Wird Kiew im Notfall die Entsendung von Nato-Truppen fordern?

Kämpfer der 3. Angriffsbrigade, ein Freiwilligenverband. Bild: ab3.army

“Ziemlich sicher” sei die weitere Aufenthaltsberechtigung für ukrainische Männer, wenn sie arbeiten. Die Forderung aus der Ukraine nach Tato-Truppen wird lauter werden.

Bundeskanzler Scholz versucht das Dilemma, in das die ukrainischen Männer im wehrfähigen Alter (18-60 Jahre) im Ausland durch das Mobilisierungsgesetz geraten sind, zu instrumentalisieren. Die Ukraine fordert das dazu auf, bei der Rückführung der Männer mitzuhelfen, da dringend mehr Soldaten benötigt werden, um den russischen Truppen standzuhalten oder gar nächstes Jahr eine Offensive planen zu können. Da die Vertretungen keine Ausweise und andere Dokumente für Männer im wehrfähigen Alter ausstellen, müssten die Aufenthaltsländer, also Deutschland, Ersatzdokumente ausstellen, damit sie legal weiter bleiben dürfen.

Bundeskanzler Scholz übt nun Druck auf die Ukrainer aus, schnellstmöglich einen Job aufzunehmen, um sicher in Deutschland bleiben zu können. Das dient den Interessen der Wirtschaft, die dringend Arbeitskräfte sucht, soll aber auch den Unmut in Teilen der Bevölkerung dämpfen, wenn Ukrainer, die nicht arbeiten Bürgergeld erhalten. Da hört auch beim Kanzler die Solidarität mit der ukrainischen Regierung auf, vom Recht auf Kriegsdienstverweigerung spricht er allerdings nicht. „Wir wünschen uns, dass diejenigen, die aus der Ukraine hier sind, soweit sie arbeitsfähig sind, jetzt auch arbeiten“, sagte Scholz am Samstag beim Bühnentalk „RND vor Ort“ des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam. „Wir haben Integrationskurse bezahlt und Sprachkurse und deshalb ist das schon so, dass wir jetzt mit einem großen Jobturbo viele dazu ermuntern wollen, dass sie nun auch arbeiten.“

Eine Hintertüre lässt sich Scholz: „In Deutschland ist es für jeden, der hier erwerbstätig ist und sich nichts zu Schulden kommen lässt, ziemlich sicher, dass er oder sie hier auch bleiben kann.“ Ziemlich sicher? Also jederzeit wieder revidierbar? Immerhin versichert er trotzdem, dass der Beschluss der Ukraine, keine Pässe mehr auszugeben, keine Auswirkungen auf deren Aufenthaltsberechtigung in Deutschland habe.

Die litauische Premierministerin Ingrida Simonyte hingegen sagte, Litauen sei bereit, Soldaten zu einer Ausbildungsmission in die Ukraine zu schicken. Das litauische Parlament habe bereits die Erlaubnis erteilt, Kiew jedoch noch nicht darum gebeten. Auch in Polen oder der Tschechischen Republik geht die Haltung der Regierungen in diese Richtung, vor allem in Polen zögert man aber, weil die Männer als Arbeitskräfte gebraucht werden.

In der Ukraine könnte die Wut schnell gegen den Westen umschlagen

Dass die ukrainisches Regierung ihren Teil der Soldatenbeschaffung besser erfüllen soll, während der Westen die Waffen für die ukrainischen Soldaten und Geld für den Pleitestaat liefert, war schon länger angemahnt worden und hat zur Verabschiedung des Mobilisierungsgesetzes geführt. Der Mangel an Soldaten in der Ukraine rührt daher, dass es kaum noch Freiwillige gibt, die in den Krieg ziehen wollen, der nicht nur der Verteidigung der Ukraine, sondern mindestens ebenso den geopolitischen Interessen des Westens dient, der aber seine Bevölkerung schonen will. Dass die Ukraine die Nachbarländer oder den Westen vor dem imperialistischen Russland verteidigt und deshalb Unterstützung braucht, ist seit langem Teil der Rhetorik, um die Sanktionen, Waffenlieferungen und Milliarden an Geldern an die Ukraine zu rechtfertigen.

Überhaupt ist die Tendenz unter den Geflüchteten in Deutschland – und wahrscheinlich auch in anderen Ländern -, dass mehr und mehr nicht in die Ukraine zurückkehren wollen, während zugleich der Männeranteil angestiegen ist: nach dem IFO-Institut von 7 Prozent im Mai 2022 auf 21 Prozent im Juli 2023. Verzweifelt versuchen die Männer in der Ukraine, der Mobilisierung zu entgehen, indem sie untertauchen, mit viel Geld und gefälschten Dokumenten sich freizukaufen oder teils unter Lebensgefahr ins Ausland zu fliehen. Es ist klar, dass dann alle, die als tauglich befunden werden, eingezogen und in den Krieg geschickt werden.

In der Ukraine ist bei den Soldaten, die seit Beginn des Kriegs ohne Ruhepausen an der Front kämpfen, und bei ihren Angehörigen Wut gegen die entstanden, die ins Ausland geflohen sind oder sich in der Ukraine vor der Mobilisierung drücken, aber es sich in relativer Sicherheit gut gehen lassen. Noch viel mehr natürlich bei den Verletzten, Verstümmelten, Traumatisierten und ihren Angehörigen sowie den Familien der Getöteten. Die Wut kann auch schnell umschlagen gegen den Westen, wenn die Ukrainer vermehrt den Eindruck haben, sie sollen sich für die Menschen im Westen opfern.

Dazu passt, dass am 7. Mai eine Petition beim Präsidialamt eingereicht wurde, nach der der Präsident alle Staaten der EU, Großbritannien und die USA auffordern soll, Truppen in die Ukraine zu schicken, „die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation abzuwehren und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen“. Allerdings hat sie bislang nur wenige Stimmen gesammelt.

Noch wird versucht, für die Gefallenen den Status “Held der Ukraine” zu erhalten

Derzeit strömen Bitten um die höchste ukrainische Auszeichnung „Held der Ukraine“ von im Krieg getöteten Männern auf den Petitionsserver, beispielsweise, um nur eine Petition herauszugreifen, für den „Verteidiger unseres Vaterlandes, wahren Patrioten seines Landes, hochrangigen Soldaten und Hilfsgranatenwerfer Wolodymyr Petrowitsch Huminsky“. Die Petition reichte die Witwe mit ihren Kindern ein:

„In der Nacht des 3. November 2023, nach 21 Monaten der Hölle, am 618. Tag des Krieges gegen den russischen Terror, erlitt Wolodymyr im Alter von 39 Jahren durch feindliches Scharfschützenfeuer eine lebensgefährliche Schusswunde zum Kopf. Der Held starb an Ort und Stelle. Mein Mann war eine echte Stütze der Familie und des Staates, er war ein Vater, der durch niemanden ersetzt werden kann, er war ein selbstloser Freund und ein echter Krieger, der die höchste staatliche Auszeichnung verdient – ​​Held der Ukraine (posthum).“

Zur Besänftigung erhalten dann manche einen Tapferkeitsorden. Warum nun der Run auf die  Auszeichnung „Held der Ukraine“ so groß ist, wird auch mit der Geldprämie  in Verbindung stehen, die Selenskyi vielleicht schon vorausschauend 2019 beschlossen hat. Der Tod soll wenigstens nicht umsonst gewesen, auch wenn Selenskij am 14. April schon mal erklärte, dass die Ukraine – natürlich nur die von Kiew kontrollierte – „ein Held für die ganze freie Welt“  geworden sei. Im Zuge des sich verstärkenden Nationalismus und schließlich auch des Kriegs wurde die Auszeichnung immer öfter verliehen. Jetzt auch gerne mal Kämpfern aus der rechten Ecke, was schon mit Viktor Juschtschenko, mit der Orangen Revolution an die Macht gekommen, begann, der Stepan Bandera und Roman Schuchewytschden Titel 2010 verliehen hat. Ein Gericht erklärte die Dekrete für rechtswidrig, allerdings nur, weil beide keine ukrainischen Staatsbürger waren, da die Ukraine erst 1991 unabhängig wurde.

Noch vor dem Krieg erhielt sicher mit Kalkül  Dmytro Kozjubajlo (Da Vinci) vom Rechten Sektor als erster Kämpfer der Freiwilligenverbände die Auszeichnung. Als dieser im März 2023 getötet wurde, erhielt er ein Staatsbegräbnis, an nicht nur Präsident Selenskij, sondern auch die finnische Ministerpräsidentin und Sozialdemokratin Sanna Marin teilnahm. Anwesend bei der Beerdigung des Kommandeurs des Rechten Sektors waren auch der damalige Oberbefehlshaber Valery Saluschnyj, Ex-Verteidigungsminister Reznikov und der Chef des Militärgeheimdienstes Budanov (Finnische Regierungschefin ehrt gefallenen Kommandeur des Rechten Sektors). Im März 2022 erhielt Denis Prokopenko, der Kommandeur des Asow-Regiments wegen der Verteidigung in Mariupol den Titel “Held der Ukraine”.

Die Forderungen nach Entsendung von Nato-Truppen werden lauter werden

Der unabhängige Rada-Abgeordnete Oleksij Hontscharenko, der aber in der Fraktion der Poroschenko-Partei ist und der ukrainischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates angehört, hatte schon vor wenigen Tagen gegenüber dem französischen Sender LCI gesagt: „Wenn die Ukraine Putin nicht allein, ohne europäische Unterstützung stoppen kann, ist es möglich, dass wir die Entsendung von Truppen fordern werden.“

Die Forderungen werden lauter werden, schließlich wissen die Ukrainer, dass sie auch einen Stellvertreterkrieg führen und für andere sterben, die womöglich in Solidarität mit dem ukrainischen Staat, aber nicht mit allen Ukrainern dabei helfen werden, diejenigen, die bei ihnen Schutz gesucht haben, in den Krieg zurückzuschicken. Solange die Ukraine dem russischen Angriff standhalten konnte und die vom Westen und der Selenskij-Regierung geschürte Hoffnung vorherrschte, Russland besiegen zu können, war dies kein Thema. Aber jetzt wird auch erwartet, wenn die ukrainischen Truppen zurückweichen und auch eine Niederlage möglich scheint, dass nicht nur Waffen und Geld, sondern auch Truppen geschickt werden.

Das ist natürlich im Westen bekannt und dürfte ein Grund sein, warum Macron öffentlich mit dem Einsatz von Nato-Truppen in der Ukraine nachdenkt, auch wenn noch alle Regierungen eilig versichern, dass dies nicht der Fall sein wird. Macron sagte, es müssten Truppen gesendet werden, wenn die russischen Truppen die ukrainische Verteidigung durchbrechen oder wenn die Ukraine darum bitte. Hat er also dazu aufgefordert, dass nun aus der Ukraine die Forderung nach Nato-Truppen kommt?

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48 Kommentare

  1. Dieser politische ‘Streich’ ist mehr als ein tritt in den Arsch!
    Hier wird auf einer Ebene zwei Funktionen ‘des Kannibalen’ treibens bedient.
    1 Bis zum letzten Ukrainer, für die eugenitische Machtstruktur oder
    2 als Postmoderner Sklave sich einzufügen, d. H. vor allem diese ‘politische’ vorgegebene Richtlinie zu befolgen
    In beiden Punkten lese ich den reinen übelsten Faschismus und nicht einen Funken von Demokratie.
    Die künstliche Verlängerung von der SMO wird vor allem von den stillen Investoren voran getrieben, das alleine ist an Öbzönität nicht zu überbieten.

    1. “nicht so schlimm” wir leben schliesslich in postkolonialen Zeiten wo Humanmaterial nie eine Rolle gespielt hat…
      und die Absichten in der Ukraine waren
      a, Russland zu schwächen, ev. zerschlagen und anschl. plündern (wie unter Jelzin Clan)
      https://weltwoche.ch/daily/der-westen-will-russland-in-viele-teile-zerschlagen-behauptet-moskau-alles-kreml-propaganda-nein-solche-gedankenspiele-gibt-es-wirklich/
      das da Putin anders ist als Jelzin hatten diese nicht bedacht
      https://www.derbund.ch/ausland/asien-und-ozeanien/bill-und-boris-ebneten-putin-den-weg/story/11411478?track
      b, https://www.vdi-nachrichten.com/technik/usa-treiben-keil-zwischen-deutschland-und-russland/
      ist mehr als gelungen …
      https://michael-hudson.com/2022/02/america-defeats-germany-for-the-third-time-in-a-century/
      und Deutschland ist immer noch ein Feindstaat, auch wenn es die Bundesverwaltung anders sieht, es haben sowieso die Alliierten das sagen… und
      wir können froh sein wenn der Krieg nicht auch nach Deutschland getragen wird…

      1. Genau, es haben “die” Alliierten das Sagen. D.h. auch Russland!
        Die Amis glauben immer, sie seien unsere Herrscher, aber eigentlich
        sind es alle zusammen. Und wenn wir den Russen wirklich zu dumm
        kommen, haben die allemal nach dem Waffenstillstandsabkommen das
        Recht und die Leviten zu lesen. Da kann der Ami gar nix gegen tun!
        Und unsere Trampolin hüpfende, mit viel Farbe auf gemotzte Außen-
        darstellerin erst recht nicht.

  2. also mit Tato-Truppen habe ich kein Problem, eigentlich müsste es ja Täto-Truppen heißen. Wahrscheinlich sind Tätowierer gemeint die dann mit ihren Nadeln und Farben gen Osten geschickt werden. Welch Hinterlist, alle hier lebenden nicht arbeitenden Ukrainer zu Tätowieren aus zu bilden um den Ivan Angst und Schrecken einzujagen. Wer das gedacht das Scholz so ein Schlitzohr ist.

  3. Die Bounty Hunter auf dem Artikelfoto, von der 3. Stoßstange sehen nicht so aus als wenn die nur einmal in die Nähe der Kontaktline kommen um zu Kämpfen.

    Die Jagen Menschen in der Ukraine für die Schlachtung und bekommen dafür Kopfgeld.

    1. Stoßstange sehe ich jetzt irgendwie nicht aber Typen, die aussehen als würden sie kämpfen, eigentlich auch nicht. Einen Augenblick, bevor ich genauer hinschaute, fragte ich mich, ob Ricarda Lang persönlich an die Front gering, um Europa gegen den Russen zu verteidigen. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich aber auch, dass der Kämpfer, den ich verwechselte, klar größer ist.

  4. Überschrift: “Wird Kiew im Notfall die Entsendung von Nato-Truppen fordern?” -Gemeint ist wohl, dass es um Truppen aus Nato-Staaten geht, nicht um “Nato-Truppen”. Den Unterschied brauche ich wohl nicht zu erklären. Oder doch? In Vietnam kämpften einst US-Truppen, aber nicht als Nato-Truppen; in Afghanistan russische Truppen, nicht aber als Warschauer-Vertrags-Truppen usw. Auf den Falkland-Inseln britische Truppen, aber keine Nato-Truppen.

    1. Was soll diese Reaktivierung?
      Nicht ein einziger Soldat hat dort etwas verloren.
      Leute die relativieren, vergessen oder verstehen nicht das System in den sie leben.

  5. “In der Ukraine ist bei den Soldaten, die seit Beginn des Kriegs ohne Ruhepausen an der Front kämpfen, und bei ihren Angehörigen Wut gegen die entstanden, die ins Ausland geflohen sind…” Das glaube ich nicht. Es gibt kaum noch Soldaten, die seit Beginn des Krieges an der Front kämpfen. Die sind wohl alle tot.

    https://www.businessinsider.de/politik/ukraine-krieg-soldaten-an-der-front-leben-im-schnitt-4-stunden/

    Wenn sie nicht an der Front gefallen sind, dann sind sie so zu Tode gekommen:

    “Die Ukraine verliert viele Soldaten ohne Feindeinwirkung. Es sterben offenbar mehr Soldaten durch Selbstmord, Unfälle oder Alkoholmissbrauch als bei Kampfeinsätzen. Die Regierung gibt sie dennoch als Kriegsverlust an, wie Journalisten herausgefunden haben.”
    https://www.deutschlandfunk.de/ukrainische-armee-viele-soldaten-sterben-ausserhalb-von-100.html

    1. Wie verzerrt kann man sein?
      Max auf maximalen Stuss?
      Millionen Ukrainer wurden ins Ausland verfrachtet, diese Menschen dürfen mit genügend Geld austaffiert, ihr ‘luxuriöses Leben’ führen. Wer bezahlt das alles?
      Wieso erhalten diese Menschen, lebend im Ausland, eine Art Paradies? Ein Staat wie die Ukraine konnte und könnte soetwas nie für ihr Volk bereitstellen, da dieser Staat ein extrem korrupter Staat war und ist!
      Welche Ukrainer sollen an der Front noch sterben, falls wahr?
      Max, öffnen Sie ihre Augen und versuchen zu sehen.

      1. Jetzt lasse ich mal die ganz fiese Drecksau aus mir heraus. So richtig “american style”: Wir verhandeln mit den Ukrainern, einen miesen Deal – bei dem alle profitieren. Sollte die Ukraine (sofern dann noch bestehend) den Gastransit Ende 24 wieder zulassen, so ist unsere Vorleistung, sämtliche Männer unverzüglich zu repatriieren. Das hätte den Vorteil, wir sind sie los und hätte die Ukraine, die dann noch a Tropf hägt, “vergessen”, so stellen wir sofort alles ein. Logisch auch, dass uns die Transitgebühren erlassen werden.

    2. erstaunlich dass der DF das bringt.
      Auch unter den US Veteranen soll ja die Suizidrate erschrecken hoch sein.
      Was mich immer wundert: Weder bei meinem Vater, noch bei seinen Kameraden (die sich 1x im Jahr trafen bis sie dann altersbedingt so nach und nach wegstarben) habe ich irgendwelche Anzeichen von Traumata oder so bemerkt. Irgenwie hatten die das alles verarbeiten oder verdrängen können (um es manchmal anekdotisch zum besten zu geben) Ok sie sind aber auch nach dem Krieg ob Ost oder West in eine friedliche stabile Welt der ständigen Aufwärtsentwicklung gelangt.
      Mein Vater fand es immer ungemein komisch zu sagen das die Aufgabe des Panzerjagdkommandos war von Russenpanzern gejagt zu werden, daher der Name.
      Nebenbei noch eine Anekdote. Die waren im 3. Reich so optimistisch, dass sie meinen Vater noch im März 45 im Genesungsurlaub auf einen Lehrgang für irgendwelche neuen Panzerabwehrwaffen schickten, die sie ab Sommer 45 einsetzen wollten. Daran muss ich jetzt manchmal denken, wenn die Experten von Gamechangern schwafeln. Man hört ja so gar nichts mehr von denen, noch alles ok mit Leo und Marder ?

  6. Mir scheint, hier fehlen einige wichtige Ereignisse der letzten Tage zu dieser Frage, zB die Einbestellung des französischen sowie des britischen Botschafters ins russische Außenministerium und die offenbar deutlichen Warnungen, die sich dort im Hinblick auf das forsche Vorpreschen von Macron und Cameron anhören mussten sowie die Reaktionen darauf oder der Bericht einer italienischen Zeitung, dass die NATO auf ihrem kommenden Gipfel schriftlich niederlegen wolle, dass eine Entsendung von NATO-Truppen ausgeschlossen wird.

  7. Wiederwärtiges Statement unseres allzu vergesslichen Kanzlers.
    So unverhohlen Zwangsarbeit für Wehrfähige zu fordern ist abstoßend
    In dieser Art geäußert ist der vewerfliche Teil allzu offensichtlich und in meinen Augen so für eine Äußerung eines Staatenlenkers nicht würdig, sondern wegen der besonderen Bedeutung seiner Worte geradezu kriminell.

    Mit dem russischen Vormarsch aktuell wird das alsbald entschieden sein, wie es weitergehen wird. Oder ob es überhaupt weiter geht, oder die Geschichtsschreibung endet oder vorübergehend aussetzt.

    Leider sagt mein Gefühl, dass es zu einer Eskalation kommen wird. Ich hoffe so sehr, mich zu irren….

    1. “So unverhohlen Zwangsarbeit für Wehrfähige zu fordern ist abstoßend’

      Als mitverantwortlicher für das Hartz4-Zwangsarbeits-Regime fällt ihm das sicher nicht schwer.
      Deutschland kehrt im Sinne von “Arbeit macht frei” zurück in seine Geschichte

      1. Die Arbeitsagenturen vermitteln bestimmt auch bald entsprechende “Stellen” in der ukrainischen Fremdenlegion. Die waren sich ja in der Vergangenheit auch nicht zu schade Jobs in kriminellen Drückerkolonnen zu vermitteln.

    2. Erstmal erspart der Scholz den Ukrainern die Russenfront und damit ein sinnloses Sterben. Das ist mal das erste und wichtigste.

      Dann kommt, dass er das mehrheitsgerecht formulieren muss. Das könnte man ihm ja durchgehen lassen.

      Aber nein, immer gleich das reflexartige Draufdreschen.

      1. Jedev Duldung von Ukrainern ohne gültige Papiere ist ohnehin eine fragwürdige Sache, dabei selektiv nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorzugehen ist ekelhaft.
        Wenn “mein” Kanzler sagt, wer einen Job hat, darf bleiben, dann ist das eine Aufforderung an die Flüchtigen, egal zu welchen Konditionen zu arbeiten, um bleiben zu dürfen. Was für den Arbeits”markt” nebenher noch mehr Druck aufbaut.
        Angesichts der ohnehin bestehenden rechtlichen Grauzone bezüglich der Fahnenflüchtigen ist es ein Abgleiten in die Willkür, weil es bedeutet, gleichartige Dinge nicht gleich zu bewerten.

        Das ist zwar heute immer mehr üblich, aber deswegen nicht gut.
        Selektiv nur die zu “retten”, die sich prostituieren ist mit Blick auf die Wirtschaft niederträchtig. Besonders bei Scholz Vorgeschichte der Kungeleien.
        Recht ist entweder verbindlich oder nichts wert.

        1. Mal ganz bescheiden gefragt: wieso ist es ukrainischen Bürgergeldempfängern nicht zuzumuten, eine Arbeit anzunehmen, deutschen aber schon?

          1. DAS sagt doch niemand. WAS aber gesagt wird ist, dass Menschen ohne Job damit rechnen müssen, nach Ablauf ihrer Papiere ausgewiesen zu werden und denen mit Job eher nicht.
            Warum nicht ohnehin Bürgergeld-Empfängern aus der Ukraine eine Beschäftigung nahegelegt wird, ist ja ein anderes Thema.
            So aber wurde gesagt: “arbeite irgendwas, notfalls zwielichtiges, egal zu welchen Konditionen, wenn Du nicht an die Front willst.
            Und wenn jemand dich zum Mindestlohn beschäftigen würde, aber dafür 50 Prozent davon als Provision im Monat verlangt, sei Dir über die möglichen Folgen klar, wenn Du abkehnst und ohne Job bist”.

            DAS wurde hier gesagt.

            ich finde es wichtig, auch wenn es bei der Masse an Wahnsinnig leiten, die täglich aufkommt, nicht die Themen zu mischen. Da kommt zu viel Emotion dazu und das ist genau das, was man in Fragen von Recht und Gerechtigkeit nicht brauchen kann.

      2. @Artur_C
        Das sehe ich genauso. Wichtig ist einen Weg aufzuzeigen um einem Tod an der Front zu vermeiden. Es ist allerdings schon immer eine Vorliebe linker Kreise in den “Krümeln” zu suchen.
        Das ist u.a. auch mit der Grund weshalb es Sarahs Verein gibt 🙂
        Das Bürgergeld steht fast keinem Ukrainer zu. Asyl schon.

        1. “einen weg aufzuzeigen” ist etwas anderes…. und Menschen mit Job einen höheren Schutzanspruch zuzuweisen, als Menschen ohne Job, ist mindestens fragwürdig.
          Dass das nicht eingesehen wird, ist frustrierend.

  8. “In der Ukraine könnte die Wut schnell gegen den Westen umschlagen”

    Da darf man schon gespannt sein wann die NaziUkrus in Deutschland vor Wut und Hass Anschläge durchführen. Waffen etc. haben sie ja genug bekommen und selbst das BKA hatte schon mal davor gewarnt

  9. Die 3. Angriffsbrigade, also die sympathische Meute auf dem Titelphoto… da war doch was? Nachschlag, raschel, blätter… Yep, Azov! In der englischen Wikipedia ist die Beschreibung der „3rd Assault Brigade“ überaus freundlich gefärbt, tatsächlich aber handelt es sich um eine Kampftruppe, die nach dem Maidan-Putsch gegen die Bevölkerung des Donbas eingesetzt wurde und später dem eigenen Schlachtvieh mit Sperrfeuer den Rückzug verbaute. Diese Vollblut-Nazis in der Bildunterschrift schlicht als „Freiwilligenverband“ zu bezeichnen ist eine Verharmlosung. Übrigens scheint es sich um ein Propagandabild für das westliche Publikum zu handeln: Die typischen Azov-Insignien springen nirgends ins Auge. Bei einem Nacktfoto wären wenigstens die Tätowierungen zu erkennen – ein Grund, warum die Russen sich ihre Gefangenen gerne(?) in Unterhose anschauen.

    1. Vielleicht interessiert sich der eine oder die andere noch näher für die Urheber des Bildes, also die heldenhafte „Dritte gesonderte Sturmbrigade“. Die haben eine eigene, ungemein beeindruckende, Heimatseite:

      https://ab3.army/en/

      1. Besonders u.a. das hier unter “Unsere Werte”:

        “We are warriors by vocation and war is our natural element.
        A warrior is the elite of society, he must serve an example and strive for mastery in whatever he undertakes.” (oder anders: kill as kill can)

  10. Natürlich werden die Ukrainer wenn sie nicht weiter wissen Nato Truppen vordern was meint ihr wohl warum Selenskyj es so eilig hat in die Eu und NATO zu kommen.Um uns in einen dritten Weltkrieg zu stürzen.

    1. Das wird chuzpelensky, nicht mehr erleben. Und wenn tatsächlich die Briten und Franzosen sich frech erdreisten, in der Ukraine eizumarschieren – Als Russe, würde ich mir die Betriebszeiten des Euro-Tunnels ansehen. Wenn nichts mehr fährt – dann fährt auch künftig nichts mehr. Ein relativ geringer Aufwand, mit starker Symbolwirkung.

  11. Gegen das “Bürgergeldgeschenk” für Ukrainer bin ich von Anfang an, dies habe ich schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Bis dahin gehe bin ich sogar mir dem Sauerländer konform.
    Natürlich bin ich absolut gegen eine Abschiebung in den Krieg und für die Anerkennung für Asyl für Menschen aus der Ukraine. Auch bin ich für das Sonderrecht der direkten Arbeitsaufnahme der Flüchtlinge. Auch haben die Ukrainer das Recht auf eine “Bezahlkarte”, falls die denn eingeführt wird.
    Falls einige der ewigen Militaristen und junge Videospieler in den Krieg ziehen wollen, kann ich da leider auch nichts machen. Ich würde keinem eine Träne nachweinen, wenn er auf dem “Feld der Ehre” bliebe.

  12. „Wenn die Ukraine Putin nicht allein, ohne europäische Unterstützung stoppen kann, ist es möglich, dass wir die Entsendung von Truppen fordern werden.“ Das ist aber eine total naive Einstellung, die diese Ukrainer da offenbart.

    In YouTube kann man sehen, worauf die Ukrainer sich eingelassen haben, denn Lindsey Graham, dieser tolle US-Senator der Republikaner, hat es ihnen erklärt. Sinngemäß hat er gesagt: Es wird einen Krieg geben. Ihr, die Ukrainer werdet gegen Russland kämpfen und wir – die USA/NATO werden euch mit allem versorgen, was ihr braucht, um zu gewinnen. Alles Mordwerkzeug, was die Amerikaner haben, haben sie selbstredend nicht rübergerückt – aber von Soldaten war nie die Rede.

    Die Arbeitsteilung war also klar. Das steht so fest und Präsident Poroschenko war dabei und hat nicht widersprochen. Also können sie ruhig jammern.

  13. Neuigkeiten aus Russland:

    Russland beginnt eine neue Offensive vom Norden von der eigenen Landesgrenze aus in Richtung Charkiv und fällt der ukrainischen Armee in die nördliche Flanke. Innerhalb von 48 Stunden ein Dutzend Ortschaften und über 140 km² bereits eingenommen. Die Ukrainische Armee leistet auf diesem Abschnitt wenig Widerstand da sie bereits hinter Avdeevka, wo es der russische Armee gelungen ist die Front zu durchbrechen große Probleme hat und viele Truppen dort hin verlegen musste.

    Putin entlässt den Verteidigungsminister Shoigu. Shoigu wird den Posten des Vorsitzenden des Sicherheitsrats bekommen (Posten ohne große Bedeutung). Der neue Verteidigungsminister wird Andrey Belousov. Ökonom. Gilt als “Graue Eminenz” und engster Vertrauter Putins. War die letzten 10 Jahre Putins erster Stellvertreter gewesen. Ein Hardliner und Falke, vertritt eine harte Politik gegen den Westen.

    1. Heute höre ich, dass eilig ukrainische Truppen nach Charkiv verlegt werden, von Jassow Jar und Cherson aus und dort neue Löcher reissen. Angeblich hatte ja man mit den Dnjepr Überquerungen versucht, die russischen Streitkräfte von einem Angriff im Norden abhalten zu können. Der verantwortliche Offizier in Charkiv soll bereits abgesetzt worden sein.

      Die Eröffnung dieser neuen Front überdehnt das Gummiband der ukrainischen Truppen und irgendwann muss es aufgrund des Personal- und Munitionsmangels reissen. Darum braucht man große Städte wie Charkiv gar nicht anzugreifen.

    2. Tja, dann wäre wohl für den Westen Pustkuchen, wenn es heißt “Putin muss weg”. Das sage ich schon die ganze Zeit: Wünscht euch das nicht, denn dann kommt der wirklich schwere Hammer!

  14. “um den russischen Truppen standzuhalten oder gar nächstes Jahr eine Offensive planen zu können. ”
    Warum immer dieses Geschwurbel ? Die neuen Soldaten braucht man nicht zum Standhalten oder Verstärken.
    Wieso hat man immer diese Scheu die Dinge im Krieg beim Namen zu nennen, man liebt ihn doch so ?
    Die Neuen braucht man schlicht weil sich ein großer Teil der vorhandenen Soldaten bereits in Gulasch, Schaschlik, Puzzles, Torsi oder sonstige bei Würmern Ratten, Krähen und anderen Feinschmeckern ( sowohl roh als auch leicht kross ) geschätzte Köstlichkeiten verwandelt hat. Oder aber als verhunzte Krüppel abgeschirmt von der Öffentlichkeit die diesen Anblick nicht sehr schätzt in irgendwelchen Einrichtungen dahinvegetiert.
    Es muss immer wieder ganz klar gesagt werden, man soll nicht “wehrfähige Männer” zum Kriegsdienst zwingen sondern einfach als Kriterium setzen wer diesen sinnlosen Kampf für Kapitalinteressen fortsetzen will soll unabhängig von Alter und Geschlecht sofort an die Front, fertig. Wäre aus eugenischer Sicht die optimale Lösung um diesen Charakterschrott mal aus dem Genpool weg zubekommen, dann klappt*s vielleicht sogar mit der Zukunft.

  15. Ich vermute mal:
    West-Europa wird unter der deutschen Führung mit Kampftruppen Russland angreifen sofern die Ukraine total am Ende und Russland bis dahin mehr oder weniger geschwächt ist.

    Laut den gängigen Aussagen von Politikern ist eine andere Handlungsmöglichkeit nicht gegeben.
    “Russland darf den Krieg nicht gewinnen”, so schallt es doch aus allen Medien und Aussagen der Politiker!

    Bisher wurde ja auch jede selbstgestellte “ROTE LINIE” überschritten, weitere Überschreitungen werden folgen.

    Ein entsprechender Vorfall ist schnnell konstruiert um endlich loszuschlagen

    1. “Ich vermute mal:
      West-Europa wird unter der deutschen Führung mit Kampftruppen Russland angreifen sofern die Ukraine total am Ende und Russland bis dahin mehr oder weniger geschwächt ist.”

      Das mag mal die Idee gewesen sein, da die Russen aber bisher weniger Waffen verbrauchen als sie produzieren und weniger Verluste als neue Soldaten haben und auch noch Erfahrung sammeln, werden sie nach Einschätzung westlicher Militärs (z.B. Colonel Douglas Macgregor) immer stärker statt schwächer. Die Wirtschaftssanktionen waren bekanntlich ebenfalls ein Rohrkrepierer, in dem Bereich arbeitet die Zeit also ebenfalls für Russland!

  16. Kiev kann gar nichts fordern, da nicht in der NATO. Das was die NATO vor Ort betreibt, ist und bleibt ein NATO’ding’da die Ukraine es billigte.

    1. Ich habe mich auch schon gefragt wie der “Notfall” eigentlich aussehen soll. Fordert Selensky ultimativ Nato-Truppen oder kapituliert er (als Druckmittel) “notfalls” vor den Russen? Das würde er wohl nicht sehr lange überleben. Innen- wie Außenpolitisch.

      1. Es ist absurd in den Medien zu behaupten, das die Ukraine irgendwelche Forderungen stellt!
        Die sozioploitische Agenda verfolgt diese Forderung sehr, hat jedoch nichts gemeinsam mit der real verfolgten politischen Realität gemein.
        Weder D, USA noch die EU ist in der Lage ihre eigenen politischen Vorstellungen umzusetzen, da diese nicht gegeben sind.

  17. Kaum zu glauben: Hier ein tagesaktueller Bericht von der Ostfront, nicht von Putinfreunden, sondern von der BBC (unsere Medien berichten so etwas nicht). Die Russen spazierten einfach in die Stadt Kharkiv hinein und “besetzten” es. Die BBC hat ein Video davon. Kiew hatte angeblich mit sehr viel Geld (“huge cost”) dort aufwändige Verteidigungsanlagen gebaut, u.a. mit Minenfeldern. Ein Experte: “”Entweder war es ein Akt der Fahrlässigkeit oder der Korruption. Es war kein Versagen. Es war ein Verrat”.

    https://www.bbc.com/news/articles/c72p0xx410xo

    1. Tja, der entscheidende Satz: “mit sehr viel Geld”. Und wie es “ukrainian style” ist, wurde nicht alles dieses “vielen Geldes”, tatsächlich in den Ausbau investiert. Natürlich war es wieder die ortsüblich, genetisch manifeste Korruption!!!!

  18. Sehr informativ – die Website der im Titelfoto abgebildeten

    Asov-Brigade – „Dritte Sonder-Sturm Brigade“ = AB3

    https://ab3.army/en/

    umbhaki stellte den Link ein (12. Mai 2024 um 21:50 Uhr) und schrieb dazu: Vielleicht interessiert sich der eine oder die andere noch näher für die Urheber des Bildes, also die heldenhafte „Dritte Sonder-Sturm Brigade“. Die haben eine eigene, ungemein beeindruckende, Heimatseite.

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