Was bezweckt der Druck auf Deutschland und die Lieferung von Leopard-Panzern?

Eine M1A1 Abrams-Panzer bein einer Übung im polnischen Bemowo Piskie im November 2022. Die Ukraine soll (noch) keine erhalten. Bild: DoD

Man will uns weismachen, dass es um Moral und Hilfe für die Ukraine geht, im Hintergrund gibt es zumindest auch militärisch-wirtschaftliche Interessen.

 

Wie immer man die als Zögerlichkeit verurteilte Position von Kanzler Scholz bei der Frage, Leopard-Panzer in die Ukraine zu liefern, interpretieren mag, so ist doch eines klar: Es geht nicht nur um die selbstlose Unterstützung der Ukraine, die manche Journalisten wie Kornelius und seine Mannschaft in der SZ (erhellend der letzte Presseclub) oder Politiker wie Strack-Zimmermann, Hofreiter oder Kiesewetter in ihrer ideologischen Blase fordern, um der Ukraine wieder Offensivmöglichkeiten zu eröffnen.

Gerade mit Blick auf Polen, das die Kampagne anführt, nicht französische, britische oder amerikanische Kampfpanzer, sondern den Leopard in die Ukraine zu bringen, wird deutlich, dass manche Staaten damit eine Altlast mit großzügiger Geste entsorgen wollen, um sich mit anderen Kampfpanzern aufzurüsten, und Washington gleichzeitig die Chance sieht, die Waffenkäufe zu steigern und damit Länder enger an die USA zu binden. Dass über solche Hintergründe kein deutsches Medium, sondern die schweizerische NZZ berichtet, ist für die Ausrichtung vieler deutscher Journalisten bezeichnend.

Polen hat im Januar den Vertrag für den bereits im letzten Jahr angekündigten Kauf von 116 amerikanischen M1A1-Panzern für 1,4 Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Enthalten sind Reparaturfahrzeuge, Pontonbrückensysteme, Ausbildungs- und Logistikpakete und M577 Command Post Carrier. Washington unterstützt den Kauf finanziell mit 200 Millionen. Das liegt natürlich im eigenen Interesse, da wird keine Rücksicht auf Alliierte genommen. Das wurde deutlich, als die USA mit Australien und Großbritannien das antichinesische Bündnis AUKUS 2021 abschlossen, bei dem es neben anderweitiger Militärkooperation auch darum ging, Australien mit atomgetriebenen U-Booten zu versorgen. Australien hatte bereits einen Vertrag mit Frankreich geschlossen, der abrupt und ohne Absprache aufgekündigt wurde, da nun die USA im Verein mit Großbritannien die U-Boote in Australien produzieren wird. Der franzöische Präsident Macron war selbstverständlich stinksauer, schließlich handelte es sich um ein Waffengeschäft in Höhe von 56 Milliarden Dollar.

Polen will, so hat es die PiS-Regierung angekündigt, zur stärksten Militärmacht Europas werden und stützt sich dabei vornehmlich auf amerikanische Waffen, was auch bedeutet, dass die Abhängigkeit von den USA wächst und die Bindung an Europa schwächer wird. Mit dem Kauf von Waffensystemen bindet man sich u.a. wegen Ausbildung, Ersatzteilen, Instandhaltung und Wartung langfristig an den Verkäufer. Schon vor Ausbruch des Kriegs hat Polen beschlossen, für 4,75 Milliarden 250 M1A2-Kampfpanzer zu kaufen.

Als Grund dienen die Waffenlieferungen an die Ukraine, der man über 200 der alten T-72-Panzer übergeben hat, denen nun die Leopard folgen sollen, von denen Polen über 240 gekauft hatte. In der Übergangszeit will man allerdings erst einmal nur eine Kompanie, also 14 Panzer, der Ukraine übergeben. Schließlich kostet der Unterhalt der Panzer und bindet Kapazitäten,  die man für die neuen amerikanischen und südkoreanischen Panzer braucht – und mit Deutschland hadert die PiS-Regierung besonders. Polen hat für 5,8 Milliarden US-Dollar neben Kampfflugzeugen und Haubitzen von Südkorea auch fast 1000 Panzer des Typs K2 Black Panther im Juli 2022  geordert, um nicht zu sehr von den USA abhängig zu werden.  Von den USA hat Polen u.a. auch über 90 Blackhawk-Kampfhubschrauber, 20 HIMARS-Systeme, 2 Patriot-Systeme 32 F-35A-Kampfflugzeuge und eine unbekannte Zahl an Reaper-Kampfdrohnen eingekauft. Im Zuge der Kampfpanzer-Käufe wurde letztes Jahr eine Kampfpanzer-Akademie zur Ausbildung polnischer Soldaten eingerichtet. Geplant ist nach Präsident Biden zudem die Einrichtung eines amerikanischen Stützpunkts, der aber nicht mehr „Fort Trump“ heißen dürfte.

Leopard 2A-Panzer der polnischen Armee. Bild: Captain Tobias Cukale/U.S. Army

Auffällig ist, dass Polen, die baltischen Staaten und andere wegen der Kampfpanzer nur Druck auf Deutschland ausüben, aber nicht auf die USA. Frankreich schließt eine Lieferung seiner Panzer nicht aus, Großbritannien liefert ein paar Challenger. Das hat symbolischen Charakter. Washington liefert bislang keine Abrams-Panzer in die Ukraine, hat dies auch nicht vor und schiebt logistische Probleme vor, obgleich schon längst in Polen Abrams-Panzer stationiert sind und etwa im April 2022 über Vlissingen auch Abrams-Panzer nach Polen gebracht wurden. Gut möglich, dass Washington die Leopard-Debatte auch damit anschiebt, Staaten, die Leopard an die Ukraine liefern, mit Abrams-Panzern zu versorgen.

Bundeskanzler Scholz will, so wird kolportiert, Leopard-Lieferungen an die Ukraine erst genehmigen, wenn auch die USA Abrams-Panzer liefert. Darüber scheint man in Washington verärgert zu sein, Verteidigungsminister Pistorius stritt eine solche Forderung auch ab. Aber dabei geht es nicht nur um die Berücksichtigung der Folgen einer Eskalation durch die Lieferung von westlichen Kampfpanzern, sondern eben auch um das Geschäft und politischen Einfluss über Waffenverkäufe. In welchem Sinn der republikanische Abgeordnete und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Michael McCaul nun gefordert hat, dass Washhington mindestens einen Abrams-Panzer der Ukraine liefern soll, ist nicht klar. Er meinte, die deutsche Regierung würde darauf warten, um selbst Leopard liefern zu können. Es könnte natürlich auch der Versuch sein, Deutschland zur Lieferung zu zwingen, um die Schleusen für weitere Länder zu öffnen. Auf diesen Trick befragt, rekurrierte US-Verteidigungsminister Austin nach dem Ramstein-Treffen darauf, dass es kein Junktim gebe, weswegen man auch keinen Abrams-Panzer liefern müsse. Ansonsten wird meist gesagt, dass Abrams-Panzer zu kompliziert seien, die Ausbildungszeit würde zu lange dauern, die Wartung sei ein Problem etc.

Gut möglich, dass man in Washington auch deswegen Abrams nicht in die Ukraine bringen will, weil diese dann in russische Hände geraten kann. Wenn die technischen Kapazitäten bekannt sind, lassen sich auch Abwehrmaßnahmen verbessern, was den Wert der amerikanischen Panzer wieder verringern könnte, die auch nicht in einem wirklichen Krieg wie jetzt in der Ukraine eingesetzt waren. In Konkurrenz mit dem als leistungsstark eingestuften, wenn auch kaum kriegserprobten Leopard, den die deutsche Rüstungsindustrie allerdings auch nicht in erforderlichen Mengen schnell herstellen könnte, würden Leopard-Lieferungen in den ukrainischen Krieg die Arsenale für Käufe amerikanischer Panzer öffnen und womöglich für schlechte Testergebnisse im Kriegseinsatz sorgen, die das Pentagon beim Abrams-Panzer vermeiden will.

Nach dem European Council on Foreign Relations gibt es weltweit 8000 Abrams-Panzer und 2000 Leopard-Panzer (über 500 in Deutschland, 353 in Griechenland, 327 in Spanien, 316 in der Türkei, 247 in Polen und 200 in Finnland). Es wären also genügend Panzer vorhanden, um die 300 zu liefern, die der ukrainische Oberkommandierende und Bandera-Fan Saluschny mindestens fordert. Bislang hat nur Polen Abrams-Panzer gekauft, das Land spielt den Türöffner. Soweit zur viel beschworenen transatlantischen Einheit, deren Konflikte nicht zuletzt auch mit dem unaufgeklärten Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines offenbar wurden.

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52 Kommentare

  1. Endlich einmal ein ebenso nüchtern-realistischer, wie informativer Beitrag zum westlichen Verhalten in der Kriegsfrage aus dem Hause Rötzer. Dass solche Überlegungen, Kampf der Rüstungskonzerne um Marktanteile, eine Rolle spielen, erklärt die erstaunliche Zurückhaltung des Kanzlers, dem man sonst kaum nachsagen kann, er wolle deutschen Machtgelüsten im Weg stehen. Auf die Idee, Leoparde nach der Ukraine zu entsorgen, um nachher umso leichter die Abrams überall einführen zu können, muss man erst kommen. Aber wenn man sie hat, leuchtet sie ein.

  2. Ein wenig OT:
    Ich kämpfe gerade mit US Technik aus 2009 an einer durchaus noch einigermaßen aktuellen Druckmaschine (so was mit ca 270K € EK neu)
    Was mir bei allem Respekt für die “Bastelfähigkeiten” der Ukrainer / Polen / … (Ich bin da auch nicht schlecht – betreibe das Ding immerhin seit 6 Jahren ohne Herstellersupport) ein Rätsel ist: Wie wollen die die Ganze Moderne “Scheixx” zum laufen bekommen?
    Alle Erfahrungen sagen mir: Das funktioniert bei einwandfreier Übergabe 2-3 Wochen und dann hat sich das erledigt.
    Nemen wir als Beispiel die Pumas(?), die einen Totalausfall im Manöver hatten. Da heißt es heute in den Medien, dass der Grund kein Herstellungsfehler, sondern ein Bedienungsfehler gewesen sei. Das wird so deutlich natürlich nicht ausgesprochen aber doch eindeutig angedeutet.
    Passt zu Aussagen eines Freundes, der beruflich als Gutachter bei div größeren Beschaffungen für die Abnahmen zuständig ist: “Die bewegen die Hebel willkührlich ohne Sachverstand … bis es kracht”
    Und das passiert Personal, welches “geschult” und nicht im Stress ist.

    Ich kann bei diversen Maschinen Instrumentenblindflug
    Ohne Erfahrung? nicht möglich!
    Ich kann mir nicht vorstellen das sog moderne Technik ohne 1-2 Jährige Praxiserfahrung in Stressituationen vernünftig eingesetzt werden kann (und auch dann wird es knapp sein).
    Wir können es auch anders formulieren: Fahrt einen Tesla quer durch Sibierien ohne das Ding in- und auswendig zu kennen – der Bericht würde mich interessieren. (Ohne Dieselkanister und Notstromaggregat im Kofferraum!)

    Insofern ist die Vermutung, dass hinter diesen Lieferungen bzw beabsichtigten .. etwas anderes steckt aus meiner Sicht absolut plausibel.

    1. Hat man ja gesehen bei den tollen PZH 2000 die im Juli geliefert wurden.
      nach wenigen Wochen nur noch ein drittel einsatzfähig.
      Weil sie falsch genutzt wurden.
      sind nicht für Dauerfeuer geeignet.

  3. wer kann mir was zur Waffenproduktion der Ukraine sagen?
    die waren ja mal so was wie die Waffenschmiede da.

    Es hat laut MoA mal 1000 Panzer gegeben alter Provenienz. Die sind jetzt wohl tatsächlich alle hin.
    Andererseits soll die Ukraine im Sommer immer noch Waffen an andere Staaten verkauft haben.

    Was ist da genau los?

    (ich weiß nur von meinem Konditor, dass als erste Fabrik im Osten eine Coca-Cola Anlage dran glauben musste, die letzte, die die winzigen schicken Coladosen herstellte, die man heute nur noch im Flugzeug kriegt. Warum aber Klopapier oder Teelichter nun das dreifache kosten konnte er mir nicht beantworten.)

      1. Durch den extremen wirtschaftlichen Einbruch musste die Waffenindustrie sehr viele Mitarbeiter entlassen. Tschechien und Ukraine scheinen neuerdings in dieser Hinsicht zusammenzuarbeiten. Zelensky hat in einer seiner fanatischen Reden davon gesprochen das bald die ganze Welt von den Ukrainischen Waffen sprechen werde. Also da läuft was …

        PS. Weil Du an anderer Stelle Informationen zu China erwähnt hattest: Wirtschaftswissenschaftler Wolfram Elsner schreibt einiges über dieses Land. Hier ein Artikel den ich interessant fand. Geht hier nicht um den Konflikt den die USA anzapft, zeigt jedoch auf was wir eigentlich alles nicht über China erfahren.
        https://www.jungewelt.de/artikel/440375.%C3%B6kologie-und-energiewende-die-gr%C3%BCne-hoffnung.html

    1. Es hat laut MoA mal 1000 Panzer gegeben alter Provenienz.

      Tja, deren Wracks werden jetzt auf diversen open source intelligence Seiten für Wracks der russischen Panzer ausgegeben.

      1. Guck dir solche Fotos mal mit einem Foto-Forensik-Tool an.
        Auf manche der eigenen Panzerwracks haben die Ukrainer nachträglich mit Photoshop oder dergl. ein “Z” gepinselt.

        Die ukrainische Armee ist am Ende. Unsere Schmierenkomödianten in Berlun sorgen dafür, dass die letzten armen Schweine in ihren Gräben verdun-mäßig zusammengeschossen werden.

        Geht alle heim ! Poliert dem Selenski und seinem Nazipack die Fresse !
        Geht zu euren Frauen und Kindern !

        1. Auf manche der eigenen Panzerwracks haben die Ukrainer nachträglich mit Photoshop oder dergl. ein „Z“ gepinselt.

          Ja ich weiß.
          Z.b. Video aus dem Donbass von 2014 mit einer nachträglich eingefügten Markierung.

          Gerne nehmen sich auch Videos und Fotos von ganz anderen Kriegen. Aus Armenien, Syrien usw…

          Oder sie machen sich gar keine besonderen Mühen, in den Meisten Fällen ist eine Zuordnung gar nicht möglich und das Zielpublikum im Westen kennt sich sowieso nicht so gut mit der russischen Militärtechnik aus und können russische und ukrainische Panzer sowieso nicht unterscheiden, selbst wenn es eindeutige Merkmale gibt, welche eine Zuordnung erlauben. Dem Zielpublikum reicht einfach die Beschriftung, dass es angeblich Überreste eines russischen Panzers sei.

  4. Die USA als grösster Wortführer, Geldgeber läuft Gefahr das der zu verlierende Krieg komplett bei ihnen hängen bleibt, somit auch der Reputationsverlust vom MIK. Obwohl welche Reputation ist überhaupt vorhanden?

    Deutschland hat eine Geschichte und man ist versucht zu glauben, das sie wieder in die Falle tappen. Es ist eine zwiespältige Situation, selbst wenn D standhaft bleibt, könnte Polen einen “Alleingang” fabrizieren (Medien schreiben so) . Das könnte zur Folge haben das Russland Polen angreift und somit einen NATO Einsatz offiziell zu fordern.
    Interessant fand ich den Präsidenten Dummy hängend in Schweden, der hat zur Folge das die beiden Kandidaten erstmal nicht in die NATO kommen. Dann ist der kroatische Präsident auch sehr kritisch. Die Tschechen wählen einen neuen Präsidenten und diese Kandidaten haben unterschiedliche Perspektiven zur NATO. Die Türkei und Ungarn gehen unbeirrt ihren Weg. Serbien darf wieder nach dem fatalen Krieg, um seine Sicherheit bangen.
    In Amerika selbst steht der Präsident extrem unter Druck und ich bin der Ansicht, das das Militär über Dienste mit Russland kommuniziert. Eine vielbeschworene Einheit ist nicht zu erkennen, zu viele Akteure mit unterschiedlichen Interessen. Vielleicht sollten die Europäer mal geschlossen demonstrieren für eine friedliche Zukunft. Ansätze sind ja vorhanden….

    1. “Deutschland hat eine Geschichte und man ist versucht zu glauben, das sie wieder in die Falle tappen.”

      Wieder?
      Um was für eine “Falle” – und vor allem um wessen “Falle” – handelte es sich in der D Geschichte genau?

  5. Einen Kreig gewinnt man durch Logistik und nicht in dem man Panzer Quartett spielt. Der Hinweis auf die Nordstream 1&2 ist viel wichtiger, und bitte nicht vergessen daß die Millionen Stadt Sankt Petersburg in direkter Nähe zum Baltikum und Finnland liegt, die Ostsee ist und bleibt ein Europäischer Binnensee.

    Wer einen Krieg gegen die zweite Landmacht führen will muss wohl seine eigene Panzer Waffe bewahren. Der Europäische Truthahn wird gerade zur Nuklearen – Schlachtbank gelockt. (Command and Control)

      1. Dazu ein Satz aus dem o.g. Artikel:

        “Im August hatte Estland bereits vorgeschlagen, dass Finnland den Finnischen Meerbusen für russische Schiffe “sperrt”.”

  6. Vor zwei Wochen habe ich einen Blogeintrag angesetzt mit dem Thema “Wie Antiamerikanismus zur Triebkraft der Eskalationsschraube wird”, und wieder fallen lassen, weil es sich größtenteils um Antizipation von Unterströmungen handelte, und ich langsam abergläubisch werde, was ich mit dergleichen berufen könnte.
    Ja, nein … egal.
    Daß die polnischen und baltischen Regierungen, offen “antideutsch” spätestens seit dem deutschen Widerstand gegen den Irakkrieg und Rumsfelds Scheidung zwischen “altem” und “neuen” Europa, zusammen mit den Briten, die spätestens seit dem Libyenkrieg offen militärisch gegen Deutschland und deutsche Interessen Krieg führen (von EaggEC zu schweigen …), zu Lasten ihrer Staatskassen von Amerikanern bestochen wurden, bzw. sich zu einer Art “Bruderschaft” zusammen gefunden haben, in der Gefolgschaft für US-Industrieinteressen zum Ausweis antideutscher Gefolgschaft wird, sodaß die Tüpen nichtmal bestochen werden müssen, das zählt zu den albernsten Verschwörungstheorien, die mir je begegnet sind. Zumal die Verschwörung gleich noch die Parteiführung der CDU / CSU, die gestern noch die Regierung stellte, und die der FDP umfassen soll, die mit Fug als Lobbypartei für Industrie- und Mittelstandsinteressen gilt.

    Alle Schrauben locker, period.

    1. Man muss ja nicht gleich das polnische Gebaren nach mehr Führungsstärke innerhalb der EU mit Hilfe der US-Partner (anstelle der EU-eigenen Militärressourcen) verschwörungstheoretisch zuspitzen. Um dann zu sagen, dass sei albern. Offensichtlich ist das keine Verschwörung sondern artikuliertes und praktiziertes polnisches Interesse bei der militärischen Aufbrezelung auf die NATO/US-Karte zu setzen, so wie es ja im Artikel dargelegt ist. Das sieht nach schlichtem Konkurrenzverhalten aus, das sich zwar gegen EU-Partner D und dessen Geschäftsinteressen in Sachen Panzerverkauf richtet, aber gemessen an den polnischen Vorstellungen einer tonangebenden Macht innerhalb der EU, die es erst noch zu erarbeiten gilt, durchaus Sinn macht: Man sorgt mit der militärischen Nachfrage natürlich für Profite beim zuständigen Hersteller sowie pflegliche Hilfe bei der staatlichen Aufsichtsbehörde, aber beschafft sich damit eben die Gewaltmittel, die es braucht, um sein Gesamtgewicht im Ranking der Staaten zu erhöhen. Der Druck gegen die amtierende EU-Führungsmacht durch entsprechende Investitionsentscheidungen ist nicht “antideutsch” sondern deutet darauf hin, dass man sich militärisch lieber mit der Nato-Führungsmacht ins Boot setzt, schließlich geht es gegen die Russen.

      1. “Man muss ja nicht gleich das polnische Gebaren nach mehr Führungsstärke innerhalb der EU mit Hilfe der US-Partner (anstelle der EU-eigenen Militärressourcen) verschwörungstheoretisch zuspitzen.”

        Das hältst Du mir vor?!
        Rötzer:

        Auffällig ist, dass Polen, die baltischen Staaten und andere wegen der Kampfpanzer nur Druck auf Deutschland ausüben, aber nicht auf die USA … Gut möglich, dass Washington die Leopard-Debatte auch damit anschiebt, Staaten, die Leopard an die Ukraine liefern, mit Abrams-Panzern zu versorgen.

        “Gut möglich” steht da, das eigentümlich inkonsistente US-Gebahren im Panzerballett sei Resultat und Ausweis einer Verkaufsstrategie, was “Polen” wisse, aber nicht erkennen lassen wolle.
        Deine folgenden Illustrationen des Einwandes sind Kategorienfehler, weil Gegenstand des Artikels das Panzer-Ballet innerhalb der NATO (EU plus UK) ist, nicht ein deutsch-polnischer Streit in der “Panzerfrage”, was sich darin geltend macht, daß Du am End den Gegenstand komplett verfehlst:

        Das sieht nach schlichtem Konkurrenzverhalten aus, das sich zwar gegen EU-Partner D und dessen Geschäftsinteressen in Sachen Panzerverkauf richtet, aber gemessen an den polnischen Vorstellungen einer tonangebenden Macht innerhalb der EU, die es erst noch zu erarbeiten gilt, durchaus Sinn macht

        Rötzer berichtet treulich, was eh jeder weiß, daß “D.” nicht liefern kann, und die polnischen Verträge längst stehen, es kann also nicht gegen Geschäftsinteressen D.’s gehen, sondern gegen dessen politische / militärpolitische Interessen oder Kalküle. Mit dem Verlassen des Gegenstandes hast Du, ohne es zu merken, die Verschwörungstheorie geteilt, Polen – und dazu Balten, Briten und nach Gusto weitere Kandidaten, einschließlich deutscher Politiker – geben kommerzielle Interessen der USA als strategisch / taktische Anliegen aus, um sich in Washington lieb Kind zu machen.

        1. Ahem, das polnische Führungsstreben (siehe Artikel) richtet sich natürlich gegen”politische / militärpolitische Interessen oder Kalküle” von D, denn das ist nun mal die stärkste Volkswirtschaft/führende Politkraft im Moment im EU-Zirkus. Um rein kommerzielle Interessen geht es bei Rüstungsgütern nie. Es ist nicht anzunehmen, dass die USA derzeit Abrams an Moskau verkaufen wollen.
          Ich vertrete keine Verschwörungstheorien, weiss nicht mal was das genau ist, und wollte dir nichts unterstellen. Den Polen-Aspekt habe ich nur rausgepickt als Antwort auf deinen Kommentar. Das Panzerballett dreht sich natürlich im Nato-Raum eben um die Frage, wer liefert jetzt mal. Das Zögerliche des Kanzlers stellt überhaupt nicht die Stoßrichtung der NATO gegen Russland in Zweifel sondern thematisiert Zeitpunkt, erwartete Wirkung, nähere Umstände etc (siehe Artikel). Der Scholz kontert den Druck mit Hinweis auf effizienten und wohlüberlegten Einsatz der Kamfpmaschinen. Grüne/CDU/CSU/FDP schlachten das (parteipolitisch?) nur aus. Kriegsentschlossene denken da nicht viel nach, schließlich brauchen unsere ukrainischen Jungs (dringend?) neues Material damit die Ballerei weitergeht. Sonst droht Schwächeanfall.

          1. Jetze hast Du die Abteilung “Korruption” aus dem Artikel und meinem Einwand gegen ihn gleichsam entsorgt, damit ist das gegenstandslos.

            Gegen den Satz:
            “… das polnische Führungsstreben (siehe Artikel) richtet sich natürlich gegen“politische / militärpolitische Interessen oder Kalküle“ von D, denn das ist nun mal die stärkste Volkswirtschaft/führende Politkraft im Moment im EU-Zirkus.”
            genauer das “natürlich”, hätte ich eine Menge einzuwenden, aber das ist definitiv ein anderes Thema.

  7. Zu Frage von xyz, “wer kann mir was zur Waffenproduktion der Ukraine sagen? die waren ja mal so was wie die Waffenschmiede da”, möchte ich eine breit erhellende Anekdote beitragen, für die ich mich nicht verbürgen kann, aber auch unabhängig von ihrer buchstäblichen Wahrhaftigkeit einiges zeigt.

    Sie stammt aus der ersten Phase des Ukrainekrieges, vor Abschuss von MH17, und ich habe sie aus einer russischen Publikation, die sich seinerzeit auf ukrainische Quellen berufen hat.

    Hauptfigur ist Dmitri Rogozin, bis 2011 russischer Botschafter bei der NATO in Brüssel, der nach seinem Abschied getwittert hat, in der Stadt habe er sich wohl gefühlt, aber er habe bedauert, dort keine Pappel gepflanzt zu haben. Pappel ist russisch “Topol”, die anzahlmäßig stärkste russische strategische Nuklearwaffe. So einer “ist” Rogozin, bzw. so gibt er sich halt, und Putin berief ihn anschließend zum Technologie- und Rüstungsminister.
    Es war im Frühjahr 2013, wenn ich das recht erinnere, daß Rogozin eine längere Tour durch die Ukraine unternommen haben soll, auf der er jeden Konzern- und Betriebsleiter, jeden zuständigen Oligarchen der umsatzstarken russisch-ukrainischen Waffenindustrie wortreich zusammen geschissen haben soll, weil die seit Jahren MOA’s und selbst Verträge zur verfahrens- und produkttechnischen Modernisierung ignorierten oder unterliefen.
    Rogozin soll mit Kündigungen und Regressforderungen gedroht haben, aber zugleich mit Angeboten in der Tasche angereist sein, nämlich mehr oder minder konkreten Aussichten auf dreiseitige und selbst zweiseitig ukrainisch-französische Kooperationen in der Rüstungsindustrie und deren Modernisierung.
    Das ist plausibel, weil Rogozin unmittelbar zuvor in langen Verhandlungen mit den Franzosen gestanden hatte. Politisches Leitprojekt der französisch-russischen Rüstungskooperation war zu dieser Zeit der gemeinsame (!) Bau von Hubschrauber-Trägern der Mistral-Klasse. Die deutsche Wikipedia dazu:

    “Ende Dezember 2008, nur wenige Monate nach dem Georgienkrieg, hatte die Führung der russischen Marine unterstrichen, dass man für den Sieg in Georgien nicht 26 Stunden, sondern nur 20 Minuten gebraucht hätte, wenn man ein Schiff vom Typ Mistral gehabt hätte. Verhandlungen mit Russland über den Verkauf von Mistral-Schiffen rechtfertigte der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy mit den Worten: „Der kalte Krieg ist vorbei. […] Man muss Russland als ein befreundetes Land betrachten und zusammen darüber nachdenken, eine weite Sicherheits- und Wohlstandszone zu schaffen.“[3]
    Am 8. Februar 2010 wurde ein erster Vertrag über ein Schiff der Mistral-Klasse für die russische Marine unterschrieben, mit der Option zum Bau weiterer Schiffe in Lizenz. Sie sollen mit bis zu 30 Kampfhubschraubern vom Typ Kamow Ka-52K und Kamow Ka-29 ausgerüstet werden.[4] Lettland … forderte daraufhin strengere EU-Regeln für Waffenexporte und wurde von mehreren osteuropäischen Ländern unterstützt.[5] Am 17. Juni 2011 wurde auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg der endgültige Vertrag über den Verkauf von vier Schiffen der Mistral-Klasse an die russische Marine besiegelt. Zwei Schiffe sollten demnach in Frankreich, zwei weitere in Russland gebaut werden.

    Über weitere Projekte, Kooperationsverträge, MOA’s gab es meiner Erinnerung nach 2013 nur Gerüchte, aber da kann ich mich täuschen. Was daraus wurde, wißt ihr oder könnt ihr euch denken. Aber bitte, bitte, ich flehe zu Gott auf Knien, denkt jetzt nicht, ich hätte die Anekdote berichtet, damit ihr denkt, der Ukrainekrieg sei begonnen worden, weil deutsche und amerikanische Regierung die französisch-russische Rüstungszusammenarbeit, von der sich beide Seiten “Exportchancen” versprochen haben, zu unterbinden, oder die Deutschen und die einschlägigen Figuren in der EU-Kommission hätten zu diesem Behufe britische Golddukaten oder US-Staatspapiere erhalten und in ihren privaten Portefeuilles gehortet.

    1. danke. zeigt immerhin dass die Verwicklungen dort doch meist viel tiefer gehen, als das Asowsche Meer.

      (Ich hab das Kriegsgeschehen on the ground für mich aus zeitl .Gründen ausgespart. Zu viele Leute pappelten (!) zu viel zu unüberprüfbar für mich und zu viele redeten vom 2. WK und von Napoleon. Bei der Gelegenheit gingen mir aber auch Erkentnnisse über die paramilitärischen Einheiten der Oligarchos durch die Lappen, die eigene failed state Politik betrieben hatten. Ob die alle nun inkorporiert sind oder tot oder ausgewandert, weiß ich nicht. Auch wird überraschend nichts mehr in der Presse über das deutsche Libelingsthema und Hauptexportgut mehr berichtet: Oligarchen und Nutten aus der Ukraine. Haben sich wohl in Luft aufgelöst.)

      p.s. Frankreich in Sachen Rüstungsanekdoten generell ein hochinteressanter Fall

  8. Gehört eigentlich zum Thema “Provokation eines Nuklearkrieges”, aber das ist ja nun “out” zu Gunsten ES GEHT UM SILBERLINGE (Bibellesen)
    Daß Erdo heute den NATO-Beitritt Schwedens praktisch abgesagt hat , und damit vielleicht auch den Finnlands (denn er stärkt damit Orban massiv den Rücken) ist die beste Nachricht für die Bewohner Südwestdeutschlands seit Kriegsbeginn … wenn auch vielleicht nur eine Fristverlängerung.

    1. Die Finnen in ihrer verbohrten Russophobie haben aber auch schon geäussert, dass sie notfalls auch ohne Schweden der Nato beitreten würden.

  9. Dass die USA auf ein Geschäft bzw. dem unbrauchbar machen deutscher Rüstungstechnik durch Kriegsbeute oder einer peinlichen Performance auf dem Schlachtfeld abzielt, habe ich mir auch schon gedacht. Doch weshalb sollten sich die europäischen US-Verbündeten dann an die deutschen Expodtbeschränkungen halten? Wenn man sich die ein oder anderen diplomatischen Eskapaden der USA, Ukraine und in jüngerer Zeit auch Polens anschaut, scheint man die Rache der Bundesrepublik nicht fürchten zu müssen. Und dass Polen mit den südkoreanischen K2 auch Technologie zum Aufbau einer eigenen Produktion kauft, mag da nicht so recht ins Bild passen.

    Mir scheinen im Wesentlichen drei Gründe vorzuliegen:
    1. Anzapfen des deutschen Wehrpotenzials als Hilfstruppen zur Minimierung der Kosten für die USA zur Verfolgung ihrer Interessen in Europa
    2. Behinderung der BRD ihre eigenen Interessen im Fahrwasser der NATO zu verfolgen
    3. Verschiebung der US-Interessen nach Osten wodurch der BRD eine Rolle als logistisches Drehkreuz und Rückzugsraum zukommt

    Es wäre für die USA daher attraktiver das deutsche Wehrpotenzial (darunter auch die Rüstungsindustrie) anzuzapfen und unter Kontrolle zu bringen. Dies kann aber muss eine Zerstörung der deutschen Rüstungsindustrie oder einen amerikanischen Panzerdeal nicht zur Folge haben.

    PS: ein Panzerdeal, welcher eine tatsächliche machtpolitische Bindung erzeugen soll, muss zumindest eine gewisse kritische Masse erreichen. Eine solche Masse würde eine eigenständige deutsche Produktion wirtschaftlich Verunmöglichen. Daher wäre eine Kontrolle über die deutsche Rüstungsindustrie durch z. B. Ersatzteile oder Firmenanteile wesentlich attraktiver.

  10. 1. Deutschland wird von den Balten und Polen gedrängt sich immer mehr mit Russland zu verfeinden, weil sie Angst davor haben, dass Russland und Deutschland sich verbünden. Dann wären die Träume von Großpolen vorbei.

    2. Bei den Waffenlieferungen und deren Verwendung sieht man auf beiden Seiten, das “Verschrotten” von alten Waffen auf dem Schlachtfeld – und keinen interessieren die Toten, Schäden und Umweltzerstörung in der Ukraine. Ich hatte mir vorhin die KH-22 angeschaut, die alte Anti-Schiffrakete. Die ist unpräzise und wird von der RAF auf Landziele geschossen. So hat sie aus deren Sicht noch wenigstens einen Nutzen, sonst müssten sie die verschrotten. Das Nachfolge-Modell ist die KH-32. So versuchen gerade sehr viele Länder ihre alten Waffensysteme loszuwerden. Das geschieht in einem “Ringtausch”. Genauso wie “Offset-Deals” als Entwicklungshilfe getarnt ist das ein Kuhhandel. Es werden also sehr undurchsichtige Handelsvereinbarungen getroffen, die Vorteile suggerieren, die in der Praxis dann nicht da sein werden und verheimlichen sollen, wer da alles mitverdient.

    Wenn die Panzer geliefert werden, gibt es erst das Bild, dass deutsche Panzer mit schwarzen Kreuzen Russen angreifen, so wie damals. Dazu trägt das Personal der Ukrainer noch Naziabzeichen. Genau das ist gewollt und die MSM werden dazu die 3 Affen machen.

    Wenn dann die ersten Wracks rauchen, dann wird es natürlich vernichtende Kritik geben, die deutschen Hersteller werden was von menschlichem Versagen erzählen und die US- oder britischen Hersteller bekommen einen Wettbewerbsvorteil für ihre Waffen. Den haben sie sowieso schon, denn sie bestechen Regierungen in Osteuropa seit langem und zwar mit mehr Geld als die Deutschen.

    Der Schwanz wackelt eben nicht mit dem Hund. Das ist einfache Logik. Echte Journalisten müssten jetzt an der Sache arbeiten, um die konkreten Fälle rauszubekommen, Unterlagen und Beweise sichern. Auch die Strafverfolgungsbehörden für Korruption, aber die sind natürlich auch parteiisch.

    1. nur deutsche panzer bringen den endsieg !

      shipments (of leopard 2) must first be approved by Germany, which insisted on a right-to-refusal in its arms sale contracts.
      What is at stake is not only Ukraine’s survival, but also leadership and clear-eyed thinking in Washington and Berlin. Germany’s hesitation is a critical challenge to Western unity, and Mr. Biden cannot sit pat in the face of it.

      https://www.washingtonpost.com/opinions/2023/01/21/germany-ukraine-leopard-tanks-biden/

      sie könnten doch auch panzer ihrer asiatischen “verbündeten” schicken lassen, warum wollen die unbedingt die deutschen panzer ? die ausrede der geländetaugichkeit und wartbarkeit gilt für leo 2 gleichermaßen und ist angesichts der leiferung von 200 abrams an polen eh der lüge überführt.
      was sind also deren wahre motive? das wird im letzten abschnitt des wash.post-artikels klar: die USA WISSEN dass ihr empire bei verlust des ukrainekrieges tödlichen schaden nimmt, sie geben zu, mit dem rücken an der wand zu stehen. sie wissen, dass eine direkte konfrontation russlands ihnen moralisch angelastet wird und sie dem militärisch nicht gewachsen sind. deshalb brauchen sie den deutschen sündenbock und ein afghanisten in gesamt europa. kabul is coming to kiev.

      lawrov geht sogar noch weiter und sprichgt von “der endlösung der russenfrage”
      https://telegra.ph/Alle-Masken-sind-gefallen-01-22

      ich ergänze: auch die “endlösung der deutschen frage” ist damit verbunden.

      https://www.neopresse.com/politik/stratfor-direktor-friedman-us-hauptziel-seit-einem-jahrhundert-ist-ein-deutsch-russisches-buendnis-zu-verhindern/

    2. > Deutschland wird von den Balten und Polen gedrängt sich immer mehr mit Russland zu verfeinden, weil sie Angst davor haben, dass Russland und Deutschland sich verbünden

      Abgesehen davon, dass sich Russland mit niemandem verbündet und dass sich “Deutschland” auch sich ohne Links- oder Rechtsradikale Regierung sich nicht zum Liebchen von Russland machen würde – klar ist das Andenken an einem mörderischen Hitler-Stalin Pakt noch in den Köpfen. Mit Recht. Nicht wäre Putin lieber als ein Hitler-Stalin Pakt II.

      phz

      1. Anton Hofreiter bist du es?

        Die Gewinner von dem Krieg sind Rohstoff- und Militärunternehmen in USA UND RUSSLAND. In diesen Ländern sitzen sehr große Konzerne in diesen Branchen. Deutschland ist abhängig vom Import von Rohstoffen. Wir sind in der Rezession. Die Geopolitik dazu ist klar seit 200 Jahren. Wir Zivilisten in Deutschland sind die Opfer von der Kriegstreiberei der NATO und angelsächsischen Seemächte, genauso wie russische und ukrainische Zivilisten, außer die Nazis dort.

        “Government is the Entertainment division of the military-industrial complex.”
        Frank Zappa

        Government kann man durch Medien ersetzen. Es gibt praktisch kein Medium, das nicht gerade Verkaufswerbung für Waffen macht. Die NATO ist nur eine Waffenshow und Verkaufsmesse. Eindrücklicher kann man das gerade nicht mehr demonstriert bekommen.

        Dazu braucht es keine zusätzlichen Posts mit Darwins Law von einem geistigen Tiefflieger, der sich den Namen einer Waffe von Rheinmetall als Nick ausgesucht hat. Rheinmetall als AG ist einer der wenigen Profiteure von dem Krieg, Tod und Leid. Deren Aktienkurs geht gerade auf ein neues Allzeithoch. Das ist es ja was wir alle wollen.

        Rezession und ein boomendes Waffenunternehmen.

        https://www.finanzen.net/chart/rheinmetall

        https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinmetall#Zweiter_Weltkrieg

      2. Übrigens, die Russen haben gerade drei von den Dingern, deren Bezeichnung Du als Nick gewählt hast, zu Schrott verwandelt. Schade, dass es bei Dir nicht gelingt.
        Ich will mal sehen, wie lange die vielgerühmten Leoparden halten.

  11. Der Druck wird insbesondere auf Deutschland aufgebaut, um den Blick Russlands primär auf Deutschland auszurichten. Was muss ein Russe denken, wenn wieder deutsche Panzer gegen ihn rollen? Wenn Deutschland hierbei sogar eine “Führungsrolle” spielen soll? Diesen einseitigen klaren Fokus auf Deutschland wollen die USA nicht verstellen, daher auch keine USA-Angriffspanzer. Der Graben zwischen Russland und Deutschland soll maximal tief werden. Nach Pipeline-Sprengung und Sanktionen soll nun neben der wirtschaftlichen Trennung auch die psychologische vollzogen werden, umfassend und dauerhaft, zumindest jedenfalls für einige Generationen.

    Das alles ist vermutlich geopolitische transatlantische Strategie, zu deren Umsetzung sich die Ausführenden offenbar umfassend bei unseren Medien eingekauft haben, anders kann ich mir die Gleichschaltung und tendenziöse “Berichterstattung” nicht mehr erklären, wo im Grunde nicht mehr neutral berichtet wird, sondern emotional Stimmung für eine bestimmte bellizistische Gesinnung gemacht wird. Der Druck auf Scholz, von dem die Medien berichten, wird eben genau durch diese Medien und deren Steuerern ausgeübt. Manchmal scheint mir, Scholz ist noch einer der ganz wenigen, die begriffen haben, was hier tatsächlich läuft.

  12. Ein allgemeines Wort zu politischer Konkurrenz

    Leute, die Staatsanliegen, oder gar “nationale Anliegen” – was immer ein Einzelner darunter verstehe – zu ihrem Berufszweck haben, bewegen sich in einer Konkurrenz, in der ein jeder private Interessen verfolgt. Karriereinteressen, Erwerbsinteressen, Geltungsinteressen, von mir aus (in halbpatholoischen Fällen) auch selbständige “Machtinteressen”, und sexuelle Interessen nicht zu vergessen. Zugleich erzwingt die Konkurrenz zwischen den Beteiligten, daß ein jeder seine Interessen in das zu übersetzen hat, was gemeinsamer Gegenstand UND professioneller Zweck aller Beteiligten ist: “Allgemeinwohl”, “Staatswohl”, “Staatsinteresse”, “nationales Interesse”, “Wohl der Nation”.
    Aber was ist das?
    Niemand unter den Konkurrenten weiß das, behaupte ich apodiktisch, und zwar aus zwei Gründen:
    1) kann das niemand wissen. Die Begründung ist ein Buch stark, und sie ist hier erstmal komplett entbehrlich, weil Grund 2 Grund 1 sticht:
    2) Es ist professionelle Aufgabe der Beteiligten, davon nichts wissen zu wollen! Das ist eine Berufsvoraussetzung, die in der Konkurrenz um Posten und Einfluß in den nationalen Eliten selbst begründet liegt. In einem Reich widerstreitender und einander ausschließender Interessen kann es nur ein bedingterZufall sein, wenn jemand persönliche Überzeugungen zu den oben genannten Trümmern hegt UND damit Erfolg in Gestalt der Unterstütung durch Parteigänger erfährt, seinen professionellen Ansprüchen zu genügen.
    Selbst wenn so einer “feste Überzeugugen” hegt, muß er sie anderen akkomodieren, um ein professionelles Ziel zu erreichen.

    Aber wie geht diese Akkomodation vonstatten?
    Was ich oben “gemeinsamen Gegenstand UND professionellen Zweck aller Beteiligten, “Allgemeinwohl”, “Staatswohl”, “Staatsinteresse”, “nationales Interesse”, “Wohl der Nation”” genannt habe, erhält in der Konkurrenz die Form von konkreteren Zielen und Anliegen der Konkurrenten im Rahmen ihrer professionellen Aufgaben oder Parteijobs, auf die sie Titel ziehen, welche mit obigen Trümmern verknüpft werden. Diese Titel heißen “Werte” und irgend ein Aggregat von konkretisierten Titeln, deren aggregierte “Werthaltigkeit” geschickt genug bebildert ist, daß sie von ausreichend Mitkonkurrenten indossiert, beglaubigt wird, heißen “politisches Projekt” oder “Programm”.
    Das ist ganz dasselbe, was ihr alle in euren Jobs macht. Ihr müßt, was ihr tut, für irgendwie tugendhaft und zugleich erfolgversprechend ausgeben.

    Im Resultat der politischen Konkurrenz und eines politischen Prozesses, der durch Einwirkungen von außerhalb zustande kommt, teils von außerhalb des Staatswesens (Ausland), teils außerhalb der politischen Klasse (die bürgerlichen Stände) stellen sich Kräfteverhältnisse zwischen den Beteiligten ein und her, die in nationalen Anliegen, Projekten, Programmen und schließlich Politiken mit beglaubigter Tugend und beglaubigten Erfolgsaussichten vergegenständlicht werden.
    Meine Behauptung lautet, dann sind die Trümmer des “Staatswohls” auch nichts anderes, als dies. Es ist der Selbstzweck von Staatswesen, der auf diese Weise zustande kommt, weil der nichts anderes ist, nichts anderes sein kann, als ein auf den Fortbestand des Staatswesens bezogenes “Sollen” aus allen Quellen gesellschaftlicher Ansprüche an seinen Fortbestand und sein Wirken. Dies Sollen, repräsentiert in dem, was die Staatsorgane tun und verfügen, ist der vergegenständlichte Staatsidealismus der Staatsbürger.
    Womit ich den oben genannten “Grund 1” benannt, aber natürlich nicht hinreichend begründet habe.

    Worauf es mir im vorliegenden Zusammenhang aber ankommt, ist der Umstand, daß in diesem ganzen Gewese die privaten Interessen und Anliegen der Beteiigten in der politischen Konkurrenz ihre konstitutive Rolle behalten.
    Es ist ein Formwechsel. Wenn sich ein(e) Politiker(in) einer Regierungspartei anschließt, weil er / sie gern mit Herrn / Frau xyz fickt, dann ist das unter diesem Formwechsel ein politisches Projekt.
    Die Gelder, die sich einer unterwegs einsteckt, werden unter diesem Formwechsel zu genuin politischen Spenden, weil das Schicksal, das diese Zuwendungen erhalten oder erleiden, eben nicht von den Absichten der Geber und Empfänger abhängen, sondern vom Verlauf nämlicher Konkurrenz und deren Triebkräften und Dynamik. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn und so lang es Beteiligten einer politischen Konkurrenz (Verwaltung ist eingeschlossen!) gelingt, sich ihr einzeln und im Verband zu entziehen.
    Die Unterscheidungen, die ich hier vorgenommen, die Begriffe, wie ich sie vorgeführt habe, taugen konkret und praktisch allerdings nur, insoweit jemand gewohnheitsmäßig oder methodisch “Erscheinungsform” und “Wesen” einer Sache auseinander zu halten gelernt hat, sich bemüht, das zu tun, und dann an solcher Unterscheidung fest zu halten auch interessiert ist bzw. bleibt.
    Ich bestehe auf dem altertümlichen Wort “Wesen”, weil dies eine erkennbar subjektive Kategorie ist, sie zielt auf einen Begriff eines Sachverhaltes, nicht Sachverhalte “an sich”. There is no such THING, as reality! Jedenfalls dann nicht, wenn eine Sache nichts anderes ist, keine andere “Substanz” hat, als ein “Sollen”. Dann hat es kein “Sein”, vere?
    Im Falle des Panzerballetts haben es viele Forenten unternommen, solchem “Sollen”, das die Erscheinungsformen der Angelegenheit deckt und sie erklärt, auf die Schliche zu kommen. “US-Rüstungsinteressen bedienen” zählt gewißlich zu den Erscheinungsformen, nicht zum Wesen der Angelegenheit.
    Wenn jemand, der es ganz gewißlich besser weiß, und dazu zähle ich entschieden Florian Rötzer, mehr oder minder bewußt solche Unterscheidung verwischt, dann hat das eine Agenda. Welche, sei dahin gestellt.
    Warum das bei einigen Lesern verfängt – zu meiner Befriedigung scheinen das weniger zu sein, als ich befürchtet habe – scheint mir klar genug, um es hinzuschreiben. Sie sind in der Befindlichkeit zu Frieden, das, was die Herrschenden jetzt und seit längerer Zeit täten, sei DER fortlaufende Verstoß gegen alle guten Sitten.

  13. “Nach dem European Council on Foreign Relations gibt es weltweit 8000 Abrams-Panzer und 2000 Leopard-Panzer (über 500 in Deutschland, 353 in Griechenland, 327 in Spanien, 316 in der Türkei, 247 in Polen und 200 in Finnland). Es wären also genügend Panzer vorhanden, um die 300 zu liefern,”

    Es gibt also 2000 Leopard-Panzer? Wie viele davon sind aktuell einsatzbereit? Aus welchen Baureihen stammen die?
    Stehen die alle nur auf dem Papier?

  14. Die USA und GB erwaegen die Lieferung von Uranmunition an die Ukraine, natuerlich mit den dazu gehoerigen Kampfpanzer, diese Munition wurde schon “erfolgreich” auf dem Balkan und nicht nur dort verschossen.
    Der Satz des ukrainischen UK-Botschafter Vadym Prystaiko
    „Es gibt nicht viele Nationen in der Welt, die sich erlauben würden, so viele Leben zu opfern, so viel Land und so viele Jahrzehnte der Entwicklung, um den Erzfeind zu besiegen.“   passt da wie die Faust aufs Auge!
    Es werden ueberwiegend die Zivilisten sein, die darunter zu leiden haben aber das interessiert weder die NATO noch GB noch die USA und die EU auch nicht!
    Boris Johnson, (vielleicht der Nachfolger Stoltenbergs) hat vor einigen Tagen wieder Kiev besucht und seinem Diener die neuesten Instruktionen vermittelt. Wenn das auch nicht hilft, kommen die Mininuke, bevor dann das ganz grosse Finale gestartet wird. Amen!
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=92915

  15. nun also doch:
    “Nach langen Debatten hat sich die Bundesrepublik nun entschieden: Nach Informationen des Spiegels wird Deutschland Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine liefern. Demnach soll mindestens eine Kompanie des Leopard 2A6 aus Deutschland an die Ukraine gehen.” lese ich gerade bei RT

    und mit den Panzer kommen die deutschen Soldaten? Und wer soll diese Monster bedienen? Die Ukrainer etwa?
    Schulung 6 Monate in Deutschland? Und wie sieht es dann mit der Kriegsbeteiligung aus?

    1. New York Times hat berichtet, dass die USA meint (aufgrund ihrer Pläne die Krim zurückzuerobern), dass nur eine geringe Gefahr für einen Nuklearkrieg bestehe … wie Russland wahrscheinlich reagieren werde, konnten sie jedoch nicht beantworten.
      Eine Eskalation mit vorerst kleinen Atombomben würde wahrscheinlich auch Westeuropa treffen, kaum jedoch die USA.
      Geht´s noch???

      Tagesschau redet noch im Konjunktiv, wie auch immer man das jetzt interpretieren soll …?

      Wirklich nett von Pistorius, dass er bei AnneWill noch erwähnt hatte, man müsse die Sicherheit der Deutschen Bevölkerung auch bedenken…

      1. Dieser Aspekt war bereit 2022 im Februar bei einer online Veranstaltung linker US-Aktivisten, bei der Sevim Dagdelen zugeschaltet war, “strittig”.

        Jedenfalls Bill Fletcher, der seitdem unermüdlich das Ukraine-Fähnchen schwenkt, musste erstmal von Dagdelen daran erinnert werden, dass eine Eskalation in der Ukraine unmittelbar erst mal für Europa eine Gefahr darstellt und nicht für die USA.

        Seitdem hat sich eigentlich nur noch mehr Hurra-Geschrei breit gemacht. Weil diese Dünnbrettbohrer von Staatsbediensteten nicht begriffen haben, dass die Russen in Sachen Eskalation und vor allem Risikominimierung ganz weit unten begonnen haben.

        Kein Blitzkrieg, keine Flächenbombardements à la Irak, wie Russischer Hacker schon vor Monaten zurecht unterstrichen hat.

        Dass das mit der Hoffnung auf eine gütliche Lösung passiert ist, Pustekuchen.
        Dass sich das nun ändern wird. Es freut den Grinsebalgen Klingbeil.
        Als würd er fürs Vortanzen bezahlt werden und nicht ein politisches Amt innehaben.

        Das taz Interview ist in seiner Jovialität fast schon beleidigend uninfomiert und unreflektiert.

        Ich vermute gelungene Gehirnwäsche der Kollegen vom Atlantic Council die ihm versichert haben “we have it under control, Lars.”

        1. Atlantic Council setzt Hypnose ein, anders kann ich mir diese Gehirnlogiken von Klingbeil, Rutte, UvdL, Baerbock & Co beim besten Willen nicht mehr logisch erklären.
          Friedman: Mission accomplished.
          LeoMeldung war raus – Melnyk und Selenskij fordern direkt mehr mehr mehr…

          Trotzdem Danke fürs sachliche `calm down´ …

  16. Ukraine KANN diesen Krieg nicht gewinnen: Auch wenn David diesmal die ganz große Schleuder nimmt, ist der Gegner nicht Goliath, sondern Russland. Außerdem nicht böse, sondern in Bedrängnis.
    Und Russland läßt sich diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen: Obwohl die US-Regierung uns diesen “hat-trick” weiss machen will, wird es nicht so kommen.

    Abrams ist völlig sinnlos, denn mit 1500L Kerosin schafft er nur etwa 100 km. Und tschüss.
    Leopard – kommt schon an der Front an – überlebt dort geschätzt 3-4 Wochen. Und tschüss.

    Georg liefert hier ernst zu nehmende Kommentare.
    TomGard: schwafelpatafel – kostet nur Lesezeit.

  17. George Friedman von Stratfor hat bereits 2015 gesagt, ein wesentliches Ziel der USA ist, Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland zu verhindern.
    Je mehr Deutschland in diesen Krieg reingedrängt wird, zb. durch immer mehr Waffenlieferungen, desto mehr
    wird jegliche künftige Zusammenarbeit mit Russland in irgendeiner form verunmöglicht.

  18. Die Bundesregierung hat sich zur Lieferung von Leopard Panzern bereit erklärt. Dies teilten gestern abend NTV und Spiegel mit. NTV berief sich auf “Regierungskreise” als Quelle.

    Kommen die Panzer zu spät, wie die Presse des heutigen Tages behauptet ?

    Nein, mit der Entscheidung zur Lieferung hat Deutschland als Herstellerland des Leopard 2, zeitgleich die Lieferung dieser Panzer aus Drittstaaten freigegeben.

    In Polen stehen beispielsweise 14 Leopard-Panzer zur Lieferung bereit und müssen lediglich über die Grenze in die Ukraine transportiert werden.

    Diese Lieferungen werden nicht kriegsentscheident sein.
    Russland verfügt im Grenzbereich zur Ukraine über derzeit rund 2000 Panzer und kann etwa 2000 weitere
    Panzer innerhalb weniger Wochen mobilisieren.
    Russland verfügt noch über weitere 8000 bis 10000 Panzer aus Depotbeständen der UdSSR und moderne Terminator-Panzer die weitgehend den Einsatz von Grenadieren ersetzen.
    Die russischen Panzer werden im Verbund mit Luftwaffe und Artillerie eingesetzt, was den Ukrainern nicht möglich ist.
    Die geringe Anzahl der Leoparden wird durch die russische Übermacht erschlagen. Der etwas modernere Leopard spielt deshalb in der Ukraine keine entscheidende Rolle.

    Die Ukraine hat den Krieg bereits vor Monaten verloren. Die Entscheidung der Bundesregierung wird zu sinnlosem Blutvergießen und weiteren Fluchtwellen führen.
    Deutschland ist in einen Krieg eingetreten, in dem es nichts zu gewinnen gibt.

  19. Es sieht fast so aus, als ob die Hyperschall-Raketen in Amiland bald einsatzbereit sind und “man” nicht mehr lange daddeln muß, bis es endlich genug kocht in Vorbereitung des Einsatzes. D’land *ist* bereits ukrainisiert, irgendwie hätte ich gedacht das dauert etwas länger….

    Pit Ax. Chr. von und zu Isti

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