerstörung das gesamte Deutschland in allen gesellschaftlichen Bereichen, auf den Dörfern wie in den Städten, eingetreten ist auch wenn das die kriegsgeilen, neoliberalen und rechten Bonzenschweinchen mit der Vorzeige BDM-Röhm-Chemiefarbenhaarführerin und ihrem brillentragenden Chefschädelvermesser und ausgewiesenen Edelarier Höcke aus Westdeutschland, der beim Menschen-Screening selbst durch seine “leistungsbewertenden” Schädelvermessungswelten als untauglicher Bildfisch fliegen würde, von der AfD nicht so gern herausstellen.

        Oben hat jemand klar geschrieben, worum es geht: die neue Partei muss der Versuch einer organisierten Vernunft darstellen, welcher als roll-back gegen die überall plündernd und zerstörenden, neoliberalen Clowns und ihren herrschenden, neoliberalen sozialdarwinistischen Prinzipen und Massenaufrüstungs- und Kriegsverschiebungen, agiert.

        Die rechten AfD-Kader sind aktuell im Panikmodus wegen dieser Parteineugründung, weil die genau wissen, in Westdeutschland sitzt der verblödete deutsche Altfaschist auf ihrer Fahne, im Osten dagegen verliert die AfD massiv an Wählerstimmen an diese neue Partei, weil dort der bürgerliche Bonzenaltfaschist in keinem Nazibiotop feuchtfröhlich gedeihen konnte und weil man dort von den alten deutschen Massenverbrechen und deutschnationalen Leichenbergen sehr wohl – trotz 30 Jahre BRD mit ihrer antisozialen Staatspolitik – noch Kenntnis hat.

        1. Haben Sie eigentlich gemerkt, dass Sie über dem Absondern von Klischees und Plattheiten vergessen haben, meine Frage zu beantworten??

          Daher noch einmal der Versuch, Sie zum Denken zu bringen:
          “Glauben Sie denn wirklich, dass eine Wagenknecht-Partei das in der Wählerschaft nun einmal begrenzte Reservoir potentieller Linkswähler erhöhen könnte?”

          1. Du neoliberaler AfD-Clown brauchst hier nicht den verständisgehemmten Heinz von der Sonne spielen zu wollen, da auch für dich die Antwort zum Kerninhalt und der politischen Ausrichtung dieser neuen Partei klar, einfach und deutsch und in seiner progressiven Ausrichtung eindeutig und verständlich war.

            Kapierste?

            1. Das dachte ich mir schon, dass er außer dummem Gequatsche, prolligem Pöbeln und jugendlichen Beleidigungsversuchen nichts drauf haben würde.

              So leicht ist er also zu überfordern.

    2. Sehe ich auch so.
      Bei dem Kader der AfD würde ich mehr differenzieren.
      Die Partei ist inhomogen und erinnert oft an den Versuch einen Sack Flöhe zu hüten.
      Viele Handwerker sind dort aktiv, einfach weil sie für ihre Probleme nirgendwo Gehör gefunden haben.
      Jetzt machen die selber Politik.
      Die würden teilweise auch jede andere Plattform nutzen.
      Generell muss man Rechtskonservative und Rechtsradikale auseinanderhalten.
      Dadurch, das dies aktuell nicht erfolgt, treibt man die in eine Zwangsgemeinschaft.
      Ich hatte keine Lust mich gegen Corona impfen zu lassen und habe dadurch inzwischen auch mehr Verständnis für Leute mit Ansichten, die ich nicht teile.
      So ähnlich ist das bei vielen, die die AfD unterstützen oder als Plattform nutzen.
      Kommt die Erkenntnis, das viele Migranten stockkonservativ sind und einen guten Aufwuchs haben, wird die AfD weil sie eine populistische Partei ist, denen attraktive Angebote machen.
      Teilweise wird die AfD auch aktuell schon von dieser Gruppe gewählt, wie beispielsweise selbstständige türkische Handwerker.

      1. Diese Qualifikation der Kader ist natürlich richtig: Weidel-Röhms ökonomische Herkunft aus dem Finanzkapital incl. der westdeutschen Höcke-Altnazis und die ostdeutsche Handwerkerfraktion sind nicht nur von ihrer ökonomischen Stellung, sondern auch von ihrer tatsächlichen Lebenserfahrung her völlig verschieden.

        Die neoliberalen AfD Aufrüstungs- und Kriegsbonzen haben aus reinem Machtbewusstsein seit fast
        1 1/2 Jahren den “Friedenengel” gespielt und im gleichen Atemzug noch mehr Steuergelder für Kriegswaffen gefordert. (und das Schweinepack hat dazu bei jedem Dreckskrieg in den letzten 20 Jahren ganz laut “Hurra” gebrüllt und sich die dort generierten Kriegsprofite in Form des Auslandsverwendungszuschlag mit Hingabe eingesteckt)

        Die Äußerung des Weidel-Röhms vor zwei Tagen, wonach die Zerschlagung des deutschen Faschismus als bedauernswerte “Niederlage Nazi-Deutschlands” zu werten ist, von jemanden, der von sich behauptet, er stünde der völkisch-faschistischen Fraktion innerhalb der AfD fern, war natürlich eine inhaltlich-zukünftige Machtansage zur politischen Ausrichtung der AfD und an den ostdeutschen Handwerkerflügel (der es in diesem Jahr wagte, in die russische Botschaft zum neunten Mai zu den Sieg über den deutschen Faschismus zu feiern) und eine Aufkündigung des “russischen Friedensweges” von der Parteichefin höchstpersönlich, was die originäre Faschistenfraktion in der AfD, die jederzeit wieder gegen Russland mit Kriegswaffen marschieren würden, seit langem fordert.

        Diese Aussage ist dazu eine Aufkündigung der Teilhabe an die konservativen Migranten und zielt unmittelbar auf die Stärkung der rein völkischen Schädelvermesserfraktion als Machtbasis innerhalb der AfD und steht als Reaktion in unmittelbaren Zusammenhang mit der Ankündigung der Parteigründung durch Wagenknecht.

  29. Im Sozialismus gibt es keine Parteien. Im Sozialismus regeln die Bürger ihre Angelegenheiten selbst.
    Staatssozialismus ist kein Sozialismus.

    Ihr seid unreife Kackwarzen, die sogar als Erwachsene noch nicht aus dem Hotel Mama ausgezogen sind. Ihr braucht immer jemanden, der eure Sachen erledigt und hinter euch herwischt.

    Euch kann gar keine Partei helfen.

    Ihr gehört in die Wurst !

  30. Was man sich bei BILD und anderen Medien denkt, Wagenknecht fast zu Parteigründung zu tragen, wissen nur diese Medien selbst. Könnte auch mit dem Sommerloch zusammenhängen. Andererseits braut sich Unmut in der Gesellschaft zu einem Gewitter zusammen. Vllt haben die Medien und sicherlich auch andere politische Kräfte dahinter Angst davor, dass aus diesem Gewitter sich Blitze entladen, die mehr Schaden anrichten als das Donnergrollen einer drohenden Wagenknecht-Partei. Aber es ist anderseits unwahrscheinlich, dass es in Dtld außer in den Geheimdiensten und dem Militär noch so viel politschen Sachverstand und Analysefähigkeit gibt, die sich solcher Gefahren bewusst sind. Aber eine Frucht trägt diese Diskussion bereits. Große Teile der Bevölkerung hoffen auf diese neue Partei, diskutieren darüber, was sie bringen kann und in Angriff nehmen soll. Damit ist aber auch Keim der Zwietracht ist schon jetzt gelegt. Das ist nicht anders zu erwarten, denn zu viele Hoffnungen von zu vielen Hoffnungslosen sind mit Wagenknecht verbunden. Die Hypothek wächst von Tag zu Tag.

    W. scheint das zu ahnen. Hat sie doch schon jetzt zu erkennen gegeben, dass sie selbst die Auswahl über ihr Führungspersonal treffen will. Es wird also erst einmal handverlesen. Auch das ist nicht verwerflich, erteilt aber so manchen basisdemokratischen Illusionen erst einmal eine Abfuhr und versperrt vermutlich fürs Erste vielen Karrieristen und Volksrednern die Zugänge zu den Fleischtöpfen der gut dotierten Parlamentssitze. Wagenknecht ist gebranntes Kind aus den Zeiten von “aufstehen”, die so sang- und klanglos in der Versenkung verschwand wie sie aus dieser auch aufgetaucht ist. Und hier liegt das Problem, vor dem sie steht und das mit ihrer Person verbunden ist. Sie ist nicht in der Lage, Perspektiven aufzuzeigen. Man muss, wie seinerzeit bei “aufstehen”, den Menschen, die aufgestanden sind, einen Weg zeigen können, wohin es gehen soll. “Aufstehen” stand dumm rum, nachdem die Leute aufgestanden waren, und später liefen alle in verschiedene Richtungen davon. Sie konnte den Menschen keine Richtung, keine Perspektive anbieten. Das deutete sich schon an bei ihrer Protestkundgebung vor dem Brandenburger Tor im April 2018 gegen den US-Raketenangriff auf Syrien. Damals kamen wenige Tausend, aber immerhin einige Tausend. Mit einigen Tausenden kann man viel erreichen, wenn man den Menschen Vorschläge machen kann, in welche Richtung man weitergehen soll. Aber Wagenknecht waren einige Tausend nicht genug. Sie forderte, dass man noch mehr werden müsse. Das kann richtig sein. Aber dann muss man den Menschen auf Vorschläge machen, wie sie dazu beitragen können, dass wir mehr werden. So gingen Tausende, die vllt zu mehr hätten bewegt werden können, unverrichteter Dinge nach Hause.
    Dann kam “aufstehen”. Hier waren 140T zusammengekommen. Aber auch hier konnte sie keine Vorstellungen anbieten, wie es nun weitergehen soll. Die Bewegung zerfiel. Im Februar dieses Jahres hatte sie in Berling zur Friedenskundgebung mit SChwarzer aufgerufen. Zehntausende kamen. Sie stellte in Aussicht, dass dies nicht die letzte Kundgebung und Aktion sein würde. War es aber. Danach kam nichts mehr. Die Menschen warteten, aber es kam nichts. Nun ist Parteigründung angesagt. Diese Parteigründung ist unausweichlich. Sie ist unbedingt notwendig und erfüllt, was im Moment politisch notwendig ist. aber es braucht keine weitere werteorientierte mehr oder weniger sozialdemokratisch-grün-denkende Partei. Es braucht eine Partei, die sich an Interessen orientiert, an den Interessend er einfachen Menschen in Deutshcland, jener 30-40%, die nicht mehr zur Wahl gehen und sich aus dem ganzen intellektuell und werteorientierten gesellschaftlichen Diskurs verabschiedet haben. Diese müssen erreicht werden. Sie sind die gesellschaftliche Kraft, die wirklich über kraft verfügt.
    Wagenknecht ist verfangen in der Werteorientierung des politisch-westlichen Denkens. Sie will den Kapitalismus besser machen, nicht überwinden. Und trotzdem muss sie und die Partei, die sie gründen will, unterstützt werden – mit aller Kraft. Vllt setzen sich in ihr die Kräfte durch, die sich an Interessen orientieren. Prognosen sind immer schwierig und meistens bedeutungslos für die Entwicklungen in der Wirklichkeit,aber sie können ein fingerzeig sein, worauf in einer Entwicklung geachtet werden muss. Deshalb hier die Prognose, wenn es der Wagenknecht-Partei nicht gelingt, Interessenorientierung auf ihre Fahne zu schreiben, wird sie untergehen wie all die anderen gutmeinenden Werteparteien auch. Aber auch in diesem Falle muss diese Partei mit aller Kraft unterstützt werden, damit immer deutlicher wird, dass die Werteorientierung eine Sackgasse ist.

    1. Aufstehen starb (“wurde gestorben”), als es von Apparatschiks gekapert werden konnte. Die haben die Symphatisantendatenbank erobert und ab da nur noch für Scheinaktivitäten und Ablenkungsmanöver im Interesse der Altpartei benutzt. Die vielen lokalen Gruppen blieben plötzlich in der Luft hängen.
      Das wird hoffentlich nicht wieder passieren.

      1. Hahaha

        “Das wird hoffentlich nicht wieder passieren.”

        LOLROFL

        Genau das ist doch der Plan! (Von gewissen Kreisen … und nach deren Plan lief es auch mit “aufstehen!”, mit dieBasis, mit diePiraten, mit Blockupy, … Weil alles nach deren Plan läuft – so lange die links-rechts-Spaltungsagenda wirkt. Und ihr hier seid die allerbesten Spalter mit Eurem links-marx-kommunistischen Revolutionsgewäsch.)

        Eine Veränderung zum Besseren wird nur OHNE “linkes” und “rechtes” Gewäsch wie hier fröhlich vorgeführt möglich werden. Echte Demokratie liegt nicht zwischen Faschismus und Kommunismus, zwischen “links” und “rechts” sondern völlig außerhalb dieses idiotischen eindimensionalen Koordinatensystems das uns injiziert wurde, damit wir im Reden und Denken reduziert sind, damit die mögliche Besserung UNDENKBAR geworden ist. Denn Besserung geht nur OHNE dieses Gespaltetsein. Denn nur OHNE Spaltung habe wir eine Chance gegen die Geld- und Einflussmächtigen, die unser Leben vergiften und uns ausplündern.

    2. Ich sehe es bezüglich des Kapitalismus so!

      Was ist denn Kapitalismus? Marktwirtschaft und/oder Herrschaft des Kapitals?
      Was ist denn Sozialismus? Eine Planwirtschaft, die versucht nicht Planbares zu planen? Das hat in Europa nicht funktioniert und zum wirtschaftlichen Niedergang geführt. Ist nicht Sozialismus bescheidener Wohlstand für alle, gute Bildung und soziale Gerechtigkeit, auch mit ein reguliertes Unternehmertum?
      Aber was ist, wenn man die positiven Seiten der Marktwirtschaft, einen gewissen Konkurrenzdruck zum Leistungsanreiz, positiv nutzt? Der so erzeugte Reichtum könnte durch einen regulierenden Staat dann weitgehend sozial gerecht (totale Gleichheit gibt es nicht) verteilt werden….

      1. “Aber was ist, wenn man die positiven Seiten der Marktwirtschaft, einen gewissen Konkurrenzdruck zum Leistungsanreiz, positiv nutzt?” Das ist dann Realsozialismus. Genau das wollten die Realsozialisten nämlich: Die angeblich guten Seiten der kapitalistischen Reichtumsproduktion für die Arbeiter und Bauern ausnutzen, hier ein Hebel dort ein Hebel, schon kann man die schlechten Seiten des Kapitalismus von den guten trennen. Und das hat nicht geklappt bzw. genau so geklappt wie die SU und der Ostblock dann ausgesehen haben. Sozialismus ist nicht eine Planwirtschaft, die versucht nicht planbares zu planen. Das ist Geschwätz. Die Produktion von Gebrauchswerten kann man sehr wohl planen und das macht jede kapitalistisch Produktion mitten im Kapitalismus, die neben Tauschwerte ja gleichzeitig auch Gebrauchswerte herstellt.

        Die die Lohnabhängigen auszubeuten, und den erzeugten Reichtum dann gerechter zu verteilen, könnte man ja auch einfach gleich gar nicht ausbeuten und die erzeugten Gebrauchswerte dann gemeinsam konsumieren. Jemandem erst in die Tasche zu greifen, d a m i t man ihm dann das genommene geben kann, scheint mir kein besonders einleuchtendes Verfahren zu sein. Oder anders: Den Mist glaubst du doch wohl selbst nicht, dass Ausbeutung dann nur der gerechten Verteilung dient.

  31. Schröder und Lafontaine sollen sich auszusöhnen begonnen haben. Vielleicht mischen sie ja mit in der neuen Partei? Oder machen „Gerds und Oskars Kochstudio“ auf? Oder werden Bundestrainer…? Spekulationen über Spekulationen…

    1. Na aber, eine Spekulation ist bereits ausgeräumt: die mit dem Kochstudio.😁
      Wie heute gelesen, gibt es ab Montag in Freiburg nur noch vegetarische Gerichte in Kindergärten und Grundschulen – halt alternativlos.

      Wenn das Schule macht, sind fleischlose Kochkurse mit Gerd sicher überflüssig.
      (Unser aller Anna wäre dafür auch nicht prädestiniert. Würde sicher gleich zu Beginn behaupten, bisher nur Wildfisch und handgestreicheltes (Kobe)Rind gegessen zu haben, aber ab sofort, jetzt, und für immer eine Kehrtwende um 360 Grad zu vollziehen.🤫)

    2. Na aber, eine Spekulation ist bereits ausgeräumt: die mit dem Kochstudio.😁
      Wie heute gelesen, gibt es ab Montag in Freiburg nur noch vegetarische Gerichte in Kindergärten und Grundschulen – halt alternativlos.
      Wenn das Schule macht, sind fleischlose Kochkurse mit Gerd sicher überflüssig.
      (Unser aller Anna wäre dafür auch nicht prädestiniert. Würde sicher gleich zu Beginn behaupten, bisher nur Wildfisch und handgestreicheltes (Kobe)Rind gegessen zu haben, aber ab sofort, jetzt, und für immer eine Kehrtwende um 360 Grad zu vollziehen.🤫)

        1. Huch – ernsthaft?
          Was genau? Das mit (glaube ich mal gehört zu haben) “bring’-mir-mal-ne-Flasche- Bier -Gerd? Oder das alternativlose Essen?
          Neien – das war 2015/16/17?!
          Schweinefleischlos aus Rücksicht vor Irritationen.

          Oder die 360 Grad-Wendung? Drehte mich bereits früher, als Kind, gerne, aus Spaß an der Freude, mehrfach um 720 Grad. Problem: endete stets in einem einseitigen Drall, den ich mir heute nicht mehr leisten würde.

          (P. S. den Drall sieht man auch heute noch regelmäßig auf der Wies’n, der Was’n oder sonstigen Schützenfest:Inn*en. Ist das eigentlich korrekt und woke!? 😁😉

    3. @Altlandrebell
      “Vielleicht mischen sie ja mit in der neuen Partei?” …und leiern dann gemeinsam den nächsten größten Sozialraub an?
      Hartz 2025?
      Während der Urlaubsfahrt singen sie in Schröders VW-Bus dann gemeinsam Arbeiiterlieder?

      Och nö, nicht wirklich

      1. @Otto0815

        Wenn EU-Guérot und Schwarzer in der Partei wären, wäre Schröder offen gestanden schon nicht einmal mehr der Schlimmste… aber vielleicht werden alle drei auch langsam altersweise, Schröder hat immerhin mal eingestanden, dass die Bombardierung Serbiens illegal war. Vielleicht erwächst ja noch eine Agenda-Kritik (ja ich weiß, dass wäre vermessen zu erwarten)…

        1. @Altlandrebell
          “Schröder hat immerhin mal eingestanden, dass die Bombardierung Serbiens illegal war. ”
          Das hat er, das muss man ihm positiv anrechnen.

  32. So im Leben heute bei einer Kindergeburtstag erlebt, im Hintergrund läuft in der Glotze eine postmoderne Kinderanimation, das Thema online Service mit einem integrierten Zusteller als kindfreundliche Drohne verkleidet. Drohnen als Kamikaze, als leicht Transporter bis hin zum Schwertransporter, Zusteller zu Land/Luft/Wasser und über all den kleinen schwebt ein grosses Drohnenlager (Verteilerzentrum) mit all ihren im Einsatz bereiten Dröhnchen. Alles voll mit Kinder’Comic’ IT high tech!
    Da gucke ich nach Ukrainien mit dem Testfeld als Krieg oder was auch immer deklariert.
    Hallo ihr liebe Parteien wo ist eure Stimme zu diesem Thema? Ihr alle Parteien Erzählen nur Brei der auf dem Boden liegt, aber nicht was auf dem Tisch serviert wird.

  33. Sahra Wagenknecht hat enormes Potenzial an Intelligenz, Sachverstand und Rhetorik. Niemand in Deutschland besitzt mehr politisches Charisma. Und doch ist die Gründung einer neuen Partei der falsche Weg. Wie man beim Scheitern der Bewegung “Aufstehen” sehen konnte. – Mein praktikabler Vorschlag: Sahra Wagenknecht muss die Partei “Die Linke” in “Besitz” nehmen! Weil es keinen besseren Namen für ihre Partei gibt und weil “Die Linke” bereits über eine bundesweite Organisationsstruktur verfügt. Landesverbände haben Immobilien, technisches Equipment und Personal. – Wie das gehen soll? – Die Hälfte der aktuellen 60.000 Mitglieder steht sowieso hinter ihr. Wenn sie nun ihre externen Sympathisanten aufruft, Parteimitglied zu werden, gäbe es einen Zulauf von progressiven Realos aus allen Richtungen. So könnte sie am Jahresende eine Urabstimmung erzwingen und einen Parteitag zur Neuwahl aller Gremien. Das zentrale “Team Sahra” würde sukzessive die Führungspositionen übernehmen. Eine moderne, zukunftsweisende Programmatik kann man attraktiver machen als alles, was in anderen Parteien derzeit kursiert. Alt-Mitglieder der Linken, die damit Probleme haben, werden erst mal “mitgeschleift”. Lernfähige bleiben dabei, und wer gar nicht will, kann sich verpissen. Eine Wählerschaft von 20 Prozent scheint realistisch.

  34. Die Kausa Wagenknecht/La Fountain ist alleine eine Situation die es in sich hat!
    Ein Testfeld, um zu eroieren wer was eventuell weiter führen könnte.
    Nachdem die ‘Millionäre’ über Jahre hinweg öffentlich rechtlich schikaniert wurden, ist aufeinmal ein super mediales Spektakel.
    Alleine Oskar hatte das volle Programm der Vernichtung erfahren und danach Sahrah und jetzt soll das die Hoffnung sein für eine Politik die das ganze Porzellan verscherbelte.
    ‘Wir machen euch gross und badet die leere Wanne aus’!

  35. Wer Wagenknecht wählt bekommt Wagenknecht, bestenfalls. Eine neue linke Partei ist natürlich genau das was Deutschland mit seinem linken Filz von Faeser über Haldenwang bis Böhmermann braucht. Glaubt man aber nur in Foren wie diesen, wo man die AfD als rechtsextreme Sekte bezeichnet und deren Wähler als grenzdebile Idioten. Womit sich die Reihen der Altlinken und der Ampellinken dann wieder schließen, wenn es darauf ankommt die Mitte, die Bürgerlichen, die Mittelständischen, die Freiberufler und den rational oder auch national denkenden Teil der Bevölkerung als Aussatz zu diffamieren. Aber an der Querfront still und brav mitwirken, das sollen sie die Deppen. Ansonsten aber brav den Mund halten und sich stillschweigend enteignen und bevormunden lassen. Denn wie heißt es so schön, “Schnauze halten, sonst Nazi!”

    1. Damit sich Dinge wie in Chile nicht wiederholen müßte man doch das deutsche Volk vor Leuten wie Sie schützen, denn das Blutbad in Chile haben ihre Leute dort angerichtet.

    2. Hallo @ Majestyk

      Sie schreiben heute ja ziemlich zahm, aber die Sache ist auch nicht wichtig genug, sich zu echauffieren. Ist trotzdem unterhaltsam, diese riesige Flut an Kommentaren anzusehen und es hat ja auch etwas mehr mit uns zu tun als Chile 1973 oder den Ukrainekrieg zum 17. mal.

      Wagenknechts Vielleicht-Projekt scheint geeignet, bei einigen Leuten (lange) angestaute, aufgestaute Emotionen und Hoffnungen zu aktivieren. Nur das erklärt den Hype hier im Forum.

      “… wenn es darauf ankommt die Mitte, die Bürgerlichen, die Mittelständischen, die Freiberufler und den rational oder auch national denkenden Teil der Bevölkerung als Aussatz zu diffamieren. Aber an der Querfront still und brav mitwirken, das sollen sie die Deppen. Ansonsten aber brav den Mund halten und sich stillschweigend enteignen und bevormunden lassen.”

      Es ist halt wie fast immer:
      Sich elitär fühlende selbsternannte Weltretter wissen, dass sie es alleine nicht schaffen – weder wirtschaftlich noch an der Wahlurne – und deshalb sehen sie zu, wie sie andere (die sie eigentlich verachten, z.B. Handwerker, bisherige AfD-Wähler) als nützliche Idioten benutzen, ohne ihnen Einfluss zuzugestehen.
      Dazu dann die leeren Behauptungen von “Toleranz”, “Solidarität” usw.

      Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass der Anteil von Kindern hier im Forum zugenommen hat?!

      Gruß

      1. Guten Tag Herr Wirth,

        ich fand mich gar nicht zahm, aber mir ist es tatsächlich nicht wichtig genug um in die Tiefe zu gehen. Vieles was ich Ihnen schreiben würde habe ich gerade schon Altlandrebell mitgeteilt. Ich halte Wagenknecht für eine Blendgranate und ich mißtraue grundsätzlich jedem Talkshowdauerbewohner. Wäre Wagenknecht wirklich eine Gefahr, der würde es so gehen wie manch anderem widerspenstigem Geist.

        Mal abgesehen davon, daß man aus einer Perspektive wie der meinen natürlich keine Wirtschaftskompetenz von jemanden erwartet dessen politische Heimat seit Jahrzehnten die SED ist und der sich bei Harald Schmidt in die Talkshow setzt um über Kapitalismus zu schimpfen, aber dessen Vorzüge für sich selbst natürlich in Anspruch nimmt, halte ich die Frau auch eher für scheinintelligent.

        Wie schrieb Hadmut Danisch mal, wer Philosophie studiert beweist, daß er entweder von Haus aus wohlhabend ist oder sich keine Gedanken darüber macht wie er mal seinen Lebensunterhalt selbstständig zu finanzieren gedenkt. Das Thema ihrer Abschlußarbeit spricht zudem für sich. Eine Orchideenpflanze die außerhalb des Politikbetriebs und der sich dadurch öffnenden Türen in etwa so viel geleistet hat wie die grünen und anderen roten Aushängeschilder.
        (Und es ist herrlich zu wissen, daß jetzt so mancher Leser anfängt innerlich zu kochen!)

        Und so eine Frau soll Deutschlands große Hoffnung sein? Vielleicht für jene die den Erich vermissen, wer aber Helmut Schmidt für den rationalen Teil der Linken hält und beim Gedanken an Franz Josef Strauß nicht innerlich hyperventiliert, sondern sich noch an das einst sehr erfolgreiche Nachkriegsdeutschland erinnert, für den ist Frau Wagenknecht keine Alternative, der sieht nicht nur ihr rotes Kostüm, sondern politisch auch ein rotes Tuch.

        Vielleicht ist Frau Wagenknecht intelligenter und gebildeter als ich, ich bin aber auch kein Maßstab und stehe auch nicht zur Wahl oder bekleide ein öffentliches Amt, aber hinter der sprachlichen Eloquenz kommt beim Rosa Luxemburg Verschnitt auch nicht viel, jedenfalls nicht mehr als bei Gysi und Co. Ich sehe bei der AfD und außerhalb der Politik Leute die bislang auch ohne Parteibuch und Amt überlebt haben, welche Leistungen hat Frau Wagenknecht jenseits der Parteiarbeit erbracht?

        Egal, damit eckt man hier nur an und ich kenne auch im Arbeitsumfeld und auch bei vielen Durchschnittsbürgern viele die begeistert von der roten Sara sind. Aber wie meinte ein älterer Herr neulich in Görlitz, die serviert auch nur alten Wein in neuen Schläuchen.

        ______

        Ob die AfD Lösungen liefern kann will ich ja nicht einmal behaupten, außerhalb der AfD wird es keine politische Alternative mehr geben. Für jene die Sozialismus egal in welcher Form wollen ist die AfD natürlich nichts. Jeder andere weiß, erst muß das Loch gestopft werden und dann braucht es eine Reform bei Ausbildung und am Arbeitsmarkt. Kein Arbeitsmarkt verkraftet es, wenn man bei unter 1600 Netto im Grund auch zu Hause beiben kann und dann noch regelmäßig Sozialhilfebezieher importiert werden. Und bei den Themen Energie, Klimanotstandskritik, Immobilienkonzerne oder Bargeld sehe ich auch keine andere Partei die Flagge zeigt.

        Daß auch die AfD Kröten schlucken muß ist klar, eine weitere Umverteilungspartei braucht jedoch kein Mensch. Damit kann die AfD bei vielen zwar nicht punkten, wäre ansonsten aber unglaubwürdig. Und die meisten Menschen die ich kenne, die sich als AfD Wähler bekennen sind Durchschnittsverdiener, die haben keinen Porsche vor der Tür. Aber Ihnen erzähle ich da nichts Neues.

        _____

        Im Forum ist mir nicht so viel aufgefallen, ich habe mich ja auch ziemlich rar gemacht, mir fällt nur auf, daß sich viele Themen wie in einer Endlosschleife wiederholen. Ich habe dann und wann einiges in Artikeln bemerkt, wo ich sogar genau weiß, daß es nicht stimmt. Aber ich habe dann entschieden, daß es mit zu müßig ist gegen Windmühlen anzukämpfen. Ich habe gerade in den letzten zwei Wochen meinen Nachrichtenkonsum ziemlich runter gefahren. Erstens bin ich viel mit Leben beschäftigt, zweitens komme ich immer mehr zur Erkenntnis, ich schaue mir den Absturz zwar an, kümmere mich aber lieber um meinen Kram und überlege mir wie es für mich persönlich weiter geht.

        Warten wir mal die Wahlen in Bayern und in Hessen ab. Müßte ich wetten, dann würde ich sagen es gibt keine Wende, sondern nur weiter so. Und das Viertel das nun anders wählt, das ist einfach zu wenig und vermutlich vom Durchschnittsalter her zu alt. Das war auch mein Eindruck auf meiner Sachsenreise. Es gibt den innerlichen Widerstand, aber es ist Aufstand graumelierter Männer und vielleicht noch ein paar Frauen. Hier in Deutschland ändert sich bestenfalls was, wenn der wirtschaftliche Aufschlag erfolgt und dann erledigen sich die ideologischen Hirngespinste von selbst, dann ist nämlich keiner mehr da, der dafür zahlt. Auch Zitronen sind irgendwann mal ausgepresst.

        Wäre ich älter, ich würde fischen oder angeln gehen, das entspannt, wäre ich jünger würde ich meinen Atlanten mal intensiv in die Hand nehmen. Ich habe jetzt für mich nicht resigniert, aber auch an den alternativen Medien verliere ich immer mehr das Interesse. Schreiben ist zwar schön und gut, schreiben ändert aber gar nichts. Und neue Erkenntnisse gewinne ich inzwischen auch nicht mehr.

        Lieben Gruß!

        1. Hallo @ Majestyk,

          Sie haben so viel geschrieben – und auch so gut und zutreffend – dass es nur auf Wiederholung hinausliefe, viel darauf zu antworten

          Daher nur einige Sätze, die mir besonders gut gefallen haben:

          “Wie schrieb Hadmut Danisch mal, wer Philosophie studiert beweist, daß er entweder von Haus aus wohlhabend ist oder sich keine Gedanken darüber macht wie er mal seinen Lebensunterhalt selbstständig zu finanzieren gedenkt.”

          und

          “Eine Orchideenpflanze die außerhalb des Politikbetriebs und der sich dadurch öffnenden Türen in etwa so viel geleistet hat wie die grünen und anderen roten Aushängeschilder.”

          und

          “… welche Leistungen hat Frau Wagenknecht jenseits der Parteiarbeit erbracht?”

          und am besten zur allgemeinen Situation:

          “Hier in Deutschland ändert sich bestenfalls was, wenn der wirtschaftliche Aufschlag erfolgt und dann erledigen sich die ideologischen Hirngespinste von selbst, dann ist nämlich keiner mehr da, der dafür zahlt. Auch Zitronen sind irgendwann mal ausgepresst.”

          Sie haben ganz recht: Das Lesen und Schreiben auch in alternativen Medien lohnt sich im Grunde nur, wenn man viel Zeit hat oder wenn man darin ein Hobby erblickt.
          Bewegen tut es nichts und ein intelligenter und lohnender Austausch wie mit Ihnen oder @ Altlandrebell bleibt leider die Ausnahme.

          Hatte eben die vollkommen abwegige, aber durchaus reizvolle Idee, wie das denn wohl wäre, wenn wir drei uns beim Bier zum Skat treffen würden und dann immer die Lage durchgingen …

          Ich hoffe, Sie kommen trotz all der Hiobsbotschaften dieser schlimmen Zeit und vielleicht auch der persönlichen Herausforderungen gut durch die Woche.

          Ihnen ebenfalls einen lieben Gruß
          Werner

          1. Danke Herr Wirth oder soll ich Werner schreiben?

            So eine Skatrunde könnt eich mri auch vorstellen, bin aber kein wirklich guter Spieler und es ist auch lange her.

            Jedenfalls schreibe ich mit Ihnen beiden gerne, es gibt noch den einen oder anderen, der sich auch zu lesen lohnt. Aber ich habe natürlich auch nicht immer die Zeit so ausführlich teilzunehmen. Das kennt wohl jeder, man entdeckt eine neue Seite und am Anfang ist man mit Elan dabei, dann verlfiegt der aber auch wieder. Und wenn ich hier viel schreibe, dann vernachlässige ich etwas anderes.

            Ich bin bezüglich Botschaften und Nachrichten abgehärtet. Ich bin vor 12 Jahren mal ernsthaft krank geworden, alles wieder gut. Das war aber ein Bruch, hat lange gedauert wieder in die Spur zu kommen und ich habe nachfolgend von vielem Abschied genommen. Insofern, ich bin Kummer gewohnt, vom Naturell her Überlebenskünstler und ich bin Realist. Ich glaube so mancher andere, der nicht gelernt hat seine Bedürfnisse den Möglichkeiten anzupassen sollte sich eher Gedanken machen. Für meinen Bedarf da braucht es wenig, ich bin schon Waldgänger.

            Ihnen eine gute Woche, herzliche Grüße
            Michael

    3. Die sachlich-fundierte Auseinandersetzung mit politisch abweichenden Meinungen scheint hier in der Tat noch in der Beta-Phase zu stecken. Nach dem Motto: Warum Argumente suchen, wenn man auch gleich herzhaft lospöbeln kann?

      Dabei kann man sich mit Usern wie Majestyk und Wolfgang Wirth sehr wohl auch dann vernünftig austauschen, wenn man einige oder sogar sehr viele ihrer Positionen dezidiert nicht teilt. Muss man ihnen immer gleich unterstellen bei Ereignis XY persönlich mitgeschossen zu haben oder aus der Trollfabrik ausgebrochen zu sein? Bevor man ad personam geht, könnte man vielleicht auch mal eines der anderen 37 Strategeme aus Schopenhauers Eristischer Dialektik ausprobieren…

      PS: Ja, ich bin hier auch gerne zynisch drauf oder “giftig”. Aber: nur weil die andere Seite auch pöbelt oder giftet zählt das nicht als Argument. Man muss wirklich nicht immer sofort dasselbe Niveau rausholen oder es zu unterbieten suchen…

      1. @ Altlandrebell:

        Sie müssen sich auch nicht angesprochen fühlen, aber ich habe hier wieder einige Beiträge gelesen, die lassen tief blicken. Darüber hinaus frage ich mich aber auch bei manchen, nehmen die noch am realen Leben teil oder haben die nur noch übers Internet Kontakt zu anderen Menschen?

        Kein Mensch muß meine Ansichten teilen, ich weiß aber, daß ich über sehr viel praktische Lebenserfahrung verfüge und ich unterhalte mich tatsächlich (noch) mit mehr Menschen real als im Netz. Darüber hinaus weiß ich gar nicht, warum man sich an jemandem wie mir abarbeiten will. Dann hat man wirklich keine anderen Hobbies.

        Bezüglich des Themas, mir ist eine Wagenknecht-Partei gleich. Falls Frau Wagenknecht dann diesselbe Arbeitsmoral an den Tag legt wie bislang als Mandatsinhaberin gibt das eh nicht viel. Frau Wagenknecht genießt halt viel Talkshowzeit und bewirbt sich auch gerne selber, das war es dann aber auch. Und so sehr ich die SED ablehne (das ist die Partei die von anderen Die Linke genannt wird), die Partei hat Recht, Wagenknecht ist nicht teamfähig und hat sich parteischädigend verhalten und nutzt ihr Mandat nur zur Werbung in eigener Sache, war beim Sarrazin ja auch nicht anders.

        Und wirklich konkrete Lösungsvorschläge habe ich auch von Wagenknecht nie gehört, die redet den Leuten zwar nach dem Mund, spricht ja auch gewisse Themen an, weiß wie es besser nicht laufen sollte, nur was sie wirklich konkret anders machen würde, darüber hört man nichts.

        Ich kenne zwei Leute die waren in Berlin. War mir eh zu weit, ich würde aber auch nie an etwas teilnehmen wo Alice Schwarzer vor Ort ist, Wagenknecht hat sich aber wie immer inszeniert und dieses ganze Querfrontgerede ist Unsinn. Jemand wie ich soll nur benutzt werden, gewinnen kann ich bei Wagenknecht nichts, der Umgang mit Konservativen vor Ort war auch blamabal.

        Mir soll doch bitte mal einer sagen, wo die AfD bitteschön neoliberal oder globalistisch angelegt ist. Die AfD muß man ja nicht mögen und natürlich taktiert die auch und greift Wähler ab mit neuen Themen oder läßt andere Themen fallen. Das ist aber nicht neu, das sind halt Politiker. Aber im Grunde ist die AfD eine konservative Mittelstandspartei. Da ist nichts Nazi, das ist sicher nicht Anti-Großkapital, aber auch nicht deren Vorfeld, kriegslüsterner als andere ist die AfD auch nicht, zwar auch nicht komplett anti-transatlantisch, aber auch nicht mit dem Kopf bis zu den Schultern drin. Eigentlich ist die AfD die etwas glaubwürdigere CDU von vor 20 oder 30 Jahren und hat einen etwas nationaleren CSU-Flügel, der im Ton aber deutlich moderater ist als früher.

        Die AfD wird nicht alle Probleme lösen können, alleine sowieso nicht und was an Struktur kaputt ist, das holt so schnell keiner mehr zurück, aber im direkten Vergleich ist die AfD derzeit die einzige rationale Alternative, es sei denn man hält Leute wie Söder oder Merz für akzeptabel. Und die SPD sollte sich eigentlich für denkende Menschen erledigt haben und Grün ist zwar eine schöne Farbe, aber politisch strunzdumm, zum Wurmfortsatz FDP schreibe ich jetzt besser nichts. Und selbst echte Altlinke dürften sich in dier SED von heute eigentlich nicht wiederfinden, für real arbeitende Menschen und jene die nach Arbeit suchen ist bei denen auch nichts dabei, da hat Wagenkneckt schon recht, das ist Lifestyle Gefasel nicht mehr.

        Was meinen Zynismus angeht, wie soll ich denn sonst sein? Ich lebe seit Jahren auch persönlich in einer Abwärtsspirale, ich will ja gar nicht so alt werden wie mein Vater, aber so ein paar Jahre ohen Existenznot dürfen es dann schon sein und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, eher politische Rochaden, gerade baut man die Freien Wähler auf um die AfD draußen zu halten. Ich sehe die Aiwangerchose nämlich als abgekartetes Manöver.

        Was soll ich also machen? Ganz den Mund halten, wie man es ja gerne in der Politik äußert? Ich wüßte nicht wozu. Und so wahnsinnig viele differnezierte Gespräche habe ich hier in den letzten Monaten nicht gerade geführt, ein paar waren dabei, auch mit Ihnen. Mehrheitlich diene ich aber nur als Sparringspartner oder man meint sich intellektuell erhaben zu fühlen, wobei ich mir sicher bin, ziemlich viele stecke ich in die Tasche.

        Es ist auch nicht so, daß ich persönlich betroffen bin oder mich beleidigt fühle. Ich frage mich nur, was sich Menschen von dem immer wieder im Kreis drehen versprechen. Ursprünglich bin ich mal ins Netz gegangen um mal Kontakte zu knüpfen für eine echte Gegenöffentlichkeit, da hätte Corona die Wende sein MÜSSEN. Aber nichts. Ich kann zwar meine Argumente schärfen, aber im Grunde mache ich nur noch den Waldorf und Statler bei der Muppetshow. Das ist bei anderen angeblich alternativen Medien ja nicht anders. Überall wird der Rückgang der Meinungsfreiheit beklagt, ich war nun drei Jahre fast überall. Entweder wird zensiert was das Zeug hält oder es gibt ein Forenklima das Andersdenkende klein oder draußen hält. Das einzige Forum das ich kenne, wo jeder frei schreiben kann was er denkt hat gerade mal ein halbes Dutzend regelmäßige Teilnehmer, von denen ich mit Abstand der Jüngste bin.

        Lieber Altlandrebell, das ist rum. Das gibt in Deutschland nicht mehr viel und zwar für Jahre. Vielleicht fangen sich die Osteruopäer, vielleicht sogar die Briten, aber Deutschland verliert so viel an Boden, daß sich Arbeitsengagement nicht mehr lohnt. Sehen die Einkommensbezieher auf den Behörden und diejenigen die bei Verbänden arbeiten natürlich anders. Und wer schon seine Pension auf der sicheren Seite hat oder eine noch gute Rente, der kann das Geschehen auch entspannt betrachten. Wer aber am freien Markt arbeiten will und muß und dabei nicht komplett blöde und blind durchs Leben geht, der sieht dunklen Zeiten entgegen. So sympathisch Sie mir sind, sie werden mir nie zustimmen, aber Deutschland wird wieder sozialistisch, nichts mit Arbeitern, aber nichstdestotrotz sind es diesselben Prinzipien. Und da muß mir niemand was von einer politischen Gefahr von rechts erzählen. Rechte entwerfen keine Pläne wie man die Alten aus den Wohnungen drängen kann und wie man die eigenen Leute von Grund und Boden verdrängt. Und ich kenne hier auf dem Land keinen außer ein paar Behördendeppen der eine Gefahr von rechts sieht. Das ist etwas für Linksintellektuelle, für Medienanschaffende oder Parteikartellangehörige. Alle anderen sehen, daß das Eigene bedroht ist, das Eigenheim, der kleine Betrieb, der Arbeitsplatz im produzierdenden Gewerbe und die eigene Landwirtschaft. Und wer das nicht sehen will, dem kann ich nicht helfen, aber den kann ich auch nicht wirklich als kritisch denkend ernst nehmen.

        Lieben Gruß!

        1. Lieber @ Majestyk,

          danke für Ihre Antworten. Also so eine Runde mit Ihnen und @ Wolfgang Wirth könnte ich mir in der Tat gut vorstellen. Muss ja kein Skat sein (kann ich auch nicht spielen), man könnte auch “bloß” spazieren gehen oder einfach “nur” gemütlich zusammensetzen. Der eine nimmt sich einen Tee, der andere ein Bier und der dritte, das was er dafür hält (kleiner Scherz am Rande). Man muss ja auch überhaupt nicht bei jedem Thema übereinstimmen. Ich mag Ihnen hier und dort nicht zustimmen, Sie mir hier und da nicht. Und? Ich habe hier auch Menschen, die versuchen mir seit Jahren weiszumachen Gladbach sei ein (erstligatauglicher) Fußballverein, was jeder halbwegs vernünftige Mensch doch ernsthaft bezweifeln muss (nur ein weiterer Scherz).

          Darüber hinaus weiß ich gar nicht, warum man sich an jemandem wie mir abarbeiten will. Dann hat man wirklich keine anderen Hobbies.

          Siehe hierzu die dritte meiner vorläufigen Erklärungen, die ich @ Wolfgang Wirth unter seinem Kommentar hier soeben gab.

          Falls Frau Wagenknecht dann diesselbe Arbeitsmoral an den Tag legt wie bislang als Mandatsinhaberin gibt das eh nicht viel. Frau Wagenknecht genießt halt viel Talkshowzeit und bewirbt sich auch gerne selber, das war es dann aber auch. Und so sehr ich die SED ablehne (das ist die Partei die von anderen Die Linke genannt wird), die Partei hat Recht, Wagenknecht ist nicht teamfähig und hat sich parteischädigend verhalten und nutzt ihr Mandat nur zur Werbung in eigener Sache

          Oh, da denke ich in der Tat durchaus anders als Sie (und viele andere). Was Wagenknechts (angebliche oder tatsächliche) Arbeitsmoral betrifft – sie war Fraktionsvorsitzende, Oppositionsführerin 2013 bis 2017 und hat den Wahlkampf der Partei zwei mal getragen. Da hat ihr niemand aus der Fraktion oder von den Parteigranden zugearbeitet, zumindest niemand aus dem damals bereits einflussreichen und heute die Partei komplett im Griff habenden kaviarlinken Lager („Bewegungslinke“, „Trotzkisten“ und wie sie alle heißen mögen, ich bin ja kein Mitglied), das sie jetzt als “faul” beschimpft. Man kann Wagenknechts Handlungen damals kritisieren, ihre Inhalte und Positionen, die sie in Reden vortrug und vieles mehr. Man kann ihr Talkshow-Hopping kritisieren wie auch ihre Homestories (aber welcher Politiker betreibt das nicht – würde ich vermutlich auch machen, wenn ich einer wäre und ein adäquates Home zum Präsentieren hätte) Aber man kann nicht sagen, dass Wagenknecht früher eine „faule Abgeordnete“ war (außer man hält „die“ Politiker für grundsätzlich faul – das wäre mir jetzt aber zu simplifizierend). Wie gesagt – bei aller Kritik, die man an ihren Entscheidungen und Positionen führen kann. Vielmehr erging es ihr in jener Zeit wie der AfD von 2017 bis heute – als sie Oppositionsführerin war, wurde Wagenknecht noch weitaus weniger in Talkshows eingeladen oder nur um sie im Formt „4+Lanz gegen eine“ fertig zu machen. Gerade 2013 bis 2017 waren die Vertreter in Talkshows und Nachrichtenbeiträge ja nicht bloß gefühlt 40 % Merkel-Union, 30 % SPD, 25% Grüne und 5 % FDP, AfD und Linke. Gab auch eine Studie, die das in ähnlichen Größen bestätigte. Heute ist es einfach nur noch grüner. Dafür hat man Wagenknecht getortet (de facto Körperverletzung – wozu es vom eigenen Parteivorstand aber abseits einiger Alibisätze keine wesentliche Reaktion gab), gemobbt und in den Burnout getrieben. Man mag letzteres als Show sehen, vorgeschoben, oder dem Umstand geschuldet, dass Wagenknecht vom Sternzeichen ein „Krebs“ ist, die ja gerne einen eigenen Kopf haben und gerne auch mal umfänglich jammern nach dem Format „Hach, ich armer Mensch“ (sorry an die mitlesenden Krebse, nur eine überspitzte Formulierung). Ich denke dagegen, dass es diese körperliche Reaktion durchaus bei ihr gab. Dann hat sie es noch eine zeitlang versucht, aber dann hat sie sich langsam aber sicher in die Richtung Steinbrück entwickelt, der auch lieber auf Lesetour statt Bundestag ging. Kann ich aber nachvollziehen. Ich meine – wenn ein Manager in einem Unternehmen gemobbt wird, braucht man sich ja auch nicht zu wundern, dass er irgendwann die Leistung runterfährt und sich Gedanken macht ein Konkurrenzunternehmen zu gründen. Da steht Wagenknecht jetzt und ich meine bis zum Jahresende werden wir ja sehen, ob sie was neues aufmacht (und mit wem), nur noch schriftstellert, oder es zur großen Versöhnung kommt. Ihr seit seiner Ministerpräsidentenzeit als Arbeiterquäler hinlänglich bekannte Gatte Fremdarbeiter-Oskar und dessen Nemesis Gerdgas haben sich ja laut Focus auch versöhnt…

          Aber gut, unsere Beobachtungen sind vielleicht verschieden. Was nicht heißt, dass ich ein sonderlich großer (oder überhaupt ein) Wagenknecht-Anhänger wäre, auch wenn ich sie hier verteidigen musste. Ob ich sie wählen würde, bliebe sehr Programm- und Köpfe-abhängig. Höchstwahrscheinlich bleibe ich Nichtwähler und sollte dafür meinen Pass abgenommen bekommen, wie hier einige schon schrieben (ich müsste mal nachschauen, ob er nicht ohnehin seit Jahren abgelaufen ist). Für mich sind die Institutionen dieses Landes länger völlig delegitimiert – in anderen (westlichen wie sonstigen) Ländern sieht es auch nicht besser aus. Warum sollte ich einem System, dem ich nicht vertraue, noch die Aufwartung machen? Und ich war mal bei diversen Parteien sowie als Wahlhelfer in verschiedenen Orten aktiv – zum letzten Mal in Baden-Württemberg bei der S21-Abstimmung 2011. Einer Abstimmung, die bewusst so formuliert und veranstaltet worden ist, dass die Leute auch ja nicht dieses als Bahnhofsumbau getarnte Immobilienspekulationsprojekt ablehnten. Die „griechische Lösung“ von 2015 (Volkes Wille ignorieren) oder die „EU-Praxis“ (so lange wählen bis es passt, siehe u.a. Irland 2008 und 09) war in Stuttgart wohl nicht en vogue. Ich reibe mich auch an etlichen Punkten Wagenknechts (diese unkritische Verehrung von Ordoliberalismus und Erhard und einige andere nicht sonderlich fundierte Sprecher in ihren Büchern oder Interviews). Aber ich würde nicht sagen, dass sie mangelnde Arbeitsmoral habe. Wenn sie für etwas brennt, hat sie diese. Wenn sie merkt, dass sie eigentlich nur unerwünscht ist (ob in der DDR oder der Partei), dann kommt bei ihr der Trotzkopf raus.

          Und wirklich konkrete Lösungsvorschläge habe ich auch von Wagenknecht nie gehört

          Also in ihren Büchern „Freiheit statt Kapitalismus“ und „Die Selbstgerechten“ präsentiert sie durchaus einiges, auch konkreteres. Beispielsweise Radikalumbau des Bankensektors (keine unkontrollierbaren Riesen von Deutsche Bank und UBS, besonders keine spekulierenden; stattdessen ein Zusammenspiel von Banken, die den Mittelstand fördern, sowie Genossenschaftsbanken, Privatbanken etc.). Das führt sie durchaus aus. Was man davon hält, ist natürlich etwas anderes. Ob es verwirklichbar ist, natürlich auch. Aber konkrete Vorschläge macht sie durchaus.

          ich würde aber auch nie an etwas teilnehmen wo Alice Schwarzer vor Ort ist

          Sehen Sie mir es nach, aber ich bin inzwischen so altersmilde geworden, ich würde vermutlich auch mit dem „dicken Kim“ ein Handelsabkommen vereinbaren, wenn es die Unternehmen und ihre Mitarbeiter in Deutschland voranbringt und das Land günstige Rohstoffe erhält (davon ist Nordkorea ja randvoll, bis auf Öl). Ich würde ihn sogar persönlich am Bahnsteig abholen, außer vielleicht er käme in Stuttgart an – aber bis ich herrsche und sein Zug hier einfährt, wird hoffentlich auch der Brandschutz und der Bahnhof selbst behoben sein…

          Mir soll doch bitte mal einer sagen, wo die AfD bitteschön neoliberal oder globalistisch angelegt ist.

          „Globalistisch“ ist wieder so eine Frage – was ist damit überhaupt gemeint? Das ist ja so eine Sprechblase wie „populistisch“. „Neoliberal“ – ja, da ticke ich anders als Sie. Die AfD vertritt neoliberale Elemente. Kirchhofs Flat tax-Modell wurde in mehreren Programmen recycelt, der Mindestlohn (kein linkes Projekt, sondern eines des liberalen Wohlfahrtsstaats – deswegen existiert er ja auch bereits so lange in USA und GB) wird wie von allen anderen Parteien genauso wie von der AfD befürwortet, die Agenda 2010 ebenso, zudem wollte man zumindest vor zwei Jahren noch das gesetzliche Renteneintrittsalter streichen, was nur scheinbar innovativ war und vielmehr in Richtung Rente mit 70 / 75 wie von manchen in der Union gefordert geht. Wüsste nicht wie ich einem Handwerkermeister wie meinem Vater hätte verklickern sollen, das er davon etwas hat. Zumal hierzulande ja 29 – 25 % der Männer vor dem 70. Lebensjahr versterben, wenn ich es richtig im Kopf habe.
          Es gibt auch diverse Untersuchungen zur sozialpolitischen Ausrichtung der AfD, müsste ich mal rauskramen, wenn ich die Zeit habe. Aber mir ist nicht aufgefallen, dass die AfD marxistisch, keynesianisch, MMT-nah oder sonst wie für starken Staat und Arbeiterrechte wäre (das die anderen Parteien das auch nicht sind, macht es ja nicht besser). Mögen Sie anders beurteilen, ist Ihr gutes Recht. 🙂

          Was meinen Zynismus angeht, wie soll ich denn sonst sein?

          Das war nicht gegen Sie gerichtet, sondern gegen die, welche jeden pointierten, vielleicht auch überspitzten Post gleich in den falschen Hals bekommen und eine Schimpfwörtersuada loslassen. Ich bin ja selber zynisch unterwegs, aber diese Gereiztheit – ob von „links“ oder „rechts“ – und das ständige Hyperventilieren ödet mich an. Wenn Sie oder ich jetzt etwas satirisch formulieren, kann man ja auch mal vernünftig auf uns antworten, so war das gedacht.

          gerade baut man die Freien Wähler auf um die AfD draußen zu halten

          Sehe ich etwas anders. Ja, es gibt eine Fraktion, die die FW stärken will, um die AfD klein zu halten. Eine andere Fraktion des Elitenkartells versuchte in München aber bewusst Aiwanger abzusägen, um Schwarz-Grün zu ermöglichen. Allgemein würde ich sagen, dass das Elitenkartell eben keinen noch so kleinen Abweichler toleriert. Ob das Wagenknecht und Andrej Holm auf der „linken“ Seite sind, Blüm und Aiwanger auf der „rechten“, liberale, muslimische, buddhistische, veganer, Fleischesser – es kommt nicht auf die individuellen Eigenschaften an, sondern ob er die großen Gebote der Herrschenden teilt. Tut er dies, gibt es Goodies und Pöstchen. Wer ausschert, wird gecancelt, gemobbt oder landet wie Barschel in der Badewanne.

          Wagenknecht und Aiwanger waren jetzt nicht so gefährlich wie ein Barschel oder Aldo Moro (was haben „Hubsi“ und die Lafo-Gattin schon überhaupt für einen Einfluss?). Deswegen hat man niedriger kalibriert. Ich bin mir sicher, sollte Wagenknecht eine ernsthaft systemische Gefahr werden, wird sie wieder ein Fall für den Verfassungsschutz (wie sie es bereits früher war und heute Höcke ist) und von da an würde langsam hochgefahren. Dann schaut man nach Leichen in ihrem Keller (Mal Hummer gegessen? Doktorarbeit? Kinderpornos? MfS-Ausweis? Flugblätter? Falsche Spesenabrechnungen? …) und wenn es ganz kritisch wird erleidet sie eben beim Föhnen in der Badewanne einen Herzinfarkt. Bei Corbyn hat es ja auch gedauert bis etwas hängen blieb (IRA! PLO-Kontakte! Rassist! Russenversteher! NATO-Kritiker! Antisemit!). Mit letzterem hat’s dann geklappt. Dabei war / ist der Mann ja beileibe kein Revoluzzer, nur ein 80er Jahre Sozialdemokrat mit den für diese typischen Einstellungen zu Irland, Russland, Israel / Palästina. Frage mich, was die gemacht hätten, wenn einer wie Gerald Kaufman damals Parteivorsitzender geworden wäre, aber der war glaube ich bereits verstorben.

          Mehrheitlich diene ich aber nur als Sparringspartner oder man meint sich intellektuell erhaben zu fühlen, wobei ich mir sicher bin, ziemlich viele stecke ich in die Tasche.

          Ja und das gilt auch für Wolfgang Wirth. Deswegen kläfft man sie beide ja auch an. Wenn man dem anderen schon nicht intellektuell und / oder von der Lebenserfahrung her entgegentreten kann, schmeißt man eben Dreck oder streut Gerüchte. Sie haben nicht zufällig auch ein paar Naziflyer in Ihrer Schulzeit gedruckt? Ein Nachbar vom Bekannten des Kollegen eines Schwagers des Hundes unseres Pastors hat da mal was gehört… Ach ne, bei Ihnen Majestyk war es ja so, dass Sie praktisch mitgeschossen haben im Stadtion von Santiago de Chile… Sie sehen an diesen mutwilligen Beispielen wie einfach es ist anderen etwas zu unterstellen.

          So sympathisch Sie mir sind, sie werden mir nie zustimmen, aber Deutschland wird wieder sozialistisch

          Nope, da stimme ich Ihnen in der Tat nicht zu. Für mich wird dieses Land einfach nur noch autoritärer und totalitärer als es früher schon war. Die herrschende Kaste ist für mich – wie ich hier wiederholt schrieb – neoliberal, transatlantisch und identitär. Man muss mir nicht zustimmen, habe ich kein Problem mit. Nur für mich ist jeder, der von diesen und ein paar anderen Glaubensbekenntnissen wie Massenüberwachung, Massenzwangsmigration, Sakrament der Impfung, „Klimagerechtigkeit*innen“ und Gendern allgemein abweicht, jemand der von Eliten, Arbeitgebern, Dozenten, „Freunden“ zum Abschuss frei gegeben wird. In den (Hoch)schulen wird derweil ein „Humankapital“ herangezüchtet, das nicht aufmuckt, nicht ausschert, nichts kritisiert und zwischen Konsum- und Spaßorientierung auf der einen und frugaler Selbstkasteiung mit neopuritanischem Verbotswahn auf der anderen Seite oszilliert. Wie will man damit einen Staat machen? Oder eine Familie? Stellen Sie sich mal vor, Sie wären mit Ihren Einstellungen dreißig Jahre jünger. Würden Sie eine Sarah-Lee Heinrich (Grüne Jugend) oder Wiebke Winter (CDU Bremen) zur Braut nehmen wollen? Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass viele junge Männer inzwischen lieber mit ihrem PC verheiratet sind und bis zu zehn Prozent unserer Geschlechtsgenossen über 30 noch nie eine partnerschaftliche und / oder gegengeschlechtliche Sexualerfahrung hatten. Das berichtete der Rötzer bei Telepolis mal ein paar Jahre vor der Pandemie. Wie es jetzt ist, kann ich nicht beurteilen, denke aber nicht, dass sich das groß verändert haben sollte. Es ist wohl, wie Houellebecq mal meinte, „bloß ein wenig schlechter“ geworden.

          Nun ja. Sie mögen es anders sehen oder auch nicht. Wir beide und auch @ Wolfang Wirth mögen allgemein unsere Unterschiede haben. Aber ich glaube, wir verfügen auch über eine gewisse Basis, auf der wir uns miteinander austauschen oder eine Runde Billard spielen könnten. Vermutlich wäre sogar das Fußballerische am Ende trennender als das Politische (Ihre Meinung zum WM-Viertelfinalspiel ’98 – naja, es war trotz allem wohl die beste fußballerische Leistung der DFB-Auswahl während jenes Turniers und sicherlich besser als das 0:3 gegen Portugal 2000, das 1:5 in München gegen England, das 0:0 gegen Lettland 2004 oder ein paar andere Momente der jüngeren Historie).

          Wir haben wohl einfach auch eine unterschiedliche Sozialisierung und Herkunft. Sie entstammen einem sozialdemokratischen Hause im Rheinland und haben sich von dort politisch in eine andere Richtung entwickelt. Ich komme aus sehr rechtsnationalem Hause und habe den Weg in die entgegengesetzte Richtung angetreten. Meine eine Großmutter, bei der ich auch eine Zeitlang aufwuchs, war beispielsweise auf der „Gustloff“ gewesen – allerdings ’38 als die Auslandsösterreicher auf dem Schiff für den „Anschluss“ stimmten. Sie war nicht einmal der „gottgläubige“ Teil der Familie, wenn Sie verstehen was ich meine. Aber sie hatte die ganze Erste Republik mitgemacht und gerade auch in ihrer steirischen Heimat die dortigen Auseinandersetzungen miterlebt. Als ich sie mal fragte, warum sie – obwohl man die Entwicklung Deutschlands in den 1930ern doch von Österreich gut beobachten konnte – trotzdem für den Anschluss gestimmt hatte, meinte sie bloß achselzuckend: „Des hom mia hoid gmacht“. Und das ist für mich irgendwie ein deutsches Motto geblieben. Schulschließungen und Impfdrang? Das haben wir halt gemacht. Stuttgart 21, obwohl man wusste, es wird ein Fass ohne Boden? Das haben wir halt gemacht. Habecks Heizhammer? Das haben wir halt gemacht. Zwangsmigration ohne Ursachenanalyse und -lösung? Das haben wir halt gemacht. Sanktionspolitik ohne Verstand? Das haben wir halt gemacht. Und so weiter und so fort…

          Nun gut, ich habe dieser Tage noch ein paar andere Projekte anstehen und werde hier kürzer treten. Ich danke Ihnen auf jeden Fall für den fairen und angenehmen Austausch und wünsche Ihnen eine gute Woche

          Herzliche Grüße ins Rheinland
          Ihr Altlandrebell

      2. Hallo @ Altlandrebell

        Es ist schön, dass zumindest Sie sich – obwohl teilweise anders denkend – Ihre gute Erziehung bewahrt haben und eine erfreuliche Gelassenheit und Abgeklärtheit an sich haben. Man merkt auxch, dass Ihnen die werte der Aufklärung nicht bloß Lippenbekenntnis sind.

        Ich danke auch für den angenehmen und geistig anregenden Austausch mit Ihnen.

        Nur eine Frage:
        Wie erklären Sie sich eigentlich diese negativen Verhaltensauffälligkeiten einiger Kommentatoren?
        Manches ist ja nicht bloß grob oder unverschämt, sondern hasserfüllt.

        Zu dem anderen Thema heute noch nichts.

        Bis bald wieder mal,
        alles Gute
        Werner

        1. @ Wolfgang Wirth:

          Ich bin zwar nicht der Altlandrebell, aber der Haß den erkläre ich mir dadurch, daß ja auch politisch Linke merken, daß ihnen so manches um die Ohren fliegt. Die verneinen zwar die Verwandtschaft, aber die erkennen genau, die dort regieren, die sind von unserem Stamm. Und das Salz in der Wunde, das schmerzt.

          Mal ein unverfängliches unpolitisches Beispiel. Ich war mal ziemlicher Fußballfan. 1998 haben wir in einem etwas größeren Kreis Deutschland gegen Kroatien geschaut und bekanntlich flog Deutschland damals raus. Einige der Anwesenden und auch die Kommentatoren im Fernsehen meinten dies geschehe zu recht. Ich bin in bierseliger Laune regelrecht ausgeflippt und habe mich ganz klar auch daneben benommen. “Die rote Karte gegen Wörns war Betrug.” usw. Der Schiedrichter hatte Schuld und überhaupt. Wütend war ich über die eigene Leistung und innerlich wollte ich die Wahrheit nicht sehen, Deutschland spielte schlecht, langsam, betagt, nicht auf der Höhe, die Kroaten waren in allen Belangen überlegen. So geht es Fußballfans wohl oft und ich denke politische Anhänger sind nicht so viel anders.

          Die linken Partein, also die größeren Drei haben fertig. Vielleicht gewinnen die noch Wahlen, aber innerlich sind die längst ein Fall für die Abwrackprämie. FDP und Union natürlich ebenfalls, aber die FDP hatte nie Fans, die sind sowas wie Hoffenheim beim Fußball, die haben nur Kunden und die von der Union haben immer noch nicht begriffen, daß sie nach Strich und Faden verarscht werden. Wie meinte der Strauß mal, jede Partei hat ihre Gewohnheitswähler, die ihr Kreuz machen ohne vorher nachzudenken.

          Es geht in der Politik nicht um Ideale, sondern um das Machbare und idealerweise um das Notwendige. Ich habe auch lange gebraucht um das zu verstehen und mich damit abzufinden. Und wer gerne Rente haben möchte, Arbeit in der Industrie hätte, bezahlbaren Wohnraum, zuverlässigen Strom aus der Steckdose, den man sich auch leisten kann, der kann keine einzige der Altparteien mehr wählen. Was dann die AfD mal bringen wird, das weiß keiner so genau, ich lege da auch nicht meine Hand ins Feuer, mit dem Erfolg rennen denen die Lobbyvertreter auch die Türen ein und aus den internationalen Verpflichtungen kommen die auch nicht so ohne weiteres raus. Aber schlimmer als jetzt geht kaum noch. Und selbst bei einem sofortigen politischen Kurswechsel. Ein Land, ein Bildungssystem, eine Wirtschaft ist so schwerfällig wie ein großer Tanker oder die Titanic. Den Eisberg rammen wir eh. Die Frage ist nur ob mit Vollgas oder gebremst. Jedenfalls wird man sich nach der Kollision von so manchem Deck verabschieden müssen und hoffen, daß die Schotten halten.

          Realistisch betrachtet hat jemand wie Bella in einem Punkt recht. Gestern war Deutschland für die Welt wichtig, morgen wird dem nicht mehr so sein. Die wichtigsten Kennzahlen sind schon lange getürkt. Wer hat die besten Lehrstühle im MINT Bereich, wer die meisten neuen Patente, wo investiert man morgen, wo findet man die leistungsfähigsten Arbeitskräfte. Es wird keinen Marshallplan mehr geben, auch keine Aufbauhilfe Ost. Die einzige Ressource die Deutschland je hatte waren sehr leistungsfähige, leistungswillige und innovative Menschen. So und jetzt schaue sich doch jeder mal um, betrachte welche Alltagsgegenstände er nutzt, woher diese kommen und ob man Deutschland und seine Industrie morgen wirklich noch braucht oder ob nicht vielleicht die Deutschen die einzigen sind, die Deutschland brauchen würden, wenn es das wirklich noch geben würde, also nicht den Namen, sondern das Land der Deutschen für die Deutschen.

          Die Deutschen haben sich aber verhalten wie Indianer, die aus vorauseilendem Gehorsam die Büffel lieber gleich selber schlachten, alle Bräuche über Bord geworfen haben und jeden der einen auf Geronimo machen wollte aus dem Stamm verbannten. Der durchschnittliche Linke sympathisiert in der Geschichte ja gerne mit den Indianern, nennt die eigenen Apachen aber Pack.

          Leider hat eine Vielzahl der Deutschen (auch in solchen Foren) mit Deutschland und dem Deutschsein nicht viel am Hut. Und warum soll es dann bei den Zugewanderten bitte anders sein? Das ist übrigens der Unteschied zwischen jenen die bis in die 80er kamen und jenen die heute kommen. Die einen wollten gezielt nach Deutschland, die anderen bestenfalls einfach nur weg. Und zwar bestenfalls. Der Pull-Effekt holt inzwischen auch genug Leute die sich denken, prima da ist Land, das holen wir uns.

          Ich bin da ehrlich, ich denke schon eine Weile, entweder es knallt im größeren Rahmen oder Deutschland teilt sich, ansonsten war es das. Ich glaube nicht, daß man das Land in Gänze retten kann. Man rettet entweder die Identität, die aber dann in einem kleineren Rahmen oder man rettet den Standort, was noch zu retten ist. Dann wird man das Deutsche größtenteils opfern müssen. Dann ist das bestenfalls Folklore, ansonsten aber einigt man sich wie in den USA auf reinen Verfassungspatriotismus. Genau die Themen werden oder wurden übrigens bei der Sezession debattiert.

          Im Grunde kommt jegliche Gegenwehr um Jahrzehnte zu spät. Die freiheitliche-Grundordnung ist kaum noch zu halten, angesichts der Bedrohung durch die globale Finanzelite deren willfährige Vollstrecker speziell linke Partein gerade sind, ob nun hier oder die Demokraten in Amerika. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird abgewickelt, wenn der fällt, dann bricht der Rest vom Sozialstaat ebenfalls entzwei und nach 30 Jahren Dauerzuwanderung ist es kein Wunder, wenn die Deutschen schon längst zersetzt sind. Das ist wie bei den Kelten nach der Eroberung durch die Angelsachsen. Das bemerken aber nur jene, die sich noch an andere Zeiten erinnern können und zwar mit Bedauern.

          Die meisten die hier schreiben, ob nun Autoren oder Foristen haben mitgemacht. Die wollten Deutschland als Idee nicht mehr, die haben es nicht so mit Technologie wie der Magnetschwebebahn und um den Bogen zu schlagen, sie waren ganz klar dabei, nur gefällt ihnen die Konsequenz des eigenen Handelns nicht.

          Und die breite Mehrheit? Die hat keine Ideen, keine Ideale, die reagiert nur auf Veränderungen im Portemonnaie. So sind die Menschen, damit muß man leben.

          Jene die entscheiden sind imme diejenigen die über die Deutungshoheit verfügen und derzeit sieht es nicht danach aus, als ob die Deutungshoheit von jenen erobert werden kann, die sich im die Belange des Volkes oder meinetwegen der Bevölkerung kümmern. Das muß ja auch nicht aus Altruismus sein, sondern es reicht wenn das welche merken, wir sitzen imselben Boot.

          Ihnen beiden noch eine schöne Woche und herzliche Grüße!

        2. Lieber @Wolfgang Wirth,

          danke für Ihre interessanten Antworten. Ich kann leider nicht auf alles eingehen, aber ein paar Punkte aus Ihren Kommentaren von gestern und heute möchte ich aufgreifen. Zunächst zu diesem hier:

          Wie erklären Sie sich eigentlich diese negativen Verhaltensauffälligkeiten einiger Kommentatoren?

          Das ist eine sehr gute Frage. Theorien hätte ich viele, spontan mindestens vier. Die erste ist trivial – Trolle. Bezahlte echte Menschen oder schlicht Bots, die inzwischen ja überall herumschwirren. Fiel mir zum ersten Mal bei “Moon of Alabama” auf, einem an ein englischsprachiges Publikum gerichteten Blog eines Hamburgers namens Bernhard, der früher in der IT-Branche und bei der Bundeswehr war und heute (in seiner Rentnerzeit?) sehr West-kritische Artikel schreibt. Da tauchten immer wieder „User“ auf, die einfach andere nur provozieren und „plätten“ wollten. Um den Effekt zu erwirken, der sich wohl mehr oder weniger bei Majestyk eingestellt hat: nämlich, dass die Betroffenen dann gar nicht mehr schreiben und lieber wieder offline gehen.

          Andere sind echte Menschen, denen aber jegliche gute Kinderstube abgeht. Das zieht sich inzwischen durch alle Altersklassen, aber man findet es in meinen Augen gehäuft bei den sogenannten Generationen Y und Z. Ich bin keiner, der bloß auf „die“ Jugend schimpft. Es gibt immer auch andere, wobei zu bezweifeln ist, dass viele hier im Forum herumhängen werden, die haben besseres zu tun. Vielen unter 35 ist auch bereits das Lesen von mehr als einer DIN-A4-Seite müßig, warum also lange Ergüsse in einem Spartenforum lesen? Gleichwohl muss ich sagen, dass der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier recht hat, der vor Jahren das Gros der Jugend als „Styler, Performer, Egoisten“ bezeichnete. Das ist meines Erachtens eine Folge der Neoliberalyse und des Gedankenguts, das mit den Wenden von ’82 und ’89 Einzug gehalten hat. Da kam nicht nur das Privatfernsehen, mit all seinen negativen Effekten, auf, sondern auch eine sukzessive Verrohung der Gesellschaft und der Verlust von Sprache. Schauen Sie sich doch gerade die „grünen“ und „woken“ Kinder an, wenn sie wieder ein Interview geben oder im Parlament sprechen dürfen. Angeblich so sprachsensibel, aber wenn jemand ein Argument vorbringt, ist es „voll blöd“, „Kackscheiße“ oder „Natzi“. Ich bin kein Sprachgenie, benutze selber zu viele Füllsel, aber von Politikern und Verantwortlichen egal welchen Alters erwarte ich ein gewisses Niveau – und eben auch in ihren Reden. Ich kannte mal vor Jahren eine Lehrerin, die meinte zu mir: „Wer bei ihr einen Aufsatz schreibt so wie BAP singt, der hat es schwer die Klausur zu bestehen.“ Heute sitzen Leute im Bundestag bei denen man nicht weiß wie sie eigentlich das Abitur oder gar die Hauptschulprüfung in Deutsch bestanden haben (und es wäre mal eine Niveauhebung, wenn die wenigstens auf Kölsch sprächen). Latein ist auch auf dem Rückzug. Wenn ich Politiker wäre, würde ich meine erste Rede im Bundestag mit den Worten von Ciceros Rede gegen Catilina beginnen. Das passt meines Erachtens nicht nur thematisch, das würde auch etwas Niveau in jene Hallen bringen (vielleicht zu vermessen oder zu arrogant von mir gedacht). Doch wie heißt es: „Quo usque tandem abutere, Habeck [Linder / Scholz], patientia nostra? Quam diu etiam furor iste tuus nos eludet? Quem ad finem sese effrenata iactabit audacia?“ Leider würde mir wohl kaum jemand folgen können, die Grünen wären sicherlich komplett geistig überfordert.

          Hinzu kommen drittens die ganzen Menschen, die hier einfach nur ihren Frust ablassen. Für die ist so ein Forum ein Ventil, mit denen habe ich eher Mitleid. Bei manchen hier glaube ich, dass sie im echten Leben tiefgreifende Krisen durchmachen und das anonyme Schimpfen ist Kompensation für die Schelten, die sie jeden Tag andernorts abbekommen. Nicht schön, nicht hinzunehmen, aber nachvollziehbar. Denen wünsche ich baldige Besserung und hoffe, dass sie es irgendwie auf den Damm zurückschaffen oder eine helfende Hand an ihrer Seite finden.

          Und viertens – die allgemein Gereiztheit und (Schmerz)Intoleranz in dieser Gesellschaft. Eine Intoleranz, die alle politischen Lager durchzieht. In meinen Forenerlebnissen wie im echten Leben bin ich inzwischen von jeglicher politischer Couleur schubladisiert, beschimpft und mitunter auch bedroht worden. Von Neoliberalen, Transatlantikern, Grünen, Altlinken, Neulinken, Rechtsextremen, Konservativen, (Ex)Christen, (Ex)Muslimen, Antifas… Ich kann deswegen sagen, dass es beileibe nicht nur „die“ Linken oder „die“ Rechten sind. Diese Gereiztheit und Intoleranz ist, wie ich schon mal geschrieben habe, für mich eine Folge der algophobischen Gesellschaft. Die ist beileibe älter als die neoliberalen Wenden. Schon Nietzsche hat beobachtet, dass in der Moderne der Umgang mit Schmerz verloren gegangen ist und das hat sich in den letzten Jahrzehnten potenziert. Ich möchte damit nicht die Anästhesie abschaffen, ich bin selber äußerst empfindlich was körperlichen Schmerz betrifft, seit ich mir einen Daumen dritten Grades verbrannt habe. Jedoch möchte ich die Umgangsformen und Techniken zurückgewinnen, um konstruktiv mit ihm umzugehen. Das wäre in meinen Augen auch gesellschaftlich heilsam. Durch die Entkernung und biologische Reduktion ist der Schmerz dagegen verdinglicht worden, zu einem bekämpfenswerten Anderen mutiert, wodurch aber zugleich Katharsis und Lebendigkeit verschwunden sind, die untrennbar zu ihm gehören. Und Schmerz begleitet eben nicht nur den verbrannten Daumen (der – wie bei vielen „großen“ Verletzungen beobachtbar – übrigens nicht einmal sogleich einsetzte), sondern hält auch durch eine bloße, andere Meinung Einzug. Wenn man nicht gelernt hat mit körperlichem Schmerz umzugehen, dann kann man natürlich auch nicht mit einer „schmerzhaften“ Meinung umgehen. Die muss dann genauso betäubt werden wie das körperliche Leid. Für das eine gibt es Painkiller, für das andere Cancel Culture und Dreckschmeißen.

          Das wären mal, schnell runtergeschrieben, meine ersten Gedanken… im Grunde wäre das einen eigenen Blogartikel oder besser ein ganzes Buch beziehungsweise eine Vorlesungsreihe wert. Wobei Sie dafür erst einmal einen Verlag beziehungsweise eine Universität finden müssten, die das gestattet. Könnte schwierig werden, da kommt dann bestimmt auch schnell ein „Flash mob“ und schmeißt Torten wie bei diesem ARD-Sprecher oder Frau Wagenknecht. Oder es gibt „schmerzhafte Diskussionen“ am Verkaufsstand und „schmerzhafte“ Bewertungen im Netz…

          Nun noch zu den Aufständen. Ich glaube wir sind da gar nicht weit auseinander, wir betrachten nur unterschiedliche Ebenen, beziehungsweise unterscheiden uns in der Definition der Aufstandsdauer. Zunächst aber zu diesem Punkt:

          widerständige Erhebungen aus der Bevölkerung heraus gegen eine ungeliebte Regierung.

          Denn hiermit treffen Sie de facto auch die wissenschaftliche Definition von Aufständen. Beispielsweise Heuser (2013) – sie charakterisiert die Insurrektion als „eine Erhebung gegen ein verhasstes Regime (…), bei der auf der einen Seite das herrschende Regime steht, mit all seinen Institutionen (…) und seiner Macht (die in der Regel die internationale Anerkennung mit einschließt) und auf der anderen Seite eine Gruppe, die die Autorität des Regimes in Frage stellt“. Je nach Autor werden in diese Definition noch weitere Ziele, Mittel, Akteure sowie die Dauer des Prozesses mit aufgenommen.

          Davon zu unterscheiden sind generell Phämomene wie Putsche (Niger, Mali), Rebellionen (Prigoschin – dessen Aktion erfüllte nämlich nicht die Kriterien eines Putschs, das ist aber eine andere Geschichte), Guerillas, Terrorismus und Partisanenaktivität (letztere sind ohnehin eher Mittel, mit denen man diverse Formen der politischen Gewalt bestreiten kann – auch eine Aufstandsgruppe kann terroristische Praktiken anwenden und wahlweise als Guerilla oder konventionell kämpfen).

          Diese Erhebungen aus der Bevölkerung heraus sind aber zu unterscheiden von …

          Da sind viele wichtige und richtige Beobachtungen dabei, wobei die Unterscheidung jedoch im Forschungsfall nicht immer so einfach fällt. Bei genauerer Betrachtung spielen bei so ziemlich allen Aufstandstypen nämlich (potentielle) Anlehnungsmächte eine größere Rolle als man denkt – und sei es durch ihre Abstinenz. In der Regel lassen sich bei den meisten Insurrektionen für Aufständische oder das jeweilige Regime aktive oder passive Unterstützer identifizieren.

          Schon beim Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mischten bekanntlich Franzosen und Polen mit und sei es als „Revolutionstouristen“. Die Französische Revolution wiederum profitierte ja gerade davon, dass das europäische Ausland zunächst nicht partizipierte. Leopold II. als Bruder Marie Antoinettes konnte beispielsweise trotz diverser Appelle nicht zum Intervenieren bewegt werden; aus Russland und Spanien gab es für die französischen Adligen und das „alte Regime“ nur lauwarme Beistandsworte. Das Spiel hätte ganz anders ausgehen können, wenn eine oder mehrere dieser Anlehnungsmächte bereits im Herbst 1789 in Frankreich einmarschiert wären. Nur durch dieses temporäre Ausscheiden des vierten Faktors konnte der erste (Volksunterstützung) sich überhaupt entfalten. Bei den deutschen Revolutionen war es eine Mischung vieler Faktoren, aber letztlich hatten ja beispielsweise die Akteure der Badischen Revolution keine (für ihre Sache maßgebende) Unterstützung aus dem Ausland erhalten. Stattdessen erhielt das von ihnen bekämpfte Großherzogtum letztlich entscheidende Hilfe von Anlehnungsmächten (Truppen des Deutschen Bundes unter preußischer Führung). In China rekurrieren die sog. Kommunistische Partei und die Schriften Maos zwar immer auf Volksunterstützung als maßgeblichen Faktor bei Aufständen und manche sehen ja auch den dortigen Triumph der „Kommunisten“ in den 1940ern als maßgeblich von Volksunterstützung getragen. Aber natürlich war auch da wieder der Faktor Ausland (UdSSR) nicht ganz unerheblich. Ebenso in Vietnam, das man immer als Musterbeispiel einer „vom Volk getragenen Guerilla“ anführt. Tja. Die Pariser Kommune hatte unter anderem deshalb keine Chance,weil kein Ausland an ihrer Seite stand. Die Preußen hätten ja zumindest in der Theorie auch die Kommunarden unterstützen können – vermutlich, wenn sie keine Preußen gewesen wären. Bismarck und Co. zogen natürlich die Dritte Republik jedweden anarchistischen Sperenzchen vor und ließen MacMahon den Aufstand niederwerfen. Bei den Bolschewiki gab es natürlich auch eine gewisse auswärtige Anlehnungsmacht (Deutschland), auch wenn das eine sehr verwickelte Geschichte ist. Aber das Kaiserreich hatte durchaus ein Interesse, dass die russische revolutionäre Avantgarde sich durchsetzte und ihr auch in gewisser Form zugearbeitet. Bei den Ostblockstaaten 1989 ff. sieht man, dass die Volksunterstützung nur Raum gewinnen konnte, weil sich die Anlehnungsmacht der alten Regimes – die UdSSR – zurückzog. Es hätte ja auch theoretisch hier zur Intervention und Wiederholung von 1956 bzw. 1968 kommen können. Also viele Beispiele, kurzer Sinn: es ist kompliziert!

          Es ist zu unterscheiden zwischen der Erhebung selbst und dem Gelingen der Neugestaltung danach!

          Völlig richtig, da bin ich ganz bei Ihnen. Aber die Zeit danach habe ich jetzt bewusst gar nicht in den Aufstand inkludiert. Das ist nämlich die sogenannte Transitionszeit. Wie gesagt – bei der Aufstandsdefinition gibt es unterschiedliche Definitionen der Dauer, aber der Prozess der Neugestaltung würde vielen bereits als Teil der Nachaufstandszeit, eben der Transition, gelten. Da kommen natürlich diverse andere Faktoren (neu) ins Spiel. Ob die Transition (des Systems oder wessen auch immer) von Alt (prae insurrectione) nach Neu (post insurrectione) gelingt, ist aber eine andere Frage als ob zunächst der Aufstand (Sturz des alten Regimes) an sich gelingt.

          Ob gesteigerte ethnische und kulturelle Heterogenität („Buntheit“) der Bevölkerung geeignet ist, Proteste und Erhebungen gegen eine ungeliebte Regierung zu erschweren oder gar zu verhindern.

          Und da würde ich eben sagen, dass das eben sehr zeit- und ortsabhängig ist – ob die Heterogenität bewusst gesteigert wurde oder nicht. Das Ziehen neuer Grenzen oder die Umsiedlung und Durchmischung von Bevölkerungen war ja gerade auch in der Kolonialzeit eine beliebte Methode der Kolonialherren, um ihre errungenen Gebiete abzusichern. Andererseits haben auch auf dem Reißbrett entstandene Gebiete mit heterogener oder heterogenisierter Bevölkerung sich zum Aufstand entscheiden und ihre Unabhängigkeit vom Kolonisator erwirken können. Ob es danach dann genug Gemeinsamkeiten gab um eine gemeinsame, prosperierende Zukunft zu gestalten, ist wie Sie richtig festhalten, eine andere Frage. Nicht allzu selten erfolgt dann nach dem Aufstand das Abgleiten in den (ethnischen) Bürgerkrieg…

          Was jetzt, um zum Original zurückzukommen, die Offenbacher und Neuköllner Verhältnisse betrifft – ich denke auch nicht, dass da ein (neuer) Staat mit zu machen wäre.

          So, jetzt habe ich viel heruntergeschrieben. Wie nachvollziehbar und hilfreich weiß ich nicht. Aber vielleicht war der ein oder andere gute Punkt dabei. Ich schätze auf jeden Fall den Austausch mit Ihnen und danke Ihnen für die guten Gedanken!

          Ihnen einen guten Abend und bis die Tage
          Ihr Altlandrebell

          1. Lieber Altlandrebell

            vielen Dank für diese lange und interessante Antwort. Wir liegen im Hinblick auf “Revolutionen und Aufstände” in der Tat nicht weit auseinander. Ich denke, wir haben diesen Komplex nun auch hinreichend vertieft, und im Hinblick auf das Teilthema “Migration und Erhebungen” haben Sie ja gewissermaßen zwischen den Zeilen auch eine Art von Stellungnahme gezeigt.

            Zum Thema “Verhaltensauffälligkeiten von Kommentatoren” stimme ich Ihnen vollkommen zu.

            Ergänzen möchte ich noch, dass ein zivilisierter und höflicher Umgangston mit Andersdenkenden im Umgang mit realen Menschen der Nachbarschaft und der Arbeitsstelle erlernt wird – also in analogen Situationen.
            In dem Maße, wie heute angesichts der digitalen sozialen Netzwerke aber zunehmend virtuelle und räumlich distanzierte Kontakte gepflegt werden, erwerben insbesondere jüngere Menschen schon seit Jahren weniger soziale Kompetenz. Irgendein Psychologe – ich weiß nicht mehr wer – äußerte kürzlich, dass es viele junge Leute von vielleicht 20 Jahren gäbe, die hinsichtlich ihrer sozialen Kompetenz auf dem Level von Kindern stehen geblieben seien.
            Angesichts des weiteren Vormarsches der digitalen Techniken und Medien gibt es wenig Grund für Hoffnung auf Verbesserung.

            Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens die besorgten Bestrebungen bei zumindest einigen wenigen, sich das analoge Leben nicht nehmen zu lassen. Dazu gab es gerade bei Manova ein gutes Videogespräch mit Walter van Rossum u.a., das zwar eine etwas andere Stoßrichtung hat, hier aber dennoch erwähnenswert scheint.
            https://www.manova.news/artikel/die-digitalen-ketten-sprengen

            Zum ursprünglichen Thema zuletzt noch eine zweite Ergänzung:

            Als jemand, der selber aus dem linken Lager kommt (tatsächlich!) und es erst mit etwa 40 Jahren verlassen hat, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man als Linker mehr zum Moralisieren neigt als andere. Wer die eigene, für ethisch-moralisch höherwertig gehaltene, Auffassung nicht teilte, der erschien auch mir damals als jemand, der nicht bloß eine ANDERE Meinung hatte, sondern oft als jemand, der entweder dumm war oder der absichtlich und unbelehrbar eine FALSCHE oder gar SCHLECHTE Meinung vertrat. Daraus resultiert(e) dann leicht ein unfreundlicherer und Ton und eine ausgeprägte Überheblichkeit – so auch hier im Forum. Eine unvoreingenommene und gleichsam technisch-nüchterne Erörterung von Sachthemen wird dadurch sehr erschwert. Das lähmt ja heute das ganze Land.

            Sie sind – wirklich – der erste(!) Leser, der eher linke Ansichten vertritt und mit dem der Austausch trotzdem ohne diese beschriebenen Einschränkungen gelingt. Das lohnt sich und freut mich sehr!

            So geht eben jeder seinen Entwicklungsweg. Wie ich Ihrem Brief an @ Majestyk entnehme, stammen Sie ja aus einer “rechtsnationalen” Familie und haben sich davon frei gemacht. Ich komme hingegen aus einer ausgesprochen liberalen Familie, und mein alter Vater wurde irgendwann sogar Grünwähler.

            Ich will Ihre Zeit aber nicht länger beanspruchen.

            Alles Gute und schöne Tage
            Wolfgang Wirth

  36. Währenddessen rennt der geschmeidige Herr Gysi durch die Gegend und gibt Interviews:

    Überschriften z.B.

    Berliner Zeitung: “Ich kann Ihnen sagen, woran Wagenknechts Partei scheitern würde”

    Westfalen-Blatt: “Wagenknecht-Partei? Das kann man vergessen!”

    1. Gysis Partei ist ja längst gescheitert:
      Die PDS scheiterte 2002 an der 5-Prozent-Hürde.
      Sie wurde künstlich am Leben gehalten durch das Erbarmen der WASG ab 2005.

  37. Wenn man die Panik unserer Freunde von der AfD hier sieht, dann muß Sahra etwas richtig machen!

    Eine wie ich, mit deutschen Pass und nichtarischen Blut, würde die AfD doch sofort abschieben oder sonstwie verfolgen. Wie die Rechten wirklich ticken, das zeigt doch gerade ihr Putsch in Chile, der jetzt ein wenig ins deutsche Bewusstsein rückt. Das waren doch die chilenischen, politischen Freunde der AfD!
    Braucht ihr solche Freunde?
    Auch wenn ich mit Sahra Wagenknecht in vielen nicht übereinstimme, so würde ich doch niemanden schaden, aber vielleicht manchen nutzen, wenn ich sie wählen würde? Wählen tut schließlich nicht weh, ist kein großer Akt!
    Ich glaube das wäre vernünftig und pragmatisch….

    1. @Bella
      “Wenn man die Panik unserer Freunde von der AfD hier sieht, dann muß Sahra etwas richtig machen!”

      Es wäre ja schön wenn es so wäre, leider habe ich davon bisher noch nichts mitbekommen.
      Wo hat die Panik stattgefunden?
      Was ich sehe, die Ampel und die CDU/CSU sind angesichts der AFD in Panik geraten.
      Obwohl, CDU und FDP munkeln in Thüringen mit der AFD rum und haben damit wohl kein Problem.

  38. “Parteien” an sich sind ja das Problem, das eine konsequente Volksbeteiligung verhindert und Entfremdung von der Bevölkerung zugunsten der Mitwirkung in einem abgehobenen politischen Establishment zugunsten potenter Wirtschaftsinteressen befördert. Das zeigt die “Karriere” der Linkspartei doch deutlich.
    Aber von einer Nachfolge in der Tradition von Rosa Luxemburg ist bei Wagenknecht überhaupt nichts zu erkennen:
    Weder trachtet sie nach der Wechselwirkung mit sozialen Bewegungen, noch fordert sie die direkte Zurückbindung der Mandatsträger an plebiszitäre Organisationsformen der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung, noch hat sie überhaupt Sympathie für die Natur und für das Erfordernis einer grundlegenden Wende im Umgang mit der Ökologie im In- und Ausland. Ihr Scheitern beim Aufstehen zeigt deutlich, dass sie gar keine lust hat, sich auf den anstrengenden Weg einer massiven Ausweitung der Teilhabe der Bevölkerung an der Politik zu machen, und Wege zu etablieren, gegen die Vormacht der Medien den Zeitgeist zu verändern.

  39. Wo ist Giesberts Schraubenschlüssel den er ins Getriebe schmeißt ?
    Wurde Giesbert mit Schraubenschlüssel in der BZ abgebildet oder hat der Zwerg als everybodys darling wieder überkompensiert ?

  40. Eine Wagenknecht-Partei würde zu allererst für ein Ende der jahrzehntelangen Umverteilung von unten nach oben stehen (während die sogenannte AfD mit ihrem hochgradig neoliberalen Kurs das letztlich ja sogar noch verstärken will) und die Umverteilung ein Stück weit zurückdrehen. Will heissen, dem Prekariat wieder zu einem Mindestmass an Würde verhelfen – und zwar auf Kosten derer, die sich auf deren Kosten seit Jahrzehnten bereichert haben und gar nicht mehr wissen, wieviel sie überhaupt haben und was sie damit überhaupt alles machen wollen.

    Dass Deutschland kein Schlaraffenland ist, das in Zeiten knapper werdender Ressourcen jeden durchfüttern kann, der in Europa ein besseres Leben sucht (während sich viele andere europäische Länder selbst bei den nach wie vor aufzunehmenden Flüchtlingen vor Krieg und persönlicher Verfolgung einen schlanken Fuss machen – es sei denn es kommen weisse Europäer aus der Ukraine, denen hier ja sogar der rote Teppich ausgerollt wird, indem man sie grundgesetzwidrig besser behandelt als alle anderen – sollte auch jedem, der rechnen kann, klar sein. Das hat wenig mit rechts oder links, sondern mehr mit Anerkennung der Realitäten und der Möglichkeiten zu tun. Das fängt beim Wohnraum an und hört bei den Jobs noch lange nicht auf. Und auch absolut nichts mit rassistischen Ressentiments, wie zB in jedem dunkelhäutigen Migranten per se einen Messerstecher und Vergewaltiger zu sehen.

  41. Ihr wisst aber, dass es Zeitverschwendung ist über ungelegte Eier sich zu unterhalten.
    Mich nervt die Debatte langsam. Macht sie’s macht sie’s nicht. Meine Güte.

      1. Was ist daran falsch ?

        In der Öffentlichkeit wird Reichtum oft nur mit Männern verbunden. Dabei wird jedes fünfte Milliardenvermögen in Deutschland von Frauen bestimmt.

        Susanne Klatten z.B. besitzt 23 Mrd. Euro Privatvermögen und kauft derzeit insolvente Firmen für den Preis dreistelliger Millionenbeträge auf.

        Die Alte kriegt den Hals nicht voll !

  42. @Rötzer
    Nur mal höflich angedeutet: Was, wenn Ihre Eingangsvoraussetzung zum Zeitpunkt der WP-Gründung falsch ist … wenn also der Zeitpunkt inzwischen erheblich verspätet ist?
    Gruß, ALT

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