Wie es ist, in ein Schwarzes Loch einzutauchen

Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center/J. Schnittman and B. Powell

Die Nasa hat sich an ein Simulationsvideo gewagt, das den Betrachter hinter den Ereignishorizont bringen soll.

 

Natürlich ist alles ganz dramatisch. Die dem „immersiven“ Video unterlegte anschwellende Musik zum Finale macht das deutlich. Man fliegt zunächst zu einem angeblich monstergroßen Schwarzen Loch mit einer 4,3 Millionen mal größeren Masse als die Sonne, das umgeben ist von einer heißen und hell leuchtenden Gasscheibe. Oder das immer größer werdende Schwarze Loch saugt den neugierigen Beobachter an, der in oder hinter das dunkle Auge blicken will, aber das normalerweise in der wirklichen Welt nicht kann. Zudem werden einfallende Objekte durch die Gravitation wie Spaghetti gestreckt

Ein Schwarzes Loch ist ein extrem massereiches kleines Objekt, beispielsweise ein massereicher Stern, der am Ende seiner Entwicklung kollabiert, mit einer starken Gravitation, die die Raumzeit krümmt und deren Grenze der  sogenannte Ereignishorizont bildet. Die Gravitation verhindert, dass Licht oder Materie aus dem Ereignishorizont entweichen kann, was auch jeden Beobachter außerhalb daran hindert, in es hineinzublicken und das Geheimnis zu lüften. Letztlich ist ein Schwarzes Loch eine Art Falle. Alles, was hinter den Ereignishorizont gerät, kann der Gravitation nicht mehr entkommen und daher von außerhalb nicht gesehen oder anderweitig beobachtet werden.

Der Weg zum Ereignishorizont wird als Fahrt durch mehrere hell leuchtende Photonenringe dargestellt, die  durch Beugung des Lichts um das Loch kreisen und nach und nach schwächer und dünner werden, je öfter sie gekreist sind. Im Hintergrund verschwindet mit dem Näherkommen der Sternenhimmel. In Sekunden durchreist die simulierte Kamera 640 Millionen km und braucht in Wirklichkeit 3 Stunden, um zum Ereignishorizont zu kommen. Das wäre dann doch für den normalen Betrachter zu langsam. Zudem würde für einen äußeren Beobachter das Bild der Kamera allmählich einfrieren.

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„Am Ereignishorizont fließt sogar die Raumzeit selbst mit Lichtgeschwindigkeit, der kosmischen Geschwindigkeitsgrenze, nach innen. Sobald die Kamera den Ereignishorizont durchquert hat, rasen sowohl die Kamera als auch die Raumzeit, in der sie sich bewegt, auf das Zentrum des Schwarzen Lochs zu – einen eindimensionalen Punkt, der als Singularität bezeichnet wird und an dem die physikalischen Gesetze, wie wir sie kennen, nicht mehr gelten. ‚Sobald die Kamera den Horizont überquert, ist ihre Zerstörung durch Spaghettifizierung nur noch 12,8 Sekunden entfernt‘, so Schnittman. Von dort aus sind es nur noch 128.000 Kilometer bis zur Singularität. Diese letzte Etappe der Reise ist in einem Wimpernschlag vorbei.“

In einem weiteren Video nähert sich die virtuelle Kamera nur dem Ereignishorizont, überschreitet ihn aber nicht. Wenn ein Astronaut dies machen würde, während seine Kollegen weit weg in einem Raumschiff warten, würde er jünger als diese zurückkehren: „Das liegt daran, dass die Zeit in der Nähe einer starken Gravitationsquelle und bei Bewegungen nahe der Lichtgeschwindigkeit langsamer vergeht“, schreibt die Nasa. Wären also Schwarze Löcher eine Art Jungbrunnen?

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Und wie ist es dann in einem Schwarzen Loch? Die Kamera wird zerstört, es wird schwarz … Es ist halt einfach ein Schwarzes Loch.

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19 Kommentare

  1. Am besten noch mal bei Stephen Hawking nachschlagen, der hat das mit dem Astronauten und den schwarzen Loch recht anschaulich erklärt. Aber als Spoiler schon mal vorweg, ein „Jungbrunnen“ gar eine Rückkehr ist unmöglich da die Singularität den Astronauten auseinanderreißt, Die „Einzelteile“ wiederum können das Schwarze Loch nicht mehr verlassen. Es ist zwar möglich das einzelne Zellen jünger sind als andere – aber das nützt auch nichts mehr wenn die Zellen auf ewig gefangen sind und die Person als solches nicht mehr existiert.

    Vielleicht doch noch mal mit der Alte-Weiber-Mühle probieren?
    https://internet-maerchen.de/maerchen/alte-weiber-muehle.htm

  2. Wenn es für tatsächliche Beschäftigung mit diesem wirklich interessanten Phänomen nicht mehr reicht, dann muss das halt popularisiert werden und allerlei Unfug darf spekuliert werden….
    Für die theoretischen oder gar mathematischen Probleme in Bezug auf schwarze Löcher ist unser Bildungssystem inzwischen zu kaputt und degeneriert. So müssen halt Eindrucksvolle Visualisierungen her, die keinerlei Erkenntnisgewinn bringen, eher im Gegenteil dazu verleiten, Spekulationen und Effekthascherei als Tatsachen anzunehmen. Immerhin hat man es in einem Video der NASA gesehen, dann muss es ja so sein, oder?
    Komplexe Sachverhalte können eben nur bis zu einem bestimmten Grad herunterreduziert werden, ohne sie zu sehr zu verfälschen. Es doch zu versuchen ist ehrenwert, aber im besten Fall nutzlos und im schlimmsten schädlich, indem es falsche Annahmen und unbewiesene Spekulationen als angebliches Wissen in die Welt trägt, die dann sehr lange benötigen, um korrigiert zu werden.an denke nur an Spinat und seinen Eisenreichtum. ;o)
    Aber nun wissen wir, dass die NASA ihren Supercomputer schon mal fünf Tage rechnen lässt bei 0,3 Prozent seiner Rechenleistung….

  3. Was ist so bemerkenswert an diesem Video. Bewegt es sich in unserem Wissens Horizont. Wenn ja, dann befriedigt es nur die Neugier des Konsumenten. Wenn nicht, welche Erkenntnis bringt es, und das ist das Spannende.

  4. Nochmal: entweder gibt es „Schwarze Löcher“, also punktuelle Konzentrationen im Raum aus denen nichts entkommen kann – und damit keinen Urknall —
    oder es gab einen Urknall – aber keine „Schwarzen Löcher“.

    Die Annahme beider Ideen als Gegebenheiten führt zu einer Kontradiktion.

    Die Physiker sollten sich endlich mal entscheiden. Und nein, die Kunstgriffe wie der Widerspruch angeblich aufgelöst werden würde, dass das Universum aus einem Punkt heraus expandiert wäre, und dass angeblich aus einer punktuellen Konzentration im Raum nichts entweichen könne, will ich gar nicht wissen. Geschwurbel haben wir schon so genug auf der Welt.

    Spätestens seit Einstein muss „Wissenschaft“ irgendwie paradox sein, um „echt wissenschaftlich“ zu wirken. Und mithilfe von Widersprüchen kann man wirklich alles erzählen. Den größten Schmu. Nee, verarschen kann ich mich selber.

    Am Rande: für was hat Einstein den Nobelpreis der Physik erhalten? Für die verdrehte kinetische Energiegleichung E=mc²? Nee! Für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effektes. Also nicht einmal für die Entdeckung des Effektes selbst. Denn Einstein hat nichts erforscht. Er hat nur herumgedanckenexperimentiert. Manchen nennen das auch „spintisieren“.

    Nicht einmal die Idee Lichtquant, mit dem Einstein den photoelektrischen Effekt erklärte, geht auf Einstein zurück.

    Unsere neuere Wissenschaftsgeschichte ist nichts als Betrug und Verarschung.

    1. Zitat aus dem Vorwort von „Das Wirken der Unendlichkeit“ von C. Castaneda:
      „Ein Mann blickte auf seine Gleichungen und sagte, das Universum hat einen Anfang Es hat einen Knall gegeben, sagte er. Einen Urknall, und das Universum war geboren. Und es dehnt sich aus, sagte er.

      Er berechnete sogar die Lebensdauer: Zehn Milliarden Umkreisungen der Erde um die Sonne. Die Welt jubelte, Man hielt seine Berechnungen für Wissenschaft. Niemand bedachte, daß der Mann mit der Annahme, das Universum habe einen Anfang, lediglich der Logik seiner Muttersprache gefolgt war. Diese Logik verlangt den Anfang wie eine Geburt und Entwicklungen wie das Heranwachsen und das Ende wie den Tod als Darlegungen von Fakten. Das Universum hatte einen Anfang, und es wird alt, so versicherte uns der Mann, und es wird sterben, wie alles stirbt, wie auch er starb, nachdem er mathematisch
      die Logik seiner Muttersprache bestätigt hatte.

      Die andere Sprache

      Hatte das Universum wirklich einen Anfang? Entspricht die Theorie vom Urknall der Wahrheit?
      Das sind keine Fragen, obwohl es den Anschein hat. Ist die Logik, die einen Anfang, Entwicklungen und ein Ende als Darlegung von Fakten verlangt, die einzig bestehende Logik?
      Das ist die eigentliche Frage.
      Es gibt mehr als eine Logik.
      Es gibt zum Beispiel eine, die verlangt, daß man eine
      Vielfalt von Intensitäten als Fakten anerkennen muß, Nach dieser Logik beginnt nichts und endet nichts.
      So gesehen, ist die Geburt kein klares, eindeutiges Ereignis, sondern eine besondere Art der Intensität.
      Das gilt auch für das Heranreifen und für den Tod.
      Ein Mann mit dieser Logik stellt fest, wenn er seine Glei- chungen betrachtet,

      daß er genug unterschiedliche Intensitäten berechnet hat, um glaubwürdig sagen zu können, das Universum hatte keinen Anfang, und es wird niemals enden, aber es durchlief, es durchläuft und wird in Zukunft endlose Veränderungen der Intensität durchlaufen. Dieser Mann könnte sehr wohl zu dem Schluß kommen

      und sagen:

      Das Universum ist das Vehikel der Intensität. Man kann es benutzen,um sich endlos lange durch Veränderungen zu begeben.

      All das und noch viel mehr wird er erkennen, ohne vielleicht jemals zu begreifen, daß er bloß die Logik seiner Muttersprache bekräftigt.“

    2. „Kontradiktion“
      Nicht unbedingt. Z.B. wenn im innern eines SL ein eigenes Universum entsteht.
      Es stimmt allerdings die ganze Urknall Theorie hat noch viele Löcher.

      1. Also wären wir in einem Schwarzen Loch eines Schwarzen Lochs eines Schwarzen Lochs eines Schwarzen Lochs, … oder so?
        Aber dennoch bleibt die Kontradiktion bestehen: wie soll es einen Urknall gegeben haben wenn Energie-Masse-Punktkonzentrationen doch gar nicht expandieren können?

        Der Urknall war eine Erfindung eines Jesuiten um für Gottes Wirken ein Plätzchen in das moderne naturwissenschaftliche Weltbild einzuspinnen. Der Entdecker der Rotverschiebung, Hubble, auf den sich alle Urknalltheoretiker berufen, hat nie diesen Quark geglaubt.
        Die viel naheliegendere Erklärung, dass das Licht beim Weg durch das gar nicht leere Weltall eine Veränderung erfährt, wird mit Wortschöpfungen wie „Lichtalterung“ verspottet. Da ist nichts mit „Lichtalterung“, sondern natürlich trifft jedes Photon das aus weit entfernten Regionen bei uns eintifft unterwegs immer wieder auf Atome im Weltall, auf deren Kerne oder den Elektronen. Und das führt zu allen möglichen Effekten. Das Licht wird verändert, und zwar umso mehr, umso weiter es durch das All fliegt. Diese triviale Tatsache wird mit Lüge und Betrug bekämpft.
        Man denke auch mal daran, dass angeblich 95% des Weltalls aus „Dunkler Materie“ und „Dunkler Energie“ bestünde – sagt die Wissenschaft. Noch nie hat jemand diese Dinge irgendwie untersuchen können. Nehmen wir mal an, das Zeugs gäbe es wirklich. Wer wollte dann wissen können welche Wirkung dieses unbekannte Material bzw. Energie auf das durchfliegend Licht hat?

        Wir werden auf zweierlei Arten verarscht: zum einen erzählt man uns ausgemachte Lügen, und zum anderen versucht man die Tatsache aus unsrem Bewusstsein zu verdrängen, DASS WIR SO GUT WIE GAR NICHTS WISSEN! Anscheinend kennen wir ja sogar 95% des Inhalts des Kosmos schlicht nicht.
        Gleichzeitig wird in Wissenschaftssendungen und von „Experten“ und Universitäten und Autoren der Eindruck verbreitet, wir wüssten schon praktisch alles, nur ein paar ganz wenige Puzzleteilchen müssten noch an den Richtigen Platz gerückt werden, und dann wäre unser Bild vom Weltall und dem ganzen Rest komplett. Was für eine Hybris und Lesch, MaiThi und Konsorten sind deren Propheten.

        Aber man kann genau hier sehen, wie diese riesige Verarschung wirkt: kein Mensch kann mehr trivialste Behauptungen beurteilen, kein Mensch kann mehr offen Widersprüche erkennen. Lieber lebt man mit einer offensichtlichen, eklatanten Lüge, als dass man Totalversagen der (seiner) westlichen Kultur eingestehen würde.

  5. Oh, das ist aber sehr erfreulich, dass hier auch mal ein wissenschaftliches Thema angesprochen wird. All das ist irgendwie verwirrend, aber es gibt eins, was immer gleich bleibt und sich nicht verändert. Es ist die Konstanz der Lichtgeschewindigkeit, wie von Albert Einstein festgestellt.

    Hierzu mal das Shapiro-Experiment aus den 60-ern:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Shapiro-Verz%C3%B6gerung#Status_bereits_durchgef%C3%BChrter_Experimente

    Ein Radarstrahl wurde an der Sonne vorbei geschickt und an der Venus reflektiert. Das ging auch noch, als die Venus eigentlich schon hinter der Sonne verschwunden war. Das, weil sich das Licht um die Sonne herum krümmt. Weiterhin stellte man fest, dass das Licht in Sonnennähe etwas langsamer unterwegs ist. Jetzt Frage: was beobachtet ein Wissenschaftler, der diesen Strahl in Sonnennähe beobachtet? Das Licht ist langsamer, für uns, die wir das von außen beobachten. Für den Wissenschaftler allerdings nicht, denn für ihn vergeht die Zeit etwas langsamer. Sodass insgesamt auch für ihn die Lichtgeschwindigkeit konstant bleibt., Was nun unter noch etremeren Bedingungen im Schwarzen Loch ebenfalls der Fall sein wird. Sage ich, wissenschaftlicher Konsens ist das nicht.

    Nicht ganz klar wird in dem Video, ob die NASA der Meinung ist, dass die Schwerkraft das blaue Licht stärker krümmt als rotes, wie es bei der Lichtbrechung an einem Prisma der Fall ist. Das ist umstritten, ich meinte aber das bejahen zu können und zwar anhand der Beobsachtung von Einsteinringen:
    https://astrodicticum-simplex.at/2023/07/sternengeschichten-folge-555-die-geschichte-des-einsteinrings/#comment-219814

  6. Das schwarze Loch, ist das nicht die Frau mit dem Titel Dr. der Physik, die hier mal gebundeskanzlert hat?
    – einen eindimensionalen Punkt, der als Singularität bezeichnet wird – hies bei ihr noch Alternativlos.

  7. Boah ey, die Ränder der Wissenschaft! Da, wo Analyse in Spekulation übergeht und sich das Tor zur Religion öffnet. Faszinierend. Schwarze Löcher, weiße Löcher, dunkle Materie, dunkle Energie. Es ist doch irgendwie tröstlich, über diese Dinge zu spekulieren, während dieser unbedeutende Planet immer weiter auf den Atomkrieg zusteuert.

  8. Unser Problem ist doch, dass wir auf Licht begrenzt sind. Wir haben nichts anderes zum Messen.
    Deshalb haben wir solche abenteuerlichen Konstruktionen im Grenzbereich. Es ist ein Beobachtungsproblem, spektakulär aber unlogisch.

  9. wow jetzt wird sogar Hollywood in Frage gestellt.
    Wer ist besser in der ‚Wissenschaft oder fiktiver Spielfilme‘?
    Natürlich Amerika, es existiert kein anderes Land mit soviel Vorstellungen von Äksperten vorgestellt.
    Aber das Leben auf der Erde bekommen sie nicht geregelt!

  10. Irgendwie widersprüchlich – die Annahme, dass im Innern eines schwarzen Loches eine uglaubliche Masse mit unglaublicher Dichte sein soll. Verhielt sich Masse doch bisher so, dass sie bei entsprechender Konzentration zur Kernfusion kommt und dabei Masse als Energie verliert. Also müsste im scharzen Loch gerade keine Masse sein.

  11. Schwierig, mit Menschen, die keine Kenntnis von Physik haben, über Physik zu diskutieren.
    Und Meinungen sind nun mal das Gegenteil von Wissen.
    Also ich jedenfalls steige hier nicht ein.

      1. Du solltest bitte nochmal bezüglich der unterschiedlichen Kategorien Wissen, Glaube u d Meinung nachschlagen. Solange das in Deinem Hirn derart verquirlt ist, kann bei Deinen Überlegungen nichts herauskommen..
        Ich bin raus (der Artikel und der Thread sind eh schon zu alt)

  12. Wow!
    Die NASA hat den Erkenntnishorizont hinter sich gelassen. Eine Reise von der es kein Zurück mehr geben kann.

    Hätten sie doch mal Soße zu ihren Spaghettis bestellt.
    Aber hinterher ist man ja immer etwas klüger. 😉

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