
„Der Krieg beginnt im Nahen Osten.“ So beginnt keine Nachrichtensendung, sondern eine der zentralen Prophezeiungen Alois Irlmaiers – jenes bayerischen Visionärs, der in der Nachkriegszeit Bilder sah, die ihm niemand beigebracht hatte, aber viele heute wiedererkennen. Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran, die am 13. Juni 2025 mit Luftschlägen auf Teherans Nuklearzentren begann, führt uns in eine Region, die längst zur Petrischale imperialer Kriegslogik geworden ist – und womöglich zur Zündschnur eines globalen Brandes. Man muss kein Mystiker sein, um zu erkennen: Es wiederholt sich etwas. Und es ist mehr als Geschichte. Es ist ein Muster.
Irlmaier sah „weiße Säulen“ aufsteigen über Städten, „die hell leuchten, aber keine Sonne sind“, er sprach von einem „gelben Staub“, der alles Leben erstickt, von einem „plötzlichen Überfall“ im Osten, einem „großen Krieg, der dann kommt“. Und bevor es so weit ist, nannte er das Nahostszenario: „Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie, dann ein Glaubensabfall wie nie zuvor. Dann folgt eine große Zahl von Fremden ins Land.“
Die prophetische Reihenfolge scheint veraltet, aber in ihrer inneren Struktur wirkt sie beunruhigend präzise: westliche Sattheit, moralischer Zerfall, geopolitisches Unverständnis, Flüchtlingswellen als Folge westlicher Interventionen – und schließlich das, was wir noch nicht zu denken wagen. Was aber geschieht gerade wirklich? Was ist das Narrativ, das man uns erzählt – und was ist die Realität, die sich darunter abzeichnet?
Der Krieg beginnt
Israel behauptet, man habe im Iran ein „fast fertiges Atomwaffenprogramm“ identifiziert – ein Präventivschlag sei unvermeidlich gewesen. Tatsächlich aber widerspricht diesem Narrativ nicht nur die Internationale Atomenergiebehörde, sondern auch die langjährige Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld. Im Gespräch mit Politikwissenschaftler Ulrich Mies sagt sie: „Die Aussage, der Iran stehe kurz vor der Fertigstellung einer Atombombe, kann nicht bestätigt werden. Im Gegenteil – Iran kooperiert mit der IAEA.“ (1) Diese Entkopplung von politischer Behauptung und realer Faktenlage ist kein Novum. Sie ist Teil jener „Verletzungsmaschine“, mit der seit Jahrzehnten in geopolitischen Rastern gedacht, selektiert, getötet wird.
Der Irakkrieg 2003 war ihre Generalprobe: Der Republikaner und US-Außenminister Colin Powell wedelte mit einem Reagenzglas, Ex-Außenminister Schwedens, Hans Blix, bis 1997 Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde und bis 2003 Chef der UN-Rüstungskontrollbehörde, widersprach, Mohammed ElBaradei, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, warnte – am Ende zerbarst ein Staat, nicht weil er gefährlich war, sondern weil er sich weigerte, geostrategisch verfügbar zu sein.
Karin Leukefeld erinnert: Auch Israel ist ein Atomstaat – der einzige in der Region, der sich keiner Kontrolle unterwirft. Und dennoch beansprucht Tel Aviv das Recht, anderen Staaten ihr ziviles (!) Nuklearprogramm zu verweigern. Nicht Gerechtigkeit ist der Maßstab, sondern Hierarchie. Nicht Frieden, sondern Ordnung – die eigene. Benjamin Netanjahus erklärtes Ziel sei ein Regimewechsel. In seiner Videobotschaft ruft er das iranische Volk offen zum Aufstand auf. Das Völkerrecht? Ein Lappen. Der Internationale Strafgerichtshof? Eine Farce. Es ist ein entwürdigender Zustand, meint Leukefeld. „Israel führt Krieg an sieben Fronten und Europa sieht zu.“ Dabei müsste Europa mehr tun als zusehen. Es müsste sich erinnern. Und widersprechen.
Bessere Allianz
In der Chronik des postmodernen Krieges tauchen dieselben Muster wie Gespenster immer wieder auf – nur die Kulisse wechselt, die Rhetorik poliert sich neu. Irak 2003 – eine „Koalition der Willigen“ zerbombt ein Land auf der Grundlage angeblich „eindeutiger Beweise“, die sich später als PowerPoint-Illusion entpuppen. Libanon 2006 – Israels Offensive gegen die Hisbollah trifft Brücken, Straßen, Kraftwerke – unter dem Vorwand der Selbstverteidigung. Syrien ab 2011 – ein orchestrierter Stellvertreterkrieg, angefacht von außen, bis kein Staat mehr übrig blieb, den man verhandlungsfähig nennen konnte.
Heute, 2025, erleben wir dieselbe dramaturgische Triade: Die Behauptung einer unmittelbaren Bedrohung („Irans Atombombe steht kurz vor der Fertigstellung“). Der präventive Enthauptungsschlag gegen militärische und wissenschaftliche Ziele und der offene Ruf zum Aufstand gegen das „Regime“ – flankiert von gezielter Sabotage im Inneren. Im Irak brachte dieser Plan Saddam zu Fall – und das gesamte Gefüge des Landes gleich mit. Entstaatlichung, Bürgerkrieg, Dschihadismus. Der IS wurde nicht geboren – er wurde möglich gemacht. Karin Leukefeld erinnert: Auch diesmal melden iranische Behörden, dass es im Vorfeld der Luftangriffe Geheimdienstoperationen im Westen des Landes gab – vermutlich aus dem kurdischen Norden kommend, wo israelische Kräfte seit Jahren aktiv sind. Es ist nicht nur Krieg, es ist psychologische Kriegsführung auf geopolitischer Bühne. Irlmaier sprach von einem „gelben Staub“, der alles Leben erstickt. Ein altes Bild – aber vielleicht kein chemisches. Vielleicht ist es die hartnäckige Vergiftung des Denkens: die Umdeutung von Täter und Opfer, die Mutation von Angriff zu Verteidigung, von Krieg zu „Reaktion“. Genau das sehen wir jetzt: Die Bomben auf Isfahan gelten als Schutzmaßnahme, die Tötung von Wissenschaftlern als „Eindämmung“. Und der Ruf Netanjahus nach Umsturz wird nicht als Einmischung verstanden, sondern als Hilfeleistung zur „Befreiung“.
Dabei wäre die Lage geradezu grotesk, wäre sie nicht so tödlich ernst. Israel – das Land, das sich mit eigenen Atomwaffen jedem internationalen Kontrollmechanismus entzieht – greift ein anderes Land an, weil dieses eventuell (!) zu einer nuklearen Macht aufsteigen könnte. Im Völkerrecht gilt: Die Zerstörung von Atomanlagen ist ein Kriegsverbrechen. Aber Völkerrecht ist längst kontingent. Wer die besseren Allianzen hat, schreibt die Regeln selbst. Europa? Schweigt. Ursula von der Leyen verliert kein Wort der Kritik. Friedrich Merz spricht vom „Recht Israels, sich zu verteidigen“. Ein Euphemismus, der die Bombe in eine Versicherungspolice verwandelt. Was ist das für ein Kontinent, der zuschaut, wenn das Völkerrecht verbrennt?
Monument an den Hochmut
Es wäre so einfach, sich in Empörung zu erschöpfen. Doch die tiefere Frage bleibt: Warum gelingt der gleiche Trick immer wieder? Warum genügt ein israelischer Premier, der offen den Regimewechsel in Teheran fordert, warum reicht eine ideologisch aufgeladene Sicherheitsdoktrin, um das gesamte diplomatische Völkerrechtsgebäude der letzten 80 Jahre zum Einsturz zu bringen? Weil Europa nach dem Ende des Kalten Krieges das Denken des Siegers verinnerlichte. Weil es sich einredete, wer auf der „richtigen Seite der Geschichte“ stehe, dürfe die Methoden vergessen, mit denen Geschichte einst gemacht wurde. Aus Normen wurden Narrative. Aus Prinzipien Pakete. Wer heute das Wort „Verteidigung“ benutzt, meint fast immer Angriff. Wer „Werte“ ruft, meint meistens Interessen. Und wer Frieden sagt, akzeptiert längst, dass der Krieg das diplomatische Mittel der ersten Wahl geworden ist.
Vielleicht ist es genau das, was Irlmaier meinte, als er sagte: „Zuerst kommt ein Wohlstand wie nie zuvor, dann ein Glaubensabfall wie nie zuvor.“ Der Satz ist nicht religiös zu lesen. Sondern erkenntnistheoretisch. Denn was hier verloren geht, ist das Unterscheidungsvermögen. Der „Glaubensabfall“ meint das Verschwinden der Wahrheit als Kategorie: Sie wird zur Meinung, zur Parteinahme, zum moralischen Accessoire. Wahrheit wird konvertibel – je nach politischer Agenda. Und so stirbt mit dem Maß auch das Maßhalten.
Die weiße Säule, die Irlmaier über Städten aufsteigen sah, war möglicherweise kein nuklearer Feuerpilz. Vielleicht war sie ein Symbol. Für das, was aufsteigt, wenn man alles andere zerstört hat: Staub. Beton. Rauch. Ein Monument an den Hochmut der Technik und den Bankrott der Ethik. Israel bombardiert militärische Ziele im Iran – unterstützt von modernster westlicher Logistik. Parallel beschießt es Konvois mit Hilfsgütern, die auf dem Weg nach Gaza sind. Die Zahl der Toten übersteigt 55.000 – eine Kleinstadt ausgelöscht, ohne dass ein einziger westlicher Regierungschef die Notbremse zieht. Der Internationale Strafgerichtshof fällt Urteile, doch wie schwer wiegt Gerechtigkeit, wenn dieselben Hände, die verurteilen, die Waffen bezahlen?
Die Vergangenheit kennt diese Szenarien: Irak 2003 war keine Fehlentscheidung, er war bewusst und präzise kalkuliert. Der Libanonkrieg 2006 zeigte, wie man zivile Infrastruktur durch militärische Kommunikation ersetzt. In Syrien wurde das gesamte staatliche Gefüge ausgehöhlt – von außen. Es ist nicht neu, was jetzt im Iran geschieht. Es ist nur größer, gefährlicher – und nuklear gerahmt. Europa spielt mit. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Unvermögen.
Verlust geistiger Selbstachtung
Irlmaier spricht von Kerzen, von Gebet, vom Kreuz am Himmel. Von einer seltsamen Ruhe nach dem Grauen. Von einem neuen, guten Leben, das kommt – nachdem der Mensch den Mut fand, sich zu besinnen. Es ist keine billige Vertröstung, was er da entwirft. Sondern eine Herausforderung an uns alle: das Drehbuch des Unheils nicht zu erfüllen. Denn der Krieg beginnt im Kopf. Er beginnt, wenn Sprache aufhört, Fragen zu stellen. Wenn Diplomatie durch Vorbedingungen ersetzt wird. Wenn Regierungen nur noch Funktionsträger von Bündnissolidarität sind – nicht mehr dem eigenen Souverän verpflichtet. Israel führt, wie Netanjahu offen sagt, „einen Krieg an sieben Fronten“. Die Sprache stammt nicht aus der Defensive – sondern aus einem kolonial-imperialen Phantomschmerz: dem Wunsch, das Westasien des 21. Jahrhunderts möge in denselben Bahnen verlaufen wie das der britischen und französischen Mandatszeit. Doch Geschichte wiederholt sich nie. Und wer es versucht, riskiert das totale Systemversagen.
In Deutschland duckt sich die Regierung weg. Man fordert das Selbstverteidigungsrecht Israels – auch gegen internationale Richter. Man schickt U-Boote und Rüstungstechnik – mit öffentlichen Geldern und moralischer Immunität. Man schweigt zur „Apartheid in Gaza“, wie ein ehemaliger Mossad-Chef bestätigte, und zur Bombardierung iranischer Wissenschaftler – so lange, bis der nächste Anschlag in Europa erfolgt und alle sich fragen: „Wie konnte das passieren?“ Vielleicht war es genau dieser Mechanismus, den Irlmaier sah. Nicht nur Bomben, Staub und Elend – sondern ein Europa, das seine geistige Selbstachtung verliert. Das sich einfügt, wo es Widerstand leisten müsste.
Ein neues gutes Leben
Eine andere Option liegt auf dem Tisch. Keine naiven Utopien – sondern konkrete Schritte zur Wiederherstellung einer geopolitischen Ethik. Echte Re-Politisierung der Diplomatie: Nicht Vermittler simulieren, sondern Interessen offenlegen und verhandeln. Ein Moratorium auf Waffenlieferungen: Wer vermittelt, darf nicht zugleich eskalieren. Einheitliche IAEA-Kontrollen – auch in Israel: Glaubwürdigkeit beginnt mit Konsistenz. Und die Selbstkritik Europas: Aufarbeitung der Rolle im Nahen Osten – und der Verantwortung gegenüber der Weltgemeinschaft. Sie meinen, das ist naiv? Vielleicht. Aber Zynismus ist kein Konzept. Zynismus ist der Weg, auf dem Irlmaiers düsterste Matrix unausweichlich wird – Schritt für Schritt, Entscheidung für Entscheidung.
Prophezeiungen sind keine Fahrpläne. Sie sind Spiegelungen innerer Disbalancen. Sie zeigen an, wann die Welt aus dem Lot gerät – nicht, weil es so kommen muss, sondern weil es so wirkt, als könnten wir es nicht mehr verhindern. Aber das stimmt nicht. Denn auch das hat Irlmaier gesagt: „Nach dem Schlimmen kommt ein neues gutes Leben.“ Dieser Satz ist kein Trost. Er ist ein Auftrag. Ein Auftrag, sich zu erinnern: an das Maß, an die Verantwortung, an die Menschlichkeit. Andernfalls wird der Staub, der sich über diese Zeit gelegt hat, das Ende markieren.
Risiko und Rettung
Am Wochenende erhielt ich von Freunden ein Buch. Der Titel, schwer und leicht zugleich: Lexikon des Überlebens, herausgegeben von Karl Leopold von Lichtenfels. Ein Prophetie-Kompendium. Ortsregister, Quellenangaben, Vorhersagen von Irlmaier bis Stormberger. Und dort – auf Seite 439, ganz unauffällig zwischen Landshut („in Flammen“) und Linz am Rhein („stark gefährdet“) – lese ich es: „Leutesdorf bis Unkel – laut Knopp der sicherste Abschnitt in dieser Gegend.“ Ein kleines Dorf am Rhein, mein Zuhause, mit Wein, Wind, Basaltgestein. Plötzlich deklariert zum sicheren Hafen in einem düsteren Weltplan. Ein „Abschnitt“, als wäre das Leben hier kartografisch unterteilt in Risiko und Rettung. Man könnte lachen, wenn man nicht spüren würde, wie ernst die Welt geworden ist. Wie Menschen, zwischen Gazastreifen und Teheran, nicht auf Listen stehen – sondern unter Trümmern.
Günter Verheugen sagte kürzlich nüchtern, was alle wissen, aber keiner hören will: Die sogenannte westliche Wertegemeinschaft umfasst vielleicht noch eine Milliarde Menschen. Der „Rest der Welt“ – also sieben Milliarden – ist längst weiter. Schaut zu und rechnet ab. Und fragt, wie kann es sein, dass der Globus von denen dominiert wird, die nicht mal mehr die Mehrheit stellen? Stimmen aus diesem Rest gibt es. Man muss nur zuhören. Rifat Jawaid, ein indischer Journalist, einst bei BBC und India Today, stellt nüchtern fest, dass Irans dritte Angriffswelle gegen Israel weit präziser und zerstörerischer war als erwartet. Vor allem der Schlag gegen die Ölraffinerie in Haifa habe Wirkung entfaltet – wirtschaftlich, psychologisch, symbolisch. Zuvor hatte Israel seinerseits iranische Gasfelder ins Visier genommen. Eine Spirale – aber ohne Gleichgewicht.
Und Donald Trump? Er, der eben noch Israels „brillanten Präventivschlag“ bejubelte, spricht plötzlich von Deeskalation. Von „Verantwortung“. Vielleicht, weil sein Schützling Netanjahu nun selbst zum Risiko wird – für ihn, für die USA, für alles, was sich noch Wahlkampf nennt. Und dann ist da noch Mohammed Marandi, iranischer Hochschullehrer, Stimme der verbrannten Diplomatie: „Wozu sollen wir wieder verhandeln? Die USA haben uns in Sicherheit gewiegt – und dann die komplette Verhandlungsdelegation ausgelöscht.“ Was bleibt, ist ein Weltbild in Trümmern.
Protokoll eines Regimewechsels
Der dritte Angriff auf Israel durch Iran brachte es ans Licht: Die vielgepriesene „Unverwundbarkeit“ des Iron Dome ist endlich. Amerikanische Analysten sprechen bereits offen von einem Kipppunkt – nicht für Iran, sondern für Israel. Wenn die Kapazitäten der Abfangsysteme (Patriot, David’s Sling, Arrow 3) bald erschöpft sind, bleibt Tel Aviv verwundbar. Und damit beginnt das, was im Pentagon als „Zwang zur Intervention“ diskutiert wird – ein Einstieg der USA in einen direkten Krieg gegen Iran, nicht mehr nur durch logistische Unterstützung, sondern mit eigenen Bombern, eigenen Raketen. Mit eigener Haut.
Es ist nicht mehr auszuschließen, dass dieser Moment bewusst provoziert wurde. Der Verdacht, Israel könnte mit seinem Angriff auf Irans Nuklearstandorte und Kommandozentralen von Anfang an auf einen „unausweichlichen“ Eintritt der USA hingearbeitet haben, ist kein Hirngespinst. Pentagon-nahe Experten, wie sie in US-Fachblogs und Thinktanks offen auftreten, bestätigen: Die israelische Militärstruktur ist nicht auf einen langfristigen Krieg gegen ein Land wie Iran ausgelegt – weder geographisch, noch logistisch, noch wirtschaftlich. Nur eine Supermacht wie die USA könne das durchhalten.
Daraus wird ein perfides strategisches Kalkül: Wer den eigenen Regimewechsel nicht aus eigener Kraft erzwingen kann, ruft den Erbschuld-Verbündeten zu Hilfe. Aus Selbstverteidigung wird Inszenierung. Dass Israel dies kann, hat es bewiesen. Die Liste der getöteten iranischen Offiziere, Wissenschaftler und Kommandeure liest sich wie das Protokoll eines Regimewechsels ohne Bodentruppen: Es wurden zentrale Pfeiler der iranischen Machtstruktur ausgeschaltet – inklusive des Polizeichefs von Teheran, der eine Schlüsselrolle bei Aufstandsbekämpfungen innehatte. Auch Universitäten, Nuklearzentren und wissenschaftliche Archive wurden zerstört.
„Psychopathische Entität“
Und doch schweigen die sogenannten „Qualitätsmedien“ in Deutschland. In der Tagesschau werden Iran und Israel sprachlich gleichgesetzt, als handle es sich um ein symmetrisches Kräftemessen. Keine Rede mehr von „völkerrechtswidrigem Angriffskrieg“, obwohl Israel genau das getan hat, wofür Russland seit drei Jahren dämonisiert wird – ein fremdes Land ohne UN-Mandat anzugreifen, gezielt Funktionsträger auszuschalten, strategische Infrastruktur zu vernichten. Empörung? Sanktionen? Sackgasse.
Wo sind die moralischen Maßstäbe, wenn nicht einmal erwähnt wird, dass Israel als einziges Land der Region über ein nicht deklariertes Nuklearwaffenarsenal verfügt – erworben unter Bruch internationalen Rechts und unter Mitwirkung von Spionen wie Jonathan Jay Pollard aus den USA? Stattdessen hören wir, wie CDU-Mann Norbert Röttgen Israels Vorgehen im ARD-Morgenmagazin verteidigt, indem er betont, dass es verheerende Folgen hätte, wenn Iran Atommacht würde. Doch selbst iranische Wissenschaftler wie Mohammed Marandi weisen darauf hin, dass Iran mehrfach signalisiert habe, keine Atomwaffe anzustreben. Vielmehr sei es der Westen, der Vertrauen zerstört habe – nicht zuletzt durch die gezielte Ermordung der iranischen Verhandlungsdelegation.
Stimmen wie die des indischen Journalisten Rifat Jawaid, zeigen, wie stark sich das moralische Koordinatensystem verschiebt: Während Indiens Regierung unter Modi demonstrativ an Israels Seite steht, betont Jawaid, dass Iran heute mit mehr strategischer Präzision und Kraft zurückschlage als je zuvor – und dass der Schlag gegen die Ölraffinerie in Haifa ein Wendepunkt war. Auch die Redaktion von Double Down News zeichnet ein düsteres, aber scharf konturiertes Bild. Israel sei längst aus dem Status eines bedrohten Kleinstaats herausgewachsen. Es agiere heute wie ein imperialer Akteur – mit Gaza, Syrien, Libanon, Jemen und nun Iran als Feuerrand seiner Expansion. Der Vorwurf, Zionismus habe sich vom kolonialen Mythos zur imperialen Realität gewandelt – zur „psychopathischen Entität“, die tötet, wie sie atmet. Diese Sicht ist nicht angenehm. Sie passt nicht in die Narrative unseres Außenministeriums. Aber sie ist Realität – im globalen Süden, in den Universitäten Teherans, in den Bombenkellern von Beirut.
Bleibt noch ein letzter, bitterer Gedanke. Wenn die USA in diesen Krieg hineingezogen werden – gewollt oder aus strategischer Notwendigkeit –, dann ist die Ukraine schlagartig sekundär. Die dort versprochenen Patriot-Systeme werden nicht kommen. Europa bleibt wieder einmal der nützliche Idiot geopolitischer Eskalation. Und Deutschland? Erklärt in INSA-Umfragen, dass es mehrheitlich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist – doch kämpfen möchte niemand.
Israels nukleares Tabu
Dass Israel mutmaßlich mehrere hundert nukleare Sprengköpfe besitzt – gehört zu jenen geopolitischen Tabus, die von westlichen Regierungen und Medien regelmäßig umschifft werden. Kein Land wurde je dafür so wenig belangt, kein Journalist dafür so erbarmungslos bestraft wie Mordechai Vanunu. Vanunu, ehemaliger Techniker im israelischen Atomzentrum Dimona, lieferte 1986 der britischen Zeitung „The Sunday Times“ Beweise für Israels geheimes Atomprogramm – darunter Fotos, Pläne, Produktionskapazitäten. Die Reaktion des israelischen Staates folgte auf dem Fuß: Vanunu wurde von einer Mossad-Agentin in eine Falle gelockt, nach Rom entführt, betäubt, in einem Schiff nach Israel verschleppt, dort in einem Geheimprozess zu 18 Jahren Haft verurteilt – davon elf in Isolationshaft. Bis heute unterliegt er einem strikten Kommunikationsverbot und darf das Land nicht verlassen. Seine Warnung an die Welt: „Israel hat Massenvernichtungswaffen – und niemand schaut hin.“
Im gegenwärtigen Konflikt könnte genau dieses Schweigen verheerend wirken. Denn während der Iran – trotz gegenteiliger Darstellung westlicher Politiker – nachweislich (noch) kein Atomwaffenstaat ist und sich sogar in letzten Stellungnahmen erneut zu einem zivilen Nuklearprogramm bekannte, trifft ihn eine nukleare Doppelzüngigkeit: Israel darf haben, Iran darf nicht einmal denken.
Westlich formatierter Iran?
Diese moralische Asymmetrie dient auch als ideologische Unterfütterung eines geopolitischen Drehbuchs, das inzwischen deutlich wird: Der Sturz der Islamischen Republik Iran soll durch gezielte Schwächung, innere Destabilisierung und Ersatzpersonal erfolgen. Und das Ersatzpersonal steht längst bereit: Reza Pahlavi, Sohn des 1979 gestürzten Schahs, tourt seit Jahren durch Washington, Brüssel und Tel Aviv, gibt sich moderat, westlich und säkular. Er wird von Exiliranern und Neokonservativen als „legitime Alternative“ aufgebaut – genau wie einst Juan Guaidó in Venezuela oder Ahmad Chalabi im Irak. Dass Pahlavi kürzlich in einem CNN-Interview betonte, er sei „bereit, Verantwortung für den Wiederaufbau des Iran zu übernehmen“, ist kein Zufall – sondern Teil der Inszenierung. Dass er zugleich von führenden US-Thinktanks als „geeignete Figur für eine Übergangsregierung“ genannt wird, verdeutlicht den Plan. Ein Plan, der nicht nur Teheran, sondern die gesamte Region neu ordnen soll. Mit der Nuklearmacht Israel als Speerspitze, den USA als Rückversicherung und einem nach westlichem Vorbild formatierten Iran.
Stille Kraft des Gewissens
Wie sagte ein amerikanischer Analyst so bitter: „Israel zwingt Amerika in einen Krieg, den Israel selbst nicht führen kann – mit dem Geld und dem Blut anderer.“ Irlmaiers weiße Säulen ragen über den Trümmern von Gaza und Teheran, und der gelbe Staub droht alles zu ersticken, während die Hoffnungslosigkeit vieler, die betrübt durch eine unnahbare Welt irren, schwer lastet. Doch selbst in dieser Finsternis kündet eine alte Stimme von Umkehr, wie das „Lied der Linde“ aus Staffelstein: „Dieses kündet deutschem Mann und Kind, / leidend mit dem Land die alte Lind‘.“ Nicht nur Deutschland, sondern alle Menschen mahnt es, nicht zu verzweifeln, sondern die Wahrheit zu suchen – „Frieden ist eine Zivilisationsform. Er beginnt in der Sprache, mit der wir einander begegnen.“ Diese geistige Wendung nimmt Gestalt an, wenn wir am Küchentisch die Augen offenhalten, miteinander reden und Herzenswärme wagen. Selbst wenn uns die Hebel der Macht fehlen, ob nun mit oder ohne Irlmaiers Prophetie, lebt ein ‚neues gutes Leben‘ in der stillen Kraft unseres Gewissens, die wir nähren – indem wir uns verbinden und mit jedem Schritt ein Licht entzünden, das die Finsternis vertreibt.
(1) Die Aussage „Iran kooperiert mit der IAEA“ bezieht sich auf einzelne technische Prozesse, ist jedoch nach dem IAEA-Bericht vom 9. Juni 2025 nur eingeschränkt zutreffend. Demnach behindere Iran derzeit durch unvollständige Auskünfte und die Aussetzung des Codes 3.1 die volle Verifikationsfähigkeit der Agentur. Die Lagerung von über 400 kg hochangereichertem Uran wird darin ausdrücklich als problematisch bezeichnet.
Erstveröffentlichung am 17. Juni 2025 bei Global Bridge.
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Israel ™1974 wird uns den 3. Weltkrieg bringen!
Gääähn🥱🥱🥱
Du wirst schon noch sehen…lächel…
Naja, den Taschen-Nostradamus Irlmaier kann man ernstnehmen, muss man aber nicht.
Was den Bordellwirtenkel Reza angeht, den noch weniger.
Reza Pahlevi wird von Kollegen als „verwöhnter Dauphin“ beschrieben, mit bescheidener Intelligenz und eher träge. Nach dem israelischen Angriff rief er zum Aufstand gegen die Regierung auf, ließ dabei aber jedes Mitgefühl für die betroffene Bevölkerung vermissen.. Selbst, wer sich einen Regimewechsel im Land wünscht – die Mehrheit sähe das wohl anders und ein Pahlevi müßte wohl mit westlicher Militärmacht auf den Thron gehievt und dort gehalten werden……
https://unherd.com/2025/06/the-regime-change-maniacs-are-back/
„Meanwhile, the exiled US-backed Iranian monarchy is urgently calling for Iranians to rise up in the streets against the Ayatollah, in a massive development. Reza Pahlavi is issuing these statements from US soil, where the family has long resided…“
https://www.zerohedge.com/geopolitical/white-house-seeks-meeting-irans-foreign-minister-iran-eases-punishing-strikes-axios
Laut amerikanischem Botschafter in I. – den Messias🤦!
Israel gehört zur westlichen Werte-Gemeinschaft und nimmt deshalb für sich das Recht in Anspruch die Regeln bestimmen zu können. Erstaunlicherweise erhält Israel dazu eine Art Freifahrtschein von der westlichen Wertegemeinschaft: Israel kann tun und lassen was es will und darf das Völkerrecht brechen. Narrative zur Rechtfertigung lassen sich leicht finden, vorausgesetzt die Bevölkerung ist auf ein Feindbild eingeschworen. Und schaut man sich die Umfragen an, dann scheint das der Fall zu sein.
Israel macht vor was auch uns bevorsteht: Israel „verteidigt“ sich mit einem Angriffskrieg.
…und Merz, Kiesewetter, Marsala, vdL….arbeiten daran, dass auch DE so beliebt wird wie Israel, und auch diverse Feuerwerke bestaunen kann.
Diplomatie gibt es nicht mehr, nur noch perverse Propaganda. Der Stärkere wird gewinnen, Punkt. Und die Überlebenden werden sich dessen Faschismus unterzuordnen haben. Ich hoffe sehr, dass es nicht Netanjahu ist.
APOKALYPSE JETZT
Morgen ist erst Doomsday Donnerstag Leute genießt lieber die Klimakatastrophe, denn Krieg ist keine Unterhaltungs-Veranstaltung für gelangweilte Wohlstandkinder mit Moralschnuller.
Ich hätte da eine Frage. Wenn die beiden sich die Raketen schicken, die liegen ja nicht nebeneinander. Haben die Überflugrechte erbeten und bekommen? Das sind ja ganz schöne Gefahren für die die Menschen zwischen den beiden Ländern.
Ohne Assad und Saddam kein Problem; die bisher von Assad verhindert pipeline kann nun gebaut werden.
Daran besteht kein Interesse mehr.
Die heutigen Trollkommentare werden Ihnen übrigens wieder präsentiert von:
Suggestil – das Gehirnwaschmittel für alle, die lieber folgen als fragen.
Racisme brut – nur echt mit dem bitteren Nachgeschmack der Ignoranz.
Sowie natürlich: Hasbara – verschmiert die Wahrheit wie Mascara. Auch neu als: Hasbara Ultra. Wird die Wahrheit zu grell – dann schmink‘ sie schnell!
Hallo Altlanrebell,
warum Israel so ist, wie es ist und warum die Russische Föderation so ist.
https://youtu.be/CLEa2h6dk_o?si=VQH4tDvBqN0pTK3H bitte die Tonspur laut hören
Meine Hochachtung Frau Jahn, ich nehme zwar normalerweise keine Prophezeiungen zur Kenntnis, aber wie Sie diese Bilder Irlmaiers als Gerüst und Rahmen für ihre klare Analyse nutzen ist einfach nur super. Ihr Artikel ist wirklich lesenswert. Vielen Dank!
Was mich immer wieder wundert, auch und gerade bei einem so intelligent geschriebenen Artikel wie diesem, ist der scheinbar unausrottbare Glaube, Israel könnte die USA zu irgendwas „zwingen“.
Am 20.09.2009 erschien in den USA von Kenneth M. Pollack die Arbeit: „Which Path To Persia – New American Strategy To Iran“ https://archive.org/details/whichpathtopersi00kenn
Dort wird detailliert dargelegt, dass schon seinerzeit Israel zu keinem Zeitpunkt in der Lage war, auch nur das iranische Atomprogramm zu zerstören und das Umstände geschaffen werden müssen, ein Eingreifen der USA zumindest dem heimischen Wahlvolk verständlich zu machen.
Auch beim aktuellen Kriegesauftakt sind die USA seit Minute 1 dabei, Israel hat für seine etwas 250 Kampfjets nicht annähernd genug Tankflugzeuge. Schon der erste Angriff wäre ohne US -Hilfe, und damit aktiver Zustimmung der USA, eine Einweg-Mission gewesen.
„Was mich immer wieder wundert, auch und gerade bei einem so intelligent geschriebenen Artikel wie diesem, ist der scheinbar unausrottbare Glaube, Israel könnte die USA zu irgendwas „zwingen“.“
Es ist erst einige Monate her, dass in den uns bekannten Kreisen US-amerikanischer und internationaler ehemaliger Diplomaten, Militärs, Geheimdienstler, Professoren und unabhängiger Journalisten angestossen von Gilbert Doktorow intensiv darüber diskutiert wurde, wer denn nun eigentlich in der US-amerikanisch-israelischen Symbiose der Schwanz und wer der Hund wäre. Für beide Varianten gab es dabei gewichtige Argumente.
Möglicherweise haben Sie diese Diskussion verpasst oder nicht mit verfolgt.
Nochmal für alle.
Ohne die „AIPAC“ läuft bei den Amis eigentlich gar nichts.
Wer das nicht weiß oder nicht sieht, hat keine Ahnung vom Weltgeschehen!
Was genau ist eigentlich „Kommunikation der Werbewirtschaft“ und was hat das mit „Weiße Säulen über Nahost“ zu tun?
Abzustreiten oder kleinzureden, dass Alois Irlmaier hellsichtig war ist unseriös. Aufgrund seiner Hellsichtigkeit heute zu behaupten, die Kriegsprophezeiung in Nahost werde oder müsse deshalb eintreten ist es ebenso. Sie sich in Anbetracht der jüngsten Ereignisse noch einmal anzusehen, bietet sich an oder drängt sich sogar förmlich auf. Wann, wenn nicht jetzt?.
Frau Jahn hat Irlmaiers Prophezeiung oder Vision als Ausdruck des überall spürbaren Unbehagens über das was gerade passiert sehr gekonnt in Tages(kriegs-)politik, Hintergründe und die verbrecherischen Schablonen des Westblocks Angriffskriege vorzubereiten hineingewoben und es dabei tatsächlich geschafft, zu allem Überfluss auch noch einen positiven Ausblick zu geben.
Frau Jahn ist offensichtlich eine ebenso begabte wie fähige Journalistin!
Jein, Sie hat es als Rahmen genommen. Passt schon. Aus meiner Sicht ist der Rahmen etwas zu breit, aber wenn man ihre anderen Artikel kennt ist das so ok. Es ist ein wenig Erzählung was sein könnte, in dieser heiklen Situation.
Wer wissen möchte, seit wann Netanjahu vor Iran und seiner Waffenproduktion inkl. A- Bombe warnt, bitte sehr:
https://x.com/fiorellaisabelm/status/1935221728247939190?s=46
Beginn: Oktober 1996
Ich warne schon seit 1974 vor Israel!
Seit mindestens 1995 und bei dieser Zusammenstellung ist zudem die Musik besser 😉
https://t.me/alexejdanckwardt/3645
Litt der Mann vielleicht an Heuschnupfen ? 😩🤧
Mfg Makrovir
Er sah vielleicht den gelben Kuchen vorraus, den will man nicht fliegen sehen.
Yellow Cake, wenn der ungehindert vom Wind verbreitet wird werden ganze Landstriche radioktiv und vor allem toxisch verseucht.
Zitat:
Wer die besseren Allianzen hat, schreibt die Regeln selbst. Europa? Schweigt. Ursula von der Leyen verliert kein Wort der Kritik. Friedrich Merz spricht vom „Recht Israels, sich zu verteidigen“. Ein Euphemismus, der die Bombe in eine Versicherungspolice verwandelt. Was ist das für ein Kontinent, der zuschaut, wenn das Völkerrecht verbrennt?
Wenn Europa lediglich zuschauen sollte, wieso dann der enorme Hass auf den Iran, auf seine Führung, tagaus tagein in allen Medien? Völlig unreflektiert wird gelogen, wo nicht mal Balken zum Biegen und Brechen vorhanden sind. Für mich ist das ähnlich zur Russophobie, welche bisher das Tagesgeschäft der Medien dominiert und auch im Geist der Menschen angekommen ist.
Europa schaut nicht zu, Europa macht schon immer mit. Und der Einsatz steigt i.M. tagtäglich. Herr Merz scheint Deutschland weitab einer Gefahr(-enzone) zu sehen. Hm, die Geschehnisse in Israel sollten ihn gemahnen.
Ohne externe Hilfe ist Israel fertig. Und viele Helfer, die zu umfassender Hilfe auch tatsächlich in der Lage sind, gibt es nicht mehr. Und selbst diese müssen ihre mögliche Hilfe ‚umfassend‘ neu definieren. Das System „wertebasierte Ordnung“ hat einen Zenit erreicht und steht jetzt vor einer Entscheidung. In diesem Sinne interpretieren ich die
Ich wünsche den Israelis Kraft und Mut und Ausdauer zur friedlichen Selbsthilfe. Nichts anderes kann diesen Konflikt sonst dauerhaft lösen – ebenso mit all ihren Nachbarn. Wenn Israel in Frieden existieren möchte, muss es den Frieden zu allen Religionen und Völkern finden. Das ist die Aufgabe jeder Nation mit diesem Ziel – Juden nicht ausgenommen.
Die „wertebasierte Ordnung“ steht an einem Scheideweg. Innerlich zerstritten, wirtschaftlich angeschlagen, militärisch nicht mehr wirklich überlegen. Poltisch, diplomatisch und vor allem moralisch haben sie schon längst versagt. Und ich möchte wetten: jedes Land auf diesem Erdball schaut ganz genau hin.
Ich wünsche, das Israel ganz regelbasiert den Bach runtergeht!
Bevor das passiert, wird AIPAC alles tun, um Armageddon herbeizuführen. Man sollte den kranken Narzissmus nicht unterschätzen, der hinter dem Exzeptionalismus steckt und alle anderen mitzunehmen droht.
Armageddon wird so oder so passieren, wenn wir es nicht schaffen die herrschende Klasse zu beseitigen!
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, und trennt die Erez-Israeliradikalinskis von Unterjuden.
Schön das DE mal wieder auspackt wer Jude sein darf oder nicht. Und in gute und schlechte Juden unterteilt. Man hats ja so gelernt aus 12 Jahren Vogelschiss und versucht es mal wieder 1000 jährig auszudehnen.
Was nutzt die ganze „kunstvolle“ Artikel-Drechselei, wenn die Autorin an der Stelle, an der sie sich an einer Erklärung versucht, in ein großes Loch fällt?
Will die Autorin hier tatsächlich behaupten, dass der israelische Angriff auf den Iran der erste völkerrechtswidrige Krieg seit der Gründung der UNO und dem in der UN-Charta festgelegten Grundsatzprinzip des Gewaltverbots im Verkehr zwischen den Staaten gewesen ist? Oder nur seit 1990, was ebenso kontrafaktisch ist?
Was soll es dann heißen, „die Methoden zu vergessen, mit denen Geschichte einst gemacht wurde“? Wieso „einst“?
„Wer „Verteidigung“ benutzt, meint fast immer Angriff“? Ja, die vormaligen Kriegsministerien wurden nach 1945 sämtlich in Verteidigungsministerien umbenannt, weil laut UN-Charta offiziell nur noch Verteidigung erlaubt war. (das us-amerikanische beispielsweise 1947)
„Wer „Werte“ ruft, meint meistens Interessen“ schreibt Jahn. Genau, aber anstatt an dieser Stelle weiter zu denken und den zu Kriegen führenden systemischen Interessenkonflikten nachzugehen ist sie darüber schlicht empört.
Dann weiterhin viel Erfolg beim „inklusiven Friedensaktivismus“.
Es gibt eine gemeinsame Erklärung von Iranern und Israelis. Hier:
https://www.tudehpartyiran.org/de/2025/06/18/gemeinsame-erklaerung-der-tudeh-partei-iran-und-der-kommunistischen-partei-israels-stoppt-das-massaker-beendet-den-krieg-sofort/
Auch wenn bejubelt wird das diverse Generäle der Revolutionsgarden und andere von Israel hingerichtet wurden, stellt sich die Frage ob nicht selbst die iranischen Führung froh ist, das dieser oder jener endlich weg ist und nun das Rutschen nach oben beginnt. Wer kennt sich dort schon genau aus.
Heut zu Tage schießt man sich ja am liebsten selbst ins Knie. Im Fall der begehrten Flugabwehrraketen sieht es nicht gut aus. Da hat die Ukraine schon die Hälfte der Vorräte verpulvert. Israel dürfte in den letzten Jahren mehr verbraucht haben als welche nachwachsen. Der Rest ist einfache Mathematik. Hat Israel nicht mehr das dreifache an Abwehrraketen als der Iran an ballistischen Raketen wird es eng. Außerdem unterliegt die Abwehrtechnik einen Verschleiss, die Raketen aber nicht, da diese nur einmal fliegen. Gleiches gilt für Flugzeuge. Und dann noch Soldaten die ermüden.
Was sollen die Amis machen? Ein große Bombe in das iranische Gebirge schmeißen mit dem Risiko atomare Strahlung im unbekannten Maß freizusetzen? Kaum. Löcher in der israelischen Verteidigung stopfen ohne sich selbst blank zu machen? Auch doof. Da lachen sich Putin und Xi jede Nacht in den Schlaf.
Das wird noch interessant und plötzlich stehen die Schachfiguren ganz anders auf dem Feld.
Schachspielen können die westlichen Eliten nicht.
Die Pokern und Bluffen und kommen über das Niveau von Maumau selten hinaus.
Ich schätze einige beratende Thinktanks können ein bisschen Schach, nur wird das jetzt 3D-Schach und mit China 4D. Man hat so hoch gepokert, das man nicht mehr weiss was man tut. Adieu westliche Vorherrschaft ist da noch das netteste Szenario.
Das ist sicher richtig, aber ihre religiöse Irrationalität verhindert vernünftiges Handeln.
Da ist was dran, die Kreuzfahrermentalität steckt noch sehr tief in den Politikerknochen. Also den „Eliten“, die Politiker je nach Gusteau züchten.
Wer Gefallen an dieser durchgeknallten Scheiße findet, wie es außenpolitisch derzeit offenbar gute Sitte ist, ist entweder völlig skrupellos, pervers oder beides. Vielen Dank für die erhöllende Auswertung. Der Planet ist wirklich am A. wenn er neben seinen dringendsten Problemen auch noch von totalen A. regiert wird aber das muss offenbar so sein, weil ein Unheil oft eine Kettenreaktion weiterer Katastrophen auslöst.
inkludiert Perversität nicht Skrupellosigkeit?
Ich frage für einen Freund, dessen Freundin seltsame Ansprüche stellt. Er meint, eigentlich sollte es andersrum sein.