Von der Kriegsdienstverweigerung zur Kriegstreiberei

Bild: Beyerw/CC0

 

Wo sind sie hin, die Anhänger der Gewaltfreiheit im friedenspolitisch geläuterten Deutschland, all die Verweigerer, die es einmal gab? Ja, wo sind sie geblieben? Was ist geschehen?

 

Die Wehrpflicht kommt wieder – erneuert, erweitert, verbessert, wie auch immer. Darüber gibt es, jedenfalls im Grundsatz, eine große christ- und sozialdemokratische Einigkeit. Im CDU/CSU-Wahlprogramm wird eine aufwachsende Wehrpflicht gefordert. Und das Verteidigungsministerium arbeitet schon einmal am Aufwuchs, auch wenn seinem Kanzler das Vertrauen fehlt. Pistorius hat es jedenfalls angewiesen, „die Parameter zur Einführung eines neuen Wehrdienstes weiter auszuplanen und gemeinsam mit der Umsetzung zu beginnen“.

Wo die Pflicht zum Kriegsdienst auf die Tagesordnung gesetzt wird, kommt natürlich – speziell in Deutschland, wo dem WK-II-Verlierer einst eine Entmilitarisierung verordnet und ein Artikel 4,3 im Grundgesetz zugestanden wurde – wieder das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung (KDV) zu politischer Bedeutsamkeit. Es besteht ja auch bei ausgesetzter Wehrpflicht weiter fort und wird in Anspruch genommen. In der Friedensbewegung wird über diese Option diskutiert, ihre Zeitschrift Friedens-Forum wird das in der Nr. 2/25 dokumentieren. Und im Netz gibt es bereits einschlägige Anleitungen für Interessenten (sogar Interessentinnen!), angeblich könnte es sich „lohnen, schonmal die Kriegsdienstverweigerung anzugehen“.

Eine exemplarische bundesdeutsche Polit-Karriere

Ein KDV-Antrag bedarf nämlich einiger Vorbereitung. Man kann diese Möglichkeit nicht wie das Grundrecht auf Meinungs- oder Glaubensfreiheit einfach so in Anspruch nehmen. Kriegsdienstverweigerung, von Anfang an mit gewissen bürokratischen Hürden versehen, führte auch in den zehn Jahren nach der Wiederbewaffnung ein Schattendasein und stieg erst danach, im Zuge der Unruhen von APO und antiautoritärer Revolte, zu einer Massenbewegung auf. Sie erwarb sich sogar später, als Zivis viele nützliche Dienste leisteten, ein positives Image. Und last but not least ist daran zu erinnern, dass sie wesentliche Teile der politischen Klasse geprägt hat, vor allem beim rotgrünen Nachwuchs, wo Verweigerung fast schon zum guten Ton gehörte.

Kanzler Scholz und Vizekanzler Habeck konnten es z.B. damals nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, auf Menschen zu schießen. Regiert wurden wir ja in der letzten Zeit von einem „Ampelkabinett aus Wehrdienstverweigerern“. Thematisiert wird das in der Öffentlichkeit bei Gelegenheit. Im April 2022 war Olaf Scholz zu Gast bei „Deutschland3000“, um mit Eva Schulz über den russischen Krieg gegen die Ukraine zu sprechen – und über seine eigene Kriegsdienstverweigerung Ende der 70er Jahre. Auf die Frage der ARD-Moderatorin, wie er seine Verweigerung begründet habe, kam folgende Antwort:

„Also, ich kannte mich mit dem Thema aus und deshalb hab ich das begründet mit Erfahrungen, die ich gemacht habe, Erzählungen auch meiner Eltern über ihre Kriegserfahrungen, mit Dingen, die mich später bewegt haben, mit humanistischen Perspektiven, wie sie mit Martin Luther King verbunden waren, aber eben auch, indem ich mir einen Witz erlaubt habe und gesagt habe, ich hätte alle Bücher von Karl May gelesen und die jeweiligen Helden hätten niemals jemanden getötet, auch wenn da viele Leute in den Büchern ums Leben gekommen sind. Das hätte mich moralisch sehr geprägt. Irgendwie bin ich mit dem Witz durchgekommen.“

Kurz kommt Heiterkeit auf bei Herrn Scholz und Frau Schulz, die (laut Auszeichnung von 2020) Deutschlands besten Interview-Podcast moderiert. Was soll man dazu sagen? Bei lebensentscheidenden Stationen mit Witzen aufwarten und die Blödelei auch noch verbreiten? Hat man hier einen „inkompetenten Narren“ vor sich, wie der hochkompetente Elon Musk vermutet? Nein, es ist schlimmer, es handelt sich nicht um einen Einzelfall, sondern um einen typischen bundesdeutschen Karrierepfad.

Gewaltfrei im Krieg ankommen

Scholz war nicht nur Verweigerer, sondern auch von 1982 bis 1988 stellvertretender Juso-Vorsitzender sowie Verbindungsmann zur Friedensbewegung, wo er die Demonstrationen gegen den NATO-Doppelbeschluss mitorganisierte. Währenddessen formulierten die Grünen, die im Zuge der Friedensbewegung entstanden, als einen ihrer Grundwerte gleich die „Gewaltfreiheit“ und bewerkstelligten damit ihren Aufstieg zur Politikfähigkeit. Und jetzt sitzt diese Generation „an den Schaltstellen der Macht“, so wundern sich bei Gelegenheit immer noch Fachleute und Laien! Nicht die Scharfmacher vom konservativen Stahlhelmflügel der Nation sind es, sondern die ehemaligen Friedenshänger, die Deutschland in den großen, seit 70 Jahren anstehenden Krieg treiben.

Eine Außenministerin Baerbock macht die Ansage, dass „wir“, moralisch gesehen, bereits im Krieg mit Russland sind. Rotgrün strebt dessen Ruin an und will, im Konsens mit Frei- oder Christdemokraten, alles für die weitere Kriegsertüchtigung tun. Das Ganze im Bunde mit einer NATO, die eine echte „Kriegsmentalität“ fordert und auch schon mit Terminangaben für den Dritten Weltkrieg aufwartet, sowie unterm Schutzschild der USA, deren Weltherrschaft gerade auf das Kommando eines (so US-Rivalen und auswärtige Experten:) wahnsinnigen Faschisten hört, was ein paar Unsicherheiten mit sich bringt.

Wer sich darüber wundert, hat allerdings zwei Dinge übersehen. Erstens die Vorgeschichte des neuen deutschen Militarismus und zweitens den systematischen Grund, der politisch denkende Menschen zu diesem eigenartigen Übergang – von der Verweigerung zum glatten Gegenteil – bewegt. Dazu hier einige Anmerkungen.

Deutsches Militär wieder da

Der erste Punkt dürfte den heutigen Resten der Friedensbewegung kein Geheimnis sein. Es war ja gerade der grüne Anspruch auf „robuste“ Durchsetzung von Menschenrechten, der neue „Bellizismus“ von Gutmenschen, der nach der Wende im Osten die Weichen hin auf Kriegsbeteiligung stellte und der schließlich im Bündnis mit der Sozialdemokratie 1999 – in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, wie Kanzler Schröder später einräumte – Serbien zur Räson brachte. Nämlich Jugoslawien abschließend mit einem Bombenhagel beibrachte, wie die Regeln im vielbeschworenen Gemeinsamen Haus Europa aussehen. Und damit klarstellte, dass die EU mit ihrer Führungsmacht Deutschland bei der Neuordnung des Kontinents das Sagen hat – und nicht Moskau, das unter Gorbatschow ja gerade zu erkennen gegeben hatte, dass es der NATO-Feindschaft mit ihrer Nach- und Totrüstungsdrohung nicht mehr gewachsen war.

Bei den ersten Bürgerkriegen in Kroatien oder Bosnien, deren nationalistischen Furor der Westen anheizte und antiserbisch dirigierte, schürten die Grünen an vorderster Front die Stimmung, um die direkte militärische Beteiligung Deutschlands auf den Weg zu bringen. Kanzler Kohl dagegen zögerte und berief sich auf die „historische Verantwortung“. Deutsche Schuld hatte ihn natürlich vorher bei keiner antisowjetischen Auf- oder Nachrüstungsmaßnahme belastet. Aber in dieser Umbruchphase der 90er kriegerisch vorzupreschen – das zeigte ja dann die spätere Einschaltung der USA – setzte militärische Potenzen voraus, die Deutschland nicht zu bieten hatte. Es setzte also die maßgebliche US-Entscheidung voraus, die dann von Figuren wie Albright, Biden, Clinton kam.

Aber ideologisch waren die Grünen als Wegbereiter wichtig. In der Partei bedurfte dies einiger Auseinandersetzungen, mit alter Politikdistanz musste aufgeräumt werden. Außenminister Fischer befragte seine KontrahentInnen und die politische Öffentlichkeit, in der man wahlkämpferisch Punkte machen wollte: „Können Pazifisten, kann gerade eine Position der Gewaltfreiheit den Sieg der brutalen, nackten Gewalt in Bosnien einfach hinnehmen? Können wir Prinzipien höher stellen als Menschenleben, und was wird aus unserem Prinzip der Gewaltfreiheit, wenn es sich vor der menschenverachtenden Gewalt beugt?“ (Frankfurter Rundschau, 2.8.1995)

Aus dem Prinzip wird erst dann etwas, wenn es selber bereit ist, Menschenleben zu opfern! Denn das ist ja die Realität von Kriegen, die in den 90ern freilich noch (und das galt auch lange für den folgenden Afghanistankrieg) unter dem Ticket „Friedenseinsätze“ liefen. Das Prinzip gebot also nach der neuen Linie sein genaues Gegenteil – eine irre Logik, die sich aber durchsetzte. Und so war mit der Unterscheidung zwischen menschenverachtender und menschenachtender Gewalt das bekannte Geschäft dieser Partei etabliert, mit fundamentalistischer Sicherheit gute und böse politische Kräfte zu sortieren.

Gewissenhafte Verweigerer

Die weitere Entwicklung ist bekannt. Deutschland machte bei der militärischen „Befriedung“ Jugoslawiens mit, dann in Afghanistan, im Irakkrieg nur am Rande, da hier der nationale Ertrag zweifelhaft erschien, und wurde schließlich zu einem der größten NATO-Truppensteller bei Auslandseinsätzen. Insofern ist die Verwunderung darüber, dass Sozialdemokraten und Grüne heute Einiges an Militarismus aufzubieten haben, fehl am Platz. Es handelt sich um die konsequente Fortsetzung der Linie, die unter Schröder & Fischer eingeschlagen wurde. Und auch gegenwärtig ist es ja, wie damals gegen Milošević, noch nicht der ganz große Krieg gegen die feindliche Atommacht Russland. Man hat schließlich einen willfährigen Stellvertreter gefunden, der die Rolle des Frontstaates unter rücksichtsloser Opferung seines Menschenmaterials spielt.

Gerade über diese Rolle – die Möglichkeit, dass Deutschland zum atomaren Schlachtfeld wird – machten sich ja seinerzeit große Teile der Friedensbewegung Sorgen. Hier war mehr Nationalismus als Pazifismus im Spiel. Aber man muss sich auch einmal klar machen, dass im Pazifismus, wie ihn etwa der KDVler repräsentiert, selber eine Schwäche liegt, dass der dort übliche Moralismus auch zu blanker Selbstgerechtigkeit fähig ist. Ob stimmt, was Scholz über seine damalige Verweigerung erzählt, mag dahin gestellt bleiben (bekanntlich leidet er fallweise an Erinnerungslücken). In dem Bericht über deren läppischen Charakter steckt aber eine Wahrheit in Sachen KDV: Man muss sich dort als „moralisch geprägtes“ Individuum vorstellen.

Das ist die logische Konsequenz des hoch geschätzten Grundrechts aus Artikel 4,3 Grundgesetz. Man darf den Kriegsdienst nur aus Gewissensgründen verweigern. Man darf nicht mit politischen Einwänden gegen die Beteiligung an einem Krieg antreten, etwa mit einer Kritik am imperialen Ausgreifen der eigenen Nation auf fremde Herrschaften oder der Behauptung gegen deren Sicherheitsinteressen, und natürlich auf keinen Fall mit dem simplen Wunsch, sich lieber aus solch mörderischen Angelegenheiten herauszuhalten. Ein Ole Nymoen hätte mit seiner – ein paar rationale Gründe ins Feld führenden – Weigerung, sich an den Händeln der regierenden Warlords zu beteiligen, keine Chance auf Anerkennung.

Man ist nämlich als sittliche Person gefragt, daher die Rede vom Gewissen. Das soll ja eine Instanz im Menschen sein, die berühmte Stimme des Gewissens, die ihm dies und das ge- oder verbietet – tendenziell schon eine Mystifikation, denn wer in seinem Kopf Stimmen hört, ist bekanntlich ein Problemfall. Aber man muss sich nicht unbedingt religiös zur Nächsten- und Feindesliebe oder ähnlichen Kuriositäten bekennen, sondern nur die eigene Moralität als Berufungsinstanz ins Spiel bringen, sich also inszenieren, mit welchem Quatsch auch immer und sei es Karl May (natürlich nicht mit Karl Marx!). „Mit dem Thema“ kannte sich Scholz – gewiefter Taktiker von Jugend an – in der Tat aus.

Dem Gesetzgeber und den Prüfungsausschüssen reicht es dabei, diese Art der Personalisierung vorzuschreiben und damit eine Haltung der Kandidaten zu befördern, die als staatsbürgerliches Plus zu Buche schlägt: Hier bekennt sich jemand zur Ablehnung von Gewalt, die ja im Alltag der Konkurrenzgesellschaft sowieso gefordert ist, obwohl dort dauernd Anlässe zur Grenzüberschreitung geschaffen werden und, beginnend mit Sandkasten & Schulhof, entsprechende Ausraster produzieren. Hier dokumentiert also eine Person, dass sie die staatlichen Gebote buchstäblich verinnerlicht hat.

Und geprüft wird in dem Verfahren beim gewissenhaften Jungvolk noch eine andere staatsbürgerliche Leistung: die Bereitschaft, dem Kommando der Obrigkeit an allen anderen Stellen zu gehorchen und dort, wo man gebraucht wird, seinen Ersatzdienst zu leisten. Ein Ersatz für Personal, das sonst staatlicherseits Kosten verursachen würde, so dass dank seiner Einsparung mehr Geld in die Rüstung gesteckt werden kann. Und im Kriegsfalle sind die zivilen Dienste in der Nation ja sowieso also Hinterland der Front verplant, wobei die Neujustierung des zivil-militärischen Verhältnisses, wie die Ansagen der Ampel-Regierung gezeigt haben, jetzt schon auf der Tagesordnung steht.

Man wird abwarten müssen, wie die Neufassung oder Wiederinkraftsetzung der Wehrpflicht im Einzelnen aussieht. Die Abschaffung des KDV-Rechts ist dabei kaum zu erwarten. Wird es nach dem Geist des Gesetzes ausgeführt, schafft es eine individualisierte Haltung, die nicht zu Opposition anregt. Natürlich kann man es als Möglichkeit zum antimilitaristischen Einspruch nehmen. Doch ist das mehrstufige Prüfverfahren so angelegt, dass auf dem Verwaltungswege die Anerkennungskriterien ohne großen Aufwand verschärft werden können: Die Ausschussmitglieder brauchen im Prinzip nur zu sagen, dass sie vom persönlichen Auftreten des Prüflings nicht beeindruckt sind, dass sie also nicht, wie im Fall Scholz, ein x-beliebiges Bekenntnis zur Menschenliebe durchgehen lassen…

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61 Kommentare

  1. Sehr schön. Ja, wo sind sie gebleiben dei echten KDVler?
    Eine Gesellschaft die keinen Widerstand leisten will wird unweigelich in einem Vernichtungskrieg landen.

    Antikriegslied eines französischen Pazifisten entstanden zur Zeit des Algerienkonflikts in den 50er Jahren. Übersetzt und vertont von der deutschen Gruppe “Zupfgeigenhansel” in den 70er Jahren.
    German version of the famous anti-war song “Le deserteur” by Boris Vian
    https://www.youtube.com/watch?v=pMN41E6AsVk

  2. Wer die Moral, die immer eine persönliche ist – außer man ist religiös organisiert – nicht in praktische Ziele übersetzen kann, neigt zum `Wankelmut´. In meinem Umfeld drückt sich das darin aus, dass man auf einmal den Antifaschismus für wichtiger hält, als die Freiheit von Krieg (= bewaffnete Auseinandersetzung im Interesse der Herrschenden). Es ist immer einfacher, sich an der Wortwahl der Herrschenden zu orientieren. Wer sich über die eigenen Interessen nicht im Klaren ist, kann nicht vernünftig entscheiden, was er will. Moral und Interesse sind bekanntlich nicht dasselbe.

  3. Ich denke, wir sollten uns keine Illusionen machen. Die Wehrpflicht wird wieder in Kraft gesetzt und sie wird nicht so lässig zu umgehen sein, wie man es in Westdeutschland dereinst konnte und wie der Autor es beschreibt. Für die Meisten in diesem Land wird sie gar nicht zu vermeiden sein, egal was in irgendwelchen Gesetzen oder Verordnungen stehen wird. Ob sie unsere Söhne auf der Straße einfangen, wie wir das aus der Ukraine kennen, sei dahingestellt. Es geht hier vielleicht geordneter zu. Wir sind schließlich Deutsche und haben im Geschäft des planmäßigen Mordens viel Erfahrung in unserer Geschichte gesammelt. Ist vielleicht die einzige uns verbliebene Kernkompetenz. Und es bedarf keiner prophetischen Gaben, um zu wissen, dass keiner der Söhne der Leyen im Graben verrecken wird. Es sind sehr sicher unsere Söhne, die für den Wahn der politischen Klasse sterben soll.
    Über alles andere brauchen wir nicht nachzudenken. Es wird kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung mehr geben. Nicht für uns und unsere Kinder. Sowenig, wie Presse- und Meinungsfreiheit die nächsten Jahre überstehen werden.

    1. @1211 “Es wird kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung mehr geben. Nicht für uns und unsere Kinder. Sowenig, wie Presse- und Meinungsfreiheit die nächsten Jahre überstehen werden.”

      … weil uns zwischenzeitlich die Mehrheiten für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung genauso wie für tatsächliche Presse- und Meinungsfreiheit abhanden gekommen sind. Um es im Neuprech/Narrativ des Klimaaktionismus auszudrücken: Die Kipppunkte sind längst überschritten worden. Spätestens seit der Millenniumgeneration hat betreutes Denken absoluten Vorrang und man fühlt sich auch noch wohl dabei, da so alternativlos wie Gender-Gaga! Uns, welche noch mit anderer Denke aufwuchsen, bleibt letztendlich nur der Versuch, sich bis zum Sprung in die Grube eine zunehmend als irreal bezeichnete Lebensführung zu bewahren. Wohl wissend, das wir für jeden Versuch, aktuelle Generationen auf den rechten Pfad zu bringen, zunehmend abgelehnt werden. Und genau deshalb sollten wir es unsereigenes Vorteils wegen auch unterlassen. Wenn sie, die angesprochenen Generationen so leben wollen, dann sollten wir unsere letzten Jahrzehnte nicht mit Sisyphusarbeit vergeuden, sondern zusehen, das wir unser Leben so lange wie irgend möglich lebenswert erhalten. In letzter Konsequenz hiesse das, sich von jeglicher persönlichen Teilhabe/Teilnahme/Aufnahme von Narrativen aus Politik und Medien zu verabschieden. Natürlich kann man auf Dauer die Realität nicht wegignorieren, aber zumindest so lange wie irgend möglich. Je nach Ausgangslage, Dynamik der Entwicklung und eigenem Alter vielleicht sogar lange genug?

      1. Theo Noestonto schreibt :
        ” Wohl wissend, das wir für jeden Versuch, aktuelle Generationen auf den rechten Pfad zu bringen, zunehmend abgelehnt werden. Und genau deshalb sollten wir es unsereigenes Vorteils wegen auch unterlassen. Wenn sie, die angesprochenen Generationen so leben wollen, dann sollten wir unsere letzten Jahrzehnte nicht mit Sisyphusarbeit vergeuden,…”

        Die letzte Statistik die ich zum Thema gelesen habe sah in etwa so aus :
        60% der Befragten sind für die Wiedereinführung der Wehrpflicht ;
        so weit, so schlecht ; von den übrigen ca. 40% werden vermutlich noch mindestens 30% mit noch aggressiverer Propaganda umgestimmt werden können; der Rest steht für das “andere Deutschland” und auf diesen kümmerlichen Rest sollten wir hoffen und diesen keinesfalls im Stich lassen.

        1. @ B.Hohl. “der Rest steht für das “andere Deutschland” und auf diesen kümmerlichen Rest sollten wir hoffen und diesen keinesfalls im Stich lassen.”

          Dieser “kümmerliche Rest” bzw “das andere Deutschland” hat aber das Leben zu einem guten Teil bereits hinter sich und weiss daher, das die gesamte Narrativkette derzeit – leider erfolgreich – umgemodelt wird. Der überwiegende, meist jüngere Teil meint das anders sehen zu müssen… Will es gar anders sehen; ähnlich wie vor ca. 90 Jahren. Gegen diesen Willen zu hoffen bzw. Hilfestellung zu leisten und deshalb als Gegner bekämpft zu werden, obwohl es doch in erster Linie um deren Zukunft geht, da sie ja noch 50 oder mehr Jahre ihres Lebens damit klarzukommen haben, wäre zuviel verlangt. Wollen müssen sie zumindest selber, anderenfalls ist es vergebliche Liebesmüh unsere letzten Jahrzehnte gegen ihren indoktrinierten Willen bzw. ihr betreutes Denken zu opfern. Jemandem helfen zu wollen, der dies kategorisch ablehnt wäre bereits bei zahlenmäßig gleicher Verteilung in der Bevölkerung aussichtslos; aus der zunehmenden Minderheit heraus erst recht!

          Meine Ansichten waren nicht immer derartig strickt, aber mein persönliches Aha-Erlebnis, nämlich wegen einer versehentlich vergessenen Maske in der Strassenbahn kollektiv als Mörder angeschrien zu werden, hat meine “Hilfsbereitschaft” gegenüber mir nicht persönlich bekannten Schafen deutlich verringert.

          Im Voraus ein Frohes Neues Jahr!

      2. Ich mache mir immer einen Spass daraus ™1974, diesen Leuten, es dürfen auch gerne ältere Leute sein, denn Alter schützt vor Torheit nicht, das Leben angemessen zu vermiesen oder zu zerstören, je nach Gusto, Tagesform und Personalverfügbarkeit.
        Einfach, weil ich der Meinung bin, das diese Gesellschaft muss vernichtet werden muss.
        Ich dachte eigentlich, dass seit dem Frühjahr 2020, genauer gesagt seit dem 12.4. der noch halbwegs intelligenten Restbevölkerung klargeworden wäre, was die Zeichen der Zeit geschlagen hat.
        Aber, weit gefehlt, fast der ganze Verein der ehemals kritischer, intellektueller Restlinken, hatte sich mit einem Schlag, als Systemimmanent entpuppt und sich gleich schon am Anfang der Polarisierung, auf die Seite des Bodensatzes, der gehirngewaschenen Majorität geschlagen.
        Was soll man machen?
        Ich, für meinen Teil, bin seit dem 12.4. dazu übergegangen jetzt mit voll geöffneten Visier zu fahren und das konnte ich schon immer sehr gut, ohne natürlich Selbstmord zu begehen aber eben doch mit all den nötigen Einschränkungen die es leider mit sich bringt, diese gewollte Spaltung endlich anzunehmen und meine subversiven Ideen weiter umzusetzen.
        Weil, anders könnte ich mich selbst nicht mehr leiden und müsste dann Zwangsweise Selbstmord begehen, um meine hohen ethischen Ansprüche einer gerechten Gesellschaft genüge zu tun.
        Ich dachte meiner vielleicht auch naiven Anfangszeit im Netz geschuldet, das mir mal ein paar neue Mitstreiter, über den Weg laufen, aber auch das blieb mir verwehrt, da meine Alten mittlerweile, meist Tod sind, oder sich gerade so noch am Rollator festhalten können und dadurch wenig geeignet sind, echte subversive Aktionen durchzuführen und die Jungen, naja… die machen mit ihrer allgemeinen Systemkonformität wenig Hoffnung auf irgendeine Besserung, der von unten sich durchsetzen könnte, angesichts der allgemeinen sich immer mehr abzeichneten Hochschullage, die die Woken LGTB+Gender Anhänger, der Transhumanisten fast alle, inklusive der Professoren, für sich vereinnahmt hat.
        Da bleibt nur sich von allen Maskenträgern, Geimpften, Kapitalisten Bankern, Versicherungsfuzzies, Anwälten und vor allem Klimaschützern sich möglichst direkt zu distanzieren und die Fahne der Freiheit und des anarchistischen (früher schrieb und sagte ich Linken) Gedankengutes, hochzuhalten und im Sinne von Robert Kurz weiterhin, „eine Kultur der Verweigerung“. Dies bedeute, „jede Mitverantwortung für Marktwirtschaft und Demokratie zu verweigern, nur noch ‚Dienst nach Vorschrift‘ zu machen und den kapitalistischen Betrieb zu sabotieren, wo immer das möglich ist“!

        1. Hey Panicman,
          ja, dein Name wird Programm sein, wenn man sich deiner beschriebenen Tatsache widmet. Will meinen: du hast recht, es ist ernüchternd zu sehen, was mit den, früher überall anzutreffenden, Kritikern so los ist.
          Kritisch und offen zu sein war auch mal eine Art Trend. Viele reiteten (oder ritten?!) mit. Doch wenn etwas Rückgrat und Infos verlangte, lichteten sich die Reihen. Das fing ja schon vor Jahrzehnten an, und man kann es heute festmachen an den Haltungen zu Libyen, Syrien, Irak und Afghanistan. Auch erst ab 2011, als die USA Libyen und Syrien anfingen zu zerstören.
          Diese “Linken” labern auch immer nur im NATO-Stil: alles blutrünstige Diktatoren, jedoch sind unsere selbst gezüchteten Islamisten immer wieder mal Freiheitskämpfer, Opfer der blutrünstigen Diktatoren.
          Die Baath Partei war ihrer Zeit, an diesem Ort, weit voraus.
          für mich ist es auch nicht Links sich erst seit Corona kritisch zu äußern. Das ist für die nämlich auch erst wichtig seit dem es um ihre eigene Freiheit ging. Vorher war den meisten linke Kritik auch egal.
          Wer sich seit und wegen Corona als Gesellschaftskritisch bezeichnet/sich gibt ist für mich auch nicht authentisch, sondern egoistisch.

  4. Der Autor schreibt :
    “Das ist die logische Konsequenz des hoch geschätzten Grundrechts aus Artikel 4,3 Grundgesetz. Man darf den Kriegsdienst nur aus Gewissensgründen verweigern. Man darf nicht mit politischen Einwänden gegen die Beteiligung an einem Krieg antreten, etwa mit einer Kritik am imperialen Ausgreifen der eigenen Nation ”

    Das mit der Verweigerung ist bei mir jetzt 37 Jahre her. Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es drei Kategorien von Verweigerungsgründen :
    – die aus religiösen Gründen
    – die aus Gewissengründen
    – die aus politischen Gründen
    Die letztgenannte Variante galt als diejenige, die kaum Chancen hatte von den “Gewissensprüfern
    anerkannt zu werden. Wenn ich mich recht erinnere habe ich eine Kombination aus Grund 2 + 3 versucht und bin damit durchgekommen.
    Trotzdem : Die ganze Prozedur war würdelos und ein schwerer Fall von staatlicher Übergriffigkeit ins Privatleben.
    Wenn diese beschissene Wehrpflicht wieder eingeführt werden sollte, dann muß unbedingt zeitgleich das Recht auf totale Kriegsdienstverweigerung per Sprechakt eingeführt werden, und zwar ohne die entwürdigende Pflicht zur Gewissensprüfung und ohne die Pflicht zu einem entwürdigenden Ersatzdienst; im Idealfall sollte es ein Bundesland geben, dessen Bewohner per se von jedem Kriegs- u. Ersatzdienst befreit sind, so wie es vor ’89 in Westberlin der Fall war.
    Ein Traum, wenn dieses Bundesland auch noch frei von jeglicher Verschmutzung durch die Anwesenheit von Soldaten und Kriegsgerät wäre; ein solches Bundesland böte eine echte Alternative zum Auswandern.

    1. … in einem solchen Bundesland würde heutzutage sicher eine Solidaritätsabgabe im zweistelligen Prozentbereich fällig, oder?

      ¡Felize 2025! 🥂

  5. Brüder!

    Bruder Johannes erinnert in seinem Artikel an den Wandel von der Kriegsdienstverweigerung hin zur Unterstützung des Militarismus, was mich als Friedensbefürworter tief bewegt.

    Im Islam ist Frieden eine der höchsten Tugenden. Der heilige Koran fordert uns auf, Streit zu schlichten, Konflikte mit Weisheit zu lösen und mit Geduld und Liebe zu antworten, auch wenn man auf Unwissenheit oder Provokationen trifft. Lest Sure 25,63:

    „Und die Diener des Erbarmers sind diejenigen, welche auf Erden sanftmütig wandeln; und, wenn die Toren sie anreden, sprechen sie: „Frieden!““

    Der Glaube an und der Einsatz für den Frieden sind uns eine heilige Verpflichtung gegenüber der gesamten Menschheit!

    Gewalt ist im Islam nur erlaubt, um sich zu verteidigen oder eine bestehende Unterdrückung zu beenden. Das ist vergleichbar mit der Notwehr im deutschen Recht, da sie nur dann zulässig ist, wenn es keine anderen Möglichkeiten zu handeln gibt. Lest Sure 2,190:

    „Und bekämpft in Gottes Pfad, wer euch bekämpft; doch übertretet nicht; siehe, Gott liebt nicht die Übertreter.“

    Gewalt darf nie das bevorzugte Mittel sein! Deshalb ist Kriegsdienstverweigerung inhärent islamisch.

    Die politischen Wendung von früheren Pazifisten, die nun Kriege unterstützen, zeigt uns vielmehr die Gefahr der Abkehr von ethischen Prinzipien. Der heilige Koran jedoch fordert uns auf, in Gerechtigkeit standhaft zu bleiben, auch wenn es unbequem ist. Lest Sure 4,135:

    „O ihr, die ihr glaubt, bleibt fest in der Gerechtigkeit, so ihr Zeugnis ablegt zu Gott, und sei es auch wider euch selber oder eure Eltern und Verwandten, handle es sich um arm oder reich, denn Gott steht näher als beide. Und folgert nicht der Leidenschaft, dass ihr abweichet vom Recht. Ob ihr euch auch hin- und herwendet und abkehret, siehe, Gott weiß, was ihr tut.“

    Als jemand, der die Folgen von Krieg und Gewalt aus der Nähe gesehen hat, der die Bilder von den Verbrechen gegen die Menschen in Trang Bang, Falludscha oder heute in Gaza vor Augen hat, kann ich nicht anders, als mich für den Frieden einzusetzen. Der Islam fordert uns auf, Konflikte mit Weisheit und Gerechtigkeit zu lösen. Lest Sure 8,61:

    „Sind sie aber zum Frieden geneigt, so sei auch du ihm geneigt und vertrau auf Gott; siehe, Er ist der Hörende, der Wissende.“

    Dies zeigt, dass die Notwehr im Islam nur so lange gerechtfertigt ist, wie der Gegner Gewalt anwendet. Sobald der andere von ihr ablässt und Frieden sucht, endet die Rechtfertigung zur Verteidigung, und der Weg des Friedens ist Trumpf!

    Brüder, lasst uns daran erinnern, dass unser Weg der Weg des Friedens ist. Wir dürfen nicht den Verführungen Schaitans erliegen, der uns mit Hass und Gewalt verlocken will. Er wird uns glauben machen, dass Krieg die Lösung für Konflikte ist und dass Rache oder Zerstörung der Weg zu Gerechtigkeit führen. Das ist falsch! Auch in schwierigen Zeiten dürfen wir niemals den Versuchungen der Gewalt erliegen, sondern sollten uns stets bemühen Brücken des Friedens bauen und uns für Versöhnung einsetzen. Lasst uns mit unserem Handeln zeigen, dass der wahre Sieg im Frieden und nicht im Krieg liegt.

    Friede sei mit euch!

  6. Mir fällt auf, dass die Frage nach der Verantwortung für die Beendigung eines mörderischen Krieges durch ein kriegerisches Eingreifen (Jugoslawien) sich in der Frage nach dem Gewissen eines Kriegsdienstverweigerers wiederholt. Das liegt im Text von Schillo vor. Diese Verpflichtung auf eine subjektive, individuelle und im Kriegsfall verallgemeinerte Moralität ist Erklärungsfeindlich, sie umgeht die Vernunft als Möglichkeit einer Handlungsanleitung. Das ist der Rationalität der bürgerlichen Gesellschaft immanent: Sie kann rational mit ihren Mitteln umgehen, verweigert aber jede überindividuelle, nicht private Erklärung ihrer Entscheidungen. Das geht heute wieder so richtig los – an allen Entscheidungsstellen. So eine Scheiße!!!

  7. Nun, wenn die Deutschen Krieg führen wollen, dann werden die Russen schon eine Antwort haben. Bis die Deutschen nämlich von einer Friedensarmee zu einer Kriegsarmee geworden sind, gibt es bereit hunderttausende deutscher Gräber. Und anschließend wird es nicht mehr genügend Deutsche geben, die überhaupt kämpfen können. Ich gehe auch davon aus, dass es dann sehr große Migrationsbewegungen geben wird – diesmal in die andere Richtung. Hoffentlich bekommen wir dann auch in Afrika, im Nahen Osten und anderswo Asyl. Wir werden es brauchen.
    Übrigens wird dann auch die Geburtenrate von 1,3 Kindern auf einen deutlich niedrigeren Wert fallen. Ich gehe davon aus, dass es nach dem nächsten Krieg kein Deutschland mehr geben wird, so wie es heute schon praktisch keine Ukraine mehr gibt.

  8. Hier schreiben ja überwiegend Ältere. Geschätzt 70 +.
    Vielleicht wäre es angemessen, die Zukunft, die ja unsere nicht mehr ist, denen zu überlassen, die sie noch erleben können, sofern sie es wollen.
    Und wenn sie sich nicht interessieren , keine Zeit haben, anderes für wichtiger halten, sollte man ihnen vielleicht schlicht sagen:
    wir kümmern uns nicht mehr. Wir haben gelebt. Jetzt seid Ihr dran.
    Vielleicht: hört so der Infantilismus auf.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Es nicht zu wissen, werden wir noch aushalten müssen. Alles andere betrifft die Nachgeborenen.

    1. Ich fürchte, es muss zuerst richtig rußen (Achtung Wortspiel 😉), bevor die vergenderte und woke verarschte Generation und ihre verkommenen “Erzieher” etwas merken…

        1. @panicman
          Das ist generell falsch.
          Die Jugend zu verallgemeinern ist doch vom System gewollt.
          Es liegt an der Berichterstattung der Medien und wem gehören die???
          Also, erstmal nachdenken bervor man nachplappert was die MSM vorgibt glauben zu sollen.

        2. Sie merken es. Allein unsere Generation, die soviel weiß, kann nichts ändern.
          Sie wollen keine Zeit verschwenden und das Leben das ihnen bleibt genießen.

          1. Ja, in diesem Punkt schliesse auch ich mich ausnahmsweise Panicman an und zwar uneingeschränkt!

            Sollen sie im Namen von Gender-Gaga die Welt zu bekehren versuchen und sei es mit Gewalt… 💣🙄💣

    2. @ Gabriele Kammerer

      100%ige Zustimmung, auch wenn Sie milder formulieren. Auch die unterschiedlichen Formulierungen befürworte ich, da es ausschliesslich darum geht, den Inhalt in möglichst viele Köpfe zu transportieren. Jede Person lässt sich auf andere/unterschiedliche Form leichter ansprechen. Daher wäre es sehr wünschenswert wenn noch weitere Personen auf ihre ureigene Art diesen Inhalt wiedergeben würden, um im Ergebnis noch mehr Menschen zu erreichen.

      Danke Ihnen & ¡Felize Año 2025!

    3. Für alle die’s vergessen haben (Altersdemenz?) beschreibt der Artikel noch mal ganz gut die Remilitarisierung der deutschen Gesellschaft über die Jugoslawien-Kriege. Wenn ihr mit eurem selbstgerechten Gezeter über die junge Generation fertig seid könnt ihr euch ja überlegen, wie heute 20 Jährige an Entwicklungen Schuld sind, die vor ihrer Geburt begonnen haben.

  9. “Militärdienstpflicht” oder “Kriegsdienstpflicht” wäre wohl der passendere Begriff. Schon bei der Verwendung von Begriffen fängt die “Zeitenwende” in Richtung Remilitarisierung der Gesellschaft an. Übrigens: Die Politiker, Journalisten, Professoren, Fabriksbesitzer und Großaktionär*innen sind in der Regel nicht als Kanonenfutter im Schützengraben zu finden, sondern die breite Masse der braven Steuerzahler*innen. Wie fasste schon treffend Hannah Arendt den Aufklärer Immanuel Kant zusammen: “Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen”. Daher bedarf es auch keiner umfangreichen Begründung, die Kriegsdienst zu verweigern.

    Ein Motto für eine Antikriegskampagne könnte auch lauten: “Krieg ist kein Videospiel”. Dass die unglaubliche und völlig perfide Kriegstreiberei durch Medien und Politik noch so wenig Widerstand hervorruft, könnte damit zu tun haben, dass durch Unsocial Media, Internet, Computerspiele und Schasphone viele Menschen den Bezug zur Realität schon verloren haben.

  10. David Henry Thoreaus “Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat” sollte (wieder) zur Pflichtlektüre wacher Bürger werden!
    https://kais-journal.de/ueber-die-pflicht-zum-ungehorsam/

    “Die Mehrzahl der Menschen dient also dem Staat mit ihren Körpern nicht als Menschen, sondern als Maschinen. Sie bilden das stehende Heer und die Miliz, die Gefängniswärter, die Konstabler, Gendarmen etc. In den meisten Fällen bleibt kein Raum mehr für Urteil oder moralisches Gefühl.” (S. 10)

    “Unter einer Regierung, die irgend jemanden unrechtmäßig einsperrt, ist das Gefängnis der angemessene Platz für einen gerechten Menschen.” (S. 20)

    “Eine Minderheit ist machtlos, wenn sie sich der Mehrheit anpasst; sie ist dann noch nicht einmal eine Minderheit; unwiderstehlich aber ist sie, wenn sie ihr ganzes Gewicht einsetzt.” (S. 20)

  11. Erst einmal vielen Dank an den Autor, dass er dem heldenhaften Verteidigern des Vaterlands in unserer Regierung die Hosen herunter gelassen hat. Darauf aufbauend folgende Überlegung:

    Es ist eine Sache markig nach der allgemeinen Wehrpflicht zu schreien – sie umzusetzen ist eine andere. Weil die auch die Söhne und Töchter der Meinungsmacher und Entscheider beträfe. Die sollen gemeinsam mit dem Pöbel durch den Dreck robben, von fiesen Ausbildern bis zum Umfallen geschliffen werden? Echt? Damals war das noch so, zumindest teilweise, aber heute? Nein, um die Rüstungsausgaben hochzuschrauben, redet man viel über die allgemeine Wehrpflicht – um dann festzustellen, dass das alles viel zu ineffizient ist. Die Kinder aus gutem Hause dürfen Offizier spielen, wenn sie ansonsten nicht viel auf die Reihe bekommen, und der Pöbel soll froh sein, wenn er für ein Appel und Ei die Drecksarbeit machen darf. Dass diese Berufsarmee dann nur die halbe Personalstärke hat wie eine Armee aus Wehrpflichtigen wird dann als pazifistische Großtat verkauft. Und unsere Medien kaufen denen diese ganzen Winkelzüge einen nach dem anderen ab. Wetten dass? Auf diese Weise werden wir unsere Grenzen nicht verteidigen können (was ja als Ergänzung zur Diplomatie durchaus sinnvoll wäre), aber so können wir den Rüstungsunternehmen unsere Steuermilliarden in den Hals stopfen – und genau das ist der einzige Sinn der ganzen Übung.

    PS: Warum liegt das Einberufungsalter in der Ukraine bei stattlichen 25 Jahren? Na, damit die Kinder der Mittel- und Oberschicht studieren können bis der Scheiß-Krieg vorbei ist und die Armen tot sind.

      1. @ Dan

        Um 01:45h können wir getrosst von Studenten ausgehen; Studierende sind es zu einer Zeit, in welcher sie tatsächlich (aktiv) studieren. Hat sich Gender-Gaga bereits hier im Forum eingeschlichen?

        Auch wenn es nur ein Zitat war, so werden Studenten wahrscheinlich nicht als Studierende, also direkt aus der Uni heraus eingezogen…

        1. „Hat sich Gender-Gaga bereits hier im Forum eingeschlichen?“

          Wo ist das Problem?
          Dass die Tagesschau gendert?
          Das wissen wir doch.

          Auf keinen Fall werde ich Zitate bearbeiten oder berichtigen. Dann sind es ja keine mehr.

          1. Mache oder unterlasse was du willst; von mir aus kannst auch im Röckchen laufen, ist ja gerade hipp. Oder auch weiter die Tagesschau zitieren & verlinken…

    1. @ Stefan Nold
      “Warum liegt das Einberufungsalter in der Ukraine bei stattlichen 25 Jahren?”

      Denke, wesentlich auch um vorher noch möglichst viele kleine Soldaten in die Welt zu setzen. Nach dem ersten Einsatz an vorderster Front eher schwierig…

  12. Wenn potentielle Rekruten weder schuss- noch gehorchfest sind: Wird das dann auch als relative Ungeeignetheit für den Wehrdient gelten?
    (Och, es soll ja mittlerweile Kriegs(fähigkeits)dienst heißen… )
    Und gibt es überhaupt genügend Offiziere, welche Drohnen von Arbeitsbienen unterscheiden können?
    So einfach wie bei den Rindviechern ist es ja nicht. Denn bei diesen gebe manche gelegentlich Milch.
    Aber unter “Rindviechern” dürfte das bekannt sein und kein Novum darstellen.

    1. @ Luck

      Nicht “schuss- und gehorchfest” zu sein disqualifiziert niemand sich an vorderster Front abknallen zu lassen.

      Und es ist aus Sicht von Offizieren & übergeordneten Befehlsgebern in der Kriegspraxis sogar einfacher als bei Rindviechern.
      Du musst nur auf der “richtigen Seite” stehen. Dann kannst du dir nahezu alles erlauben, wie im Irak 500.000 Kinder dem Hungertod preisgeben und öffentlich kommentieren, das “es das wert war” oder auch aus Spaß Kinder und andere Zivilisten abknallen, wie aktuell in Israel/Gaza zu besichtigen.

      Rindviecher geht’s zu Lebzeiten eher besser und auch auf die Form der Tötung wird mehr geachtet; und sei es nur um unnötige Hormonausschüttung wegen Stress zu vermeiden, weil es die Fleischqualität und somit die Marge schmälern würde…

  13. Damals, in den frühen 1970er Jahren meiner Wehrdienstverweigerung ging es um einen möglichen Verteidigungskrieg Deutschlands. Nicht mal die schlimmsten Kriegsfalken in der deutschen Politik waren damals so hirnrissig, öffentlich einen Angriffskrieg gegen die Sowjetunion zu fordern. Die Erinnerung an die verlorenen Schlachten auf russischem Gebiet während des 2. Weltkriegs waren noch frisch.

    Heute ist diese Erinnerung verblasst. Eine Frau Kallas, außenpolitische Sprecherin der EU, kann offen die Zerschlagung Russlands in kleinere Teile fordern, ohne dass von den politischen Eliten Kfitik kommt.
    Es geht heute also um die “Tüchtigkeit” einen Angriffskrieg führen zu können, denn “der Russe” wird nicht in Deutschland einfallen, da hierzulande absolut nichts zu holen ist. Wenn man ihn also “besiegen,” will, muss man gegen ihn in Russland Krieg führen.

    Diejenigen, die Krieg gegen Russland führen wollen und dies mittels weitreichender Lenkwaffen ja bereits jetzt aus der Ukraine heraus tun, haben ja bereits vor Februar 2022 sämtliche russischen Medien hierzulande verboten und inzwischen jede unserer Regierung widersprechende Stellungnahme zu dem Krieg in der Ukraine als “prorussisch” unter Strafe gestellt. Wie hier schon andere feststellen: Glaubt jemand im Ernst, dass, wenn die Situation bis zu einer Kriegsbeteiligung deutscher Truppen in der Ukraine eskalieren sollte, es dann noch so etwas wie Kriegsdienstverweigerung hierzulande geben wird?

    Wenn es soweit kommt, dass Deutschland direkt Krieg gegen Russland führt, dann werden wir hier ganz andere Probleme bekommenn. Russland wird nicht mit Soldaten in Deutschland einfallen, sondern wir werden Russlands hochpräzise und hyperschallschnelle Distanzwaffen zu spüren bekommen. Gegen alle bedeutenden militärischen Nato Einrichtungen hierzulande:
    Ramstein, Wiesbaden, Büchel, Rostock, ….
    Gegen diese russischen Waffen haben wir keine Abwehrmöglichkeiten, sie werden ihre Ziele treffen. Das werden auch 100 000 in Litauen stationierte deutsche Soldaten nicht verhindern können. Und falls die sich dann kriegerisch gegen Russland richten sollten, dann werden sie bald zu den Hunderttausenden ukrainischen toten Soldaten hinzuzurechnen sein.

    Am Ende eines Krieges gegen Russland wird hierzulande soviel Infrastruktur zerstört und Menschen getöten sein, dass sich unser Land über viele Jahrzehnte hinweg nicht mehr erholen wird. Und das gilt für den glimpflichsten Verlauf, dass die nuklearen Waffen Russlands nicht zum Einsatz kommen.

    Es ist allerhöchste Zeit, die wahnsinnigen Kriegstreiber in unseren politischen “Eliten” zu stoppen!

    1. Es wird immer klarer: der faschistische Kern der deutschen Gesellschaft vor 1945 hat das Kriegsende unbeschadet überdauert. Adenauer und seine “Christen” haben auch alles dafür getan und diesen Geist subkutan weitergegeben. Die “Aufarbeitung” der NS-Vergangenheit war und ist nur Mittel zum Zweck, nämlich den neu aufkeimenden Faschismus hinter bunten, aber giftigen Blumen zu verstecken. Jetzt glaubt man sich stark genug, um es “dem Russen” heimzahlen zu können. Wenn man sich da mal nicht verschätzt. Am Ende wird von Deutschland nichts mehr übrig bleiben. Es muss offenbar erst wieder richtig rußen (s.o.). Diesmal aber so, dass es nicht 80 Jahre vorhält, sondern mindestens 500 Jahre.

    2. @ Coroner

      Kriegstreiber in jeglichen politischen “Eliten”, nicht nur unseren, zu stoppen hat mit den zementierten Regeln keine Aussicht auf Erfolg, da diese Kriegstreiber selbst nicht – oder kaum – betroffen sind. Es herrscht ein allgemein gültiger, wenn auch unausgesprochener Konsens, keine Führungspersonen zu beseitigen, sondern quasi unter Schutz zu stellen. Das dies grundlegend falsch ist, behaupte ich bereits eine gefühlte Ewigkeit. Das es im Gegenteil sehr human wäre, jegliche Kriegstreiber der Rangordnung nach beginnend bei den Höchstgestellten zu eleminieren, findet ja aktuell allgemeine Zustimmung, wenn auch nur von den “Guten” gegenüber den “Bösen” jeglich denkbarer Bezeichnung, wie derzeit im Falle der Ukraine gegenüber “russischen Verantwortlichen des Krieges”… Die Gegenseite sollte sich das Recht vorbehalten, es ähnlich zu handhaben.

      Überhaupt jeder sollte sich selbst das Recht vorbehalten, Kriegstreiber gefolgt von lauthalsigen Kriegsbefürwortern zu eleminieren.
      In der Praxis stünden gegen anständige Bezahlung weltweit ganze Heerscharen bzw. Tausendschaften von Profikillern zur Verfügung. Aus humanen wie wirtschaftlichen Gründen die beste, wenn nicht gar die einzige Lösung und bereits nach relativ kurzer Zeit würden jegliche kriegstreiberischen Ideen der Vergangenheit angehören. Simple Logik!

      1. @TheoNoestono

        Der Vorschlag mag vordergründig plausibel klingen, aber ob und wie er in der Praxis umsetzbar wäre, scheint mir doch sehr fraglich.
        Aber wer hätte nicht bereits mal an so etwas gedacht. Die ersten Treffen zwischen Kriegstreibern westlicher Regierungen und Selensky, nach dem russischen Einmarsch Februar 2022 in die Ukraine, fanden m. W. in einem Zug nahe der polnischen Grenze statt. Sie hatten Angst, von Russland als Ziel beseitigt zu werden. Danach fuhren sie dann alle offenbar bedenkenlos nach Kiew. Erhielten sie womöglich Garantien aus Russland?

        Ein paar Punkte, die es im Zusammenhang ihrer Vorschläge bedenken gibt:

        – Die gegnerischen Kriegstreiber mittels terroristischer Anschläge zu töten, ist nicht der Stil Russlands. Das Land ist viel zu kultiviert dafür.
        Terroristische Anschläge sind vielmehr die Spezialität britischer und US Geheimdienste, die hierfür weltweite Erfahrungen haben.
        – Selbst wenn sich Russland zu so etwas entschließen sollte. Die politische Landschaft ist hierzulande viel zu stark von US Interessen unterwandert. Einem abgeschagenen Kopf dieser US hörigen Hydra würden Hunderte nachwachsen.
        Und am Ende stünde dann eine US- oder Nato -Militäradministration für unser Land um den bellizistischen Kurs der Außenpolitik aufrecht zu erhalten.

        – Der einzig erfolgreiche Weg besteht m.E. darin, dass die Bevölkerung ihren Willen zu Deeskalation und Frieden durchsetzt, solange wir noch zumindest die Fassade einer Demokratie haben. Ich gebe zu, dass dies derzeit sehr schwer, wenn überhaupt, zu erreichen sein wird.

        1. @ Coroner
          Eines vorweg: Auch wenn es sehr wohl richtig ist, daß ich die politische Maschinerie der USA, welche ihre Vorgänger aus dem UK nach dem WK2 nicht nur beerbt hat, sondern deren negative Praktiken in jeglicher Hinsicht zu übertreffen gedachte und bekanntlich auch verwirklichte, für einen sehr überwiegenden Teil heutiger Mißstände und dem Leid auf unserem Planeten einschließlich grosser Teil ihrer eigenen Bevölkerung als ursächlich und folglich in der Verantwortung sehe, ist die nationale Schuldzuweisung hier nicht mein Thema.

          Zu viel Macht, speziell jene Kriege anzuzetteln, ist der gesamten Weltbevölkerung abträglich, völlig unbenommen von welcher Seite sie gerade am meisten vorangetrieben wird.

          Mir kann es egal sein, wessen Bomben bei mir einschlagen, denn sie killen mich.
          Und falls nicht, so liegen mir die Kosten hierfür bleiernd auf der Tasche. Dinge, die mir wichtig sind, wie Infrastruktur, ein gewisser Wohlstand, Bildung & Forschung, ein gutes soziales Netz, medizische Versorgung, die Renten und somit Freude am Leben bleiben auf der Strecke – in unterschiedlicher Ausprägung für alle! Und das, mal salopp gesagt, um miterleben zu dürfen, welcher der Brandstifter den Längsten hat. Selbst ohne den Aspekt der Zukunft unserer Kinder mit einzubeziehen ist Krieg das größte Verbrechen an der Menschheit.

          Deshalb meine so rigoros Forderung, den Verursachern jene Eliminierung zukommen zu lassen, welche sie von uns einfordern, sich aber jener mit ihren ungeschriebenen Gesetzen selbst entziehen. Paradox und pervers zugleich, diese Forderung von den Versagern an der Spitze an uns alle, nur nicht an sich selbst. Letztendlich nur aus 2 Gründen: Sich selbst zu bereichern und vor allem, weil sie ihrem Auftrag nicht gerecht werden können und/oder wollen, nämlich dem, auf welchen sie eingeschoben wurden: “Nach besten Gewissen Leid von der sie mit der Regierung beauftragten Bevölkerung fernzuhalten”. Das resultiert auch aus der Verdrehung der Tatsache, das sie unsere Angestellten sind und nicht etwa umgekehrt. Genauso wie sie verkennen, das sie aufgrund gewisser Ankündigungen gewählt wurden und nicht, weil wir sie etwa besonders hübsch oder sympathisch finden und die Ankündigungen vor der Wahl, wegen welchen wir sie wählten, im Grunde keine Rolle spielen und nach der Wahl das Gegenteil zu praktizieren eigentlich genauso okay wäre…
          Schon deshalb sind die meisten unserer Demokratien für den Allerwertesten, denn niemand aus der Politik kann in Haftung genommen werden…

          Kriegstreiber und die daraus folgenden Kriege sind jedoch etliche Level vom vorher angesprochenen und fast letargisch hingenommenen Realität entfernt. Sie sind soweit jenseits vom Hinnehmbaren, sprich auch nur ansatzweise Akzeptablen, das sie umgehend eliminiert werden müssen! Das ist wirklich alternativlos, weil wir nicht sterben wollen und auch als eventuell überlebende nicht die Konsequenzen zu tragen bereit sind, nicht die Kosten für etwas tragen wollen, was wir gar nicht gewollt haben und niemals wollen. Wer das aber mit Nachdruck doch will, muss mit in Haftung genommen werden bevor die Rechnung in Form von Tod, zumindest aber von Verlust von allem was uns lieb ist, unendlich hoch wird. Es ist klar als Notwehr anzusehen, diese im Verhältnis wenigen Kriegstreiber und Verantwotlichen zu eleminieren, damit der überwiegende Rest, nämlich wir nicht nur überleben können, sondern auch wirklich leben!

          Völlig unerheblich ist hierbei, aus welcher Wertgegend die Urheber der Kriege stammen: Sie müssen weg! Geziehlt! Jeder von ihnen! Ob aus den USA, der EU, aus Russland, aus Israel, von sonst woher… ausnahmslos! Auch als Verteidigung gegen den Agressor darf keine Ausnahme gelten. Beginnt jemand als Agressor einen Krieg, wird dieser als Reaktion sofort eliminiert, nicht etwa die Bevölkerung vom Agressor!

          Profikillern braucht man auch nicht zu erklären, wie das zu bewerkstelligen ist, oder? Aber jedwede Unterstützung zukommen lassen schon. Auf das es kein Entrinnen gibt. Es ist ohnehin bereits gängige Praxis, nur wird es nicht offen kommuniziert, siehe beispielsweise von den USA, Israel und Dutzende andere. Somit fordere ich lediglich eine Erweiterung soweit, das jeglicher Kriegsansatz im Keim erstickt wird und das ganz offen kommuniziert, ohne jegliche Heimlichkeiten: Tauchen nur einige Soldaten mit Kriegsauftrag irgendwo auf und beginnen die ersten Schüsse abzugeben, ist der Auftraggeber bzw. Verantwortliche umgehend seiner Bestimmung zuzuführen und dieser Akt weltweit in allen Medien zu bekanntzugeben, nicht zuletzt als Abschreckung.
          Somit eingesparte Milliarden können dann ihre ursprünglich angedachten Verwendungszwecke erfüllen – zum Nutzen aller! Ausser den Betreibern von Rüstungsschmieden. Die heutige Bestände an Waffen reichen locker für Zehntausende von Jahren, da sie nun nicht mehr gegen jeweils Hunderttausende von Menschen plus weitere Zerstörungsarien benötigt werden, sondern gegen sehr wenige, mittelfristig wohl gar nicht mehr, von der üblichen Kriminalität mal abgesehen…

          Und hey… Hör auf mit den Idealisierungen, auch was Russland betrifft. Ach, und was die Hydra betrifft: Wenn genug millitärische Infrastruktur existiert um ganze Staaten plattzumachen, dann sind ein paar Hundert nachwachsende Köpfe in den USA nicht das Problem. Es reicht auch locker um weitere Kriegsakrobaten à la BlackRock und Co und bei Bedarf auch auch die Chefs von X, Y oder Z zu “zivilisieren”. Besteht diesbezüglich erst einmal weltweit Übereinstimmung, das “Abweichler” persönlich haften, dann kann das auch landesintern geregelt werden, jeglicher Schutz würde somit entfallen und quasi aus der Portokasse finanziert werden… Wie die Aufklärung von “gewöhnlichen” Morden auch. Die Aufklärungsrate ist bekanntlich sehr hoch oder? Zudem ist für die Identifizierung keine hochspezialisierte Polizei nötig, da das Ingangsetzen eines Krieges kaum verheimlicht werden kann. Die Zahl derer, welche die Möglichkeit haben, ist und bleibt sicher überschaubar… Überall auf unserem Planeten!

  14. Das man ein Gewissen nicht prüfen kann sieht man doch heute bei den GRÜNEN Drückebergern von gestern.

    Für die gehörte es damals zum Schick

  15. ich hatte damals gesagt ich hätte kein gewissen, komischerweise hat man mich dann eingezogen anstatt eine andere frage zu stellen. leider war ich mit zarten 18 nicht bereit dem militärpsychologen so richtig die kappe zu waschen, hab da noch eine rechnung offen wegen seinen saublöden fragen, allerdings mittlerweile den namen vergessen.

  16. Wenn der Dritte Weltkrieg stattfinden wird (und das wird er), ist es völlig gleichgültig, ob er mit oder ohne Kriegsdienst hierzulande geführt wird. Der Dritte Weltkrieg wird mit Atomwaffen ausgetragen und Mitteleuropa wird am Ende in Asche liegen. Zu verhindern wäre er nur politisch. Ich sehe aber nur politische Kräfte, die ihn wollen und kaum jemanden, der ihn verhindern wollte.
    Aber man weiss heute schon, wer daran Schuld sein wird. Na wer wohl?

    1. Na die “Bösen” natürlich! Alles Weitere in meinem Vorpost @ Coroner einige Spalten weiter oben… Krieg gehört abgeschafft und Kriegstreiberei unter Todesstrafe gestellt!

  17. Ich habe aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigert – und heute verweigere ich aus Gewissensgründen die finanzielle Unterstützung von Volksverhetzern und Kriegstreibern, “Rundfunkbeitrag” genannt.

    Aus der DFG-VK bin ich ausgetreten, seit dort Kriegshetzer und Volksverhetzer, insbesondere Hetzer gegen Russland, die Oberhoheit haben. Also seit 2014.

    Mit Groß-Demos und Ostermärschen habe ich es auch nicht mehr, weil dort lautstark die Schuld an 99% der Kriege von GBUSIL _beschwiegen_ wird und statt dessen immer zwanghafter die Unterwerfungs-Formel vom Bösen Russen mit dessen “völkerrechtswidriger Angriffskrieg” runtergebetete wird, statt nach den wirklichen Ursachen zu fragen.

    Die eigene Verantwortung und Schuld und die seiner echten oder angeblichen Verbündeter nicht sehen zu wollen und statt dessen krankhaft auf einen angebliche Feind zu zeigen ist der Anfang eines jeden Krieges.

    Der Autor fragt nach Kriegsdienstverweigerern …. Er sollte mal lieber nach Einflussagenten und unterwanderten Organisationen und gesteuerten Märchenmedien fragen.

  18. Damals, vor etwa 60 Jahren, sah ich das so:
    von Pressefotografie und Jounalismus kommend wollte ich, eben weil friedensbewegt, die Mechanismen des Militarismus von innen kennen lernen und zusätzlich Erweiterungsmöglichkeiten für meine fliegerische Ausbildung wahrnehmen.
    Geboren zu einer Zeit, da Mangel, Hunger und Invalidität aus dem 2. Weltkrieg den Tag bestimmte war es naheliegend sich um Frieden zu bemühen, was durch die Zeit beim Militär und später bei fotografischer Begleitung zweier lokaler Kriege noch verstärkt und zur gefestigten Lebenseinstellung wurde.
    Dass in “modernen” Kriegen die Opferzahlen unter Zivilen nahe denen der kämpfenden Truppe sind, führt die Behauptung das Militär sei zum Schutz dieser notwendig ad absurdum.
    Ich sehe eine gewisse Gefahr darin, dass Menschen über Krieg und Frieden entscheiden, die ersteres nicht erlebt, erfahren haben und die Kriegstreiberei vom gesicherten Schreibtisch aus betreiben; insbesondere wenn die gegenwärtige Politik von konträren Midassen betrieben wird..

  19. Ich bitte nachdrücklich darum, endlich auf den Gebrauch des Wortes “Generation” in der Politik zu verzichten, wo Alterskohorten gemeint sind.
    Die dem Generationenbegriff zu Grunde liegende Vorstellung geht von herrschenden Alten aus, die irgendwann biologisch bedingt das Herrschen aufgeben müssen. Einzig und allein aus diesem Grund ist der politische Nachfolger bei Wahlen häufig jünger als sein Vorgänger. Die Frage, ob der Alte der Depp ist oder der Junge, ist auf dieser Grundlage nicht zu beantworten.
    Alterskohorten sind eine Konstruktion der Nachriegssoziologie, die im wesentlichen im Auftrag der Bertelsmannstiftung zur interessegeleiteten gesellschaftlichen Planung eingeführt wurde und benutzt wird.
    Bezüglich von Krieg und Kriegsfolgen, gibt es die irrige Annahme, nur weil sie erst jetzt bebaut werden, seien die von Bomben gerissenen Lücken in den Zentren deutscher Städte keine Kriegsfolgen. Nur weil so manche Grundstücke durch angefahrenen Humus und Grassaat über die Jahrzehnte aufgehübscht wurden, bleiben zerbombte Straßenzüge mit grünen Oberflächen über verfüllten Kellnern immer noch eine Kriegsfolge und aus ihnen wird kein (kur)fürstlicher Landschaftspark.
    An einigen Orten, die ich im zu Ende gehenden Jahr besuchte, waren Baustellen auf solchen Grundstücken bald 80 Jahre nach Kriegsende noch deutlich zu erkennen. Das macht zwar Spekulationsgewinne möglich und Architekturpreise, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um Wiederaufbau handelt. Ganz gleich in welchem Stil.
    Man muss Bomben nicht selbst erlebt haben, um Wiederaufbau und Erweiterung der Stadtflächen ins Umland unterscheiden zu können. 80 Jahre hat es bis heute gedauert, und die materiellen Kriegsfolgen sind immer noch erkennbar. Es gibt übrigens gegenwärtig auch hierzulande Menschen, die deutlich suboptimal ernährt sind. Da muss man auch betreffend den Ernährungszustand nicht in die Nachkriegszeit zurückgehen und den Nachgewachsenen keine übertrieben lange Sättigungsphase unterstellen.

    1. @ micapi

      … leider lassen sich Jüngere aufgrund der geringeren Lebenserfahrung tendenziell leichter indoktrinieren, zumal sie ja viel mehr Zeit damit verbringt, ihre Basis an Wissen anzureichern und darüber hinaus aufgrund geringerer finanzieller Sicherheit natürlich auch öfter fragliche Gratisangebote konsumiert, welche oft sehr subtil die Meinungsbildung gezielt im Sinne der Schreibtischtäter/Thinktanks beeinflussen. Sie sind ja auch eher die Zielgruppe, während es bei “Älteren” als weniger lohnenswert erachtet wird, grosse Anstrengungen in deren Indoktrinierung zu investieren, da sich diese absehbar auf natürliche Weise “von selbst” als Opposition zur täglich neu ausgegebenen Narrativen erübrigen. Ohne ihre noch hohe Anzahl wegen der Babyboomer-Jahrgänge würde dieser Fakt auch bezüglich der Renten bereits jetzt viel ungenierter kommuniziert; das kommt aber noch, da bin ich sicher…
      Um die angesprochene altersbezogene Interessengewichtung zu verdeutlichen sei auf zunehmende Einflussnahme bereits an den Grundschulen verwiesen, sei es zum Thema Millitär oder Gender-Gaga in zunehmender direkter Konkurrenz zu deren Eltern, denen die Hoheit zum Thema Kindererziehung in einem fast unmerklich schleichenden Prozess streitig gemacht wird. Nicht wahr?

      1. Wie kann man Ihnen bewusst machen, dass die “Alt-Achtundsechziger” seinerzeit jung waren und auf der kritischen Seite? Hüben wie drüben, würde ich auf Grund eigener Erfahrung behaupten. Ich fürchte, Sie erliegen der Vorstellung, es gebe eine `Wahrheit´. Die von Ihnen erwähnte Einflussnahme der kalten und heißen Krieger im Sektor Grundschulerziehung, wird doch nicht von jungen gepflegt, sondern von den arrivierten und bekehrten Kriegsdienstverweigerern, oder irre ich mich?
        “So klein war unser Traum.
        Aber dieser Traum war der Traum
        aller Hungernden und Entrechteten.
        Und zahlreich waren die Hungernden
        und entrechtete gab es viele.
        Und der Traum wuchs – wuchs ganz allmählich –
        immer noch derselbe, rund wie ein Brot
        und derselbe rund wie die Sonne
        und derselbe rund und wie die Erde
        und derselbe rund wie der Horizont,
        jener Traum der Hungernden,
        der Traum der Entrechteten
        der ganzen Welt.”
        Bei Interesse an der Vertonung, bitte Suchmaschine nutzen.
        Veränderungen werden von Träumern in Gang gebracht und nicht von den in wissenschaftlicher `Wahrheit´ befangenen Mitmenschen. Von deren guten UND bösen Träumen.
        Kaum fiel vor kurzem eine vor ein paar Jahren spätpubertäre Träumerin in die reale Welt, wurden ihre vormaligen Adepten zu Kritikern des Antisemitismus. Motto: Es lebe die Förderung genetischer Diversion mit Hilfe radioaktiv angereicherter Landminen. Hauptsache sie werden von den Richtigen angewandt.

  20. So Leute, heute habe ich mich zu diesem Thema mehrfach mit unterschiedlichsten Aspekten geäußert und hoffe auf die eine oder andere Reaktion in argumentativer Form, wäre fein!

    Anderenfalls erspare ich mir künftig die aktive Mitarbeit in diesem Forum und beschränke mich wieder weitestgehend auf den passiven Kosum der Artikel von Overton, wie ich es in Ermangelung eines Forums auch bei Manova halte.

    In diesem Sinne:
    ¡Feliz Año Nuevo 2025 a todos! 🥂🍾

    1. Theo Noestonto sagt:
      „So Leute, heute habe ich mich zu diesem Thema mehrfach mit unterschiedlichsten Aspekten geäußert und hoffe auf die eine oder andere Reaktion in argumentativer Form, wäre fein!“

      Auf wieviel % Anteil der Bevölkerung schätzen sie Kriegstreiber und Kriegsbefürworter? Wo verläuft die Grenze? 49 % der Bevölkerung befürworten die weitere militärische Unterstützung der Ukraine. Muss nicht stimmen, vielleicht sind es ja nur 40 %.
      Wollen sie ernsthaft geschätzte 40 % der Bevölkerung abknallen? Abknallen lassen durch Berufskiller?

      Worüber wollten sie sich noch mal argumentativ austauschen?

      Ob wir die Killer auch bezahlen können?

      1. @ Dan

        Dan, lasse es! Mit Floskeln brauchst mir nicht zu kommen. Da hast du bei anderen wohl mehr Erfolg. Darüber hinaus verweise ich wieder auf @ Coroner, sofern es dich interessiert!

        Guten Rutsch ins Neue Jahr!

  21. schon seltsam, im Gegensatz zu Frau Baerbock, fühle ich mich, moralisch gesehen, eher im Krieg mit einer kriegstreiberischen Regierung als mit dem ‘bösen’ Russen. Geschichtlich betrachtet, hilft es nicht, mein dummes, dummes Gefühl zu entkräften!
    Da wurde ich einst im Rahmen meiner Wehrdienstverweigerung gefragt, ‘stellen sie sich vor, sie hätten ein Gewehr und der Russe kommt und schickt sich an, ihre Mutter zu vergewaltigen, was würden sie tun?’ Woraufhin ich vorschlug, dass es mir leichter fallen würde, wenn ich die Option hätte, mir vorzustellen zu dürfen, ich wäre Russe und ein Deutscher würde meine Mutter vergewaltigen wollen. Ich hatte nach dem ‘klärenden’ Gespräch 10 wundervolle Jahre in Berlin/West…

    1. Tja, während sportliche Freunde und Bekannte von mir von ihren Ärzten des elterlichen Vertrauens irgendwelche Wehrdienst-schädlichen Krankheiten attestiert, also angedichtet wurden, war ich so blöd der Musterungszeitungsleserunde zu sagen, dass ich deren Urteil nicht anerkennen würde weil man ein Gewissen nicht prüfen kann. Das brachte mich schließlich bis in dritter Instanz vor ein Verwaltungsgericht mit ich glaube sieben Richtern in solche “würdevollen” Roben, meinem Anwalt und mir. In einer mehr als einstündigen “Verhandlung” habe ich mich durch die Macht des Brimboriums – und auf anwaltliche Empfehlung hin – eben doch so beeindrucken lassen, dass ich auf deren Idiotenfragen einging um dann amtlich mein Gewissen bestätigt zu bekommen.

      Heute muss ich dennoch – trotz Widerspruch als amtlich zertifizierter Gewissensträger – wie alle den “Beitrag” an den “Beitragsservice” für Kriegshetze und Volksverhetzung zahlen – so weit ist es mit der inneren Konsequenz dieses Staatswesens her.

  22. Was soll denn das elende Gerechtigkeitsempfinden hier – in den Kommentaren? Wäre es denn eine Erleichterung für den persönlichen Einsatz im Krieg, wenn auch die Söhne und irgendwann Töchter der höherwertigen Gesellschaft zum Dienst an der Nation bestellt werden?
    Da gibt es sicherlich nicht wenige in den “Eliten”, die, wie früher schon, stolz darauf wären, wenn der eigene Nachwuchs vorbildhaft seine nationale Pflicht erfüllt, fremde Leute umbringt und auch zur eigenen Aufopferung bereit ist. – In England und den USA gehört es ja traditionell zum royalen oder patriotischen Trara dazu, dass Prinzen und andere Söhne/Töchter ihren Militärdienst in Afghanistan absolvieren oder sich in West Point zu Führungskräften ausbilden lassen.
    Und auch im Deutschland nach den Kriegen ist die Frage “Schon gedient?” nie so ganz ausser Mode gekommen; “Zivildienst” galt jedenfalls sehr lange Zeit als Makel in ganz zivilen Bewerbungen. Und wenn es irgendeinem zeitenwendigen Karrieretreppchen dient, wird der erforderliche neue Zeitgeist auch mit dieser Anpassung keine großen Probleme haben. Die Jugend spielt ja freiwillig schon fleissig am High-End-Computer die immer “realistischeren” Kriegssimulationen durch und die Medien leisten ebenfalls wieder ihren Beitrag, das kernige Soldatentum gehörig anzupreisen. Nach ersten Bundeswehr-Dokus bei den ÖR folgt nun RTL(?) mit den ganz harten Hunden, wie aktuell an den friedlichen Festtagen getrailert wurde.

    Naja, für Leute, die noch Wert auf ihre eigene Lebensqualität legen, könnte es jedenfalls egal sein, ob neben ihnen ein Millionärssohn an die Front geschickt wird. Die hätten was gegen diesen Dienst, weil er ihnen schadet, und nicht gegen soziale “Ungleichheiten” beim Zwang in den Dienst.

    Ob die KDV als Recht nun bald “abgeschafft” werden könnte, wie in Kommentaren vorausgesehen wird, ist ausserdem fraglich. Der Artikel hat ja richtig darauf verwiesen, dass der Kriegsersatzdienst durchaus seine nützliche Seite hatte. So wie körperlich Unbrauchbare ausgemustert wurden, gab es – gerüchteweise – auch beim mentalen Geisteszustand immer schon staatliche Zweifel, ob jeder Einberufene zu den abverlangten Brutalitäten und Schindereien überhaupt dauerhaft und ohne die absehbaren “Kriegspsychosen” fähig ist.
    Da passte es ganz gut, wenn sich welche mit Gewissenszweifeln am Dienst mit der Waffe schon selber melden, bevor sie durchdrehen und nicht mehr in der Lage sind ihren Kampf-Auftrag erwartungsgemäß zu erfüllen. Für die waren dann eben die vielen alternativen Dienste an der Heimatfront vorgesehen, von Reha-Maßnahmen für die Verwundeten bis zur Betreuung der Invaliden oder im Katastrophenschutz, etc. … Vor 45 hieß sowas “Heimatschutz” oder so, danach eben “Kriegsersatz-” oder “Zivildienst”.
    Warum sollte die Nation so eine nützliche Einrichtung alternativer Verwendung “abschaffen” wollen? Für eine bedarfsgerechte Aufstockung an Soldaten bräuchte doch einfach bloß die moralische “Gewissensprüfung” verschärft werden, bei der noch nie jemand wusste, was der Ausschuss nun für “glaubwürdig” hielt und was nicht.

    Zeitweise ausgesetzt wurde der Zwang zum Wehrersatzdienst durch deutsche Überlegungen zu einer Berufsarmee, die, wohl nach Vorbild der USA, auf ein neues Konzept der Kriegsführung ausgerichtet sein sollte. Auf professionalisierte Eingreiftruppen für regional begrenzte Störfälle der westlichen Weltordnung, für die Wehrpflichtige mit ihrer Grundausbildung grundsätzlich für wenig tauglich eingestuft wurden. Das Konzept der “Friedens-Missionen”, bei denen man weltweit für die Geltung deutscher Interessen mitmacht, wird nun für einen größeren Gegensatz und größere Planungen abgelöst. Russland und China sind eben gewichtigere Gegner als der Irak oder Afghanistan. Da gilt es die gesamte Gesellschaft militärisch einzubinden und zu “ertüchtigen”. Und da die angestrebten Personalzahlen bei den Wehrprofis wohl auch mit der großen Werbetrommel nicht zu erreichen sind, ist die Wehrpflicht wieder aktuell. Wie sich am Krieg in der Ukraine und seinem “Personalmangel” zeigt, braucht es für die konventionellen “Knochenmühlen” unterhalb atomarer Schwellen auch keine besonders qualifizierten Soldaten.

    Ob “politische Begründungen” bei einem Antrag auf KDV anerkannt wurden oder nicht – ein Kommentar behauptete entgegen dem Artikel sowas wäre ebenfalls anerkannt gewesen -, sie dürften neben “Moral, Gewissen und persönlicher Unfähigkeit” eher die Ausnahme gewesen sein, jedenfalls im Sinne einer politischen Kritik.
    Beeindruckende familiäre Verlusterlebnisse oder auch die beliebte Frage nach den “100 Russen, die die Freundin vergewaltigen wollen” und deshalb angeblich nach einer Verteidigung Deutschlands verlangen, legten eine “politische” Einordnung ja bereits nahe. So mancher KDV’ler kam sicherlich auch mit antifaschistischer Denke zu seiner Waffen-Weigerung, zu einer gewissen Ablehnung von “Krieg” oder “jeglicher Gewalt”.
    Solche “politischen” Ansichten waren, wenn sie unter “Zivis” überhaupt anzutreffen gewesen sind, allerdings mehr von der Vorstellung geprägt, dass die Staatsgewalt erst dann so richtig eine ablehnungswürdige Gewalt ausübt, wenn sie sich unfriedlich zu “gefährlicher Aufrüstung” und kriegerischen Aktionen hinreißen lässt, womöglich noch fremdgesteuert durch Rüstungsunternehmen, die “nur ihren eigenen Profit” machen wollen. Nach dieser Vorstellung von Gegnern “des Krieges” sind es nicht die staatlichen Rechte und Freiheiten und IHRE Friedensbedingungen, die Staaten gegeneinander reklamieren und dann auch mal mit kriegerischen Mitteln einklagen; ihrer Ansicht nach müsste es auch den Staatsgewalten eigentlich um “Friedenserhaltung” gehen und damit um “Kriegsvermeidung” als obersten Zweck, den sie auch schon dann als ziemlich gelungen realisiert sehen, wenn es trotz permanenter Interessensgegensätze und Aufrüstung NICHT kracht.

    Es ist daher auch kaum einzusehen, warum die Inanspruchnahme des staatlichen Rechts auf einen alternativen Dienst ohne Waffe gleichbedeutend sein soll mit der politischen Ablehnung der herrschenden Zustände. Zivis lehnten vielleicht “Krieg als Mittel der Politik” ab, den Frieden als Mittel der Politik aber nicht; argumentierten mit ihrer wichtigen friedlichen und tragenden “sozialen” Rolle für diese Gesellschaft, mit ihren verarmten Alten und Kranken, deren ganzes Elend darin gründet, dass ihre lohnuntaugliche Existenz als nicht mehr wachstumsförderlich beurteilt wird. Solche Zustände im Sozialwesen fanden sie genauso reformbedürftig wie verteidigenswert. Und in dem Bewusstsein leisteten sie bereitwillig ihren nationalen Dienst – ebenso für den potenziellen “Ernstfall” -, nur eben nicht mit der Waffe in der Hand.

    “Verweigern” ist in der Situation ja nicht das Verkehrte, nur, an “linken” Dumpfbacken wie einem “Campino” sieht man ja, dass der Kipppunkt zum guten Krieg schnell erreicht ist und selbst steigende Verweigerungszahlen erstmal gar nicht viel Opposition dagegen bedeuten.

    1. @ Mikrowelle
      Nicht allein an Ihnen ist die Änderung von GG Art. 20 vorbeigegangen. Die meisten halten das GG für seit 1949 `un-verrückt´. Mit dem “Recht auf Widerstand” wurde verfassungstechnisch aber schon 1968 parlamentarisch die zivil-militärische Zusammenarbeit im Rahmen der Notstandsgesetze erkauft. Wer diesen Vorgang nicht kennt, weiß auch nicht, warum es inzwischen – heruntergebrochen auf die Ebene der Landkreise – geheim tagende Kommissionen der zivil-militärischen Zusammenarbeit gibt und Zivis helfen privatwirtschaftlich organisierte soziale Leistungen zu “ergänzen”. Die Vorgänge in Zusammenhang mit der Ahrtal-Flut haben deutlich gezeigt, womit zu rechnen ist: Mit Propaganda gegen tatkräftige zivile Helfer und Konzentration der militärischen Kräfte auf die “eigenen Aufgaben”. So wie zu Zeiten von Schmidt Schnauze funktioniert das in Hochwasserlagen nicht mehr. Manchmal lohnt es sich ältere zu fragen, statt die Soziologen, die sich um geheimnisvolle Wandlungen von Einstellungen kümmern. Wir leben noch! Die politisch (nicht moralisch!) pazifistischen linken Reste haben diese Vorgänge zu Zeiten ihrer ersten Wahlkämpfe am Ende der Ära Schröder sogar noch in die Debatte eingebracht. Kann aber keiner mehr wissen, der sich Politik ständig ergoogelt oder mit Hilfe kommerziell ausgerichteter “freier” Kommunikation “erschließt”.

      1. Ja gut, … es ging hier in erster Linie um die nicht so geheime Wehrpflicht und das gesetzliche Recht auf einen Antrag, sich dem Dienst an den Waffen zu verweigern. Die präventiv gedachten Notstandsgesetze habe ich nicht besonders berücksichtigt und auch nicht das “Kriegsrecht”, mit dem Staaten gemeinhin ihren rechtlichen Umgang mit den Bürgern ändern und an ihre militärischen Bedürfnisse anpassen, siehe Ukraine.
        Vorbeigegangen ist in der Antwort mit dem Art. 20 GG nun hauptsächlich ein Einwand an den paar obigen Gedanken, ein Versäumnis oder eine Richtigstellung (?)

        1. “Vorbeigegangen ist in der Antwort mit dem Art. 20 GG nun hauptsächlich ein Einwand an den paar obigen Gedanken, ein Versäumnis oder eine Richtigstellung (?)”
          Ist das schlimm? Es gibt in Gesprächen – für eine diese nachäffende Form halte ich Internet-Debatten – Ergänzungen, die keinen Widerspruch darstellen. Sonst hätte ich ja widersprochen. Jeder Mensch, der es will, kann sich dem Dienst mit der Waffe entziehen. Vielleicht nicht immer da, wo er gerade wohnt. Dann muss er sich evt. einen anderen Ort suchen. Vielleicht sogar einen Unterschlupf außerhalb jeglicher Zivilisation. Das verbirgt sich aus meiner Sicht hinter der Rede von der menschlichen Entscheidungsfreiheit. Eine menschliche Existenz ohne Staat ist nicht nur vorstellbar, sondern lebbar. Allerdings nicht auf der Grundlage einer Sozialversicherungspflicht oder einer garantierten täglichen Nahrungszufuhr. Man muss nur wissen was man will, und was es einen persönlich wert ist. Wer auch immer etwas zu brauchen glaubt, “bezahlt” es mit gesellschaftlicher Einbindung, evt. “Ausbeutung”. Irgendwo, irgendwann, durch irgendwen. Üblicherweise begreift mensch das in der Pubertät. Manche auch nicht.

          1. “Schlimm”? nein, keineswegs. Nur der Nachfrage halber, worauf die Antwort eine Antwort war. Das habe ich schlicht nicht verstanden.

            Ansonsten, gerne Tipps posten, wo auf dieser Erde man vor staatlicher Verwendung verschont bleiben könnte. Ich erinnere mich nur vage an 2 Zivis, die bei Nacht und Nebel nach Griechenland abhauen wollten, weil sie meinten, von dort würden sie als “Totalverweigerer” nicht ausgeliefert werden. Gerüchteweise schafften sie es aber nur bis zur dt. Grenze.

  23. “Man darf den Kriegsdienst nur aus Gewissensgründen verweigern.

    Man ist nämlich als sittliche Person gefragt, daher die Rede vom Gewissen….Aber man muss sich nicht unbedingt religiös zur Nächsten- und Feindesliebe oder ähnlichen Kuriositäten bekennen, sondern nur die eigene Moralität als Berufungsinstanz ins Spiel bringen…”

    Wenn unsere an der Macht befindlichen KDV tatsächlich eine “eigene Moralität” hätten, dann müssten sie dem Treiben Israels in Gaza (und an anderen Orten) entschieden entgegen treten. Es zumindest versuchen. Aber nicht auch noch Waffen liefern für dieses Gemetzel – und sich so zu Mittätern machen!

    Sehe ich als anerkannter KDV jedenfalls so.

  24. Was dieser Clown Pistorius und die grünen Wichtelmännchen wollen, wird hoffentlich bald keinen mehr interessieren. Allerdings ist Merz scharf auf die Grünen. Sie könnten ihm bei der Koalitionsbildung den Steigbügel halten. Scholz bleibt als weitere Option in der Hinterhand von Merz.
    Die deutsche Bundeswehr ist weitestgehend aktionsunfähig. Wenn das der Kriegsminister noch nicht begriffen hat, dann hat er ein dickes Brett vorm Kopf. Diese Träumerei von der Militärmacht Deutschland wird auch in 20 Jahren nicht Realität werden. Genausowenig wie es keine britische Militärmacht geben wird.
    Putin lacht über diese Horrorclowns und räumt ihre Armeen und Stützpunkte mit Oreschnik ab, bevor sie überhaupt begreifen, was vor sich geht.
    Der neu einzuführende Wehrdienst wird nichts am deutschen Elend in der Bundewehr ändern. Was Pistorius will, ist – um mit Seven Of Nine zu sprechen – irrelevant. Er wird bald seinen Ministersessel für einen anderen Trottel räumen.

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