Eine andere „Karfreitags-Reportage“ von Wladimir G. Korolenko aus dem Jahr 1903
Während des mit nationalen Aufständen einhergehenden Bürgerkriegs zwischen Bolschewiki (Rote) und dem antibolschewistischen Spektrum des rechten Lagers (Weiße) kam es 1918-1921 in Russland und der Ukraine zu Massenmorden an Juden durch nationalistische Verbände. Die Zahl der jüdischen Mordopfer wird je nach Quelle auf 50.000 oder gar 200.000 geschätzt. In großem Ausmaß beteiligt waren auch die Truppen des ukrainischen Armeeführers Simon Petljura. Diesem „Pogromisten“ hat die Regierung der Ukraine am 21. Januar 2019 demonstrativ eine ehrende Gedenktafel in Kiew errichtet.
Von diesen bereits genozidalen, meist in militärischen Kontexten durchgeführten Massakern der Rechten, die manche als „Vorboten“ der vom deutschen Faschismus ins Werk gesetzten Shoa mit sechs Millionen Mordopfern betrachten wollen, sind die Pogrome im späten Zarenreich – schon von der Größenordnung her – selbstredend zu unterscheiden. In den Jahren 1881-1884 wurden dutzende jüdische Bewohner von ihren frommen christlichen Mitbürgern erschlagen. Die Angehörigen der gebildeten Schichten, nicht selten eifrige Leser der neuesten „antisemitischen Fachliteratur aus Deutschland“, übten sich mehrheitlich in geduldiger Zuschauerschaft. – Eine weitere Pogromwelle in den Jahren 1903-1906 forderte bis zu zweitausend Todesopfer unter den Juden. Zu Hintergründen und Kontexten informiert ein kostenfrei abrufbarer Sonderband der Tolstoi-Friedensbibliothek (dort für Schnell-Lesende: Einleitung und Zeittafel im Anhang); diese Publikation ist jetzt auch als Buch erschienen. (Zur Nachgeschichte gehören übrigens Juden-Pogrome von polnischen Katholiken noch im Jahr 1946.)
Der wohl erschütterndste literarische Text zu den blutigen Menschenschlachtungen durch „rechtgläubige Christenmenschen“ des Zarenreiches stammt vom Schriftsteller Wladimir G. Korolenko (1853-1921). Seine Skizze „Das Haus Nr. 13“ wurde nach dem Osterpogrom in Kischinjow vom 6. und 7. April 1903 geschrieben, bei dem 49 jüdische Menschen ermordet und 586 verletzt wurden. Aufgrund der Zensurbedingungen erschien der Essay 1904 zunächst im Ausland; auf dem Gebiet des russischen Kaiserreiches wurde er erstmalig 1905 in Charkow gedruckt.
Da es in Ermangelung einer gemeinfreien deutschen Fassung bislang keine Möglichkeit gab, die herausragende bessarabische „Reportage“ von W. G. Korolenko hierzulande im Internet nachzulesen, legt die Tolstoi-Friedensbibliothek an dieser Stelle bei „krass & konkret“ eine erstmals dargebotene Übertragung „Das Haus Nr. 13“ vor.
„Das Haus Nr. 13“
Nach dem Pogrom von Kischinjow, geschrieben im Jahr 1903
(Übertragung für die Tolstoi-Friedensbibliothek)
Von Wladimir G. Korolenko
- „Zwei Monate nach dem Pogrom …“
Ich kam zwei Monate nach dem Pogrom in Kischinjow an, aber sein Nachhall war noch frisch und hallte in ganz Russland wider. In Kischinjow ergriff die Polizei die strengsten Maßnahmen. Doch die Spuren des Pogroms waren nur schwer zu beseitigen: Selbst in den großen Straßen konnte man nach wie vor viele zerbrochene Türen und Fenster sehen. In den Außenbezirken der Stadt waren diese Spuren noch zahlreicher …
Die Stimmung war angespannt, bedrückend. Die Zeitungen brachten die Nachricht, dass in Sankt Petersburg ein Jude, Daschewski, Herrn Kruschewan mit dem Messer angegriffen habe und, was noch schlimmer war, ein anderer Jude, ein Arzt, dem Verwundeten erste Hilfe habe leisten wollen. Herr Kruschewan verweigerte jedoch entsetzt die Hilfe und gab zu Protokoll, dass „Daschewskis Seele ihm gehöre“; zusammen mit Herrn Komarow forderte er die Todesstrafe für Daschewskij mit der Begründung, er, der Herr Kruschewan, sei kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein „patriotischer Mann der Staatsidee“. Und zwei oder drei Tage später, noch während meines Aufenthaltes in Kischinjow, stürzten sich drei unbekannte junge Männer auf einen jüdischen Jugendlichen, der gerade aus der Schule herauskam, und einer von ihnen stieß ihm mit einem Dolch in die Seite; der Dolch war viel geschickter geführt als der von Daschewski, und nur ein Buch, das der junge Jude unter seiner zugeknöpften Jacke hatte, schwächte den Stich ab, schützte ihn aber nicht ganz vor einer Verwundung. Der jüdische Junge, der nur friedlich von der Schule kam, war sicherlich kein „patriotischer Mann der Staatsidee“, und deshalb haben nicht nur die Herren Komarow und Kruschewan, sondern auch die örtliche Zeitung „Der Bessarabier“ kein einziges Wort über den Vorfall verloren (zumindest während der gesamten Zeit meines Aufenthalts). Nur die Juden berichteten mit verständlicher Besorgnis darüber.
Man sagte übrigens, dass die Attacke gegen den Schüler eine Antwort auf den Attentatsversuch von Daschewski gewesen sei. So lächerlich das auch klingen mag, so scheint es doch wahr zu sein. Aber alles kann jetzt scheinbar möglich und wirklich werden in Kischinjow, wo die Luft noch immer von wilder Feindschaft und Hass durchtränkt ist. Das Leben in der Stadt scheint still zu stehen. Die Baustellen ruhen: Die Juden sind von Angst und Ungewissheit über das Morgen ergriffen.
- „… augenblickliches Verschwindens aller kulturellen Konvention“
An solchen Tagen kam ich nach Kischinjow und versuchte, mir das furchtbare und rätselhafte Drama zu erklären, das sich hier in letzter Zeit abgespielt hatte, indem ich in der Stadt, in den Vororten, auf den Straßen und Basaren umherging und mit Juden und Christen über das Geschehene sprach.
Ich gebe gewiss nicht vor, diese aufwühlende Episode, diesen sonderbaren Prozess des schnellen, fast augenblicklichen Verschwindens aller kulturellen Konvention und Zivilisiertheit, aus dem plötzlich eine fast prähistorische Bestialität hervorbrach, hier erschöpfend erklären zu können. Doch es gibt nichts, was ewig verborgen bleibt. Es kann gut sein, dass in einiger Zeit alle Urheberschaft, alle Kräfte hinter diesem Verbrechens ans Licht kommen und die ganze Sache so klar wird wie der Mechanismus einer zerlegten Uhr. Ohne Zweifel wird aber auch dann noch ein gewisser Rest verbleiben, der sich nur schwer auf die einen oder anderen Umstände eines bestimmten Ortes und einer bestimmten Zeit zurückführen lässt. Und das wird die immer wieder beunruhigende Frage sein, wie ein gewöhnlicher, durchschnittlicher, bisweilen vielleicht gar nicht schlechter Mensch, mit dem es manchmal angenehm sein mag, in gewöhnlichen Zeiten Umgang zu pflegen, sich plötzlich in eine wilde Bestie verwandelt und Teil einer ganzen Meute wilder Bestien wird.
Es braucht viel Zeit und Arbeit, es braucht ein sehr umfangreiches, sorgfältiges Studium, um das Bild in seiner Gesamtheit halbwegs zu rekonstruieren. Dazu habe ich keine Gelegenheit, und vielleicht ist die Zeit dafür auch noch nicht gekommen. Ich würde gerne glauben, dass das Gericht es tut, obwohl zu befürchten steht, dass auch das Gericht dieser Aufgabe nicht nachkommen wird … Dennoch möchte ich dem Leser zumindest einen schwachen Spiegel jenes Grauens vermitteln, das mich bei meinem kurzen Aufenthalt in Kischinjow, zwei Monate nach dem Pogrom, ergriffen hat. Zu diesem Zweck werde ich versuchen, eine Episode des Geschehens so genau und unvoreingenommen wie möglich zu rekonstruieren. Es wird dies die Geschichte des heute berühmten Hauses Nr. 13 in Kischinjow sein.
- „Zum Haus Nummer dreizehn …“
Das Haus Nr. 13 befindet sich im 4. Stadtbezirk von Kischinjow, in einer Gasse namens „Asiatski“ (Asiatische Gasse), an der Stelle, wo sie in die Stavriyski-Gasse mündet. Doch selbst die Einwohner von Kischinjow kennen die Namen dieser engen, verwinkelten und verworrenen Straßen und Gassen nur selten, und der jüdische Kutscher (es gibt hier viele jüdische Kutscher, und es gab Verwundete und Tote auch unter ihnen) verstand zunächst nicht, wohin wir fahren wollten. Dann erklärte ihm mein Begleiter, der sich mit den örtlichen Schauplätzen des Pogroms schon besser hatte vertraut machen können, den Weg:
„Zum Haus Nummer dreizehn … Wo die Mörder …“
„Аh … Ich weiß“, sagte der Kutscher kopfschüttelnd und trieb sein Pferd, das abgemagert war und, wie er selbst, armselig und trübsinnig wirkte, mit der Peitsche an. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber ich hörte, wie er etwas in seinen Bart murmelte. Ich glaubte, die Worte „Nissenson“ und „Glaser“ zu hören.
Nissenson und Glaser waren vor nicht allzu langer Zeit noch lebendige Menschen gewesen. Jetzt sind ihre Namen nur noch Geräusche, die den Schrecken des Pogroms verkörpern.
Wir fuhren lange, und nachdem wir die überfüllten, breiten und verhältnismäßig kultivierten Straßen der Neustadt passiert hatten, drehten wir eine lange Runde durch die engen, krummen, sehr eigentümlichen Gassen des alten Kischinjow, wo Stein, Ziegel und Kalk den kleinen Baumgebilden, die ebenfalls aus Stein erwachsen, die Luft abschnüren, und wo, wie es scheint, die Schatten einiger alter Geschichten aus der Zeit der Bojaren und vielleicht der Türkenüberfälle noch nachwirken. Die Häuser hier sind klein, mit vielen Steinmauern, als ob sie die Eingänge zu den Höfen verbergen würden; an einigen Stellen sind schmale Fenster, wie Schießscharten, erhalten geblieben.
Endlich kamen wir in einer dieser Gassen zu dem Haus, das wir suchten. Es steht an einer Ecke, in der Nähe eines kleinen Platzes, und zwar so, als würde es durch einen stumpfen Vorsprung in diesen hineinragen. Ringsherum sieht man armselige Häuser unter Ziegeln, viel kleiner und unansehnlicher. Aber während alle Häuser den Eindruck erwecken, bewohnt zu sein, sieht das Haus Nr. 13 wie ein Toter aus: Es stiert mit leeren Fenstern, deren Rahmen zerbrochen sind, und Türen, die mit Brettern und Latten vernagelt sind, auf die Straße. … Die Polizei von Kischinjow, die dem Pogrom nicht sonderlich ablehnend gegenüberstand, ergreift nun – das muss man ihr lassen – energische Maßnahmen, um die Juden zu zwingen, die zerstörten und beschädigten Gebäude so schnell wie möglich in Ordnung zu bringen. Aber sie hat keine Macht mehr über den Besitzer des Hauses Nr. 13 …
Der Hof trägt noch immer unübersehbare Spuren der Verwüstung: Er ist übersät mit Daunenfedern, Möbelfragmenten, Scherben von zerbrochenen Fenstern und Geschirr und Kleiderfetzen. Es genügt, dies alles zu betrachten, um sich ein Bild des wilden Grauens, das hier gewütet hat, vorzustellen: Die Möbel sind in kleine Splitter zerbrochen, das Geschirr ist von Füßen zertreten, die Kleiderstücke sind zerfetzt; an einer Stelle ist noch ein zerrissener Ärmel zu sehen, an einer anderen der Fetzen einer Kinderbluse. Die Fensterrahmen sind herausgerissen, die Türen zerbrochen, und an einigen Stellen lugen die zerbrochenen Pfosten wie gebrochene Arme aus den schwarzen Fensterhöhlen hervor.
In der linken Ecke des Hofes, unter dem Vordach, am Eingang zu einer der Wohnungen, ist noch deutlich ein großer brauner Fleck zu sehen, den man unschwer als getrocknetes Blut ausmachen kann. Auch hier lagen überall Glasscherben, Ziegelscherben, Kalkschutt und Daunenfedern herum.
- „Hier wurde Grinspun umgebracht …“
„Hier wurde Grinspun umgebracht“ – sagte jemand in unserer Nähe mit einer seltsamen, gedämpften Stimme.
Als wir diesen Hof betraten, war alles tot und leer. Jetzt aber stand hier ein Mädchen von etwa zehn oder zwölf Jahren neben uns. Jedenfalls schien es von ihrer Größe und Gestalt her so alt zu sein. Aus dem Ausdruck ihres Gesichtes konnte man auf ein anderes Alter schließen, ihre Augen waren nicht mehr die Augen eines Kindes … Dieses Mädchen hatte alles gesehen, was hier unlängst geschehen war. Das ganze Bild der Zerstörung in dem stillen Hof unter den warmen Sonnenstrahlen war für sie von dem unvergesslichem Schrecken erfüllt. Seitdem ging sie viele Male zu Bett, wachte auf, stand auf, tat all die Dinge, die sie zuvor getan hatte, und „beruhigte“ sich so. Aber der Schrecken, der dieses kindliche Gesicht entstellt haben muss, war noch nicht verschwunden. Er hinterließ bleibende Spuren in Form eines unkindlichen Ausdrucks der Augen und einer Art erstarrter Zuckung in ihrem Gesicht. Die Stimme des Mädchens war wie erstickt, und seine Sprache war schwer zu verstehen: Die Laute dieser Sprache kamen mühsam heraus, wie die Töne eines Automaten, und sie bildeten, nebeneinander stehend, mechanisch Worte, ein Sprechen ohne jede Lebendigkeit.
„Er war hier … läuft …“ – sagte sie schwer atmend und deutete mit der Hand auf das Vordach und die getrocknete Blutlache.
„Er – wer war das? Der Glaser?“, fragte mein Begleiter.
„Ja-a … Der Glaser. Er ist in diese Richtung gelaufen. Und hier ist er gefallen … und hier haben sie ihn totgeschlagen …“
Mit einem unwillkürlichen Gefühl der Beklemmung entfernten wir uns von diesem Fleck, an dem sich Blut mit Kalk, Schlamm und Daunenfedern vermischt hatte.
Im Haus war alles mit der gleichen Gründlichkeit zerstört worden wie im Hof: die Tapeten waren abgerissen, die Türen aufgebrochen, die Herdplatten zerbrochen und die Wände mit Löchern durchbrochen. Diese extreme Sorgfalt der grausamen Zerstörung gab in der Stadt Anlass zu der Geschichte, dass einer der halbintelligenten, aber ziemlich einflussreichen „Antisemiten“ vor dem Pogrom eine ganze Ladung von Brecheisen mit Haken besorgt und an die Pogromisten verteilt hatte, um sie später von speziellen „Agenten“ wieder einsammeln zu lassen.
Ich kann nicht sagen, wie viel Wahrheit darin steckt, aber das Gerücht selbst besagt schon viel. Wie dem auch sei, es ist schwer vorstellbar, dass vor nicht allzu langer Zeit in der hier von uns aufgesuchten Ruine ein normales, friedliches Leben stattgefunden hat.
Das Haus Nr. 13 bestand aus sieben Wohnungen, in denen, wie üblich, acht jüdische Familien, insgesamt etwa fünfundvierzig Personen (einschließlich der Kindern), dicht gedrängt gelebt hatten. Der Vermieter war Mowscha Maklin, ein Kommissionsverkäufer und Besitzer eines bescheidenen Ladens in der Stadt. Mit all seinen Unternehmungen, d. h. als Vermieter, Kaufmann und Ladenbesitzer, erzielte er jährlich eine Einnahme von eintausendfünfhundert Rubel. Unter den anderen Bewohnern des Hauses muss er natürlich als ein reicher und glücklicher Mann gegolten haben. Er selbst wohnte jedoch nicht in Haus Nr. 13, aber eine der Wohnungen wurde von seiner Tochter mit ihrem Mann und deren Kindern bewohnt.
Einer der bekanntesten Mieter war ein kleiner Ladenbetreiber, Nawtula Silbermann. Sein Laden befand sich genau in der Ecke. Heute erkennt man ihn nur noch an den Trümmerstücken der Regale und Ladentische, die jetzt auf dem schmutzigen Boden zwischen abgetragenen Wänden liegen.
Das Haus wurde außerdem von Berlatzki, einem Angestellten der Kurzwarenhandlung, seiner Frau und den vier Kindern bewohnt. Er verdiente achtundvierzig Rubel im Monat. Nissenson, ein Mann von etwa sechsundvierzig Jahren, war Buchhalter, d. h. er führte die Geschäftsbücher und verwaltete Kassenbestände. In diesem teilweise gelehrten Beruf leistete er gewissenhafte Akkordarbeit und verdiente fünfundzwanzig bis dreißig Rubel im Monat. Mowsha Paskar arbeitete als Angestellter und verdiente fünfunddreißig Rubel. Er hatte eine Frau Ita und zwei Kinder. Itzek Gerwitz war Krankenhausbediensteter gewesen, aber in letzter Zeit schien er arm zu sein, da er keine Stelle mehr hatte. Mowscha Turkenitz besaß eine Schreinerei, in der er drei Arbeiter beschäftigte, und Basja Barabasch machte in Fleischhandel. Der Glaser Grinspun schließlich zog täglich mit Fensterscheiben los und kehrte abends mit seinem Verdienst nach Hause zurück.
Diese Angaben sind den Zeugenaussagen der Opfer und ihrer Angehörigen entnommen. Aus ihnen ist ersichtlich, was für gutsituierte Leute das Haus Nr. 13 bewohnten. Bei den Aussagen in der Schadensaufstellung, das sei noch angemerkt, kann man wohl eher von Übertreibungen als von Verheimlichung ausgehen.
So lebte dieses Haus friedlich und ruhig bis zum sechsten April. Nissenson ging in den Geschäften rings umher und „machte die Buchhaltung“, Berlatzki und Mowscha Paskar verkauften Waren in den Geschäften anderer Leute, Nawtula Silbermann verkaufte Kerzen, Seife, Streichhölzer, Petroleum, preiswerten Kattun und billige Süßigkeiten an jüdische, moldawische und russische Nachbarn, Itzek Gerwitz suchte nach einer Anstellung, und der Glaser Grinspun setzte Fensterscheiben ein. Und keiner von ihnen ahnte, was auf ihn zukommen würde.
Am sechsten April, dem ersten Tag des höchsten christlichen Feiertags, begannen in der Stadt Pogrome. Die Nachricht davon verbreitete sich natürlich in ganz Kischinjow, und man kann sich leicht vorstellen, was für Stunden die Mieter des Hauses Nr. 13, in dem viele Juden wohnten, durchmachten, als sie erfuhren, was in der Stadt vor sich ging und welche Haltung die orthodoxen Bewohner (der rechtgläubigen Christenreligion) und die Behörden hierzu einnahmen. Es hieß jedoch, dass die Obrigkeit nur deshalb untätig blieb, weil der Gouverneur noch auf irgendeinen „Befehl“ warte. In der Nacht sollte der Befehl unbedingt kommen, und dann würde am Morgen alles wieder ruhig sein.
Am Abend beruhigten sich die Unruhen von selbst, und die Nacht verging in Angst, aber ohne Pogrome.
- „Die Menge beschloss, dass einer von ihnen am Leben gelassen werden könne …“
Was am nächsten Morgen geschah, wird von den ehemaligen Mietern des Hauses Nr. 13 und ihren Nachbarn wie folgt beschrieben:
Gegen zehn Uhr morgens erschien der Stadtpolizist „Plakette Nr. 148“, ein Mann, der natürlich in der Gegend bekannt war, und der, offensichtlich um das Schicksal der Juden besorgt, allen nachdrücklich riet, sich in ihren Wohnungen zu verstecken und nicht auf die Straße zu gehen. Die Juden befolgten diesen Rat natürlich, und die beengten jüdischen Wohnungen waren mit verängstigten Mietern gefüllt. Türen, Tore und Fensterläden wurden verschlossen, und der ganze Platz in der Nähe der Asiatischen Gasse erstarrte in ängstlicher Erwartung.
Ich habe Grund zu der Annahme, dass dieses Bild – verschlossene Fensterläden, menschenleere Straßen und ängstliche Erwartung dessen, was geschehen wird – für die Vororte von Kischinjow zu Beginn des zweiten Tages des Pogroms überhaupt ein typisches war. Ich hatte die traurige Gelegenheit, an anderer Stelle mit einem der Opfer zu sprechen. Es handelt sich um einen gewissen Mejer Selman Wejsman. Vor dem Pogrom war er auf einem Auge blind gewesen. Während des Pogroms hielt es einer der „Christen“ für angebracht, ihm das andere Auge auch auszuschlagen. Als ich ihn fragte, ob er wisse, wer das getan habe, antwortete er ganz lässig, er wisse es nicht genau, aber „ein Junge“, der Sohn eines Nachbarn, habe sich damit gebrüstet, dass er es vollbracht habe, und zwar mit einem an einem Seil befestigten Eisengewicht.
Dieser Selman wohnte in der Nähe des Schlachthofs in der Magalah (am Rande der Stadt). Genau wie die Mieter des Hauses Nr. 13 hörten alle in diesem Vorort mit großer Sorge, was in der Stadt geschah, und warteten auf den Befehl, der in der Nacht kommen und weitere Unruhen verhindern würde. Und so erschien am nächsten Morgen ein Ortspolizist aus der Stadt, der sich in der Nähe des Schlachthofs aufhielt, auch hier in der Vorstadt, die das Pogrom noch nicht erlebt hatte und nur mit Angst und Fassungslosigkeit wartete. Er wurde sofort von den Bewohnern der Vorstadt umringt – Moldawiern, Nachbarn der Juden. Mejer Wejsman hat nicht gehört, was der Polizist zu diesen gesprochen hat. Ich nehme nicht an, dass der Polizist etwas Schlechtes oder direkt Aufhetzendes gesagt hat, ich denke, dass er sich nur nicht wie ein Beamter fühlte und wie unter guten Nachbarn die reine Wahrheit aussprach. Und die Wahrheit war, dass er ohne besonderen Befehl wieder auf seinen Posten zurückgeschickt worden war und in der Stadt gesehen hatte, wie das Pogrom in Anwesenheit von Truppen und Polizei mit zunehmender Gewalt weiterging. Aus diesem Bericht zogen die Moldawier, die in der Nähe des Massakers lebten, ihre eigenen Schlüsse. Sie begannen, einen Rat einzuberufen, der von dem allgemeinen Standpunkt ausging, dass sie, die in der Nähe der Schlachthäuser wohnten, natürlich das tun müssten, was man anderswo in der Stadt schon tat. Von dieser Sitzung berichtet Wejsman ein Detail. Es ging um zwei jüdische Brüder: Die Menge beschloss, dass einer von ihnen am Leben gelassen werden könne …
Daraufhin begannen die Juden, sich zu verstecken, wo immer sie konnten. Mejer Wejsman und seine Familie wurden von einem freundlichen Mann, einem moldawischen Nachbarn, versteckt, aber dessen Frau kam von der Straße und sagte, dass der Mob drohe, mit ihnen deswegen auch abzurechnen. „Dann“, so Mejer Wejsman, „begannen wir zu fliehen“. Er musste viel Zeit verlieren, um zuerst seine kleinen Kinder in der Familie eines wohlhabenden Landsmannes unterzubringen, der zum Christentum konvertiert war. Dessen Töchter nahmen die Kleinen auf, aber der Vater des Hauses warf sie dreimal über den Zaun zurück. Die Eltern mussten sich also mit den Kindern verstecken. Mejer Wejsman flüchtete in den Salotop-Hof (Talgsiederei). Nach einer Weile „kamen Moldawier mit Haken und begannen, um sich zu schlagen“. An mehr erinnert er sich nicht. Obwohl Wejsmans Geschichte eine Abschweifung vom direkten Faden meiner Erzählung über das Haus Nr. 13 darstellt, möchte ich sie zu Ende erzählen. Als er im Krankenhaus aufwachte, war seine erste Frage die nach seiner Familie und seiner Tochter.
„Ita! Wo ist meine Ita?“
„Ich bin hier“, antwortete Ita, die am Bett stand. Doch der Kranke wurde immer unruhiger und rief erneut:
„Ita, Ita, wo bist du?“
Als sie sich zu ihm beugte und wiederholte, dass sie hier sei, begann Mejer Wejsman, der nicht begriff, was geschehen war, mit den Händen in der Luft herumzufuchteln und klagte, dass er seine Tochter nicht sehen könne.
Er konnte sie nicht sehen, weil der „Christenjunge“ ihm das andere Auge mit einem Gewicht ausgeschlagen hatte, wahrscheinlich aus Gründen der Symmetrie. Viele sind jedoch der Meinung, dass Mejer Wejsman „selbst schuld“ ist und „passend belohnt“ worden sei dadurch, dass er seine geliebte Tochter nicht mehr sehen kann. Was den christlichen Jungen anbelange, der mit einem Eisengewicht die Operation an einem Juden durchgeführt hat, so verdiene er sicherlich kein Wort des Vorwurfs. Er sei vielmehr ein „Opfer“ …
Nun, das mag vielleicht stimmen. Mit so einer Tat auf dem Gewissen ins Leben zu gehen … Wie schrecklich, wenn der christliche Junge dann begreift, was er getan hat. Wenn er das aber nicht tut, dann ist er wirklich ein Opfer, und zwar ein noch unglücklicheres. Nur … ist es wirklich Mejer Wejsmann, der sich an diesem Opfer schuldig gemacht hat?
- „Schutzmann Nr. 148 saß auf einem Poller, da er keine Befehle erhalten hatte …“
Genau so wie in der Nähe des Schlachthofes hat offenbar auch die Tragödie des Hauses Nr. 13 begonnen. Der Stadtpolizist „Plakette Nr. 148“ war ebenso wie sein Kollege am Morgen aus der Stadt zurückgekehrt, wo er wohl auf klare und genaue Befehle gewartet hatte; auch er hatte solche nicht erhalten, war ebenfalls in seiner eigenen Nachbarschaft erschienen und wusste gleichfalls keinen anderen Rat zu geben als: „He, Juden, versteckt euch in euren Häusern und bleibt ruhig sitzen!“ Und so wie kurz vor dem Massaker beim Schlachthof tauchten dann die Nachbarn aus den umliegenden Straßen und Gassen unter den Pogromisten auf.
Der Stadtpolizist „Plakette Nr. 148“ setzte sich, nachdem er seinen wohlwollenden Befehl gegeben hatte, auf einen Poller, da er offensichtlich nichts anderes mehr zu tun hatte; er soll dort die ganze Zeit gesessen haben, wie ein Modell für irgendeinen Bildhauer, der ein Denkmal für den größten der christlichen Feiertage in der Stadt Kischinjow in Stein meißeln will.
Und ganz in der Nähe, nur wenige Schritte von diesem Philosophen entfernt, spielte sich die Tragödie der jüdischen Hütten in ihrem ganzen elementaren Schrecken ab. Die Menge erschien gegen elf Uhr, begleitet von zwei Patrouillen, die leider auch keine Befehle hatten. Sie bestand aus fünfzig oder sechzig Personen, und in ihr konnte man leicht gute Nachbarn mit moldawischen Nachnamen ausmachen. Es wird erzählt, dass sie sich zuerst der Weinhandlung näherten, mit deren Besitzer sie allerdings recht wohlwollend umgingen. Sie sagten zu ihm: „Gib uns dreißig Rubel, oder wir werden dich töten.“ Er gab dreißig Rubel und überlebte – versteckte sich natürlich, wo immer er konnte, um nicht gesehen zu werden und um nicht die Aufmerksamkeit der wilden Meute zu erregen. Letztere ging jedoch zum Pogrom über. In wenigen Minuten war der Platz mit Glas, Möbelfragmenten und Daunenfeder bedeckt.
Bald aber spürten alle, dass das Wichtigste in der Nähe des Hauses von Mowscha Maklin stattfinden sollte.
Warum, das ist schwer zu sagen. Ob diese Pogromschläger wirklich einem Plan folgten, ob sie von einer geheimen Organisation gelenkt wurden, wie viele in der Stadt behaupteten, oder ob die Wut des Mobs ein blindes Wesen mit geschlossenen Augen war, das mit archaischer Bewusstlosigkeit vorwärts stürmte, das ist eine Frage, die das kommende Gerichtsverfahren untersuchen könnte (oder auch nicht). Wie dem auch sei, im Haus Nr. 13 gesellten sich zu dem Poltern von Steinen, dem Zerbersten von Wänden und dem Klirren von Glas bald auch Mord- und Todesschreie …
Links vom Tor, in einer Ecke, in der noch heute die getrocknete Blutlache zu sehen ist, befinden sich mehrere kleine Holzverschläge. In einem dieser Schuppen versteckten sich der Glaser Grinspun und seine Frau mit den beiden Kindern, Ita Paskar, ebenfalls mit ihren zwei Kindern, und ein etwa vierzehnjähriges Dienstmädchen vor der Meute der Schlägertrupps. Der Schuppen war von innen nicht verschlossen, und im Allgemeinen ähnelten alle diese Schuppen einem Pappkarton. Sie hatten lediglich den Vorteil, dass es in ihnen nichts zu zerschlagen und zu rauben gab, und die Juden rechneten damit, dass sie hier außer Sichtweite sein würden. An Verteidigung war nicht zu denken: Es waren nur acht Mann im Haus; Schutzmann Nr. 148 saß, da er keine Befehle erhalten hatte, immer noch auf dem Poller, und zwei Patrouillen standen in den Gassen über und unter dem zerstörten Haus. In der Menge hatte sich bereits jene geheimnisvolle Steigerung eines spontanen Vorgehens vollzogen, durch welche die Entfesselungen tierischer Grausamkeit unter der dünnen Patina christlicher Kultur hervorbrechen. Die Verwüstungen waren in vollem Gange: Fenster wurden zerbrochen, Rahmen herausgerissen, Herdöfen zertrümmert, Möbel kurz und klein und Geschirr in Scherben geschlagen. Blätter aus den heiligen Büchern flatterten auf den Boden; ganze Berge von Bettfedern lagen im Hof und um das Haus herum, sie wurden durch die Luft gewirbelt und bedeckten die Bäume wie Raureif. Inmitten dieses wahnsinnigen Infernos aus Gepolter, Geklingel, wildem Gelächter und Schreckensschreien war bei den Pogromschlägern bereits der Blutdurst geweckt worden. Sie hatten schon zu lange getobt, um noch menschlich zu bleiben.
Als erstes stürmten sie in die Scheune. Dort befand sich nur ein Mann: der Glaser Grinspun. Ein Nachbar mit moldawischem Nachnamen, den die Witwe von Grinspun als guten Bekannten beim Namen nannte, stach dem Glaser zuerst in den Hals … Der Unglückliche stürzte aus dem Schuppen, wurde aber ergriffen, unters Schuppendach geschleppt und dort mit Knüppeln an der Stelle erschlagen, wo jetzt der Blutfleck zu sehen ist.
Auf die Frage, ob die Witwe des Ermordeten den Mörder denn wirklich kannte und sich nicht vielleicht irrte, so dass es sich womöglich um einen ausländischen Räuber, um einen albanischen Türken und um einen entflohenen Sträfling aus dem Gefängnis handelte, sagte die Jüdin mit Überzeugung:
„Ich habe ihn einst als Kind in meinen Armen gehalten. Gott gewähre uns, so gut zu leben, wie wir gute Bekannte waren.“
Dieser „gute Bekannte“ hat den ersten Messerstich im Haus Nr. 13 verübt. Danach war die Situation eindeutig: Unter dem Todesstöhnen des Glasers wurde den Juden – und vielleicht auch der Menge selbst – klar, was sie als nächstes zu erwarten hatten. Die Juden flitzten umher „wie Mäuse in einer Käfigfalle“ – so drückte es einer der „Christen“ von Kischinjow aus, ein jovialer Mann, der selbst in solchen Episoden Grund zur Heiterkeit finden konnte.
Einige jüdische Bewohner eilten auf den Dachboden. In dem Nebengebäude, unter dessen Vordach Grinspun getötet wurde, gibt es ein dunkles Loch, das einen Durchgang zum Dachboden darstellt. Es ist darin eng und ungemütlich. Berlatzki und seine Tochter stürmten als Erste hinein, gefolgt von dem Hausvermieter Maklin. Maklin wohnte, wie bereits erwähnt, nicht in dem Haus. Aber seine Tochter lebte hier, und aus Sorge um ihr Schicksal war er an den Ort der Tragödie gekommen. Er fand seine Tochter nicht vor. Sie war zuvor mit ihren Kindern in die Stadt gegangen … Nun musste er sich selbst retten.
Alle drei waren dann ungehindert auf den Dachboden gelangt. Daraus muss man natürlich schließen, dass nicht die ganze Menge von Blutrausch durchdrungen war, sonst hätte man ihnen sicher nicht erlaubt, sich in diesem dunklen Schacht zu verstecken, durch den sie mühsam hindurchkriechen mussten, und das vor den Augen der Pogromisten im Innenhof. Sie entkamen – und das ließen Leute zu, die es als ihr Vergnügen (oder ihre Pflicht) ansahen, Eigentum zu zerstören, aber nicht, Menschen zu totzuschlagen. Die Mörder folgten den Flüchtenden jedoch schon bald auf den Dachboden.
Der Dachboden von Haus Nr. 13 ist ein düsterer, halbdunkler Raum, vollgestopft mit Balken, Rohrstangen und Dachstützen. Die unglücklichen Flüchtenden mussten nach einigem Umherirren (das Haus liegt U-förmig an einem Rastplatz) erkennen, dass sie sich hier, im Halbdunkel des stickigen und beengten Dachbodens nicht verstecken konnten. Als sie das Schreien der Verfolger hinter sich hörten, begannen sie in ihrer Verzweiflung, das Dach aufzubrechen.
Während ich diese Zeilen schreibe, sind auf dem Dach von Haus Nr. 13 noch zwei schwarze Löcher mit ringsumher verstreuten Schindeln zu sehen. Neben einem von ihnen lag zum Zeitpunkt unseres Besuchs eine blaue Waschschüssel aus Eisen. Es brauchte wohl eine ungeheure Verzweiflung, dieses Loch mit bloßen Händen in wenigen Minuten unter Lebensgefahr in das Ziegeldach zu schlagen. Aber es gelang: Sie wollten um jeden Preis nach draußen klettern. Da war wieder das Licht der Sonne, da standen Häuser ringsum, da waren Menschen, eine Menschenmenge, der „Schutzmann Nr. 148“, die Patrouillen … Und sie brachen zwei Löcher in das Dach. Mowscha Maklin war der erste, der durch eines der Löcher hindurchkam, weil er ein „kleiner und leichter Mann“ war (wie einer der Augenzeugen sagte). Berlatzki hingegen musste zuerst seine Tochter Chaika auf das Dach hochheben. Als er dann selbst hinaufklettern wollte, war einer der Verfolger schon da und packte ihn am Bein.
Und jetzt begann vor den Augen der ganzen Menge ein verzweifelter Kampf. Die Tochter zog ihren Vater nach oben, während einer der Verfolger von unten an ihm zerrte. Der Kampf war natürlich nicht gleichwertig, und ohne Zweifel hätte Berlatzki das Sonnenlicht niemals mehr gesehen sehen … Doch dann hörte Chaika Berlatzki auf, ihren Vater hochzuziehen, und bat stattdessen – sich zum Loch hinunterbeugend – den Pogrom-Heroen, ihn loszulassen.
Dieser ließ los.
Man möge diesem Mann von einem Teil seiner Schuld freisprechen, da er – wenn auch nur für einen kurzen Moment – inmitten solcher Finsternis von rasender Grausamkeit einen Strahl menschlichen Mitleids in seine Seele hineinließ, so dass die Angst einer jüdischen Tochter um das Leben ihres jüdischen Vaters noch in seine verdunkelte Seele vordringen konnte … Er ließ den Juden los.
Was hat er danach getan? Vielleicht verließ er das Massaker beschämt und erleuchtet, indem er auf die Stimme Gottes hörte, die sich, wie alle Religionen sagen, in Liebe und Brüderlichkeit zeigt und nicht im Mord an Wehrlosen … Vielleicht gelangte er aus einem momentanen Impuls zur Einsicht und „bereute“ – nicht durch einen Impuls der Grausamkeit, sondern durch eine Bewegung des menschlichen Mitleids mit den ermordeten Juden, wie wir es auch in anderen Fällen gesehen haben.
Wie dem auch sei, die drei Opfer gelangten auf das Dach. Noch einmal sahen sie das Licht von Gottes Welt: den Platz, die Häuser, die Nachbarn, den blauen Himmel, die Sonne, den Schutzmann „Plakette Nr. 148“ auf dem Poller, die auf Befehle wartenden Patrouillen und vielleicht auch jenen Priester, der, geleitet von seinem christlichen Gewissen, versuchte, sich der wütenden Schlägermeute allein und unbewaffnet entgegenzustellen.
Dieser Priester war zufällig über den Platz gekommen und von den Juden, die aus benachbarten Häusern beobachteten, was im Haus Nr. 13 vor sich ging, gebeten worden, sich für sie einzusetzen. Leider weiß ich den Namen des Priesters nicht. Offensichtlich war er ein gütiger Mann, der nicht der Meinung war, dass es im „heiligen Russland“ oder irgendwo sonst auf der Welt ein Volk gibt, das es verdient, dass man seine Leute wegen irgendwelcher erfundenen Sünden wie wilde Tiere totschlägt. Er glaubte offenbar auch nicht, dass es in Russland Menschen geben könne, die das Recht beanspruchen, in Scharen wehrlose Juden zu ermorden, ohne dabei das Licht und die Sonne scheuen zu müssen. Der erste, richtige Impuls veranlasste ihn dazu, sich mit einem Wort der christlichen Ermahnung an die Menge zu wenden. Aber die Meute bedrohte ihn und … er zog sich zurück. Dies war offensichtlich ein einfacher guter Mann, aber kein christlicher Märtyrer. Ich möchte wünschen, dass er sich wenigstens nicht für seinen Versuch und seine ersten Herzensregung schämte.
Ob sich die Episode nun in dieser oder in einer anderen Minute abspielte, jedenfalls fanden sich die drei Opfer auf dem Dach wieder, mitten in der Stadt, unter Hunderten von Menschen – ohne jeglichen Verteidigungsschutz. Nach ihnen tauchten aus denselben Löchern des Dachs die Mörder auf.
Sie begannen, auf dem Dach hin und her zu rennen, von einer Seite des Hofes zur anderen, um dann zur Straße hin aufzutauchen. Und hinter ihnen her liefen die Pogromschläger. Berlatzki war der erste, der von demselben Nachbarn verwundet wurde, der Grinspun niedergestochen hatte. Einer der Schläger schleuderte jene blaue Waschschüssel, die dann noch zwei Monate nach dem Pogrom auf dem Dach lag, den Flüchtenden vor die Füße. Die Schüssel schlug auf dem Dach auf und schepperte laut. Und wahrscheinlich lachte die Menge …
Schließlich wurden alle drei vom Dach heruntergeworfen. Chaika kam auf einem Haufen von Daunenfedern im Hof zu Boden und überlebte. Die verwundeten Maklin und Berlatzki zogen sich bei dem Sturz noch mehr Verletzungen zu; anschließend machte ihnen die gemeine Schar der bereitwilligen Henker mit Eisenstangen den Garaus und bedeckte sie unter Gelächter mit einem Berg von Federn. Sodann wurden mehrere Fässer Wein auf die Stelle geschüttet, und die unglücklichen Opfer (Maklin soll noch mehrere Stunden gelebt haben) erstickten in dieser üblen Pfütze aus Straßendreck, Wein und Flusen.
- „In nur einer Stunde … herrschte in der ganzen Stadt Ruhe“
Nissenson war der letzte, der getötet wurde. Er und seine Frau hatten sich im Keller versteckt, aber als sie die Schreie der Ermordeten hörten und erkannten, dass Mord und Tod bereits im Haus Nr. 13 Einzug gehalten hatten, rannten sie auf die Straße. Nissenson gelang es, in den gegenüberliegenden Hof zu fliehen und er hätte sich retten können, aber seine Frau wurde von der Mordbande verfolgt. Er wollte seiner Frau beistehen und rief nach ihr. Das lenkte die Aufmerksamkeit auf ihn. Man ließ die Frau zurück und verfolgte den Mann, dem es gelang, zum Haus Nr. 7 in der Asiatischen Gasse zu laufen. Hier holten sie ihn ein und schlugen ihn tot. Es werden zwei Nachnamen zu diesem Geschehen erwähnt, einer mit polnischer Endung, der andere moldawisch. Vor Ostern hatte es geregnet, in den Gruben und an den Straßenrändern gab es noch Pfützen. Nissenson fiel in eine dieser Pfützen, und hier „spülten“ die Mörder den Juden lachend im Schlammwasser, so wie man einen benutzten Waschlappen spült und auswringt.
Danach schien der Mob offenbar zufrieden zu sein und zerschlug nur die Häuser, mordete aber nicht mehr. Juden aus den nächstgelegenen Häusern kamen heraus, um nach dem unglücklichen Nissenson zu sehen. Er war noch am Leben, wachte auf und bat um Wasser. Seine Arme und Beine waren gebrochen … Die Juden zogen ihn aus der Pfütze, gaben ihm Wasser und begannen, den Schlammdreck von ihm abzuwaschen. In diesem Moment sah sich einer der Mordgesellen um und rief seinen Männern etwas zu. Die Juden flohen. Nissenson blieb allein zurück. Dann schlug wieder derselbe Mann, der Grinspun getötet und Berlatzki zuerst verwundet hatte, dem Unglücklichen mit einem Brecheisen auf den Kopf und beendete so seine Leiden …
Die Menge setzte ihre Arbeit dann fort. Der Platz war mit Möbeltrümmern, Fetzen aller möglichen Gegenstände und zerbrochenen Fensterrahmen so vollgestopft, dass man ihn nur mit viel Mühe überqueren konnte. Eine jüdische Frau erzählte mir, dass sie zum anderen Ende gelangen musste, wo ihre Kinder waren; sie hatte ein Baby auf dem Arm und versuchte zweimal vergeblich, durchzukommen. Schließlich nahm ihr ein christlicher Bekannter das Kind ab, und erst dann gelang es ihr, die Trümmerbarrikaden irgendwie zu überwinden.
Um fünf Uhr an diesem Tag wurde bekannt, dass der „Befehl“, auf den die Juden seit dem ersten Tag mit banger Hoffnung gewartet hatten, endlich eingetroffen war …
In nur einer Stunde oder anderthalb Stunden herrschte in der ganzen Stadt Ruhe. Kein Blutvergießen und keine Schüsse waren dazu nötig. Alles, was nötig war, war allein die Gewissheit, dass es einen amtlichen Befehl gab.
Nun aber wird es Jahre dauern, bis zumindest ein Teil der abscheulichen Erinnerung an das Geschehene ausgelöscht ist, der schmutzige Blutfleck auf dem „Gewissen der Christen von Kischinjow“.
Und er liegt nicht nur auf dem Gewissen derer, die selbst gemordet haben, sondern auch auf dem Gewissen jener Leute, die mit Menschenfeindlichkeit und abscheulichen Lügen dazu angestiftet haben, die zugesehen und gelacht haben, die finden, dass nicht die Mörder schuld sind, sondern die Ermordeten, und die der Ansicht sind, es dürfe allgemeine Verantwortungslosigkeit und willkürliche Entrechtung geben.
Ich habe das Gefühl, dass ich dem Leser mit diesen Aufzeichnungen nicht viel zu übermitteln vermag. Aber ich wollte zumindest eine Episode aus jenem verworrenen und nicht mehr menschlichen Chaos, das „Pogrom“ genannt wird, schildern und wenigstens anhand eines konkreten Beispiels zeigen, dass sich das Grauen „wirklich“ zugetragen hat. Zu diesem Zweck bin ich den lebendigen Eindrücke von Augenzeugen gefolgt, die mir zum Teil persönlich übermittelt wurden, zum Teil von meinem Begleiter, der mir dabei geholfen hat, dieses Bild Zeile für Zeile zu rekonstruieren. Das Dargelegte beruht zwar auf den Aussagen von Juden, aber es gibt keinen Grund, an deren Zuverlässigkeit zu zweifeln. Die Tatsache kann keiner bestreiten: wehrlose Menschen wurden im Haus Nr. 13 von einer Menschenmenge ermordet, ermordet inmitten einer reichlich bewohnten Stadt, nicht in einem dunklen Wald. Die Leichen liegen dort. … Und schließlich – was sollte es für die Juden für einen Unterschied machen, wie genau die Opfer getötet wurden? Warum sollten sie Details dazu erfinden? …
Die Moral ist jedem klar, der einen lebendigen Sinn für Menschlichkeit hat. Aber ist sie bei vielen lebendig?
Diese schwere Frage stellt sich unwillkürlich, wenn man sieht, was ich in Kischinjow sehen musste.
- „… im Morgengrauen ging er in den Garten“
Am Rande noch vermerkt … Niedergedrückt von dem schrecklichen Material, beendete ich gerade meine ungeordneten Skizzen, als ich in den Zeitungen vom Tod des Notars Pisarshewski las. Der Name dieses Mannes war zu der Zeit, als ich in Kischinjow war, in aller Munde. Er war jung, gutaussehend, reich, verkehrte in der „besten Gesellschaft“ und war stets auf der Suche nach neuen Eindrücken. Dutzende von Menschen erzählten mir, dass Pisarshewski zweifellos persönlich an dem Pogrom teilgenommen und die Pogromisten angefeuert habe. Man erzählte mir auch viel über die enormen Mittel, die eingesetzt wurden, um diesen eklatanten Fall zu verschleiern und die direkte Beteiligung des Kischinjower Lieblingshelden an dem Pogrom zu verbergen. Ich würde gerne glauben, dass nicht alles, was darüber erzählt wurde, wahr ist; aber das, was wahr ist, könnte die sonderbare Geschichte des Pogroms von Kischinjow sehr trefflich ergänzen …
Die besagten Bemühungen schlugen fehl. Die Wahrheit war zu offensichtlich, und die Zeitungen brachten die Nachricht von Pisarshewski Beteiligung am Pogrom.
Danach setzte er sein altes Leben fort: Er zog in der Weltgeschichte umher, feierte, spielte Karten. In der verhängnisvollen Nacht hatte er viel Glück im Spiel, er war sehr fröhlich, und im Morgengrauen ging er in den Garten, schrieb auf die Bank: „Hier starb Notar Pisarshewski“ – und erschoss sich.
Zeitungskommentare berichten, er sei ein erblicher Alkoholiker gewesen, ihn habe die Aussicht auf ein Gerichtsverfahren deprimiert, und dass er in einigen Liebesbeziehungen gescheitert war.
Ist das alles? Nun sind die Akten erledigt, die traurige Abrechnung ist erfolgt. Ich glaube, dass ich das Andenken des unglücklichen Mannes nicht verunglimpfe, wenn ich andeute, dass in dem Fazit, das er selbst auf der Anklagebank zusammengefasst hat, noch einige andere Aspekte eine Rolle gespielt haben könnten. Im Morgengrauen seines letzten Tages wurde ihm bewusst, was er, ein gebildeter Mann, getan hatte: in Bezug auf die Juden, die von Christen ermordet worden sind, und in Bezug auf die Christen, die Juden ermordet haben.
Ich hatte nicht die Absicht, Unternehmungen für eine Lösung der Judenfrage zu entwerfen. Aber wenn ich einer der jüdischen Millionäre wäre, die sich mit dieser Frage beschäftigen, dann würde ich der Versuchung nicht widerstehen, ein soziales Experiment zu machen, bei dem ich, koste es, was es wolle, wenn nicht alle, so doch die große Mehrheit der Juden aus dem Ort des Pogroms umsiedeln würde. Ich würde dem reichen Mann seinen Reichtum zurückgeben und den armen Mann zu einem wohlhabenden Mann machen, unter der Bedingung einer sofortigen Umsiedlung. Und wenn dann – nach Entfernung der Schicht des jüdischen Kapitals von einem bestimmten Ort – das einheimische und sogar patriotische Kapital ohne Beimischung und ohne Erschwernisse zum Zuge käme, dann hätte Herr Kruschewan niemanden mehr, auf den er etwas abwälzen und von dem er grimmige Geschichten über Ritualmorde erzählt könnte; die Geldverleiher und Geizhälse würden keine jüdischen Kleider tragen – dann, so sollte man meinen, würde klar werden, worum es geht und dass es unmöglich ist, die Probleme zu lösen durch Pogrome und Morde an „Buchhaltern“ wie Nissenson, unglücklichen Glasern wie Grinspun oder jenen jüdischen Droschkenkutschern, die ihr kärgliches Brot durch ebenso harte Arbeit verdienen wie ihre christlichen Brüder.
Ist denn die Unterdrückung des Wucherers wirklich leichter, wenn er keine jüdische Kleidung trägt und sich als Christ bezeichnet?
Textquelle ǀ Arbeitsübersetzung für die Tolstoi-Friedensbibliothek mit Hilfe des Programms deepL.com/translator nach folgendem russischen Text: Владимир Галактионович Короленко: „ДОМ № 13“ (1903). (abgerufen am 27.02.2024). Übertragung redigiert von Peter Bürger unter Vergleich mit folgender, nicht gemeinfreier Übersetzung: Wladimir Galaktionowitsch Korolenko: Das Haus Nr. 13. Aufzeichnungen, Reportagen, Gerichtsprotokolle. Aus dem Russischen übersetzt von Hubert Schuman und Waltraud & Wolfram Schroeder. Herausgegeben und mit einem Nachwort und Anmerkungen versehen von Annelie und Helmut Graßhoff. Leipzig/Weimar: Gustav Kiepenheuer Verlag 1985, S. 371-392: „Das Haus Nr. 13“. – Die Zwischenüberschriften in der vorstehenden Fassung wurden redaktionell hinzugefügt.
Literaturhinweis zum Thema:
Peter Bürger (Hg.): Antisemitismus, Pogrome und Judenfreunde im russischen Zarenreich. Quellentexte und Forschungen aus den Jahren 1877-1927. (= Tolstoi-Friedensbibliothek Reihe D, Band 2). Norderstedt: BoD 2024.
(ISBN 978-3-7578-8094-1; Paperback; 532 Seiten; 21 Euro – es folgt noch eine Sonderausgabe mit festem Einband) Inhaltsverzeichnis und Leseprobe auf der Verlagsseite.
Dargeboten wird hier ein umfangreiches Lese-Werk über “Antisemitismus, Pogrome und Judenfreunde im russischen Zarenreich“ mit historischen Quellentexten und Forschungen aus den Jahren 1877-1927. Es ist konzipiert als Ergänzung zu einem ebenfalls in der Tolstoi-Friedensbibliothek erscheinenden Band “Leo N. Tolstoi: Begegnung mit dem Judentum” (TFb_B013, in Vorbereitung).
Die Auswahl ermöglicht Zugänge zu den Standorten des Dichters Fjodor M. Dostojewski und des Religionsphilosophen Wladimir Solowioff. Die beiden Männer nehmen gegensätzliche Haltungen zur sogenannten Judenfrage ein. In den frühen 1880er Jahren kommt es zu einer ersten Folge von Pogromen mit Dutzenden Mordopfern. Hierauf reagieren mehrere russische “Autoritäten“ mit Stellungnahmen zugunsten der Juden. Diese Voten sind entnommen einer Dokumentation, die zunächst in Russland nicht erscheinen konnte. Vier weitere Quellentexte beziehen sich auf die zweite antijüdische Pogromwelle 1903 bis 1906 mit bis zu 2000 Toten und zahllosen Verwundeten. Vollständig dargeboten wird das Buch “Der Antisemitismus in Russland“ des Grafen Iwan Iwanowitsch Tolstoi aus dem Jahr 1907. Nach der Revolution von 1905 legt hier ein entfernter Verwandter des Dichters L.N. Tolstoi, der 1905/06 als Minister für Volksbildung der Regierung angehört hat, sein Plädoyer für die vollständige Gleichberechtigung der jüdischen Bevölkerung des russischen Kaiserreiches vor. Die Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze lässt sich indessen erst Anfang 1917 nach Abdankung des Zaren verwirklichen.
Auch dieses Jahr werden auf den Ostermärschen wieder Menschen sprechen, die nicht für Frieden sind, sondern andere Völker und deren Repräsentanten verunglimpfen und verteufeln werden – schön eingepackt in billigem Friedensgewäsch.
Andere Völker und deren Repräsentanten verunglimpfen – aber nicht etwa unsere “Verbündeten” und “Wertepartner” an die wir zurecht Botschaften zu schicken hätten – sondern vielmehr genau die, die die aktuell aufgerufenen Feindbilder sind. Primär natürlich Russland.
Wenn man sich klar macht, an wen sich denn die Botschaften deutscher Demonstrationen richten können – das ist völlig eindeutig zuerst das deutsche Volk selbst, dann die Repräsentanten Deutschlands, also Regierung, Minister, etc., und dann vermittelt durch deutsche Politiker auch an unsere “Partner” und “Verbündete” – dann kann man sehr einfach erkennen, wer die Redeplattformen auf den Ostermärschen sinnvoll nutzt – und wer sie schändlich missbraucht.
Wir müssen uns endlich im klaren darüber werden: alle Organisationen und aktivistischen Kräfte wie Gewerkschaften, friedenspolitische Organisationen, NGOs, Vereine, etc. sind inzwischen massiv unterwandert von Einflussagenten, die fremde Interessen lügnerisch und heimtückisch als vernünftige Meinung und akzeptierter Standpunkt der jeweiligen Gruppe die sie unterwandert haben, verkaufen.
Kein Platz für verkappte Kriegshetzer auf den Ostermärschen!
Wer nicht genau hinhört, und wer applaudiert nur weil alle anderen auch applaudieren, macht sich mitschuldig.Lasst nicht zu, dass die Ostermärsche zu Kriegstrommeln missbraucht werden!
Buht offene und versteckte Kriegshetzer und Gegner der Völkerverständigung aus! Zeigt Zivilcourage!
Diese Veranstaltungen werden vermutlich genauso zweckentfremdet und entstellt werden, wie alles andere auch.
Wer immer noch Grün wählt macht sich mit verantwortlich an Völkermord die Grünen und nicht die AfD oder BSW sind unsere Feinde die unser Land zerstören.
Und was hat das mit Palästina zu tun?
Interessanter Bericht aus Russland bzw. der frühen Ukraine, dazu ergänzend möchte ich aber darauf hinweisen, dass antijüdische Pogrome kein Markenzeichen Russlands/der Ukraine waren – es gab sie überall in Europa.
Der berühmte walisisch-britische Philosoph Bertrand Russell schrieb schon Jahre vor seinem Tod die Schrift “Warum ich KEIN Christ bin”, worin er explizit darauf hinweist, dass der Antisemitismus ein Übel des Christemtums vom ersten Tage an ist – die (fiktive) Person namens Jesus Christus wurde ja von “den Juden” gekreuzigt (real ja eigentlich von den Römern), die jahrhundertelang querbeet durch ganz Europa – via Pogromen in JEDEM europäischen Land (sogar noch nach dem Holocaust in Polen – ja, ich war selber schockiert als ich das erfuhrt) ermordet, und verjagt wurden.
Der deutsche Autor Reinholz Schlotz hat sogar ein übles Machwerk Martin Luthers (“Von den Juden”)vom mittelalterlichen ins moderne Deutsch, mit ergänzenden und erläuternden Quellenangaben, neu übersetzt, um darauf hinzuweisen, dass der römisch-katholische Ordensmönch Martin Luther ein Judenhasser (modern ausgedrückt ein “Antisemit”) war……und, dass die SS- und NS-Kriegsverbrecher in den Nürnberger Prozessen vor den Allierten sagten, dass auch Luther vor Gericht stünde würde er noch leben, da sie ja nur seine Taten umgesetzt hätten – Luthers Machwerk liest sich wie eine Gebrauchsanleitung zur Shoa/dem Holocaust…..ich empfehle das Buch einmal zu lesen…..
….und abschließend noch den Kinofilm “Die Passion Christi” von Mel Gibson zu erwähnen, für Filmfans, denn der Film wurde als antisemitisch eingestuft – zu recht – aber er bezog sich 1:1 auf das Neue Testament der Bibel…..
Fazit:
Bevor man mit dem Finger nach Osten zeigt, immer dran denken es zeigen mehr als fünf Finger auf einem selbst zurück…..
Allein die Tatsache, dass die Juden – Mitmenschen wie wir – jahrhundertelang für ein (fiktives) Verbrechen der Römer mit ihrem Blut bezahlen mußten läßt einem redlicher Weise sagen ich bin kein Christ – um den prominenten britisch-walisischen Philosophen mit meinen eigenen Worten zu widerholen.
Übrigens, es gibt keinen einzigen – fälschungssicheren – außerchristlichen – Beweis, dass es je eine Person namens “Jesus Christus” gegeben hat, aber das ist ein anderes Thema, dass mehr mit einem “Gefälschten Glauben” (Zitat der Schriftsteller, und Kirchenkritiker, Karlheinz Deschner – z.B. sein epochales Werk aus der Sicht der Opfer des Christemtums, denn unsere Ahnen wurden nicht freiwillig zu “Christen” – “Die Kriminalgeschichte des Christentums”) – hier geht es mehr um den jahrhunderte- wenn nicht sogar jahrtausendealten Hass gegen Mitmenschen, die zufälligerweise als “Juden” geboren wurden…..;-)
Atheistische Grüße
Bernie
PS: Was anti-jüdische Pogrome in Deutschland angeht, zumeist kurz vor früh- oder spätmittelalterlichen (Pest-)Epidemien, da empfehle ich die Lektüre der Autorin Astrid Fritz – Titel leider entfallen, aber ich meine sie hat sich in einem Roman sehr eindrücklich mit dem Schicksal von jüdischen Mitmenschen beschäftigt, die kurz vor einer Pestepidemie von der örtlichen Bevölkerung – via Pogrom – ins Jenseits befördert wurden……;-)
“Der Haß wider die Juden ist eine nichtchristliche Empfindung. Die Christen müssen sich gegen die Juden christlich verhalten.” sagte der russische Philosoph N. Berdjajew in seinem Buch “Der Sinn der Geschichte”. Mit anderen Worten: Der Antisemitismus ist ein Verrat am Christentum von den geistigen Quellen her, widerspricht dem Geiste Jesus Christus.
Ja, wirklich?
Tja, da gibt es aber etliche religionskritische, und internationale, Philosophen und Denker, die dir explizit widersprechen würden – wie der eben erwähnte große, britisch-walisische Philosoph, Bertrand Russell (https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrand_Russell) – Sie wollen sich doch nicht größer stellen als dieser große Menschenfreund, Humanist und Intellektuelle aus Großbritannien? Oder etwa doch? Sind sie so größenwahnsinnig? *grins*
Hier mal ein Zufallsfund aus der “Taz”, die ich sonst nicht lese, da ich absolut kein Freund der Grünen bin (manches darin, rein bezogen aus den “islamischen Antisemitismus”, war sogar mir neu, aber dennoch interessant zu lesen):
“[….]Geschichte des Antisemitismus: 2000 Jahre Judenhass – Antisemitismus hat seine Wurzeln im Christentum. Mit der Judenemanzipation und der Staatsgründung Israels wurde auch der islamische Judenhass mörderisch.[…]”
Quelle und kompletter Text hier zu finden:
https://taz.de/Geschichte-des-Antisemitismus/!5979123/
Atheistische Grüße
Bernie
Ich will damit nur andeuten, dass es kein Automatismus zum Antisemitismus gibt, sondern dieser in die Reihe der Versuchungen gehört, denen auch die Christen erliegen können. Es ist letztlich auch eine Frage der Freiheit hin zur Wahrheit oder Lüge. Und oft haben sich Christen für die Lüge entschieden, da diese leicht und konform ist und mit dem Strom schwimmt. Der Antisemitismus war immer auch schon ein Reflex und keine Notwendigkeit. Und Wahrheit ist nicht nur eine Frage des Intellekts, des Denkens, sondern erfordert primär die Integrität des Menschen hinsichtlich seiner körperlich-seelisch-geistigen Verfassung in Bezug auf die Welt, in der er lebt. Und dies gilt auch für die sogenannten großen Philosophen. Letztlich kommt es auf die Prämissen an, die einer Philosophie zugrunde liegen. Sind diese fehlerhaft bzw. inkonsistent, nutzt der ganze Intellekt nichts, der sich von dort aus erhebt.
Danke für die interessante Antwort 😉
Bin amüsiert Sie halten sich also tatsächlich für intelligenter als einer der größten Philosophen des letzten Jahrhunderts? Übrigens Betrand Russell war ja kein Einzelfall, ich hab mir den nur rausgepickt – es soll auch andere berühmte Philosophen, und sogar manche Nobelpreisträger, gegeben haben, die den Kern des Antisemitismus im den Wurzeln des Christentums gefunden haben – und zwar in der christlichen Bibel, und sämtlichen Schriften, die mit der christlichen Bibel zusammenhängen…..
Egal, ich betrachte die Diskussion – immer noch kopffschüttelnd – als beendet.
Übrigens, ihre andere Ausführungen kann man teilen, aber ansonsten sehe ich es (immer noch) völlig anders als Sie….
Liebe Grüße
Bernie
Sorry, beim Autor Reinhold Schlotz ist mir im Eifer des Gefechts ein Fehler unterlaufen – vorher sein richtiger Name, und das Buch auf das ich mich beziehe heißt komplett “[…]Martin Luther
Von den Juden und ihren Lügen. Vollständige ins Neuhochdeutsche übertragene und kommentierte Ausgabe[…]”Von den Juden und ihren Lügen{…]”
Quelle und mehr:
https://www.alibri.de/Shop/Produktdetail/ProductID/879/txtSearch/Schlotz
…..eben Luther war auch ein Antisemit, und ein so furchbarer, wie oben erwähnt, dass sogar führende Nazis und NS-Verbrecher sich auf ihn beriefen – im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß – er wäre auch angeklagt worden, der “große Reformator”….
Gruß
Bernie
Es ist eigentlich noch schlimmer. Im Wesentlichen war der christliche Antijudaismus nicht rassistisch. Der Jude sollte sich zu Jesus bekennen, sich der Taufe unterziehen und einer der ihren werden. Das war mehr eine Glaubensfrage, die aber, wenn man sich des Vermögens der Juden bemächtigen wollte, auch nicht mehr so wichtig war.
Es war natürlich nicht allein Luther, aber er war einer mit großer Wirkung, der einen anderen Gedanken virulent werden ließ. Er schrieb, “wider die Jüden” dass man sie eben nicht einfach taufen könnte und sie dann sozusagen zu “uns” gehören. Sie würden eh nur so tun, als ob. Die lügen immer, so sind sie, und man müsse ihnen ” die Köpfe abschneiden”, wenn man das wolle.
Es spielt keine Rolle, wie sich Juden verhalten -auch wenn dieses Verhalten vollständig phantasiert ist, also Ritualmorde und solcher Irrsinn- sondern das Böse ist ihre Natur und muss mit ihnen, ausgerottet werden. Selbst wenn sie keine christlichen Kinder opfern.
Stimme zu, aber was den “christlichen Antijudaismus” betrifft empfehle ich Ihnen mal die Beschäftigung mit der sogenannten Spanischen Inquisition – römisch-katholischen Glaubens – die war genozidial was das Judentum angeht, und machte nicht einmal vor “getauften” ehemaligen Juden halt……soviel zum Thema, der “christliche Antijudaismus wäre nicht rassistisch”.
Das mit der “Reinheit des Blutes” (Der Nazi-Ideologie) hatte eben auch dort ihren Ursprung – in der Spanischen Inquisition des Großinquisitors Torquemada……
Gruß
Bernie
Deshalb schreibe ich ja, dass Luther sicher nicht der Einzige aber einer mit großer Wirkung war, der sich mit Taufe und Zwangstaufe nicht abspeisen lassen wollte. Und Luther lebte und schrieb ja in der Zeit des Wütens der spanischen Inquisition. Da war aber das Christentum schon mehr als tausend Jahre alt und fast tausend Jahre hegemonial in Europa. Und in diesen tausend Jahren war es eben nicht so, dass man so eine rassische Wahnvorstellung umsetzen wollte. Und wenn man das Eigentum der Juden wollte , war auch Religion nicht wirklich wichtig.
Nun es ist etwas auffällig das Juden in historischen
Betrachtungen immer als ewige Opfer aber nicht als Täter wahrgenommen werden.
Pikanterweise steht aber in der Thora das das Opfer stets mitschuldig an der Tat ist
Schaut man nun genauer hin trifft man auf Tatsachen wie
das Juden ab ca. den 12 Jahrhundert den Sklavenhandel mit Slaven (Slaves) organisiert haben.
Auch das Verhältnis zwischen Adel, Juden und Volk wird viel zu wenig beleuchtet und macht auch das Progrom der Weissen im Artikel nachvollziehbarer.
Der Adel Eigentümerschaft über so ziemlich alles
von Land bis zum Recht auf die erste Nacht
hat die etwas schmutzige Sache mit der Geldverwaltung den Juden überlassen.
Diese hatten dadurch ein Recht privilegiertes Leben
und wurden durch das Handwerksverbot vom Volke getrennt gehalten. Die jüdische Lebensart
( Jude kann man nur durch die Mutter werden)
ergab eine zusätzliche Trennung.
Nun passierte es ab und zu das die wirtschaftlichen
Belange
natürlich immer nur für das einfache Volk
ziemlich schlecht liefen.
Da dies fast immer was mit Geld zu tun hatte wurde vom Adel die Schuld den Juden zugeschoben und grünes Licht für die Progrome des wütenden Volkes gegeben.
Da Juden dies nicht einfach so über sich ergehen lassen und sich gerächt haben durch Brunnenvergiftungen halte ich für ziemlich wahrscheinlich.
Wer weiss vielleicht haben sie das Gift zum vergiften sogar vom Adel bekommen.
Der Adel war im eingeimpften Volksglauben untouchable.
Schliesslich dürfte man zusammen in die Kirche und
aus den Buch hören das diese Zivilisation inspiriert hat.
Und die Juden mussten draussen bleiben.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Judensau
Parrallelen, Ähnlichkeiten, Muster zum heutigen von der Leyen Europa ?
Na aber Hallo.
Eine Person Jesus Christus die direkt durch die Römer gefoltert (mehr als ein jüdischer Meuchelmörder der sich gegen die römische Besatzung wehrte) und gekreuzigt wurde
der aber auch indirekt durch die Juden gekreuzigt wurde
da diese wohlwissend was ihn erwartete verrieten
und sich per Volksabstimmung für die Begnadigung eines Mörders entschieden
gab’s 100%.
Dazu muss man sich nur die Gegenwart Vergangenheit und Zukunft anschauen.
Wer waren denn nun diese ominösen Christen ?
Nun das waren Menschen die nicht im Colosseum
gearbeitet haben und dort auch nicht als Zuschauer erschienen
jedoch aber als Opfer dort landeten .
Verständlich das es diese nur ca. 150 Jahre gab.
Die Kirchengründung war die Vorbereitung für die Gründung einer monotheistischen Staatsreligion des römischen Imperiums die man Christentum nannte.
Grüße eines atheistischen Atheisten
zurück.
Fear Factory – Pisschrist
YouTube · Dʌŋɩ Cʌŋtɘɭƴ
22.01.2017
Danke für Ihre Ausführungen, die ich jedoch nicht teile, und zwar weil Sie, im angeblichen Bezug auf Wikipedia, uralte antisemitische Vorurteile verbreiten die längst widerlegt sind 🤮….. bin mir sicher, dass das auch der Wikipedia-Artikel so sieht, den sie hier nur auszugsweise – wie es ihnen in den Kram passt – verlinkten…
Atheistische Grüße
Bernie
Wo soll ich mich den bitte ” angeblich ” auf Wikipedia beziehen.
Nur “sicher” gewesen oder auch gelesen ?
Die Info das Juden den Sklavenhandels organisiert haben habe ich aus der englischen (die beste Variante) der Wikipedia.
Und wo sind die “antisemitischen Vorurteile”
widerlegt ?
Oder wird nur etwas anderes behauptet ?
Die These(en) von ewigen Opfern (den Juden) sind nicht haltbar. Sie waren Opfer und Täter.
Nur den Adel gelang es bis zur französischen
Revolution stets Täter zu bleiben.
Es sei den außer bei Auseinandersetzungen zwischen den Adel.
Die Juden in den Artikel beschriebenen Progrom hätten Hilfe verdient.
Sie waren integrierte Arbeiter und Bürger der Gesellschaft die sich sogar mit den Nichtjuden solidarisieren wollten.
Doch das Volk war von der Ideologie des Adels “die Weissen” beeinflusst oder sollte ich besser sagen vergiftet.
Die Roten waren von der Ideologie Marx und Lenins beeinflusst die beide jüdischer Abstammung waren.
Solche über Jahrhundert “eingeübte” Verhaltensmuster brechen sich immer wieder Bahn.
Und man sollte schon genauer analysieren wie es dazu kommt.
In irgendeiner polnischen Kleinstadt wird auch heute noch eine Judenpuppe einmal jährlich sozusagen symbolisch zusammengeschlagen und in den Fluss geworfen.
Wie kommen diese Leute auf eine solche Idee ?
Ach je, don’t feed the troll meine Devise – sorry, dass ich die vergessen haben 😉
Was Wikipedia angeht, da gibt es eine gute Medizin gegen die dort verbreitete Desinformation – Wikihausen.de – oder, ganz egal in welchem Land “Wikipedia ist kein Lexikon”…..
Sarkastische Grüße
Bernie und Thema beendet (ich behalte meine vorurteilsfreie Meinung für mich, und Sie ihre vorurteilsbehaftete Meinung für sich – comprende senor?)
Wikipedia ist ein Lexikon.
Und ich hatte noch nie Vorurteile.
Nur Nachurteile.
Hier ich Gib dir noch 2 Euro zurück für die Konversation.
https://www.muenzenlager.de/2-Euro-Gedenkmuenze-Deutschland-2020-bfr-Kniefall-von-Warschau-D
https://www.muenzenlager.de/2-Euro-Gedenkmuenze-Deutschland-2020-bfr-Kniefall-von-Warschau-D
Bleibt Freilich
und Tschüssi
Grüsse eines atheistischen Atheisten
Ich glaube, dass die Christen neben den Sozialisten, den anglozionistischen Imperalisten und der NS, die schlimmsten Menschenschlächter waren. Hexenverbrennung, Kreuzzüge, Hussitenmorde, Judenverfolgung. Dies führe dann dazu das es Christanisierungswellen bei Andersgläubigen gab, wie etwa um 1900 bei den Juden. In sich ist ja schon die Basis des Christentums eine Lüge. Denn die Überlieferungen der Aposteln waren vielfältig, widersprüchlich und wurden erst 300 Jahre später in Altgriechisch nach Gefälligkeit übersetzt. In den Apogryphen sind etwa Testamente enthalten, die die Kirche bis heute nicht anerkennt, weil sie Jesus nicht als den Sohn Gottes beschreiben. Was irgendwie auch logisch ist. Da Jesus ursprünglich indischer Mönch war und bei dem Johannes dem Täufer vom Judentum gelernt hatte.
Jesus war ein liebender Buddhist, der mit ca. 12 in ein indisches Kloster ging, um dann später seine Lehren in Palästina zu verbreiten. Das Problem des Christentums ist, dass sie aus den Worten Jesus einen machtgeilen, sadomasochistischen Totenkult erschufen.
Buddhisten sind auch keine Engel. Man sehe sich nur Tibet an als es noch von den Mönchen regiert wurde. Eine gewaltätige Feudalgesellschaft, die auch Teile Chinas erobert hatte. Friedlicher Bergstaat ist nur Image.
Aber davon ab, hätte ich gerne eine belastbare Quelle für den buddhistischen Mönch Jesus? Die Ähnlichkeiten der Ideen werden oft angeführt, aber das Rad wurde auch mehrfach erfunden.
Diese These kenne ich nur aus historistischen Romanen, die mit Fantasyelementen angereichert sind.
Da suchen sie auch den heiligen Gral in Fernost.
Auch @Alfred Nonym
BBC documentary “Jesus was¹ a buddhist monk”
Dort fehlte erstaunlicherweise ein Hinweis darauf, dass sich die buddhistische Lehre den (örtlichen) Umständen anpassen² muss ( http://www.deutschlandfunk.de/tibetische-enklave-in-delhi-zwischen-abgrenzung-und-100.html ); Es wäre also denkbar, dass ein jüdischer Buddhist seine Lehre dem gegebenen theologische Gerüst in Judäa/Palestina einpasst, insbesondere wenn er davon ausgeht, dass er “vorschnell abserviert” wird, falls er den “Betonköpfen” zuviel Neuerung zumutet. Auch zeitlich und von den (Handels-)Wegen³ her würde das wohl alles passen: Reise nach Indien, buddhistische Ausbildung und zurück.
Wer’s genau wissen will, kann von mir gegen eine kleine Aufwandsentschädigung eine Zeitmaschine bekommen – Leider nur Einweg, von daher empfehle ich die Mitnahme von Medikamenten usw.
¹Tatsächlich ein Aussagesatz, obwohl Frage meines Erachtens besser gewesen wäre.
²Buddhistische Tempel werden z.B. “ganz selbstverständlich” je nach den Umständen aus Holz, Steinen usw. gebaut; In Erdbebengebieten “eher” flach. Auch lokale Gottheiten oder Gebräuche können vergleichsweise problemlos integriert werden
³Entlang derer sich nicht nur Waren ausbreiten, sondern auch Erfindungen (Steigbügel fürs Pferd…) oder (religöse) Meme, leider auch Krankheiten
Nach heutiger amtlicher Lesart sind das doch keine richtigen Christenn gewesen in Kiew. Das war Russland damals und damit alle Orks. Kontinuitäten zu der ein paar Jahre später durchgeführten Säuberungen durch ukrainische Hilfswillige sind auch nur eingebildet.
@Alfred Nonym
Colin Goldner bekannt?
Der (religionskritische) Schriftsteller hat sich ja sehr ausgiebig mit den Schattenseiten des Dalai Lama (und nicht nur des tibetischen) Buddhismus befasst?
Auch Japans Elite-Krieger im 2. Weltkrieg waren vielfach gläubige Buddhisten – die Kamikaze-Piloten z.B. – Soviel zur angeblichen Friedfertigkeit des Buddhismus – aktueller hat sich ja Herr Todenhöfer mit den Verbrechen der Buddhisten in Myanmar beschäftigt – auch keine Friedensengel diese Buddhisten in Myanmar
Was das Christentum angeht, da empfehle ich noch einmal “Der gefälschte Glaube” von Karlheinz Deschner – das dürfte wohl eher eine Mischung aus geklauten aus allen, damals existierenden, nahöstlichen Religionen gewesen zu sein – die römischen Legionäre huldigten dem, ursprüunglich aus dem persischen Raum stammenden, “Mithras-Kult” der mehr als nur eine verdächtige Ähnlichkeit zur kompletten Jesus-Geschichte hat, inkl. Kreuzigung und Jungfrauengeburt
Kh. Deschner weist darauf hin, in seinem Buch “Der gefälschte Glaube” – auch bei der alten ägytpischen Religion haben die frühen Christen ihre Religionsinhalte geklaut – der Isis-Kult ähnelt sehr verdächtig dem Marienkult, und frühchristliche, und andere, christliche Zeremonien ähneln sehr verdächtig altägytpischen Priesterritualen……
Nur mal so…..;-)
Atheistische Grüße
Bernie
“nahöstlichen Religionen”
Siehe aber auch Balder/Baldur aus der nordischen Mythologie, obwohl ich nicht weiß, ob der vielleicht ein “Jesus-Ableger mit Wikingerhelm” war.
Man könnte , etwas anders gelagert, darüber spekulieren, ob die Zeit einfach “reif” für einen neuen Archetyp bzw. religiöses Leitmotiv war; Dann ist es nicht so wichtig, ob sich diese Religionen gegenseitig befruchtet haben oder Ähnliches parallel “erfunden” wurde.
Nach einem Atomkrieg könnte die Zeit – genügend Überlebende vorausgesetzt – dann eher “reif”¹ für extreme Fruchtbarkeitskulte (mit “patriarchalischer Schlagseite”) sein; “Report der Magd” oder “Mad Max 4” geben schon mal grob die Richtung vor.
¹Wenn nur noch Bruchteile der Menschen überhaupt fruchtbar sind und In Vitro Fertilisation usw. mangels Technik entfällt
@cetzer
Ist ihnen der Kinofilm”Planet der Affen” – in der Originalversion aus dem letzten Jahrhundert bekannt?
Nach der atomaren Apocalypse beten wir dann die heilige (Atom-) Rakete an…..und Affen sind die Herren der einstigen USA….
Sarkastische Grüße
Bernie
Strafgesetzbuch (StGB)
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Niemand hat es nötig sich oder seinen Glauben verunglimpfen zu lassen!
Schon gar nicht an einem Karfreitag!
Antisemitismus wird mit einer Glaubensrichtung in Verbindung gebracht.
Auf den Nahen Osten sind die Blicke zu richten. Das ist die Aufgabe der Presse!
Das ist die Aufgabe von Journalisten!
Wer interessiert sich schon für irgendwelche vergangenen Jarhunderte wenn die aktuelle politische Lage etwas anderes verlangt?
Wenn einer in einem Land in dem alle katholisch oder evangelisch ist sich ausserhalb der Gesellschaft positioniert, dann ist derjenige die Ausnahme einer kulturellen und religiösen Realität, durch die sich diese Volksgemeinschaft definiert.
Stimmt nach dem von Ihnen erwähnten Paragraphen würden wohl auch die vor Jahren von fanatischen Islamisten ermordeten Kabarettisten von Charlie Hebdo in Paris in Deutschland vor Gericht stehen laut dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon – deswegen läuft ja gerade eine von vielen religionskritischen Organisationen, z.B. der Giordano-Bruno-Stiftung sowie dem Humanistischen Pressedienst, unterstützte Petition an die Bundesregierung diesen unsäglichen, völlig aus der Zeit gefallenen, Gesetzesparagraphen vollständig abzuschaffen.
Säkulare Grüße
Bernie
Ich gestehe gerne, dass mich die Geschichte des Anti-Semitismus nicht weiter gross interessiert und auch, dass ich nach dem enormen Aufwand alles hier Geschriebene zu lesen, kein Stück weiter bin. Man sollte sich auch bewusst machen, dass der Antisemitismus ein weltweites Phänomen ist, und das schon seit Zeiten lange vor dem Internet. Die Ermordung von Jesus, wer oder was er auch immer war, scheint mir nach einigem Studium der Geschichte, ohne jüdische Forderung undenkbar. Aber angesichts der Unzahl der in der Geschichte der Menscheheit derart massakrierten, aber kein sonderlich herausstechedes Verbrechen zu sein. Religionen, und da in ersten Linie die monotheistischen Religionen, ragen allerdings in der Geschichte der Menschheit schon sehr auffällig aus dem Meer der perversen Schlächtereien heraus, die die Geschichte der Menschheit nun mal sind, und die Christen sind, was die Quantität angeht, dabei sicher führend.
Agnostiker zu sein erschien mit seit meiner Jugend einem denkenden Menschen immer das Angemessenste….
Ich sehe diese Overton Seite natürlich im Zusammenhang mit den derzeitigen Geschehnissen in Palästina und den 12.000 toten Kindern dort. Das Judentum spielt dabei vor allem in den widerlichen Figuren der fundamentalistischen Siedler, eine doch recht grosse Rolle, aber eben doch nicht unbedingt soweit es normale jüdische Menschen generell angeht. Es gibt ja genügend Demos in Jerusalem und Tel Aviv gegen diese Schlächterei, die da eine starke Differnzierung unter den Juden zeigen.
Aber ich sehe natürlich auch, dass die Politik, der ja demokratisch gewählten israelischen Regierung, dem Antisemitismus ganz enorme Nahrung zuführt. Ebenso natürlich fördert eine deutsche Regierung, die die Unterstützung bezeichnenderweise des Staates Israel, und nicht des jüdischen Volkes zur Staatsraison erklärt, die Abneigung gegen das Judentum bei Menschen, die nicht zwischen diesem und den Politikern des israelischen Staates unterscheiden wollen.
“ja demokratisch gewählten israelischen Regierung”
Könnte mal jemand, ein Agnostiker wie du und ich, eine Liste machen, welche Sauereien von demokratisch legitimierten Regierungen weltweit beschlossen, umgesetzt und/oder unter Strafe gestellt werden? Welche Leute, die vor solchen Zuständen ausreißen, dürfen sich bei uns aufhalten? Zu welchen Bedingungen?
Das ist nicht für alle gleich, die aus anderen Weltgegenden einreisen. Ich, ein Mensch mit egalitärer Sichtweise, halte dafür, dass Unterstützungsleistungen all denjenigen zukommen sollen/müssen, die sie brauchen. Unterversorgten Rentnerinnen, minderjährigen Waisen… . Nicht bevorzugt Menschen mit fetten Auslandskonten sondern den Armen, die weltweit bestenfalls gerade noch über eine Landesgrenze kommen, um sich vor den Folgen einer bewaffneten Auseinandersetzung unter den Herrschenden in Sicherheit zu bringen. Die meisten schaffen es ja gar nicht in wohlhabende Landstriche. Ganz gleich aus welchem Kriegs- oder Verfolgungsgebiet: Die wohl am meisten unterfinanzierte UN-Institution dürfte 70 Jahre nach der Genfer Flüchtlingskonvention die UNHCR sein. Wer zur Waffe greift, ganz gleich in welcher Art von Konflikt, kann sich der materiellen Unterstützung anderer sicher sein. Irgendwelche “Freunde” findet er immer.
Vorsicht, Sark: Frau Merkel hat sich in dieser Hinsicht, der Vor-Ort-Hilfe im Vorderasiatischen Raum, ganz besonders verdient gemacht.
Das kann man natürlich mal wieder komplett unterschreiben, aber… ich befürchte 12.000 palästinensische Kinder sind nichts verglichen mit 6.000.000. Völkermord ist noch lange nicht gleich Völkermord und, “Ich, ein Mensch mit egalitärer Sichtweise, halte dafür, dass Unterstützungsleistungen all denjenigen zukommen sollen/müssen, die sie brauchen. Unterversorgten Rentnerinnen, minderjährigen Waisen… .” Unterstützung für die, die sie brauchen ???? Wo kämen wir denn da hin? Ja, wo gibts denn sowas?
Niemand hat es nötig sich oder seinen Glauben verunglimpfen zu lassen!
Schon gar nicht an einem Karfreitag!
Antisemitismus ist wird mit einer Glaubensrichtung in Verbindung gebracht.
Auf den Nahen Osten sind die Blicke zu richten. Das ist die Aufgabe der Presse!
Das ist die Aufgabe von Journalisten!
Wer interessiert sich schon für irgendwelche vergangenen Jarhunderte wenn die aktuelle politische Lage etwas anderes verlangt?
Wenn einer in einem Land in dem alle katholisch oder evangelisch ist sich ausserhalb der Gesellschaft positioniert, dann ist derjenige die Ausnahme einer kulturellen und religiösen Realität, durch die sich diese Volksgemeinschaft definiert.
Stimmt, und deswegen läuft ja gerade eine sehr erfolgreiche Petition sämtlicher säkularer Organisationen den von Ihnen so hochgelobten “Verunglimpfungsparagraphen” der völlig aus de Zeit – im 21. Jahrhundert – und nach Attentaten von Islamisten in Paris aufgrund von Mohammed-Karikaturen – je suis Charlie Hebdo – vollständig abzuschaffen….😎👍👍👍
Säkulare Grüße
Bernie
@bruce pascal
Der christliche Antisemitismus soll auch außerchristliche Vorbilder gehabt haben, und wäre mal interessant in diesem Richtung was zu forschen bzw. zu lesen – da die Regierung Netanjahu sich ja auf altjüdische Thoras, und Schriften, beruft die die Vernichtung kompletter Völker verlangen – samt ihrem Besitz, ihren Kindern, ihren Frauen, ihren Sklaven usw. usf.
Die ursprüngliche jüdische Bevölkerung dürfte sich – mit solchen Taten, und Schriften – auch im alten Heiligen Land Israel – vor ihrer Vertreibung durch die heidnischen Römer mehr Feinde, als Freunde, gemacht haben.
Nur Mal so zum Nachdenken für nachdenkliche Mitleser 🤔😉
Übrigens es gibt auch streng orthodoxe Juden, die die Shoa, den Holocaust, als Strafe für ein jüdisches Fehlverhalten sehen – leider muss man sagen, da gerade diese – wie das derzeitige Verhalten der orthodoxen Juden in Israel um Netanjahu herum – der jüdischen Sache sehr sehr
schaden, weil die weltweit Rechtsextremismus, und Antisemitismus, eher fördern statt ihn zu bekämpfen 🫣👎👎👎👎
Gruß
Bernie
Es gibt keine streng orthodoxen Juden um Ne tanjahu herum.
Die streng orthodoxen Juden erkennen den israelischen Staat nicht an und warten auf den Messias.
Ferdinand hat gesprochen
Selbst amerikanische jüdische Kreise scheinen entsetzt zu sein über diese Auslegung der israelischen Regierung zur Rechtfertigung deren Taten. Der Schlussfolgerung von Bernie, der “Schuss geht nach hinten” schließe ich mich an.
Danke für die Unterstützung Wölfchen – mir ging es ja darum, wie weiter unten auch Michael Schmidt-Salomon, dass es auch säkulare und agnostische sowie atheistische Juden gibt, die rein gar nichts mit Nethanjahu, und seinen religiös-ortodoxen Freunden in Israel, zu tun haben wollen – wie gesagt in- und außerhalb von Israel, und die, dass setzt dem Gipfel der Frechheit noch die Krone auf sich allesamt von der israelischen Regierung als “Antisemiten” beschimpfen lassen wollen.
Gruß
Bernie
Und Bernie sprach, du weist aber sicher selber, dass du hier unqualizierten Unsinn schreibst? Oder? Die streng orthodoxen Juden verhalten sich nämlich durchaus opportunistisch, wie jeder, der gerne an der Macht eines (in diesem Fall israelischen) Staates beteiligt ist…..
Sarkastische Grüße
Bernie
Ferdinand spricht
Die sehr sehr orthodoxen Juden kassieren Sozialgelder und hassen den Israelischen Staat.
https://www.tagesschau.de/ausland/dossierisrael-ts-102.html
https://www.compass-infodienst.de/Hintergrund.5879.0.html
Was qualifiziert eigentlich Bernie Unsinn zu schreiben ?
Ist Bernie Jude aus Bern ?
Grüsse einen atheistischen Atheisten
Dieser wohl auf geschichtlichen Tatsachen beruhende Artikel wirft für mich die sofortige Frage auf, was will der Verfasser damit erreichen? Etwa von der Gegenwart ablenken und noch mehr Sympathie für die heutigen Juden erwecken die doch mindestens seit 1945 keinen Pogromen mehr ausgesetzt gewesen sind, und sich doch wohl mit unbedingter Unterstützung des politischen Projekts Zionismus (Juden über alles) in Israel vom Opfer zum Täter entwickelt haben? Warum hat der Schreiber nicht den Mut den zur Zeit stattfindenden Völkermord schonungslos zu beleuchten, d.h. wäre eine Überschrift wenn Juden im Blutrausch Palästinenser abschlachten nicht angemessener, denn die Vergangenheit kann nicht mehr geändert oder gut gemacht werden, die Gegenwart schon, damit der Frieden in Zukunft eine Chance hat!
Dieser wohl auf geschichtlichen Tatsachen beruhende Artikel wirft für mich die sofortige Frage auf, was will der Verfasser damit erreichen? Etwa von der Gegenwart ablenken und noch mehr Sympathie für die heutigen Juden erwecken die doch mindestens seit 1945 keinen Pogromen mehr ausgesetzt gewesen sind, und sich doch wohl mit unbedingter Unterstützung des politischen Projekts Zionismus (Juden über alles) in Israel vom Opfer zum Täter entwickelt haben? Warum hat der Schreiber nicht den Mut den zur Zeit stattfindenden Völkermord schonungslos zu beleuchten, d.h. wäre eine Überschrift wenn Juden im Blutrausch Palästinenser abschlachten nicht angemessener, denn die Vergangenheit kann nicht mehr geändert oder gut gemacht werden, die Gegenwart schon, damit der Frieden in Zukunft eine Chance hat!
Für Freunde des »§ 166 – ein interessanter Text aus relgionskritischer bzw. säkularer Perspektive – derzeit läuft eben eine Petition zur Abschaffung dieses Paragraphen, die sogar unser Bundesjustizminister Buschmann 2015 – mit Herrn Lindner zusammen – in einer juristischen Zeitschrift gefordert hat:
“[….]»§ 166 schützt Antisemiten – er schützt nicht vor Antisemitismus« – Warum die politischen Argumente gegen die Abschaffung des »Gotteslästerungsparagrafen« falsch sind 25.03.2024[…]”
“[…]Die Mitzeichnungsfrist für die Bundestagspetition zur Streichung des § 166 StGB ist abgelaufen. Nun liegt es in den Händen der Politik, ob dieser Impuls der Zivilgesellschaft aufgegriffen wird oder nicht. Im hpd-Interview spricht der Initiator der Petition, Michael Schmidt-Salomon, über die Mythen, die der Abschaffung des Paragrafen im Weg stehen, sowie über sinnvolle und weniger sinnvolle Wege, den Gefahren des Antisemitismus entgegenzutreten[…]”
Link und kompletter, sehr aufschlussreicher, Text hier zu finden:
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ss-166-schuetzt-antisemiten-er-schuetzt-nicht-vor-antisemitismus
Gruß
Bernie
In “schwierigen Zeiten” geht es gegen die Schwachen. Früher Juden, heute die Palästinenser und Muslime allgemein.
Das “Schwierige” besteht aber nur darin, dass die Oligarchen nicht mehr wissen, wie sie weiter ihre leistungslosen Einkommen erzielen sollen.
Yep, aber dazu sollte man erwähnen, dass Deutschland eigentlich auf beiden Seiten, als neutralver Vermittler, stehen sollte, denn die Shoa/der Holocaust war ja erst der endgültige Zündfunken für die die Gründung eines israelischen Staates wegen der deutschen Nazi-Verbrechen gegen die Menschlichkeit, worauf die Nakba dieses jungen israelischen Staates gegen die arabischstämmige Urbevölkerung erfolgte da das angeblich “heilige Land” ja “schon immer die Heimstatt der Juden war”…..laut deren Schriften, und angeblich “biblischer Überlieferung”….;-)
Beides übrigens, auch laut israelischen Historikern und Archäologen, Märchenbücher ohne Wahrheitsgehalt, was die Sache aber nicht weniger schlimm macht, da die Blutspur zumindest eines dieser Märchenbücher – die Bibel – durch die Jahrhunderte zieht – nicht nur gegen jüdische Mitbürger, nein auch gegen “Heiden”; “Ketzer” – oder “Konfessionsgegner”, und allesamt wurde mit den Vernichtungsfantasien begründet, die auch Netanjahu anwenden will – als letzter in einer Reihe von genozidialen Massenmördern – im Christentum, dem Islam, und dem Judentum…..
Glaube nur keiner, dass unsere “heidnischen Vorfahren”, egal wo die auf dem Planeten Erde friedlich lebten, rein freiwillig, wie die einzigen (biblischen, jüdischen, moslemischen) Überlieferungen verkaufen wollen zur jeweiligen anderen monotheistischen Religion überliefen, dass erfolgte immer mit einer sehr reichhaltigen “Krimalgeschichte….:” (Zitat Karlheinz Deschner, der sich rein auf die christliche Kirche römisch-katholischer Konfession konzentrierte, aber noch zu seinen Lebzeiten darauf hinwies, dass jede monotheistische Religion ihre eigene Kriminalgeschichte hat…..) dieser monotheistischen Religionen….sieht man es aus der Sicht der Opfer der monotheistischen Religionen weltweit……
Gruß
Bernie
und sich per Volksabstimmung für die Begnadigung eines Mörders entschieden
gab’s 100%.
Dazu muss man sich nur die Gegenwart Vergangenheit und Zukunft anschauen.
Wer waren denn nun diese ominösen Christen ?
Nun das waren Menschen die nicht im Colosseum
gearbeitet haben und dort auch nicht als Zuschauer erschienen
jedoch aber als Opfer dort landeten .
Verständlich das es diese nur ca. 150 Jahre gab.
Die Kirchengründung war die Vorbereitung für die Gründung einer monotheistischen Staatsreligion des römischen Imperiums die man Christentum nannte.
Grüße eines atheistischen Atheisten
zurück.
Fear Factory – Pisschrist
YouTube · Dʌŋɩ Cʌŋtɘɭƴ
22.01.2017
Ach?
Sie glauben das Märchen aus dem polnisch-katholischen Film “Quo Vadis” des Herrn Sienkiwicz, oder so ähnlich, immer noch?
Da hilft Ihnen vielleicht der Film “Agora – Die Säulen des Himmels” dies zu heilen:
“[…]Agora – Die Säulen des Himmels (2009) […]”
Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=gpdeb2gNGDc
….die Christen waren, wie schon oben erwähnt, von Anfang an Antisemiten, und die Parabalini (christliche Mönche) waren gedungene Mördern, wie heute die Taliban – oder ISIS…..leider nur allzu wahr, und wie erwähnt, unsere Vorfahren, diejenigen die überlebt haben, wurden nicht freiwillig Christen……und der Film basiert auf historischen Begegenheiten, im Unterschied zum oben erwähnten Film, der nach einem Märchenbuch namens Bibel verfilmt wurde – und einen Schundroman eines polnisch-christlichen Autors…..
Gruß
Bernie
PS: Ich fand die Parabalani sehr realistisch dargestellt, da man dies in sämtlicher religionskritischer Forschung und Wissenschaft schon längst weis *leider, Pech für Sie – Bernie hat gesprochen*
Der Film spielt im 4 Jahrhundert da wurde das Christentum zur Staatsreligion Roms.
Hatte dann aber nichts mehr mit den Urchristentum gemeinsam.
Was auch der Sinn dieser Verstaatlichung war.
So schnell ging das.
Die Römer waren übrigens schon vor den Jahr 0
” Antisemiten “.
lol
Den Film Quo Vadis hab ich vor langer Zeit Mal gesehen und kann mich kaum erinnern.
Die Kritiken von Agora sind nicht so dolle.
Ich glaube nicht, dass deine Zuschreibung der Römer, also der römischen imperialen Herrschaft, als “antisemitisch” zutrifft. Die römische Herrschaft war überall, außer vielleicht gegen die Griechen, brutal, rücksichtslos und vollkommen frei von Sentimentalitäten. Aber sie war nicht rassistisch. Das hätte auch keinen Sinn gemacht im Selbstbild und dem eigenen Anspruch, die Dinge dort zu regeln, wo man eigene Interessen behauptete. So plünderte man, wo immer man es konnte, raubte Menschen zur eigenen Vernutzung und machte in allem so gar keinen Unterschied nach Rasse, Religion und Herkunft. Und gerade bei der Religion war man, anders als die Christen, ausgesprochen tolerant. Die Götter unterworfener Völker wurden ins Pantheon nach Rom überführt und gelegentlich adaptiert. Das war natürlich auch Ausdruck der dadurch angezeigten Hegemonie. Außerdem waren die Römer damals, wie die meisten Menschen, ziemlich abergläubig. Wie man mit Menschen fertig wird wussten sie. Aber bei Göttern erschien ihnen Vorsicht und Ehrerbietung angebracht.
Bei den Juden aber gab es ein Problem mit der Religion, dass die Römer nicht auf die gewohnte Weise lösen konnten. Der strenge Monotheismus ihrer Religion und die Vorstellung des Volkes, das Volk Gottes zu sein und in einem Land zu leben, das der Herr ihnen selbst zugewiesen hat, machte es ihnen fast unmöglich, sich Rom unterzuordnen. Die römischen Feldzüge gegen die Juden unterschieden sich in Nichts von ihren üblichen Methoden der Eroberung, Aufstandsbekämpfung und Unterdrückung, nur, dass der jüdische Widerstand entschlossener war und Rom darauf noch brutaler reagierte.
Ein weiteres Problem entstand in der Folge der Zerschlagung der jüdischen “Selbstorganisation” -weite Teile des Landes waren auch unter Antipatros und Herodes nur römische Vasallen- und der folgenden Flucht. Starke und in sich geschlossene jüdische Gemeinden waren mit ihrem Anspruch, den einen und einzigen Gott zu haben, in der paganen Antike ein Fremdkörper. Hier wird man sicher Wurzeln des Antijudaismus feststellen. So gab es schon im antiken , weltoffenen Alexandria, lange vor christlicher Hegemonie, Ausschreitungen gegen die jüdische Gemeinde.
Das aber ist eine andere Geschichte und hat nichts mit römischer Herrschaft zu tun. Der war Rasse und Religion der Unterworfenen , wenn die nur parierten, vollkommen egal.
Übrigens machte man in Rom, also in der Stadt selbst, gar keinen Unterschied zwischen den dort lebenden Juden und, wenn sie denn überhaupt wahrgenommen wurden, den Christen.
Na klar da denn Römern alles egal war was unterworfen wurde
waren sie ein Multikultiparadies.
Und auf gar keinen Fall antisemitisch.
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Allein schon der Teil
” Der strenge Monotheismus ihrer Religion und die Vorstellung des Volkes, das Volk Gottes zu sein und in einem Land zu leben, das der Herr ihnen selbst zugewiesen hat, machte es ihnen fast unmöglich, sich Rom unterzuordnen. ”
“” Fast unmöglich “”
Pruuust
Sagen Sie mal meine Herrschaften.
Kann das sein das sie Juden aus der Schweiz sind ?
Vielleicht sogar aus Bern ?