Von der Bereitschaft zum Völkermord

Vertreibung aus Tantura 1948. Bild: Beno Rothenberg /Meitar Collection / Israelische Nationalbibliothek / The Pritzker Family National Photography Collection/CC BY-4.0

Der israelische Historiker Benny Morris hat Gedanken zum Vorwurf des Völkermordes in Gaza publiziert. Sie sind bemerkenswert.

 

Der umstrittene israelische Historiker Benny Morris hat letzte Woche einen bemerkenswerten Text zur Klärung der Frage, ob im Gazastreifen ein Genozid stattfinde, publiziert. Umstritten ist er, vor allem unter israelischen Linken, weil er vor drei Jahrzehnten Forschungsergebnisse zum 1948er Krieg und zur palästinensischen Nakba vorlegte, die für viel Aufsehen sorgten, da sie aus dem nationalen historisch-politischen Konsens Israels ausscherten; späterhin machte er aber in dieser Hinsicht einen normativen Rückzieher, als er suggerierte, das “Palästinenserproblem” hätte schon damals im Rahmen der Nakba “gelöst” werden können.

Umso erstaunlicher ist es, dass er sich diesmal der heiklen Erörterung eines möglichen Genozids in Gaza stellte. Seine Kolumne beginnt Morris mit der apodiktischen Feststellung: “Israel begeht in Gaza keinen Völkermord.” Jene, die einen solchen behaupten, irrten schlichtweg: “Es gibt keine genozidale Politik der Regierung, es gibt keinen Beschluss der Führer, einen Genozid zu vollführen, es besteht keine bewusste Absicht, die Palästinenser auszurotten, und es gibt keine von der Regierung an die Armee bzw. von den hohen Militärrängen an die operativen Einheiten ergehenden Befehle, die ‘Palästinenser’ zu ermorden. Vielen von ihnen kommen um, aber eine politische Anweisung ist es nicht. Es gibt keinen Genozid. Aber der Genozid ist möglicherweise unterwegs.”

Diese erstaunliche Behauptung erklärt er wie folgt: “Die israelische Bevölkerung ist vielleicht auf dem Weg dorthin, befindet sich schon tief im Loop, der zum Völkermord führt, tief  im Prozess der Einstimmung darauf. In dieser Hinsicht ist ein Teil des Volkes eigentlich bereits dort (wenn er sich dessen auch nicht bewusst ist), es handelt sich um jenen Teil, der ‘Amalek’ erinnert und entweder lauthals oder unter vorgehaltener Hand von Entwurzelung, Exilierung und Transfer redet (es sollte vielleicht in Erinnerung gerufen werden, dass die Nazis anfangs, 1939-1940, von der Exilierung des europäischen Judentums nach Madagaskar oder irgendeinem anderen Ort redeten, bevor sie mit der Massenvernichtung begannen).”

Dies ist insofern bemerkenswert, als Morris hier nicht nur eine direkte Analogie zu den Nazis zieht – in Israel noch immer ein unverzeihlicher Tabubruch –, sondern begrifflich auch eine Unterscheidung zwischen dem real vollzogenen Völkermord und die mentale Vorbereitung auf ihn vornimmt. Diese Unterscheidung ist von höchster Bedeutung, da immer davon ausgegangen werden muss, dass ein Genozid nicht einfach “geschieht”, sich “plötzlich” (gleichsam “aus heiterem Himmel”) ereignet, sondern in einer wie immer gearteten – ideologischen, sozialen, nicht zuletzt auch sozial-psychischen – Bereitschaft zu seinem Vollzug wurzelt.

Die Anzeichen zu einer solchen Bereitschaft sieht Morris etwa in der dezidierten Rhetorik von nationalreligiösen Siedlern, nationalisierten Orthodoxen und eingefleischten Netanjahu-Anhängern, die lautstark das Erwünschte öffentlich verkündet: Nablus und Jenin sollen dem Erdboden gleichgemacht werden; so solle es auch anderen palästinensischen Städten und Dörfern ergehen. “Sie sehen in den Palästinensern keine Menschen”, stellt Morris fest, “und ich hege keinen Zweifel daran, dass wenn die weiteren (lebenden wie toten) Geiseln nach Israel zurückkehren werden und sich ihr physischer wie psychischer Zustand der Öffentlichkeit eröffnen wird, besagte Bereitschaft beschleunigt werden wird.”

Die Dehumanisierung, die sich in den Herzen der Massen einfräsen muss, bevor es zum Massenmord kommt, sei schon hier. Sie manifestiere sich jeden Tag, wie den Zeugenberichten von Soldaten zu entnehmen ist – sei es in der Tötung von Zivilisten im Gazastreifen, sei es in der Brutalität von Sicherheitskräften beim Transport halbnackter Gefangener, teils Hamas-Leute, teils Zivilisten, zu den Gefangenenlagern, sei es in routinemäßigen Schlägen und Foltern in den Internierungslagern und Gefängnissen, sei es in der Gleichgültigkeit der Bevölkerung all dem gegenüber.

Gleichwohl hebt Benny Morris hervor, dass dieser Prozess, den Israel durchläuft, zumindest teilweise von einem parallelen Prozess der Dehumanisierung von Juden herrührt, der sich bei unseren “palästinensischen muslimischen Nachbarn” entfaltet hat. Die Basis dazu sieht er in den Anfängen des Islams, in einer im Koran sich findenden Beschreibung der Begegnung des Propheten Mohammed mit den Juden, deren Abschlachtung und Exilierung aus dem Hedschas im 7. Jahrhundert. Im Koran werden die Juden als ein niedriges Volk, als Prophetenmörder und als Nachkommen von Affen und Schweinen gekennzeichnet. Einen Niederschlag habe diese hasserfüllte Sicht der Juden auch in der Hamas-Konvention gefunden, demzufolge der Jude zu verfolgen und zu töten sei, “die Felsen und die Bäume, hinter denen sich der Jude versteckt, werden kooperieren und die Verfolger über den Unterschlupf unterrichten. Das ist genozidales Denken.” Der an den Juden am 7. Oktober begangene Massenmord und das Geprahle über die Verbrechen am Tatort seien, so Morris, unweigerlich als Ausdruck des lodernden Hasses, der sich im Koran und in der Verfassung der Hamas findet, zu verstehen.

Dennoch betont Morris, dass “nicht aller Hass der Ideologie entstammt”. Die Einstimmung der Araber auf den Genozid sei leicht nachzuzeichnen: Zentral seien das Verjagen einer Mehrheit der Palästinenser aus ihren Häusern im 1948er Krieg und die seit 1967 brutal und erniedrigend betriebene Okkupation der Palästinenser im Westjordanland. Morris hegt auch keinen Zweifel daran, dass “die Massentötung und das Entwurzelung der Bewohner [des Gazastreifens] durch Israel in den letzten 16 Monaten die Genozid-Bereitschaft gegen Juden vertiefen wird”.

Der Prozess der Einstimmung der Juden auf Genozid gilt ihm als ähnlich und unterschiedlich zugleich. Ein Teil von ihm habe sich bei ihnen durch die Heilige Schrift vollzogen, in der von der Eroberung des Heiligen Landes erzählt wird, die mit Massakern und auch Massaker-Geboten (“Amalek”) einherging. Bei allen Juden habe sich dieser Prozess durch die von Nichtjuden gegen Juden über 2000 Jahre begangenen Gewaltakte – “vor allem von Christen, aber auch durch Moslems (Farhud etc.)” – mit der Shoah als Höhepunkt verfestigt. Im 20. Jahrhundert sei “der unaufhörliche Terror von Arabern gegen Juden in Eretz Israel” hinzugekommen. Der 7. Oktober bilde einen Höhepunkt in der Einstimmung der Juden auf den Genozid, “und der Genozid wird Aller Vermutung nach eintreten”.

Strukturell sieht er diese Vermutung im disproportional hohen Geburtenzuwachs unter den Bevölkerungsteilen, die einer “harten Hand” gegen die Araber das Wort reden, begründet. Man könne sich auf die Araber verlassen, dass sie den Anlass für einen genozidalen Ausbruch liefern werden. Wie dieser Genozid aussehen wird, weiß Morris nicht mit Bestimmtheit zu sagen. “Vielleicht eine Kombination aus Exilierung (ethnische Säuberung) und Massenmord, wie sie die Türken an den christlichen Gemeinden in Kleinasien in den Jahren 1894-1924 vollzogen haben.”

Seine Kolumne beschließt Morris wie folgt: “Wenn das palästinensische Problem, das der 7. Oktober in das Bewusstsein der Welt und unser Bewusstsein zurückgebracht hat, nicht gelöst werden wird, und nur die Zweistaatenlösung kommt da infrage (wenn sie sich auch heute als absolut phantastisch ausnimmt), wird der Genozid ganz bestimmt kommen, und die stärkere Seite wird ihn selbstverständlich vollführen.”

Wie anfangs bemerkt, ist die Differenzierung, die Benny Morris zwischen real vollzogenem Völkermord und der Bereitschaft, ihn zu vollziehen, vornimmt, beachtlich. Es bedarf gleichsam der kollektiven “Sozialisation” auf diese Disposition hin, damit der Völkermord überhaupt stattfinden kann. Der hierbei sich bildende Willensprozess weist unterschiedliche Beweggründe und strukturelle Momente auf.

Nicht von ungefähr widmet Morris der Religion in diesem Zusammenhang einen verhältnismäßig breiten Raum, denn rein ideologisch betrachtet sind es in der Tat religiöse Fundamentalisten auf der israelischen wie palästinensischen Seite, die sich durch eine genozidale Rhetorik auszeichnen. Und dennoch muss man sich fragen, was es mit diesem religiösen Motivationsantrieb auf sich habe. Will man allen Ernstes behaupten, dass Moslems bereit sind, einen Genozid an Juden zu begehen, weil Juden im Koran als Nachfahren von Affen und Schweinen dargestellt werden? Und sind die Mordexzesse israelischer Soldaten in Gaza wirklich auf die Wirkungskraft des Amalek-Gebots zurückzuführen? Der Spruch “Gieße deinen Zorn über die Völker aus”, den man am Seder-Abend in fröhlicher Familienrunde, die Haggada lesend, zitiert – ist er noch immer das, was es für das religiöse Judentum in der diasporischen Not bedeutet haben mag, als es Gott um Hilfe vor den Verfolgungen durch die Nichtjuden anflehte?

Und wenn man diese Verfolgungen aus vergangener Geschichte als Beweggrund anführt – kann man allen Ernstes das, was Christen seit dem Mittelalter Juden im Abendland angetan haben, mit dem, was ihnen durch Moslems im Orient widerfahren ist, vergleichen? Morris ist in diesem Punkt vermeintlich vorsichtig, und doch manipulativ: Er redet von den gegen Juden über 2000 Jahre begangenen Gewaltakte – “vor allem von Christen, aber auch durch Moslems (Farhud etc.)” – mit der Shoah als Höhepunkt. Farhud war ein im Juni 1941 gegen Juden in Bagdad begangenes Pogrom, bei dem 180-200 Juden umkamen, vergleichbar etwa der “Kristallnacht”, die Nazis gegen deutsche Juden im November 1938 initiierten. Aber kann dieses Pogrom in einem Atemzug mit dem Shoah-Genozid genannt werden? Hätte man überhaupt von Shoah geredet, wenn es bei der “Kristallnacht” geblieben wäre? “Farhud etc.” reicht da als Argument nicht aus.

Und wenn Morris gleich darauf auch den “unaufhörlichen Terror von Arabern gegen Juden in Eretz Israel” im 20. Jahrhundert als Faktor der Bereitschaft von Juden zum Genozid anführt, dann verlässt er auch die Ebene des historischen Entstehungszusammenhangs dieses Terrors, der nicht von ungefähr erst im 20. Jahrhundert ansetzt, in dem Jahrhundert nämlich, in dem sich der Nahostkonflikt generiert, der als Territorialkonflikt zwischen Palästinensern und Juden, genauer: zwischen dem politischen Zionismus und dem palästinensischen Kollektiv in Palästina zu begreifen ist.

Das hat auf der palästinensischen Seite nichts mit einer genozidalen Ausrichtung auf Juden zu tun, sondern mit der Bekämpfung der zionistischen Expansion und Besatzungsbarbarei. Der lodernde Hass, der sich am 7. Oktober an israelischen Juden entlud, hatte wenig mit religiösen Mythen zu tun, viel aber mit der akkumulierten Leiderfahrung der Palästinenser. Auch das vehemente Vorgehen der IDF infolge der Verbrechen am 7. Oktober hatten wenig mit Geboten aus der Heiligen Schrift zu tun, sondern in erster Linie mit einem ungehemmten Rache- und Vergeltungsbedürfnis (gekoppelt mit einer narzisstischen Kränkung der Besatzungsmacht).

Die Symmetrie, die Benny Morris zwischen der jüdische-israelischen und der palästinensischen Bereitschaft zum Genozid herstellt, ist historisch insofern unzulässig, als die Machtverhältnisse zwischen dem zionistischen Staat und den Palästinensern von Anbeginn nicht symmetrisch waren. Und dennoch gelangt er am Ende seiner Kolumne zur richtigen Schlussfolgerung. Denn wenn es darum geht, die Gefahr eines potentiellen Genozids abzuwenden, dann kommt dafür in der Tat nur die Zweistaatenlösung infrage. Morris weiß aber auch, dass wenn es zum Genozid kommen sollte, “die stärkere Seite” ihn vollführen wird. Seit dem Gipfeltreffen von Donald Trump und Benjamin Netanjahu in dieser Woche kann man auch in dieser Hinsicht nur mit Grauen in die Zukunft blicken.

Ähnliche Beiträge:

36 Kommentare

  1. Ein wohltuend differenziertes Bild gegenüber dem vorherrschenden holzschnittartigen. Und leider traurige Realität beschreibend.

    1. Das Bild ähnelt frappierend an Bilder vom Völkermord der Türken an die Armenier, als die Türken die zusammengetriebenen Armenier in die syrische Wüste trieben um sie loszuwerden – wobei die meisten starben.
      Das Motiv ist immer das Selbe, ob bei den Türken, den Zionisten oder den deutschen Nazis, es geht darum eine Volksgruppe loszuwerden bzw. zu vernichten.

    2. Naja. Wenn ich so Sachen lesen wie „Der lodernde Hass, der sich am 7. Oktober an israelischen Juden entlud“, habe ich nicht den Eindruck, dass da jemand wirklich einen Schritt zurückgetreten ist, um etwas mehr vom Gesamtbild zu sehen.

      Wer Massenmorden will, macht das so wie Breivik. Die Palästinenser wollten Geiseln nehmen, um etliche der tausenden, überwiegend in Administrativhaft (ohne Anklage und Urteil) einsitzenden Palästinensern auszutauschen, wie das auch gerade aktuell gemacht wird.

      Max Blumenthal und Haaretz haben veröffentlicht, dass rund die Hälfte der toten Israelis von israelischen Kampfhubschraubern, Truppen und Polizei getötet wurden. Die hatten laut Recherche eine Hannibal-Direktive. Wie viele Palästinenser an dem Tag getötet wurden, wird bis heute nicht veröffentlicht, weil sonst offenbar würde, dass da gekämpft wurde. Die Video-Clips zeigen teils Häuser in Trümmern. Das war mit den Handfeuerwaffen der Palästinenser nicht zu machen.

      Die Massenmord-Geschichte ist eine medial-politische Entscheidung, um dann so vorgehen zu können, wie vorgegangen wurde. Mit den Tausenden Tonnen Bomben, die anschließen in Gaza zur Explosion gebracht wurden und die gesamte Region in ein Trümmerfeld verwandelt haben, kommt auch Massenmord ins Spiel. Bisher scheint’s über 200.000 Tote
      https://www.infosperber.ch/politik/welt/israels-krieg-in-gaza-forderte-wohl-schon-ueber-200000-tote/

      1. Glaube nicht, dass der Autor das nicht im Blick hat. Er lotet eine andere Ebene aus, inwieweit schon die Entwicklung eines Völkermordes qualitativ fortgeschritten ist.

  2. Wenn man sich Interviews an der Nakba beteiligten Juden sich anschaut, wird einem echt schlecht. Die sind furchtbar stolz darauf wie sie damals die Palästinenser vertrieben und oft auch ermordet haben… Keinerlei Aufarbeitung! Nichts!
    Und anscheinend hat sich da inzwischen auch nicht viel getan. Im Gegenteil. Es wird zugelassen, dass Zionisten weiterhin einen Völkermord durchführen! Netanyahu müsste eigentlich in Den Haag verschimmeln, wie so viele andere Verantwortliche dafür!
    Das natürlich durch das ganze Hass in der palästinensischen Bevölkerung gesät wird, welcher mit Sicherheit noch Jahrzehnte andauern wird, selbst wenn ab sofort jetzt Frieden herrschen täte…
    Das ist keine Entschuldigung für die Gewalt! Aber zumindest muss man die Ursachen benennen dürfen!

    Wenn Trump seinen Plan durchführen täte Gaza zu räumen, wird es wohl endgültig eskalieren!

  3. Es ist ein lehrreicher Artikel über die Hintergründe. Eine Frage bleibt aber unbeantwortet: Weshalb protestieren weltweit Juden gegen den israelischen Genozid in Gaza (unter Verschweigung der deutschen Medien)?
    Das passt doch so gar nicht in die obige Erläuterung.
    Ich nehme an, dass die Menschheit trotz aller technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften noch nicht über den Horizont der Raubtiere hinausgewachsen ist, alle Schweinereien werden irgendwie gerechtfertigt, mal mit Religion, mal mit Rohstoffen, mal mit Rassismus.
    Lösungsansätze nach Trump sind Geld und Erpressung, nach „Demokraten“ „gerechte Kriege“.
    Auf die Idee einer umfassenden Bildung für alle und auf die Besinnung auf humaner Werte kommt niemand, das könnte ja in der Geldbörse weh tun,

  4. Was der Realität nicht standhält dem begegnet man zusehends mit propagandistischer Semantik und Revisionismus als Ausdruck von Realitätsverweigerung!
    Zwischenzeitlich strebt man – angeführt von Netanjahu und Trump – unter dem Vorwand des Wiederaufbaus Gaza‘s „ethnic cleansing” als de facto Lösung an, und die Abschaffung des ICJ/ICC als de jure Lösung.
    Darüberhinaus aber bleibt eine Kolonie eine Kolonie und kein Staat!

    1. “ und die Abschaffung des ICJ/ICC als de jure Lösung.“ Das hast du aber schön verklausuliert.

      Tatsächlich geht es mal wieder darum, dass nicht alle vor dem Gesetz gleich sein sollen. Nicht nur der offenbar kriminelle Familien-Clan namens Biden soll in den USA über dem Gesetz stehen, sondern global auch die israelischen Regierungen.

  5. Ach schau mal, jetzt hat einer in die Hamas-Satzung geschaut. Aber natürlich wieder mal nicht bemerkt, dass das meiste ganz und gar nicht vom Propheten Mohammed, sondern von Adolf Hitler stammt. Die Protokolle der Weisen von Zion sind quasi die Bibel der Nazis und diese Fälschung wird in der Hamas-Satzung als echt bezeichnet. Aber das hat man so viele Jahre lang eínfach übersehen. Das kann man doch jetzt nicht plötzlich zur Kenntnis nehmen.

    Jetzt ist Bewegung in der Sache. Was die Abschaltung von USAID bedeutet, darüber macht sich fast niemand Gedanken. Die Presse veröffentlicht Bilder, auf denen Reissäcke verladen werden. Das tat USAID in seltenen Fällen durchaus. Aber der Hauptzweck war doch die Beeinflussung der politischen Landschaft im Sinne der USA. Als einziges Medium behandelt Max Blumenthals Grayzone die Sache zutreffend. Er sieht die größten Veränderungen auf dem Balkan, insbesondere im Kosovo, wo USAID zusammen mit nicht weniger als 25.000 NGOs quasi staatstragend tätig ist. Ich selbst beobachte derzeit Serbien. Dort gab es tägliche Demonstrationen gegen die Regierung. Nach dem Ende von USAID hörte das schlagartig auf. Muss man noch abwarten, ob das so bleibt.
    Was Blumenthal natürlich verschweigt: der ganz große Batzen ging an die Palästinenser. Die richtig fetten Millionenbeträge an die Terroristen und ihre Propagandatrupps.
    https://ngo-monitor.org/search/?q=USAId

    Antisemiten im Tiefen Staat? Ich bin nicht im Geringsten erstaunt. Was heißt das? Das könnte das Ende der Nakba-Industrie bedeuten. Eine Flut von Lügen würde damit enden.

    Aber die Nakba-Industrie ist doch die Konjunkturlokomotive schlechthin in Deutschland? Und die ist dann plötzlich weg? Allerdings. Nazis in die Produktion.

    1. Danke, dass Sie auf diesen Sachverhalt hinweisen, dass es bei USAID auch (vermutlich sogar hauptsächlich) um Propaganda und Einflußnahme durch die USA geht. Allerdings ist Ihr angeführtes Beispiel kaum zutreffend, denn die finanzielle Einflussnahme für Israel dürfte um den Faktor 10 oder sogar 100 höher sein als der für die Palestinenser.

      Hier ein erster Hinweis über die möglichen Auswirkungen der Einstellung von USAID (bereits vom 31.1.25):
      https://markkusiira.com/2025/01/31/trump-sulki-rahahanat-jaatyiko-infosota/

  6. Die Politik ist anders als die Physik nicht an Naturgesetze gebunden, sondern wird von den jeweiligen Machthabern/ Politikern aktiv gestaltet, im Guten oder im Schlechten für die jeweiligen Bevölkerungen und betroffenen Staaten.

    Die Bewohner Israels wurden in letzten Jahrzehnten und seit dem 7. Oktober bewusst auf eine Konfrontation/ Krieg gegen die Palästinenser eingeschworen, indem die Zweistaatenlösung bewusst (z.B. durch die Siedlungspolitik) sabotiert wurde. Das war und ist eine ganz gezielte Politik der israelischen Führung, aber diese ist nicht „in Stein gemeißelt“ unabänderlich, nur mit Netanjahu wird es in dieser Region keinen Frieden geben.

    Die Palästinenser dürfen nicht zu den „Indianern des Nahen Osten“ werden!
    Wahre Worte können leider gefährlich werden, aber die Hoffnung bleibt:
    Der Nahe Osten und die ganze Welt braucht keine Kriegs-, sondern Friedensfürsten!

  7. Moshe Zuckermann hat schon Recht, der Vergleich mit Deutschland 1933-45 ist nicht mehr weit hergeholt. Nachdem die Nazis den polnischen Madagaskar-Plan 1939 aufgriffen, verfolgten sie ihn bis 1940 oder Anfang 41. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion begann der Genozid an den osteuropäischen Juden. Erst ab Januar 1942 begann man mit der Planung und ab Juni 1942 mit der Durchführung des Genozids an den Juden in West-Süd und Mitteleuropa. Als ich Netanjahu und Trump diese Woche sah, erinnerte ich mich sofort an die Timeline von damals und da Trumps Idee wohl keine Aussicht auf eine Umsetzung hat, dürfte der Rest nur noch eine Frage der Zeit sein. Ich bin eigentlich nur gespannt wie unsere Medien und Regierung dieses dann uns verkaufen wollen, wahrscheinlich läuft es dann unter dem Thema Befriedung von Gaza und dem Westjordanland.

    1. Indem Trump erklärte, den Gaza-Streifen übernehmen zu wollen, hat er dem Netanyahu und seinen Kumpanen die Möglichkeit genommen, ihr Ziel, Palästina von seinen Einwohnern zu „ befreien“ , zu verwirklichen. Dann dazu müsste er „US“ Territorium angreifen. Auch wenn die Zionisten in den USA viel Einfluss haben, dürften sie davor zurückschrecken, ihren „Big Stick“ und Melkkuh allzu sehr zu verärgern. Und die US-Bevölkerung ist in ihrer Mehrheit nicht besonders gut auf die Israelis zu sprechen…
      Und Netanyahus deutscher Pudel hat nicht die Ressourcen, um den Wegfall der USA zu kompensieren.

    2. So wie Netanjahu bei Trump gegrinst hat befürchte ich ein böses Zusammenspiel von Netanjahu und Trump.
      Trump hat den Israelis gerade ein Rüstungspaket im Wert von 7,1 Milliarden verkauft. Vermulich haben sie sogar einen schmutzigen Deal gemacht. Netanjahu macht die Drecksarbeit und bombardiert nach den Befreiungen der Geiseln den Rest.

  8. Immer wieder wird die Zwei-Staatenlösung als Heilmittel herbeigebetet , mit voraussichtlicher Realisierung am Sankt-Nimmerleinstag!
    Welch ein unsinniges Unterfangen, wenn man sich den Fleckerlteppich in dieser begrenzten Region betrachtet.
    Will man nicht ewig eskalieren, muss von beiden Kontrahenten die Ein-Staatenlösung angestrebt werden (föderal, säkular, laizistisch). Alle Staatsbürger haben gleiche Rechte und Pflichten. Und die Weltgemeinschaft kann das wirksam unterstützen: Geldhahn abdrehen, sofort und für beide Seiten!

  9. Ganz einverstanden, so ähnlich hätte ich die Auslassungen von Morris – die durchaus auch valide Punkte enthalten – auch kritisiert. Gewiss aber expliziter seine Behauptung in Frage gestellt, es bestehe bei den Hauptakteuren keine genozidale Absicht. Dem ist vehement zu widersprechen. Wer drei Viertel aller Gebäude und buchstäblich jede lebensnotwendige Infrastruktur planmässig zerstört, zuletzt noch schnell eine essentielle Wasserentsalzungsanlage, will das Leben der betreffenden Menschen ganz unmöglich machen. Was einem noch viel brutaleren Vorgehen im Wege steht, ist der Umstand, dass die ganze Welt zuschaut und es den genozidären Kreisen bewusst ist, dass man sich nachhaltigstens zum Pariah macht, wenn man Millionen Menschen auslöscht. Also der vermeintlich weniger brutale ‚Vorschlag‘, woanders hinzuziehen. (Allerdings ist zu betonen, dass man den Begriff des Genozids nicht absolut nehmen darf, es ist nicht erst einer, wenn alle Angehörigen der Opfer-Partei ausgerottet sind.)

    Ich hege noch die Hoffnung, dass es in Israel noch genügend nicht ausschliesslich ideologisch Verkleisterte gibt, um das Genozid-Niveau der NSDAP nicht zuzulassen. Wenn dem so ist, befindet sich das Unternehmen Erez Israel in einer Sackgasse. Trotz wahrscheinlich 100’000 Toten ist die Hamas nicht komplett aus dem Feld geschlagen. Um dies zu erreichen, müsste man wirklich zu den allerrabiatesten Mitteln greifen, vor denen man – hoffentlich – wegen der absehbar katastrophalen Folgen für sich selbst zurückschreckt. Irgendwann wird dasSackgasse-Bewusstsein auch Leute wie Netanyahu erreichen. Es gibt Dinge auf der Welt, die man auch mit grösstmöglicher Macht nicht erzwingen kann.

  10. Der Autor zitiert :
    “Wenn das palästinensische Problem, das der 7. Oktober in das Bewusstsein der Welt und unser Bewusstsein zurückgebracht hat, nicht gelöst werden wird, und nur die Zweistaatenlösung kommt da infrage (wenn sie sich auch heute als absolut phantastisch ausnimmt), wird der Genozid ganz bestimmt kommen, und die stärkere Seite wird ihn selbstverständlich vollführen.”

    Sowohl die Zwei- als auch die Einstaatenlösung sind utopisch.
    Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich Israel jetzt oder in Zukunft auf eine solche einlassen wird; wenn es deshalb zu einem Genozid kommen sollte, dann wird es sich mit Sicherheit nicht um einem „Vernichtungs-Genozid“ im NAZI-Stil, sondern „nur“ um einen „Vertreibungs-Genozid“ handeln, und auf diesen sollte BIO-Deutschland vorbereitet sein.
    Wir Biodeutschen haben nicht nur eine „Solidaritätspflicht“ gegenüber dem jüdischen Kollektiv, sondern auch gegenüber dem palästinensischen Kollektiv; wir können anscheinend gar nicht oft genug daran erinnert werden :

    „Erst ….. nach dem furchtbaren nationalsozialistischen Massaker begann eine quantitativ bedeutsame Migration in das Palästina der Mandatszeit, dessen größerer Teil 1948 zum Staat Israel wurde. Die Juden wurden nicht gewaltsam aus ihrer ‚Heimat‘ vertrieben*, und sie kehrten auch nicht freiwillig dorthin zurück“
    ( Shlomo Sand, „Die Erfindung des jüdischen Volkes“, List s.209 )

    Wir sollten uns auf einen großen Flüchtlingsstrom aus Palästina vorbereiten, indem wir schon jetzt den palästinensischen Flüchtlingen ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in der BRD einräumen.

    *Der Satz „Die Juden wurden nicht gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben“ bezieht sich auf die vollständige Vertreibung der Juden aus Palästina durch die Römer, die Shlomo Sand bestreitet.

  11. Hier findet sich die UN-Definiton von Genozid nebst Erläuterungen:

    https://www.un.org/en/genocide-prevention/definition

    Trotz dieser doch sehr spezifischen und strengen Definition hat der Internationale Gerichtshof (ICJ) fast einstimmig darauf erkannt, dass dies auf das israelische Vorgehen zutreffen könnte, und zwar in einem Maße, das sie zum Erlass einstweiliger und sofortiger Verfügungen noch vor der Hauptverhandlung veranlasst hat – die Israel und seine notorischen Unterstützer natürlich ignoriert haben.

    1. Leider bin ich des Englischen nicht mächtig, aber die Kriterien für Völkermord sind ja auch bei WikPed einsehbar :

      a) das Töten eines Angehörigen der Gruppe
      b) das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
      c) die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
      d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
      e) die zwangsweise Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe“

      Ich bin kein Jurist, aber auch mich, als juristischem Laien, überkommt angesichts der oben aufgeführten Kriterien das Gefühl, dass Israel an den Palästinensern zumindest ein völkermordähnliches Verbrechen begeht.

      Gibt es auch im Völkerrecht den juristischen Begriff der „besonderen schwere der Schuld“ ?, wenn ja, dann müßte man die Völkermorde hinsichtlich ihrer Schwere kategorisieren, wobei der Holocaust als das schwerste Verbrechen dieser Art gelten dürfte.

      Heute wurde in der JW ein weiterer Artikel von Helga Baumgarten veröffentlicht; sie zitiert aus der Haaretz wie folgt:
      “ Uri Baram schreibt am 5. Februar in Haaretz vom Faschismus in einem Café. Am Nachbartisch hört er von Männern, die offensichtlich keine Extremisten sind: »Jeder in Gaza muss getötet werden. Jeder einzelne, ohne Unterschied: die Hamas-Mitglieder und die, die genauso sein werden in der Zukunft.« “

      Wir können nur hoffen und beten, dass es sich bei solchem Gerede nur um eine zeitlich begrenzte Radikalisierung, um eine Nachwirkung des Massakers vom 7.Oktober handelt, die nicht die grundsätzliche Überzeugung der jüdischen Israelis widerspiegelt.

      1. Dank für Frau Baumgarten, die angesichts der Dinge, die sie gesehen und erlebt hat in den vielen Jahren in Gaza und Israel, doch immer noch sehr großzügig formuliert über die jüdisch-israelischen Mitbürger und Mitbürgerinnen. Indes: Dies ist nicht zeitlich begrenzt. Der Neonazismus der sich hier einen Weg gebahn hat schwang mit seit den Zeiten Herzls. Selbst die gewerkschaftlich-organisierten Linken unter den Zionisten waren einverstanden, mit den Konsequenzen für die eingesessene Bevölkerung Palästinas: ethnische Säuberung. Das wusste man, damit war man angetreten, das führte man aus. Nicht zuletzt deshalb auch die Unterstützung der Kolonialmacht.
        Allein der Jüdische Bund wusste noch was richtig ist und was falsch:

        Im Folgenden ein englischer Text dazu.

        „Die Ideale des Jüdischen Arbeiterbundes haben den Völkermord der Nazis überlebt
        Von David Rosenberg
        Im zaristischen Russland und im Polen der Zwischenkriegszeit entwickelte der Jüdische Bund eine sozialistische Alternative zum Zionismus und kämpfte gleichzeitig gegen antisemitische Unterdrückung. Die vernachlässigte internationale Geschichte ihrer Bewegung ist eine wichtige Ressource für unsere Zeit.“

        https://jacobin.com/2022/06/jewish-labor-bund-nazi-genocide-wwii-labor-migration-anti-zionism

        Wenn sie die Adresszeile des Artikels hier reinkopieren sollte er auf Deutsch erscheinen – nachdem Sie die Sprache ausgewählt haben. Witzigerweise wird automatisch von Google sonst ins Russische übersetzt:
        https://translate.google.com/?sl=auto&tl=ru&op=translate

  12. Es ist wie überall in der westlichen Welt. Egal ob Europa, Israel oder die USA. Egal wie man es nennt:

    „Massenmörder brauchen Massen Waffen zum Massenabschlachten“

    Und in dieser Hinsicht sind Alle gleich, egal wie der Schurke heißt oder woher er kommt.

    1. Klara Fall schreibt :
      “Massenmörder brauchen Massen Waffen zum Massenabschlachten”

      Und wir liefern massenhaft Waffen nach Israel !; wenn sich herausstellt, dass die von uns gelieferten Waffen zur Durchführung eines Völkermordes benutzt wurden, was dann ?
      Wir müssten dann wohl konstatieren, dass das Durchführen bzw. Unterstützen von Völkermorden in unserer nationalen DNA verankert ist. Ein Volk, das einen solch schwerwiegenden „Gendefekt“ aufweist, sollte sich tunlichst aus der internationalen Politik raushalten und erst recht keine kontinentale Führungsposition anstreben, wie es leider unserem W-Minister und Konsorten vorschwebt !

  13. Das A und O der Völkermordkonvention liegt in der Formulierung ´committed with intent to destroy´. Die Absicht bzw. der Vorsatz oder ´dolus specialis´ zur physischen Zerstörung einer Gruppe muss also erwiesen sein. Im hier besprochenen Fall kann die israelische Regierung ihr Vorgehen mit der Selbstverteidigung nach einem terroristischen Angriff begründen und, solange sich die Hamas in zivilen Einrichtungen verschanzt, diese als legitime Ziele darstellen. Die unverhältnismäßige Gewaltanwendung, die hier zweifellos vorliegt, ist allerdings gem. Kriegsvölkerrecht verboten. Hier kann ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit konstatiert werden aber kein Völkermord, solange nicht nachgewiesen ist, dass mit den Angriffe die Vernichtung der zivilen Bevölkerung geplant ist.

    Die Srebrenica-Urteile bzgl. Völkermord haben allerdings einen Grundstein gelegt, Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit auch ohne konkreten Nachweis der Absicht zur Zerstörung einer Gruppe als Völkermord zu werten. Wenn es keine direkten Beweise für einen völkermörderischen Vorsatz gibt, kann der Vorsatz immer noch aus den tatsächlichen Umständen des Verbrechens abgeleitet werden. Eine ausreichende Tatsachengrundlage für die Feststellung eines spezifischen Vorsatzes stellt das Bewusstsein über die Folgen der Tötung eines wesentlichen (substantial) Teiles einer Gruppe dar. Zudem beschränkte sie den wesentlichen Teil der Gruppe auf die Region (Srebrenica), in der die Verbrechen stattfanden.

    Diese weite Auslegung der Völkermordkonvention, der nicht alle Richter, Völkerrechtler und Genozid-Forscher zustimmen, hat zur Folge, dass sie von da bzgl. der Bewertung diverser Kriegsgeschehen angewendet werden kann. Bis dato wurde unter Völkermord die systematische Ermordung einer Nation oder Gruppe in großem Umfang verstanden, ´the crime of crime´. Die Erweiterung des Begriffs ermöglicht es nahezu jedem in einem kriegerischen Konflikt befindenden Staates oder jeder Gruppe einen Völkermord-Fall zu verfolgen, unabhängig von der Anzahl der Opfer, des Zeitraumes und der Hintergründe der Verbrechen. Darunter, so scheint es zumindest, verblassen alle anderen Verbrechen, einschließlich der Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    1. Sie schreiben :
      „Die Absicht bzw. der Vorsatz oder ´dolus specialis´ zur physischen Zerstörung einer Gruppe muss also erwiesen sein.“

      Ich habe bereits in einem älteren Kommentar darauf hingewiesen, dass ich grundsätzlich davon überzeugt bin, dass die Israelis keine völkermörderischen Absichten bzgl. der Palästinenser hegen; die verbalen Ausfälle, die unter jüdischen Israelis zur Zeit gang und gäbe zu sein scheinen, sowie die unverhältensmäßige Gewalt, mit der die IDF im Gaza-Streifen agiert, sind m.M.n. Nachwirkungen des Grauens vom 7.Oktober.
      Ich vermute, dass sich die jüdischen Israelis momentan in einem psychischen Angst+Hass+Rache-Tunnel befinden, aus dem sie unter den jetzigen Bedingungen einfach nicht rauskommen, was sicherlich auch daran liegt, dass die schrecklichen Bilder aus Gaza in den israelischen Medien nicht präsent sind.

      Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass die Mehrheit der jüdischen Israelis sich nichts sehnlicher wünscht, als das die Palästinenser aus dem Gebiet, das sie als „Eretz Israel“ beanspruchen, verschwinden.

      Wir können nur hoffen, dass die rechtsextreme Regierung den momentanen psychischen Ausnahmezustand der jüdischen Bevölkerung nicht ausnutzt, um eine Nakba 2.0 zu starten, die dann tatsächlich – wenn auch ungewollt – völkermörderische Ausmaße annehmen könnte

  14. Was soll diese apologetische Haarspalterei hinsichtlich Morris?
    Morris. Der Mann der einen Atomangriff auf den Iran forderte? Mr. Staathistoriker?

    Dazu nur dies: Im Frühjahr 2024 sollten – laut Norman Finkelstein – er und Morris einen öffentlichen Disput abhalten. Im Vorfeld tauschten die Herren angeblich ihre Standpunkte aus. Daraufhin sagte Morris ab.

    Morris mag einer der neuen Historiker gewesen sein gemeinsam mit Pappé und Co.
    Aber das ist lange her und seitdem ist er zum renommiertesten Apologeten des zionistischen Suprematismus geworden. Ein lupenreiner „Renegat“.

    Man erinnere sich z.B. Morris nannte Oslo II einen Ausverkauf der PLO. Aber fand es die notwendige und angemessene Lösung. Was habe ich von einem Historiker, der 50% der Verbrechen zugibt um sie dann durch Verbrämung zu legitimieren. In letzter Kopnsequenz ist er ein kompromissloser Stabilisator eines völkermordenden Regimes.

    „Plausibler“ Genozid. Was für eine großartige Formulierung hinter sich der gesamte „Werte-Westen“ famos verstecken kann!

    Bei alledem die Taten der IDF als „vehementes Vorgehen“ zu bezeichnen, wie es der obige Text dann selbst tut, spottet jeden Realismus. In Gaza steht keine Uni mehr, kein Krankenhaus. In keinem anderen Krieg der letzten Jahrzehnte sind mehr Kinder, Reporter und Ärzte getötet worden. Gezielt. Mit KI. Soll das „vehement“?

    One should choose words more carefully…

    Wie das Magazin +972 kürzlich berichtete, benutzen IDF-Einheiten beim Tunnel-Einsatz Kohlenmonoxid.

    „Bomb the area, gas the tunnels: Israel’s unbridled war on Gaza’s underground
    Unable to pinpoint Hamas commanders in Gaza’s tunnels, the Israeli army decimated entire residential blocks with bunker-buster bombs to crush the passages below and flood them with lethal fumes, an investigation reveals.“
    https://www.972mag.com/tunnels-hamas-lethal-gas-bombs-gaza/

    Was folgt dann? Zyklon-B wäre vielleicht eine Idee.

    Die Doppelzüngigkeit von Morris sollte klar auf der Hand liegen. Der Ideologie dahinter kann man doch nicht dermaßen auf den Leim gehen. Oder brauchen wir wirklich das Geständnis einer Regierung, ein eindeutiges Dokument um einen Genozid zu sehen, wenn er sich abspielt??? Ein Vertreter der IDF hatte das ja sogar ironisch 2023 angemerkt: Würden die ausländischen Presseleute von der israelischen Regierung etwa erwarten, dass sie öffentlich einen Genzoig zugibt?

    Offenbar.

    Ist das die Aufgabe eines Zeithistorikers? Abzuwarten bis es zu spät ist.
    Darin liegt ja die ganze Krux der zu beweisenden „Genozid-Intention“ wie in der Genozid-Konvention gefordert:
    Kein Kriegsverbrecher wäre so bescheurt sein Verbrechen anzukündigen. Wie verlogen kann die dt. Öffentlichkeit sein, das zu erwarten.

    Und wenn Morris von 1940 spricht, warum erwähnt er nicht den Arabischen Aufstand von 1936-1939 bei dem die britische Armee mit ihren zionistischen Unterstützern 5000 Leute umbrachte, 15.000 verletzte, Tausende ins Gefängnis steckte. Damals entwickelten übrigens die späteren Anführer der IDF von ihren britischen Lehrmeistern instruiert, ihre Fähigkeiten im Staatsterrorismus.

    Alle in der britischen Regierung wussten ganz genau, was sich vor und nach Balfour da allmählich entfaltete.

    White Hall hatte intern klar gestellt, dass die Aufstände der Araber nichts mit Antisemitismus zu tun hatten, sondern klassischer, antikolonialer Widerstand waren. Der Brite wusste ja wovon er sprach.

    Aber nichts von dem spricht Morris aus. Er sucht sich, wie seit Jahrzehnten schon, die Tatsachen so zurecht, dass das irgendwie alles geleugnet werden kann oder gerechtfertigt oder zumindest perpetuiert.

    Eine angemessen Einordnung zu den 1930ern (und sonst auch) hier von Rashid Khalidi im Gespräch mit Chris Hedges:
    1. Dez. 2023

    „The war on Palestine has gone on for over 100 years
    Historian Rashid Khalidi reframes the ‘Israel-Palestine Conflict’ in light of the 1917 Balfour Declaration and beyond, breaking down the myth of an ancient and eternal Jewish-Arab antagonism.“
    https://therealnews.com/the-war-on-palestine-has-gone-on-for-over-100-years

    Siehe dazu Khalidis Buch:
    „Der Hundertjährige Krieg um Palästina
    Eine Geschichte von Siedlerkolonialismus und Widerstand
    Mit einem Nachwort zum Erscheinen der deutschen Ausgabe (März 2024)“
    https://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=8545

    Keine Ahnung was Khalidi zu seinem Berufskollegen Morris zu sagen hätte.
    Ich bezweifle es wäre sehr freundlich.

    Nur weil Ben Gurion oder auch Chaim Weizman den Palästinensern das Recht zusprachen, sich zu widersetzen, macht das doch nicht ihre Verbrechen wieder gut. Gurion sagte ganz klar, wäre ich Palästinenser, würde ich mich auch wehren -aber das ändere nichts an der Realität. Die da war Nakba.

    Das ist in etwa dasselbe kranke, feige und vermeintliche „Krieger“-Verständnis wie die US Rüstungsindustrie es an den Tag legt, wenn die ihre Kriegsgüter nach den 500 Nations benennt, die die US-Armee ausgerottet hat: Hier eine Liste.

    „(…)
    • AH-64 Apache attack helicopter
    • UH-60 Black Hawk utility helicopter
    • UH-72 Lakota utility helicopter
    • CH-47 Chinook heavy-lift transport helicopter
    • OH-58 Kiowa observation helicopter, which the Army is considering retiring them
    • OH-6 Cayuse observation helicopter
    • TH-67 Creek trainer helicopter—the Army may retire them, too
    • C-12 Huron transport aircraft
    • RU-21 Ute electronic intelligence aircraft, a variant of the C-12
    • BGM-109 Tomahawk cruise missile
    • UH-1 Iroquois utility helicopter, retired in 2011
    • H-34 Choctaw transport helicopter, left service in early 1970s
    • RU-8 Seminole utility aircraft, 1992
    • H-21 Shawnee transport helicopter, 1967
    • OV-1 Mohawk twin-engine observation aircraft, 1996
    • T-41 Mescalero trainer aircraft, no longer in the Army but still flying for the Air Force
    • SM-64 Navaho experimental cruise missile, canceled in 1957
    • AH-56 Cheyenne attack helicopter, abandoned in 1972
    • RAH-66 Comanche attack helicopter, 2004
    • ARH-70 Arapaho armed reconnaissance helicopter, 2008
    (…)“

    Von 80% der jüdischen Bevölkerung Israels wird der Genozid wohlgeheißen. Soll das „vehement“ sein? Ist genozidal, rassistisch, faschistoider Suprematismus („Jewish Nation-State-Law“) „vehement“ sein?
    „Geisteskrank“, „faschistoid“ trifft es in meinen Augen doch eher.

    Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Reporter oder ein Arzt oder ein Mitarbeiter einer NGO Zeugnis ablegt von Massakern. Aber davon kommt bei uns nichts an. Dabei dann Morris irgendeine Art kranker Differenzierungsfähigkeit zuzusprechen halte ich für zutiefst grotesk, Verzeihung. Und typisch deutsch in diesem speziellen Kontext.

    Aber inzwischen wundert mich gar nichts mehr. Das Land der Holocausturheber und dann der Holocaustaufklärer steht, um die belgische Ministerin f. Entwicklungspolitik Caroline Gennez zu zitieren, wohl zur Abwechslung mal wieder auf der falschen Seite der Geschichte. Ich nehme an, nach 80 Jahren „Selbstgeißelung“, hat man sich das verdient. Das betrifft nicht den Autor selbst. Aber mit solchen lauwarmen Texten macht er es „ihnen“ doch sehr sehr einfach. Immerhin ist Morris einer der wichtigsten Propagandisten des israelischen Vorgehens. Edward Said sprach von der Verantwortung der Intellektuellen. Morris wird dieser Verantwortung nicht nur nicht gerecht, er missachtet sie ganz bewusst.

    Man gestatte mir noch diese letzte Polemik: Auch Hermann Göring hat in Nürnberg voller Stolz zugegeben, dass er und seine Leute die Judenvernichtung ins Werk gesetzt haben. Hat Göring deshalb etwas dagegen unternommen? Machte ihn das Geständnis zum Helden? Oder zu einer seriösen Figur?

    p.s Im gesamten Text keine Erwähnung des ICJ, keine Erwähnung der Klageschriften der südafrikanischen Regierung. Wie kann das bitte sein?

    1. Sie schreiben :
      „Von 80% der jüdischen Bevölkerung Israels wird der Genozid wohlgeheißen. Soll das “vehement” sein? Ist genozidal, rassistisch, faschistoider Suprematismus (“Jewish Nation-State-Law”) “vehement” sein?
      “Geisteskrank”, “faschistoid” trifft es in meinen Augen doch eher.“

      „Traumatisiert“ statt „Geisteskrank“, ich denke so wird ein Schuh draus.
      Ich will das Verhalten der Israelis nicht beschönigen oder entschuldigen, aber wir sollten immer bedenken, dass die Menschen in Palästina – das gilt für beide Seiten – sich de facto seit gut 80 Jahren in einem Kriegszustand befinden; Traumata die zu Aggression und Verrohung führen, entwickeln sich unter diesen Bedingungen wohl zwangsläufig – auf beiden Seiten.
      Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann ist, dass sich das renommierte jüdische Kollektiv in der deutschen Diaspora, das von der andauernden Gewalt in Israel/Palästina nicht direkt betroffen ist, sich ähnlich radikalisiert und verroht hat, wie ihre Glaubensbrüder in Israel.

      In der online-Ausgabe der „jüdischen Allgemeinen“ ist ein Interview zu finden, in dem M.Thadigsmann einem ehemaligen hohen israelischen Beamten die folgende Frage stellt:
      „Können Sie sich vorstellen, dass arabische Staats- und Regierungschefs einer vorübergehenden oder dauerhaften Aussiedlung oder Vertreibung von Palästinensern aus Gaza zustimmen?“
      Die beiden plaudern über die Vertreibung von 2 Millionen Menschen mit einer Selbstverständlichkeit, die fassungslos macht.

  15. Sehr geehrte Redaktion,

    in meinem Text sind etliche Tippfehler und manches mehr, weil die EDIT-Funktion nicht wie gedacht funktioniert.

    Ich korrigiere den Text, die Korrekturen werden nach dem Speichern angezeigt, aber sind dann – wenn der Text wie oben endgültig gepostet ist und die 20 min. EDIT-Zeit ausgelaufen – wieder verschwunden. Als hätte ich nie etwas korrigiert.
    Das ist bei der Länge eines solchen Textes, der Tippfehler provoziert (jedenfalls bei mir), ärgerlich. Zumal ich nicht den Eindruck erwecken will, ich hätte nicht versucht – im Rahmen der verfübaren Zeit – seriös zu sein und einen fehlerlosen Text zu posten, was gegenüber den Overton-Autoren und den anderen Foristen ja angebracht wäre.

  16. Ich habe mal Grok, die KI von X gefragt:

    Stelle eine Liste der israelischen Kreigsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Palästinensern im Gazastreifen seit dem 7. Oktober 2023 zusammen. Benutze dazu auch arabische Quellen.

    Hier ist eine Zusammenstellung der von verschiedenen Quellen, einschließlich arabischer, behaupteten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Israel seit dem 7. Oktober 2023 im Gazastreifen begangen haben soll:

    Kriegsverbrechen:

    Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur:
    Zahlreiche Luftangriffe, die Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, getötet haben.
    Zerstörung von Wohngebäuden, Schulen, Moscheen und Krankenhäusern, oft ohne nachweisbare militärische Notwendigkeit.
    Mutwillige Zerstörung:
    Systematische Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen und Tausenden von Häusern im östlichen Gazastreifen zur Schaffung einer ‚Pufferzone‘, was als kollektive Bestrafung interpretiert wird.
    Einsatz unverhältnismäßiger Gewalt:
    Angriffe, die ein unverhältnismäßiges Maß an Zerstörung und Tod unter der Zivilbevölkerung verursachten, was Fragen zur Einhaltung der Prinzipien der Verhältnismäßigkeit und Unterscheidung im Krieg aufwirft.
    Blockade und Belagerung:
    Verschiebung oder Verweigerung von humanitärer Hilfe, insbesondere von Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff, was zu einem humanitären Notstand führte und als Kriegsverbrechen der kollektiven Bestrafung betrachtet wird.
    Zwangsvertreibung:
    Durch Evakuierungsanordnungen und Militäraktionen, die zur Vertreibung der Bevölkerung führten, was als Verletzung des Völkerrechts gesehen wird.

    Verbrechen gegen die Menschlichkeit:

    Ausrottung und Völkermordhandlungen:
    Behauptungen, dass durch die Versagung von Wasser und anderen lebensnotwendigen Ressourcen Tausende Todesfälle verursacht wurden, was als Ausrottung und möglicherweise als Völkermordhandlungen interpretiert wird.
    Kollektive Bestrafung:
    Die andauernde Blockade des Gazastreifens und spezifische Maßnahmen wie die Verweigerung von Grundversorgung werden als kollektive Bestrafung der Bevölkerung angesehen.
    Zwangsumsiedlung:
    Maßnahmen, die zur mehrfachen Vertreibung von nahezu der gesamten Bevölkerung des Gazastreifens führten, werden als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet, da sie systematisch und mit der Absicht durchgeführt wurden, die Bevölkerung zu verschieben.

    Quellenangaben:

    Amnesty International: Hat Berichte veröffentlicht, die Israelische Angriffe auf zivile Infrastruktur und die Vertreibung von Zivilisten als mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschreiben.
    Human Rights Watch: Dokumentierte die Verweigerung von Wasser und andere Praktiken als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und mögliche Völkermordhandlungen.
    UN-Menschenrechtsrat und andere UN-Organisationen: Haben Untersuchungen durchgeführt, die auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinweisen.
    Arabische Quellen: Verschiedene arabische Medien und Menschenrechtsorganisationen haben ähnliche Vorwürfe erhoben, oft mit einer Schwerpunktsetzung auf die humanitäre Katastrophe und die Zivilopfer.

    Diese Liste basiert auf den von den genannten Organisationen und Quellen dokumentierten Vorfällen und kann nicht als vollständig oder endgültig betrachtet werden, da neue Beweise und Berichte fortlaufend hinzukommen könnten. Es ist wichtig, dass jede Anklage von unabhängigen Gerichten geprüft wird, um zu einer endgültigen rechtlichen Bewertung zu gelangen.

    1. Sie schreiben :
      „Hier ist eine Zusammenstellung der von verschiedenen Quellen, einschließlich arabischer, behaupteten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Israel seit dem 7. Oktober 2023 im Gazastreifen begangen haben soll:“

      Solche Auflistungen sind doch müßig, da eh Ausage gegen Ausage steht.

      Die arabische Seite liefert Filme wie „Investigation war crimes in Gaza“:

      https://www.youtube.com/watch?v=kPE6vbKix6A

      Die israelische Seite behauptet es gäbe solche Kriegsverbrechen nicht; Filme wie der genannte seien Fakes.

      Welcher Seite soll der Deutsche Michel glauben ?
      Ich für meinen Teil hoffe, dass die israelische Seite recht behält, dass es also die gezeigten Kriegsverbrechen gar nicht gibt, bzw. dass es sich um bedauerliche Einzelfälle handelt, wie sie leider in jeder kriegerischen Auseinandersetzung unvermeidlich sind; ich hoffe das auch deshalb, weil ich große Probleme damit hätte, wenn sich herausstellen würde, dass die gezeigten Verbrechen auch mit Waffen begangen wurden/werden, die von der BRD geliefert wurden/werden.

      Nicht jeder „Alman“ist so hart drauf wie Dr. Linnemann, der solche – Zitat – „unschönen Bilder“ anscheinend ganz gut aushalten kann.
      ( https://overton-magazin.de/top-story/gaza-menschliche-tragoedie-voelkermord-oder-ortsuebliche-friedlosigkeit/ )

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert