Wagner in Belarus: Polen schürt die Angst vor einer Eskalation, um die Nato in den Konflikt zu ziehen

Übung von belarussischen Truppen mit Wagner-Söldnern. Bild: belta.by

Polen sieht einen “hybriden Krieg”, den Russland und Belarus mit Flüchtlingen führen, aber auch Konflikte an der Suwalki-Lücke oder Terroraktionen.

Nach der noch immer undurchsichtigen Aktion von Prigoschin und seinen Wagner-Milizen, die sich nicht dem Kommando der russischen Militärführung unterstellen wollten, sind einige Tausend der Söldner nach Belarus gegangen und haben ein großes Zeltlager bezogen. Schwere Waffen wurden angeblich nicht mitgenommen. Wo sich Prigoschin aufhält, ist nicht recht klar, nach einem Foto war er wohl in St. Petersburg, also dort vor wenigen Tagen der Afrikanische Gipfel stattfand. Großes Rätselraten herrscht seitdem, was die Wagner-Milizen, die von der Front in der Ukraine abgezogen wurden, in Belarus vorhaben bzw. zu welchem Zweck sie von wem eingesetzt werden sollen.

Was wohl stattgefunden hat, waren Manöver und Übungen mit belarussischen Truppen. Die Wagner-Truppen hätten echte Kampferfahrung, das Wissen und die Erfahrungen sollten auch den belarussischen Soldaten zugutekommen. Das führte gleich dazu, dass Polen seine Truppen an der Grenze verstärkt hatte und angeblich einen Angriff befürchtete. Die Grenze wurde bereits mit einem elektronischen Zaun gesichert, nachdem Belarus angeblich mit Flüchtlingen einen hybriden Krieg begonnen hatte. Die polnische Regierung bezeichnete Flüchtlinge, die über Polen in die EU wollten, als „Waffen“ und behandelte sie entsprechend mit gewaltsamen Pushbacks und verweigerten Hilfeleistungen. Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak sagte schon Ende Juni: “Diese Leute sind ausgebildet, sie sind bereit für alles. Daher können wir hybride Angriff emit der Teilnahme dieser Leute erwarten. Deshald haben wir die polnische Grenze verstärkt.”

Ob die polnische Regierung wirklich in Sorge ist oder die Wagner-Präsenz ausnutzt, um Bedrohungsängste zu wecken oder gar für einen Zwischenfall zu sorgen, der die Nato in einen Konflikt mit Wagner und Belarus hineinziehen könnte, ist schwer zu sagen. Das belarussische Militär provoziert mit den Demonstrationen mit Wagner-Milizen jedenfalls auffällig.

Der belarussische Präsident Lukaschenko spielt kräftig mit und erklärte am 23. Juli, als er sich mit Putin in St. Petersburg traf, die Wagner-Soldaten hätten schlechte Laune und seien wütend auf die Stadt Rzeszo nahe der ukrainischen Grenze. Auf dem Flugplatz landen Nato-Flugzeuge mit Waffenlieferungen, die von hier weiter in die Ukraine transportiert werden, aber auch Besucher, die nach Kiew wollen, landen hier. In der Stadt sind auch viele US-Soldaten stationiert. Lukaschenko ganz beiläufig, aber offen mit den militärischen Abenteuern drohend, aber gleichzeitig die Hände in Unschuld waschend, dass die Wagner-Soldaaten doch gerne einen „Ausflug“ nach Polen machen würden: „Sie bitten, westwärts gehen zu dürfen: ‚Bitte, lasst uns das machen!‘ Ich sage: ‚Warum wollte ihr westwärts gehen?‘ Okay und im Stillen … Schließlich kontrollieren wir, was passiert. ‚Nun, wir wollen den Anblick von Warschau und Rzeszow sehen.‘”

Er sprach auch von den an die Grenze verlegten polnischen Soldaten und suggerierte nach Ideen, die im Westen zirkulieren, erst einmal die von Kiew kontrollierte Ukraine nach dem Modell des geteilten Deutschland in die Nato aufzunehmen, dass die Ukraine „Stück für Stück der Nato beitritt“. Die Polen würden einen Teil der Westukraine haben wollen: „Unter dem Deckmantel des Beitritts zur Nato, so dass die Bevölkerung damit einverstanden ist. Sie wollen die Westukraine abtrennen und mit Polen verschmelzen. Das ist Polen Bezahlung für die aktive Teilnahme an dieser Operation gegen die Truppen der Russischen Föderation. Die Amerikaner unterstützen das.“ Er und Putin seien gegen eine Zerteilung der Ukraine. Man werde den Westukrainern zu Hilfe kommen, wenn man gebeten werde.

Am Dienstag betonte Lukaschenko, dass mit der Wagner-Miliz eine belarussische Söldnertruppe aufgebaut werden soll: „Unsere Wehrpflichtigen im aktiven Dienst dienen 1,5 Jahre lang und gehen dann. Ich war einer von ihnen. Grüne Kinder, 18 Jahre alt. Aber da drüben haben wir erfahrene Leute. Sie sind hauptsächlich Offiziere. Es ist ihr Beruf, zu kämpfen oder das Land zu verteidigen. Sie sagen, es ist sogar billiger. Deshalb schauen wir uns diese Erfahrung genau an, um uns in Zukunft zu schützen. Das ist unser einziges Ziel.”

“Hybrider Angriff auf polnisches Territorium”

Am Samstag trat der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vor die Mikrofone, im Hintergrund waren Panzer zu sehen, und sagte, dass die Situation jetzt gefährlich sei, weil über 100 Wagner-Söldner Richtung Suwalki-Lücke gezogen seien. Man müsse mit einem „hybriden Angriff auf polnisches Territorium“ rechnen.

Es geht aber natürlich nicht um einen militärischen Angriff, sondern wieder einmal um einen möglichen „Angriff“ mit Flüchtlingen, nur dass das mit Wagner angeblich gefährlicher sein soll: „Fast zwei Jahre lang haben wir es mit einem permanenten Angriff auf die polnische Grenze zu tun – allein dieses Jahr gab es 16.000 illegale Grenzübertrittsversuche.“ Das heißt es wurden 16.000 Mal Menschen abgefangen und zurückgeschickt. Die Zahl der Asylanträge 2022 war mit 7878 bescheiden, bewilligt wurden gerade einmal 5 von Belarussen. Die meisten Anträge – über 4800 – kamen von Belarussen, Ukrainern und Russen. Neben Ungarn lehnt Polen den Migrations- und Asylplan der EU ab, der vorsieht, dass jährlich 30.000 Flüchtlinge verteilt werden. Länder, die keine aufnehmen wollen, müssen jährlich mindestens 20.000 Euro zahlen.

Bild: “Putin schickt Migranten”

Tatsächlich sind die Grenzübertritte von Belarus nach Polen und von dort nach Deutschland seit letztem Jahr gestiegen. Das hat auch in Deutschland zu einer Diskussion geführt, Bundesinnenministerin Nancy Faeser setzt auf verstärkte Schleierfahndung an der Grenze, die CDU fordert stationäre Kontrollen. Und jetzt macht auch schnell wieder die Bildzeitung mit und titelte am Montag: „MIT MOSKAU-VISA ÜBER DIE „OSTROUTE“ – Putin schickt Migranten, um Deutschland zu schwächen.“

Zitiert wird der Polizeigewerkschafter Heiko Teggatz (stellv. Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft), der Grenzkontrollen fordert. Es würden 27 Prozent der illegalen Einwanderer über die polnische Grenze nach Deutschland (12 331) kommen. Es geht ein wenig wirr durcheinander. Angeblich sollen viele Migranten über Russland und Belarus nach Deutschland – Zahlen werden keine genannt -, wichtig scheint vor allem zu sein: „Putin will mit der Massenmigration bewusst Europa, Deutschland und unser Sozialsystem schwächen!“ Es heißt aber auch: „Die illegalen Migranten kommen aktuell über die Slowakei und Belarus durch Polen nach Deutschland.“ Aber es scheint Polen zu sein, wo unter „lebensgefährlichen Bedingungen die Menschen ‚meist zusammengepfercht in Kleintransportern‘ weiter nach Deutschland gebracht“ würden.

Polen und Belarus instrumentalisieren Wagner

Zwar ziehen polnische Regierung und Migrationsabwehrer in Deutschland am selben Strang zu ziehen, um die Angst vor Flüchtlingen oder deren Abwehr mit der russischen Bedrohung zu verbinden, aber in Polen wird die Bedrohung durch Wagner mit hochgespielt, um letztlich eine militärische Konfrontation zu suggerieren. Was sollen 100 Wagner-Milizen an der Suwalki-Lücke an dem Grenzstück zwischen Polen und Litauen, das Belarus mit Kaliningrad verbindet, faktisch ausrichten? Dort wird normalerweise als Bedrohungskulisse ein russischer Angriff mit massiven Truppen angenommen, der die baltischen Länder von der Rest-Nato abtrennen soll.

Lukaschenko versicherte am Dienstag, Belarus brauche diesen Korridor nicht, aber könne seine Truppen im eigenen Land nach Belieben bewegen, um dann doch wieder auf die Wagner-Truppen einzugehen und zu fordern, Polen solle doch dankbar sein, dass er die Wagner-Söldner aufgenommen habe: „Ich habe einen Witz darüber gemacht, dass Wagner-Kämpfer über eine Besichtigungstour nach Rzeszow reisen. Warum? Weil Waffen und Material von Rzeszow dorthin kamen, wo diese Wagner-Kämpfer in der Nähe von Bachmut kämpften. Tausende von ihren Leuten sind dort gestorben. Und sie sind nicht in der Stimmung, das zu verzeihen. Sie [die polnischen Behörden] sollten den Belarussen und mir dafür danken, dass wir diese Kämpfer nach Belarus eingeladen haben. Es sind Tausende von ihnen. Ich will das gar nicht näher ausführen. Insgesamt haben sie jetzt über 30.000 Menschen unter Kontrolle. Diese Leute sind bereit zu kämpfen. Sie sind verletzt. Viele wurden verstümmelt und getötet. Werden sie verzeihen? Sie werden es nicht. Deshalb sollten sie beten, dass wir sie behalten und irgendwie versorgen. Andernfalls hätten sie Polen infiltrieren und Rzeszow und Warschau einen schrecklichen Schlag versetzen können.“

Polen sucht hingegen die Nato-Rückendeckung oder versucht, die Nato in einen Konflikt hineinzuziehen. Am Montag sagte der Vizesprecher des polnischen Senats, Michal Kaminsky, niemand in Polen schließe aus, dass Wagner-Söldner versuchen könnten, in Polen einzudringen. Das werde keine Invasion sein, sondern eher eine „Terroraktion“, um die Nato und die Solidarität mit Polen zu testen.

Am Dienstag sollen zwei belarussische Hubschrauber in den Luftraum von Polen eingedrungen sein. Der Verteidigungsminister ordnete an, weitere Truppen sowie Kampfhubschrauber an die Grenze zu verlegen. Die Nato sei informiert worden. Belarus hatte Polen  zuvor über das Manöver informiert. Die polnischen Streitkräfte haben allerdings berichtet, die Radarsysteme hätten keine Verletzung des Luftraums registriert. Damit wird der Darstellung des Verteidigungsministeriums entgegengetreten. Allerdings wollen Polen beobachtet haben, dass belarussische Hubschrauber 200-300 Meter in der Nähe des polnischen Dorfs Grudki 3 km entfernt der Grenze geflogen seien. Das belarussische Verteidigungsministerium weist die polnische Behauptung zurück.

Washington versucht, eine Eskalation zu verhindern. John Kirby, der Sprecher des Weißen Hauses für Nationale Sicherheit, sagte am Dienstag, die USA würden keine konkrete Bedrohung für Polen oder andere Nato-Staaten durch die Anwesenheit der Wagner-Truppen in Belarus sehen. Man beobachte das genau. Im Übrigen würde nach Artikel 5 jeder Nato-Staat verteidigt. Allerdings verschärfte Linda Thomas-Greenfield, die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, die Tonart. Sie erklärte am Dienstag: „Und wir stellen sicher, dass die Botschaft klar ist, dass jeder Angriff der Wagner-Gruppe als Angriff der russischen Regierung gewertet wird.“

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31 Kommentare

  1. Ja, und es reicht nicht, Europa zu anzuzünden, in Afrika wird ebenfalls gezündelt. Eins ist klar, wenn irgendwer mit der Unterstützung von wir wissen schon von wem, etwas Militärisches gegen die Putschisten im Niger unternimmt, ist das dann ein Angriffskrieg. Der Niger bedroht keinen anderen Staat, im Land selbst ist es ruhig und auch ein etwaiger Versuch eine legitimierende UNO-Sicherheitsrat-Resolution hinzubekommen, wäre ein Rohrkrepierer.

    1. Aber das ist doch unser Uran und Gold, das $deity da im nigerischen Boden vergraben hat, das ist doch etwas ganz anderes 😉

      Nur zur Sicherheit: Mein Beitrag kann Spuren von Sarkasmus enthalten.

  2. Ein Angriff mit Flüchtlingen, der Mann verdreht nach westlichen Doppelstandards Fakten.
    Prigoschin sagte auch, es werde noch viel Arbeit für die Truppe warten.
    Afrika aus der Schuldenfalle zu bringen, kann gut mit privaten ‘Dienstleister’ vollzogen werden, viele Staaten müssten kein eigenes Militär/Personal/Material unterhalten und diese freigesetzten Ressourcen für ihre eigene Entwicklung einsetzen.

    1. Söldner arbeiten für den, der am besten bezahlt. Wolltest du eine Armee im eigenen Land haben, die von einem solventeren Nachbarland “gekauft” werden kann?
      Sicherheitsinteressen sollten nicht ausgelagert werden.

      1. Das ist natürlich eine Frage der ideologischen Seite der man sich anschliesst und daraus etwas beurteilt!
        Der Westen im allgemeinen hat ein Rekrutierungsproblem, teilweise sehr gravierend. Wie sollen die militärischen Komplexe überleben, wenn kaum noch fettgefressene/schwangere/lgbt+ Aspiranten sich zu einer Schlachtbank begeben möchte?
        Die Wagner Gruppe hat immerhin in einigen afrikanischen Staaten etwas erschafft, was andere zwar ‘medial’ vorgaben, aber niemals umsetzten.
        “der Markt entscheidet über die Anbieter”, mit ihren jeweiligen Werte.

        1. Das hat überhaupt nichts mit Ideologie zu tun. Gerade das Söldner gekauft werden können macht sie unideologisch.
          Weder Kapitalisten, Marxisten, Sozialisten, Nationalsozialisten usw. haben ihre Sicherheitsinteressen ausgelagert.
          Eine Bananenrepublik macht das schon mal.

  3. Hey, ein “guter Rötzer”, einer, der gemäß persönlichen Eindrücken schlicht berichtet und beschreibt, was zu sehen und zu hören ist, was der Autor gesehen und gehört hat, und auf den “journalistischen” Kotau vor der Macht verzichtet, den Rötzer sonst in eine Inflation von ?Fragezeichen? zu kleiden pflegt.

    Eine winzig kleine Freude am Morgen, wer hätte das gedacht.

  4. “Lukaschenko versicherte am Dienstag, Belarus … könne seine Truppen im eigenen Land nach Belieben bewegen”
    Und warum gibt es dann so eine Aufregung wenn Polen seine Truppen im eigenen Land bewegt?

  5. Wenn Prigoschin in Sankt Petersburg gesehen worden sein soll, wäre zuallererst interessant: Von wem?

    Seit der Blockade der Züge nach Kaliningrad durch Litauen, ist klar, dass es in den Köpfen der großen und kleinen Nato-Helden in Europa mächtig im Kreis rum geht.

    1. “Wenn Prigoschin in Sankt Petersburg gesehen worden sein soll, wäre zuallererst interessant: Von wem?”

      Alter! Verschwörungstheoretiker. 😉
      Putin hat nach entsprechenden Pressemeldungen bestätigt, daß er Prigoschin im Anschluß an die Affäre getroffen hat. Für diese Unterhaltung sind eine Flut von Gründen und Motiven vorstellbar, unter denen irgendwelche denkbaren Verschwörungen einen winzigen Bruchteil einnehmen.

      1. Prigoschins Büros in St Petersburg wurden durchsucht.

        Nun meldet die Tagesschau höchstselbst, dass Prigoschin explizit sagte, dass er es nie auf einen Putsch der Regierung abgesehen hatte, sondern die Militärführung kritisiert haben.
        https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-prigoschin-wagner-putin-100.html

        Deutsche Qualitätsjournalisten wird das nicht abhalten, weiterhin von einem Putschversuch zu reden.

        Prigoschin wird vermutlich selber wissen, dass er nicht zum Politiker gebaut ist und vermutlich sehr hoffen, das der Präsident unter dem er selbst zu großem Reichtum gekommen ist, möglichst lange weitermacht.

  6. Kaum hat er Wagner im Land, schon macht Lukaschenko dicke Backen in Richtung seiner Nachbarn. Es ist bei einem Diktator seiner Güte nicht weiter verwunderlich.
    Er sollte aber nicht vergessen, dass der, der die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird.
    Es gibt solventere Player als Lukaschenko.

    1. “Diktator seiner Güte”
      Schon seltsam – dieser “Diktator” hat sein Volk nicht mit unnützen Corona-Massnahmen bedroht, hat keine (teils tödlichen) Impungen erzwungen.
      Wohingegen, ich erinnere mich genau: als wir im Mai letzten Jahres in Deutschland waren, habt Ihr Penner immer noch Maske getragen, überall, sogar draussen, Ihr Volldeppen, und wehe wenn nicht, da wurde man von Euch Blockwarten überall angekeift.
      Jaja, Deutschland hat keinen Diktator – Deutschland hat Millionen von kleinen Diktatoren!
      Danke dann, ich würde ohne Zögern nach Belarus oder Russland auswandern (wenn ich die Sprache könnte), niemals aber nach Deutschland – sowas tut sich kein normaler Mensch an.

      1. Darf ich dir einen Sprachkurs bezahlen. Ich bin sicher sowas wird in Minsk angeboten und es würde viele Menschen glücklich machen. Dich, mich…..

        Mal im Ernst, wenn es drauf ankommt kneift doch jeder von euch. Vorher dicke Backen machen und danach in die Hose. Du würdest prima zu diesem Diktator passen.

        1. Der ‘demokratische Diktator’ in der Ukraine, scheint allerdings immer mehr in Ungnade zu fallen.
          Nur wer darf dann diese Demokratie liebenden Ukrainer regieren? Dürfen die Ukrainer im Kriegsrecht etwas bestimmen?
          Wohl eher weniger, weil Kriegsrecht Demokratie ausgeschaltet hat und damit beschäftigt ist den letzten Ukrainer zu opfern.
          Von wegen dicken Backen, mach einen Anfang!

          1. Wenn du gerade dabei bist vom Thema abzulenken, wie gefällt dir der neue Barbie-Film.
            Oder du möchtest etwas zum Auswanderungswunsch von oHenri beisteuern. Das ist natürlich auch willkommen.

            1. Nicht so nette Unterstellung vom Thema abzuweichen, aber ottono versteht das sehr gut. Immerhin erkennt ottono seine Grenzen!
              Zum Thema Barbie möchte ich mich nicht äussern, da ich schon erwachsen bin.

    2. Und was vollbrachten Söldner in der Ukraine?
      Die Reaktionen aus Polen und Nachbarschaft ist erstaunlich, weil sie ihre Grenzen besser schützen müssen und nicht mehr ihr ‘freiwilliges’ Personal anderweitig disponieren ?können/dürfen?

  7. Wenn die USA Academi oder Blackwater einsetzen, dann sind die USA böse, wenn Rußland Wagner nutzt, dann schreit eine gewisse Klientel Hurra!

    Dabei setzt keine Nation mehr Söldner in Afrika ein als Rußland, ist wie im offiziellen Kalten Krieg, da hat man ja auch in Afrika oder Südamerika überall geputscht und aufgewiegel, die bösen waren dann immer nur die Briten und Amerikaner, laut linken westlichen “Intellektuellen”.

    Nicht alles was der Westen macht ist richtig, aber der Zeitgeist bzw. das Zeitgeschehen erklärt sich nur, wenn man akzeptiert, daß Rußland und China im Verbund den Westen auf allen Ebenen attackieren und das seit Jahrzehnten. Zudem, nur im Westen gibt es eine fünfte Kolonne.

    1. Eigentlich solltest du dich über die russischen Söldner mehr als nur ein bisschen freuen. Russische Söldner bedeuteten, dass es keine westliche Intervention gibt, dafür Wirtschaftswachstum und Unabhängigkeit. Beides dürfte die Anzahl der Flüchtlinge massiv reduzieren. Bei einem Einsatz westlicher Söldner hingegen droht Krieg, Flucht und Einwanderung in deutsche Sozialsysteme, genau das, was du nicht willst.
      Der Unterschied zwischen russischen Söldnern und westlichen Söldnern ist übrigens, dass die russischen üblicherweise eingeladen werden, während sich die westlichen selbst einladen. Kannst dir ja mal überlegen, was du in dem Fall machen würdest, wenn du zu Hause ungeladene Gäste antriffst.
      Ich finde es übrigens immer sehr spannend, warum deutsche Konservative immer die Amis so wertschätzen. Nach all dem, was sie den Deutschen abverlangt haben, kann ich nur davon ausgehen, dass es sich um das Stockholm-Syndrom handeln muss.

      BTW: Die Wagners sich eigentlich keine Söldner, sondern das Äquivalent zur französischen Fremdenlegion, denn sie nehmen nur Aufträge an, die von Russland vorgegeben werden.

      1. @ PfefferundSalz:

        Warum sollte man sich über fremde Einflußnahem freuen, gleich woher diese kommt. Ich glaube nicht an Altruismus, es geht um Geopolitik, den einen genauso wie den anderen. Ich wünsche den Afrikanern ein Afrika ohne fremde Einflüße, die sollen nicht einfach den einen gegen den anderen eintauschen. Im Übrigen sind solche russischen Operationen in Afrka nicht neu. Gab es auch im Kalten Krieg, der Osten schickte ja nicht nur Brot, sondern ebenfalls Waffen und Ausbilder, auch die DDR mal Militärberater in Afrika im Einsatz und da schreibe ich nicht ins Blaue, kann man nachlesen, ich kenne aber sogar einen persönlich, der bei “Honeckers Afrika-Korps” dabei war. Muß man sich ja auch nicht für schämen, das war ja auch ein Patriot für sein Land.

        Also ich weigere mich eine Schuld oder Scham für etwas anzuerkennen, was ich nicht persönlich getan habe. Mache ich auch nicht bezüglich Russen, deren Rote Armee auch nicht mit Blumensträußen kam, mache ich nicht bezüglich Arabern, die nicht alle schon mal ein Flugzeug entführt haben, mache ich auch nicht mit Amerikanern. Warum auch? Egal welche Pläne die mal hatten, die haben sich hier nach kurzer Zeit nicht mehr aufgeführt wie Besatzungstruppen, anders als die Franzosen. Und von den Geschäftbeziehungen zu den USA haben die Westdeutschen auch schnell wieder profitiert anpassungsfähig wie die Deutschen halt sind.

        Ich kann differenzieren und ich finde auch nicht alle amerikanischen Einflüße schlecht. Ich finde auch nicht alles an britischer Kultur schlecht. Meine Kenntnis der Geschichte ist nicht so dünn wie man mir unterstellt, daher weiß ich auch, daß das Deutsche Kaiserreich nicht so übel war, wie sein Ruf, man muß es ja im Vergleich zu seiner Zeit bewerten, nicht aus dem Blickwinkel der Moderne heraus. Aber das Kaiserreich war moderner und sozialer als man behauptet, wie gesagt im damaligen internationalen Vergleich. Käthe Kollwitz hätte in London, Moskau oder New York noch ganz andere Bilder gezeichnet. Aber ich weiß auch, daß in keinem Deutschland vor dem amerikanisch geprägten West Germany Menschen meiner einfachen Herkunft so sehr ebenfalls prosperieren konnten, auch politisch teilnehmen, bei gleichzeitig sehr viel persönlicher Freiheit die heute schon wieder weitesgehend verschwunden ist. Und für einen ähnlichen Satz haben mich die Rechten bei der Sezession virtuell gesteinigt.

        Ich negiere auch nicht schädliche amerikanische Einflüße, wobei noch zu klären wäre, liegt das an der Existenz des Hegemons oder nicht eher an dessen innerem Zustand. Und keiner wird gezwingen alles nachzuahmen, was andere so treiben. Aber die wirklich negative Umerziehung die haben die Deustchen nicht durch die eher halbherzige Re-Education erfahren, sondern duch die schleichende Umerziehung die von 68ern betrieben wurde als die durch die Institutionen marschierten. Und da lasse ich mir auch nichts anderes einreden, ich bin ja nun auch schon ein paar Tage auf der Welt und die Art und Weise wie man heute von Behörden drangsaliert und bevormundet wird, die gab es vor 30 Jahren so nicht, Das ist nicht das Ergebnis amerikanischer Beeinflußung, da müssen sich die Deutschen an die eigene Nase fassen. Den Freiheitsverlust, den haben die Deutschen selber verbockt, auch den Umgang miteinander, diese Kluft. Findet sich auch in den USA, klar, aber eindeutig in der Form nicht in Japan und da gibt es auch amerikanische Truppen und in so manchem anderen europäischen Land habe ich diese Art der Spaltung auch nicht beobachtet, die gehören aber auch zur EU und zur NATO.

        Wagner sind Söldner, da gibt es kein “eigentlich”. Oder wie es auf neusprech heißt private military contractors. Fremdenlegionäre sind gar keine Söldner, die Légion étrangère ist Teil des französischen Heeres. Sie rekrutiert Fremde, die sind aber Angehörige der französischen Armee mit deren Hoheitszeichen, Völkerrecht ist ja neuerdings genre Diskussionsthema, der Legionär ist völkerrechtlich ein regulärer Kombattant. Für Altlinke natürlich ein rotes Tuch (für Neulinke wohl ebenfalls) und in der DDR ist es ehemaligen Legionären ja auch nicht wirklich gut ergangen.

        Man kann natürlich sagen die Legionäre bekommen Sold, in so fern sind aber alle Soldaten Söldner. Da fällt mir ein Witz ein über einen französichen Chevalier und einem schweizer Landsknecht.
        Sagt der Chevalier “Ich kämpfe für die Ehre, Du aber nur für Deinen schnöden Lohn”
        Darauf der Landsknecht “jeder kämpft halt für das wovon er am wenigsten hat”

        Entscheidend ist immer der einzelne Mensch, egal ob Christ oder Moslem, Amerikaner oder Russe, ob schwarz oder weiß, Frau oder Mann, schwul oder hetero, Linker oder Rechter. Reich oder arm. Nichts davon sagt wirklich etwas über den Charakter eines Menschen aus. Wer anhält, wenn am Straßengraben einer liegt, wer dem Armen einen Teller Suppe gibt, wer sein Wort hält und auf wen man sich im Leben verlassen kann. Und natürlich verteidige ich meine Standpunkte, aber im Leben zählt für mich nur, was einer für ein Mensch ist.

        Jedenfalls ist die Legion ein regulärer Verband, es sind auch keine Spezialkräfte, die operieren auch nicht hinter feindlichen Linien, erst recht nicht in zivil.

        Und Wagner hat in Afrika genauso wenig verloren wie Executive Outcomes. Frieden schafft man nicht mit Waffen, gilt für die Ukraine, gilt auch für Afrika.

      1. @ phil:

        Ach ja, Sie waren ja der mit der billigen Polemik. Wenn Sie statt einem oder ein = schreiben, dann bin ich dumm. Und den Rest Ihrer Propagandarhetorik können Sie sich sonst wohin stecken.

        Keine Arme, keine Kekse.

    2. Sie schreiben :
      “Nicht alles was der Westen macht ist richtig, aber der Zeitgeist bzw. das Zeitgeschehen erklärt sich nur, wenn man akzeptiert, daß Rußland und China im Verbund den Westen auf allen Ebenen attackieren und das seit Jahrzehnten. ”

      Wen herrgottnochmal meinen Sie genau, wenn Sie vom “Westen” reden ?

      Für mich ist “Der Westen” die USA ; die paar US-Vasallenstaaten ( zu denen natürlich auch die BRD gehört ), zähle ich gar nicht mehr mit, weil die eh nichts zu melden haben.

      So gesehen ist ihr o.a. Satz eine völlig verkehrte Darstellung der Verhältnisse, in Wahrheit verhält es sich genau umgekehrt ( welcher Staat hat über 700 Militärbasen weltweit ? Welcher Staate stellt im NAZO-Ernstfall das oberkommandierende 4Sterne-Urinal ? )

  8. OFF Topic, konnte nicht wiederstehen. Ein bißchen Heiterkeit kann nicht schaden…
    Greta hat die Seiten gewechselt: https://www.youtube.com/watch?v=iTkhB4VTm1E

    Man kann ja schon heute Bildmaterial nur noch sehr schwer glauben, aber das…das wird noch schlimmer. Und dann Millionen/Milliarden von Menschen die das nicht durchschauen können. Gnade uns Gott!

  9. Die Angst ist durchaus berechtigt. Man hat gesehen wie schnell die Wagner Söldner sein können und nun befinden sie sich in Weißrussland und werden mehr statt weniger, auch ihre Ausrüstung wird erneuert. Nun besteht der rechtliche Umstand, dass sie keiner Regierung verpflichtet sind, sie sind also regierungsunabhängig, somit würde Russland nicht die NATO angreifen, sondern eine private Söldner Armee.

    Bei der Kampferfahrung und bei der Geschwindigkeit wäre die NATO nicht schnell genug. Zum einen hat die NATO in Europa ihre militärischen Möglichkeiten bereits aufgebraucht und zum anderen ist, wie im Blitzkrieg, die Geschwindigkeit der entscheidende Faktor. Die NATO braucht Monate, um effektiv sein zu können, dann ist der Kampf aber schon lange vorbei, da im Prinzip nur der Kopf in den Schlüsselstaaten besetzt werden müsste. Natürlich würde sich Wagner nicht lange halten können, sobald die NATO soweit ist, aber es würde einiges in der EU in Bewegung setzen und vermutlich die Demokratie vollständig abschaffen. Was wiederrum dazu führt, das sich die Bevölkerung irgendwann dagegen auflehnt und damit hätte Russland sein Ziel erreicht, in dem die eigene Bevölkerung dazu gebracht wird, die Faschisten zu bekämpfen.

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