
Rechte Israel-Verbündete, deutsche Staatsdoktrin, Theologenpolizei und Liebhaber der jüdischen Religion geben höchst unterschiedliche Antworten. Persönliche Vorbemerkungen zum Aufbau einer Schalom-Bibliothek, die Pazifisten und Antimilitaristinnen aus jüdischen Familien wieder sichtbarer machen soll.
In der römisch-katholischen Karfreitags-Liturgie gab es vor dem letzten Konzil (1962-1965) eine Fürbitte „Pro Judaeis“. Die Sache war aber mitnichten „projüdisch“, sondern nur eine weitere Gelegenheit, „die Juden“ als „treulos“ und „verblendet“ auf der Bühne vorzuführen. Die ehrende Verbeugung bei den Fürbitten für alle anderen Mitglieder der menschlichen Familie unterblieb einzig an dieser Stelle.
Auch heute ist nicht alles, wo „pro Juden“ draufsteht, wirklich „projüdisch“. Extrem rechte Politiker aus aller Welt und Fundamentalisten aus sogenannten „Christentümern“ erweisen der gegenwärtigen Regierung in Israel die Ehre. Gott bewahre uns vor dem Irrglauben, dass das, was diese Leute vertreten und loben, in irgendeiner Weise mit der Botschaft des Judentums zu tun hat! Evangelikale Komplexe aus den USA und anderen Ländern haben die Verbundenheit mit dem Staat Israel gleichsam in ihren Katechismus hineingeschrieben; aber sie verschweigen, was ihrer Lehre zufolge dereinst beim Jüngsten Gericht mit jenen Juden geschehen soll, die sich auch angesichts des Weltuntergangs nicht zum „wahren Christus“ bekennen. (Vorgesehen ist ein großes Abschlachten.)
In deutschen Landen
Zweifellos gibt es seit dem Terror-Pogrom vom 7. Oktober 2023 unter Hamas-Führung (mit über 1200 jüdischen Mordopfern) und den nachfolgenden militärischen Massenmorden an palästinensischen Menschen in Verantwortung der israelischen Regierung eine Zunahme von Judenfeindlichkeit. Doch eine namentlich in Deutschland verfolgte Programmatik (und Praxis) wider das Phänomen des „israelbezogenen Antisemitismus“, die sich als Ausdruck einer projüdischen Staatsdoktrin versteht, kann von nonkonformistischen jüdischen Gruppen in einer Reihe von Ländern auch als letztlich „antisemitisch“ interpretiert werden.
Ob die diesbezügliche Stellungnahme in allen Teilen überzeugt, sei dahingestellt. Ganz sicher aber ist es antisemitisch, wenn falsche „Freunde Israels“ uns suggerieren wollen, es sei vereinbar mit den jüdischen Überlieferungen, Kriegsverbrechen mit Kriegsverbrechen, Massenmorde mit noch viel mehr Massenmorden zu rächen.
„Judentum“, „jüdische Menschen“ und „projüdische Proklamationen“ können gerade in deutschen Landen leicht zu Fetischen werden, die für politische Interessen und zur moralischen Selbstüberhöhung instrumentalisiert werden, aber immer weniger mit leibhaftigen Lebenswirklichkeiten zu tun haben. Dieser diffuse Komplex kennt weder menschliche Wärme noch geistige Verbundenheit; er ist gruselig.
Nicht nur peinlich wirkte es, als z.B. schon vor Jahren ein Weltkriegsfilm über den militärischen Menschenjäger und Fliegerhelden Manfred Freiherr von Richthofen (Der Rote Baron, Deutschland 2008) auf dem Flugzeug eines „deutsch-jüdischen“ Luftwaffenpiloten im Jahre 1917 den Davidstern zeigte. Die Tragik der „jüdischen Kriegsdienstleistungen“ im Deutschen Kaiserreich wird hier weggewischt (bzw. verhöhnt) zugunsten einer aberwitzigen nationalen Geschichtspolitik auf dem Kultursektor. Es geht nicht um Juden, es geht um Deutschland.
Dieses Deutschland schickt sich dieser Tage an, auch auf dem Wege von Grundgesetzänderungen und „innovativen“ Verfassungsinterpretationen wieder militärische Groß- und Führungsmacht zu werden. Dazu ist die Weltmeisterschaft bei der Aufarbeitung der eigenen historischen Abgründe unerlässlich. Falls es vor allem darum geht bei der vermeintlich proisraelischen „Staatsraison“, sollten wir weinen.
Die beanspruchte Weltmeisterschaft der Deutschen beim Geschichtsgedenken ist ohnehin zum Großteil Fiktion. Mit der Ermordung von über zwanzig Millionen Menschen hat die deutsche Wehrmacht beim 1941 begonnenen Rasse- und Vernichtungskrieg gegen die Völker der Sowjetunion den bislang größten Genozid der gesamten Menschheitsgeschichte ins Werk gesetzt (bezogen auf die Quantitäten eines Zeitraums von weniger als vier Jahren). Allein in Leningrad wurden über eine Millionen Bewohner vom deutschen Militär vorsätzlich durch Aushungerung umgebracht. Doch deutsch-amtlich spricht man auch nach über 80 Jahren nicht davon, dass die gigantischen Kriegsverbrechen im sog. Ostfeldzug dem antislawischen Rassenwahn der NS-Wehrmacht entsprachen und selbstredend im Klartext als Völkermord zu benennen sind.
Vorab: Wir können der Welt nicht gerecht werden …
Die Shoa ist ein anderer, wirklich einzigartiger Sonderfall der Weltgeschichte. Bis zum Ende aller Tage kann kein Einzelner und kann auch keine Weltgemeinschaft diesem Abgrund „gerecht“ werden. Gesten sind möglich … etwa, dass eine Dorfbewohnerin mit Sorgfalt einen von sechs Millionen Leidenswegen nachzeichnet. Das Leidensgedächtnis wird sich aber hier – wie sonst überall – nach Generationen verändern. Wir sind eben bedürftige Menschlein, keine Götter, und können also unseren Mitmenschen, den Massengräbern der Geschichte, dem Tagesgeschehen und dieser ganzen, von Widersprüchen durchzogenen Welt nie wirklich gerecht werden. Den frommen Wunsch, nicht gleichgültig zu werden …, ein Lied, eine Umarmung, etwas in dieser Art können wir einbringen …
Mein eigenes Ungenügen – bezogen auf Vergangenheit und Gegenwart – sei offen bekannt. Was geschieht im „Heiligen Land“? Ich versuche gegenwärtig, der Tagespresse, einem regelmäßigen Informationsdienst (Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V.) oder den Filmdokumentationen auf dem deutsch-französischen Sender „Arte“ wenigstens teilweise zu folgen. Das ist selbstredend zu wenig. Ich würde nie behaupten, hinreichend informiert zu sein über die Hamas-Massenmorde vom 7. Oktober 2023 oder die bedrückende Lage der Menschen in Gaza und im Westjordanland, über die neuartigen Anfeindungen von jüdischen Studierenden oder andererseits die Repressionserfahrungen von Migranten u.a., die sich propalästinensisch engagieren …
Natürlich bin auch ich voreingenommen bei Lektüre und selbstgewählten „Autoritäten“. Besonders schaue ich – wie nicht wenige andere aus meiner Generation – auf Frauen und Männer aus jüdischen Familien, deren Persönlichkeit, Intellektualität, Ethik und Menschlichkeit mich anspricht. Da kritische Betrachtungen zur israelischen Staatspolitik auf diese Weise nie zu kurz kommen, mögen die palästinensischen Menschengeschwister mir solche Einseitigkeit nachsehen.
Wo sich Gelegenheiten ergeben, suche ich ein besseres Verstehen in persönlichen Begegnungen. Die sozialistischen Studierenden in Düsseldorf engagieren sich im Sinne der Palästina-Solidarität. In Gesprächen mit SDS-Mitgliedern habe ich nie den Eindruck bekommen, es könne dabei auch nur entfernt so etwas wie Antisemitismus im Spiel sein.
Die Studierenden sprechen nach anfänglicher Zurückhaltung seit einiger Zeit aber von einem „Genozid in Gaza“. Ich persönlich finde es hingegen angesagt, aufgrund der deutschen Geschichte hierzulande eine solche (nicht mehr konjunktivische) Feststellung dem abschließenden Urteil der internationalen Rechtsprechung zu überlassen. Militärische Massenmorde und andere Kriegsverbrechen lassen sich einstweilen auch ohne das ultimative Reizwort zur Sprache bringen. – Aber ich kann den Jungen in dieser Sache kein unfehlbares Dogma verkünden und auch keine letzte Gewissheit darüber erlangen, ob meine Vorbehalte nicht ebenso die Gefahr des Schuldigwerdens bergen wie ein zu forsches Urteilen.
Religion oder Rassenlehre?
Wir kommen zurück zum Ausgangspunkt: „Was ist projüdisch?“ Verwirrende Widersprüche treten schon bei der Frage zutage, was denn überhaupt „jüdisch“ bedeutet. Über Jahrtausende galt es als unstrittig, dass das Judentum eine Religion ist (man kann zu ihr durchaus konvertieren, man kann von ihr – trotz jüdischer Mutter – auch abfallen). Die Antisemiten, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend die Definitionshoheit im öffentlichen Raum erlangen konnten, wollten das Judentum hingegen als sogenannte „Rasse“ dingfest machen.
Viele säkulare – nicht oder anders religiöse – Nachfahren von Juden verzichteten, wenn sie die Solidarität mit ihrer bedrängten Herkunftsgemeinschaft zum Ausdruck bringen wollten, aus sehr ehrenwerten Motiven auf einen Austritt aus der Synagogengemeinschaft. Aber den deutschen Faschisten war es ganz gleich, ob die sechs Millionen Opfer, die sie ermordet haben, der jüdischen Religion, einer anderen oder gar keiner anhingen. Sie imaginierten sich ein „Juden-Gen“ und fahndeten nach biologischen Stammbäumen.
Durch die Pogrome bis zum frühen 20. Jahrhundert und vollends durch die Shoa ist eine neue Lage eingetreten. Wer von den Überlebenden, den Kindern und Kindeskindern wollte, auch wenn er sich nicht mehr mit der religiösen Überlieferung der Voreltern identifizierte, jetzt eine Zugehörigkeit zum „Judentum“ leugnen und dadurch gleichsam die soziale Gemeinschaft des Leidensgedächtnisses (oder Kampfgedächtnisses) aufkündigen?
Die enge religiöse Definition geht also nicht mehr an. Dem Selbstverstehen und Selbstbezeichnen von leibhaftigen Menschen kommt ein Vorrang zu. Es bleiben somit Widersprüche, zumal im Staat Israel (z.B. wenn völlig säkulare Leute, die mit Religion nichts am Hut haben, bei wichtigen Angelegenheiten zwingend einen Rabbiner aufsuchen müssen). Die Widersprüche lassen sich auch auf tausend Druckseiten nicht logisch auflösen – was an sich kein Drama sein müsste.
Ich für meine Person kann nun aber aus religiösen, politischen und wissenschaftlichen Gründen einer behaupteten Bedeutsamkeit von (angeblich) kollektiven genetischen Eigenschaften sowie schon dem Terminus „Rasse“ rein gar nichts abgewinnen! Vor vielen Jahren hat mich die Lektüre eines Buches „Die Juden als Rasse“ (1967) der jüdischen Schriftstellerin Salcia Landmann entsetzt, weil hier – wie in einer etwa zeitgleichen, staatlich geförderten Publikation für Westfalen-Lippe – auch zwei Jahrzehnte nach Niederwerfung des deutschen Faschismus noch Anschluss an die „Rassenforschung“ einer unheilvollen Epoche gesucht wurde. Erst viel später musste ich über zwei Werke des Historikers Shlomo Sand desillusioniert zur Kenntnis nehmen, dass Literatur über Rasse und Gene – als anthropologische Wissenschaft angepriesen – in Israel keineswegs nur als ein sehr seltenes Außenseiterphänomen aufgetaucht ist.
Die Schriftsteller der Hebräischen Bibel lassen Ismael gleichermaßen den erstgeborenen (!) Sohn des Patriarchen Abraham und den Stammvater der Araber sein. Wenn es irgendwie um Gene gehen soll, kann es nur eine „Pro-Einstellung“ geben: Pro Mensch.
„DAS Judentum“, „DAS Christentum“ oder „DER Islam“ …?
Als Christ indessen nehme ich in religiöser Hinsicht einen besonderen „projüdischen Standort“ ein. Schon mit sechs Jahren habe ich als Kind den Auszug aus Ägypten im Bewusstsein gemalt, dass hier „unsere Leute“ dem Sklavenhaus entkommen. (Das Bild gibt es noch.) Wo auch immer auf dem Globus dieser Befreiungsmythos in der Geschichte Menschen oder Gruppen zur Freiheit angestiftet hat, finde ich einen vertrauten Anlass zur Freude.
Aber mit der Religion können wir genau so in die Irre gehen wie mit den Genen. Denn es gibt nicht „DAS Judentum“, „DAS Christentum“ oder „DEN Islam“. Kein Jude, Christ oder Muslim kann in seiner begrenzten Lebenszeit die ganze Vielfalt der Überlieferungen und Gestalten seiner eigenen Religionsrichtung kennenlernen, geschweige denn die aller anderen. Den meisten Menschen aus den genannten Bekenntnissen, die religionsgeschichtlich zusammen eine enge Familie bilden, leiden auch nicht an diesem Unvermögen, denn sie sehen sich einfach berufen, gute Menschen zu werden und andere zu achten. Mit den gleichen heiligen Urkunden kann man aber auch ganz andere Judentümer, Christentümer oder Koranreligionen veranstalten, die der Macht über andere und der Kaltstellung von Mitmenschen das Wort reden.
Was ich sagen will: Mit der Nennung von Judentum, Christentum oder Islam kann man jeweils die schärfsten Gegensätze – unter gleichem Namen – bezeichnen. (Ein beträchtlicher Teil der real existierenden „Christentümer“ befördert Hass, Gewalt und Waffenkulte; ich könnte als Christ mein ganzes Leben damit vertun, mich davon abzugrenzen.) Anderseits erfahren religiöse Menschen in Begegnungen mit Angehörigen anderer Bekenntnisse oder völlig nichtreligiösen Menschen (Atheisten …) oft mehr innere Gemeinsamkeit im Wesentlichen als bei jenen, die den gleichen Religionseintrag wie sie selbst im Stammblatt aufweisen.
Die Hebräische Bibel ist nun kein Buch aus einem Guss, das etwa eine einheitliche, widerspruchsfreie Dogmatik vermittelt, sondern sehr ‚pluralistisch‘: eine Bibliothek aus vielen unterschiedlichen Büchern von höchst unterschiedlichen Autoren bzw. Redakteuren aus unterschiedlichsten Zeiten. Wir finden hier etwa Schlüsseltexte einer radikalen Kritik der Herrschaft von Menschen über Menschen (1. Samuel 8) und der zivilisatorischen Gewaltkomplexe. Und gleichermaßen sind – literarisch, nicht als historische Praxis – archaische Grausamkeiten (Kriegsverbrechen) im Namen einer vermeintlich höchsten Macht eingeschmuggelt worden – offenbar wider Verbot zumeist bei den „heidnischen Nachbarn“ abgekupfert und von Hoftheologen viele Jahrhunderte zurückprojiziert in eine angenommene Zeit der Landnahme.
Oder wir gehen zu den Büchern der Propheten, in denen im ersten Jahrtausend vor der christlichen Zeitrechnung um jenes Experimentierfeld der „Erwählung“ gerungen wird, auf dem man lernen kann, wie Menschen allüberall auf dieser Erde dem Lebensförderlichen (Erich Fromm: Biophilie) – und nicht dem Totmachen – sich widmen.
Wer soll oder darf als „projüdisch“ gelten?
Das Gefilde der Religion ist also alles andere als eindeutig und widerspruchsfrei. Ohne eine Bereitschaft zu Begegnungen, zum Zuhören und zu Auseinandersetzungen wird es keine Verständigung geben. Doch nun kommt, zumal in Deutschland, vielleicht die Theologenpolizei – und daneben womöglich auch ein staatlich zertifizierter Gesinnungs-TÜV:
Im letzten Jahr hat mir ein bekannter Theologe erzählt, wie ihm vor seinem Referat an einer kirchlichen Akademie gleichsam eine Liste von Normen vorgetragen worden ist, die er bei Ausführungen zum Judentum zu beachten hätte. Ich hoffe sehr, dass solches nicht Schule macht. Denn mit einem vorgegebenen Sprach-, Formel- und Meinungskodex kann man die Möglichkeit lebendiger Begegnung und eines geistigen Dialoges nur abwürgen. Beschämt werden alle Beteiligten, weil man ihnen – außer der freundlichen Gesinnung im Herzen – die Befähigung zum freiheitlichen Denken und zum guten Streit unter dem Vorzeichen des gegenseitigen Wohlwollens abspricht.
Wo „muss“ ein christlicher Theologe denn stehen? Im letzten Jahrhundert hat die protestantische Landeskirche im Rheinland ein Synodenpapier verabschiedet, in welchem die Gründung des Staates Israel gleichsam als Ergebnis göttlicher Vorsehung dargestellt wird. Ich erkenne – eingedenk der braunen Kirchenzeiten – die gute Absicht. Indessen lasse ich persönlich (ganz unabhängig vom Blick auf Israel) mir von niemandem das Bekenntnis zu einem „Gott“ vorschreiben, der höchstpersönlich die Gründung und Förderung von staatlichen Machtgebilden betreibt. Eine Theo-Logik, die – wie die hegemonialen Komplexe des sog. Abendlandes – solchen Fährten folgt, kann nach meinem Dafürhalten nämlich nur mit einem Monster in die Irre gehen, welches schlussendlich für alle Abgründe der menschlichen Geschichte haftbar zu machen wäre.
Desgleichen verspüre ich keine Neigung, solche „Normen“ für theologische oder politische Standortbestimmungen entgegenzunehmen, die es z.B. Antimilitaristen, Pazifisten oder Anarchistinnen von vornherein unmöglich machen, je als „pro-jüdisch“ zu gelten. Wo stehen die „Guten“, wo stehen die „Bösen“?
Viele „Antideutsche“ mochten die nichtzionistischen Orthodoxen mit Schläfenlocken überhaupt nicht, weil diese religiösen Juden die Uniform der von „Antideutschen“ geschätzten israelischen Armee meiden. Waren oder sind die „Antideutschen“ also Antisemiten? – Ich selbst empfinde beim Anblick der gleichen Orthodoxen oft zärtliche Gefühle, weil sie das Unaussprechliche für das Wichtigste im Leben halten, lieber den heiligen Schriften nachgehen als dem unheilvollen Waffenhandwerk – und außerdem (vielleicht ähnlich wie meine katholisch-fundamentalistischen Vorfahren: strikte Nazigegner, aber voller Sündenangst) mit den Widrigkeiten einer zu gestrengen Frömmigkeit zu kämpfen haben. Stelle ich durch solche Sympathie für die ‚Ewiggestrigen‘ unter Beweis, dass ich nicht solidarisch bin mit den Menschengeschwistern in Israel?
Eine Schalom-Bibliothek entsteht …
Im Übrigen: Natürlich „muss“ kein Mensch im religiösen Sinn pro-jüdisch oder überhaupt religiös sein, um etwa als „guter Mensch“ zu gelten. Doch überzeugende Christenmenschen, die nicht „pro-jüdisch“ denken und fühlen, sind aus meiner Sicht schwer vorstellbar. Vor zweitausend Jahren tötete die römische Besatzungsmacht im heiligen Land einen Leute-Rabbi aus Galiläa. Er hatte dem auf „Münze, Macht und Militär“ fußenden Imperium Roms nicht mit Dolchen, sondern mit unblutigen Strategien der Entfeindung und zivilem Ungehorsam Widerstand geleistet. Seine Botschaft der Gewalt- und Herrschaftsfreiheit war mitnichten ein Bruch mit der Hebräischen Bibel, sondern wurzelte tief in Überlieferungen der jüdischen Religion.
Dieser Jude aus Nazareth eröffnete vor zweitausend Jahren – wie vor ihm auch schon u.a. das chinesische Tao-Buch, der Buddha und eben die Propheten Israels – Auswege aus einer Zivilisation der Gewalt und Selbstzerstörung. Doch die Anbeter der Macht wollen immer noch nicht zuhören, obwohl es wirklich „spät“ geworden ist auf dem Planeten.
Heute erhalten jüdische Friedensbotschafterinnen und Kriegskritiker in Deutschland immer häufiger einen „Maulkorb“ verpasst, während Waffenlieferungen an die rechtsextreme israelische Regierung als „Moral aus der Geschichte“ verkauft und neumodische nationalreligiöse Ideologien mit „dem Judentum“ verwechselt werden. Die Ausladungen und „Redeverbote“ sind nicht zuletzt Ausdruck einer weithin ausgeblendeten Sonderform von Antisemitismus (s.u.), über die an sich ein reichhaltiges historisches Quellenmaterial Auskunft geben könnte. Gleichzeitig bleiben jene jüdischen Traditionslinien, die – auch noch bei vielen nicht mehr religiösen Nachkommen – bis heute dem Frieden des ganzen Erdkreises zugewandt sind, weithin unsichtbar.
Ein Editionsprojekt „Schalom-Bibliothek“ zu Pazifisten und Antimilitaristinnen aus jüdischen Familien soll diesen Gedächtnisverlusten mit Aufklärung entgegenwirken. Von Zeit zu Zeit möchte ich im Overton-Magazin über neue Quellenfunde, Forschungen und Veröffentlichungen berichten. Aktuell wird das Portal mit folgender Kurzbeschreibung vorgestellt:
„Zwei Jahrtausende lang hat das rabbinische Judentum die Friedensbotschaft der Hebräischen Bibel und der Propheten Israels mit Blick auf die Eine Menschheit erschlossen: ‚Schwerter zu Pflugscharen!‘ Seit der Aufklärung sind Frauen und Männer aus jüdischen Familien – ‚Säkulare‘, Orthodoxe sowie Angehörige von Reformsynagogen – vor allem aufgrund der überlieferten Absage an die Gewaltgottheiten als herausragende Fürsprecherinnen / Fürsprecher des ‚Ewigen Friedens‘ (Kant) hervorgetreten. Ohne ihre Beiträge hätte es im späten 19. Jahrhundert – namentlich im deutschsprachigen Raum – auf Schritt und Tritt an Geburtshilfe für die organisierte Friedensbewegung, den Völkerrechtsgedanken und die Menschenrechts-Arbeit gefehlt. Auch ein bedeutsamer Strom des kulturell–religiösen Zionismus betrachtete das Friedenswirken als Kernauftrag des Judentums.
Die noch im Aufbau befindliche Schalom-Bibliothek soll diesen Reichtum an geistiger Kraft und Schönheit vermitteln, aber auch eine in den Gegenwartsdebatten fast immer ausgeblendete Spielart von ‚Antisemitismus‘ in Erinnerung rufen: die antipazifistische Judenfeindschaft.“
Das vom Verfasser des Beitrags betreute Portal: Schalom-Bibliothek – Pazifisten und Antimilitaristinnen aus jüdischen Familien
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Die Anti-Antisemiten leisten ihrem Anliegen einen sehr schlechten Dienst, wenn sie Kritik an der israelischen Regierung als Antisemitismus dennunzieren und sanktionieren wollen. Denn der propagandistische Eifer ist hier m.M. nur schlecht verborgen. Das politische Lager, das schon immer antisemitisch war bis hin zur Unterstützung der Shoah, klatscht heute der Politik Israels Beifall, weil es gegen den gemeinsamen Feind – die Moslems – geht. Und man lacht sich heimlich schief, wenn der zeitgenössische Antisemitismus ihre eigentlichen politischen Kontrahenten – die Linken – angedichtet wird.
Resume‘ : Der Schlachtruf unserer „Demokraten“: „Antisemitismus bekämpfen“ ist eine verlogene Taktik zur Bekämpfung missliebiger, friedliebender Meinungen, das darf nicht sein, die „Guten“ müssen unterstützt werden, auch wenn sie noch so viel morden. Vielleicht ist das Ganze Teil einer Agenda, die Weltbevölkerung zu reduzieren, sowas sagt man ja auch z.B. Bill Gates nach. Ich glaube nicht, das das zielführend ist. Mit der Einverleibung Gazas, des Westjordanlandes und Teilen Syriens durch die einzigen „Demokraten“ in der Region entsteht erneut Hass, der sich irgendwo dann ablädt. Vielleicht ist die Hütte, die dann brennt, etws größer als die Zwillingstürme seinerzeit.
Ein friedliches Nebeneinander, was eigentlich auch Inhalt jeder Religion ist, wird derzeit insbesondere von den sich als demokratisch deklarierenden Kräfte kategorisch ausgeschlossen. Mal sehen, wen es bei der Reduzierung der Menschheit mehr trifft.
„Auch ein bedeutsamer Strom des kulturell–religiösen Zionismus betrachtete das Friedenswirken als Kernauftrag des Judentums.
Die noch im Aufbau befindliche Schalom-Bibliothek soll diesen Reichtum an geistiger Kraft und Schönheit vermitteln, aber auch eine in den Gegenwartsdebatten fast immer ausgeblendete Spielart von ‚Antisemitismus‘ in Erinnerung rufen: die antipazifistische Judenfeindschaft.“
Zynischer gehts wohl nicht, Herr Bürger?
Die Realität des Judentums sieht anders aus, das Judentum und seine Abarten hat immer friedensgiftend und nicht friedensstiftend gewirkt, siehe den seit der terroristischen Gründung von Israel fortgesetzten Völkermord der nicht jüdischen Einheimischen. Das sollte man nicht weg leugnen und dreist behaupten das Judentum hätte einen Reichtum an geistiger Kraft und Schönheit bewiesen, wenn in Wirklichkeit das Judentum geschichtlich betrachtet eine eher häßliche Fratze des Bösen welches behauptet Gut zu sein darstellt, für mich jedenfalls.
Und jegliche Kritik, sogar solche die sich an geschichtlich belegter Realität orientiert, am Judentum ist einfach judenfeindlich, antisemitisch, gar antipazifistisch? Nicht die Worte des Judentums zählen, sondern seine Taten! Und diese historischen Taten zeugen nicht von geistiger Kraft oder Schönheit…oder von Pazifismus herzlich sozusagen gar nichts, siehe Israel, oder ist Israel etwa nicht Judentum?
Nur meine Ansicht, meine Gedanken sind frei, ich sage nicht, daß ich die Wahrheit gepachtet habe. Ich kann Geschichtsverdrehungen nicht tolerieren, Herr Bürger!
leseempfehlung
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriminalgeschichte_des_Christentums
Wenn schon denn schon sollte man Fairness halber die kombinierte Kriminalgeschichte des Judentums, Christentums, und Islamtums, also aller drei Monotheismus Religionen, die Wurzel des weltweiten Übels sage ich mal, studieren als sich in einseitige Beschuldigungen zu vergraben?!
So lange es Religionen gibt, wird es auch keinen Frieden geben!
Wenn es keine gäbe, auch nicht 🙂
Im Ernst: wie wollen Sie denn verhindern (!), dass Menschen sich über woherwohinwarum Gedanken machen? Das ist eine tief menschliche Frage, siehe Gilgamesch-Epos, Hermetik, Isiseinweihung, eleusinische Mysterien, Attiskult, Plato, Aristoteles ……. die gesamte Philosophie im Westen fusst bis heute auf solchen Überlegungen …. auch die, die sie transformiern wie Hegel mit seiner Staatsidee oder – Bakunin und Hägglund.
Man darf und sollte sich ja auch Gedanken machen, nur sollte man dabei eben keine irrationale Ideologie formen, die immer Exkludierend ist.
Falls Sie vertiefen wollten:
der Grund für viele Lehren ist, dass Menschen Götter werden wollen
– die Pharaonen und später die Römer nannren sich Söhne Gottes
– im Hellenismus wurde Dionysos ein Sohn Gottes, der nach seinem Tod wieder auferstand, Wunder vollbrachte und Menschen von Sorgen befreite.
– Im Christentum verschmilzt Paulus mit seiner Christusvision, um damit Rom-kompatibel zu werden – „gehorcht der Obrigkeit, denn sie ist von Gott“ steht bei Paulus (Röm 13)
– auch die Mithras-Liturgie (in Rom: Sol Invictus) initiierte die Gläubigen zu höherer Weisheit durch den Verzehr eines Gottes.
– Hermes/Thoth lehrte die Menschen Methoden, ihre innere göttliche Identitat zu entwickeln. Machtvoll bis heute, denn der Hermetiker und Christ John Dee führte das Inselchen Grossbritannien zum Empire
– Plotin, der Neoplatoniker, wollte die Seele für den posthumen Aufstieg reinigen
– St. Augustinus entwickelte die Symbiose mit dem Gottessohn
– Martin Luthers solus-Aussagen schufen eine simple Lehre für einfache Gottwerdung ohne Anstrengung: Glaube an Christus reicht
– Jonathan Smith (Mormonen) erzeugt Menschengötter …
– … Nietzsche den Übermenschen
– … heutige Philosophen den Transhumanen
–
https://www.lehmanns.de/shop/geisteswissenschaften/46560060-9781621899990-becoming-divine
Selbst wenn man die Konzepte ablehnt, sollte man sich m.E. mit Ursprung und Hintergrund befassen. Nicht, dass die eigene Ideologie ahnungslos „versehentlich“ alte Fehler wiederholt.
Eben, die ganze Erzählung, die uns seit 2 tausend Jahren aufgetischt wird, ist eine einzige Lüge!
Der Springende Punkt:
Es sind MENSCHEN, ihre Überheblichkeit, sich optimieren und zu Göttern machen zu wollen, die damit Unfrieden stiften.
Sie sollten die Überheblichkeit und die Gier abschaffen beim Menschen – bloss wie, wie schafft man die ab?
Ich finde es erstrebenswert, gottähnlich zu werden: Indem wir Christus anschauen, werden wir in sein Bildnis umgestaltet. Das Problem beginnt immer da, wo die Machtfrage aufkommt, nämlich Macht auszuüben wollen, ohne innerlich zu wachsen und umgestaltet zu werden.
Das typische Beispiel sind die zionistischen Juden, die meist als Atheisten und Nichtbefolger der Thora versuchen, ein Reich Gottes für ihr „Volk“ auf Erden zu errichten. Für manche auch vom Bache Ägyptens bis zu Euphrat wie es im Alten Testament steht. Und dabei Gewalt, Betrug, Lüge, Vertreibung oder auch Auslöschung anderer in Kauf nehmen.
Laut der Bibel soll Israel ein Licht für alle Völker sein. Nun steht es für die Mehrzahl der Völker da als eine Ausgeburt der Hölle. Für gläubige Juden ist es ihr Auftrag, die Thora, die Gesetze einzuhalten und so Zeugnis von Gott zu geben. Für gläubige Christen ist es der Aufrag, die Lehren Christi zu befolgen und so ihn für andere sichtbar zu machen.
Der Widerspruch wird dann deutlich, wenn Atheisten und Anhänger anderere Religionen ein besseres Beispiel geben,
„Ich finde es erstrebenswert, gottähnlich zu werden: Indem wir Christus anschauen, werden wir in sein Bildnis umgestaltet.“
Das ist Ihr Credo, und es entspricht dem heutigen verbreiteten Denken.
gottähnlich
Ich denke, dass es Hochmut ist, gottähnlich werden zu wollen aus eigener Kraft und gar nicht möglich. Dennoch ist es genau das, womit sich alle Religionen und Philosophien beschäftigen. Wir wurden als Menschen geschaffen, um zu lernen, uns im Rahmen unserer Möglichkeiten zu entwickeln. Das zu wissen, führt zu Demut und Hilfsbereitschaft: ein Wesen der Schöpfung, gemacht, die anderen zu kennen und respektvoll unter gleichen zu behandeln. Tue keinem, was du nicht willst, das man dir tut. Der Göttermensch ist aufgeblasen, bigott und überheblich und macht mit jedem was er will. 2000 Jahre Kirchengeschichte sind kein Zufall.
Indem wir Christus anschauen, werden wir in sein Bildnis umgestaltet.
Darauf fusst die Bildungsidee des Westens, und sie ist falsch. Man wird keinem Bild ähnlich, egal, wie lange man es anschaut, und Entwicklung wird auch nicht als Ergebnis von Symbiosebemühungen verliehen von aussen, sondern erfolgt durch leben, durch erfahren, tun und lassen. Der Glaube, durch Vertiefen in fremdes Angepapptes als Bekleidung göttlich zu werden ist es, was diese Kultur – zurecht – implodieren lässt.
Das sind meine Ansichten dazu. Ich bedanke mich für die Ihren, die den „Glauben des Westens“, christlich oder nicht, gut auf den Punkt bringen.
Erst einmal Danke Herr Bürger für ihren Verweis auf 1. Samuel 8. Den kann man nicht oft genug zitieren.
Seit der babylonischen Gefangenschaft und den damaligen Erkenntnissen von Propheten wie Jesaja sind die Juden ein Volk des Buches, allen Pogromen zum Trotz. Aber durch Auschwitz haben die Deutschen sie „endlich“ dazu gebracht, ein Volk von Kriegern zu werden. Nietzsche sagt über die Zeit des alten Königs David: „Javeh ist der Gott Israels und folglich Gott der Gerechtigkeit: die Logik jedes Volks, das in Macht ist und ein gutes Gewissen davon hat“ (Der Antichrist, Abschnitt 25) Nietzsche ist der geistige Brandstifter, der sowohl die Nazis als auch die israelischen Rassisten und ihre Apologeten befeuert. Wir sollten den Nietzsche und seine „geistreichen Schwiemeleien“ (so sein alter Professor Ritschl) in die Tonne treten und dem Beispiel von Jesus folgen und uns ganz den Menschen zuwenden.
Im neuen Testament gibt es viele eindeutig antisemitische Passagen, besonders im Johannes-Evangelium. „Am Abend aber desselben ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Angst vor den Juden, kam Jesus…“) (Joh 20,19). Das ist merkwürdig, denn die Jünger sind ja selbst ausnahmslos Juden. Aber auf diese Weise konnte man aus einer jüdischen Sekte nach und nach eine römische Staatsreligion machen – ein Erbe das auf uns Christen bis heute lastet wie ein Fluch und für viele Juden-Verfolgungen verantwortlich ist.
Machtpolitisch war dafür das „Evangelium des Paulus“ – „er“ nennt es selbst so – ausschlaggebend.
Für Vertiefung empfehle ich
– zu Johannes
https://archive.org/details/dionysiangospelf0000macd
– zu Paulus -James Tabor
https://m.youtube.com/@JamesTaborVideos/playlists
– Für die römische Adaption
https://m.youtube.com/watch?v=rv3MqfnrAb0
https://m.youtube.com/watch?v=aKzURrl_6GY
Ich wundere mich immer wieder, dass man nicht weiß was vor 90 Jahren tatsächlich
passiert ist, aber dass Geschehnisse die vor 3.000 Jahren meist mündlich erst einmal
über hunderte oder sogar tausende Jahre übermittelt wurden, bis jemand es
aufgeschrieben hat, für Wahrheit gehalten wird. Jeder der früher einmal „Stille Post“
gespielt hat, weiß was schon nach 5-10 stillen Übermitlungen eines Satzes zum Schluß
heraus kommt. Ich halte all die Religionsgeschichten zu mindestens 90 % eben als Geschichten
und nicht als wahre Geschehnisse. Mir hat in meinen 66 Lebensjahren noch niemand zufrieden-
stellend erklärt, warum die Juden seit 3.000 Jahren immer verhasst sind. Ist das, was in den
vergangenen 70 Jahren in und um Israel von den Juden angerichtet wird der Grund? Hat man
diese „Eigenart“ der Juden in den Aufzeichnungen einfach weggelassen?
Ich sehe bei solchen Themen gerne nach, wie sich der Autor selbst verortet: Wiki sagt pazifistisch „linkskatholisch“ – was zuordenar ist. Zudem sprechen Sie im Text durchgängig von Shoah (bedeutet „Strafe Gottes“), nicht von Holocaust (bedeutet Brandopfer, stammt aus dem jüdischen Levitikus und wurde von den „Kirchenvätern“ für den Kreuzestod adaptiert, der nach inzwischen geglätteter christlicher Auffassung blanko deren Sündenerlösung bedeuten soll). Die Erläuterungen sind von mir, aber inhaltlich auch in Agambens „Auschwitz“ nachzulesen.
Weshalb könnte das wichtig und nicht langweilig sein?
Weil für Sie als Christen der Messias eine völlig andere Bedeutung hat als im Judentum: gläubige Juden warten nicht auf Amnestie, sondern auf die Heimführung durch ihn.
Um das zu verstehen, muss man die Rolle des Messias nach jüdischen Schriften nachvollziehen. Der Messias ist kein Gott und auch kein Verwandter von ihm wie im Kirchenchristentum, sondern ein Prophet wie Moses und König aus der Linie David mit der analogen Aufgabe: die weltweit verstreuten Juden, denen die Römer die Heimat nahmen, zusammenzuführen im Land, das Gott den 12 Stämmen versprochen hatte. Er hat dort als König im Auftrag Gottes für ewigen Frieden zu sorgen mit den Juden als priesterlichem Volk, zu dem die Nationen pilgern, um Frieden und Weisheit zu erlangen.
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/sach8.html
Auch wenn Sie als Christ glauben müssen, dass das falsch ist (weil die Christen sich als neues Gottesvolk betrachten, das die Juden ablöst), sollte man es dennoch ehrlich benennen und nicht mit ‚ungefähr Christlichen‘ überformen.
Empfohlen:
Es gibt ein hartes Streitgespräch zwischen der christlichen Apologetin Candace Owen und Rabbi Micharl Barclay bei Piers Morgan, in der dieser seine Antisemitismusdefinition erklärt: sie wechselt im Lauf der Zeit, so sagt er sinngemäss. Früher haben Christen Juden wegen der Religion blutig verfolgt (Strafe Gottes für Mord an seinem Sohn?), dann Eugeniker wegen einer angeblich gefährlichen Rasse – „die Juden“ galten den Europäern Anfang letzten Jahrhunderts nicht als minderwertig, wie oft behauptet wird, sondern als gefährlich. Heute schliesslich, so der Rabbi richte sich Antisemitismus gegen die Nation Israel.
Das ist Mindesthintergrundwissen – Aussagen der Thora zum Messias und aktelle Sicht eines einflussreichen Rabbis – um sich mit dem Thema wahrhaftig auseinanderzusetzen.
Zwei Anmerkungen.
Der Angriff der Hamas war kein „Terror-Progrom“, sondern ein Ausbruchsversuch aus den Gaza-Gefängnis, der gründlich schief ging. Gemäß Völkerrecht ist dieser Angriff illegal. Aber ich frage, wie oft hat Israel des Völkerrecht mißachtet, UNO-Resolutionen verlacht?
Mindestens 300 Tote des Hamas-Angriffs waren Opfer von friendly fire.
Als Antwort auf den zu verurteilenden Angriff der Hamas wande Israel – von den Briten erlernt – die Methode des Morale Bombing und der imperialen Aufstandsbekämpfung an mit dem Ziel die Palästinensische Bevölkerung zu terrorisieren und zum Verlassen ihrer Heimat zu zwingen. Für jeden getöteten Israeli wurden mindestens 10 Palästinenser liquidiert, Frauen und Kinder.
Wer diesen offensichtlichen Zusammenhang nicht sieht ist kein gerecht denkender Mensch!
Zweitens, der Antisemitismus ist eine üble Ausgeburt des Christentums. Christen predigten Haß auf die Juden, weil diese die Kreuzigung ihres Religionsgründers unterstützten. Da den Christen Geldgeschäfte untersagt waren, entwickelten sich einige Juden zu guten Bankern. Ein weiterer Grund für christlichen Neid und Haß. Ich darf an den Judenhaß der Katholiken und ihrer Führung erinnern, die Juden verfolgten und ihre Friedhöfe entehrten. Auch Luther war Antisemit!
Dahingegen ist der Islam ausgesprochen „judenfreundlich“. Sehr gut beschrieben ist die Kooperation zwischen Juden und Muslimen in „Die Jüdinvon Toledo“
Wenn heute die Christenheit an die grausame Tötung ihres Religionsgründers erinnert, so sollte sie – gemäß ihren Lehrern – Demut und Reue üben. War und ist nicht die organisierte katholische Religion eine autoritär geführte Massenorganisation, die unzählige Verbrechen – von der Hexenverbrennung bis zu den sexuellen Übergriffen ihrer hauptamtlichen Funktionäre – zu verantworten hat?
Ist heute nicht ein Tag an dem die Christen sich zu ihrer historischen Schuld bekennen sollten, ihre Opfer um Verzeihung bitten sollten und hohe Entschädigung zahlen sollten?
Hiermit haben Sie wohl recht: „Da den Christen Geldgeschäfte untersagt waren, entwickelten sich einige Juden zu guten Bankern.“ Der Hauptgrund auch heute noch für den von den Herrschenden die jüdische Kontrolle des Geldflusses nicht mögen, besonders wenn sie den jüdischen Banken hoch verschuldet sind, erzeugten Judenhass weltweit. Die maßgebliche Kontrolle der zentralen Banken Geldgeschäfte durch „auserwählte Juden“ heute mehr als Zionisten zu betrachten. Mit Religion hat der gewollte periodische Judenhass eher weniger zu tun. Religion ist ja eher der Stoff aus dem die Träume für die untergebenen Leute sind, denke ich mal.
Es ist eine immer wieder diskutierte Frage, ob das Judentum eine Religion, eine Ethnie oder beides ist.
Siehe dazu den kritischen Juden Shlomo Sand in „Die Erfindung des jüdischen Volkes“
https://www.perlentaucher.de/buch/shlomo-sand/die-erfindung-des-juedischen-volkes.html
Die Juden die in Gaza zig tausende Menschen umbringen und ihre israelischen
Nachbarn immer wieder mit Bombenterror oder heimtückischen Handy-Bomben
überziehen, sind keine Banker.
Werden aber von US und EU zionistisch geführten Banken finanziert, oder etwa nicht?
@ Freedomofspeech
Ich bitte Sie!
Wie können Sie denn so einen Unsinn schreiben:
„Der Angriff der Hamas war kein „Terror-Progrom“, sondern ein Ausbruchsversuch aus den Gaza-Gefängnis, der gründlich schief ging.“
Unsinn!
Da hatte ich dann keine Lust mehr weiterzulesen.
Was war und ist Gaza denn sonst, wenn es kein Freiluftgefängniss war und ist?
Ich gehe davon aus, daß die Staatsgründung Israels ein“Verbrechen“ von Josef W. Stalins war. Sein Außenminister betrieb damals massiv die entsprechende UN-Resolution zur Teilung Palästinas, sehen sie sich mal das Abstimmungsverhalten der Staaten damals an. Die Briten enthielten sich, die US stimmte nur zögert zu. Sie wollten es sich nicht mit den arabischen Ölmonarchien verderben.
Die CSSR baute die israelische Luftwaffe auf, die UdSSR lieferte Waffen.
Ich unterscheide klar zwischen Opfern und Tätern. Das Palästinensische Volk war klar das Opfer, die Zionisten die Täter. Das Ganze ging auf ein Flüchtlingsproblem zurück Europa wollte die Displaced Persons loswerden. Das UK verweigerte anfangs deren Einreise nach Palästina. Parallelen zur Flüchlingsproblematik heute sind für mich erkennbar.
Übrigens unterscheide ich klar zwischen Juden und Zionisten
@Wirth. Natürlich ist es unangenehm, wenn etwas behauptet wird, was nicht dem Narrativ entspricht, auf das man sich eingelassen hat.
Ich habe dem Narrativ auch bis zum Ausbruch dieses Krieges geglaubt und sogar die Staatsgründung Israels als eine Art Gottesbeweis gesehen. Doch wir wurden von den zionistischen Israelis ihren christlichen Unterstützern von vorne bis hinten belogen und betrogen. Eine Erzählung davon findet man in dem Buch Exodus, das auch verfilmt wurde:
– Israel war weitgehen leer und die Beduinen kamen erst mit den jüdischen „Pionieren“.
– Das Land war unfruchbar und unwirtlich und erst die Juden haben es fruchtbar gemacht.
– Die Einwohner wurden nicht vertrieben, sondern von den arabischen Mitstreitern bewogen, sich aus dem Land zurückzuziehen, bis alle Jden vertrieben wären.
Verschwiegen wurde die aktive Vertreibung von rund 800.000 Einwohnern aus rund 300 Dörfern und manchen Städten. Dass die Dörfer einplaniert und überbaut wurden. Dass dabei Terror und Drohungen verwendet wurden, ja Terrororganisationen wie Haganah, Irgun und die Sternbande mitgewirkt haben.
Und auch die vierzig geköpften und gebackenen Babys und die vergewaltigten Frauen hat es laut medizinichen Untersuchungen nicht gegeben. Viele der 1200 Opfer wurden durch israelische Kampfhubschrauber und Panzerbeschuss getötet. Wahrscheilich über 100.000 Tote Palästinenser durch Krieg und Kreigsfolgen.
Israel hat den Gazastreifen seit dem Wahlsieg der Hamas blockiert, die Liferungen eingeschränkt (und zurzeit komplett blockiert). Nur wenige durften zum Arbeiten nach Israel, Jüdische Staatsbürger haben mehr rechte als nichtjüdische. Palästinesern darf in den besetzten Gebieten Land weggenommen werden. Wer sich wehrt, kann oft ohne Gerichtsurteil eingesperrt werden und seine Verwandten mitbestrtaft werden oder im Falle Gazas die zivile Umgebung mitbombardiert werden.
Ein Ausbruch aus diesen Gefängnis und Gegenwehr ist nicht erlaubt, denn es ist ja das auserwählte und von den Deutschen einst verfolgte Volk. Irgendwann ist da auch für mich diese Lüge zusammengebrochen und eine grausame Wahrheit ans Licht gekommen.
–
„Im Übrigen: Natürlich „muss“ kein Mensch im religiösen Sinn pro-jüdisch oder überhaupt religiös sein, um etwa als „guter Mensch“ zu gelten.“
Tja, das ist das übliche Problem mit der Verpackung und dem, was drin ist. Kann sein, dass Inhalt und Verpackung sich entsprechen, kann aber auch sein, dass es wie beim Wertewesten oder beim amerikanischen Christentum einen ganz kleinen, winzigen Unterschied gibt. Klu-Klux-Clan und Christentum waren keine Widersprüche, genauso wenig wie Sklaverei und Christentum. Und Bischöfe haben Waffen geweiht.
Man befindet sich hier nicht auf festen Grund und dieser Treibsand entsteht durch das Wort „projüdisch“, einen völkischen Begriff, der bestimmte Menschen ein und andere ausschließt.
PS. Im übrigen würde ich einen Sprachgebrauch für den 07.10.2023 vorziehen, der heute keine expliziten Wahrheiten verkündet, die sich später vielleicht als propagandistische Übertreibungen herausstellen.
Wie wäre es mit einer Salam-Bibliothek für pro-muslimische Schriften?
Es gab Zeiten, da war der Islam weit aufgeklärter als das Christentum.
Übrigens, auf taz-online gibt es gerade ein Gespräch zu der „antisemitischen“ Johannes-Passion von Bach.
Ich glaube, es ist ziemlich gewagt anzunehmen, dass Hörer dieses wunderbaren Werkes oder Rezipienten anderer vergleichbarer Werke tatsächlich antisemitisch gestimmt werden. Diejenigen Christen, die das tun, sind ohnehin in jeder Hinsicht fundamentalistisch und eben auch in dieser Hinsicht gewaltbereit, wie wohl Fundamentalisten jeder Couleur, z.B. auch gegenüber Frauen.
Das Missverstandene am christlichen Judenhass ist die Tatsache, dass dieser Kreuzigungstod letztlich die Erfüllung der Schrift war, weshalb Jesus ja auch die Verschonung und Vermeidung dieses Schicksals zurück gewiesen hat. Die „bösen Juden“ haben also das getan und voran gebracht, was göttliche Vorhersehung und Planung nach dem Evangelium war.
Und letztlich denke ich, dass die monotheistischen Religionen mit ihrem Wahrheits-Monopol-Anspruch ziemlich verheerend in der Weltgeschichte wirkten.
Das sollte aber nicht zu einer ebenso verhängnisvollen Gleichsetzung von Spiritualität und Religion als menschliche Macht-Konstruktion führen. Die spirituelle Leere des kapitalistischen Wirtschaftssystems und der materialistischen Wissenschaft zeitigt ebenso zerstörerische Folgen für Menschen und vor allem für die Erde und unsere Mitgeschöpfe.
Ich bin im übrigen weder pro jüdisch, noch pro deutsch, noch pro weiß, pro schwarz und so, höchstens pro Erde, pro Natur, deren Teil wir sind und nicht deren Beherrscher.
Weiterhin muß der These der „Singularität von Auschwitz“ widersprochen werden. Schon Hannah Ahrend hatte damit ihre Schwierigkeiten. Norman Finkelstein, ein amerikanischer Juden, dessen Vorfahren die Nazis ermodeten, setzt sich ausführlich mit dieser These auseinander, siehe
https://www.perlentaucher.de/buch/norman-g-finkelstein/die-holocaust-industrie.html
Jeder Völkermord ist für sich „einzigartig“ und es ist eine Verhöhnung der Opfer ALLER Massenmorde die Mordtaten der Nazis als einzigartig herauszustellen. Die Roten Khmer ermordeten ziemlich barbarisch fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung von damals 8 Millionen, also 2 Millionen Khmer. Der Westen unterstützte die Roten Khmer, erlaubte diesen Kambodscha in der UNO zu vertreten, und verurteilte den Befreiungskrieg Vietmans gegen die Roten Khmer. Westliche Linke unterstützten damals den Genozid in Kambodscha. Davon ist heute keine Rede mehr.
Schon deshalb ist die These von der „Singularität von Auschwitz“ sehr kritisch zu hinterfragen.
Ist nicht der Genozid an den Juden durch die Nazis heutzutage eine Rechtfertigung für den Genozid in Gaza geworden?
@ Freedomofspeech
18. April 2025 um 12:56 Uhr
JEDES historische Ereignis ist „einzigartig“ bzw. „singulär.
Von daher ist die Betonung, dass irgendein Ereignis „singulär“ sei, vollkommen sinnlos und lediglich politische Forderung.
—
Man könnte ja auch mal das Gedankenspiel betreiben, wie viele Tote es z.B. bei der Eroberung von Mexiko durch Cortez oder den Eroberungszügen von Tamerlan (Timur) im 15. Jahrhundert im vorderen Orient gegeben hätte, wenn diese Personen bereits Giftgas oder Maschinengewehre gehabt hätten …
Letztlich ist es doch nur die Technik, die die Dimension der Untaten bestimmt! Vernichtungswille ist uralt.
Zustimmung, es nutzt keinen der Getöteten auf beiden Seiten wenn er weiß das sein Opfer einzigartig war.
Also in Zahlen ausgedrückt sind wir Deutschen ja Weltspitze. 27 Millionen tote Russen macht uns keiner so schnell nach. Wobei Genozid oder Völkermord – was genau ist die Definition? Die Erklärung gibt es ja schon. nun, der IGH wird es uns in einigen Jahren sagen was in Gaza zutrifft. Nur werden Worte bedeutunglos, wenn man sie inflationär benutzt.
Was aber auch klar ist: Würden solche verbrechen wie in Gaza an weißen Menschen begangen werden, dann würde die NATO oder eine Kolation der Willigen dort einschreiten. Aber braun und muslimisch, who cares?
Um in der Diskussion voran zu kommen ist es außerdem notwendig die Frage aufzuwerfen, ist das Judentum eine Religion, eine Ethnie oder beides. Wie verhält sich das mit den Zionismus?
Das Standwerk dazu hat der Israeli Shlomo Sand geschrieben „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ Deutsche lesen leider selten dieses Buch
https://www.perlentaucher.de/buch/shlomo-sand/die-erfindung-des-juedischen-volkes.html
Arthur Koestler, ein Kommunist, der zum Zionismus konvertierte, hat zur Herkunft des jüdischen Volkes schon vor Jahrzehnten das Buch „der dreizehnte Stamm“ geschrieben, das über die Herkunft der Ostjuden berichtet
https://www.goodreads.com/book/show/60744865
Möge der Link mit Dir sein! Naja, die Bücher werde ich mir jetzt nicht kaufen. Wie wäre es mit einer kurzen Zusammenfassung?
Mein Gott, sind bei diesem aufgeladenen Thema überhaupt sachliche Diskussionen möglich? Zumal auch noch der extrem weit ausgelegte Gummiparagraph „Volksverhetzung“ über allem schwebt und daher noch nichtmal eine unvoreingenommene historische Einordnung möglich ist, sondern (zumindest von deutscher Seite aus) nur Gesslerhutgrüße und Selbstgeisselung erlaubt sind und man ansonsten mit einem Bein im Gefängnis steht (x mit y verglichen!, Zahlen in Frage gestellt!, Verbrechen relativiert! etc. pp.), wenn man dem nicht zügig und demütig nachkommt. Wirklich, ich hasse das ganze Thema: kompliziert, verlogen, unfruchtbar… und dazu auch noch justiziabel!
Guter Witz, Letzteres ist seit Jahrzehnten bundesweiter Standard (um das zu bemerken, muss man natürlich eine abweichend-kritische Sichtweise haben, davon sind die meisten Leute leider nicht angekränkelt)
Das ändert aber nichts daran, dass das Judentum sich als Abstammungsgemeinschaft sieht (im wahrsten Sinne des Wortes: „12 Stämme Israels“) und auch von außen von vielen Leuten so gesehen wird. Es ist, wenn schon, eine Melange aus Kultur, Religion und Genetik (wobei letztere noch nicht tief genug erforscht ist und i.d.R. keine eindeutigen Aussagen erlaubt) ohne diese Melange hätte das judentum das Exil auch nicht überstanden, die haben sich ja teilweise konsequent von ihren Gastgesellschaften abgesondert, was (wie alle Parallelgesellschaften) natürlich einiges an Problemen mit sich brachte. Im deutschen Kaiserreich waren sie dann gleichberechtigt, was u.a. zu den bekannten jüdisch-deutschen Namen führte, das war im Prinzip ein aufgenötigter Integrationsversuch (der nur teilweise gelang):
https://juedischerundschau.de/article.2020-11.wie-die-juden-ab-1787-zu-deutschen-familiennamen-kamen.html
Benennen wir doch den Elefant im Raum: die Antisemitismuskeule wird derzeit von einigen rechten Bloggern gegen Linke und Araber besonders genussvoll benutzt, nachdem sie jahrelang undifferenziert auf deren Rücken geprasselt ist (GELLE? So ist es doch?!) Die „Hasbara“ wird daran ihren finanziellen Anteil haben, würde mich zumindest sehr wundern, wenn nicht.
Menschlich verständlich, journalistisch fast immer unredlich, aber wenigstens sind die arroganten Linken jetzt mal in der Defensive, dürfen ihre eigene Medizin kosten, das kann u.U. sehr heilsam sein… Auch die Araber, die keine Probleme haben, uns Deutschen im eigenen Land Rassismusvorwürfe zu machen und uns sogar „antimuslimischen Rassismus“ vorzuwerfen (obwohl wir sie offensichtlich bei uns aufgenommen haben), dürfen ruhig einige Löffel voll Spalttablette verabreicht bekommen, ist dem kritisch-reflexiven Denken sicher nicht abträglich.
Ich halte das nach wie vor für einen MIHOP (mindestens aber einen LIHOP), aber gut, lassen wir das Thema, es ist auch tabuisiert, wie so gut wie alles, was mit Israel zu tun hat.
Ich bin mittlerweile sicher, dass wir eine Art Logenkrieg beobachten, die eine Seite versucht aktiv die Welt zu islamisieren und trifft in der naiven und unfruchtbaren westlich-christlichen Gemeinschaft auf wenig Widerstand dabei, die andere Seite versucht das zu verhindern (und ich vermute Israel ist die Hauptkraft hinter dem Widerstand gegen die Islamisierung).
Man kann das eigentlich nur kopfschüttelnd beobachten, ich hasse es, angelogen zu werden, aber das werden wir von beiden Seiten. Beide sind unredlich, nutzen Propaganda, Vorwürfe und false flags, um ihre Politik zu rechtfertigen. Appelle an normale Menschen dürften so gut wie immer wirkungslos verhallen (jeder ist gegen Krieg, bis die Propaganda einsetzt…). Und fragt mich nicht nach einer Lösung, mir fällt auch keine ein (nein, die „herrschende Klasse“ zu enteignen, ist leider auch keine, lieber Panicman und Religion wirst du nicht aberziehen können).
Den Logenkrieg gibt es verschärft seit dem 18. Jahrhundert, als sich gegen die altkatholisch-jesuitischen Verbände die revolutionären bildeten – Buonarotti, Mazzini, der eine hatte soziale Ideale, der andere das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Mazzini hat sich durchgesetzt, weil die Idee dem auf John Dee ideologisch fussenden Roundtable als neuer Spielzug in den Kram passte. Es gibt auch jüdische und islamische Logen, die teils ideologisch über die Sabbatianer verwoben sind. „Krieg“ gibt es zwischen denen nicht, Krieg ist nur ein Spielzug neben anderen. Das nur auf die schnelle skizziert….
Um sich die Historie anzutun, verweise ich auf ein 1700 Seiten starkes Werk von Markus Osterrieder, Historiker, an dem der 14 Jahre gearbeitet hat und dabei die Geheimgesellschaften akribisch und belegt mit berücksichtigt hat. Es heisst schlicht „Der grosse Umbruch“. Das Buch ist auch für Vielleser eine Heidenarbeit, aber extrem lohnend.
Das Christentum ist die paulinische synkretistische Schöpfung aus Nazarenertum, hellenistischen Mysterienkulten und Gnosis. Natürlich haben die Nazarener, eine jüdische Aufstandsbewegung, gegen die römische Herrschaft, die Verfälschung der Geschichte ihres charismatischen Führers und damit die von Paulus geschaffene Christus-Figur abgelehnt. Diese Ablehnung haben Paulus und seine Nachfolger mit ihrer neutestamentlichen antisemitischen Propaganda beantwortet.
Christentum ist theologisch nicht vom Antisemitismus zu trennen. Wer als Christ nicht antisemitisch ist, was heutzutage in der Praxis wohl überwiegt, kann beides nur durch erhebliche Umdeutungen, willkürliche Auslegungen oder völliges Ausblenden des paulinischen Antisemitismus vereinbaren.
Das Christentum ist eine Fälschung.
Ich bin weder Christ, noch Jude, noch Moslem oder was es noch alles gibt.
Ich bin Mensch! Mir ist auch völlig egal welche Hautfarbe ein Mensch hat.
Ich beurteile einen Menschen nach seinen Taten und seinem Umgang mit
anderen Menschen und auch nach seinem Umgang mit Tieren. Ein Mörder
bleibt ein Mörder egal woran er glaubt und welche Hautfarbe er hat. Und
wenn 2/3 eines Volkes sich als Mörder generieren, hat das auch nichts mit
Religion oder Hautfarbe zu tun.
So ist es.
Knapp 200 Jahre nach David Friedrich Straussens „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ und Feuerbachs „Das Wesen des Christentums“ tritt Bernd Neves auf den Plan, entlarvt das Christentum in sieben Zeilen unbarmherzig als „Fälschung“ und versetzt ihm damit wohl unwiderruflich den Todesstoß.
Wie stets nun mit dem Judentum, Herr Religionsgutachter? „Fälschung“ oder „echt“?
Also dazu noch meine Meinung das alle Religion auf Demagogie beruht, war und ist, Märchen für Nicht Selbstdenker und diejenigen welche gern gelenkt werden wollen in die ewige Seligkeit oder so..funktioniert bestens für die jeweiligen Machthaber den Pöbel bei der Stange zu halten! Kann ich ein Lied von singen als exKatholik..Zwangsmitglied seit Geburt und ausgetreten mit 14…bin jetzt 75 und glaube mit fortschreitendem Alter und Erfahrung immer weniger sowieso! Mit Skepsis fährt man am besten sage ich mal?!
Sie stellen den Kommentator absichtsvoll zu Unrecht als private Einzelmeinung dar. Das ist falsch.
Bibelwissenschaftler analysieren seit langem die Verwerfungen zwischen der Botschaft Jesu und der völlig entgegengesetzten Lehre des Paulus. Z.B. Bultmann, FC Baur, Jean Dominik Crossan, Bart Ehrman, James Tabor und viele andere mehr. Freilich sind Kirchenvertreter seit langem bestrebt, das zu verschweigen. Allerdings scheint mir das immer mehr aufzubrechen: die Lügen implodieren in diesen Zeiten allmählich.
Anstelle falscher und willkürlich-interessengeleiteter Unterstellungen empfele ich ihnen, sich mit der paulunischen Philosophie und dem johanneischen Mystizismus aufrichtig auseinanderzusetzen. Das nützt Ihnen mehr als die Diffamierung von Aussagen, gegen die Sie offenbar KEIN Argument haben.
Als Hilfestellung:
Der Gott der Thora schuf die belebte materielle Welt inklusive dem Menschen und sah dass sie gut war. Nachdem Adam ihn zu hintergehen versuchte, gab er ihm Einsicht und Regeln für artgerechte Lebensweise zu seinem Nutzen, denn anders als zuvor hat der nun die Fähigkeit des Irrens.
Paulus hasst diesen Gott und seine Taten: für ihn ist „Fleisch sündig“, Adam brachte den Tod und Gottes Regeln „reizen zur Sünde“. Deshalb erfindet er einen neuen Gott, der durch seinen Tod den vorherigen ablöst und den Anhängern in Aussicht stellt, Geister zu werden und zu sein wie Gott durch den Glauben an den Göttertausch.
Pauls Christentum ist Blasphemie und gegen den jüdischen Gott gerichtet. Und zwar von Grund auf. Friedensbeteuerungen sind nicht aufrichtig.
„Anstelle falscher und willkürlich-interessengeleiteter Unterstellungen empfele ich ihnen, sich mit der paulunischen Philosophie und dem johanneischen Mystizismus aufrichtig auseinanderzusetzen. Das nützt Ihnen mehr als die Diffamierung von Aussagen, gegen die Sie offenbar KEIN Argument haben.“
Was Sie glauben interessiert mich nicht im geringsten. Meine Gedanken sind frei und mein Gehirn folgert erfahrungsgemäß dass alle Religionen nichts mehr als Werkzeuge von Demagogen sind. Punkt. Lügengespinste der herrschenden Klasse um die Arbeits- und Konsumsklaven gefügig zu halten!
Sie beschuldigen den Foristen zu Unrecht, denn er hat das, was er schrieb, nicht frei erfunden. Dafür schulden Sie ihm eine Entschuldigung.
Ob Sie das Thema vertiefen oder statt dessen Ihre Ideologie polieren ist mir wiederum gleichgültig.
Ich bitte um Verzeihung, aber das fehlte mir gerade noch, Ich bin ohnehin Atheist und nicht auf der Suche nach der „wahren Religion“.
„Diffamiert“ hat sich, wenn überhaupt, in meinen Augen Bernd Neves, indem er 200 Jahre nach Beginn der ernsthaften Religionskritik in Deutschland – die ersten diesbezüglichen Autoren hatte ich ja genannt – mit großer Geste auf das halbtote Christentum eindrosch.
Meine „Diffamierung“ besteht also darin, Bernd Neves darauf hingewiesen zu haben, dass er offene Türen einrennt bzw. sich einen leichten, weil halbtoten Gegner ausgesucht hat.
Und zweitens verstehe ich beim besten Willen nicht, was in Religionsangelegenheiten, wo von anbeginn und bis heute _interpretiert_ und _ausgelegt_ wird, eine „Fälschung“ darstellen soll.
Diffamiert wird Neves damit, dessen Darstellung keine Einzelmeinung ist, sondern gut dokumentiert.
Mit Ihrer Religionsallergie hat das nichts zu tun. Wenn Sie nicht mögen, was er schreibt, lesen Sie anderes.
Ich bin kein Christ, habe mich aber nach einer Konfrontation mit Protestanten vor 1 Jahr intensiv und wissenschaftlichmit der Herkunft des christlichen Denkens und Hassens beschäftigt, das säkulare okkulte Einflüsse hat und gerade heute massiv nachwirkt. Das verstehe ich nun besser, und Verstehen ist mein Anliegen gerade dann, wenn es mit starken Emotionen verhindert werden soll.
„Religionsallergie“? Oh Bruder, ein böser Geist scheint deinen Blick zu trüben, denn es war Gevatter Neves, der das paulinische Christentum – ein anderes hat der Herr in seiner Weisheit uns nicht hinterlassen – als „Fälschung“ entlarvte, nicht ich.
Diese Empfehlung, oh Bruder, reiche ich gern zurück. Denn es sprach der Herr: „Mit dem Maß, mit dem ihr zumesst, wird euch zugemessen werden“.
Keine Allergie, sondern ein frommer Christenmensch?
Was völlig egal ist. Der Gegensatz des Paulus zu den Urchristen wird seit langen erforscht und thematisiert. Das muss Sie nicht interessieren, aber es ist unrichtig, dem Foristen ‚Einzelmeinung‘ zu unterstellen, um ihn herabzuwürdigen.
Auch ein „das hat sich längst erledigt“ ist einfältig. Es geht darum, 2000 Jahre Geschichte und weshalb wir heute sind wo wir sind, besser zu verstehen. Paulus-Einfluss hat dafür ideologisch eine einflussreche Weichenstellung vorgenommen, das zu ächten, zeugt von unverständiger Überheblichkeit.
Wie ich schon schrieb: wenn SIE sich nicht für Geschichte und Philosophie interessiern nach der Lektüre von 2 Büchern, ist es ok, aber kein Grund andere anzupinkeln, die das tun.
Das Bedürfnis des Autors , die Frage „Was ist projüdisch ?“ zu stellen scheint sich aus einem als bekannt vorausgesetzten und von ihm abgelehnten „Antijüdisch“ zu ergeben, sie impliziert allerdings stillschweigend selbst diverse anti-Positionen, die, sofern sie von eifrigen projüdisch sich verstehenden Menschen ausgefüllt werden würden, zu höchst abstrusen Ergebnissen führen könnten wie z.B. „projüdisch =antimuslimisch“, „projüdisch“ = antichristlich usw. usf.
Mir scheint das nicht die richtige Frage zu sein, weil es m.E. überhaupt nicht sinnvoll ist, „pro“- mit einem Adjektiv, das sich auf eine religiöse Zugehörigkeit oder Weltanschauung bezieht, zu kombinieren.
Es soll eine Bibliothek über „Pazifisten und Antimilitaristen“ entstehen. Gut so. Dass ausschließlich Autoren „aus jüdischen Familien“ in dieser Bibliothek vorhanden sein sollen: Weit weniger, weil damit, so scheint es mir, ein Ausschließlichkeitsansinnen einhergeht, als gäbe es nicht in allen Religionen und auch nicht-religiösen weltanschaulichen Überzeugungen Elemente, die die Menschen zu einer pazifistischen und antimilitaristischen Haltung im Leben führen könnten. Interessant ist ja vielleicht gerade dies: welche über-religiösen Überzeugungen sind es, die das bewirken?
Vielen Dank für den differenzierten Artikel! Wer von der Durchsetzung von Partikularinteressen absieht und sich selbst achtet ist pro Mensch und damit auch pro Jüdisch.
Was für einen Quatsch Sie doch schreiben!
Sehen Sie, Sie bestätigen genau, was ich geschrieben habe und merken es nicht.
Sind Sie als Mensch auch propalästinensisch?
ja sicher, ich polarisiere ja nicht. ich beobachte, wie Sie und andere sich hier täglich einen runterholen und sich an einer Chimäre abarbeiten, nur damit Sie es vor sich selbst rechtfertigen können, dauernd auf einen Bildschirm zu glotzen.
Die Frage der Stunde, zumal an Ostern, wäre nicht „Was ist projüdisch?“
Die Frage wäre „Was ist pro Mensch und wie kann jetzt aktuell das Morden in Palästina beendet werden?“.
Die üblichen Einteilungen in ein vermeidliches Wir oder Ihr, in Religionen, Rassen und Ideologien sollte überwunden werden. Was zählt ist die Achtung eines jeden Lebens. Die Verkettung von Aktion und Gegenreaktion muss durchbrochen werden.
Schuld liegt niemals in der Vergangenheit und schon gar nicht bei den Anderen.
Schuldig ist, wer die Macht hat, den Kreislauf der Gewalt zu beenden und dies nicht tut.
Der Stärkere muss nachgeben, sonst kann es keine Lösung geben.
Für das Vernichtungslager Gaza trägt Israel die Verantwortung und alle die es unterstützen.
Das hat mit Geschichte, Herkunft und Religion nichts zu tun aber sehr viel mit Mord und Totschlag.
Ostern ist ein Fest des Neuanfangs und des Lebens. Schalom
Das Judentum ist eine alte Missionars-Religion.
Ihre Mitglieder stammen zu 70% von Osteuropäern ab. Daneben gibt es noch Afrikaner aus Ädhipoien, ein paar Araber, Türken und sogar Asiaten.
Das Judentum quasi zu einer Rasse zu erklären (Semiten) mag im Moment nützlich sein, doch langfristig ist so eine Festlegung sehr gefährlich.
Mein Opa war Pole und Evangelisch, sein Freund Pole und Jude. Opa versteckte die Familie seines Freundes erfolgreich vor den Braunen.
Mein Opa hatte dunkle Haare und braune Augen. Sein Freund war blond.
Damals nannten sich seine Freunde noch rote Juden, um sich von den Arabischen zu unterscheiden.
Zum Abschluß, dann schweige ich:
Mir gehen Mitglieder der katholischen Kirche gewaltig auf die Nerven, weil,
war und ist nicht die katholische Kirche die größte Terrororganisation der Welt?
Sie haben Millionen von Menschen massakriert, Hexen verbrannt, Kriege gesegnet und bis in die Gegenwart Kinder und andere sexuell mißbraucht. Die katholische Kirche ist die größte autokratische Organisation der Welt, mit wenig Selbstkritik. Gegen die katholische Kirche ist die Hamas Kindergarten. Diese ist viel jünger als die katholische Kirche und Israel half bei ihrer Gründung.
Katholiken predigen Nächstenliebe und Demut und ermordeten Andersgläubige, verachten Ungläubige.
Sind „Christen“ nicht doppelzüngige Menschen, Moral gilt nur für die Anderen?
Die protestantische Abspaltung ist nicht viel besser. Luther war Antisemit und wünsche den aufständischen Bauern vor 500 Jahren – 500 Jahre Bauernkrieg – den Tod.
Der Islam dahingegen ist vielfältig und vergleichsweise tolerant, wenn auch – wie die Katholiken – sehr missionarisch.
Das Judentum dahingegen ist überhaupt nicht missionarisch sondern eine Verbotsreligion. Sie verachten die Gojim, wollen diese aber nicht bekehren.
Der Zionismus dahingegen ist eine weltliche, rassistische Ideologie, der Palästina kolonialisieren will.
Was daran ist so schwer zu begreifen?
Muß ich Ihnen als exKatholik zustimmen…mehr noch..Judentum, Nachfolger Christentum, Nachfolger Islam behaupten alle friedlich zu sein, aber sind nichts mehr als Terror Demagogie! An Taten soll gemessen werden und nicht an Worten!
Den Islam hatte Adolf H. sehr bewundet. Die Muslimbrüder waren seine grausamsten Verbündeten.
Da sollte es Einem schon klar werden, was auf uns zukommt.
Nämlich eine in faschistischer Geißelhaft genommene, extrem unfreie und frauenfeindliche Gesellschaft.
Den Islam hatte Adolf H. sehr bewundet. Die Muslimbrüder waren seine grausamsten Verbündeten.
Da sollte es Einem schon klar werden, was auf uns zukommt.
Nämlich eine in faschistischer Geißelhaft genommene, extrem unfreie und frauenfeindliche Gesellschaft.