Wagner-Chef Prigoschin bricht Putsch ab – Russland atmet auf

Prigoschin am Samstag mit seinen Milizen in Rostow.

Der Präsident Weißrusslands, Aleksandr Lukaschenko, erreichte am Samstagabend in Verhandlungen mit dem Chef der privaten Sicherheitsfirma „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, den Abbruch des vom Wagner-Chef geführten Militärputsches.  Zwischen der russischen Armee und den Aufständischen gab es im Sonnabend schwere Feuergefechte bei denen 15 russische Soldaten starben. Die Aufständischen schossen ein russisches Transportflugzeug und sechs Hubschrauber ab. Wer immer schon Putin stürzen wollte, lässt seiner Begeisterung jetzt freien Lauf. Der im westlichen Ausland lebende ehemalige Besitzer des russischen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, meint, man müsse „Prigoschin helfen“.

Die dramatischen Stunden in Russland sind vorbei. Die Menschen atmen auf. Doch es ist bisher unklar, warum der seit Monaten gärende Konflikt zwischen dem Wagner-Chef und der russischen Militärführung gerade jetzt in eine bewaffnete Auseinandersetzung umgeschlagen ist.

Prigoschin hatte seine Kritik an der russischen Führung in der letzten Zeit weiter gesteigert. Er erklärte, in den jetzt von Russland kontrollierten Gebieten im Donbass gäbe es massive Korruption. Außerdem behauptete der Wagner-Chef, es habe im Donbass seit 2014 zwar Schießereien zwischen den dortigen Anhängern der Volksrepubliken und der ukrainischen Armee gegeben, die Ukraine aber habe Russland nicht angreifen wollen. Diese Sichtweise widerspricht der offiziellen russischen Sichtweise, nach der die russische Invasion in die Ukraine stattfand, weil Kiew eine Invasion in die Volksrepubliken Donezk und Lugansk vorbereitete.

In den westlichen Medien wurde der Putsch mit großem Interesse und nur schlecht verhüllter Schadenfreude verfolgt. Der im westlichen Ausland lebende ehemalige Besitzer des russischen Öl-Konzerns Yukos, Michail Chodorkowski, brachte auf den Punkt, was wohl viele in den westlichen Eliten denken: „Alles was wir tun können ist, Prigoschin nicht dabei zu stören, das Regime Putin zu schwächen und wenn es die Möglichkeit gibt, ihm dabei zu helfen.“

 „Es soll kein russisches Blut vergossen werden“

Nach den Verhandlungen mit dem weißrussischen Präsidenten erklärte der Wagner-Chef via Telegram: „Jetzt ist der Moment wo es zu Blutvergießen kommen kann. Weil ich die Verantwortung dafür verstehe, dass russisches Blut vergossen werden kann, kehren wir mit unserer Kolonne um und kehren in unser Lager zurück, gemäß dem Plan.“

Lastwagen und Panzer der Wagner-Leute kehrten nach 200 Kilometern auf dem Weg nach Moskau um und fuhren Richtung Süden. Die Wagner-Panzer und gepanzerten Fahrzeuge wurden in der Nacht auf Sonntag aus dem Zentrum der Stadt Rostow am Don wurden abgezogen.

Die Anti-Terror-Maßnahmen in Moskau und anderen Städten wurden schrittweise zurückgefahren. Die Verfügung des Moskauer Bürgermeisters, dass am Montag nicht gearbeitet wird, bleibt aber bestehen.

Beltanews stellt den Vermittler Lukaschenko in den Mittelpunkt.

Nach Mitteilung von Dmitri Peskow, dem Sprecher des russischen Präsidenten, vereinbarte Lukaschenko mit Prigoschin, dass dieser nach Weißrussland übersiedelt. Ob der Wagner-Chef diese Vereinbarung einhält, muss sich noch zeigen.

Peskow erklärte, dass sich Lukaschenko und Prigoschin seit zwanzig Jahren kennen. Weißrussland war schon einmal der Exil-Hafen für eine gestürzte Polit-Größe aus dem postsowjetischen Raum. In Weißrussland lebte der 2010 durch einen Aufstand gestürzte Präsident von Kirgistan, Kurmanbek Bakijew.

Das vom russischen Ermittlungskomitee gegen den Wagner-Chef am Sonnabend eingeleitete Strafverfahren wegen der „Organisation eines bewaffneten Aufstands“, wurde nach Angaben von Peskow eingestellt.

 Was treibt den Wagner-Chef?

Doch es bleibt ein unguter Nachgeschmack. Unklar ist, woher Prigoschin den Mut nahm, seinen Marsch auf Moskau zu starten. Wer stand hinter ihm?

Waren es patriotische Kreise oder gar die „5. Kolonne“, also westlich orientierte Liberale in der russischen Elite, die von Unzufriedenen in Russland für alle Fehler im System verantwortlich gemacht werden? Nicht wenige Russen meinen, Putin trete zu schwach gegen die „5. Kolonne“ auf.

Oder ließ sich Prigoschin aus persönlichen Ambitionen zum Aufstand treiben, wie Wladimir Putin und auch Ramsan Kadyrow nahelegten?

Warum sprach Putin erst von „Verrat“, „Schlag in den Rücken“ und „unvermeidlicher Strafe“, will nun aber keinen der Wagner-Soldaten und auch nicht ihren Anführer vor Gericht sehen?

Offenbar zielten die harten Worte von Putin in seiner Fernsehansprache am Sonnabend vor allem darauf, die Aufständischen zur Aufgabe zu zwingen und die Sicherheit auf der Fernstraße nach Moskau und in den russischen Städten Rostow am Don und Woronesch wiederherzustellen.

Jetzt wo die Wagner-Leute aufgegeben haben, sind im Kreml offenbar politische Überlegungen dominant. So erklärte Putins Sprecher, gegen die Wagner-Soldaten würden „wegen ihrer Leistungen an der Front“ keine Strafmaßnahmen verhängt.

Delikat ist auch die Frage, wie der Tod von russischen Soldaten geahndet wird, die durch Kugeln der Wagner-Soldaten getötet wurden. Ein großer Teil der Toten sind Besatzungsmitglieder von sechs abgeschossenen Hubschraubern – darunter einem Ka-52-Aligator-Kampfhubschrauber und einem Il-18 Transportflugzeug.

Auf dem Telegram-Kanal von Prigoschin wurden am Samstagabend die verkohlten Überreste des im Gebiet Woronesch abgeschossenen russischen Kampfhubschraubers gezeigt. Die Besatzung der Maschine starb. Die Bildunterschrift im Prigoschin-Kanal lautete: „Der Hubschrauber wollte die Musiker beschießen.“ Mit den „Musikern“ sind die Wagner-Soldaten gemeint.

Wagner-Panzer in Rostow am Don. Screenshot: RT.ru

Unterschiedliche Reaktionen auf die Putschisten

In Rostow gab es in der Bevölkerung unterschiedliche Reaktionen auf die Besetzung des Stadtzentrums durch Wagner-Soldaten. In diesem Video vom Sonnabendnachmittag sieht man einen Zivilisten, der laut ruft: „Warum seid ihr hierhergekommen?“

Als die aufständischen Soldaten beim Abzug in Rostow ihre Lastwagen bestiegen, erklangen dagegen „Wagner, Wagner“-Rufe. Als Prigoschin in einem Jeep Rostow verließ, ließen es sich ein paar Jugendliche nicht nehmen ihm durch das Autofenster die Hand zu schütteln. Es war wohl mehr ein Hype. Ob diesen Jugendlichen die Tragweite des Putsches an der Grenze zur Ukraine klar war, möchte ich bezweifeln.

Warum kein Strafverfahren wegen des Putsches?

Dass das Strafverfahren gegen den Wagner-Chef wegen des Putsches eingestellt wurde, hat wohl zwei Gründe. Der Kreml will vermeiden, dass der Wagner-Chef so etwas wie ein Held der Unzufriedenen in Russland wird. Prigoschin ist Populist. Er versteht es, Emotionen zu erzeugen. Mit seinen Attacken gegen die russische Militärführung berührt Prigoschin eine wunde Stelle. Viele Russen verstehen nicht, warum die russische Armee nicht von Anfang an entschiedener gegen die ukrainische Armee vorgegangen ist und warum sie sich aus den Gebieten Kiew, Charkow und Cherson zurückgezogen hat.

Es gibt in der russischen Gesellschaft – vor allem im einfachen Volk – eine starke Stimmung, dass man gegen Korruption stärker vorgehen muss. Das ist einer der Gründe, warum Stalin in weiten Kreisen immer noch Ansehen hat und warum ein Teil der Gesellschaft, insbesondere die über 40-Jährigen, beklagen, dass der Einfluss der sogenannten „5.Kolonne“, also westlich orientierter Liberaler, im Machtapparat Russland noch immer groß ist. Aufgrund dieser Stimmung ist das Ansehen von Ramsan Kadyrow und Jefgeni Prigoschin hoch. Viele versprechen sich von ihnen wirksame Anti-Korruptions-Maßnahmen. Der gescheiterte Marsch auf Moskau wird das Image des Wagner-Chefs nicht völlig zerstören.

Geheimnisträger und erfahrene Militärs

Gegen Prigoschin strafrechtlich vorzugehen ist auch noch aus einem anderen Grunde riskant.  Er ist Träger militärischer Geheimnisse. Seine Einheiten kämpften nicht nur im Ukraine-Krieg, sondern auch in Syrien und Afrika. Zudem ist er von professionell ausgebildeten Militärs umgeben, die ihr Handwerk in der sowjetischen und später russischen Armee gelernt haben. Sich mit solch einer militärischen Formation anzulegen, kann riskant sein.

Dass Putin bewaffnete Einheiten erst als Verräter oder Feinde bezeichnet, sie dann doch wieder in die russischem Sicherheitsstrukturen integriert, ist übrigens nicht neu. Das Oberhaupt von Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, kämpfte im ersten Tschetschenienkrieg (1994 bis 1996) auf Seiten der Separatisten.  Heute ist er einer der treuesten Gefolgsleute des russischen Präsidenten. Soldaten der tschetschenischen Kampfeinheit „Achmat“ führen in der Ukraine gefährlichste Kampfeinsätze aus.

Vertikale oder horizontale Strukturen?

Im russischen Verteidigungsministerium sieht man jetzt wohl, dass man eine Katze aus dem Sack gelassen hat, die nur schwer wieder einzufangen ist. Das russische Verteidigungsministerium wollte in den letzten Wochen durchsetzen, dass alle privaten Sicherheitsfirmen zum 1.Juli Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterschreiben.  Der Wagner-Chef lehnte es ab, einen Vertrag zu unterschreiben.

Offenbar hat die russische Armee-Führung die Gefahren privater Sicherheitsfirmen in einem Staat wie Russland – wo die Machtstrukturen vertikal und nicht horizontal organisiert sind – unterschätzt. Die russische Militärführung müsste sich jetzt eigentlich die Frage stellen, ob es richtig war, nach US-Vorbild Privatfirmen Kampfaufträge zu übertragen und warum man nicht in der russischen Armee Spezialeinheiten für besonders gefährliche Einsätze aufgebaut hat.

Heftige Gefechte auf der Fernstraße M4 Richtung Moskau

Anlass des Putsches war nach Angaben von Prigoschin ein angeblicher Beschuss des Wagner-Lagers durch russische Flugzeuge. Der russische Geheimdienst FSB wies diese Beschuldigung zurück und sprach von einer „Informations-Provokation“.

Das Internetportal Ukraina.ru rekonstruierte  den Ablauf der Ereignisse am Samstag. Danach bewegte sich um drei Uhr nachts eine Militärkolonne der Wagner-Einheiten auf den Straßen des Gebiets Rostow. Um vier Uhr erklärte der Wagner-Chef, seine Kämpfer hätten einen russischen Hubschrauber, der sie angegriffen habe, abgeschossen. Um sechs Uhr morgens übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über den Stab des südlichen Militärbezirks sowie über Gebäude des Geheimdienstes FSB, der Polizei-Leitung und der Stadtverwaltung von Rostow am Don, um acht Uhr die Kontrolle über den Militärflughafen von Rostow. Zur gleichen Zeit wurde das Wagner-Zentrum in St. Petersburg von Sicherheitsbeamten durchsucht.

Um neun Uhr rief der russische Geheimdienst FSB für Moskau und das Moskauer Gebiet das Regime „Antiterroristische Operation“ aus. Um die Mittagszeit wurden in Moskau die Werbeplakate des Wagner-Einheiten entfernt.

Die russische Luftwaffe begann die Militärkolonne des Wagner-Bataillons, die sich auf der Fernstraße M4 Richtung Moskau befand, zu bombardieren. Die Kolonne war 4000-Mann stark und wurde von einem gewissen Utkin befehligt.

Im Gebiet Woronosch, das auf der Strecke nach Moskau liegt, kam es zu Schießereien zwischen Wagner-Soldaten und der russischen Armee. Am Samstagabend kam die Nachricht, die russische Luftwaffe habe eine Brücke beim Dorf Brodowoje im Gebiet Woronesch bombardiert. Damit wollte man angeblich verhindern, dass die Aufständischen die geschlossene Stadt Borisoglebsk-45 erreichen können, wo Atomwaffen lagern.

 „Haltet ein!“

Der Kreml tat alles, um den Putsch zu stoppen. Putin hielt eine harte Rede und sprach vom „Verrat am Vaterland“. Der ehemalige Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine und jetzige Oberkommandierende der russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte, Sergej Suworikin, wandte sich in einer Ansprache, bei der er seine Waffe in der Hand hielt, an die Wagner-Soldaten. Er erklärte: „Wir haben zusammen gesiegt, wir sind von einem Blut. Ich rufe dazu auf einzuhalten. Der Gegner wartet nur darauf, dass sich bei uns etwas zuspitzt.“ Noch sei es „nicht zu spät“, die Kolonne Richtung Moskau zu stoppen. Alle Probleme müssten friedlich unter Leitung des Oberkommandierenden der russischen Streitkräfte“, also Wladimir Putin, „gelöst werden.“

Mehrere russischen Gouverneure vom Fernen Osten bis Kaliningrad, riefen ihre Landsleute, die bei Wagner kämpfen, über Videobotschaften dazu auf, sich nicht an dem Aufstand zu beteiligen. Das Oberhaupt Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, erklärte, seine Männer seien bereit, den Aufstand niederzuschlagen.

Die russischen Regierungs- und Armeestrukturen müssen die Ereignisse jetzt aufarbeiten. Einfache Antworten wird es nicht geben. Eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der Ereignisse werden auch die russischen Medien und Telegram-Kanäle der politisch Interessierten und Militärblogger spielen.

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131 Kommentare

  1. Heyden lebt lange in Russland, hat aber die russisch/slawische Seele noch immer nicht ganz verstanden. Es ehrt doch den Sieger – das lehren viele Religionen, das Christentum, das nichtzionitische Judentum z. B., das der Sieger Gnade vor recht walten lassen sollte. Den Besiegten Pardon zu gewähren, ihn nicht weiter zu demütigen, seine Ehren achten, dafür zu sorgen, das auch der Besiegte sein Gesicht wahren kann, das ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

    Tat das nicht Putin? Vielen Russen hat das gefallen.

    Ich kann, obwohl ich schon zu lange hier lebe, noch immer nicht verstehen, warum Westler oft so rachsüchtig und rechthaberisch sind, obwohl dies ihre christliche Religion, an die viele noch heimlich glauben, diese Verhalten verurteilt?
    Aus einen Besiegten, dem man Gnade bewährt, Gnade vor Recht ergehen läßt, kann manchmal ein Freund werden, aus einen gedemütigten Feind wird im schlimmsten Fall ein Terrorist…..das sollte doch aus ganz pragmatischen Gründen verhindert werden oder nicht?

    Vielen Russen hat nicht gefallen, das deutsche Panzer wieder auf Russen schießen. Wenn jetzt die Westpresse das Vorrücken einer Söldnertruppe bejubelte und jeden Kilometer bis Moskau zählte, dann weckt auch das wieder üble alte Erinnerungen. Wenn den Deutschen dies alles egal ist, wie soll man das werten?

    1. Der Wertewesten ist alttestamentarisch bösartig. Hinzu kommt der Calvinismus, der Übervorteilung und Sozialdarwinismus heilig spricht und dem “Sieger” daraus eine “Auserwähltheit” konstruiert. Das hat absolut nichts mit Nächstenliebe und Menschenrechten zu tun.

      1. Das “Auge für Auge, Zahn für Zahn” ist das erste kodifizierte Recht, das endlose Blutfehden verhinderte, weil stets der Impuls waltet, zusätzlich zu strafen.

        Das würde ich im christlichen Umfeld eher der Mittelalterzeit und besonders der Inquisition zuschreiben.

        Biblische Moves mit Maximalstrafen wie die Sintflut sind kulturelle Aneignungen aus Erzählungen der Sumerer.

  2. Warum kein Strafverfahren wegen des Putsches?

    Ok ich versuchs mal..

    Russland ist jetzt nur knapp an einem Bürgerkrieg vorbeigeschrammt. Es wäre die ultimative Katastrophe gewesen. Es gibt kaum einen Krieg, welcher entsetzlicher ist als ein Bürgerkrieg. Der letzte Bürgerkrieg in Russland forderte immerhin mindestens 11 Millionen Opfer und auch empfindliche territoriale Verluste. In der heutigen Zeit hätte der Westen sich diese Gelegenheit auch wohl kaum entgehen lassen, und die NATO wäre unter dem Vorwand Atomwaffen vor dem Chaos zu sichern einmaschiert. Die Existenz Russlands stünde auf dem Spiel.

    Nach dem Gesetz, hat sich Prigozhin des Hochverrats schuldig gemacht. Nach dem Gesetz dürfte er den Rest seines Lebens mit Waldfällarbeiten in einem Straflager irgendwo in Sibirien verbringen, wenn er seine Festnahme überhaupt überlebte.

    Jedoch sind Gesetze und juristische Standards keine religiösen Dogmen und sind von Menschen geschrieben zum Zweck des Erhalts der staatlichen Stabilität. Wenn Gesetze in solchen Extremsituationen versagen, und nur das Gegenteil bewirken, dann kann es durchaus Sinnvoll sein eine Ausnahme zu machen. Wenn dadurch die politische Stabilität bewahrt und ein blutiger Bürgerkrieg vermieden werden kann, dann ist das nicht nur vertretbar, es ist sehr weise.

    Putin hat sowohl Stärke, als auch Weisheit unter Beweis gestellt. Durch die harten Worte bei seiner Ansprache, konnte er eine Spaltung des Militärs und Geheimdienstes vermeiden. Jegliches Zögern hätte eine solche Spaltung herbeiführen können, und offenbar spekulierte Prigozhin genau darauf. Aber weil Putin so entschlossen auftrat, hat sich die Armee, das Parlament und der Geheimdienst geschlossen auf seine Seite gestellt. Doch die Gefahr wahr noch nicht gebannt. Wir reden hier immerhin um eine sehr mächtige militärische Formation, die in Russland großes Ansehen genießt. Die Musikanten gelten als Helden, man vergöttert sie. Mit Aller Härte militärisch durchzugreifen, hätte eine Spaltung in der Bevölkerung bewirken können. Nun ist es Putin gelungen, mit Hilfe von Lukaschenko in der Rolle des Vermittlers Prigozhin zu überzeugen aufzugeben und ein Blutbad zu vermeiden. Der Preis dafür, war eine persönliche Sicherheitsgarantie für Prigozhin, entgegen des Gesetzes ja, aber das ist es in diesem Fall allemal wert gewesen. Letztendlich, sind wir mit blauem Auge davon gekommen.

      1. Naja, es wäre nicht sehr schlau von Putin sein Wort zu brechen. Putin ist eher nicht dafür bekannt rachsüchtig zu sein. Er ist da eher pragmatisch. Denke nicht, dass Prigozhin jetzt Putin fürchten muss. Schon eher sollte er sich vor seinen eigenen “Mitarbeitern” in Acht nehmen, die er ja irgendwo auch betrogen und benutzt hat, und dann im Stich gelassen um seinen eigenen Arsch aus der Affäre zu ziehen. Gerade bei Knastis verzeiht man so etwas eigentlich nicht.

    1. Wenn die Information richtig ist, telefonierte Herr Putin zuerst mit dem Präsidenten von Kasachstan und danach mit Weißrussland. In Kasachstan wurde gesagt, daß das eine inner Russiche Angelegenheit sei. Oder sagte der Präsident, er möchte kein Asyl für Prigoschin gewähren?
      Übrigens findet auch in China und anderen Staaten eine Reinigung von dubiosen ‘Einheiten’ statt.
      Viele Vermögende parken ihr Kapital in Singapur und weniger in westliche Oasen.
      Die häufig genannte ‘Zeitenwende’ muss um ihr Ziel zu erreichen, auch Elemente der Unruhe beseitigen oder zumindest Signale setzen zur Entschlossenheit das diese sich entsprechend verhalten.
      Was die Korruption angeht, diese ist allgegenwärtig, aber durch unkontrollierte Waffen Lieferungen um ein Faktor X erhöht. Selbst US Behörden geben zu, das die geleisteten Zahlungen Lücken aufweisen.
      Vielleicht ist das ein benutztes Theater um danach die grauzonen zu bereinigen.
      In D und EU wird auch einiges zur Korruption kommuniziert, was bleibt denen auch anderes übrig?
      In Russland ist immerhin noch stabil, wie sieht der politische Horizont im Westen aus?

    2. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Prigoschin ernsthaft glaubte, mit seinem Putsch Erfolg haben zu können.

      Gerade bei den Westorientierten wird Prigoschin eher keine Unterstützer gehabt haben. Chodorkowski ist ein tödlich Gekränkter, die nur noch in der Kategorie “Was schadet Putin” denken kann und vermutlich auch jubeln würde, wenn eine Leninistische Arbeiterpartei auf die Straße gehen würde.

      Man sollte schauen, was Prigoschin jetzt in Weißrussland macht. Ich halte es durchaus für möglich, dass das eine theatralische Truppenverlagerung war, die verhindern sollte, dass Weißrussland sofort unter noch größeres West-Sanktionsbombardement gerät.

      1. @Müsli: das sehe ich genauso; sollte es eine verdeckte Truppenverlegung für einen Angriff vom Norden auf die Westukraine sein, dann bleibt Belarus de jure halbwegs weiterhin aus dem Krieg raua und die Verlegung ist unverfänglich (von allen denkbaren Optionen am unverfänglichsten) erfolgt, unter den sehenden, aber blinden Augen der NATO.

    3. “Jedoch sind Gesetze und juristische Standards keine religiösen Dogmen und sind von Menschen geschrieben zum Zweck des Erhalts der staatlichen Stabilität. _Wenn Gesetze in solchen Extremsituationen versagen_, und nur das Gegenteil bewirken, dann kann es durchaus Sinnvoll sein eine Ausnahme zu machen. Wenn dadurch die politische Stabilität bewahrt und ein blutiger Bürgerkrieg vermieden werden kann, dann ist das nicht nur vertretbar, es ist sehr weise.”

      1. Nicht die Gesetze haben versagt, sondern dein “weiser” Putin hat nicht über die nötigen MACHTMITTEL verfügt, um die Gesetze durchzusetzen.
      Die Meuterer sind auf der Autobahn M4 (Rostow Moskau) ungefähr von Kamenetsk Schachtinskij aus ca. 600 km nach Norden gefahren ohne auf ernsthafte Gegenwehr zu treffen.
      Bei Solowjew live wurde im nachhinein beruhigt, dass ja die sich Richtung Moskau bewegenden Kolonnen der Meuterer nur über etwa 9 Panzer verfügt hätten, mit denen die bei Moskau stationierte 4. Kantemirow-Panzerdivision locker fertig geworden wäre. Nur ist diese Division dummerweise in der Ukraine im Einsatz und niemand weiß genau, welcher Teil der Division sich noch in der Moskauer Kaserne befindet.
      Aufgefahren sind die Panzer dieser Division jedenfalls nicht. Auf den Zufahrtstraßen war nur leicht bewaffneter Speznaz und Rosgwardija zu sehen.

      2. Was haben eigentlich die dafür zuständigen Geheimdienste FSB und GRU getrieben? Prigoschin hat über Monate den Konflikt mit der Armeeführung öffentlich (!) eskaliert, so dass sich alle Beobachter gefragt haben, was da eigentlich los ist und wieso das zugelassen wird. Das Mindeste wäre in dieser Situation gewesen, die Wagnertruppe einer intensiven geheimdienstlichen Beobachtung zu unterziehen, um auf eventuelle Zwischenfälle vorbereitet zu sein.
      Was offensichtlich nicht geschehen ist.

      3. Wieso hat man eigentlich einem Mann, der als 20-jähriger Wiederholungstäter (!) u.a. wegen bewaffneten Raubs zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde und der jedem unvoreingenommenen Russen als “Ugolownik” erscheint (schon allein wegen seiner Wortwahl), schwerste Waffen in großem Umfang zur Verfügung gestellt und eine Privatarmee mit einem großen Anteil Krimineller aufbauen lassen, für die es noch immer keine rechtliche Grundlage gibt?
      Man hat auf diese Weise einen weiteren “Warlord” geschaffen, so als wäre nicht schon der “Warlord” Kadyrow eine andauernde Belastung.

      Es kann doch jeder sehen, dass Russland trotz oder wegen 23-jähriger Putinscher Präsidentschaft kein “normaler” bürgerlicher Staat geworden ist. Wie man allein im Hinblick auf diese Tatsache Putin loben kann ist mir schleierhaft.
      Entschuldigung, aber der russische Staat hat tatsächlich deutliche Anzeichen eines Gangsterstaats. Ja, in der Ukraine sieht’s deutlich übler aus (bereits vor dem Krieg), aber das sollte den Russen nur ein schwacher Trost sein.

      1. Konstruktive Kritik ist willkommen, und ich gebe dir da auch recht, dass diese Situation eine Menge Fragen aufgeworfen hat und ein öffentlicher Diskurs sowie eine Aufarbeitung mit entsprechenden Rückschlüssen und Konsequenzen gezogen werden müssen. Aber ich bin sicher, dass das auch stattfindet.

        Nicht die Gesetze haben versagt,

        Die Gesetze versagen in dieser Situation in dem Sinne, dass sie eigentlich erfordern würden die Putschisten mit Aller Härte zu verfolgen und zu bekämpfen. Das ist hier eine besondere Situation als im Vergleich z.b. zum Putschversuch in der Türkei, welcher daran scheiterte, dass die Putschisten kaum bis gar kein Verständnis bei der Bevölkerung hatten. Hier haben wir es bei Wagners mit einer Truppe zutun die bei der Bevölkerung großes Ansehen genießt.

        Würde man stur streng nach Gesetz handeln, und ein Blutbad beginnen, wäre ein Bürgerkrieg kaum zu vermeiden gewesen. Ein großer Teil der Bevölkerung hätte dafür überhaupt kein Verständnis und würde sich auf die Seite der Wagners stellen.

        Ich bin der Meinung, diese Krise, unter diesen konkreten Umständen, hätte anders nicht besser gelöst werden können als durch Verhandlungen, auch über das Gesetz hinweg.

        Dennoch ist es natürlich berechtigt sich zu fragen wie es dazu überhaupt kommen konnte, welche Fehler gemacht wurden und was getan werden muss. Meiner Ansicht nach war vor Allem der ungeklärte rechtliche Status der PMC Wagner eine der Hauptursachen und natürlich, dass man sie überhaupt so mächtig werden ließ. Ich bin der Meinung so etwas darf nicht sein, dass es eine Privatarmee im Land gibt deren Status rechtlich ungeklärt ist. Du hast schon recht, das stellt grundsätzlich das staatliche Gewaltmonopol in Frage, und ich habe das auch schon lange vor dem Putsch als bedenklich gefunden und in Gesprächen in Russland kritisiert. Aber wie gesagt, dumm ist nur Derjenige, der stur bleibt und aus Fehlern nicht lernt.

        1. Das Gesetz wird ausser Kraft gesetzt, wenn ein Unternehmer über das Militär gestellt wird. Das Militär würde dann beide wegputschen.

  3. Dank an den nüchternen Heyden, der auf Spekulationen verzichtet und bei den gesicherten Fakten und naheliegenden Schlüssen daraus bleibt.

    Die Enttäuschung der Westler wird noch zunehmen, sie haben insgeheim wohl stark auf Prigoschin ‘gesetzt’, eventuell sogar versucht nachzuhelfen. Langsam aber sicher gehen ihnen die Optionen aus, schliesslich werden sie vor der Entscheidung stehen, sich offiziell direkt zu beteiligen, oder die Niederlage einzugestehen. Letzteres würde wohl zu einer Destabilisierung in den eignen Ländern führen, eine unangenehme Vorstellung. Schwierig.

    1. Jo, anscheinend hat auch der Musterdemokrat aller russischen Oligarchen (und enger Freund von LibMod Beck) Chodorkowski zur Unterstützung Prigoshins aufgerufen.

    2. und plötzlich ist aus dem vom westen gehassten menschenrechtsverbrecher ein demokratischer hoffnungsträger gebastelt

      naja fast^^. dieser kelch, mit dem elch, ist zum glück vorübergezogen.

      “Langsam aber sicher gehen ihnen die Optionen aus”
      ich hab gedankenverloren “optionen” mit “oppositionen” ersetzt 😀

  4. Putin hat einen glänzenden Sieg errungen. Das Gegeifere in den westlichen Medien ist einfach lächerlich. Falls es stimmt, dass westliche Geheimdienst von diesem Plan Prigoschins wussten, dann wusste es Putin sowieso. Putin hat sein Ziel erreicht. Wagner wurde in Russland ausgeschaltet und kann strategische Planungen nicht mehr stören. Vor allem geht es aber um die Möglichkeit, einen Waffenstillstand abzuschließen. Dem hätte Wagner durch ständige Übertretungen einen Riegel vorschieben können. In diesem Sinn lassen sich auch die Äußerungen Prigoschins interpretieren, dass das russische Kriegsministerium gravierende Gebietsverluste verschweige. Er wollte wohl andeuten, dass die Regierung bereit sei, Gebiete im Rahmen eines Waffenstillstands zu verschenken. Das russische Heer wurde durch die Übernahme der Söldner gestärkt. Für die ukrainischen Soldaten, die sich Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lage durch innere Kämpfe in Russland gemacht hatten, bedeutet dieser Abschluss eine herbe Enttäuschung und löst Demotivation aus. Die Russen denken, was sie schon lange denken, dass Putin wieder einmal gezeigt hat, was er für ein schlauer Fuchs ist.

    1. “Gebiete im Rahmen eines Waffenstillstands zu verschenken”

      Welche denn? Gebiete, die nach russischer Auffassung nun (wieder) zu Russland gehören und laut Verfassung nicht abgegeben werden dürfen?

  5. CNN: US intelligence analysts said they expected more bloodshed in Moscow and they were surprised the Russian military didn’t do a better job of confronting Wagner troops.

    Zum Glück für uns haben wir die Erwartungen Washingtons nicht erfüllt. Das Szenario, das bei der Lösung der Krise erreicht wurde, hat unsere Feinde eindeutig enttäuscht.

  6. Warum keine Bestrafung, Pragmatismus.
    Alles ist besser als zwei Wochen Krieg in den eigenen Städten.
    War nach der Eskalation schon beachtlich, wie das Gewaltpotenzial plötzlich weg war.
    Wird aber Probleme in der Zukunft bringen.
    So in der Art Prigoschin darf ungestraft putschen, ich soll aber in den Knast, weil ich meinen vorgesetzten Offizier eine gesemmelt habe.
    Die toten russischen Soldaten werden mit Sicherheit auch noch ein Thema.

  7. “Doch es ist bisher unklar, warum der seit Monaten gärende Konflikt zwischen dem Wagner-Chef und der russischen Militärführung gerade jetzt … “

    Wenn es denn “unklar” ist, warum ist es dann von Belang oder soll es sein? Warum soll nicht – zumindest vorerst – reichen, daß die Deadline vom 1. Juli näher rückte?
    Geraune? Wozu?

    Unklar ist, woher Prigoschin den Mut nahm, seinen Marsch auf Moskau zu starten.

    Wieso soll das unklar sein? Er vergab den Titel “Gerechtigkeitsmarsch” und konnte dahinter wieviel Kämpfer versammeln? 7000? 8000? Also geht es, wenn es um “Mut” geht, nicht (nur) um Prigoschins Mut und die Leutz waren mehr oder minder überzeugt, für eine “gerechte Sache” zu marschieren.
    Später im Text räsonniert Heyden, die Leutz repräsentierten eine sehr zählende militärische Macht und obendrein:

    Der Kreml will vermeiden, dass der Wagner-Chef so etwas wie ein Held der Unzufriedenen in Russland wird … Mit seinen Attacken gegen die russische Militärführung berührt Prigoschin eine wunde Stelle.

    Das ist eine zureichende Erklärung, wenn sie denn stimmt, vere? Folglich ist:

    Wer stand hinter ihm?

    … abermals Geraune, verschwörungstheoretisches, das nichts weiter transportiert, als die Parteilichkeit des Autors für die russische Staatssicherheit, womit ich bei

    Putsch, Putschisten

    bin. Woher nimmt der Autor die Autorität, oder den “Mut”, etwas zum Putschversuch zu deklarieren, was nach Aussage der Protagonisten keiner sein noch werden sollte?? Und was auch die zuständigen Organe, nämlich Putin und der FSB, nicht zum “Putschversuch” deklariert haben?
    Womit ich bei “Schoigu”, bzw, der Abwesenheit von “Schoigu” im Text bin. Er war der Angeklagte im “Gerechtigkeitsmarsch”, sein Amt war das Ziel, seine Ablösung war die Forderung.
    Totaler Blackout bei Heyden.
    Russische Zensur bei Overton? Doch wohl nicht, gelle?

    Mittelbar bin ich damit angelangt bei

    Delikat ist auch die Frage, wie der Tod von russischen Soldaten geahndet wird

    Für den Beginn der Feindseligkeiten gibt Heyden eine Timeline:

    Um vier Uhr erklärte der Wagner-Chef, seine Kämpfer hätten einen russischen Hubschrauber, der sie angegriffen habe, abgeschossen. Um sechs Uhr morgens übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über den Stab des südlichen Militärbezirks … (usw usf)

    Gab es um 4 Uhr denn einen Feuerbefehl? Wer hat ihn gegeben? Warum? Mit welchem taktischen Zweck, wenn da eine Kolonne von Minimum 6000 schwer bewaffneten Leuten unterwegs war??!
    Nach den von Heyden gegebenen Fakten hat es sich beim Abschuß des ersten Hubschraubers “arguably” um Selbstverteidigung gehandelt! Und wie steht es um die anderen Abschüsse?
    Die ganze Geschicht ist weder so “unklar”, noch so “klar”, wie Heyden es mit allen rhetorischen Mitteln hinstellen will.

    Ich will Heyden nix Böses. Ich wollte nur halbwegs deutlich vorstellen, was dies für ein Artikel ist!
    Was ich zu der Sache zu sagen habe, werde ich nicht zum Ärger aller Foristen wiederholen und ich habe den Postings, in denen es steht, auf der Grundlage dieses Artikels rein gar nichts hinzu zu fügen.

    1. Shoigu hat sich seit dem Beginn der Revolte noch gar nicht öffentlich blicken lassen und noch überhaupt nicht dazu gesagt. Das wird der Grund dafür sein warum auch Heyden nichts zu seiner Person sagen kann.
      Bemerkenswert ist es aber schon, und so manche in Russland fragen sich schon: Wo ist eigentlich Shoigu?

      1. “Verrat am Vaterland”, wer konkret wurde nicht benannt. Das die Mehrheit über die 5. Kolonne unzufrieden ist, wurde im Artikel erwähnt. Und wie kriegt man dies raus, als Ex-KGB Mann? Spielen wir mal einen Putsch und schauen wir mal wer da so alles dafür ist und warum? Vielleicht lässt sich so die 5. Kollone klar und deutlich identifizieren? Oder wie könnt Ihr euch erklären das Prigoschin oder Wagner nie namentlich genannt wurden und Sie auch keine Straffen zu befürchten müssen?

    2. update: Shoigu ist wohl wieder aufgetaucht. Wurde in einem Video gezeigt wie er eine Inspektion eines Kommandostabs in der Ostukraine durchführt. Aber hat sich noch nicht zum Putschversuch geäußert.

  8. Seltsam – bleiben nur Spekulationen zurück, und die Tatsache das noch jedem Krieg, ging wohl durch die James-Bond-Action-Filme im letzten Kalten Krieg, die nichts mit der Geheimdienstrealität zu tun haben sondern eine fiktive Filmrealität sind, ein geheimer Krieg im Verborgenen – eben ein Geheimdienstkrieg neben der offenen Konfrontation an der Kriegsfront einherging. Das war in beiden Weltkriegen nicht anders, und ist heute, bei Putin und Biden, auch nichts anderes – Jetzt darf nur geraten werden welcher Geheimdienst wohl Prigoschin zum “!Putsch” aufgestachelt hat. Kleiner Tipp, angeblich soll es bei Bachmut, zwecks “Gefangenenaustausch” frontübergreifende Kontakte (zu wem den wenn nicht zu einer geheimdienstlichen Gegenseite?) gegeben haben, da läßt sich schnell noch eine Aktion nebenher, im Verborgenen, starten – z.B. Prigoschin auf ein geheimes Treffen mit dem SBU, einem anderen Geheimdienst, oder sogar der CIA, einzuladen…..oder jemanden aus seiner Truppe, der Prigoschin gut kennt…..

    Die Zeit, und wenn es Jahre geht bzw. es dann noch Menschen gibt wo die Wahrheit erkunden können, wird zeigen, ob ich recht habe, und ich bleibe dabei, auch aufgrund historischer Beispiele aus dem 2. Weltkrieg, dass jedem offenen Fronteinsatz ein Krieg im geheimen nebenher ging – woher ich das so genau ahnen kann? Ich hab mich, als ich noch ein Jungspund, und kein Rentner, war für eine Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Dienst in Pullach – beim Bundesnachrichtendienst (BND) interessiert – zum Glück wurde daraus nix, wer weis bei welchem (geheimen) Einsatz ich heute aktiv wäre…..

    Putin soll auch ein begnadeter Schachspieler – aus einem russischen Geheimdienst bevor er in die Politik ging – sein, also kann es auch eine von Russland abgesprochene False-Flag-Aktion sein…..der Rest darf auch spekuliert werden, und entgegen den westlichen Medien, die gar nicht wissen was die mit der dümmlichen “Dämonisierung des russischen Volkes”, statt nur Putins, betreiben, wundern sich noch über den neuen, sehr festen Zusammenhalt in Russland – wäre es anders hätte der “Putsch” Erfolg gehabt, aber so ist es wie es ist, und Russland ist für den “Wertewesten” endgültig verloren gegangen….übrigens so eine Dämonisierung eines “Volkes” kennen wir in Deutschland ja auch – “die slawischen Untermenschen” zu denen auch die Großväter vieler Ukrainer/-innen gehören, da können die noch so viele Nazi-Symbole zeigen für Hitler waren die “slawische Untermenschen”, anders ausgedrückt menschlicher Abschaum…..das sollte jeder Ukraine-Fan hier mal, wenn er in sich geht, bedenken, da die Ukraine auf “falsche Freunde” setzt, die anderes im Sinn haben als Selenskij zu helfen…..deren Ahnen die noch als “slawische Untermenschen” betrachteten, und demenstprechend ermordeten, zwangsarbeiten – oder andere Kriegsverbrechen an denen begehen ließ…..

    Zynische Grüße
    Bernie

  9. Sorry, wollte noch schreiben “Remember Nordstream” – die Sprengung von Nordstream erfolgte doch auch zum Ende einer Nato-Gross-Übung in der Ostsee- Die aktuellen Vorgänge um den angeblichen Putsch von Prigoschin, und seiner Wagner-Söldner zum Ende von Air Defender 2023,; der letzten Übung der NATO und USA, und während einer angeblichen ukrainischen Großoffensive, sind auch so ein seltsamer, zeitlicher Zusammenhang 🙄

    Ob das alles wirklich nur Zufall ist?🤔

    Interessant übrigens auch hier das laut dröhnende Schweigen von Selenskij, Melnyk, und er üblichen ukrainischen Großmäuler in diesem Fall 😉

    Ist das euch nicht auch schon aufgefallen?🤔

    Gruß
    Bernie

    1. Die ukrainischen Großmäuler schweigen zu diesem Vorfall überhaupt nicht, sondern kommentieren, aus Ihrer Sicht, ganz offen, ihre “Variante” der Darstellung. Das würde dir auffallen, wenn du einmal dir ukrainische Presse – welche natürlich massiv zensiert wird – auch nur anschauen schauen würdest.

      “Das Flase-Flag” Geschreie ist nicht nur ermüdend und dumm, sondern zeigt, die eigene Oberflächlichkeit, mit der man selbst am durch die Welten ballert. Aktuell ist die ukrainische Kriegs-PR mit seinen Nazis übervoll von “Einschätzungen” zur Meuterei: von Kommentierungen des Chefschauspielers, von der Spiegelung ihrer ISW Kriegs-PR Bude usw.

      Aktuell verbreitet die ukrainische Kriegs-PR, die vom ehemaligen Generalstabschef Großbritanniens, von General Richard Dannatt zum Umsturz verbreitete Märchen, wonach die Meuterei nur eine Flase-Flag-Umgruppierung gewesen sei, damit der Wagner-Volksgenosse gemeinsam mit Belarus aus Belarus Kiev von Norden her wieder angreifen wolle (was hier auch ganz freudig breitgetreten wurde).

      https://www.pravda.com.ua/news/2023/06/25/7408477/

      Dazu hauen die ukrainischen Nazis das nächste Kriegs-PR-Märchen aus Polen in den Ring, wonach die ganze Aktion von Putin geplant wurde, um Belarus, welches alles vermeidet, um aktiv mit eigenen Truppen entsenden zu müssen, zu einem Kriegsbeitritt mit dieser Aktion zu bewegen. Dieses Märchen hätte der ehemalige, stellvertretende Generalstabschef von Polen General Leon Stanisław Komornicki im polnischen Radio erklärt.

      Der Junge, der ursprünglich seine militärische Laufbahn im kommunistischen Polen durchlief, nach der Wende der große NATO-Kumpel mit dem Posten des stellevertretenden Chef der Generalsstabes war, ist in Polen heute feiner Volksgenosse der transatlantischen NATO-Vereinigung “Stowarzyszenie Euro-Atlantyckie (SEA)”

      https://bykvu.com/ua/bukvy/polskyi-heneral-dii-pryhozhyna-buly-pid-kontrolem-putina/

      1. @berlineratz

        Danke für die überaus interessanten Hinweise, wusste ich so nicht.

        Übrigens wie ich gestern schon hier schrieb ich hörte zum ersten Mal von den Vorgängen in Russland über einen polnischen Geheimdienst, der das den Mainstreammedien warm serviert hatte – mir dem Hinweis, dass man “die Sache beobachten würde, um entsprechend darauf reagieren zu können” – auch interessant, und man kann es nicht oft genug wiederholen – noch in jedem Krieg gab es auch Geheimoperationen bzw. einen überaus schmutzigen Agentenkrieg, und Putin das sei noch erwähnt ohne ihn zu bezichtigen, ist gelernter Ex-KGB-Agent – insofern hat er souverän auf diesen “Söldner-Putsch” reagiert, und ist keineswegs geschwächt wie unsere wertewestlichen Auguren und Seher gerne hätten – das Gegenteil ist der Fall, und wer neutrale Medien, außerhalb des deutschen Mainstream liest, z.b. aus der Schweiz, der weiß das auch sicher.
        Gruß Bernie

      2. “Flase-Flag-Umgruppierung”

        Naja. Die Wagner-Soldaten waren tatsächlich Wagner-Soldaten, würde ich sagen.

        Aber was Prigoschin zu diesem Marsch auf Moskau veranlasste, gibt schon zu denken, da er nicht dafür bekannt ist, militärischen Hirngespinsten hinterher zu hängen, und eigentlich weiß, wo er hin will.

        1. @Müsli zum Fest

          Weltwoche Daily Deutschland ein Begriff? Nein, dann hier mein Tipp:

          [….]AfD-Wahlsieg: Deutschlands Infrastruktur verrottet, aber Medien beleidigen lieber die Wähler – DE
          ….
          Karatekämpfer Putin schaltet seinen blindwütigen Gegner Prigoschin ohne Blutvergiessen aus….[…]”

          Link:

          https://www.youtube.com/watch?v=i9xoVlP3xws

          Teile nicht alle Ansichten von Roger Köppel, aber seine Ansichten über das “Söldnerunwesen”, dass eben keine reguläre Armee ist, und deswegen auch keine Unterstützung im “russischen Volk” hat halte ich für überaus nachdenkenswert.

          Interessant auch sein Hinweis auf einen Klassiker der russischen Literatur von Leo Tolstoi “Krieg und Frieden”, und die Ausführungen Köppels über diesen Text aus der Zeit als Napoleon Bonaparte in Russland scheiterte……nur soviel, die Russen wurden von Westeuropa schon immer unterschätzt, ebenso wie die “russische Seele”, die widerstands- und anpassungsfähiger ist, wie viele Eroberer lernen mußten, die probierten in den letzten 300 Jahren Russland zu erobern….

          Gruß
          Bernie

          Gruß
          Bernie

  10. Mittlerweile frage ich mich inwieweit die freien Blogger und Schreiberlinge a la Heyden, Lipp oder, besonders liebedienerisch, Thomas Röper sich bei ihrer Berichterstattung in der noblen Kunst der Selbstzensur üben. Immerhin, wenn auch mehr am Rande, wurde in diesem Bericht der Herr Utkin erwähnt. Der entsprechende Wikipediaeintrag dürfte zwar sehr tendenziell ausfallen, trotzdem gibt er etwas preis.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Walerjewitsch_Utkin
    Die Ausbildung und der berufliche Werdegang des Herren Utkin, nebst seinen Verbindungen zum geheimeren Staat Rußlands lassen den begründeten Verdacht aufkommen, daß hinter der Fassade des großsprecherischen, primitiven Söldnerambientes, repräsentiert durch Herrn Prigoschin, strategisch effektiv gehandelt und geplant wird.
    Was auch von Interesse sein könnte ist der vermeintliche Vorstoß der Wagners auf das Atomwaffenlager Borisoglebsk-45. War er erfolgreich oder nur eine angenommene Bedrohung?
    Was genaues weiß man scheinbar nicht und die Vernebelungs- und Desinformationskampagnen nehmen als Selbstläufer Fahrt auf. 😉😉😉

    1. Ja, beide erwähnte Tatsachen, dass der kommandierende Offizier, der die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Kolonne auf Moskau mit seinen ca. 4000 Mann anführte, der “berühmte” Volksgenosse Utkin gewesen sein soll, die dazu ein Atomwaffenlager mitnehmen wollten, sind ebenso interessant, wie der Umstand, dass die von den Putschisten abgeschossenen russischen Hubschrauber und das russische Flugzeug wahrscheinlich durch das in der Kolonne mitgeführte Panzir – SA-22 Greyhound vom Himmel geholt worden ist (irgendwo gab es eine Kurzmitteilung dazu).

      Ein politischer Indikator für die nächsten Wochen dürfte sein, wer und ob die Volksgenossen aus der Wagner-Meuterer-Bude weiterhin aus Belarus über ihre Telegramm-Kanäle kommentieren können. Ich vermute, Belarus nimmt denen das Spielzeug weg oder übernimmt über dessen KGB selbst die Kanäle zur auslaufenden Kaltstellung.

  11. Bei Anne Will
    https://daserste.ndr.de/annewill/videos/Machtkampf-in-Russland-Verliert-Putin-die-Kontrolle,annewill8028.html
    Wurde gestern auch über folgendes Szenario diskutiert.
    Wenn Russland das Atomkraftwerk in Saporischschja sprengt (vermutlich egal ob es die Ukraine sprengt) soll die NATO mit aller Härte zurückschlagen (Nuklearschlag?). So Masala und Roderich Kiesewetter.
    Vermutlich wird bereits etwas geplant und man wartet nur noch auf einen Anlass. Na dann gute Nacht
    ———————————————————————————————–
    Russland und der Einsatz von Atomwaffen
    RT berichtet https://de.rt.com/meinung/173586-wenn-ukraine-konflikt-seinen-bisherigen/
    ————————————————————————————————

    1. und das vor den Hintergrund, einer in Nuancen aber bedeutenden, geänderten Sichtweise der Nato. Vergleicht man die heutigen offiziellen Verlautbarungen der Nato zum Desaster in der Ukraine mit denen der letzten Wochen, so fällt eine andere Wortwahl und Sichtweise auf.
      Stoltenberg war lange nicht mehr am Mikrofon. Statt dessen kramen die Atlantiker den Rasmussen wieder aus. Die US Verantwortlichen sagen damit, dass es allein Sache der Mitgliedsstaaten war und ist, wie die Eskalationsspirale gedreht wird.
      Mit anderen Worten die US seilen sich ab und überlassent die “Restkacke” den Vasallen. Wenn die deutschen “Barrasköppe” rechnen, dass eine “Teilnahme an den Atombombe” und ein Schutzschild der US gewährleistet ist, macht diese Mischpoke die Rechnung ohne den Wirt.

      1. ich weiß zwar nicht wie man disen scheiss bei will et al auch nur 5min erträgt, aber 5 minuten in etwa waren es, danach hatte ich durchfall.
        was da geLALLT wurde dürfte der teifpunkt detuscher diskussionsunfähigkeit gewesen sein. ich weiß zwar von etlichen transatlantikern in regierung und parlament, aber deise runde war da eher im sehr eignen deutschen saft gar geworden. da wurde aus demn nähkästchen geplaudert wie man den slawischen “untermensch” für seine unverfrorenheit im 2-weltkrieg zu gewinnen noch zu bestrafen gedenkt…hier sprach sich der germanische herrenmensch von der seele, was in treibt.
        dazu musste nur mal kurz ein druchgeknallter ukrainischer kokser den offensichtlich völlig fanatisierten text seiner naziherrchen von der atomaren verseuchung durch die russen – die das akw mit truppen absichern – zum besten geben. diese leute gehen fürs kleingeld der fürsten über leichen, wahrheit und geist…

          1. “welche Leute sitzen da in den Redaktionsstuben”

            Nunja, beim ehemaligen Nachrichtenmagazin war ja bereits zu lesen, dass Auschwitz von der “amerikanischen Armee” befreit wurde!

      2. Dafür hat Biden Scholz vermutlich zum militärischen Führer Europas geadelt.
        Scholz zumindest scheint sich in der Rolle des Führers wohlzufühlen und wir dürfen das dann ausbaden.

    1. Das ist jetzt natürlich eine Demonstration der Macht.
      Gestern wurde in Russland schon spekuliert Prigozhin hätte seine Absetzung erreicht. Oder sogar, dass sogar in Wirklichkeit Shoigu hinter dem Putschversuch gestanden haben soll. Es dürfte klar sein, dass Shoigu hier präsentiert wird um diesen Gerüchten zuvorzukommen und zu zeigen: Er ist bei der Arbeit, Alles unter Kontrolle. Prigozhin hat verloren.

      Ich bin jedenfalls weiter gespannt auf Shoigus Kommentar zum Putschversuch.

  12. Auszug Wikipedia:
    “Ein Putsch oder Staatsstreich ist eine meist gewaltsame und überraschende Aktion von Angehörigen des Militärs oder paramilitärischer Organisationen und/oder einer Gruppe von Politikern mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen und die Macht im Staat zu übernehmen.”
    Prigoschin hat nichts anderes vor, als seinen persönlichen Hass auf Shoigu und Gerassimov freien Lauf zu lassen.
    Die Fahrt von Rostov am Don nach Moskau dauert für einen geschlossenen Militärkonvoi mindestens 20 Stunden.
    Wo tanken und essen unterwegs? Einmal an der Lukoil-Tanke?
    Sorry, haben sie zufällig 30.000 Liter Sprit vorrätig und eventuell noch 40.000 belegte Brötchen?
    Und dann auf dem Roten Platz Showdown a la High Noon?
    Anscheinend ist den Wagners und selbst Prigoschin sehr schnell ein Licht aufgegangen.
    Der Mann ist seit Monaten nervlich ein Wrack wie seine unzähligen Telegram-Botschaften beweisen.
    Putsch, ja, ne, ist klar.

    1. “Die Fahrt von Rostov am Don nach Moskau dauert für einen geschlossenen Militärkonvoi mindestens 20 Stunden.
      Wo tanken und essen unterwegs? Einmal an der Lukoil-Tanke?”

      Die Meuterer sollen zwischenzeitlich bei Woronesch ein Treibstofflager “requiriert” haben. Entsprechende Aufnahmen kursierten auf Telegram. Ja, die Meuterei war lange vorbereitet. Nachforschungen über Treibstofflager hatte man angestellt.

      Und was spricht denn gegen den Besuch von Lukoil-Tankstellen an der M4-Autobahn, die sie befuhren?

      1. “Ja, die Meuterei war lange vorbereitet. Nachforschungen über Treibstofflager hatte man angestellt.”

        Wie lange, schätzt du, braucht ein “Russe”, sein Mobile zu bedienen, um Adressen und Routen heraus zu finden? Einen Tag? Zwei Tage? Oder muß er erst Telefonbücher und Karten requirieren?

        1. Suchen Sie doch einfach mal selbst per Mobile in Deutschland nach Treibstofflagern, wenn es Sie interessiert, wie lange man braucht, um das herauszufinden.

          Haben Sie sich das “Beweisvideo” der Prigoschin-Truppe wenigstens mal angeschaut?

          Die Behauptung Prigoschins lautete, dass am Samstag in der Abenddämmerung (Video!) – also vermutlich gegen 22.00 – ein “Raketenangriff” auf das anscheinend irgendwo in der Gegend Lugansk befindliche Feldlager der Meuterer stattgefunden habe. Den angeblichen Angriff habe man eindeutig den russischen Truppen zuordnen können.
          Also habe der “Kriegsrat” getagt und die Kommandeure hätten beschlossen, sich Schoigu und Gerassimow “zu schnappen”.

          Gegen 3:00 Uhr, so ist rekonstruiert worden, seien die Kolonnen losgefahren. Ein Teil und zwar der kleinere, ist auf der M4-Autobahn nach Süden Richtung Rostow gefahren und dort im Morgengrauen angekommen. Der größere Teil hat auf der Autobahn den Weg nach Moskau genommen.
          Beide Abteilungen wollten angeblich “Schoigu und Gerassimow finden” und “Gerechtigkeit herstellen”. Komischerweise saßen “Schoigu und Gerassimow” am Samstag halb sieben nicht im eingenommenen Stab der Armee in Rostow und auch nicht in der Bezirksverwaltung des FSB, die ebenfalls eingenommen wurde.
          Aber die 4.000 Man, die nach Norden unterwegs waren, würden “Schoigu und Gerassimow” sicher im Hauptquartier der russischen Streitkräfte aufspüren, sie in einen Sack stecken und mit einer Brechstange zu Geständnissen bringen, um “Gerechtigkeit herzustellen”.

          Wenn man diesem auch vom Forenten BerndH60 verbreiteten Ammenmärchen, demzufolge “Prigoschin hat nichts anderes vorhatte, als seinen persönlichen Hass auf Shoigu und Gerassimov freien Lauf zu lassen”, nicht glaubt, so ging es um etwas anderes und die Meuterei war längerfristig geplant.

          Varianten:
          – Grund war die drohende Unterstellung der Wagner-Söldner unter’s Verteidigungsministerium. Wie aber sollte die diesbezüglich geplante Lösung ausgesehen haben? Das Verteidigungsministerium hätte bekanntgegeben, dass man nie vorhatte, die Autonomie der Söldnertruppe aufzuheben und alle wären ins Feldlager zurückgekehrt, so als sei nichts gewesen? Obwohl die Meuterei ja gerade bewiesen hatte, dass man den Söldnern keine Autonomie gewähren durfte? Klingt unglaubwürdig.
          – das Ziel bestand in einem versuchten Staatsstreich, aber Unterstützer, auf die man gesetzt hatte, zogen den Schwanz ein
          – jüngstes Gerücht: Es ging eigentlich um erhebliche Geldströme im Zusammenhang mit dem “afrikanischen Engagement” (Sudan?) der Wagnersöldner. Die Chefs im Verteidigungsministerium hätten demnach versucht, Prigoschin dort das Wasser abzugraben, um sich selbst zu bereichern.
          Die errichtete Drohkulisse sei eigentlich eine der üblichen Gangstermethoden, um konkurrierenden Clans eigene Ansprüche deutlich zu machen.
          Prigoschin habe sich diesbezüglich letztlich durchgesetzt, auch wenn das Gegenteil den Anschein habe.

          1. Danke für die Mitteilungen.

            – Grund war die drohende Unterstellung der Wagner-Söldner unter’s Verteidigungsministerium. Wie aber sollte die diesbezüglich geplante Lösung ausgesehen haben? Das Verteidigungsministerium hätte bekanntgegeben, dass man nie vorhatte, die Autonomie der Söldnertruppe aufzuheben und alle wären ins Feldlager zurückgekehrt, so als sei nichts gewesen?

            Das scheint mir parteilich konstruiert. Prigo hat ausdrücklich seine Loyalität zum Präsidenten betont, und die Eingliederung war eine Entscheidung des Sicherheitsrates. “Schoigu und Gerassimow schnappen” mag eine Parole zur Aufhetzung der Söldner gewesen sein, aber es gab m. W. ein klares Telegram-Posting von Prigo (ich nutze den Dienst nicht), im Falle, daß es eine Untersuchung gegen Schoigu gebe, werde man in die Bereitschaftspositionen zurück kehren. Wenn das stimmt, hätten Prigo und seine Gefolgsleute die Eingliederung unter der Bedingung von absehbaren Änderungen in der Kommandolinie annehmen wollen. Das passte auch zur Timeline.

            Den ganzen Bereicherungsscheiß halte ich für einen Nebenschauplatz, der in der Motivlage von Individuen und Seilschaften eine Rolle hat, wie das im Westen auch der Fall ist, und dort ganz offiziell, nämlich unter dem Titel “Macht und Einfluß”, der für den “politischen Ehrgeiz” kodiert, der im politischen Geschäft instrumentell sein bzw. werden soll, und das auf dem Wege der politischen Konkurrenz auch wird, sodaß es unter dem Strich tatsächlich um Zwecke, nicht Karrieren geht.

            1. “klares Telegram-Posting von Prigo (ich nutze den Dienst nicht)”

              Um in den Genuss des Prigoschinschen Beweisvideos zu kommen müssen Sie nicht einmal Telegram installieren.
              Die ukrainische Propaganda hat’s ins Internet gestellt:
              https://censor.net/ru/video_news/3426631/rossiyiskie_voennye_nanesli_raketnyyi_udar_po_lageryam_chvk_vagner_prigojin_video

              Diese lächerliche Inszenierung nannte Prigoschin wenig später in einer auf Telegram hocgeladenen Audio-Datei einen “heimtückischen Angriff, bei dem eine riesige Zahl unserer Soldaten gestorben sind”.

          2. Nur nochmal zur zeitlichen Einordnung der Meuterer-Audio-Videokünste, wo Prigoschin in seinem Audiobeitrag, nach dem angeblichen Angriff auf sein Lager erklärte (Vorher hatte er seinen erlogenen Videobeitrag rausgehauen, wo er die Gründe zum militärischen Konflikt erklärte):

            “”Я прошу нікого не чинити опір. Усіх, хто чинитиме опір, ми вважатимемо, що це загроза – і знищуватимемо негайно. Включаючи будь-які блокпости на нашому шляху. Я прошу всіх зберігати спокій, не піддаватися на провокації, залишатися у своїх домівках. Бажано за маршрутом нашого прямування не виходити на вулицю. Справедливість у військах буде відновлено, а після цього і справедливість у всій Росії…

            Шойгу щойно боягузливо втік із Ростова. О 21.00 боягузливо, як баба. Цю тварюку буде зупинено.

            Нас 25 тисяч, і ми йдемо розбиратися, чому в країні коїться свавілля. 25 тисяч очікує як тактичний резерв, а стратегічний резерв – це вся армія і вся країна. Усі, хто хоче, приєднуйтесь. Треба закінчувати з цим неподобством.

            Це не військовий переворот, це – марш справедливості. Наші дії ніяк не заважають військам”

            Quelle: https://www.pravda.com.ua/news/2023/06/23/7408266/

            Die Erklärung dort lautet u.a. für die zeitliche Einordnung, “Schoigu wäre gegen 21 Uhr wie ein “feiges Weib” nach Rostow am Don geflohen und diese Kreatur/ dieses Monster wird jetzt gestoppt – Wir sind 25.000″ (“Шойгу щойно боягузливо втік із Ростова. О 21.00 боягузливо, як баба. Цю тварюку буде зупинено. Нас 25 тисяч…”) nachdem vorher er und das Verteidigungsministerium sein rückwärtiges Lager mit Raketen – Hubschrauber und Ari- angegriffen und dabei viele Soldaten von Wagner getötet hätten.

            Die ukrainische Kriegs-PR hat zu diesem Vorfall und zu dieser Behauptung ihre Kumpels von der 5 “liberalen russischen Brigade (von istories.media), die fett an die westlichen Nachrichtendienste angebunden sind” gespiegelt, wonach es diesen Angriff auf das Lager von Prigoschin nicht gegeben hat und eine Lüge und Inszenierung sei, da schon eine Woche vorher Informationen für eine gezielt geplante Aktion das Wagner-Bosses bekannt gewesen seien.

            https://t.me/istories_media/2791

            Ansonsten Danke für die Infos!

            Gegenwärtig behauptet der telegram-Kanal vom Söldnerführer, dieser sei in Minsk – nach Angabe belarussischer Medien (!) – d.h. die können nicht einmal eine Original-Mitteilung ihres Bosses über telegram versenden – gesehen worden (im “Grünen Stadt Hotel”) und Wagner PMC würde jetzt in Tjumen, in Westsibirien, weiter ihrer Tätigkeit der Rekrutierung nachgehen.

            Wer also mittlerweile tatsächlich den Wagner-Kanal füttert, ist völlig unbekannt.

            1. “Die Erklärung dort lautet u.a. für die zeitliche Einordnung, „Schoigu wäre gegen 21 Uhr wie ein „feiges Weib“ _nach_ Rostow am Don geflohen und diese Kreatur/ dieses Monster wird jetzt gestoppt”

              Nein, Prigoschin hat in einer Audioaufnahme, die 21:41 Uhr Moskauer Zeit (GMT+3) (also 20:41 Berliner Zeit GMT+2) auf seinen Telegram-Account https://t.me/Prigozhin_hat geladen wurde, behauptet, Schoigu sei 21 Uhr _AUS_ Rostow geflohen.

              Wozu hat er dann eigentlich das Hauptquartier des südlichen Militärbezirks in der alten Innenstadt von Rostow eingenommen? Er hat nicht das Gebäude eingenommen, sondern gewissermaßen das Zentrum der Millionenstadt Rostow als Geisel genommen. Um über 1.000 mit Panzern bewaffnete und im Häuserkampf erfahrene Wagner-Söldner aus der Innenstadt zu vertreiben hätte man diese in Schutt und Asche legen müssen.
              Genau deshalb wird Putin letztlich verhandelt haben, nicht so sehr wegen der Kolonne auf der Autobahn.

              Im übrigen muss ich meine vorherigen Zeitangaben korrigieren.
              Prigoschin gibt erneut in einer Audio-Datei um 2:04 Uhr (GMT+3) selbst an, dass seine Kolonnen bereits “die Staatsgrenze überschritten” hätten, womit er die Grenze zwischen der Lugansker Republik und Russland meint.
              Um 3:45 Uhr (GMT+3) meldet Prigoschin bereits den ersten Abschuss eines Hubschraubers, um 5:14 den nächsten Abschuss.
              Kurz nach 7 Uhr Ortszeit gibt Prigoschin dann seiner erste Videostellungnahme im Innenhof des Hauptquartiers des südlichen Militärbezirks ab.

              1. Meine Anmerkung, dass seine Erklärung lautete: “Schoigu ist 21 Uhr aus Rostow wie ein feiges Weib geflohen sei usw.” bezog sich auf die Anmerkung ” am Samstag in der Abenddämmerung (Video!) – also vermutlich gegen 22.00 – ein „Raketenangriff“….

                Wenn man seine Erklärung “21 Uhr GMT+3 Flucht des “Monsters” nach Beschuss” als Basiswert nimmt, der vermeintliche Raketenangriff Angriff vor 21 Uhr GMT+3 stattgefunden haben muss, und kann darum nicht “vermutlich gegen 22 Uhr” erfolgt sein….

                Alle Aspekte an seinem organsierten Wahnsinn fallen mir nur unter hochkriminelle Hybris eines milliardenschweren Söldnerführers.

            2. Danke, Leute.

              Tja. In meiner kurzen kriminellen Phase habe ich mit Russen gearbeitet, und ich kann’s nich anders sagen, dieser Stil der Dramatisierung kommt mir ziemlich vertraut vor.
              (Nicht daß ein falscher Eindruck entsteht: Zweie von ihnen waren anders drauf und haben mir ausnehmend gefallen.)
              Umso dringender scheint mir die Antwort auf die Frage: Wer hat in dieser Nacht einen Feuerbefehl gegeben? Oder stimmt das auch nicht? (Was ich bezweifele.)

              Und wieso hat Shoigu Rostov verlassen, bzw. ist nicht zurück gekehrt, die Leutz zu konfrontieren? Mindestens einen ranghohen Emissär hätte er entsenden müssen, das wäre sein Job in dieser Situation gewesen. Aber wurscht. Jedenfalls burleskes Theater bis hinauf zum Präsidenten, denke ich.

    2. Ein vollgetankter Kamaz-Lkw fährt mindestens 1200-1500km ohne Nachtanken, Tieflader dito. Schützenpanzer und APC fahren je nach Typ 600-800km, Panzer der üblichen Uralvagonzavod-Reihen 400km (die waren aber wohl auf Tiefladern). Rostow-Moskau sind knapp 1000km, viel Nachtanken war da wohl nicht nötig.

  13. So langsam dämmerts?

    Ein ukrainischer Offizier beklagt sich in einem Interview mit der US-Presse, dass der “Krieg” ein wenig schief gelaufen sei. “Es ist, als würde man die eigene Bevölkerung vernichten”, sagt er einem amerikanischen Vice-Journalisten über die Situation an der Front. “Wir haben fünfmal mit etwas Schwerem geschossen, sie haben fünfhundertmal zurückgeschossen. Keine Unterstützung, nichts. Ich weiß nicht, welche Pläne unsere Regierung hat”, erklärt ein verwirrter AFU-Soldat.

  14. Für Liebhaber von Verschwörungstheorien.

    (1) Besuch des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu im operativen Hauptquartier des westlichen Militärbezirks (angeblich am Freitag, den 23. Juni aufgenommenes Video).

    (2) der PMC-Wagner Panzer in Rostow. 24. Juni.

    In beiden Fällen sehen wir das bisher noch nicht gesehene Symbol, ein “Rotes Z”.

    😉

  15. Apropos “Putsch”

    Während die Putinchen das Für und Wider eines Blutbades diskutieren, sortieren die traditionellen Imperiumsparteien Deutschlands in einer öffentlichen Kampagne ein rundes Viertel des Wahlvolkes aus demselben aus.

    (Und wer mich jetzt zum AFD-Fan erklärt, möge bitte vorher checken, ob er seine Pillen genommen bzw. nicht genommen hat)

  16. Ergänzung zu meinem Posting von 0:42 Uhr.

    Einen halben Tag lang war ein Hauptthema auf allen erdenklichen Kanälen der Anlaß des “Gerechtigkeitsmarsches” bzw. der Entscheidung zu ihm, den Prigoschin in Anspruch genommen hat, ein gezielter Angriff auf ein Feldlager der Wagner-Truppe, der viele Tote und Verwundete gekostet haben soll und angeblich von russischen Truppen ausgeführt wurde.

    Jetzt will NIEMAND mehr irgendwas davon oder darüber wissen.

    Gestern, als ich sehr müde wurde, beschlich mich kurz das Gefühl, ich sei schon gestorben und träumte die Ereignisse der letzten Wochen und Monate nur.

    1. PS.: Zur Reminiszenz dieses Gefühls trägt bei, daß meine Notiz über die “Abwesenheit von Schoigu im Text” notorisch “als” Schicksalsfrage nach der Amtsperson gelesen / wahr genommen wurde. Wie GEHT sowas, daß es keinen semantischen HALT mehr gegen den Tsunami untertäniger Reflexe in den Hirnen gibt?

    2. Es gab Kommentare in der US-Presse, dass die US Geheimdienste von Plänen Prigozhins im Voraus bescheid wussten. Darüber hinaus, sind sich russische Analysten darüber einig, dass die ganze Operation nicht spontan gewesen sein kann, und gut vorbereitet wurde. Prigozhin selbst hat auf das Dimenti seitens der russischen Militärführung, und den Vorwurf der Beschuss des Lagers sei inszeniert gewesen nicht mehr reagiert. Wohl deshalb ist das Thema erstmal vom Tisch, aber ich denke das wird noch aufgearbeitet werden, wenn sich die Gemüter erstmal beruhigt haben.

      1. “… sind sich russische Analysten darüber einig, dass die ganze Operation nicht spontan gewesen sein kann …”

        Verschwörungstheoretiker halt. Die sehr banale Wahrheit ist doch, daß die militärpolitischen Voraussetzungen, auf welche die Operation gegründet worden ist, seit Wochen und Monaten bestanden haben. Unter solchen Umständen ist die Entscheidung zu ihr notwendig und immer ein spontaner Entschluss und Akt.

      1. Kleiner Nachtrag zum Jamais-Vu,
        gestern um 23:00 Uhr seh Ich von der Dachterrasse 7.OG mit Großstadt-Panoramablick zwei Cumulonimbus (Gewitterwolken) die wie Atompilze ausgesehen haben.

  17. Ein bisher wenig diskutierter Aspekt den ich hier auch nochmal aufwerfen möchte.

    Der Westen und die Ukraine haben wahrscheinlich ohne es gewollt zu haben Prigozhin böse in die Parade gefahren und möglicherweise entscheidend zum Scheitern seines Vorhabens beigetragen. Ich bin mir nicht sicher ob es ihnen bewusst ist.

    Denn als Prigozhins Kolonne auf den Weg nach Moskau unterwegs war, hat ihm der Westen die Daumen gedrückt und drückte Verständnis und Unterstützung aus. Sunak, Duda, Baerbock, viele andere Vertreter des Westens und der Ukraine jubelten ihm zu. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine Oliksij Danilow versprach sogar militärische Unterstützung. Sogar die Nazi-Terrororganisation RDK hat Solidarität mit Prigozhin zum Ausdruck gebracht und erklärte sein Vorhaben zur “gemeinsamen Sache”.

    Das hat in Russland bei der russischen Bevölkerung (und gut möglich auch innerhalb der Wagner-Truppe) natürlich entsprechende Wirkung gezeigt. Als die Russen gesehen haben wer ihn Alles unterstützt war seine bisherige Autorität bei der Bevölkerung dahin. Sogar seine bisherigen Verteidiger haben sich ganz schnell von ihm abgewendet und haben ihn jetzt am lautesten kritisiert. Das hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass Prigozhin einsehen musste, dass er verloren hat.

    1. sehr interessant.

      Meinen Sie dass Prigoschin wirklcih einen Staatstreich wollte?
      Oder nur Schoigu und Gerrasimov absetzen lassen ?

      1. Na das ist ja ein Staatsstreich. Damit hat er die Autorität der gewählten Staatsführung nicht nur in Frage gestellt, sondern auch mit militärischen Mitteln zu untergraben versucht. Klar lief das auf einen direkten Konflikt mit der Staatsmacht hinaus.

    2. Sehe ich auch so, aber ich neige dazu, das für einen beabsichtigten Effekt zu halten. Schon deshalb, weil ich das westliche Führungspersonal zwar für geistig beschädigt / verwirrt, aber nicht für doof halte. Ihr Vermögen zu rationalen Kalkülen ist ideologisch untergeordnet, aber eben deshalb zumindest sektoral geschärft, statt geschwächt.

    3. “Ein bisher wenig diskutierter Aspekt den ich hier auch nochmal aufwerfen möchte.”

      Ich hätte auch noch etwas.

      1. Es gibt Behauptungen, dass von Seiten des Verteidigungsministeriums keine Zahlungen mehr an Wagner-Leute erfolgen würden, die sich weigern, neue Verträge mit einer engen Anbindung zu unterschreiben.

      2. Es gibt Berichte mit einem Video, nach denen tatsächlich ein Wagner-Camp von russischen Streitkräften angegriffen wurde. Falls es den Angriff tatsächlich gab, dann stellt sich die Frage, ob die Aufstandspläne bekannt waren und wichtige Personen auf Wagner-Seite rechtzeitig ausgeschaltet werden sollten oder ob es nur eine Warnung war, besser zu unterschreiben und keinen Blödsinn zu veranstalten.

    4. Hinzu kommt, dass der CIA bekannt gab, man habe schon seit Monaten von einer möglichen Aktion gewusst. Dann kann der angebliche Raketenangriff nur Fake gewesen sein.

  18. @Russischer Hacker”Denn als Prigozhins Kolonne auf den Weg nach Moskau unterwegs war, hat ihm der Westen die Daumen gedrückt und drückte Verständnis und Unterstützung aus. Sunak, Duda, Baerbock, viele andere Vertreter des Westens und der Ukraine jubelten ihm zu. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine Oliksij Danilow versprach sogar militärische Unterstützung. Sogar die Nazi-Terrororganisation RDK hat Solidarität mit Prigozhin zum Ausdruck gebracht und erklärte sein Vorhaben zur „gemeinsamen Sache“. ”
    ———————————-
    Wäre der Putsch tatsächlich erfolgreich gewesen und es hätte in Russland einen Regime-Change gegeben, hätte ihn der Westen und die erwähnten obigen Jubel-Politiker bestimmt mit einem Besuch in Den Haag reichlich belohnt, mit einer lebenslänglichen Haftstrafe.

    Dann wäre wohl wieder der alte Spruch Wirklichkeit geworden: “Der Verrat wird geliebt, der Verräter nicht!”

  19. Breaking News:
    Das Strafverfahren gegen Jewgeni Prigoschin wegen Aufrufs zum bewaffneten Aufstand, wurde bisher nicht eingestellt. Dies berichteten führende russische Medien unter Berufung auf Quellen in der Generalstaatsanwaltschaft.

    Jetzt wird es wieder spannend

    1. “Aufruf zum bewaffneten Aufstand” ist ein anderer Tatvorwurf, als die bisherigen, oder seh ich das falsch? Jedenfals schwerlich mit 20 Jahren Knast bedroht.

    1. Ich schalte seit 2015 den Fernseher nicht mehr ein, habe vor etwa einem Jahr aufgehört, die Seiten des ehemaligen Nachrichtenmagazins zu besuchen und mich im letzten Herbst schließlich auch noch von der süddeutschen NATO-Gazette verabschiedet. Von daher bekomme ich nur noch indirekt mit, wer gerade beim Wettbewerb um die Stürmer-Nachfolge vorne liegt. Albtraumhaft!

    2. Dieser blutrünstige Auspruch Masalas ist wohl (s)eine Abwandlung von Colonel Kilgores “I love the smell of napalm in the morning” aus “Apocalypse Now”. Dass der mediale Blutrausch 2023 dem aus den Jahr 1944 ebenbürtig ist, läßt sich auch Dank praktischer Beweisführung eines Lesers der Nachdenkseiten entnehmen:

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=99871

  20. Laut westlichen Medien soll die ukrainische Gegenoffensive angeblich auf dem Vormarsch sein und den Ort Riwnopil in der östlichen Ukraine eingenommen haben.
    Besonders motiviert haben soll die Ukrainer der Putschversuch in Russland.

    .

    1. Das stimmt, wobei der Ort Riwnopil immer noch vor den russischen Verteidigungslinien liegt, wenn auch recht nahe dran. Die werden da jetzt über Nacht von Artillerie und Luftwaffe zermalmt und eine Woche später werden sie es wieder eingenommen haben wollen. Den Ort Pyatihatkhi, etwas westlich davon haben sie schon fünf oder sechs mal eingenommen.

  21. “Russland atmet auf”
    Und wie atmet jetzt der Westen?
    Was hat die Ukraine über das Wochenende erreicht?
    Welche Basis existiert zu möglichen Verhandlungen mit einer Ukraine, die ihr Übereinkommen mit Russland einseitig kündigte?
    Russland hat seinen ‘Putsch’ überlebt, aber die Ukraine nicht!

    1. Der Westen? Der atmet in seiner Hilflosigkeit nochmal 3,5 Milliarden Euro mehr im Rahmen der Europäischen “Friedens”-Fazilität in die Ukraine.
      Wenn man weder einen Plan noch den Überblick hat, dann schauen noch ein Paar Milliarden mehr für Waffen wenigstens irgendwie entschlossen aus. Und im Namen des Geldtopfs ist ja auch irgendwie “Frieden” enthalten.

      1. Da liegt das Problem, alle Wunderwaffen sind gescheitert, alle Versprechungen seitens des Westen sind nicht aufgegangen! Seit 2014 hat der Westen das Gegenteil erreicht von dessen was man versprach.
        Sie hatten versprochen ‘bis zum letzten Ukrainer ‘, aber die Rechnungen bis zum letzten Ukrainer werden von wem bezahlt?
        Nach den Jubelrufen der westlichen Presse hatte PMC Führer nach Vermittlung mit Belarus, sich zurück gezogen. Das bedeutet entweder taten sie so als wäre das ihr Mann, oder auch nicht, aber die Ukraine hatte dadurch nur noch eine schlechtere Basis als zuvor.
        Russland wird seine Kolonne im ‘stillen’ aussondieren, aber mit dem Westen eine ganz anderen Ausgangspunkt zu Verhandlungen haben.

        Man liest ja öfters wie unabhängig und souverän die Ukraine ist, aber ist sie das tatsächlich so wie es geschrieben wird?
        Nach dem Zusammenbruch der UdSSR, erhielt die Ukraine in Übereinkunft mit ‘Russland’ einen selbstständigen Status, aber inklusive Freundlicher, Nachbarschaftlicher und Kooperationen Abkommen.
        Diese Übereinkunfte wurden über die Jahre ‘korrigiert’, aber letztendlich 2019 gekündigt.
        Wie das international rechtlich bewertet wurde/wird ist eine Frage, aus russischer Sicht, ist die Ukraine ein staatsloses Subjekt und nicht Verhandlungsfähig. Nur wer kommt dann in Frage zu möglichen Verhandlungen?

        1. Verhandlungen mit wem, worüber und mit welchem Ziel?
          Bislang wurden alle Vereinbarungen durch den Wertewesten hintergangen und vorsätzlich gebrochen. Ohne Vertrauen, keine Resultate.
          Russland wird sich die Ukraine zu Füßen legen und seine Grenze damit gen Westen verschieben. Dann ist der gewünschte Puffer vorhanden und die Distanz zu den nächsten US-NATO-Basen gegeben.
          Der Westen will und wollte nie verhandeln und Russland wird es jetzt wohl nicht mehr tun.
          Meine Vermutung.

          1. Meine Vermutung auch – der Westen hat sich keineswegs als vertrauenswürdiger Partner erwiesen, bei der plakativen Werteorientierung wäre die Rolle eines ehrlichen Maklers besser gewesen. Aber wie der Name schon sagt, ” ehrlich”. Da Verhandlungen inzwischen ausgeschlossen, undurchführbar erscheinen, nehme ich an, dass der Schauspieler, wenn man ihm nicht vorher die Optionen entzieht, versuchen wird, uns vor vollendete Tatsachen zu stellen. Er lässt ja schon wieder seit Wochen den Nachtigall namens Saporischja trapsen. Auch so kann man einen Schlusspunkt setzen.

            1. Ach ja, der Schauspieler, den hatte ich ganz vergessen. Wen sollte der denn im Innen- und Außenverhältnis noch repräsentieren? Die Ukraine(r)? BlackRock? Northrop Grumman?
              Er hat sich als eine Marionette der NATO geriert, (s)ein Volk ins Asyl vertrieben oder in den vermeidbaren Tod geschickt und sich daran auch noch beliebig bereichert.
              Mir fehlt vollständig die Phantasie dafür, unter was dieser Mensch noch eine wirksame Unterschrift setzen können sollte; außer unter sein eigenes Urteil. Vergebe ihm Gott.

          2. Verhandlungen mit Staaten die sich neutral verhalten haben, mit dem Ziel die NATO aufzulösen. Die NATO hat komplett versagt und ist mehr als obsolet!

  22. “es habe im Donbass seit 2014 zwar Schießereien zwischen den dortigen Anhängern der Volksrepubliken und der ukrainischen Armee gegeben, die Ukraine aber habe Russland nicht angreifen wollen. Diese Sichtweise widerspricht der offiziellen russischen Sichtweise”

    Das passt zwar ins wertewestliche Narrativ, ist aber solider Unsinn, denn dann hätte die OSZE im Februar 2022 andere Zahlen vom Beschuss des Donbass liefern müssen.

    Ansonsten frage ich mich, ob dieses Geschehen nicht wirklich zeigt, dass die Machtposition Putins keineswegs so uneingeschränkt ist ( Stichwort: Diktator), wie uns immer weiß gemacht wird. Ungeachtet der Aussagen derjenigen, die diese Alleinherrschaft in der Vergangenheit beschworen haben, und die nun eine Erosion dieser Macht sehen und geradezu zwanghaft herbeiwünschen. Manche wähnen ja schon den failed State Russland herbei.

    Und dann frage ich ich wo die politische Alternative in Deutschland liegt, angesichts dessen was die CDU-Truppe von Merz so von sich gibt. Ob Kiesewetter, Röttgen, Hardt oder Wadephul – wo ist der Unterschied zu den GrünInnen.

    1. Prigoschin sollte man wegen solcher Äußerungen einem Volksgerichtshof der beiden Donbass-Republiken ausliefern und die Sache hat sich dann erledigt…
      Wenn der Westen schon seit über einem Jahrzehnt weismachen will, dass Putin ein Diktator sei, hat das mit der Realität wenig zu tun und deutet auf die Realitätsferne der westlichen Bevölkerung hin, dass sich solcher Stuss trotz Internet immer noch halten kann.
      Der Fall Potanin/Norilsk 2021 wäre in einer funktionierenden Diktatur nicht möglich gewesen, denn dann hatte dies Potanin seinen Kopf gekostet.
      Die durch die westlichen Sanktionen reduzierten Abflüsse von Oligarchengeldern taten Russland alles andere als weh.
      Prigoschin wollte nicht putschen, aber seine Interessen durchsetzen. Ein Dummkopf wie dieser ist programmatisch hohl, falls man seinen Populismus richtig einordnet.
      Dass die Dummköpfe der CDU keine Alternative darstellen, liegt angesichts des Materials (Röttgen/Kiesewetter etc.) auf der Hand.

  23. Kann hier bitte auch mal was vernünftiges, geschrieben werden? Die Anzahl der Beiträge ohne Bezug zu Sachkompetenz nimmt deutlich zu. Wenn ich Knallttuetenkommentare sehen oder lesen will kann ich auch bei ARD und ZDF und beim Tagesspiegel bleiben. Also bitte mal zusammenreißen und ggf. bei fehlenden Informationen einfach die Artikel lesen und schweigen.

    1. Bitte lasst uns Knalltüten die Möglichkeit, in Foren wie diesem Druck abzubauen ! Auf diese Weise werden Terroranschläge verhindert !

  24. Interessant was ich so eben in den offiziellen Mainstreammedien gelesen habe, Biden sagt offiziell – ungefragt (?!) – die USA haben nichts mit dem Putsch von Priogoschin und seinen Wagner-Söldnern in Putins Russland zu tun – Aha? Stimmt, Nordstream hat sich auch von alleine in die Luft gesprengt, ebenso wie der Staudamm in der Ukraine – und Mike Pompeo (CIA-Chef bei Donald Trump) hat gelogen als er zugab, dass die CIA-Aufgaben größtenteils aus lügen und betrügen bestehen *Sarkasmus*

    Wenn wollen die hier eigentlich verar…n?

    Der einzige der es sicher weis schweigt, Prigoschin, aber wie schon gesagt, zu jedem Krieg gehören noch Geheimdienstoperationen – nach denen man, im Beispeil 2. Weltkrieg, auch nach 78 Jahren nichts Konkretes von der jeweiligen Spionage-Nation (egal auf welcher Seite die im Krieg tätig war, erfährt).

    Hab mal kurz ne Recherche angestrengt wieviel Literatur es zum Thema “Geheimdienstoperationen” gibt – kann jeder selber machen ist relativ überschaubar, denn, wie oben erwähnt, manches wird auch 78 Jahre nach Kriegsende noch unter Verschluß gehalten…..egal von welcher damaligen Kriegspartei….das Wort “geheim” in “operationen” sagt doch schon alles….

    Zynische Grüße
    Bernie

    PS; ….und wenn mal was rausgestochen wird (von Spion & Spion) ist es eine “Verschwörungstheorie”…..wie durchschaubar neuerdings alles ist *sarkasmus*

  25. Sehr interessant und wenig beachtet, ist doch, dass Jewgenij Prigoschin die Gründe für diesen Krieg infrage stellt und darauf hinweist, dass der Krieg im Wesentlichen auf einer Lüge beruht.
    Hier wird immer vom Unwertewesten gesprochen.
    Welche Werte hat denn ein Oligarchenstaat wie Russland?

    1. Warum wurde PMC Wagner in USA und europäischen Staaten als eine internationale Terrororganisation anerkannt? Und seit wann bist du jetzt Fan von Prigozhin? Du hast ihn doch immer verteufelt und für einen Nazi gehalten?

      1. Ich habe ihn nie für einen Nazi gehalten. Wo schreibe ich das?
        Ich habe ihn immer für einen Drecksack gehalten, einer der über mehr Leichen geht als dein Zahlenraum groß ist.
        Er hat einen rechten Brass auf diese Arschgeigen in eurem Militär und dem ganzen Apparat dahinter.
        Wenn er über die Erfolglosigkeit von Shoigu redet , hat er ganz offensichtlich recht. Er hat viele Dinge angesprochen bei denen er von russischen Bloggern gelobt und bestätigt wurde. Es ist nun mal keine russische Stärke eigene Probleme zu erkennen und objektiv abzustellen. Ihr macht es eher jedem recht in der Organisation.
        Dieses Wagner-Arschloch ist ganz anders. Ihr verliert einen, der die Probleme sieht und anspricht, nebenbei auch einen skrupellosen Mörder. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
        In diesem Sinne bleib wie du bist.
        Kurzsichtig, unterstellend und erfolglos.

        Die Gründe die Putin für diesen Krieg anführt sind auf jeden Fall erstunken und erlogen.

        1. Vielleicht wars auch PZH mit den Nazivorwürfen, mir fehlt hier leider die Suchfunktion. Geschenkt. Nazi sicherlich nicht, aber ein Dieb, Lügner, Mörder, und wie es sich herausgestellt hat auch noch ein Terrorist.

          1. „Dieb, Lügner, Mörder„ Korrekt, und wie auch der andere Irre, Kadirow , von dir hoch verehrt.
            Jetzt fällt er in deiner Gunst sehr tief.
            Die Frage steht weiter im Raum: Welche Werte hat denn ein Oligarchenstaat wie Russland?
            Oder: Welche Werte hat einer wie du?

            1. Kadyrow ist ein Mann der Ehre.
              Welche Werte ich habe. Hmm, mal überlegen. Ich bin für Wahrheit und Gerechtigkeit und gegen den Nazismus.

              1. Gegen Nazismus nehme ich dir ab.
                Die anderen Werte existieren für dich vielleicht auf dem Papier, gelebt werden sie mit Sicherheit nicht.
                Und wie ist das mit Russland? Welchen angeblichen Werten hängte euer demokratischer Oligarchenstaat nach?

                Kadyrow, ein Mann der Ehre, Mann, Mann, Mann.
                Im Sinne von Ehrenmord?

    2. Für den Westen ist die Oligarchendichte ja zu klein, weil Putin diesjmittels aeChodorkowski & Co. dezimiert hat.
      Ein Radikalreformer wie Jelzin wäre dem Westen gauz recht.

    3. “Sehr interessant und wenig beachtet, ist doch, dass Jewgenij Prigoschin die Gründe für diesen Krieg infrage stellt und darauf hinweist, dass der Krieg im Wesentlichen auf einer Lüge beruht.
      Hier wird immer vom Unwertewesten gesprochen.
      Welche Werte hat denn ein Oligarchenstaat wie Russland?”

      Wen interessiert Prigoschins Interpretation der Geschehnisse? Solange man Fakten hat, kann man sich an diese halten. Es gibt den OSZE-Bericht und die Berichte über die Flucht der Zivilisten aus dem Donbas im Februar 2022.
      Prigoschin erzählt auch, dass nur die Wagner-Verbände was können die russische Armee aber gar nicht. Angriffe der Ukrainer würden nicht zurück geschlagen. Alles kompletter Blödsinn.

      Wer ja schön, wenn der Westen Werte hätte, aber einen Krieg anzetteln und danach den empörten Ahnungslosen spielen und Hunderttausende Ukrainer ans Messer zu liefern, passt nicht zu den vorgebeteten Werten. Und daran ändert sich auch nichts, dass die Russen ähnliche Werte haben.

      Eines sind sie allerdings viel mehr als der Westen, aufrichtiger, ehrlicher, vernünftiger!

  26. Noch eine Ansprache an die Nation

    Der russische Präsident Wladimir Putin wandte sich an die Bürger.

    Putin dankte den Russen für ihre Ausdauer, ihre Einigkeit und ihren Patriotismus und stellte fest, dass jegliche Erpressung und Aufwiegelung zum Scheitern verurteilt seien.

    Er stellte fest, dass die Öffentlichkeit, die Parteien, die religiösen Organisationen und die gesamte Gesellschaft eine starke Position zur Unterstützung der verfassungsmäßigen Ordnung eingenommen haben.

    Die Organisatoren des Aufstandes haben das Land verraten und damit auch diejenigen, die sie unterstützt haben.

    Der Mut und die Selbstaufopferung der heldenhaften Piloten, die bei den Ereignissen vom Samstag gefallen sind, haben Alle vor schlimmen Folgen bewahrt.

    Die große Mehrheit der Wagner-Kämpfer sind Patrioten des Vaterlandes, und sie wurden im verborgenem ausgenutzt.

    Die Entscheidungen wurden auf direkten Befehl getroffen, um Blutvergießen zu vermeiden.

    Er dankte den Wagner-Soldaten, die an der letzten Linie stehen blieben und kein Blutvergießen wollten.

    Putin dankte Lukaschenko für seinen Beitrag zur Lösung der Situation

    1. Danke für den wichtigen Hinweis, und ist doch interessant, dass Putin mit keinem Wort die NATO und Biden erwähnt…..tja, er, als Ex-KGB-Agent, weis schon, dass die NATO bzw. USA-Gegenseite auch ihre geheimdienstlichen Aktionen hat – schade, dass wir nie erfahren werden wer Priogoschin aufgestachelt hat, aber ist doch interessant wie schnell Biden eine scheinheilige Rede vor dem Weißen Haus gehalten hat, dass die USA und der Wertewesten NICHT hinter dieser Aktion stecken – dumm nur, dass ich Biden, seit er BK Scholz so als Vasall bloßgestellt hat, kein Wort mehr glaube, und daran ist auch Mike Pompeo schuld, der, als Donald Trump noch Präsident war, mal aus dem Nähkästchen geplaudert hat wie US-Geheimdienst so funktionieren……Danke Mike Pompeo, zeitlos gültig seine Analyse siehe mein Post hier….*Sarkasmus*

      1. Naaa, da müssen wir nicht spekulieren. Das ist auf seinem eigenem Mist gewachsen, USA haben mit dem nix zutun. Er hat schon immer USA gehasst.

        1. @Russischer Hacker

          Danke für den Hinweis, aber ich schrieb ja es kann auch ein anderer NATO-Geheimdienst gewesen sein – der polnische z.B. oder der ukrainische (?) (man soll auch das Verrückteste nicht ausschließen, da es ja bei Bachmut, zwecks Gefangenenaustausch, Kontakte zum SBU gegeben haben soll 😉

    2. @Hacker: Oops, da fehlt doch was… Ausserdem hat er den Wagners freigestellt, nach Belarus zu gehen.
      Haben Sie DAS zufällig nicht mitzitiert? Das scheint mir doch ein sehr wichtiges Detail zu sein, das hier nicht unerwähnt bleiben sollte.

      1. Ich habe jetzt nur das wesentliche zusammengefasst. Dass ihm eine Ausreise nach Weißrussland gestattet wurde ist ja nichts neues, das war schon seit Samstag bekannt und darüber wurde schon oft berichtet.

          1. Und wovon leben sie dann? Für Prigoschin ist das kein Problem. Aber alle, die nicht beim russischen Militär unterschreiben sind wohl raus und ohne Anstellung. Und ob Wagner noch Verträge mit Russland machen kann, wenn er gegen die Hand, die ihn füttert, agiert, möchte ich bezweifeln.

  27. Erst dachte ich, es sei vielleicht eine Finte, um die Ukrainer aus der Reserve zu locken, die damit ihre Angriffspläne verraten hätten. Kann immer noch stimmen, aber höchstens zusätzlich. Prigo meinte es ernst und ist auch vor militärischen Auseinandersetzungen mit dem russischen Militär nicht zurück geschreckt.

    Er wusste, dass er populär ist und er rechnete wohl mit Sympathiedemonstrationen im ganzen Land. Diese gab es nicht und jetzt ist es natürlich leicht zu sagen, dass das ja von vorn herein klar war. Es war eben nicht klar und schon gar nicht für jemand wie Prigo, der sich gern überschätzt. Überdies hat ihn die komplette Zivilgesellschaft durchweg abgelehnt. Auch das hatte er sich wohl anders vorgestellt.

    Nun hat er 16 Monate lang diesen Krieg entscheidend mitgestaltet und jetzt erst fällt ihm ein, dass dieser “sinnlos” sei. Damit hatte er sich festgelegt, dahinter konnte er nicht mehr zurück: wenn er dieses Match gewinnen sollte, hieß das, dass er die Militäroperation abbrechen muss. Insofern war das auch eine Abstimmung über den Krieg. Und damit auch ein Zweikampf: entweder Putin oder ich. Eine Absetzung Schoigus als Kompromiss hat er damit ausgeschlossen. Ja nun, jetzt steht fest, wer gewonnen hat. Er nicht.

    Natürlich zielte er auch auf die Unterstützung des Westens und da hat er sich sicher erkundigt, wie die denn sein würde. Umfassend, wie man sieht. Vorneweg natürlich Michael Chodorkowski, der seit Jahren mit seinem Oligarchenrudel in London auf einen Sturz Putins wartet. Wieder nichts.

    Das für den Westen überhaupt nicht schmackhafte Resultat ist wohl dies: Putin sitzt so fest im Sattel wie nie zuvor. Einen Zweiten, der ihm derart gefährlich werden könnte, gibt es nicht.

    1. Ich denke diese Schock-Erfahrung wird Russland und auch den Krieg verändern. In der Bevölkerung ist Misstrauen gewachsen. Man versteht nicht warum Russland sich so zurückhält und sich zum Gespött machen lässt. Was dieser Gentlemen-Krieg mit dem Ringfinger der linken Hand im weißen Handschuh soll. Warum man nicht mit ganzer Kraft zuschlägt. Oder wenigstens mit der ganzen linken Hand. Die Leute haben immer weniger Verständnis dafür, was Prigozhin wohl spührte und was ihn sicherlich auch motivierte es zu wagen. Nach dieser Erfahrung kann Putin es sich noch viel weniger leisten von der Bevölkerung Geduld abzufordern, sonst findet sich bald der Nächste Putschist. Ich denke jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht, Brudervolk hin oder her.

      1. “Was dieser Gentlemen-Krieg mit dem Ringfinger der linken Hand im weißen Handschuh soll.”

        Putin hat einen seiner Brüder nie kennengelernt, weil der während der schrecklichen Belagerung Leningrads durch deutsche Truppen und deren Verbündete (z.B. Finnland!) bereits im Kindesalter gestorben ist. Vielleicht möchte er nun nicht jemand sein, der Schuld am Tod von Unschuldigen trägt?

      2. Na ja, sie haben jetzt die gesamte NATO-Ausrüstung gegen sich. So einfach ist das eben nicht.

        Andere Frage: der Westen hat doch sicher die eine oder andere 5. Kolonne in Russland, also Schläferzellen, die im Moment eines Umsturzes aktiv werden. Da sind ja die Dinge am Samstag so weit gediehen, dass diese aktiv werden mussten. Und sich damit wohl verraten haben.

        Darüber hört man derzeit nichts. Weißt Du etwas?

        1. Die sind doch schon Alle abgehauen, spätestens mit der Teilmobilisierung. Da rührt sich politisch nix mehr. Ab und zu hört man nur, dass FSB ukrainische Spione und Terroristen verhaftet, die entweder Terroranschläge vorbereiten oder Militärstützpunkte ausspionieren und an die Ukraine berichten.

          1. Du willst sagen, alle sind auf Linie gebracht und gleichgeschaltet. Der Widerstand, auch der politische ist ausgeschaltet.
            Eine astreine Diktatur also die russische Demokratie.

  28. Die Voraussetzungen von Artur_C’s Narrativ sind komplett erfunden.
    Doch an der Stelle mache ich echt auf Diva. Werde ich aufgefordert, das zu zeigen, werde ich das vielleicht machen, jenachdem, wer es tut. Ansonsten habe ich Dringenderes vor.

  29. Ich halte es noch immer für klug, daß sich Putin in diesen Krieg zurückhält. Wahrscheinlich ist er – verglichen mit den von Kriegspsychosen verrückt gewordenen westlichen Elite – einer der letzten Vernünftigen.

    Was würde passieren, wenn dieser Krieg weiter eskaliert? Dann wird die Gefahr eines dritten Weltkrieges immer größer! Dann droht auch Atomwaffeneinsatz. Im Westen scheint das den Leuten – die in ihrer Mehrheit auch völlig durchgeknallt sind – egal zu sein. Die Menschen im Westen sind moralisch/politisch so verkommen, daß sie sich den „Endkampf“ wünschen. Offensichtlich gibt es diese Stimmung auch in Russland. So verstehe ich die Forderung endlich die Samthandschuhe auszuziehen.

    Putin predigt Geduld, als einer der letzten. Nein, nicht ganz, die große Mehrheit der Menschheit, vertreten durch die BRICS, will Frieden, nicht den totalen Krieg. Deshalb stimmen mich Gerüchte hoffnungsvoll, daß angeblich ab Juli in Kopenhagen Geheimverhandlungen mit westlichen Staaten, China, Brasilien, Indien, Südafrika beginnen sollen. Jeffrey Sachs meint, dieser Krieg würde noch in diesen Jahr enden.

    Dieser Krieg kann nur am Verhandlungstisch beendet werden und der Westen MUSS Zugeständnisse machen. Dazu muß man die Menschen im Westen ZWINGEN, in ihren eigenen Interesse…sonst ist bald Schluß mit lustig….

  30. Das Agieren privater Söldnerverbände auf russischem Hoheitsgebiet ist gesetzlich verboten. Damit war die Tätigkeit der Wagner seit der Eingliederung von Donetzk und Lughansk dort illegal. Daher die Aufforderung, Verträge mit dem Russischen Versteidigungsministerium zu unterschreiben und in die Streitkräfte integriert zu werden. Prigoshin hat sich geweigert. Daher wurde im Mai die gelieferte Munition knapp und Prigoshin tobte, weigerte sich aber weiter. Daher das Ultimatum bis 1. Juli, die Kappung der millionenschweren Unterstützung durch das Verteidigungsministerium und die Kündigung aller Verträge. Oligarchen und Milliardäre verstehen keinen Spaß, wenn kein Geld mehr fließt. So auch Prigoshin. Daher der verzweifelte Versuch, den Gegenspieler Shoigu in Rostow zu erwischen und zum Nachgeben zu zwingen. Als Shoigu nicht gestellt werden konnte, der Drohmarsch gen Moskau. Das war kein Putsch. Moskau war ach nie gefährdet. Es ging wie immer ums Geld.

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