Wider den anthropischen Exzeptionalismus – Endgame

Bild: Nasa

 

Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön. Laozi, Daodejing

Prolog: Anschreiben

Liebe Wirbeltiere der Spezies homo sapiens,

diesen Disclaimer kennen Sie ja schon: der Text dieses Dokuments ist ausschließlich aus der Perspektive der Biosphäre geschrieben, nicht aus der Sicht der Menschheit.

Schrumpfen oder Aussterben – das sind die noch verbliebenen, der Menschheit langfristig von der Biosphäre zugestandenen Optionen: Wachstum ist out. Gesteuert von der abwegigen Idee des anthropischen Exzeptionalismus, befindet sich die Spezies homo sapiens immer noch auf dem Pfad zum Aussterben, aber der Wechsel auf den Pfad des Schrumpfens ist noch möglich. Als Wirbeltier-Spezies unterliegt sie der von ihr an den wildlebenden Wirbeltieren praktizierten und damit festgeschriebenen Schrumpfungsrate (Living Planet Index) von 60% gemäß WWF Living Planet Report 2018 (die Updates ab 2020 bleiben erstmal unberücksichtigt), die bis 2060 umzusetzen ist (Agenda 2060 [1]).

Die Essenz der Schrumpfungs-Verpflichtung resultiert aus dem Verstoß gegen die Vermehrungs-Obergrenze „Werdet so zahlreich wie die Sterne am Himmel, aber nicht noch zahlreicher“, die es als Botschaft sogar in die heiligen Schriften diverser Religionen geschafft hat, allerdings nur in der verstümmelten Form ohne den Nebensatz. Die aber auch noch in der gekürzten Version enthaltene Aufforderung, übermäßige Vermehrung zu unterlassen, geriet dadurch vollständig aus dem Fokus. Nebenbei: wieviele Sterne kann man denn am Himmel mit bloßem Auge (und nicht mit den Hightech-Geräten tausende Jahre später!) höchstens sehen (d.h. unterscheiden)?

In diesem dritten Teil des Manifestes Wider den anthropischen Exzeptionalismus (Teil 1: Manifest für das Überleben der Spezies homo sapiens [1], Teil 2: Die Perspektive der Biosphäre – Status und Update 2020 [2], beide Teile sind weiterhin gültig) geht es um Kriterien für ein faires Schrumpfen, die mit der Selbstverpflichtung der Biosphäre zur Nicht-Intervention in spezies-internen Angelegenheiten vereinbar sind. Der Text soll Sie dazu motivieren, sich selbstbestimmt und sehenden Auges für das Überleben oder für die Teilnahme am vorzeitigen Aussterben zu entscheiden. Er soll Ihnen Entscheidungshilfen zur Verfügung stellen, ob Sie zu den Privilegierten für die zweite Option gehören. So ganz ohne Zufall wird es beim fairen Schrumpfen wohl nicht gehen – aber lassen Sie sich überraschen.

Übrigens: kein Rückgrat zu haben ist ein untauglicher Versuch, sich der Wirbeltier-Zugehörigkeit zu entziehen – das wäre ja auch unfair.

Retrospektive: was bisher geschah

BetriebssystemUpdates. Das von der Menschheit bereitgestellte schnelle globale Netzwerk zur Verbreitung biochemisch kodierter Information, wie sie sich etwa in Viren und Bakterien darstellt, wird von der Biosphäre ausdrücklich begrüßt und selbstverständlich gerne mitbenutzt, z.B. für die Verbreitung von Updates für das in jedem Menschen vorhandene, ebenfalls auf biochemischer Basis arbeitende „menschliche Betriebssystem“.

Nicht nur das Corona-Virus profitierte von diesem globalen Netzwerk – schon vorher ließ sich ein Firmware-Update (mit Bonuspunkte-Zähler) für dieses Betriebssystem in kurzer Zeit bei fast allen Menschen einspielen, von geringfügigen Ausnahmen mal abgesehen: beispielsweise bei der indigenen Bevölkerung der Andamanen-Insel Nordsentinel (Sie erinnern sich vielleicht: diese Menschen haben den Angriff eines evangelikalen US-Eindringlings 2018 mit Pfeil und Bogen nachhaltig abgewehrt). Hier liegt die Update-Quote wohl noch bei 0%. Seitdem können fast alle Menschen Bonuspunkte für privilegiertes vorzeitiges Aussterben sammeln, wenn sie sich über die Regeln und Gesetze der Biosphäre hinwegsetzen.

Das ursprüngliche Konzept sah vor, daß alle Staaten und Menschen gleichermaßen von der Schrumpfungs-Verpflichtung betroffen sind (euphemistisch sich selbst als „Eliten“ bezeichnende Menschen schon bisher stärker). Dies lässt sich zu Recht als ungerecht kritisieren – daher wurden Merkmale für die faire Privilegierung gesucht und gefunden, indem kollektive und individuelle Gesinnungs- und Verhaltens-Abhängigkeiten berücksichtigt werden. Es geht wohl nicht ohne spezifische Schrumpfungsraten – aber das ahnen Sie ja bereits? So können etwa bestimmte Menschengruppen für ihre Mitglieder kollektive Bonuspunkte sammeln. Und jedem vernünftigen Menschen sollte einleuchten, daß z.B. quasi-gleichgeschaltete Narrativ-Propagandisten für die Evolution entbehrlich sind, ebenso wie deren willfährige „Konsumenten“.

Dazu jetzt mehr en detail.

 

Kriterien für ein faires Schrumpfen

Vorbemerkungen. Als Randbedingung für die Kriterien gilt: das Prinzip der Nicht-Intervention wird eingehalten, d.h. die Biosphäre interveniert nicht direkt in spezies-interne Angelegenheiten.

Kern-Thema des aktuellen Textes ist die Bereitstellung einer Fairness-Komponente für ein „flexibles“ Schrumpfen – Schrumpfen durch Aussterben einer privilegierten Teil-Population. Wenn Sie z.B. gemäß Ihrer Selbsteinschätzung zu den „Guten“ zählen, könnten Sie schon mal tendenziell privilegiert für das Aussterben sein, denn Selbstbeweihräucherung ist kein positives Selektionskriterium für die Evolution. „Für die Evolution entbehrlich“ – das ist die Daumenregel für das faire Schrumpfen.

Wie alle anderen Spezies existieren Menschen aus Sicht der Biosphäre nicht aufgrund irgendeines Existenzrechts: ein solches gibt es in der Biosphäre nicht, und erst recht nicht für Subspezies und deren formale Schöpfungen. Nichtsdestotrotz existieren Spezies „einfach so“, weil die Evolution ihre Existenz bis zu ihrem Aussterben zulässt. Da wir gerade bei Rechten sind: mit dem Inkrafttreten der Fairness-Komponente wird das bereits zugestandene Mitbestimmungsrecht [2] aufgeweitet zu einem – allerdings obligatorischen – Selbstbestimmungsrecht („Selbstbestimmungsgesetz“).

 

Exkurs 1. Wenn das Schrumpfen nicht schnell genug geht, kann die Biosphäre z.B. eine Art „Schrumpfungs-Beschleunigungsgesetz“ erlassen. Gegenwärtig widerstrebt es der Biosphäre, bei der Schrumpfung z.B. auf menschenfleischfressende Aliens zurückzugreifen (pardon – es muß natürlich heißen: mensch*innenfleischfressende Alien*innen – hier ist Gendern angebracht: es prägt sich dann besser ein), auch wenn die NASA seit Jahrzehnten die Speisekarte mit den beiden hier vorhandenen Fleischsorten bereits galaxieweit verteilt hat. Die Einladung zur Plünderung einer Ressource, die auf diesem Planeten im Überfluß vorhanden ist, an außerirdische Interessenten bleibt aber als ultima ratio im Rennen.

 Unser Fokus ist die Identifizierung von Verhaltensweisen und Haltungen (als Determinanten des Verhaltens), die für das Privileg eines vorzeitigen Aussterbens qualifizieren, weil sie „für die Evolution entbehrlich“ sind. Diese Eigenschaften definieren dann die Fairness-Komponente für das selbstbestimmte Ausscheiden aus der Sphäre des Lebendigen.

Rein „zufälliges“ Ausscheiden (z.B. jeder x-te – und wer zählt ab?) wäre ja so fade – aber „ergänzend zufällig“ verbleibt im Rennen. Dieses stochastische Schrumpfen geschieht durch zufällige, von der Biosphäre nicht kontrollierbare Ereignisse (Erdbeben, Vulkanausbrüche, kosmische Katastrophen usw.), sofern sie nicht von Menschen gezielt herbeigeführt werden.

Welche Haltungen und Verhaltensweisen privilegieren zum Aussterben?

Erstens. Biosphären-Plünderung

Die Folgen der vom Wachstumswahn getriebenen Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung sind bekannt: monströse Naturzerstörungs-Orgien wie z.B. Umweltverschmutzung durch Konsum-Müll, Bodenverdichtung, Bodenversiegelung, Ressourcen-Plünderung (nach den fossilen und den biologischen sind nun vermehrt die mineralischen Ressourcen dran), Regenwald-Abholzung, Zerstörung der Regenrückhalte-Funktion des Bodens, Zerstörung der Artenvielfalt, Vermüllung des erdnahen Weltraums, Biosprit-Gewinnung aus Lebewesen (Ausnahme-Regeln für die Nahrungskette können nicht für Energiequellen in Anspruch genommen werden). Es gibt kein Menschenrecht auf Biosphären-Plünderung – für dieses Verhalten sammeln Sie Bonuspunkte.

Zweitens. Inkompatible Parallelwelten

Das Ziel der Evolution (wenn sie denn überhaupt ein „Ziel“ verfolgt) ist die Ausdifferenzierung, nicht die Gleichmacherei (der melting pot) oder die Welt der Klone, und die Eindämmung von Größenwahn und Exzessen, die dieses Ziel beeinträchtigen. Eine individuelle oder gruppenspezifische „Personalisierung“ der unmittelbaren „Umwelt“ ist erlaubt und erwünscht, solange man sich im Rahmen weitgehend kompatibler Parallelwelten zur Biosphäre bewegt und auf die Missionierung Andersdenkender verzichtet.

Bei einer „Personalisierung“ besteht immer das Risiko des Zu-weit-Gehens: der Eintritt in eine nicht mehr hinreichend kompatible Parallelwelt bzw. Anti-Welt mit Antibionten als Bewohnern. Dort finden sich Phänomene wie nachstehend gelistet (exemplarisch, ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

  • Das mutwillige oder blinde Außerkraftsetzen biologischer Regelkreise: ein feindseliger Akt gegen die Biosphäre, der häufig mit einem moralischen oder ideologischen „Heiligenschein“ dekoriert wird.
  • „Zukunftsvisionen“, die der Phantasie von Kleptokraten zwecks Bereicherung entsprungen sind.
  • Ersetzen der Biosphäre durch den Markt-Popanz als pseudo-allmächtigen Akteur.
  • Wissenschaft wird unterwandert und dann ersetzt durch ideologisch und kommerziell durchseuchte, drittmittelgesteuerte Wissenschafts-Kulte, erkennbar an eigenem Katechismus und eigenen Klerikern: der neue Weg – weg vom (hypothetischen) Wissen zum Glauben („Glaubensgewißheit“).
  • Zeitgenössische Modetorheiten, die als nachhaltige Errungenschaften angepriesen werden.
  • Die Parole „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“: sie beschreibt die dümmste Strategie zur Lösung labyrinth-artiger Probleme, die für das zukünftige Leben auf diesem Planeten anfallen.
  • Die Biosphäre bestreitet, daß fremdbestimmte Wesen (die sich durch Kadavergehorsam, Untertanengeist, Obrigkeitshörigkeit auszeichnen) und „fremdbestimmende“ Wesen (z.B. Veranstalter zu „Zeitenwenden“ mit Inquisition, Ketzerverbrennung, Kreuzzügen) als Daseinsformen für das Leben auf diesem Planeten qualifiziert sind – erst recht nicht als höchste Daseinsformen.
  • Über den spezies-internen Exzeptionalismus-Wahn („auserwähltes Volk“, „auserwählte Rasse“, „auserwählte Ideologie“ usw.) und seine Propagandisten werde ich mich hier nicht auslassen.

Wenn Sie aktuell in einer nicht mehr hinreichend kompatiblen Parallelwelt „leben“, dann sollten Sie schon einmal damit anfangen, sich nach einem neuen „Provider“ umzusehen. Den sollte es doch im zeitgenössischen Weltmodell („der Markt wird es schon richten“) geben: die Pharma-Industrie und die Betreiber der digitalen Welten scharren schon mit den Füßen. Sie könnten sich z.B. ins Internet „hochladen“ – dort wären Sie immerhin bis zum nächsten Miyake-Ereignis [3] sicher. Alternativ bietet Ihnen die Pharma-Industrie sicher bald die Entwicklung vom Pharma-Abonnenten über den Pharma-Junkie bis zum Pharma-Zombie als Selbstoptimierungs-Pfad an.

Selbstverständlich dürfen Sie auch direkt aus der Sphäre des Lebendigen ausscheiden, gerne mit Frieren, Hungern, Energiesparen usw. als Einstieg anfangen oder historischen Vorbildern nacheifern, z.B.

  • dem Massenselbstmord (1978) der „mental zwangsgeimpften“ Volkstempel-Sekte des Reverend Jim Jones in Guayana – bei Bedarf lässt sich das auch um einige Größenordnungen hoch-skalieren;
  • dem Massenselbstmord (2023) der Shakahola-Sekte („durch Hungern Jesus näherkommen“).
  • Auf die zeitgenössischen Nachfolger der „Für Gott, Kaiser und Vaterland“-Sekte möchte ich hier nicht weiter eingehen, auch wenn sie gerade zum Heldentod animieren und damit die Aussterbe-Tüchtigkeit ihrer Mitglieder erhöhen.

Exkurs 2: Danksagung. Unter dem Aspekt der Fairness begrüßt es die Biosphäre außerordentlich, wenn sich Wesen, die sie ursprünglich als Angehörige der Spezies homo sapiens angesehen hat, sich als quasi-hirntote, fremdgesteuerte Zombies outen, die sich willig betreutes Denken und betreutes Handeln verschreiben lassen. Wenn dann noch die Täter ihren Opfern gleichgestellt werden, erleichtert dies den Schrumpfungsprozeß ungemein: die für die Evolution auf diesem Planeten entbehrlichen Wesen bestreiten schwerpunktmäßig die unabwendbare Schrumpfung durch Aussterben und erhöhen damit die Überlebenswahrscheinlichkeit all jener, deren Lebenswelt innerhalb des Toleranzbereichs der Regeln und Gesetze der Biosphäre angesiedelt ist. Die Überlebenden sollten wissen, daß sie diesen Antibionten, die sich so selbstlos opfern, zu ewigem Dank verpflichtet sind.

Drittens. Sabotage der Schrumpfungs-Verpflichtung

Wesentlich schwerer als die bloße Verweigerung der Schrumpfung wiegt die Sabotage dieser Verpflichtung, z.B. durch „Bevölkerungs-Import“ (Vorsicht, Unwort! – Ausnahme: die „Nachbarschaftshilfe“ für angrenzende Nachbarn wird in Krisenzeiten vorübergehend toleriert). Sofern dabei die Schrumpfungs-Verpflichtung eingehalten wird, ist geförderte Immigration nicht verboten – immerhin wird damit anderen Staaten beim Schrumpfen geholfen. Wenn nicht – ein Fall für kollektive Bonuspunkte.

Viertens. Zahlungsverweigerung/Zahlungsverzug bzw. Verzug bei der Schuldentilgung

Zitat aus Teil 2 [2]: Maßnahmen zur Schrumpfung sind bisher nicht erfolgt oder waren nicht erfolgreich. Ab sofort gilt daher für jeden Staat, der sich der Kooperation verweigert, eine Zahlungspflicht für die auf ihn entfallende anteilige Wirtschaftsleistung der Biosphäre:

  • für schrumpfungsunwillige Staaten rückwirkend ab 2020,
  • für Staaten mit künstlichem Bevölkerungswachstum … rückwirkend ab 2015.

In besonders dreisten Fällen mit jahrelanger Schrumpfungs-Verweigerung behält sich die Biosphäre die rückwirkende Festsetzung eines noch früheren Zeitpunktes vor. Zahlungen für das vergangene Jahr werden jeweils zum Ende des folgenden Jahres fällig gestellt. Bei Zahlungsverzug ist das Datum 1. Januar 2025 im zitierten Text zu beachten.

Da in vielen Fällen die Wirtschaftsleistung durch Raubbau und Zerstörung natürlicher Ressourcen entnommen wurde (z.B. Regenwaldabholzung, Tagebau, Bodenversiegelung), behält sich die Biosphäre vor, zusätzlich Schadenersatz in Rechnung zu stellen. (Ende Zitat)

Es geht hier also um die Zahlungspflicht bei Inanspruchnahme der Wirtschaftsleistung der Biosphäre. Schuldner sind die angesprochenen Staaten, die aber die Tilgung auf ihre reichsten Staatsbürger abwälzen können. Übrigens sind viele heutige Milliardäre genaugenommen Milliarden-Schuldner („Sonderschulden“, fälschlich als Vermögen geparkt), sobald man ihnen die von ihnen vereinnahmte Wirtschaftsleistung in Rechnung stellt.

Fünftens. Bedrohung der Integrität der Biosphäre

Dies ist keine spezies-interne Angelegenheit: hier gilt also nicht das Prinzip der Nicht-Intervention. Eine „rote Linie“ der Biosphäre ist überschritten, und die Reaktion erfolgt nach dem top-down-Prinzip: folgerichtig werden jene Menschen privilegiert, von denen die stärkste Bedrohung für andere nicht-menschliche Spezies ausgeht. Geht diese Bedrohung z.B. von einem Staat aus (Hinweis: hier sind ausschließlich schädigende Aktionen gegen die Biosphäre gemeint, spezies-interne Aktionen bleiben unberücksichtigt, sofern dabei keine anderen Spezies zu Schaden kommen), so erwerben neben der Staatsführung ggf. auch Teile seiner Bevölkerung kollektive Bonuspunkte für das privilegierte Aussterben.

 Exkurs 3. Ein aktuelles Fallbeispiel für ein einzelnes Bedrohungs-Ereignis ist der durch die Sprengung der Nordstream-Pipelines begangene Terroranschlag auf die maritime Fauna der Ostsee, bei dem zu prüfen war, ob und in welchen Ausmaß die Integrität der Biosphäre gefährdet wurde. Im Ergebnis hat die Biosphäre „Sanktionen“ gegen die Täter und die Mittäter dieses Verbrechens verhängt – aktive Mitwisser werden im Übrigen als Mittäter eingestuft („aktive Mitwisser“ sind z.B. alle, die sich aktiv an der Verschleierung der Täter und des Tathergangs beteiligt haben). Die Biosphäre hat die beteiligten Personen durch Beschluss den Opfern unter der maritimen Ostsee-Fauna gleichgestellt, das Urteil ist zur Vollstreckung freigegeben. Erwarten Sie bitte keine spektakulären externen Aktionen – die Vollstreckung erfolgt durch Initialisierung der Selbstzerstörungsfunktion im Betriebssystem der Täter. Im Übrigen ist die Biosphäre nicht die Inquisition: sie zeigt daher ihre Folter- und Hinrichtungs-Werkzeuge nicht vor. Sollte der eine oder andere Beteiligte statt eines stillen „aufmerksamkeitslosen“ Abgangs eine spektakuläre („großartige“) Hinrichtung bevorzugen – aktuell steht es Ihnen frei, diese selbst zu inszenieren oder sich um eine öffentliche Hinrichtung auf Ihre Kosten zu bewerben – allerdings nur in Staaten, in denen aktive Sterbehilfe gesetzlich erlaubt ist.

Andererseits: nichts ist bekanntlich alternativlos – den Beteiligten wird selbstverständlich auch zugestanden, sich der Vollstreckung des Urteils zu entziehen, z.B. durch freiwilliges Ausscheiden aus der Sphäre des Lebendigen durch einen „Provider-Wechsel“. Für „passive“ Mittäter, z.B. solche, die sich als Propagandisten für den Anschlag oder als Parteigänger der Täter geoutet haben, wird noch eine weitere Alternative angeboten: sie können sich mit einem substantiellen Anteil (70%) ihres Vermögens (ersatzweise ihrer Einkünfte der nächsten 10 Jahre) „freikaufen“.

Der Schadenersatz für die Zerstörung technischer Infrastruktur fällt nicht in die Zuständigkeit der Biosphäre.

Schutz vor privilegiertem Aussterben

Sie möchten eine Teilnahme am Schrumpfen vermeiden? Kommen Sie bitte nicht auf die Idee, daß es meine Aufgabe ist, Ihre Probleme zu lösen – daher nur ein paar vielleicht hilfreiche Tipps.

An die „Zauberworte“ aus Teil 2 [2] sei erinnert: Schrumpfung, Partizipation, Rückabwicklung. Dann bleiben also noch Partizipation und Rückabwicklung als generelle Strategien übrig, wenn Sie sich nicht für privilegiertes Aussterben nach den hier beschriebenen Kriterien qualifizieren wollen.

Ein genereller Tipp: vermeiden Sie die Teilnahme an den Orgien der Kleptokraten-Sekte (Glaube an den Sieg der Reichen; Liebe zum Profit, Hoffnung auf ewiges Wirtschafts-Wachstum) oder steigen Sie aus – aus dem Wachstums-Wahn und dem Ideologie-Wahn. Der Verzicht auf den Konsumwahn ist übrigens kein Konsumverzicht.

Meine persönliche Empfehlung könnte Sie vielleicht überfordern: das Anfreunden mit der Idee der geistigen Armut. Um den medialen mentalen Müll loszuwerden, mit dem Sie überschüttet und manipuliert werden, meditieren Sie über Meister Eckharts Predigt 52 [4] beati pauperes spiritu… (Matthäus 5, 3) und erkennen Sie mit ihm und Albertus Magnus: Geistige Armut ist das Abtun des Wahns, etwas Geschaffenes könnte uns ausfüllen. Dies gilt besonders für die ideologischen und moralischen Schöpfungen von selbsternannten „Eliten“.

Exkurs 4: Blinde Flecken. „Die Biosphäre trifft keine Entscheidungen.“ Machen Sie sich bitte nicht lächerlich: wer dem Markt-Popanz oder anderen ideologischen bzw. religiösen Popanzen Willen und Entscheidungskompetenz unterstellt, diese Fähigkeiten aber der Biosphäre abspricht, sollte freiwillig aus der Biosphäre ausscheiden – die Vorstellung, ein Teil (die Spezies homo sapiens) des Ganzen würde seine Fähigkeiten und Eigenschaften nicht in irgendeiner Weise an das Ganze „vererben“, ist abwegig. Zwischen den Inseln der menschlichen Intelligenz und der Künstlichen (von Menschen „geframten“) Intelligenz (KI) erstreckt sich der Ozean der nichtmenschlichen natürlichen Intelligenz. Dieser kollektive blinde Fleck ist allerdings konstitutiv für das Suhlen im anthropischen Exzeptionalismus.

Epilog

Warum wird in diesem Beitrag nicht auf die aktuell „veranstalteten“ Krisen und Konflikte eingegangen? Dies resultiert aus der Selbstverpflichtung der Biosphäre zur Nicht-Intervention bei spezies-internen Angelegenheiten mit ggf. nur geringen „Kollateralschäden“ bei anderen Spezies. Diese tolerierte „Grauzone“ der Kollateralschäden wird aber regelmäßig dann verlassen, wenn keine oder nur geringe menschliche Verluste zu beklagen sind, aber massive Verluste bei anderen Spezies auftreten, wie z.B. beim Terroranschlag auf die maritime Ostsee-Fauna durch die Sprengung der Nordstream-Pipelines.

Die „Krisen-Shows“ der Gegenwart sind grandiose Ablenkungsmanöver und kaschieren das Endgame, das – vom Mainstream ignoriert – schon seit längerem am Laufen ist und 2024 auf die Zielgerade einbiegt. Es fand tatsächlich eine „Zeitenwende“ statt, aber eine ganz andere: in 2022 hat die Biosphäre eine Bedrohung ihrer Integrität durch die Spezies homo sapiens formal festgestellt und dieses Ereignis zum Anlass genommen, der vorgesehenen Schrumpfung dieser Spezies eine Fairness-Komponente hinzuzufügen, die für das privilegierte Aussterben eines dafür qualifizierten Teils der Menschheit sorgt.

Bitte seien Sie nicht ungeduldig, wenn Sie sich als Antibiont geoutet haben, und wundern Sie sich nicht: aus didaktischen Gründen lässt die Biosphäre das Überleben von einigen wertvollen, weil besonders abschreckenden Beispielen als temporäre Ausnahme zu – vielleicht gehören Sie dazu?

Nochmals zur Erinnerung: die formale „staatsbezogene“ Schrumpfungsrate beträgt 2% pro Jahr ab Anfang 2015 (Übererfüllung ist zulässig). Dazu kommt jetzt speziell für alle Schrumpfungs-Totalverweigerer der Jahre 2015 – 2023 das kommerzielle Nutzungsverbot für Teile der Erdoberfläche, gleichermaßen für Ozeane und Landmassen: 30% bis 2030 (teilweise schon umgesetzt) und weiter auf 60% bis 2060, zero waste und Recycling als Zielvorgaben für alle künftigen Wirtschaftsaktivitäten und – last but not least – als Highlight die Pflicht zur Kostenübernahme für die Wirtschaftsleistung der Biosphäre.

Regel. Aus Sicht der Biosphäre ist Leben unendlich wertvoller und wichtiger als das Leben oder Überleben einer einzelnen Spezies oder gar einer selbsternannten elitären „Subspezies“.

Schlusswort. Sie dürfen diesen Beitrag gerne als apokalyptische Literatur einordnen.

Addendum. Eine vorweggenommene Muster-Antwort auf unangemessene Reaktionen

Sehr geehrte(r) ***,

Ihrem Antrag auf privilegiertes vorzeitiges Ausscheiden aus der Sphäre des Lebendigen nehme ich mit Wohlwollen zur Kenntnis. Im Hinblick darauf, daß die menschliche Bevölkerung dieses Planeten ohnehin schrumpfen muss, ist Freiwilligkeit immer willkommen.

Ich muß Sie aber leider enttäuschen – ich gehöre nicht der Exekutive an und bin daher an der Umsetzung Ihres Antrags nicht involviert. Noch nicht einmal die Weiterleitung des Antrags gehört zu meinen Aufgaben – denn das ist überflüssig: das machen Sie selbst.

Vielleicht tröstet es Sie ein wenig, daß seit einem der letzten Updates Ihres großenteils in „Ihrem“ Mikrobiom lokalisierten „Betriebssystems“ ein neuer Algorithmus installiert wurde, der über die Darm-Hirn-Achse unter anderem auch auf die höheren kognitiven und motorischen Funktionen Ihres Gehirns (z.B. sprachliche Konstrukte) zugreifen und die „Inhalte“ mit einem Punkte-System bewerten kann. Die erworbenen „Bonuspunkte“ orientieren sich jetzt an der Größe der Abweichung von der „regelbasierten Ordnung“ der Biosphäre. Bei genügend vielen Punkten (der Schwellenwert kann von der Biosphäre bedarfsgerecht flexibel angepasst werden) wird automatisch ein Schreibzugriff auf die lokale Kopie (eines winzigen Ausschnitts) der Mitglieder-Datenbank der Sphäre des Lebendigen generiert und der Status des Eintrags von „passives Mitglied“ auf „Karteileiche“ (Sie wissen schon: für die Evolution entbehrlicher Antibiont) geändert. Bei der nächsten Datenbank-Bereinigung sind Sie dann dabei. Wann und wie dieser Vorgang stattfinden wird, entzieht sich allerdings vollständig meiner Kenntnis und Einflussnahme.

Darf ich Ihnen heute schon die Daumen drücken? Gerne dürfen Sie sich aber auch eigenständig um Ihr vorzeitiges Ausscheiden bemühen oder sich in Ihre alternative Lieblings-Parallelwelt absetzen, indem Sie sich einen neuen „Provider“ suchen.

 

Links und Literatur

[1] Wider den anthropischen Exzeptionalismus: Manifest für das Überleben der Spezies homo sapiens,

[2] Wider den anthropischen Exzeptionalismus: Die Perspektive der Biosphäre – Status und Update 2020.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Miyake-Ereignis, Zugriff am 27.03.2024

[4] Josef Quint, Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, München 1963, S. 303ff. Neuauflage bei Diogenes (detebe), ISBN 978-3257206425

 

Hinweise zum Urheberrecht/Copyright

Dieser Text ist gemeinfrei nach CC BY-ND 4.0 DE. Er darf übersetzt (im Zweifelsfall gilt immer die deutsche Originalversion), kopiert, aber nicht verändert werden. Text- bzw. Datenverfälschungen werden nicht nur „spezies-intern“ juristisch bewertet, sondern qualifizieren auch zu „Bonuspunkten“.

Autor: representative.biosphere (via Paul Nucleus)

Für die Richtigkeit der Übertragung zeichnet

Paul Nucleus

Ähnliche Beiträge:

38 Kommentare

  1. Schön das es Sie, Herr Paul noch gibt. Viel schöner ist es, das Sie, Herr Paul diesen Artikel auf OM publizieren durften!
    Ein Artikel der seines gleichen sucht, im Wald der Monotonie.
    Danke und mfG Pro1

  2. Sehr hübsch geschrieben, aber die Wahrheit ist viel einfacher. Weg mit der reichsten Million und die Erde reicht für 10 Milliarden!

    1. Das dürfte so nicht stimmen. Leider unterliegen fast alle Menschen, die den Kapitalismus kritisieren, berechtigt wohlgemerkt, der gleichen Überschätzung der eigenen Art, die der Autor kritisiert. Allein durch Umverteilung von Kapitalien lässt sich das Überhandnehmen von Arten bzw. deren ungenügende Anpassung an veränderte Bedingungen nicht steuern. Arten vermehren sich – anders als von St. Angela mit Bezug auf eine virale Infektion `erklärt´ – eben NICHT exponentiell.

    2. “Weg mit der reichsten Million”

      Ist es nicht so, dass die reichste Million die Gesetzesinitiativen den Parlamentariern aufträgt, die Regierungen die Gesetze verabschieden, diese dann in “der Biosphäre” – einem reaktiven System – schlussendlich ausgeführt werden?

      Die bisher üblichen Weltrettungsbemühungen funktioniert deswegen eher so, dass die “Rettung” bspw. per CO2-Abgabe zu den unteren 8 Milliarden delegiert wird.

      Das “Betriebssystem” kennt weder Moral noch Ziel, sondern hält einfach nur die Rädchen am Laufen. Lange vor der Zeit der Wirbeltiere, als die Bakterien noch keine Photosynthese betrieben, gab es keine für höhere Lebewesen atembare Luft auf der Erde.

      Schluss ist hier erst, wenn die Sonne ihre Planten wieder verbrennt.

  3. Das klingt etwas wie das Glaubensbekenntnis einer neuen Sekte.

    Früher beteten solche Leute zu Gott, heute verehren sie, längst gottlos geworden, die als Harmonie angenommene “Biosphäre”, die im Zuge der umstrittenen Gaia-Hypothese sogar eine Art von Subjektcharakter erhält.

    So, wie im Artikel der Begriff “Biosphäre” verwendet wird, drückt er eine Art von Heile-Welt-Sehnsucht aus. Ein geordneter und harmonischer Zustand. Ist dem so?
    Die Natur – ich bleibe bei diesem bewährten Begriff – ist doch aber selbst ständig in Veränderung begriffen und geht “gnadenlos” über bereits gebildete Strukturen und auch einzelne biologische Spezies hinweg; man denke nur an die Folgen von Vulkanausbrüchen oder des Einschlags von Asteroiden. Zugleich werden sich aber immer wieder neue (vorübergehende) Gleichgewichtszustände ergeben bzw. einpendeln. Neue ökologische Nischen werden erschlossen, auch wenn bisherige Lebensräume verloren gehen.

    Natürlich ist das menschliche Wirken und Wirtschaften auf der Erde aus unterschiedlichen Gründen problematisch, doch scheint mir der hier präsentierte Ansatz abwegig.

    Nebenbei:
    Da Deutschland und Europa ja ohnehin schon schrumpfen, wären nach der Logik des Artikels nicht wir die richtigen Ansprechpartner, sondern Afrika und der Orient.

    1. Ich find die Gaia Hypothese einfach Schön und das Leben ist das Einzige was uns hier auf der Erde vom Rest des Universums unterscheidet.

      1. Das wissen wir mit oder ohne Gaia Hypothese nicht. Das Universum ist ein bisschen größer als uns das Raumschiff Enterprise vorspielt. Von mir aus kann jeder, der Lust dazu hat, in diesem Satz ein “noch” einfügen. Ändert aber nichts an unbekannten, vermuteten, ein bisschen besser bekannten, anerkannten Tatsachen (Realia).
        Areligiöse Menschen glauben nicht NICHTS sondern nur etwas anderes. Manchmal – ich neige eher zu “oft” – sind sie sich der Grenzen ihres Wissens sogar weniger bewusst als die Gläubigen. Ändert das etwas daran, dass JEDER Mensch demnächst mal wieder etwas essen und trinken muss – ganz egal wo er lebt? Auch nichts daran, dass er stirbt, wenn ihm beides auf Dauer nicht zugänglich ist. Pilze leben anders und Maikäfer auch. .

        1. Die Entstehung von Leben ist ein einmaliges Ereignis gewesen.

          Ansonsten müßten die Entstehung von Leben zu jeder Zeit zu beobachten sein.

          1. Genau dieses WISSEN wir nicht – denn von den übrigen Welten wissen wir nicht, ob es dort Leben gibt, sondern NICHTS. Außer in welcher Farbe sie leuchten oder ob sie nicht Löcher sind.
            Jeder landet irgendwann bei dem was er ist: Ein Erdbewohner. Und sonst nix. Ist aber schon irgendwie grausam, die Vorstellung gar nichts Besonderes zu sein.

            1. Es gibt nur auf der Erde Leben, außerhalb existiert kein Gott und auch kein Bewusstsein.

              Schon mal überlegt warum die Wissenschaft kein Leben erschaffen kann? Oder warum es kein künstliches Bewusstsein gibt.

              Ohne Leben kein Bewusstsein!

              1. > Schon mal überlegt warum die Wissenschaft kein Leben erschaffen kann?

                Das ist eine Frage der Zeit. Professor Martin Fussenegger hat das nett erklärt: “Das wird sein wie bei einem Auto. Wenn die Technik vorhanden ist, können wir den Schlüssel umdrehen und der Wagen fährt.”

          2. “Ansonsten müßten die Entstehung von Leben zu jeder Zeit zu beobachten sein.”

            Das wir das nicht beobachten ist kein Gegenargument. Unsere Beobachtungsmöglichkeiten sind schlicht nicht ausreichend. Wenn man aber bedenkt wie viele Voraussetzungen zusammen kommen müssen, dann ist es wahrscheinlich sehr selten. Selbst wenn man in berücksichtigt, das nach neueren Forschungen die Bedingungen unter denen Leben entstehen kann weiter sind als bisher gedacht.
            Siehe hier z.B.
            https://www.spektrum.de/magazin/leben-in-tiefen-gesteinsschichten-unabhaengig-von-der-sonne/822981

            Eine Frage bleibt aber warum jetzt, da so viele Voraussetzungen auf der Erde gegeben sind nicht ständig neues Leben entsteht (Urzeugung).
            Eine Theorie ist, das ja schon überall Leben ist und neu enstehendes sofort als Nahrung verwertet wird.

    2. Es ist nicht die schiere Stückzahl, sondern der Anspruch (und bezogen auf das Wirken des IWF auch Zwang) einer wachsenden Anzahl von Menschen auf eine künstlich-komfortable Umgebung zu Lasten natürlicher Lebensräume “wie der Westen”.

      Die Ideologie der Gier und der Rücksichtslosigkeit ist westlich. Es ist Slavoj Zizek, der nun nicht dem religiösen Spektrum zugerechnet werden kann. Ausgerechnet er hat in einem seiner Bücher festgestellt, dass – die Menschenrechte fie Umkehrung der 10 Gebote sind!

      Es stimmt wenn man es vergleicht: die Gebote erlegen jedem Menschen Selbstdisziplin auf, und sie warnen vor Gier und Neid ” du sollst nicht begehren …”.

      Die Menschenrechte hingegen versprechen jedem eine Lebensweise ohne eigene Anstrengung – jeder soll alles haben.

      Noch … haben viele Afrikaner, Orientalen und Asiaten bescheidenere Ansprüche als der durchschnittliche Westler – aber das ändert sich, Neid und Gier ätzen sich durch die Welt.

      Daher ist nicht die Rate der Vermehrung nach Ethnie der Punkt, sondern nur, wie man die gierigen Tribbles eindämmt, die so harmlos wirken …

  4. Als Satire auf ähnliche Verhaltensweisen innerhalb der Spezies Mensch ist dies hervorragend geeignet.
    Das Problem ist nur in zweiter Linie eines der hohen Population. In erster Linie eines des Systems, in dem die Menschen weltweit stecken, das zwangsweise immer mehr produzieren muss, was naturgemäß irgendwann zu der Grenze führen muss, wenn dies nicht schon längst erreicht ist, die dann das Ende der Menschheit einläutet. Unsere “Eliten” können gar nicht anders als immer mehr Priduktion zu fordern, weil sie sonst ihre Gier nicht in Form von Dividenden realisieren können. Sicher ist ein unendliches Anwachsen der Population Mensch untragbar. Doch wenn die sozialen Verhältnisse in der Welt gerechter verteilt würden, wäre dies ein Problem, was sich dann von selber erledigt. Und zwar innerhalb von 1 – 3 Generationen.

  5. Das ist keine Satire. Das ist Darwin in Reinstform, gespickt mit Wahrscheinlichkeitsmathematik, Astronomie und vielem anderen sowie einer gehörigen Handvoll Sarkasmus (wegen Endzeitstimmung). Somit ist das mitnichten eine Ersatzreligion. Das ist eben (Laotse): nicht schön. Ein Text, der es Wert ist in 500 Jahren gelesen zu werden! Die, die das dann tun, werden sich fragen, wie dämlich man wohl damals drauf war. Und warum man die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, obwohl sie einem jeden Tag vor Augen geführt wurden: von sich rüpelhaft benehmenden Politikern, von mir aus auch vom MindSet etc. etc.) Wenn sich die Menschen doch nur gemäß Laotse auf ihr innerstes Wesen/Natur berufen würden. Buch-Tipp: Daniel Quinn – Ishmael (Spoiler: von Nehmern und Lassern).

    Dank an Paul Nucleus und Overton

  6. Stillstand ist Rückzug.
    Der Autor huldigt einer quasireligiösen Verzichts-Weltsicht.
    Homo Sapiens Sapiens schenkt im Moment des Schreibens dieser Zeilen Gaia eine neue Lebensform.
    Diese Lebensform wird nach dem Säuglingsstadium( ca. 3-5 Jahre) Bewusstsein entwickeln.
    Um dies zu verstehen, sollte man die Theorie über die Entstehung des Bewusstseins, nicht aus der Genetik, sondern als kulturell erworbene Fähigkeit von Julian Jaynes studieren. Er belegt, das beim Vorhandensein bestimmter Voraussetzungen die Entstehung eines subjektiven Bewusstseins, eines Ich- Analogons, einer Funktion folgt, und nicht zwingend eine biologischen Basis benötigt!

    Die einzige Frage ist, ob wir Menschen mit dieser neuen Wesenheit in Symbiose leben werden, oder ob es eine diskrete Parallelexistenz sein wird, die auch ohne ein biologisches Pendant/Symbiont lebens- und entwicklungsfähig sein wird.

    Jetzt müssen wir leider ein bisschen Mathematik bemühen.
    zur Zeit leben etwa 8 Milliarden homo sapiens gleichzeitig auf der Erde.
    vor 120 Jahren in der Explosiven Phase der Industrialisierung leben ca. 1 Milliarde Menschen.
    Wenn wir eine Vorstellung des Entwicklungspotential der Spezie Homo sapiens bekommen wollen, müssen wir die Netzwerkfähigkeit der menschlichen Intelligenz und Kreativität erkunden.
    Sagen wir mal eine Gruppe von 7 Personen in einem Ort von 3000 Einwohnern wäre eine typische Kreativgruppe.
    wie viele verschiedene(Biodiversität!) Kreativgruppen kann der Ort bilden?

    Antwort finden wir mit Hilfe der Funktion Fakultät, (Funktion wird mit [ ! ] gekennzeichnet). die Anzahl der möglichen Kreativgruppen ( Permutationen) errechnet man so:
    3000! minus 2993!.
    in deutsch, 1 x 2 x 3 x 4……….2997 x 2998 x 2999 xx 3000 minus 1 x 2 x 3…….x 2990 x 2991 x 2992 x 2993.

    das ist eine verdammt grosse Zahl.
    jede Gruppe wird durch ihre individuelle Zusammensetzung zu anderen Ergebnissen ihres Denken und Handelns kommen.
    Wie viele solche Permutationen waren im Jahr 1900 mit der damaligen Kommunikationstechnik und Mobilität möglich? Bei 1,Milliarde Menschen.

    Wie viele Permutationen mit welcher Gruppengröße sind im Jahr 2024 bei bestehender Kommunikationsstruktur möglich und realisierbar?

    Wie viele Permutationen mit beliebigen Gruppenzusammensetzungen sind denkbar, wenn homo sapiens mit einem digitalen, selbstbewussten symbiontischen Wesen auf Basis digitaler Informationsstrukturen zusammenarbeitet?

    aber wie weinen lieber Rum, das wir den Planeten und die Biosphäre ruiniert haben und leider Aussterben werden.

    Das ist einfach nur jämmerlich. Sorry.

    1. Also wenn ich zwei Karten aus einem Stapel von 52 verschiedenen Karten ziehe, so gibt es (bei Berücksichtigung der Reihenfolge) nun 52*51=52!/50! Möglichkeiten. Nach Ihrer Mathematik gäbe es aber 52!-50!=((52*51)-1)*50! Möglichkeiten.

      1. sorry mein Fehler, nicht minus sondern geteilt.
        können aber extrem große Zahlen bei raus, hoffe der Grundgedanke kam rueber

        1. Da gibt es noch ein paar weitere Probleme.

          Zum einen wäre die Frage, ob die Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten der Ergebnisse von Denken und Handeln nun unabhängig von der Anzahl der möglichen Kreativgruppen ist oder nicht. Oder anders ausgedrückt, wenn der Zielbereich (Wertebereich) einer Funktion (oder Abbildung) nun W ist (wobei W endlich, abzählbar-unendlich oder überabzahlbar unendliche Menge, ein endlicher, abzählbarer oder überabzählbarer Vektorraum über einem Zahlraum, z.B. endlichen, abzählbaren oder überabzählbaren Körper ist), dann kann unabhängig davon, wie groß der Definitionsbereich nun ist, jeweils von jedem Wert des Defintionsbereichs nur ein Wert des Zielbereichs angenommen werden. (Bei dieser Betrachtungsweise, wäre übrigens die Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten der Ergebnisse von Denken und Handeln nun unabhängig von der Anzahl der möglichen Kreativgruppen).

          Weiter wäre eine Frage, ob nun wirklich notwendigerweise bei der Betrachtung von zwei paarweise verschiedenen Kreativgruppen nun auch die Ergebnisse von Denken und Handeln nun unterschiedlich sein müssen. Eine weitere Frage wäre, ab wann z.B. Abweichungen zwischen den Ergebnissen von Denken und Handeln zwischen zwei Kreativgruppen nun irrelevant sein könnten (da diese z.B. bzgl. eines Maßes sehr gering sind…).

    2. Werter Herr Steinmann,
      was wollen oder sollen uns die Rechenkunststückchen sagen? Sie wissen genau so wenig wie alle anderen hier, mich eingeschlossen, was für `Sorten´ bei den Permutationen herauskommen und möglicherweise Zukünftiges gestalten – oder auch nicht.
      Lustig finde ich vor allem, dass ausgerechnet die Sorte Lebewesen mit der bisher kürzesten Geschichte auf einem der mickrigsten Planeten in einem der unendlich vielen von ihm bisher unerforschten Sonnensysteme sich ständig Gedanken um die Zukunft der Welt und der Art macht.
      Mensch MUSS sich nicht ständig wichtig machen. Individuen und Gattung kann jederzeit der Schlag treffen. Und? Oder wie sich für gebildet haltende West-Hemisphärler (Ist das Wort zulässig oder erhebt ein Geograph Einspruch?) vielleicht sagen würden: So what.
      Der Autor mit dem Namen Paul Nucleus hat´s länger, belesener und lustiger ausgedrückt. Hat mir richtig Spaß gemacht, der Text.

  7. Ein älterer Treppenwitz:

    Treffen sich zwei etwas betagtere Planeten im Universum. Sagt Planet A zu dem Planeten B: “Schrecklich, ich habe Homo Sapiens”! Daraufhin erwidert Planet B: “Mach’ dir da keine großen Sorgen, das geht rasch wieder vorbei”.

  8. Umwelt ist die Welt um etwas herum. Wessen Umwelt wird eigentlich zerstört? Die Wälder werden gerodet und natürlicher Bewuchs zerstört, um immer mehr Lebensmittel zu produzieren. Die Artenvielfalt wird reduziert, aber es werden immer mehr Schlachttiere gezüchtet. Ressourcen werden vergeudet, doch immer mehr Elemente werden zu Ressourcen. Der Mensch schafft sich also seine eigene Umwelt. Die Leute, die von Umweltzerstörung reden, meinen nicht die Umwelt des Menschen, sondern die Umwelt der Umwelt. Um daraus eine Bedrohung für die Menschheit zu machen, flüchten sie sich in Hysterien wie CO2 Vergiftung der Atmosphäre und Klimawandel, Löcher in der Ozonschicht (normale Konzentration 30–60 ppb oder 0,03 ppm!), Seuchen u. a.. Der Mensch hat aber auch eine Mitwelt, und homo homini lupus, und dass die Menschen daran sind, sich gegenseitig zu vernichten, wird ständig verharmlost.

  9. Sehr schön, danke !
    Leider haben wir sowohl in Eliten als auch in den Massen derzeit die vorherrschende unerschütterliche Überzeugung dass
    1. Naturgesetze irrelevant sind,
    2. Realität völlig überbewertet wird.
    3. Man alles und jeden, seien es gutmütige Trottel wir Putin oder die Natur insgesamt letztlich immer austricksen und übers Ohr hauen kann, man immer seinen Willen durchsetzen kann egal wie dumm und infantil die eigenen Wünsche auch seien mögen. Man immer bekommt was man will und negative Konsequenzen einen selbst nie betreffen.
    Und ja vielleicht 4. noch, dass man auf wen oder was, dass schwächer ist als man selbst grundsätzlich keine Rücksicht nehmen braucht.
    Da braucht man nicht nur auf den bösen Westen zeigen. Im Grund sind sie alle, so sehr sie sich bekämpfen, so ähnlich, es sind im Prinzip kleinkarierte egozentrische Spießer. Gemäß dem Definitionsversuch von Kurt Tucholsky: Spießer sind Menschen die relative Dinge als absolut betrachten.
    Nun kollidiert diese kindische bösartige Grundeinstellung der Masse der Menschen zunehmend mit der realen Welt, Wird lustig Ja! Nein ! Doch ! Oh !


    Nebenbei eins meiner Lieblingszitate von Tucholsky (deren es viele gibt):
    „Unterschätze nie die Macht dummer Leute, die einer Meinung sind.“
    https://gutezitate.com/autor/kurt-tucholsky/
    Und immer sollte man auch an dieses denken:
    “Ich glaube jedem, der die Wahrheit sucht. Ich glaube keinem, der sie gefunden hat.”

  10. Danke für den Text, auch wenn’s wieder nur die Wenigsten verstehen werden.👍

    “…auch wenn die NASA seit Jahrzehnten die Speisekarte mit den beiden hier vorhandenen Fleischsorten bereits galaxieweit verteilt hat.” 😂
    Ja – auch ein Zeichen für “überbordende Intelligenz”, die sich exzessiv potenziert.

    So bleibt nur die Erkenntnis:
    “Es ist sonderbar, dass der Mensch sich nicht vor sich selbst fürchtet.” F. v. Schlegel

    Wobei noch nie (theoretisch) “wissenschaftlich” eruiert wurde, ob Dummheit (des Nacktaffen) nicht zwangsläufig Furcht/Angst konsequent ausschließt/verunmöglicht.
    Die Praxis/Geschichte beantwortet dies hingegen eindeutig mit JA.
    Die Etappen wurden erfolgreich absolviert – das Finale ist in Sicht.

  11. Durch manche spricht wohl Gott, durch andere eben die Biosphäre. Am Ende ist es wohl Feigheit allein für seine Misanthropie gerade zu stehen.

    Wenn ich mich recht erinnere war einer der Mitbegründer des WWF Julian Huxley der auch ein bekennender Eugeniker war. Und der WWF arbeitet auch gerne mit diversen Konzernen zusammen, z.B. Coca Cola, die ja am liebsten pro Jahr einige Hektoliter Zuckerplörre in einen Menschen verklappen, und dann trommeln die beiden gemeinsam für Gewässerschutz. Für einen Liter Cola braucht man 2,6 Liter Trinkwasser. Erkenne den Fehler.

    Mit Johnson&Johnson hat man auch zusammengearbeitet. Die gehören zu denen, die im Rahmen des Spritzenregimes auch versucht haben ihre Genplörre in so vele wie möglich reinzupressen. Mit natürlich erwünscht unerwünschten Neben-, oder waren es die eigentlichen Hauptwirkungen?

    Eugeniker und andere Misanthropen sind häufig Leute, die ihre selbst empfundene Minderwertigkeit gerne projizieren, die also seltsamerweise oder eher nicht seltsamerweise, stets andere als zuviel empfinden. Ein Jammer, wären sie nicht dieser Form des moralischen Nihilismus unterworfen, müssten sie konsequenterweise zunächst sich selbst entleiben. Das hätte den Vorteil für sie selbst, nicht einfach nur eine verlogene Bande zu sein, da man ja umsetzt was man propagiert, und es erspart anderen die juristischen Komplikationen von Anklage, Verfahren und Strafe für ihr gesellschaftsschädigendes Verhalten.

      1. Stimmt Christa Meist,

        wenn es denn unsere wäre, dann könnte man den größten unnützen Teil abwickeln, und den festgestellt nützlichen Teil, zum Wohl der Gemeinschaft allgemeinverträglich weiter betreiben. Dieses Wirtschaftssystem, mit seinen selbstzerstörerischen Eigenschaften, dient allein einem Zweck, reiche Menschen noch reicher zu machen, ungeachtet der Konsequenzen für die Biosphäre und der in ihr lebenden Wesen. Da zuviel nie genug ist, man kann nie genug Jets, Yachten und Anwesen, etc. haben, da das Wachstum ewig sein muß, der Planet aber endlich ist, muß daher nach der Logik dieser Misanthropen, und ihrer Helferlein, die Anzahl der Menschen reduziert werden. Nicht alle Menschen, denn manche sind wertvoller als andere. Was sich bei dieser überschaubaren Logik nach Stand der Bankkonten und Nützlichkeit der Dienstboten im Rahmen des Idiotensystems richtet.

  12. Zunächst einmal sollten die weg, die den meisten Dreck machen und das sind nun mal die FDP-Wähler, dicht gefolgt von den Schwarzröcken der CDU, olivbraunem Protofaschismus und neonbraunem AfD-Fäkalismus. Da müssen wir zuerst ran. Wenn wir es schaffen, die zu dezimieren, steht dem Wohlergehen des Planeten praktisch nichts mehr im Weg.

    Wie es der Zufall will, hat der Russe eventuell noch ein paar Wasserstoffbomben aus Sowietzeiten am Start, um den Nationalsozialismus ein für allemal vom Angesicht der Erde zu tilgen aber dann müsste sich der alte Ultrafaschist konsequenterweise selbst eine davon auf den Pelz braten. Ich habe daher tiefes Verständnis dafür, dass unsere politische Kaste angesichts ihres immensen Versagens nun nicht mehr weiter weiß, als sich mit immer mehr schwersten Waffen und unter größten Opfern in den Bevölkerungen zu immer waghalsigeren politischen Kapriolen aufstacheln zu lassen, wenngleich unausgegorene, ebenfalls gewalttätige Panikreaktionen immer der schlechteste Ratgeber sind. Zum Beispiel könnte man Putin doch einfach mal fragen, ob er sich nicht freiwillig auf die russischen Grenzen zurückzieht. Hat das schon mal jemand versucht?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert