Will israelische Regierung Palästinenser aus dem Gazastreifen in den Kongo abschieben?

Wird der Gazestreifen in Schutt und Asche gelegt, um den Bewohnern nahezulegen, freiwillig auszuwandern? Bild: Times of Gaza

Die Idee der ethnischen Säuberung geistert in den Reihen der Netanjahu-Regierung herum. Die Vertreibung soll freiwillig oder humanitär erfolgen. Aber wer soll die Vertriebenen aufnehmen?

 

Die rechten Minister der Netajahu-Regierung haben kein Hehl daraus gemacht, dass die Palästinenser aus dem Gazastreifen vertrieben werden sollen. Neuerdings wird von „freiwilliger Auswanderung“ gesprochen. Schon vor dem 7. Oktober haben im Westjordanland die Übergriffe auf Palästinenser zugenommen. Auch dort würden die Rechtsnationalisten gerne den Konflikt ein für allemal durch eine ethnische Säuberung lösen.

Anfang November wurde von Verhandlungen Israels mit anderen Ländern über eine Abschiebung der Gaza-Bewohner auf die Halbinsel Sinai in Ägypten berichtet. Es hätten allerdings alle Länder, auch die USA und Großbritannien, abgewunken. Ägypten hatte schon definitiv erklärt, dass dies nicht in Frage kommt. Davor war schon ein entsprechender Plan aus dem Geheimdienstministerium bekannt geworden. Der Minister für Kulturerbe hat vorgeschlagen, doch eine Atombombe auf den Gazastreifen abzuwerfen. Danny Danon, ein Likud-Abgeordneter, vertrat die Idee auch offen in einem Telefongespräch mit der NYT: „Wir versuchen, die Zahl der Opfer für unsere Truppen und für die Zivilbevölkerung zu verringern. Wir erwarten nicht nur von den Ägyptern, sondern von der gesamten internationalen Gemeinschaft, dass sie sich wirklich bemüht, die Bewohner des Gazastreifens zu unterstützen und zu akzeptieren.“ Es gibt auch radikalere Vorschläge: Israelischer Bürgermeister: „Gaza sollte entleert und wie das KZ Auschwitz platt gemacht werden“.

Die Mitglieder der israelischen Regierung geben sich mithin als Menschenfreunde, da man doch nur Gutes täte, wenn die Palästinenser aus dem Gazastreifen fliehen, den die israelische Armee in Schutt und Asche legt und praktisch schon alle Bewohner zu Binnenvertriebenen machte, die unter katastrophalen Bedingungen leben oder eher leiden müssen. Die Kriegsführung der Armee konnte man auch so sehen, die Vertreibung der Gaza-Bewohner zu erzwingen (Will die israelische Regierung weiterhin die Bevölkerung aus dem Gazastreifen vertreiben?). Erst vor ein paar Tagen wiederholten Finanzminister Smotrich und der Sicherheitsminister Ben-Gvir öffentlich die Forderung, dass die Palästinenser doch freiwillig den Gazastreifen verlassen sollen, in dem man erneut Siedlungen errichten will (Minister der Netanjahu-Regierung fordern Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen).

Von einem hohen Regierungsmitglied aus dem Sicherheitskabinett will nun Times of Israel erfahren haben, dass die israelische Regierung tatsächlich mit anderen Staaten im Geheimen spricht, um nach dem Krieg viele Palästinenser aus dem Gazastreifen zu deportieren – natürlich freiwillig. Im Gespräch sei man mit der Demokratischen Republik Kongo oder Saudi-Arabien. Saudi-Arabien bräuchte doch Hunderttausende von Arbeitern für die Großprojekte, Kongo, wo gerade gewählt wurde, sei angeblich willens.

Das scheint kein Plan der rechten Mitglieder der Regierungskoalition zu sein, da sich auch Ministerpräsident Netanjahu um die freiwillige Auswanderung der Gaza-Bewohner bemüht. Das Problem sei, Länder zu finden, die bereit sind, diese aufzunehmen. Der schon erwähnte Danon behauptete, dass „die Welt bereits die Möglichkeiten einer freiwilligen Auswanderung“ debattieren würde. Öffentlich wird diese „Lösung“ aber von der internationalen Gemeinschaft abgelehnt.

Der rechtsextreme Finanzminister Smotrich behauptet, 70 Prozent der Israelis würden diesen Plan unterstützen, da „zwei Millionen Menschen jeden Morgen mit dem Wunsch aufwachen, den Staat Israel zu zerstören“. Im November hatten zwei Likud-Abgeordneten im Wall Street Journal einen Beitrag schreiben dürfen, in dem sie den Westen aufforderten, Palästinenser aufzunehmen. Avi Dichter, der Landwirtschaftsminister, hatte explizit die Offensive der islraelischen Armee als „Nakba 2023“ bezeichnet.

Es geht um nichts anderes als eine ethnische Säuberung oder einen Bevölkerungsaustausch, der als freiwillig kaschiert wird. Wie die Freiwilligkeit erzwungen werden soll, scheint auch klarer zu werden. Das Leben im Gazastreifen soll, was jetzt schon mit zu wenigen Lieferungen humanitärer Güter und dem Zerstören der Gebäude und der Infrastruktur geschieht, unerträglich gemacht werden.

Der Geheimdienstminister Gila Gamliel meint, diese Auswanderung oder Vertreibung sei das „beste und realistischste Programm nach Beendigung des Kriegs“. Dafür soll auch gesorgt werden. Auf einer Konferenz in der Knesset sagte er: „Am Ende des Krieges wird die Hamas-Herrschaft zusammenbrechen. Es gibt keine kommunalen Behörden; die Zivilbevölkerung wird vollständig von humanitärer Hilfe abhängig sein. Es wird keine Arbeit geben, und 60 % der landwirtschaftlichen Flächen des Gazastreifens werden zu Sicherheitspufferzonen.“ Es würde also Chaos, Hunger und Armut herrschen und es gäbe keinen Platz. Da wäre doch eine Vertreibung geradezu humanitär. Er meinte auch, das Gaza-Problem sei nicht nur das von Israel: „Die Welt sollte die humanitäre Auswanderung unterstützen, weil sie die einzige mir bekannte Lösung ist.“

Nach dem israelischen Nachrichtenportal Walla werden israelische Armeeoffiziere ungeduldig und fordern eine Reduzierung der sowieso schon nicht ausreichenden Lebensmittel- und Treibstofflieferungen in den Gazastreifen. Das würde Unruhen auslösen und Druck auf die Hamas-Führung ausüben.

Ein anderer hoher Regierungsangehöriger erklärte schließlich, Israel würde mit keinen Ländern über die Aufnahme von Palästinensers sprechen. „Es gibt in Israel Leute, die glauben, dass die Gaza-Bewohner bereit sind, freiwillig auszuwandern”, sagte er in einem Briefing für israelische Journalisten unter der Bedingung der Anonymität. “Meiner Meinung nach ist das eine unbegründete Illusion. Kein Land wird 2 Millionen Menschen aufnehmen, oder 1 Million, oder 100.000, oder 5000. Ich weiß nicht, woher diese Idee stammt.” Smotrich könne dies wünschen, aber was könne er machen? Offenbar ist die Regierung zerrissen, ob sie diesen Plan verfolgen soll, der völlig unrealistisch ist, wenn Israel nicht viel Geld für die Aufnahme an arme Länder zahlen oder das Leben im Gazastreifen so unmöglich machen würde, dass andere Länder aus humanitären Gründen gezwungen würden, Palästinenser aus dem Gazastreifen aufzunehmen.

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34 Kommentare

  1. Die Idee klingt wie die der geistigen Brüder des Zionismus, des deutschen Nationalsozialismus. Damals wollten die Nazis die Juden nach Madagaskar abschieben. Als das nicht klappte, kam die Endlösung. Würde mich nicht wundern, wenn solche Ideen ebenfalls in den Köpfer der Zionisten herumschwirren. Im Prinzip haben sie es ja auch schon gesagt und sie setzen es auch gerade um – die Lager selbst werden vermutlich folgen, wenn sie Erfolg haben.

    1. Der Madagaskar-Plan stammt von den Polen. Vertreter der polnischen Regierung bzw. Junta besuchten aus diesem Grund 1937 die franz. Kolonie Madagaskar.
      Nach dem Sieg der Nazis über Frankreich tauchte die Idee für einen kurzen Moment im Juni 1940 wieder auf.

    2. Solche Ideen sind älter als der Nationalsozialismus. Es gab z.B. mal hessische Fürsten die ihre “Landeskinder” an die Briten verkauft haben damit sie im fernen Amerika die Revolution niederschlagen sollten.

      Juchheißa nach Amerika
      dir Deutschland gute Nacht
      Ihr Hessen präsentiert´s Gewehr
      der Landgraf kommt zur Wacht

      Ade Herr Landgraf Friedrich
      du zahlst uns Schnaps und Bier
      schießt Arme Mann und Bein uns ab
      so zahlt sie England dir

      Ihr lausigen Rebellen ihr
      Gebt vor uns Hessen acht
      Juchheißa nach Amerika!
      Dir Deutschland gute Nacht

      Text und Musik: Verfasser unbekannt
      in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 333, „Verkauf hessischer Landeskinder nach Amerika“)

      Was bekanntlich nicht geklappt hat und heute zahlen es uns die Amis brühwarm heim … Der Kongo ist seit ewigen Zeiten Bürgerkriegsgebiet aber sehr rohstoffreich (z.B. Coltan), was inzwischen andere afrikanische Staaten zur Intervention in den Kongo bewogen hat.
      Seit dem Beginn des Abbaus starben alleine eine halbe Million kongolesischer Soldaten im Kampf um die Kivu-Region gegen Truppen aus Ruanda und Uganda sowie gegen Milizen
      https://www.planet-wissen.de/natur/fluesse_und_seen/kongo/pwiekampfumdiekongoschaetze100.html

      Und in eine solche Umgebung möchten die Israelis die Palästinenser schicken, aus einer belagerten Stadt mit bürgerkriegs-Charakter hinein in einen jahrzehntealten handfesten Krieg von Staaten um Rohstoffe. Ich glaube die Palästinenser stehen vor der Wahl ob sie lieber verhungern oder ersticken wollen …

        1. Natürlich gab es da auch noch andere Herrscher die das genauso handhabten bis hin zur “Schweizer Garde” die sich ursprünglich nicht nur beim Vatikan sondern bei jeden verdingten der sie bezahlte. Man könnte auch auf die die frühere Deportation von Gefangnen nach Australien, Neu-Kaledonien und Guyana verweisen, anderererseits warum ist der Bürgerkriegsstaat Kongo mit einer Ansiedlung der Palästinenser einverstanden?
          “Seit dem Beginn des Abbaus starben alleine eine halbe Million kongolesischer Soldaten im Kampf um die Kivu-Region gegen Truppen aus Ruanda und Uganda sowie gegen Milizen” –

          Die Palästinenser als Kanonenfutter da wollte ich mit dem Hessenvergleich hinaus. Und natürlich ist Coltan nicht ganz unwichtig für High-Tec-Industrie die ja auch in Israel viele Standorte hat:

          Das aus Coltan gewonnene Tantal wird zur Herstellung der in nahezu jedem elektronischen Gerät verwendeten Tantal-Elektrolytkondensatoren benötigt. Coltan ist somit z. B. für die Produktion von Laptops, Smartphones, Digitalkameras, Spielekonsolen oder Elektroautos relevant.

          1. Ja jetzt verstehe ich den Vergleich. Naja dir Soldaten waren zumindest halbwegs freiwillig (die damaligen Rekrutierungsgepflogenheiten waren jetzt nicht die Freundlichsten). Trotzdem ist vertriebene Kriegsflüchtlinge in den Kongo abzuschieben schon noch etwas anderes.

            Der Hunger auf Tantal, weil alles so schön dünn sein soll, hat sich vervielfacht. Aucu Fernseher und andere Geräte verbauen solche Kondensatoren obwohl man mit wenig mehr Platzverbrauch anders aufgebaute Kondensatoren ohne Tantal verbauen könnte. Aber “der Markt” will das so. Obwohl ja fast nichts anderes mehr angeboten wird. Aber der Kunde ist wieder Schuld. Oder so. :-/

            Auch so eine Baustelle wo man mal etwas machen sollte. Vor den Smartphones, superflachen Laptops und Rasiermesser dünnen Fernsehern brauchte man kaum Tantal außer für ein paar Spezialanwedungen wie Luft und Raumfahrtelektronik. Tja wie könnte man die Verwendung einschränken?

  2. Sich vertreiben lassen oder verhungern – beides freiwillig, versteht sich. Die Israelis sind ja keine Unmenschen.

    PS Zum Thema “israelischer Stil” meinte heute morgen Experte Steinberg im DLF: für den Anschlag im Iran seien eher nicht die Israelis vernarwortlich. Frauen und Kinder umzubringen, das sei doch nicht ihr Stil. Gut daß wir sie haben, diese Experten; wir würden ja sonst irre an der Wirklichkeit.

    1. Komisch, als ich den ersten Satz las, begann er für mich so: “Die rechten Monster der Netajahu-Regierung haben kein Hehl ….”
      So verändert die Realität die Wahrnehmung.

    2. Re. Steinberg

      Mal davon abgesehen, dass Israel in den besetzten Gebieten bereits vor dem aktuellen Schlachtfest regelmäßig Frauen und Kinder umbrachte sollte der “Experte”, wenn er denn einer ist, beispielsweise Ronen Bergmans Buch “Rise and Kill first” kennen. Dieses Buch schildert Hunderte Morde des israelischen Geheimdienstes, darunter Autobombenanschläge im Libanon während des dortigen “Bürgerkrieges” der 1970-er Jahre. Meist wurden diese Anschläge, wie auch das Massaker von Sabra und Schatila, von irgendwelchen israelischen Proxies ausgeführt.

    1. Viele der Hardcore-Zionisten stammen ja aus der Westukraine.Deren Bevölkerung ist in den letzten 30 Jahren auf die Hälfte geschrumpft…einen Transfer von Menschen würde der Region gut tun.Natürlich sollten die Neuankömmlinge auch Waffen zur Selbstverteidigung erhalten…
      Diejenigen Israelis,die friedlich mit den ursprünglichen Bewohnern Palästinas zusammen leben wollen,können natürlich dort bleiben.

  3. Née, das klingt wie Cecil Rhodes: schieb das unzufriedene Proletariat ab in die Kolonien (die Natives zaehlen sowieso nicht). Oder halt: die Suendenboecke werden (dieses mal nicht in die Wueste sondern) in den Dschungel geschickt … um dort einen abermaligen Konfliktherd entstehen zu lassen (out of sight, out of mind). Kapiert ihr es immer noch nicht, wir leben in einer multi-kulturellen Welt das unser cosmopolitisches Denken herausfordert. F… k off Netanyahu und alle seine Versteher … Zukunftsverhinderer alle zusammen

  4. Das sieht leider alles danach aus, dass die Nachfahren der Holocaust-Opfer das transgenerational weitergegebene Trauma nun an den Palästinensern ausagieren. Das Labeln der Araber als Tiere oder Bestien, die Kollektivhaftung der Zivilbevölkerung für Gewalttaten der Hamas, die öffentliche Demütigung von Palästinesern durch das Verfrachten auf LKW bis auf die Unterhose ausgezogen. Und dann dieser teuflische Plan zur “freiwilligen Ausreise” der Palästinenser, der wirklich dem Madagaskar-Plan der Antisemiten sehr zu ähneln scheint.

    Wenn man das alte Testament liest, wie Gott mit seinem Volk der Juden umgegangen ist, wenn diese den Respekt verloren haben, frage ich mich wirklich, wie Gott das aktuelle Verhalten des israelischen Staates (und wohl der Einstellung der Mehrheit der Bürger) beurteilen wird und was die Konsequenzen daraus sein werden.

    Die Deutschen mussten für ihr Verhalten von 1933 bis 1945 jedenfalls schwer büßen und es zog glücklicherweise eine jahrzehntelange Aufarbeitung der Grausamkeiten nach sich, aber auch Hilfe beim Aufbau von etwas Besserem als dem Vorangegangenen.

    1. Naja, davon ist nicht viel übrig geblieben, wenn man die aktuelle Politik anschaut, außer einem hysterischen Anti-Antisemitismus im Innern gegen Regierungskritiker, Dissidenten und Kritiker der israelischen Besatzungs- und Völkermord-Politik.
      Insofern muss man sich fragen wie erfolgreich diese angebliche Vergangenheitsbewältigung war.
      Offenbar nur insofern als sie als Rechtfertigung für Moral-Weltmeistereien und Kriegsbeteiligungen jetzt als endlich “Gute” dient.

      1. Ich finde nicht, dass Deutschland besser sein muss als andere Länder. Das transatlantische Narrativ gibt es auch in anderen NATO-Ländern, in Deutschland ist der Reflex “Stand with Israel” auf Grund der Geschichte verständlicherweise noch etwas rigider als woanders. Aus meiner Sicht ist die Lehre der Geschichte, dass wir Deutschen nur ein ganz normales Volk sind mit guten und schlechten Seiten und es keinen Grund gibt, sich im Guten oder Schlechten als besonders zu betrachten.

  5. Wie schön, dass das neue Jahr beginnt, wie das alte endete. 👍
    Täglich liebevoll verordnete Rationen eines Lieblingsthemas, an dem man sich stets aufs Neue abarbeiten kann. Toll.
    Und während man beim Brennen der Nachbarhäuser zuschauen kann, ist es auch nicht wirklich von Belang, dass die eigene Bude so nebenbei und tiefenentspannt leer geräumt wird.
    Gut, dass es zu MSM “Alternativen” gibt, die diese kleinlichen und marginalen Kümmernisse auszublenden wissen.
    Da behaupte noch mal jemand, dass viele Deutsche kein sonniges (Euphemismus) Gemüt hätten!

  6. https://antikrieg.com/aktuell/2024_01_03_dielegitimation.htm

    “Am Ende dieses Krieges wird sich Israel in einer schlechteren Situation befinden als zu Beginn des Krieges. Selbst wenn Israel in der Lage ist, seine Ziele zu verwirklichen, die immer mehr in den Hintergrund zu rücken scheinen, wird die Situation des Landes schlechter sein als zuvor. Da die moralischen Aspekte dieses Krieges in Israel kaum jemanden stören, schon gar nicht die Medien, bleibt nur, die folgende Frage ehrlich zu beantworten: was hat Israel von diesem Krieg zu gewinnen? Was genau kann es sich davon erhoffen?
    Während der Chor der Armeesprecher, die sich als Journalisten ausgeben, die Erfolge der Armee bejubelt, und da fast alle Israelis glauben, dass Israel nach dem 7. Oktober alles tun kann, was es will, kann man nur nach den Gewinnen fragen. Die Verluste häufen sich bereits. Je länger der Krieg andauert, desto größer wird der Schaden für Israel.
    Man kann sich kaum einen Vorteil vorstellen, den Israel aus diesem Krieg ziehen könnte, selbst wenn man seine Schrecken und das unbeschreibliche Leid auf der anderen Seite ignoriert und sich nur darauf konzentriert, “was gut für Israel ist”, wie Israelis es gerne formulieren. Es ist sehr schlecht für Israel. Die Zukunft der Geiseln wird immer unklarer, und die Sicherheit Israels gerät immer mehr ins Wanken.”

  7. Freiwillige Auswanderung, wirklich ein schönes Wort. Völkerrecht pur. Die BRD unterstützt die Verbrechen Israels. Eretz Israel (Großisrael) ist für die BRD offensichtlich Staatsräson. Gerade liefert man Waffen für die Vertreibung der Palästinenser und den Krieg gegen den Libanon, der gerade anfängt. Der Euphrat liegt in Syrien, das die Israelis ständig bombardieren, in dem der Bürgerkrieg zwar noch nicht zuende ist, aber bisher sein Ziel verfehlt hat. Anscheinend besteht trotzdem noch Hoffnung. Der Nil steht vorerst noch nicht zur Disposition.

    1. https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2024-01/syrien-erzbischof-homs-jacques-mourad-uno-hilfe-stopp-krise.html
      Dort hat das Welternährungsprogramm wegen der Überlastung die Nahrungsmittelhilfe gestrichen.
      “Jacques Mourad richtet einen dramatischen Appell, nachdem der Hilfsplan des Welternährungsprogramms für Syrien am 1. Januar unterbrochen wurde: „Die syrischen Familien essen einmal am Tag, sie haben vergessen, was Heizung ist, was warmes Wasser ist, was eine Gesellschaft ist. Und sie leben in der Dunkelheit, ohne Licht“, sagt uns der Erzbischof von Homs.
      (..)
      Vor sechs Monaten wurde er halbiert, seit dem 1. Januar ist er ganz abgeschafft: Der Hilfsplan des Welternährungsprogramms – der UN-Agentur, die für die Nahrungsmittelhilfe in der Welt zuständig ist – für Syrien wurde gestrichen. Mehr als fünf Millionen Menschen waren auf die Lieferung von Nahrungsmitteln und lebensnotwendigen Gütern angewiesen, und das in einem Land, das sich im kommenden März dem 13. Jahr des Krieges nähert und im Februar 2023 durch ein dramatisches Erdbeben in den an die Türkei angrenzenden Gebieten weiter geschwächt wurde. Der Grund für diese Entscheidung, so die UN-Einrichtung, seien die fehlenden Mittel, die durch die Covid-Epidemie, den Krieg in der Ukraine und nun auch den Krieg im Gazastreifen gefährdet seien und das verfügbare Budget aufzehren würden. Die Zahl der Menschen, die in ernster Ernährungsunsicherheit leben würden, werde auf über 12 Millionen geschätzt.”

  8. Die „Auswanderung“ der Palästinenser war schon Thema beim Besuch des Cum-Ex Olaf in Ägypten und der Trampoline in Jordanien im Oktober 2023.Bei den abschließenden Pressekonferenzen haben die jeweiligen Gastgeber die „Bitten“ aus Israel,die aus Berlin überbracht werden,offen abgelehnt…

    1. Nicht “die” Juden. Viele Juden verachten den Zionismus (ich denke sogar die Meisten). Und viele Zionisten (es gibt mehr nicht jüdische Zionisten als es überhaupt Juden auf der Welt gibt, so heißt es) sind auch gar keine Juden, ereifern sich jedoch daran unter dieser Tarnung Verbrechen zu begehen und den Antisemitusmus zu befördern, was bei Dir offensichtlich auch funktioniert hat. Diese Typen haben also quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: das Judentum verunglimpfen sowie Verbrechen verüben und sich dabei für moralisch unangreifbar halten.

      Joe Biden ist so ein bekennender Faschist pardon Zionist, ach egal. Ist ja Beides das Gleiche.

      Wie sehr die deutsche Bundesregierung den Antisemitusmus bekämoft in dieser Frage, die ihr heilig ist, kann man an zumindest zwei Dingen ablesen::dem Ehrengrabmal von Stepan Bandera nahe München (erst kürzlich aufwendig restauriert) und dem Kampf gegen Juden, die es wagen die NS-Ideologie hinter dem Zionismus zu kritisieren. Mit anderen Worten: man fragt sich was die Bundesregierung da eigentlich schützt in ihrer Staatsräson zur faschistisch-zionistischen Ideologie pardon “Israel”. Schützt sie da wirklich das Judentum (in all seiner Vielfalt) oder nicht vll doch eher das Überleben einer Ideologie, ihrer Ideologie, der faschistischen NS-Ideologie. Fragen über Fragen. Vll finden wir die Antwort ja in der Zeitenwende und der Unterstützung von Stepan Banderas Erben in der Ukraine….und dass es heutzutage strafbar ist einen Bezug zur NS-Ideologie herzustellen. Frei nach Fritz Bauer bleibt sich eben auch die deutsche “Justiz” treu, die sich allerlei Irrwitz zusammenbastelt und das dann Recht nennt und nicht etwa so, wie es eigtl heißen müsste; Ideologie oder Gesinnungsstrafrecht, also so ziemlich das Gegenteil vom normalen Strafrecht. Auch das trägt zum Erhalt dieser grausamen Ideologie bei. Deren Feinde verfolgt man heut wie damals wieder…ich weiß. Ist ein unzulässiger Vergleich, wobei man unterscheiden muss, was unsere “Justiz” in voller Absicht nicht kann, also will: vergleiche ich hier Taten oder den ideologischen Unterbau? Feines Detail, aber elementar. Die “Justiz” WILL missverstehen. Die deutsche “Justiz” will verhindern, dass ein “wehret den Anfängen” effektiv umgesetzt wird, das geht nämlich nur durch Bezugnahme.

  9. Och, keine neuen Zitate? Über die genannten wurde sich doch schon letzte Woche aufgeregt.

    Solche Zitate kommen von Rechtsradikalen, die im Moment nichts zu sagen haben, weil das Kriegskabinett regiert. Außer diesen ist niemand an einer Vertreibung der Palästinenser interessiert. Wie man sieht, wurde ger Gaza bisher schon komplett mit Wasser, Strom und Lebensmitteln durch Israel versorgt. Wobei die Hamas sicher das eine oder andere Mal das Bezahlen vergessen hat. Jetzt, wenn die Hamas weg ist, kommen die internationalen Hilfszahlungen erstmals bei der Bevölkerung an und gehen nicht mehr in den Tunnelbau und den Waffenkauf. Die Sache wird doch leichter dadurch.

    Siedler sollen da wieder kommen. Jüdische Siedler! Entsetzlich. Dass da schon zur Römerzeit solche wohnten und dass diese vertrieben wurden, weil die Hamas unbedingt einen judenfreien Staat haben wollte. Das stört Rötzer nicht. Aber Siedler! Nebenbei: da, wo die Siedler große Erfolge im Anbau von Früchten und Gemüse hatten, da konnte die Hamas den Erfolg nicht wiederholen. Um es gelinde auszudrücken.

  10. Irgendwie scheint die Propagandafront in sich zusammen fallen.
    Denn vielleicht geht den Israelis ihre Versorgung mit Essen, Trinken oder sogar die benötigten Rohstoffe aus.
    Der ganze Fokus wird auf Palästina gelegt, aber der Krieg gegen ‘Terroristen’ führt in Israel selbst zum Zusammenbruch ihres System, durch den geführten Krieg.

  11. Warum bauen die Israelis keine fünf Meter hohe Mauer um ihren Zwergstaat und langweilen sich gegenseitig, lassen aber andere Ethnien in Frieden ? Da würde ein grosses Aufatmen um den Globus ausbrechen : “Gott (wie immer dar Name ist) sei Dank !!!!

    1. “Warum bauen die Israelis keine fünf Meter hohe Mauer um ihren Zwergstaat”

      Dafür müßten sie erst einmal dessen Grenzen benennen (können und wollen). Die ändern die sich seit über 70 Jahren nahezu täglich.

    2. Sie besitzen eine natürliche Mauer, sie sind umgeben von ihren Nachbarn.
      Auch wenn das medial nicht gerne aufgezeigt wird, steht diese Mauer und wird durch die Blockade auf der Meerseite zusätzlich vergrößert.

  12. Wieder solche neuwestlichen Verniedlichungen “freiwillige oder humanitäre” Vertreibung. Was bitte ist an irgendeiner Vertreibung freiwillig oder humanitär? Demnächst das gleiche auch bei Vergewaltigung oder Mord. Aber selbstverständlich nur dann, wenn westliche Demokratien das machen.

  13. Die israelische Führung besteht aus geisteskranken Rechtsextremisten, Nazis, Faschisten. Sich deren abartigen Hass und NS-Ideologie durchzulesen kostet schon sehr viel Kraft, auch hier über Bande, in diesem Artikel.

    Dass sich die deutsche “Justiz” an diesem Hass beteiligt, möchte ich nur am Rande erwähnen, nämlich indem sie eine öffentlichkeitswirksame Großrazzia explizit nur gegen Palästinenser abgesegnet hat, wodurch diese Menschen öffentlich an den Pranger gestellt, stigmatisiert, also entmenschlicht werden sollten. Der politisch (eben aus diesem rassistischen Hass heraus) konstruierte Vorwurf der angeblichen Billigung von Straftaten ist vermutlich genauso zusammenfantasiert (selbst wenn da was dran ist, muss man das nicht so machen, dass das Bild einer öffentlichen Inquisition erzeugt wird, was den rechtsextremen Hass befeuert!! aber wem sag ich das….dass die deutsche “Justiz” ein Rechtsextremismus-Problem hat, ist nicht erst seit Fritz Bauer bekannt; Stichwort Enissa Amani und Oberst Klein etc), wie auf der anderen Seite die sog. deutsche “Justiz” laut dröhnend wegschaut, wenn tatsächlich Straftaten, nämlich Völkermord, nicht nur gebilligt, sondern auch zB militärisch unterstützt werden: zB durch unsere “die verteidigen sich nur”-Bundesregierung. Man müsste prüfen, ob und inwiefern die deutsche “Justiz” mit dieser in jedem Fall kriminellen Aktion (öffentliche Pranger sollte es seit dem Mittelalter nicht mehr geben; und nur mal zum Mitschreiben: es gibt kein Gewaltmonopol, niemand hat das Recht auf Gewalt, das muss in besonderem Maße – aufgrund des Machtgefälles – für Regierungen und staatliche Institutionen gelten; sich so etwas zusammenfantasieren ist kruder, in rechtsextremen Kreisen beliebter Blödsinn, also der Versuch Gewalt als gerecht erscheinen zu lassen; das ist gerade dann problematisch, wenn es vom Staat ausgeht; von tatsächlicher, echter Selbstverteidigung spreche ich nicht) evtl auch Beihilfe zum Völkermord leistet, indem eben – wie gesagt – Palästinensern ganz allgemein das Menschsein abgesprochen wird.

    Ok. Nun zum Eigentlichen, wobei das auch schon durchklingt: die israelische Regierung ist rassistisch, verrückt und kriminell. Ok. Sowas gibt es immer wieder, kann man nicht verhindern. Als noch schlimmer emofinde ich aber, dass der Westen dieses Treiben offen unterstützt. Es gibt kaum ein Land, welches so am internationalen Tropf hängt wie Israel. Es sollte also ein Leichtes sein über dieses Land eine totale Blockade zu verhängen, alles zu unternehmen, dass Israel militärisch nicht mehr in der Lage ist zu agieren. Der Westen könnte Druck ausüben, auch auf diplomatischer Ebene. Auch das in Schutz nehmen muss beendet werden. Wie gesagt: Israel ist schlimm. Noch schlimmer ist, dass der Westen offen mitmacht. Ohne den Westen, könnte Israel diese Position gar nicht einnehmen.

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