Mit vielen neuen Freiwilligenverbänden, die miteinander um Macht und Einfluss konkurrieren, gleicht sich Russland der Ukraine an.
Die Erpressung, die Prigoschin mit dem angekündigten Abzug seiner Wagner-Truppe am 10. Juni veranstaltete, scheint gewirkt zu haben. Vor dem 9. Mai, an dem der Sieg im „Großen Vaterländischen Krieg“ gefeiert wird, wollte man im Kreml wohl das Schauspiel vermeiden, dass es an der Front drüber und drunter geht (Prigoschin und Kadyrow im Clinch über Bachmut).
Heute meldete Prigoschin, seine Truppen würden wieder ausreichend von der Armeeführung mit Munition versorgt werden, um den Kampf um Bachmut fortzusetzen. Überdies hätten sie freie Hand, wie sie den Angriff führen wollen. Verbindungsmann zum Verteidigungsministerium ist General Surovikin, mit dem Prigoschin offenbar einverstanden ist. Die ukrainische Seite hatte allerdings Prigoschin nicht abgenommen, dass seine Truppen zu wenig Artilleriemunition habe. Es eien weiter 20.000 Schuss am Tag abgegeben worden, überdies haben russische Truppen Brandbomben eingesetzt. Alexander Syrsky, Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, berichtete, der Artilleriebeschuss habe am Sonntag zugenommen, es würde auch neue Technik eingesetzt, die Truppen würde neu gruppiert werden. Vermutlich wollen die Russen jetzt endlich Bachmut ganz einnehmen, verstärkt wurden auch die Angriffe auf den westlichen Flanken, um die Stadt einzuschließen.
Kadyrow hatte angeblich schon begonnen, Teile seiner Akhmat-Einheiten nach Bachmut zu verlegen. Vorgesehen war, dass diese die Positionen der abziehenden Wagner-Truppen einnehmen sollen. Daraus scheint nun erst einmal nichts zu werden, was danach aussieht, als habe Prigoschin den Konkurrenzkampf mit Kadyrow fürs erste gewonnen. Letzterer schrieb jetzt, es habe „viel Lärm“ um Wagner gegeben. Die sollten jetzt einfach das beenden, was seine Milizen begonnen haben und die Taktik verändern. Man werde alle klären, aber nicht in der Öffentlichkeit, sondern von Angesicht zu Angesicht.
Da noch eine ganze Reihe weiterer privater Milizen geschaffen wurden, ähneln sich die Kampftruppen auf beiden Seiten. Freiwilligenverbände übernehmen oft die Führung, die reguläre Armee tut sich auf beiden Seiten schwer, zudem besteht das Problem in der Ukraine, nicht mehr ausreichend Menschen mobilisieren zu können, in Russland will der Kreml eine weitere Mobilisierung möglichst vermeiden, um keine Unruhe im Land schüren. In beiden Ländern werden aber mit den Freiwilligenverbänden Warlords mächtig, die nicht mehr nur für die Kriegsführung entscheidend sind, sondern mit ihren schwer bewaffneten Milizen einen erheblichen politischen Druck ausüben und nach dem Krieg für die Regierung gefährlich werden könnte, die diesen verloren hat, auch wenn sie während des Kriegs noch mit den Regierungen verbunden sind.
In Russland wird der Freiwilligenverband Redoubt von den Oligarchen Gennadiy Timchenko und Oleg Deripaska finanziert, die sich ebenso wie Prigoschin oder Kadyrow in Stellung bringen, wenn sich die Machtverhältnisse verschieben. Sergey Aksyonov hat die Miliz Convoi gegründet, die aber auch Prigoschin finanziell nahezustehen scheint, der mehr mehrgleisig fährt. Und Gazprom hat die Verbände Potok und Alexander Nevsky mit Erlaubnis des Ministerpräsidenten aufgestellt, die schon unter dem Kommando von Redoubt in der Ukraine kämpfen, zudem unterhält Gazprom die Verbände Fakel und Plamya, die unter dem Kommando des Verteidigungsministeriums stehen sollen. 2021 wurde die BARS (Kampfreserve der Armee des Landes) gegründet, Einheiten wie die Kuban Kossaken nehmen bereits am Krieg teil. Russland nähert sich damit der Ukraine nach 2014, als mit dem Scheitern der regulären Armee und der „Selbstverteidigungskräfte“ oder Milizen der Maidan-Bewegung ebenfalls zahlreiche Freiwilligenverbände entstanden sind.
Der Kampf um Bachmut ist vermutlich sowohl für die russische als auch die ukrainische Führung vor allem der Versuch, Kräfte des Gegners zu binden und möglichst viele Verluste in dem „Fleischwolf“ zu bereiten. Erwartet wird eine Großoffensive der Ukraine, die unter hohem Druck steht, wieder Erfolge zu produzieren, womit die Regierungen der westlichen Staaten ihre Unterstützung legitimieren können. Würde sich der Stellungskrieg in die Länge ziehen oder eine Offensive scheitern, wäre fraglich, wie lange die westliche Einheit noch erhalten bleibt. Kiew versucht bereits vorzubauen und warnt vor zu großen Hoffnungen. Verteidigungsminister Resnikov erklärte, die meisten Menschen würden „etwas Großes“ erwarten, das könne zur Enttäuschung führen. Er stellte die Frage, was dem Westen, vor allem Washington, als Erfolg gelten würde. Die westlichen Partner hätten ihm gesagt, sie bräuchten jetzt “das nächste Erfolgsbeispiel, weil wir es unseren Leuten zeigen müssen”, aber er könne nicht sagen, „wie groß dieser Erfolg sein wird. Zehn Kilometer, 30 Kilometer, 100 Kilometer, 200 Kilometer?“ sagte der Minister.
Der Präsident der Tschechischen Republik, Petr Pavel, warnte hingegen vor einer überstürzten Offensive und empfahl, sich nicht drängen zu lassen, derzeit fehle das Überraschungsmoment. Wenn diese Offensive scheitert, würde das für die Ukraine extrem schädlich sein, da es eine weitere dieses Jahr nicht mehr geben werde, da es „schreckliche Verluste“ gebe.
Vize-Verteidigungsminister Wolodymyr Gavrilov prophezeite, dass die Russen in „Panik“ verfallen würde, wenn die „sehr bald“ kommende Offensive beginnt. Die Verteidigung der „Festung“ Bachmut sei entscheidend für die Offensive, habe Russland große Verluste beschert und gezeigt, dass die russische Militärmaschine nicht mehr die Qualität wie vor einem Jahr habe.
Und der kauzige, fast jeden Tag mit Medien plaudernde Militärgeheimdienstchef Budanov attestiert den russischen Streitkräften, dass sie unfähig seien, selbst noch eine größere Offensive auszuführen, macht aber darauf aufmerksam, dass sie bei der Verteidigung nicht zu unterschätzen seien, was ebenfalls schon ein Versuch ist, einem Scheitern vorzubauen. Er meinte auch, was die Russen Terrorismus nennen, nämlich Mordanschläge, das sei für ihn Befreiung. Er versprach auch, damit weiter zu machen: „Wir haben Russen getötet, und wir werden weiterhin Russen überall auf der Welt bis zum vollständigen Sieg der Ukraine töten.“ Bemerkenswert, dass es nur von Russen allgemein, nicht von Regierungsvertretern, Militärs o.ä. spricht.
Die ukrainischen Truppen haben nun mehrmals mit Drohnen die Krim angegriffen, was manchen als Einleitung einer Offensive gilt. Alle 22 Drohnen, angeblich allesamt chinesischer Herkunft, seien abgeschossen worden. Mit Drohnen versuchen beide Seiten die Flugabwehr des Gegners auszukundschaften.
Die Russen sehen offenbar die Region um das AKW Saporischschja als ein mögliches Angriffszahl und haben mit der Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt Energodar begonnen. Aus der Ukraine heißt es, die Russen würden die Bevölkerung an Orte bringen, wo militärische Positionen eingerichtet werden, um sie dort als Schutzschild zu verwenden. Ukrainische Truppen hatten schon einmal versucht, über den Dnepr überzusetzen, um Energodar und das AKW einzunehmen, was aber misslang. Auch jetzt scheinen sie sich wieder darauf vorzubereiten und haben von den USA entsprechende Ausrüstung erhalten. Ob die ukrainischen Truppen auch das Risiko eingehen, dass bei Kämpfen Reaktoren oder Kühlbecken des AKW beschädigt werden, oder auch einen Anschlag planen, um Russland für den Austritt von Radioaktivität und des „nuklearen Terrorismus“ zu beschuldigen, ist offen. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi ist weiterhin besorgt über die drohende „Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls“.
So ganz kann das aber nicht stimmen, bzw. mindestens einer von beiden ist damit schon lange gescheitert und hätte daher denn Kampf um Bachmut aufgeben müssen – was aber nicht passiert ist.
Also geht es mindestens einer der beiden Seiten nicht vor allem darum dem Gegner einen Fleischwolf zu bereiten, sondern um etwas Anderes.
Nicht alles, was der eine oder andere Akteur welcher Seite auch immer von sich gibt, ist fürchterlich relevant. Es wäre sinnvoller sich auf die Vorgänge selbst zu konzentrieren. Z. B. den durch die russische Flugwaffe abgedrängten polnischen Frontexflieger, der offenbar als Spionageeinheit zweckentfremdet wurde.
Das war ein Lockangebot,, auch Finte genannt, die Ukraine sollte ihre Offensive starten und zwar zu einem Zeitpunkt den die Russen bestimmen. Doch ganz offensichtlich wird die Luft für die Ukraine dünn, da die angekündigte Offensive auf sich warten lässt. Deshalb ist nun auch das AKW in Gefahr, da Nazis auch vor verbrannter Erde nicht zurückschrecken, bzw. eine Verseuchung den Krieg sofort beenden würde. Auch wenn es ein Pyrrhussieg wäre, wissen sie genau, das der Westen den Mist wieder aufräumen muss, da es sie auch unmittelbar betreffen würde. Das hätte die EU dann auch den Kriegstreibern in London und den USA zu verdanken. Die Verantwortlichen in der Ukraine setzen sich bei einen Gau schnell ab, Geld genug haben sie ja inzwischen. Und wer bekommt dafür wieder die Schuld? Natürlich Russland, die sind ja inzwischen für alles verantwortlich. Ob nun Drohnen auf den Kreml oder Nordstream. Mainstream Konsumenten müssen inzwischen den Eindruck bekommen, das die Russen sich ständig selbst ins Knie schießen. Schon alleine das offenbart die Propaganda.
Nazis haben nie Erde verbrannt,nur Menschen im Krematorium und das machen die Russen auch,sogar mobil.
Und das dumme Spiel mit der Verstrahlung,wer es auch inszeniert,falls Fallout fällts mit dem Wind und
der weht ,wohin er will.Schon deshalb hatten die Sowjets Atomwaffen-Bedenken – zerstören ja,kann schnell wieder aufgebautwerden aber atomare Verseuchung ???
Man hat ja der Ukraine schon Tschernobyl beschert und auch die Ukrainer sind nicht so blöde ,daß sich das schlimmer wiederholt. Und mit dem Absetzen ist das so eine Sache,denn wo man auch hinwill: Russen sind schon da und krempeln den Immobilienmarkt um bis Thailand hört man und natürlich die ganzen Wehrdienstverweigerer
aus Russland nehmen schon bei den Ukrainer die Asylplätze weg,aber wir brauchen die hier,da a meist Fachkräfte –
das sind immer mehr und auch nie quer.He-mit Deinem Fachverstand geh dem Putin helfen,am besten als Söldner
in Bachmut,da stirbts sich am schnellsten zum Ruhme der russischen Föderaputin -posthum ne Blechmedaille!
“die unter hohem Druck steht, wieder Erfolge zu produzieren, womit die Regierungen der westlichen Staaten ihre Unterstützung legitimieren können” heißt es.
Ob das so zutrifft wie im Beitrag beschrieben ist fraglich. Die Unterstützung erscheint mir unerschütterlich. Und vor wem sollen sie sich legitimieren müssen ? Vor der Rüstungsindustrie wohl kaum, da muss es nur laufen egal wie gut oder schlecht. Vor dem eigenen Wahlvolk ? Noch weniger, das spielt keine Rolle, wie Baerbock ja in naiver Offenheit einst rausplärrte. In gewisser Weise hat sie recht. Das Volk ist seit Jahren verdummt, zermürbt, Widerstand leisten und politisch wach zu sein schafft gerade mal eine Minderheit. Es stellt für die Herrschenden in den Demokratien keine Gefahr mehr dar. Besonders nach Corona der letzten großen Attacke auf die seelische und nervliche Verfassung der Völker. Eine interessante Ausnahme ist vielleicht Frankreich wo sich ja noch was regt.
“Ob nun Drohnen auf den Kreml oder Nordstream. Mainstream Konsumenten müssen inzwischen den Eindruck bekommen, das die Russen sich ständig selbst ins Knie schießen. Schon alleine das offenbart die Propaganda.”
In der Tat. Es stellt sich die Frage, wenn die Russen so dumm, unfähig, technisch veraltet sind. so hohe Verluste haben, die Moral schlecht ist. Warum werden sie nicht mit Leichtigkeit überrannt. Aber diese Frage wird niemand im Mainstream stellen, wetten ? Ob aus dem Bewusstsein heraus das man lügt nicht, oder wegen vorliegen einer wahnhaften Störung, beides ist möglich.
Die meisten Meldungen sind Schizo.
Mal sind die russischen Militärs das Dümmste, was es gibt, die Verluste so hoch, dass die russische Armee auf dem letzten Loch pfeift, es ihnen an Munition mangelt. Und 10 Minuten später stehen sie quasi vor Berlin.
Dieser borderline Journalismus ist eigentlich nur noch Nachrichten-Bullimie.
Schade. Ist der Sturm im Wasserglas schon wieder vorbei?!
Leute, ich bin echt begeistert von der Arbeit der Kiewer Luftabwehr. Von Kinschal bis zur iranischen Kamikazedrohne holt die ja wirklich alles herunter, was nicht schon vorher von selbst abgestürzt ist. Wir sollten unsere Jungs zur Schulung nach Kiew schicken, nicht umgekehrt.
phz
Sie holen Kinschal runter? Du träumst wohl. Was sie runter holen, sind, wie man so hört, eigene Raketen. Das bedeutet nur, dass Nazideppen wie Du absolut keine Ahnung haben.
Panzerhupe 2000,
holt sich immer ein runter beim Warporn glotzten 🤡
Bislang sind hunderprozentig alle russischen Raketen runtergekommen. Gelegentlich sogar durch die Luftabwehr.
Hey, Panzerhaubitze 2000,
was ist eigentlich aus deinen Geschlechtsgenossinnen in der Ukraine geworden? Das letzte, was ich drüber gelesen habe, stammt von Anfang des Jahres. Da reklamierte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, dass man 3 Panzerhaubitzen 2000 zu Altmetall gemacht habe.
Warten die übrigen in einer alten Scheune auf den Endsieg, oder waren das bereits die 3 letzten?
Ja und vergiß die ollen Geparden nicht……der erste aus der Nullserie kam bei uns 1967 an,
nur stellte sich bald heraus,dass die Wehrpflichtigen damit zurecht kamen,aber der Fachkräftemangel
der BW schon so stark war,dass Z und B Soldaten mit besonders der Elektronik nicht zurechtkamen wie zuvor
schon mit der Fledermaus.Und so wurden die verkauft oder eingemottet.Apropos Fledermaus plus Fla
L70, das waren deftige Bofors40mm und die haben die baltischen Staaten (woher ? Bj ab 1961 und früher)
lt TV Verladebilder Richtung UK.B und NL hatten da weniger Probleme als wir – nur mit dem unüblichen Kaliber von 35mm.40mm hatte und konnte jeder,35mm nur die Schweizer…….also alles ab in die Ukraine,die können alles brauchen und beweisen,daß selbst der alte Westdepotschrott besser ist als putinschen Wunderwaffen von heute….es kommt halt immer aufs Personal und die Motivation an……
Ach Nazihaubitze. Was Du Dir runterholst, lass mal stecken. Wird Dir das Kinchalmärchen nicht langsam peinlich, wo auch das ukrainische Militär das dementiert? Die Ukraine schiesst Raketen und Geranien mit Munitionslagern, Bahnhöfen und Kasernen ab (Kraftwerke war gestern), reife Leistung.
Da haben Sie einen wichtigen Punkt unterschlagen. Das war die Antwort Budanovs auf die Bitte die Bombenanschläge in Russland zu kommentieren. Damit hat Budanov, bzw. der SBU die Verantwortung für alle bisherigen Terroranschläge übernommen, einschließlich derer, von welchen sie sich bisher distanzierten.
Darüber hinaus, hat Budanov den Westen als Finanzierer von Terrorismus dargestellt, da das ukrainische Regime und sein Geheimdienst vom Westen finanziert wird.
Mit so einer Logik kannst du vielleicht bei Winnie Puuh und seinen Freunden argumentieren.
Verschone erwachsene Menschen damit.
Andere Frage, wie weit ist die RF durch die Winteroffensive maximal vorangekommen? 10, 15, 20 km?
Mir klingeln jetzt noch die Ohren von den Ankündigungen, dass die Russen wenn schon dann im Winter die absoluten Supersoldaten sind.
Wir haben jetzt Mai und ich warte immer noch.
“Damit hat Budanov, bzw. der SBU die Verantwortung für alle bisherigen Terroranschläge übernommen”
Das klingt erst mal, als ginge es zu weit, aber es erinnert schlicht an die Geisteshaltung der USA, die sich ebenfalls selbst als Herr der Welt und deswegen zu jeder Schandtat berechtigt sehen.
Diese Handlanger fühlen sich mit den USA+ im Rücken als unbesiegbar und reden nicht nur entsprechend, sondern handeln auch so.
Budanov ist ein schlichter Killer, der international zur Fahndung ausgeschrieben werden müsste.
Da hatte ich 9 freiwillige Verbände gezählt. Sind diese Verbände entstanden als Antwort darauf was der Westen im stillen auch hat?
Märkte für das Kapital sind ja von allen Seiten umkämpft, Feindbilder genügend vorhanden. Durch Pandemie und Sanktionen gegen alles hat die Armut vorangetrieben und damit die erschaffene Not der Menschen für ihre Zwecke gefunden. Ein extreme perverses Spiel.