Vom Schuldenstaatsstreich zur Finanzdiktatur in leicht verständlicher Sprache

 

Bild: Bulgrin/CC BY-SA-4.0

Die größte Verschuldung seit Bestehen der Republik mit dem Bruch konkreter Wahlversprechen und eine Verfassungsänderung am Rande der Legalität. Das alles im ersten Monat nach einer Bundestagswahl, deren Ergebnis missachtet wird. Es sieht aus wie das Ende der repräsentativen Demokratie und es scheint sich eine eine Art Finanz-Diktatur zu etablieren.

Wenn der Staat solche Schulden macht, entledigt er sich der Aufgabe, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und finanzielle Gerechtigkeit zu praktizieren. Finanzielle Gerechtigkeit bedeutet, dass staatliches Geld als Mittel eines gerechten Ausgleichs eingesetzt wird.

Die Finanzmacht verfügt über so viel Geld, dass sie Geld allein mit Geld verdient. Der Mittelstand verdient Geld mit seinen Leistungen. Viele andere können nicht einmal genug Geld verdienen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Dazu gehören Kinder, Jugendliche, alleingelassene Mütter, Kranke und Schwache und Millionen, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind. Sie alle sind auf finanzielle Gerechtigkeit des Staates angewiesen.

Die Finanzmacht ist mehrfach privilegiert

Banken haben das feudale Recht, Kredite zu vergeben über Geld, das sie gar nicht besitzen. Für den Wert dieses Geldes haften die Schuldner.

Die Geldmenge wird dabei ständig erhöht. Das meiste Geld kursiert in der Finanzwelt und sucht nach Anlagemöglichkeiten.

Jeder, der Schulden macht, ist gegenüber den Geldgebern zweifach benachteiligt: Er muss durch zukünftige Leistungen seinen finanziellen Rückstand aufholen und obendrein beachtliche Zinsen an die Geldgeber zahlen.

Wer private Schulden macht, begibt sich in Abhängigkeit von den Banken oder gegenüber denen, die überschüssiges Geld ausleihen. Schuldenaufnahme bedeutet eine Unterordnung der Schuldner unter die Geldgeber und für die Geldgeber ein leistungsloses Einkommen.

Wer Schulden aufnimmt, hat ein Ziel, das er mit Geld verwirklichen möchte und begibt sich dafür freiwillig in die Abhängigkeit von Geldgebern.

Bei Staatsschulden ist die Situation völlig anders

Die Repräsentanten nehmen im Namen des Volkes Schulden auf, die sie nicht selber zurückzahlen müssen. Sie haben den Vorteil Geld ausgeben zu können, aber sie ordnen sich nicht der Finanzwelt unter, im Gegenteil: Die staatlichen Schuldenmacher können wie die Banken über Geld verfügen, das sie gar nicht besitzen und für das sie auch nicht haften.

Bei Staatsschulden haftet das Volk und die Regierung unterwirft das Volk einem Zwang, wobei Banken und Geldgeber einen Gewinn machen. Und die Regierenden werden dann, mit oder gegen ihren Willen, aus der Verantwortung entlassen. Die Untertanen haben sich nicht freiwillig diese Abhängigkeit ausgesucht. Sie werden dazu gezwungen.

Je größer der Betrag der Schulden, desto größer wird das Ungleichgewicht zwischen Geldbesitzern auf der einen Seite und dem Volk auf der anderen Seite. Bei einem Schulden-Diktat  wie im März 2025, ist es Finanz-Diktatur derjenigen, die über das Geld verfügen. Die Finanz-Diktatur nimmt auf die  Interessen der Mehrheit und in diesem Fall auch auf das Wahlergebnis keine Rücksicht.

Als die industrielle Revolution begann

 Vor 300 Jahren war das Geld knapp und die Ressourcen des Planeten an Kohle und Metallen, später auch an Öl und Gas, schienen unerschöpflich. Heute ist es genau umgekehrt, die Geldmenge ist unbegrenzt, doch Ressourcen sind knapp geworden:

Die Ergiebigkeit der Böden, die Aufnahmefähigkeit für CO2, viele Ressourcen und die Reserven an sauberem Trinkwasser, auch die Leistungsfähigkeit der Menschen, alles  ist begrenzt. Begrenzt ist wohl auch die menschliche Vernunft. Doch es gibt Geld, Konsum, Unterhaltung, Transport und Abfall in Überfluss und all das kann mit Geld noch steigern.  Aber unser Planet ist endlich. Im Vergleich zur wachsenden Zahl der Menschen und ihren Ansprüchen ist die Erde zu klein.

Was heute am meisten fehlt, ist aber die Einsicht in die Realität, die von Naturgesetzen und Zahlen bestimmt wird. Die Verantwortung dafür, dass die Grenzen nicht einmal diskutiert werden, tragen die offiziellen Medien.

Die Corona-Psychose  hat uns gezeigt, dass Medien die Entscheidungen der Regierenden und ihrer Parteien blind vertreten, auch wenn sie mit rationalen Argumenten zu widerlegen sind. Wer Fernsehen schaut und Rundfunk hört, kann sich dem nicht entziehen.

Die Geldmenge ist viermal so groß wie alle Güter, die man kaufen kann, die Zahlen, die Geld bedeuten, gehen gegen Unendlich und doch gilt Geld immer noch als die treibende Kraft, als die höchste Instanz und Geld ist effektiv die Quelle der Macht, bis hin zur Finanz-Diktatur.

Die nächste Regierung

 Die nächste Regierung war noch nicht gebildet, als das Diktat der Finanzmacht bereits festgelegt wurde: Die Regierung soll ihren Geldbedarf nicht mit Steuern der Geldbesitzer decken, sie soll keine Transaktionssteuer einführen und Finanzgewinne nicht höher besteuern als Arbeitseinkommen, sondern geringer. Sie soll sich nicht an Erbschaften beteiligen, wenn die Milliarden von einer Generation zur nächsten wandern. Die Regierung soll nicht finanzielle Gerechtigkeit herstellen, sie soll nicht verhindern, dass Geld ständig von unten nach oben wandert. All das wäre  aber möglich durch Steuern statt Milliarden an Schulden.

Die Geldgeber erhalten Zinsen und das Volk wird, auf Generationen hinaus, benachteiligt. Zur Belohnung bekommen die Regierenden von der Finanzwelt ohne Anstrengung mehr Geld als sie ausgeben können. Sie sind freigestellt von der Frage der Geldbeschaffung durch eigene Einnahmen. Die nächste Regierung kann in Geld schwimmen, wie die Finanzmacht selbst, die das Geld beim Kredit erzeugt.

Die Repräsentanten sind auf vier Jahre gewählt. Sie können sorgenlos für ihre größenwahnsinnigen Projekte Geld verschleudern und ganz besonders für die Rüstung und Kriegsspiele. Wie sie die Milliarden dann verteilen, ist Sache der Parteiführungen.

Die verfassungsändernde Mehrheit von CDU, SPD und Grünen aus dem abgewählten Bundestag hat der Finanzmacht garantiert, dass die Bevölkerung, mit Kindern und Enkeln, die Schulden, mit Zinsen, akzeptiert und zurückzahlt.

Das ist Finanz-Diktatur

Man muss sich im 21. Jahrhundert Diktatur nicht so vorstellen, dass sie von einem einzelnen Autokraten ausgeht. Diktatur kann ein mehrarmiger Krake sein, aus Finanzmacht, Militär, Rüstungsindustrie, regierenden Parteien und den staatstragenden Medien.

Wie wenig Einfluss eine Bundestagswahl und damit das gesamte Volk auf die Entscheidungen haben, wurde im März 2025 deutlich dokumentiert. Die Demokratie wurde ausgetrickst und durch Finanz-Diktatur ersetzt.

Echte Demokratie ist nur stark, wenn sie vom Volk ausgeht.

Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite https://kritlit.de sowie den Podcast 9min Denksport auf kritlit.de und auf spotify https://open.spotify.com/show/1l0nCpNcXZmfAIMjwB0tOK

Der Artikel ist der Text einer Podcast-Folge.

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95 Kommentare

  1. Mit wenigen aber klaren Worten für jeden verständlich das Wesen unserer Gesellschaft verdeutlicht. Dem ist analytisch nichts hinzuzufügen.

    1. Naja. Schon ein paar gute Ansätze, aber das eigentliche Unrecht entsteht nicht durch überbewerte Börsenkurse, sondern weil sich Reiche bei der Finanzierung der Solidarsysteme über Lobbyarbeit an der legislative rausnehmen.

      Überall, wo die Rente von allen mit Beiträgen getragen wird, funktioniert sie deutlich besser, als jedes andere System. Bei der Krankenkasse genau die gleichen Fehler. Gedeckelte Beiträge und zu allem Überfluss auch noch private Versicherungen.

      Aktuell kann man noch so viel Optimismus haben, dass die Teilaufhebung der Schuldenbremse weniger für Null-Return-on-Invest-Projekte wie Panzer und Kampfflugzeuge genutzt wird, sondern für Infrastruktur.

      Wer die Flüsse und Luft der 60er und 70er noch gesehen und geatmet hat, wundert sich etwas über den Alarmismus über versiegende Naturressourcen. So wie der Mensch Geoengineering in Richtung Klimaerwärmung betreibt, kann er das auch in die Gegenrichtung. So wie das Quecksilber in den Flusssohlen bleibt, so bleibt dann das CO2 in der Luft. Schöner wären deswegen gleich erneuerbare Energie.

      Veganismus und Klimakleber sind zeitgeistiger Luxus.

      Die wahren Menschenfresser-Untaten wie der Ukrainekrieg oder das Gaza-Gemetzel werden nur in puncto Finanzierung oder als eine Art Naturschauspiel diskutiert. Gerade auf der SZ-Homepage: Hochschwangere ernährt sich von Dosensardinen – Babysachen sind nirgends aufzutreiben – Ein Neugeborenes in Gaza, wie soll das gehen.

    1. Man könnte schon echt sagen: Das ist vorsätzlicher Gesetzesbruch…. Ich bin geneigt zu sagen: Die sollten sich vor Gericht dafür verantworten!

    1. Kollege Elbadler, in „aller Freundschaft „

      Im heutigen Kapitalismus ist Geld Fiatmoney. Es entsteht durch Kreditvergabe aus den Nichts und verschwindet durch die Rückzahlung des Kredits wieder im Nichts.
      Das die Banken, das Finanzkapital seine Macht mißbraucht, ist unstrittig.
      Zur Geldversorgung einer Volkswirtschaft – sei sie kapitalistisch oder sozialistisch – ist ein Bankensystem notwendig.
      Geld hat keinen inneren Wert sondern ist eine gesellschaftliche Vereinbarung. Hier irrte Marx auch im 1. Band des Kapitals

    2. Das Filmchen erklärt doch das Geldsystem sehr lustig und im Grunde sehr gut. Es kommt natürlich zu kleinen, ironischen Vereinfachungen aber das liegt in der Natur der Sache.
      Ich versuche dasselbe zu erklären wie der Satiriker.
      Geld ist Fiatmoney, eine gesellschaftliche Vereinbarung und hat keinen inneren Wert.
      So funktioniert der Kapitalismus. Ich hoffe im Sozialismus – sollte er irgentwann mal wieder kommen – hoffe ich dieser basiert nicht auf Tauschwirtschaft. Das war ja in der DDR zum Schluß teilweise Realität, der Rückfall in die Tauschwirtschaft.

  2. Das ist so ein Unsinn, daß widersprochen werden muß!
    Tendenziell entdecke ich im Denken des Autors strukturellen Antisemitismus, der er geht von einer Art Schuldknechtschaft aus. Das ist antisemitisch und war ein Dogma der Nazis. Da die Christen nicht mit Geld handeln durften, übernahmen die Juden dieses Geschäft und erzielten Zinsen..Das warf man ihnen dann auch vor. Soweit eine kurze ideologische Einordnung des Textes.

    Nun zum Inhalt!

    Jeden Schuldner steht ein Gläubiger gegenüber. Der Schuldner leiht sich in der Regel Geld, das er für Konsumausgaben oder Investitionen wie den Bau einer Fabrik oder eines Hauses braucht. Hier wird der Kredit volkswirtschaftlich nützlich. Er ermöglicht es, das menschliche Arbeitskraft neue Werte schafft, daß der Mensch produktiv werden kann. Schulden sind also nichts schlimmes.

    Dem Schuldner steht ein Gläubiger gegenüber, der Zinszahlungen erhält. Diese Zinszahlungen kann er produktiv nutzen, seiner Tochter eine schöne Uhr schenken, die ein Schweizer Arbeiter erschaffen hat.

    Wir kommen jetzt – ich will mich kurz halten – zu den Staatsschulden. Der Staat ist keine sparsame schwäbische Hausfrau und muß im Grunde seine Schulden nie zurückzahlen. Er deckt fällige Staatsanleihen einfach durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen und zahlt dafür an die Halter dieser Bonds Zinsen. Wie ausgeführt, können diese Zinsen wieder produktiv genutzt werden. Es ist also falsch zu sagen die nächste Generation müsse diese Staatsschulden mit ihren Steuern zurückzahlen.

    Das alles ist nichts Neues, nur ein wenig VWL der nichtliberalen Art!
    Empirisch ist sowieso bewiesen, das es keinen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation gibt, auch wenn das zuviele Leute immer noch glauben. Die Staatsschulden der BRD steigen durch die neuen Kriegsanleihen auf 80% des BIP und sind damit weit unter denen von Japan, die bei 216% liegen. Dort sind Zinsen und Inflation niedrig

    Die Schuldenbremse ist ein typisch deutscher Unsinn. Sogar die Linkspartei hat dies mittlerweile erkannt!

      1. Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt das die Idee der Schuldknechtschaft tendenziell antisemitisch ist. Der Antisemitismus der Christen geht auf ihren Neid gegenüber den Juden zurück, die früher, im Mittelalter das Geldgeschäft betrieben

        1. O.K., dann sind alle Vegetarier abgrundtief böse Monster, weil Hitler Vegetarier war?

          Das ist die umgekehrte Logik.

          Die abartige Finanzelite darf nicht kritisiert werden, weil man das früher mal den Juden vorgeworfen hat, das war ncit nur Neid, es war „selber Schuld“, weil Kreditvergabe und Zinsen im frühen Christentum illegal waren, sie brauchten aber trotzdem Kredite, also mussten die Juden es machen.

          1. Das ist schon wieder ein Mißverständniss!
            Ich habe die Idee der Schuldknechtschaft kritisiert, mehr nicht.
            Eine Kritik des Bankensystems, des Finanzkapitals ist natürlich notwendig. Nur dazu habe ich mich gar nicht geäußert. Ich habe nur versucht mit einfachen Worten unser Geldsystem darzustellen.
            Daraus folgt dann auch, die Schuldenbremse ist Quatsch. Mehr habe ich nicht gesagt.

              1. „Sollen wir jetzt ein neues Wort für Schuldknechtschaft erfinden?“

                Wie wäre es mit „Bimboismus“, den viel mehr als Hofneger sind wir glaube ich nicht mehr für die „Finanzelite“.

        2. Freedomofspeech: „Ich habe die Idee der Schuldknechtschaft kritisiert“

          Die „Schuldknechtschaft“ ist mehr als eine Idee, nämlich ein ganz offensichtlicher Fakt, nämlich Tatsache in vielen armen Ländern des globalen Südens.

          Ist es nicht etwas armselig zu meinen man dürfe ein Wort nicht benutzen weil es auch die Nazis benutzt haben. Im Übrigen haben die Nazis da nur auf einen Sachverhalt hingewiesen, den dann aber für ihren Rassismus missbraucht. Rassismus und Antisemitismus gilt es natürlich zu kritisieren, aber man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.

    1. Wenn Sie wissen, was ich denke, warum lesen Sie dann meinen Artikel? Dass er in leicht verständlicher Sprache daher kommt, heißt nicht, dass jeder Dummkopf das Geschriebene verstehen muss. Die freedom of speach bedeutet, dass man sagen kann was man denkt, aber nicht, dass man behaupten kann, was andere denken.

      1. Warum reagieren Sie so dünnhäutig?
        Ich habe inhaltlich Ihren Artikel kritisiert. Darauf sind sie gar nicht eingegangen.
        Der Vorwurf des Antisemitismus war zugegeben etwas provokativ.
        Aber die „Schuldknechthypothese“ geht tatsächlich auch auf die Nazis zurück und wird auch von vielen anderen als antisemitisch kritisiert..
        Ziel war es hier den Antisemitismus als Folge der christlichen Religion, die Juden haben Jesus ans Kreuz geschlagen und dann die Christenheit in „jüdische Schuldknechtschaft“ genommen., zu kritisieren. Ziel dieser Kritik war es auch zu zeigen, das der Antisemitismus KEINE arabischen sondern christliche Wurzeln hat. Der Haß der Palästinenser auf die Israelis begründet sich auch durch das „Morale Bombing“ des zionistischen Staates mit den Ziel der ethnischen Säuberung Palästinas.
        Ich gebe gerne zu, das war ein bisschen zu weit gedacht und kann mißverstanden werden.

        1. „Der Vorwurf des Antisemitismus war zugegeben etwas provokativ.
          Aber die „Schuldknechthypothese“ geht tatsächlich auch auf die Nazis zurück und wird auch von vielen anderen als antisemitisch kritisiert..“

          Andere sehen auch in jedem Pfurz Antisemitismus oder Nazis…

          Schuldknechtschaft beschreibt einen Vorgang, der sich aus Schuld und Zins ergibt. Was ist daran bitte antisemitisch? Nur weil die Nazis das als Propagandamittel gegen die Juden verwendet haben, darf man das dann nicht mehr in einer eigenen Analyse verwenden? Das ist eine echt absurde Logik.

          1. So wurde auch der „Antisemismus“-Vorwurf gegen Georg Schramm konstruiert, der in einer seiner Nummern als „Lothar Dombrowski“ den Wunsch formulierte, daß die Banker wieder den Ruf zurück bekommen sollten, den sie mal hatten, als der Beruf so verachtet wurde, „daß kein anständiger Christenmensch ihn machen wollte“.

            Das war Antisemitismus! Sagte jedenfalls ein obskures Münchner Aktionsbündnis ..

        2. Der Begriff der Schuldknechtschaft war schon den alten Babyloniern bekannt, auch wenn das konkrete Wort – das Sie, nicht der Autor hier eingeführt haben – dem Wörterbuch des 3. Reiches entstammt. Wenn Sie etwas über die Geschichte der Schulden wissen wollen, lesen Sie am besten mal die einschlägige Trilogie von Michael Hudson, da erfahren Sie auch etwas über das Mittelalter, die Rolle der Kirche und der Kreuzzüge. Es ist um einiges komplexer als Sie es hier darstellen.

      2. Typische Reaktion a la Rüdiger Rauls.
        Ist das irgendwie ansteckend?!

        „…dass jeder Dummkopf das Geschriebene verstehen muss.“

        Wieso beleidigen Sie Ihre Leser?
        „Einfache Sprache“…
        Bringt auch nichts, wenn das Geschriebene zum Teil einfach nicht stimmt.

        Da hat @Freedomofdpeech absolut und völlig recht, wenn er sagt;
        „Es ist also falsch zu sagen die nächste Generation müsse diese Staatsschulden mit ihren Steuern zurückzahlen“, und auch mit allem was davor steht.
        Nicht nur Staaten bezahlen faktisch nie ihre Schulden sondern auch große Konzerne nicht. Schulden werden mit neuen Krediten bezahlt. Und das geht immer weiter, so lange es Kreditgeber gibt. Und die wird es für Staaten immer geben, denn im Gegensatz zur „schwäbischen Hausfrau“ sterben Staaten nicht.

        Grundsätzlich sollten Autoren sachkundig über das Thema sein, das sie behandeln, sich unmissverständlich ausdrücken, so dass keine Notwendigkeit besteht eben Missverständnisse zu „bereinigen“.

        Wenn Sie jetzt kommen und, wie Herr Rauls, meinen, „schreib du besser“,
        dann sei Ihnen gesagt – ich erkenne ein schlechtes Violinen Spielen, auch ohne Violine spielen zu können. Und weil mir eventuell die Handfertigkeit oder das Talent dafür fehlt, lasse ich es auch sein.

        Leser zu beleidigen zeugt von Gefühllosigkeit und keiner Kinderstube.
        Und wenn Sie nicht anders auf eine durchaus berechtigte und sachliche Kritik reagieren können, dann ist Ihre Qualität als Autor mehr als fragwürdig.

    2. Tabletten in der falschen Reihenfolge genommen?🤷‍♂️

      Entweder profitieren sie von dem kranken System oder sich haben nichts verstanden!

  3. Geschichten aus der Dotcom-Blase
    mit den gesamten Krediten hätte man heute Freien-ÖPNV, Bedingungsloses Grundeinkommen eine Moderne Infrastruktur, eine echte Daseinsvorsorge (die Bundeswehr hat eigene Löschflugzeuge) und kostenlos im gesamten Land Internetzugang.

    Statt dessen haben wir hier Obdachlosigkeit keine Gesundheitsvorsorge, die höchsten Energiepreise, Mieten, Versicherungsbeiträge, und Alltagskriminalität oder Terror https://de.m.wikipedia.org/wiki/Terrorismus wie in einem Shithole!

    PS. die nächste Diätenerhöhung wird ganz sicher noch in den ersten 100 Tagen demokratisch beschlossen!

    1. Das stimmt, heute steigen die Börsen wieder, besonders auch die Apple-Aktie.
      Leider ist diese Krise damit noch nicht gelößt. Der Mainstream übersieht 2 Entwicklungen:
      1. China hat den Import von US-LGN-Gas verboten und zum Ausgleich neue Lieferverträge mit Australien und Canada abgeschlossen. Das ordnet die Weltenergieversorgung zu Lasten der US neu
      2. kaum beachtet wird der Crash am Bondmarkt. Die Kurse für US-Staatsanleihen sind eingebrochen, dadurch die Zinsen gestiegen und der Dollar gefallen
      Man muß diese Krise allseitig beurteilen, nicht nur aus Sicht der Börsianer!

      1. Also, die wohlüberlegten Gegenreaktionen Chinas zeigen erste Wirkungen. Trump hat Zölle auf IPHONEs , Speicherplatten und einige Chips ausgesetzt. Das hat China heute auch gewürdigt, als ersten Schritt in die richtige Richtung begrüßt, und gleichzeitig eine völlige Aufhebung der Zöllle gefordert.
        Solch kluge Reaktionen würde ich mir auch von der EU wünschen

  4. @Rob Kenius

    Ich findet es gehört zur Meinungsfreiheit Kritik zu ertragen!

    Wenn mein Antisemitusmusvorwurf Sie persönlich verletzt hat, dann entschuldige ich mich bei Ihnen. Das war nicht meine Absicht.

    Inhaltlich halte ich meine Kritik an Ihrer Darstellung aufrecht.

    Das Volk haftet nicht für die Staatschulden und muß diese auch nicht zurückzahlen! Alte Schulden werden einfach durch neue Schulden zurückgezahlt. Bitte lesen Sie dazu ein bißchen Flassbeck!

    In der Erhöhung der Geldmenge sehe ich erstmal kein Problem, denn es gibt – das ist empirisch nicht nur von der kritischen VWL nachgewiesen – KEINEN Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation. Diesen Zusammenhang behaupten aber noch immer die Monetaristen

    Falsch ist auch die Behauptung die Staatsschulden erhöhen die soziale Ungleichheit. Soziale Ungleichheit ist eine „natürliche Folge“ des Kapitalismus. Wie oft – auch von Flassbeck – gezeigt sind die Löhne in Deutschland zu niedrig, sie liegen unter den Zuwachs der Arbeitsproduktivität. Aus Gründen der falschen neoliberalen Ideologie kürzt der Staat die Sozialleistngen und begründet dies mit fehlenden Geld. Wie gezeigt ist es in einen reichen Land wie der BRD leicht möglich die Staatsschulden zu erhöhen, diese in Infrastruktur und Sozialleistungen zu investieren (Rüstung ist nicht sinnvoll) und damit die soziale Ungleichheit zu verringern.

    Natürlich ist im modernen Kapitalismus das Finanzkapital eine wichtige Größe geworden. Dies ist aber eine Folge, nicht die Ursache des Kapitalismus.

    Damit will ich es erstmal bewenden lassen!

    1. Ich kann Kritik sehr gut vertragen, im Gegenteil, weil es hier manchmal intelligente Kritik gibt, publiziere ich mehr auf K&K und weniger auf manova und apolut.

      Herr Flassbeck sollte mal meine Texte über das Finanzsystem lesen! Für Karl Marx ist es zu spät. Es gibt das auch alles zum Anhören (in der Reihienfolge 1 – 14).

      https.//ton/9min.htm

        1. Ich habe mich vor zwei oder drei Jahren damit auseinandergesetzt und sein Buch dann weggelegt, weil es nicht der Realität entspricht, sondern Ideologie vertritt. Ich habe keine Ideologie und gehe nur von wenigen Fakten aus: girale Geldschöpfung, Zinsenfalle, abstrakte Währung ohne materielle Basis und mangelnde Bankenkontrolle. Dazu kommen Zahlen: Geldmenge, Geldverteilung, Prozentsätze, Zahlenverhältnisse. Daraus ziehe ich einfache mathematische Schlüsse. Die Finanzmathematik ist sehr einfach. Nur das exponentielle Wachstum verlangt Kenntnisse von Analysis.

          Der vorliegende Text ist Folge 14 von meinem Podcast, er steht hier wegen der Aktualität. Wenn Sie das Finanzsystem in USA und ERO-Raum verstehen wollen, dann folgen Sie meinem Podcast ab Folge 1.

          https://kritlit.de/9min.htm
          Ton und Text. Für Autofahrer auf spotify, nur Ton

          1. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich glaube das Sie als Naturwissenschafter mit der strengen mathematischen Logik auf die Ökonomie losgehen. Die Ökonomie ist aber eine Gesellschaftswissenschaft, untersucht das Handeln der Menschen, das selten logisch ist, meist ideologisch ist.
            Die Altmeister der neueren Ökonomie versuchten vergeblich mit streng mathematischen Modellen die Wirtschaft zu erklären, was zu Absurditäten und reiner Ideologie führte. Während das Atom – aber auch das kann sich ändern – mathematisch berechenbar ist, ist das Handeln der Menschen oft unberechenbar. Wissen Sie was Trump morgen macht? Darin sehe ich ein Grundproblem, daß das Denken von Natur- und Geisteswissenschaftlern unterscheidet.
            Ökonomie ist in gewisser Weise immer Ideologie. Flassbeck ist der einzige Ökonom, den ich kenne, der einen pragmatischen, empirischen Ansatz fährt und natürlicherweise auch irrt.
            Was haben Sie den für Buch von Flassbeck gelesen? Er hat ja viel,geschrieben, zuletzt sein Lehrbuch über relevante Ökonomie

            1. “ Die Ökonomie ist aber eine Gesellschaftswissenschaft, untersucht das Handeln der Menschen, das selten logisch ist, meist ideologisch ist.“
              Sind Sie sicher, daß Sie den Begriff nicht mit der Soziologie bzw. den Sozialwissenschaften verwechseln ?
              Und die Behauptung, daß das Handeln der Menschen „meist ideologisch ist“, ist mir in dieser Form zu pauschal. Ebenso der Satz „Darin sehe ich ein Grundproblem, daß das Denken von Natur- und Geisteswissenschaftlern unterscheidet.“. Sie würfeln mir da zuviele Dinge wild durcheinander, ohne daß ein schlüssiges Ganzes daraus entsteht.

    2. Durch die Einführung neuer finanzwirtschaftlicher Werkzeuge und die Bedeutung sowohl von Beschleunigung von Transaktionen durch digitale Verfahren, als auch von sog. Kryptowährungen hat sich doch einiges geändert. es müsste auch nicht nur zwischen VWL und BWL, sondern zwischen VWL, BWL und FW unterschieden werden und die neu entstandenen Schnittmengen erörtert werden. Zinsen haben heute eine andere Bedeutung als im Mittelalter, bzw. in der Renaissance. Lasst Juden in Ruhe und helft allen Menschen in Israel und Palästina, aus der Sackgasse zu kommen!

      1. wenn Sie jetzt gesagt hätten, ich verhielte mich manisch, dann hätte ich Sie gefragt, wie Sie das meinen; da Sie aber ad hominem gegangen sind und nicht argumentiert haben, frage ich Sie, aus welcher Perspektive Sie sich trauen, jemanden direkt als „Freak“ zu bezeichnen. hätten Sie mich auch als solchen bezeichnet, wenn Sie mir direkt gegenüberstünden?

  5. Nochmals zum Begriff Schuldknechtschaft. Dieser Begriff wurde tatsächlich von den Nazis antisemitisch genutzt.

    Inhaltlich führt dieser Begriff in die Irre!

    Ein Kredit ist ein Vertrag zwischen zwei Personen, Banken und Personen. Der Schuldner bekommt Geld und zahlt dafür Zins. Das geliehene Geld kann der Schuldner investieren, Werktätige beschäftigen und damit Gewinne erzielen und kann damit den Zins erwirtschaften.

    Der Zins hat für den Gläubiger auch eine positive Funktion. Kauft einer von Euch eine deutsche Staatsanleihe, zahlt der Staat Zinsen, die ihr konsumieren oder investieren könnt.

    Der Zins, der Kreditvertrag ist also ein kapitalistisches Geschäft und hat mit einen Knechtschaftsverhältnis nichts zu tun. Von diesen Knechtschaftsverhältnis könnte man bei Wucherzinsen sprechen. Derzeit ist aber das Zinsniveau weltweit nicht sehr hoch….wieso also von Schuldknechtschaft sprechen?

    1. weil es das gemeinsame verständnis aller ökonomischen ignoranten ist, dass es im zirkulationsprozess völlig ungerecht zu und her geht, während man im guten alten produktionsprozess ja wohl noch weiss was die arbeit wert ist!

    2. Der Zins hat für den Gläubiger auch eine positive Funktion. Kauft einer von Euch eine deutsche Staatsanleihe, zahlt der Staat Zinsen, die ihr konsumieren oder investieren könnt.

      Ja natürlich hat der Zins für die Gläubigerseite eine ‚positive‘ Funktion. Für die Schuldnerseite ist es aber gerade umgekehrt, und der Zins fehlt derselben auch wenn sie die Schulden immer wieder verlängern kann. Wohin das bei immer weiterer Ausweitung der Schulden führt, können Sie in den USA – und demnächst dann wohl auch hier – beobachten. Dass zinstragende Schuld Gesellschaften zerstören kann, war schon den Babyloniern bekannt, wie gesagt nachzulesen bei Michael Hudson, der eine ausgezeichnete Trilogie dazu verfasst hat.

    3. Sie idealisieren hier ein Vertragsverhältnis, dass auf der Ungleichheit der Vertragspartner basiert – auf der Ungleichheit an Eigentum. Der eine hat etwas, was der andere haben möchte. Infolgedessen besitzt der Besitzende eindeutig den größeren Hebel und kann den Vertrag zu seinen Bedingungen diktieren. Das heißt, der Schuldner muss sich zwangsläufig dem Gläubiger fügen, was oft zur Schuldknechtschaft führt. Schon im antiken Griechenland mussten sich Schuldner versklaven lassen um ihre Schulden abzutragen. Dieser Sachverhalt ist mit Sicherheit keine Erfindung der Nazis.

      1. Das ist so nicht richtig!

        Die größten Schuldner sind oft Konzerne, die mit Krediten ihre Expansion finanzieren. Diese diktieren eher den Banken als umgekehrt die Vertragsbedingungen.mlesen sie mal die Bilanzen von Konzernen und sie werden oft eine hohe Fremdfinanzierung feststellen!

        Sie gehen vom Privatmann aus, der ein Häusle bauen will oder Neuanschaffungen tätigen will. Diese „Kundengruppe“ ist für Banken eher die Minderheit, Kleinkram

        1. Ich gehe nicht vom Privatmann aus, sondern von den vielen Staaten des armen Südens, die im wahrsten Sinne des Wortes in Schuldknechtschaft zum reichen Westen gehalten werden.

          1. Die Staaten des Südens hat man in Verschuldung in Fremdwährung gezwungen. Dazu hat man ihnen auch noch Spardiktate aufgezwungen.

            Sie dürfen die Verschuldung des Südens mit mit der Verschuldung reicher Länder in eigener Währung durcheinander bringen. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

            Ich bin auch der Meinung die Länder des Südens dürfen den Aufbau ihrer nationalen Industrie mit Zöllen schützen, dann müssen sie sich weniger in Fremdwährung verschulden

            1. Es ist in der Tat ausschlaggebend bei wem sich ein Staat verschuldet, bei den eigenen Bürgern (wie in Japan oder auch in Italien) oder beim globalen Kapitalmarkt.

              Ist der Staat bei den eigenen Bürgern verschuldet, dann kann er nicht erpresst werden wenn es mit der Rückzahlung nicht klappt. Dann werden Staat und Bürger nur etwas ärmer. Ist der Staat dagegen beim globalen Kapitalmarkt verschuldet, dann ist er erpressbar und wird so gezwungen seine Schulden zu bezahlen (das ist die Schuldknechtschaft). Auch da werden Staat und Bürger ärmer (wie vor 10 Jahren in Griechenland), nur die transnationalen Gläubiger aus den reichen Staaten werden fetter.

        2. „Die größten Schuldner sind oft Konzerne, die mit Krediten ihre Expansion finanzieren.“

          Das war wohl früher einmal so. Heute schwimmen die großen Konzern im Geld und erfreuen ihren Aktionären mit üppigen Dividenden oder kaufen sogar eigene Aktien zurück. Heute werden dringend Anlage- und Investionsmöglichkeiten gesucht. Und natürlich finanzieren Konzerne ihre Expansion auch mit Krediten. Das dafür nötige private Kapital ist ja auch reichlich vorhanden.

          Im Übrigen passt an Ihrem Beispiel das Verhältnis von Gläubiger und Schuldner nicht richtig, denn heute sind die Banken und generell das Finanzkapital mit den Kapitalsammelstellen an allen großen Konzernen beteiligt. Die angeblichen Schuldner sind gleichzeitig Gläubiger.

            1. „Heute schwimmen die großen Konzerne im Geld und erfreuen ihren Aktionären mit üppigen Dividenden…“

              Wieso hat dann VW im letzten Jahr über 9 Milliarden Subventionen gekriegt?
              Oder ist VW doch nicht so groß?…🤔

                1. Landwirtschaft?!
                  EU?!
                  VW ist kein Landwirtschaftsbetrieb und hat auch keine Subventionen von der EU gekriegt sondern ausschließlich vom Deutschen Staat.
                  Also auch von Ihnen, vorausgesetzt Sie sind Steuerzahler…

                  Insofern verstehe ich nicht, was Ihre Frage eigentlich soll.

              1. Multum in Parvo: „Wieso hat dann VW im letzten Jahr über 9 Milliarden Subventionen gekriegt?“

                Gute Frage! Und das trotz Dividenden-Zahlungen an die Aktionäre. Das zeigt aber den wahren Charakter der kapitalistischen Demokratie, wo die Vermehrung des Kapitals stets oberstes Ziel alles (auch politischen) Handelns ist. Hier konkret: Zuerst wird das Bedürfnis der Aktionäre (der Kapital-Eigner) nach Dividende (nach Profit) befriedigt. Erst danach folgt das Wohlergehen des Unternehmen und dessen Bestand, denn das Unternehmen ist ja lediglich ein Mittel um Profit zu erzeugen. Um die Arbeitskräfte geht es dabei zuallerletzt. Das ist der Grund warum sich der Staat (in Vertretung der Allgemeinheit) um den Fortbestand des Unternehmens kümmern muss.

                Unser Zeitalter heißt Kapitalismus weil das Kapital der alles bestimmende Faktor im gesellschaftlichen Leben ist. Was natürlich Liberale aller Couleur nicht wahrhaben wollen und deshalb eine ideologische Mär (von Freiheit und Demokratie) drum herum aufbauen.

    4. Der Kern dieser Kreditgeschäfte ist ein völlig anderer, oftmals völlig ignorierter.
      Keinem der Kreditgeber nützt ihr „Kapital“ auf den Konten. Es ist faktisch tot, es ist eine Zahl in der Bilanz.
      Erst durch die Kreditvergabe wird es wirtschaftlich wieder aktiv und erbringt „Mehrung“.
      Wenn alle „Schuldner“ auf Kredite verzichten würden, wären die „Herren des Univesums“ zwar Besitzer von sehr viel „Geld“, doch verlöre dies jeglichen Wert, würde zu Spielgeld.

      Die Verschuldung der Welt sollte bereits vor einigen Jahren das dreifache der jährlichen Weltwirtschaftsleistung betragen haben. Wie hoch sie mittlerweile ist, ist mir unbekannt.

      Es ist und bleibt ein Ponzi- Schema.

  6. Noch mal kurz zur Diskussion insgesamt. Was ist falsch an dem, was Kenius sagt? Was leider immer wieder festzustellen ist, es wird auf Nebenaspekte des Problems ausgewichen und es fällt offensichtlich zunehmend schwerer, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen!

    1. Ich habe meine Kritik an den Text schon mehrfach formuliert!

      Der Autor hat ein falsches Verständnis von Krediten/Schulden/Staatsschulden!

      Wenn man das Volk für die Staatsschulden in Haftung nimmt, dann landet man unweigerlich bei der typisch deutschen Sparideologie der schwäbischen Hausfrau. Wir sollen dann alle den Gürtel enger schnallen, die Reichen noch reicher machen und auf Lohnerhöhungen und Sozialleistungen verzichten.

      Im Grunde ist das die Ideologie des Kleinbürgertums, die mal wechselseitig rechts, grün oder links sein kann, je nach Kräfteverhältniss im Klassenkampf.

      Nochmals, für die BRD stellen ihre Staatsschulden KEIN PROBLEM dar. Die BRD ist noch nicht mal mit 80% des BIP verschuldet und ist ein guter Schuldner. Japan ist mit 216% des BIP schon viele Jahrzehnte verschuldet, hat niedrige Zinsen und eine geringe Inflation. Warum wird dieses empirische Argument einfach übergangenen?

      Die Deutschen haben ein falsches Verständniss von Schulden und Kredit. Sie folgen gerne der braven, obrigkeitshörigen, sparsamen schwäbischen Hausfrau. Durch diese typisch deutsche Sparideologie wurde dieses Land grundlos zu Tote gespart, verkommene Schulen und Infrastruktur etc.

      In stütze ich meine Meinung in vielen auf Flassbeck, dessen Buch in diesen Verlag erschien, Ich hab noch mit den nicht leicht zu lesenden Lehrbuch zu kämpfen, teile aber dessen Grundideen.

      https://westendverlag.de/Grundlagen-einer-relevanten-OEkonomik/1627

      Er ist ausgebildeter Ökonom. Der Autor ist Naturwissenschaftler und neigt dazu das streng lineare Denken der Naturwissenschaft auf das Glattgeis der Gesellschaftswissenschaften zu übertragen.

        1. Was hat das bitte mit dem Yen zu tun?
          Und Reuters… Naja…
          Die haben auch mal die Nachricht des Einsturzes von WTC 7 gebracht, 15 Minuten bevor es passiert ist.
          Genau so gut kann man sich auch die „Tagesthemen“ anhören.
          Vielleicht aber ist Reuters auch ein „Medium“, aus esoterischer Sicht.

      1. Warum nur gibt es kaum jemand der den Flassbeck versteht. Sie ja auch nicht, wie Sie selbst eingestehen haben Sie nur eine vage Idee davon. Das Argument mit der schwäbischen Hausfrau ist doch allzu simpel (geradezu einfältig), als dass man darüber diskutieren müsste.

  7. Denke, der entscheidende Punkt kommt in der Diskussion zu kurz, das ist nicht der ökonomische, sondern der politische. Man hat bei und nach dieser Wahl, in noch nie vorgekommener Weise, den Wählerwillen mißachtet. Es werden nicht einmal mehr dir grundlegendsten demokratischen Verfahren respektiert. Und dann übernehmen die Finanzhaie und lassen uns am ausgestreckten Arm verhungern. Die Bürgergeldhetze ist sicher nur der Anfang. Die Ideologie verfängt im übrigen hierzulande besonders gut, da Schuld ein moralischer Begriff ist, das ist in der englischen Variante meines Wissens nicht so.
    Letztendlich geht es darum, den sog. Souverän endgültig auszuhebeln. Ob und wie wir irgendwelche Schulden zurückzahlen, ist de facto zweitrangig, nur ein Vehikel.

    1. Politisch ist die Kritik an der Ampel berechtigt. Sie wird so auch von rechts bis links geübt.

      Aber wenn man dieser Kritik widerspruchslos folgt landet man bei der sparsamen schwäbischen Hausfrau, siehe obige Argumente

      1. „landet man bei der sparsamen schwäbischen Hausfrau,“
        Die scheint es Ihnen angetan zu haben.
        „Die Deutschen haben ein falsches Verständniss von Schulden und Kredit“. Na klar, da ist er wieder, der kleine, dumme Bürger, der von nichts eine Ahnung hat und den man dementsprechend an die Hand nehmen muss. Ich habe – ausgehend von Ihren Kommentaren – den Eindruck, daß vielmehr Sie selbst ziemlich stark von (einer mir allerdings nicht so ganz durchschaubaren) Ideologie geprägt sind. Die zudem vergleichsweise abstrakt wirkt, denn die alltägliche Lebensrealität der einzelnen Menschen kommt darin höchstens marginal vor.
        Ich halte den Punkt, daß v.a. Staaten und Banken (bzw. deren Vertreter) mit Geld hantieren bzw. um sich werfen, über das sie eigentlich nicht verfügen, für sehr schlüssig. Nur so ist es möglich, z.T. absurd hohe ‚Sondervermögen‘ zu generieren, mit denen sich dann die eigenen Interessen durchsetzen lassen.
        Warum ist das Gleiche nicht für das Wohl der Menschen (s. z.B. Pflege, Soziales, Wohnraum, etc.) möglich ? Weil es nicht gewollt ist, denn Menschen (oder ganze Länder) in Abhängigkeit zu halten, erhält das Perpetuum mobile.
        „Durch diese typisch deutsche Sparideologie wurde dieses Land grundlos zu Tote gespart, verkommene Schulen und Infrastruktur „. Fein, damit ist es der ‚einfache‘ bzw. konservative Bürger schuld. Kein aufgeblähter Staatsapparat, kein Lobbyismus, kein Konzern-Regierungs-Austausch, keine macht-. geld- und kontrollwahnsinnigen Polit- und Mediendarsteller, kein Unwille, wirklich mal an einer Veränderung bzw. Verbesserung zu arbeiten. Nein, denn bei den beteiligten Protagonisten handelt es sich ja durchweg um integre und über jeden Zweifel erhabenen Persönlichkeiten.
        „Im Grunde ist das die Ideologie des Kleinbürgertums“. Aha, und mit vielen Menschen haben Sie sich persönlich auseinandergesetzt, um auf so herablassend formulierte Schlüsse zu kommen ?
        Wer folgt hier jetzt einer Ideologie ?

        1. Mensch Brian, da verstehen Sie was falsch!

          Die herrschenden Eliten predigen doch immer wir sollten sparen, den Gürtel enger schnallen, auf Soziales verzichten usw. weil der Staat kein Geld hat und neue Staatsschulden etwas ganz schlimmes sind. Leider glauben zuviele Leute an diese dumme Sparideologie.

          Dem widerspreche ich und sage neue Staatsschulden sind für ein „gutes Schuldnerland“ wie die BRD kein Problem. Wir können ziemlich sorglos neue Staatsschulden machen und damit Schulen, Brücken usw bauen. Rüstung brauchen wir nicht.

          Nochmals die nächste Generation muß die deutschen Staatsschulden auch nicht mit Steuern zurückzahlen, den die alten Schulden werden durch neue Schulden beglichen bis in alle Ewigkeit. Offenbar widerspricht das den gesunden Menschenberstand,,der Staatsdoktrin oder falschen neoliberalen ökonomischen Lehrmeinungen.
          Ich hab das doch hier schon oft ausgeführt….
          Sehen Sie Japan ist mit 216% des BIP verschuldet und hat niedrigevZinsen und fast keine Inflation. Nach den neuen Staatsschulden wäre die BRD erst mit 80% des BIP verschuldet, hätte also im Vergleich zu Japan noch viel Luft nach oben.

          Gerne erkläre ich nochmals wie das mit den Staatsanleihen funktioniert. Wenn sie Geld übrig haben, können Sie auch Staatsanleihen kaufen.

          Ich habe meinen Kindern mit Bundesschatzbriefen ihr Studium finanziert. Ich hab den deutschen Staat Geld geliehen und es mit Zins und Zinsenzins zurückbekommen und meine Kids konnten davon leben. Ich war Gläubiger, die BRD Schuldner und beide haben profitiert……einfach erklärt funktionieren so Staatsschulden……

          1. Was fällt Leuten wie Ihnen eigentlich so schwer, ihrem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen, sie mit Respekt zu behandeln und nicht so zu tun, als hätten Sie es mit kleinen, zurückgebliebenen Kindern zu tun ?
            Gerne erkläre ich nochmals, daß Sie sich mit einer solchen Vorgehensweise selbst ins Abseits schießen. Denn die ewig gleichen Beleerungen, wie falsch doch die anderen liegen, sind einfach nur noch nervtötend. Schon mal auf die Idee gekommen, daß es auch einfach verschiedene Perspektiven geben kann ? Und man nicht sofort alles, was der eigenen Sichtweise widerspricht, schon fast reflexhaft in Abrede stellen muss ? Und daß man auch mal inhaltlich auf einen Kommentar eingehen kann, statt (auch hier wieder : reflexhaft) sofort anzufangen, zu dozieren ?
            Nach wie vor : ich kann Menschen, die meinen, alles besser zu wissen und dies auch bei jeder Gelegenheit kundtun, nicht wirklich ernst nehmen. Was glauben Sie denn, mit dieser Vorgehensweise zu erreichen ? Eine ernsthafte (und fruchtbare) Diskussion findet so nicht statt.

            1. Ich glaube auch, dass Sie hier etwas missverstehen.
              Unabhängig davon, wie Sie den „Stil“ von @Freefomofspeech empfinden, geht es im Grunde darum, dass es ziemlich viele Menschen gibt (kenne ich auch im Bekanntenkreis jede Menge), die tatsächlich keinen Unterschied zwischen ‚Schulden Privatmensch‘ und ‚Schulden-Staat‘ machen (können).
              Darum geht es und um nichts anderes. Und das ist auch keine Sache der Sichtweise oder Perspektive.
              Die Sache mit Japan stimmt, übrigens, tatsächlich und Japan ist weit davon entfernt sich irgendwelche Sorgen wegen der Schulden zu machen. Und, dass es keinen zwangsläufigen Zusammenhang zwischen Schulden un Inflation gibt, stimmt auch.

              Ich fand jetzt @Freedomofspeech nicht unbedingt „klugscheißerisch“ und schon gar nicht respektlos.
              Kenius, der seine Leser beschimpft und als Dummköpfe tituliert, dagegen schon.

  8. Wie Trump durch die Zoll-Attacken Panik auslöste, um den Superreichen noch mehr Geld zu verschaffen,
    – und wie China diese Panik verhinderte — fast so gut aufgeklärt wie Rob Kenius / von Klaus Bachmann:

    „So clever hat China reagiert: Wie Peking Trumps Zoll-Politik spektakulär scheitern ließ“ (noch ohne Zahlschranke) –https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/so-clever-hat-china-reagiert-wie-peking-trumps-zoll-politik-spektakulaer-scheitern-liess-li.2315852

  9. Im sog. Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts hebt dieses hervor, dass auf künftige Generationen insofern Rücksicht zu nehmen ist, dass keine Politik stattfinden darf, die die Lebensverhältnisse dieser künftigen Generationen in negativer Hinsicht determiniert.

    Billionen-Schulden für Konsum mit einem abgewählten Bundestag zu beschließen? Auf jeden Fall nicht so problematisch, dass eben dieses Bundesverfassungsgericht es sich nicht leisten würde, jetzt erstmal Jahre über dieser Frage zu brüten, während das Geld zwischenzeitlich nicht nur versickert, sondern von der Politik in Rekordgeschwindigkeit mit dem Hochdruck-Strahlrohr in die verschiedensten Finanzindustrie-Gullies gedrückt wird.

    Warum sind Waffen keine Investition, sondern Konsum? Nun: Entweder braucht man sie nicht, dann sind sie sinnlos oder man braucht sie und dann generieren sie kein Einkommen, es sei denn man möchte mit diesen Waffen gerne andere Länder überfallen und sich die dort befindlichen Ressourcen unter den Nagel reißen, was aber mithin erst Recht verfassungsfeindlich wäre.

  10. Was war zuerst da: Das Ei oder die Henne?
    Übertragen auf den Beitrag von Rob Kenius (RK) bedeutet das: Was kommt von was? Verstehen die bürgerlichen Wirtschaftsexperten den Kapitalismus nicht, weil sie verfangen sind in ihrem Idealbild von Wirtschaft, oder schaffen sie sich ein Ideal von Wirtschaft, weil sie den Kapitalismus nicht verstehen. Das gilt nicht nur für RK sondern auch für den hier erwähnten Flassbeck und andere. Sie alle haben eine Vorstellung davon, wie Wirtschaft oder Kapitalismus sein müsste, verstehen aber nicht, wie er ist und warum er so ist. In Rks Beitrag stimmen schon so manche Voraussetzungen nicht und deshalb kommt er zu falschen Schlussfolgerungen:
    „Wenn der Staat solche Schulden macht, entledigt er sich der Aufgabe, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und finanzielle Gerechtigkeit zu praktizieren. Finanzielle Gerechtigkeit bedeutet, dass staatliches Geld als Mittel eines gerechten Ausgleichs eingesetzt wird.“
    Wo steht denn geschrieben, dass er dazu verpflichtet ist? Das wünscht sich RK wie sicherlich so mancher andere. Vllt steht es sogar irgendwo als Aufgabe formuliert. Aber das hat nix mit der Wirklichkeit zu tun, mit den inneren Triebkräften des Kapitalismus. Was soll denn finanzielle Gerechtigkeit sein? Wer bestimmt das? RK? Und mit Sicherheit wird das jeder anders formulieren, entsprechend den abweichenden Interessen. Wer mit einem solchen Anspruch, der sicherlich moralisch sehr lobenswert ist, an kap. Wirtschaft herangeht, kann nur enttäuscht werden. Finanzielle Gerechtigkeit zu schaffen, ist nicht Anliegen des Kap. Das ist vielmehr Mehrwert zu schaffen. Sonst nix. Klar, in den Augen der Keniusse müsste es anders sein. Aber ist deshalb die Wirklichkeit falsch?
    „Banken haben das feudale Recht, Kredite zu vergeben über Geld, das sie gar nicht besitzen. Für den Wert dieses Geldes haften die Schuldner.“
    Banken haben kein feudales Recht. Im Feudalismus waren die Banken relativ rechtlos. Wenn der Landesherr seine Schulden nicht mehr bezahlen wollte, hatten sie kaum eine Handhabe. Die Banken konnten nur darauf setzen, dass der Fürst sie irgendwann noch einmal in Anspruch nehmen musste. Dann präsentierten sie ihm die Rechnung mit Zins und Zinseszins, ehe sie ihm neues Geld liehen. Verbriefte Recht hatten die Banken eigentlich erst zuverlässig im Kapitalismus, der Herrschaftsform des Bürgertums.
    Dass die Schuldner für den Wert des Geldes haften, ist Unsinn. Sie haften nur für die Summe, die sie zurückzahlen müssen. Geldwertstabilität ist Aufgabe der Notenbanken.
    „Die Repräsentanten nehmen im Namen des Volkes Schulden auf, die sie nicht selber zurückzahlen müssen.“ Nicht die Repräsentanten nehmen Schulden auf, sondern die Regierung. Diese Schulden werden auch nicht im Namen des Volkes aufgenommen sondern im Rahmen des vom Parlament verabschiedeten Haushalts. Nur der berechtigt die Regierung zur Aufnahme von Schulden. Richtig ist, dass nicht die Repräsentanten und auch nicht die Regierungsmitglieder diese Schulden persönlich begleichen müssen. Aber sie stecken das aufgenommene Geld ja auch nicht in die eigene Tasche, dass sie es aus dieser wieder zurückzahlen müssten.
    „Die staatlichen Schuldenmacher können wie die Banken über Geld verfügen, das sie gar nicht besitzen und für das sie auch nicht haften.“
    Diese Behauptung ist nur teilweise richtig. Die Banken haften schon gegenüber den Sparern für die Einlagen. Deshalb gehen ja auch Banken immer wieder auch einmal pleite. Richtig ist, dass viele Banken gerade während der Finanzkrise von 2007/8 von den Staaten gerettet werden mussten. Viele wie Lehman Brothers aber wurden nicht gerettet. Da stimmt die behauptete Sorglosigkeit von RK nicht. Um aber gerade nicht wieder für die Banken mit Steuergelder einspringen zu müssen, wurden danach der Einlagensicherungsfond eingerichtet, in den alle Banken einzahlen müssen und der Einlagen bis zu 100.000 Euro absichert.
    Die nachfolgenden Absätze sind etwas weinerlich, geprägt von einem moralisch-naiven Antikapitalismus und von dem Vorwurf, dass der Kapitalismus nicht so ist, wie er nach der Meinung von RK sein müsste. Darauf einzugehen macht keinen Sinn.
    Das trifft auch für den hier gelegentlich erwähnten Flassbeck zu. Er ist weniger weinerlich. Aber auch hier gilt:
    „Wie oft – auch von Flassbeck – gezeigt sind die Löhne in Deutschland zu niedrig, sie liegen unter den Zuwachs der Arbeitsproduktivität.“
    Wo steht geschrieben, dass der Lohnzuwachs der Arbeitsproduktivität entsprechen muss. Damit geht Flassbeck immer gerne hausieren und wer möchte ihm da widersprechen, ohne sich den Vorwurf einzuhandeln, neoliberal zu denken oder Ähnliches. Mit solch einem moralisch unbedenklichen Ansatz kann man nichts falsch machen und sich sachlich argumentierende Kritiker gut vom Hals halten. Natürlich wäre es zu befürworten, wenn die Arbeiter Lohnzuwächse erhalten entsprechend der Arbeitsproduktivität. Aber das sind fromme Wünsche von sogenannten Wirtschaftsexperten, die den Kapitalismus nicht verstehen. Das ist doch gerade eine seiner Grundlagen, dass der Unternehmer den Mehrwert der Produktion für sich einheimst. Das geht nicht, wenn jeder Produktivitätsfortschritt im gleichen Maße an die Arbeiter ausgeschüttet wird. Übrigens geht das auch im Sozialismus nicht. aber das ist ein anderes Thema, ein anderes System und deshalb eine andere Grundlage.
    Umgekehrt hat Flassbecks vllt gut gemeinte Forderung einen erheblichen Pferdefuß. Wie ist es denn, wenn kein Produktivitätszuwachs stattfindet? Wird dann der Lohn auch an diese Entwicklung angepasst, dh. Nullrunden oder gar Lohnkürzung? Zum Glück geht es nicht nach den Hirngespinsten von sogenannten Wirtschaftsexperten, deren Gedankengebäude auf den Fundamenten der Elfenbeintürme errichtet werden, aber nicht auf denen der Welt außerhalb.

    1. ich schreibs nochmals hier, weil overton sagt ich hätte meinen kommentar weiter unten gelöscht, obwohl ich ihn weiterhin sehen kann. jedenfalls eine ergänzung:

      „Wo steht geschrieben, dass der Lohnzuwachs der Arbeitsproduktivität entsprechen muss“

      in den dokumenten von gewerkschaften *prust*
      flassbeck hat sich seine „nische“ AUSGESUCHT.

      1. ach Mann, das ist doch eine alberne Diskussion. Die Forderung, dass Löhne mit der Produktivität steigen sollen, ist natürlich eine wirtschaftspolitische, aber eine wissenschaftlich fundierte, wenn man das Ziel von minimal dysfunktionalen Volkswirtschaften vor Augen hat, sowie einen internationalen Handel, der wenig Turbulenzen hervorbringt. Die Vorhersage ist, dass eine Abweichung von dieser goldenen Lohnregel zu Konflikten, Dysfunktionalitäten usw. führt. Diese Vorhersage wird weltweit tagtäglich aufs Neue bestätigt, oder etwa nicht?

        Sie können jetzt sagen, dass das im Kapitalismus normal sei, aber dann bleiben immer noch die realen miesen Auswirkungen auf die Mehrheitsbevölkerung, zu deren Linderung man ja beispielsweise für höhere Löhne kämpfen könnte.

        Flassbeck und allgemein die nicht-neoliberalen Volkswirte sagen, dass das auch für den Kapitalismus besser wäre, weil sich mit einer konsumierenden Mittelklasse viel nachhaltiger viel Geld verdienen lässt.

        1. also eine abweichung von der regel führt schon seit 30 jahren nicht zum „konflikt“ lol, offenbar gehts auch ohne, die leute vegetieren freiwillig und ruhig in ordnung vor sich hin. da soll noch einer sagen der mensch sei von natur aus gierig, die arbeiter scheinen mir sehr bescheiden. aber jetzt mal was anderes: warum zum geier verteidigst du flassbeck als bürgerlichen ökonomen? bist du vom bürgerliche-ökonomen-bewertungs-kommittee oder was hab ich verpasst? ich habe jedenfalls nicht gesagt, er sei ein schlechter bürgerlicher ökonom, immerhin hat er zum klassenkampf eine regel entdeckt, auch wenn sie kein gesetz ist 🙁

          p.s. woops sorry hatte dich für den mit der freiheit im namen gehalten.

          1. ich sachs mal so: Marx war auch ein bürgerlicher Ökonom. 😉 Den würd ich auch verteidigen. Aber die müssen eh nicht verteidigt werden. Mir gehts nur um Gedanken, die mir einleuchten.

            Auch in einer sozialistischen Gesellschaft sind Fragen der Produktivität und der Verteilung des gemeinsam Erwirtschafteten essenziell. Da das über Geld geht, geht es wesentlich um Geldverteilung, also Lohn und die Frage der angemessenen Lohnhöhe. Die Volkswirte nach Keynes geben darauf wenigstens überhaupt mal ne Antwort.

            Das mit den Konflikten bezog sich auf andere Nebenwirkungen, Handelskonflikte, Kriege, Rezessionen mit ihren Begleiterscheinungen usw. Die Drangsalierung von Arbeitslosen zähle ich auch dazu, auch wenn die sich zu wenig wehren (wie sollten sie auch? am Ende kriegen sie nich weniger).

    2. Mich würde ja mal die Lebensgeschichte von solchen Menschen wie RR interessieren.
      Dann würde sich mir vielleicht erschließen, woher sie ihre unerträgliche Arroganz nehmen, wie sie in den herablassenden Formulierungen z.B. dieses Kommentars zum Ausdruck kommen. Nicht, daß das bei RR etwas Neues wäre, er ist ja als unfehlbarer Durchblicker bekannt. Deswegen hat er natürlich auch das absolute Recht, seine Kritik völlig respektlos zu formulieren.
      Selbst wenn einige Kritikpunkte durchaus ihre Berechtigung haben, mit einer solchen Vorgehensweise schießt man sich selbst ins Abseits. Denn wie soll man jemand ernstnehmen, der regelmäßig einen allwissenden, beleidigenden und diffamierenden Unterton in seine Formulierungen einbringt ? Ja, richtig. Es handelt sich hierbei um eine rhetorische Frage.

  11. Rob Kenius hat natürlich mit allem recht was er schreibt.

    Es ist aber auch mal ganz interessant sich anzuschauen, wohin die Billionen die in unserem Finanzsystem kursieren am Ende hingehen. Die hier vorgestellte Studie ist von 2011.

    Die Gruppe um Stefania Vitali, James B. Glattfelder und Stefano Battiston hat mehrere bedeutende Studien veröffentlicht, die sich mit der Analyse von Unternehmensnetzwerken und deren Einfluss auf die globale Wirtschaft befassen. Es gab von dieser Gruppe mehrere Nachfolgestudien die die Daten bestätigten. Die letzte von 2015 mit dem Titel: Corporate Ownership and Control: A Network Analysis (2015):
    In dieser Studie wird eine detaillierte Analyse der Eigentumsverhältnisse in verschiedenen Ländern durchgeführt, um Unterschiede in der Unternehmenskontrolle und deren Auswirkungen auf wirtschaftliche Ergebnisse zu verstehen.

    Den Beitrag habe ich auch auf TP veröffentlicht, ist aber auch der Zensur um Möchtegern-Stalin Harald Neuber zum Opfer gefallen.

    Werfen wir also einen Blick in das schwarze Herz der Hölle, bzw. des Kapitalismus.

    Wohin fließt das Geld der Umverteilungsmaschine?

    Diese Frage hat ein junger Schweizer Physiker namens James B. Glattfelder beantwortet. Glattfelder forschte an der ETH Zürich gemeinsam mit Kollegen für das Projekt „Vorhersagen von Finanzkrisen“. Sie haben sich mit der Frage von komplexen Netzwerken beschäftigt.

    Gemeinsam mit Stefania Vitali und Stefano Battiston hat Glattfelder eine bahnbrechende Studie über die Funktionsweise des globalen Finanzsystems erstellt.

    Stefania Vitali, James B. Glattfelder, Stefano Battiston, The Network of Global Corporate Control, Zürich 2011. (1)

    Die wichtigste Kerngröße für Glattfelders Berechnungen ist das Eigentum: Wer hält wie viel Eigentum an welchen Unternehmen? „Eigentum ist Kontrolle“ sagt Glattfelder. Über Eigentum wird Macht ausgeübt. Die Eigentümer bestimmen den Kurs von Unternehmen.

    Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand ein Unternehmen zu 100% gehört oder er Mehrheitseigentümer ist. In den komplexen Eigentümerstrukturen moderner Unternehmen können wenige Prozent ausreichen, damit jemand die wichtigsten Entscheidungen eines Unternehmens kontolliert -und sei es nur durch sein Veto.

    Macht ist kein Status, sondern wird durch Beziehungen ausgeübt.

    Es geht also um die Möglichkeit, Macht in Herschaft zu verwandeln.

    Glattfelder und seine Kollegen haben anhand der Strukturanalyse von internationalen Konzernen ihre Eigentumsverhältnisse untersucht. Glattfelder kam zu seinen Ergebnissen mithilfe von Datenverarbeitung und Computersimulationen. Für sein Forschungsprojekt haben er und seine Kollegen 13 Millionen Daten indentifiziert und daraus die Eigentümerverhältnisse von 43000 global tätigen Konzernen verarbeitet. Sie haben 600.000 Bezugspunkte und 1.000.000 Verknüpfungen, die die Firmen untereinander haben, untersucht.

    Das Ergebnis ist eindeutig

    Eine winzige Gruppe von 0,123% der Eigentümer von internationalen Konzernen (Trans National Corporations, TNC) kontrolliert 80% des Wertes dieser 43000 Konzerne.

    Es sind fast auschliesslich die großen Banken und Finanzinstitutionen in den USA und Großbritannien. Aus Deutschland finden sich auf dieser Liste nur die Deutsche Bank und die Allianz über ihren Vermögensverwalter Pimco.

    737 Top Player haben die Macht, 80% des Gesamtwertes von 43.000 internationalen Konzernen zu kontollieren.

    36% der internationalen Konzerne im Zentrum des Netzwerkes machen 95% des Wertes der 43.000 Konzerne aus. Hier wurde nur der Wert (operating revenue) der Firmen betrachtet und keine Eigentumsbeziehungen.

    Dies bedeuetet: 2/3 der Konzerne in der Peripherie sind irrelevant, weil sie fast keinen Wert haben.

    Lediglich 147 Player (0,024%) im Herzen der Macht kontollieren 40% des Wertes von 43.000 internationalen Konzernen auf der Welt.

    Die Top-Ten in diesem Netzwerk im Jahr 2007 waren: Barclays PLC., The Capital Group Companies Inc., FMR Corp., Axa, State Street Corporation, JP Morgan Chase & Co., Legal & General Group PLC., The Vanguard Group Inc., UBS AG, Merrill Lynch & Co. Inc.

    (Anmerkung: Heutzutage dominieren natürlich natürlich die größten Schattenbanken und Finanzdienstleister/Hedgefonds diese Liste. Namentlich Black Rock, State Street, Fidelity, Goldman Sachs oder Morgan Stanley usw.)

    Vereinfacht gesprochen bedeutet das: Ein Großteil der Billionen, die die Staaten über das Papiergeld in die Welt gepumpt haben, um ihre Völker zu beglücken, landete am Ende bei 0,123% -dem Kern dieses Netzwerkes.

    Beispiel Allianz:

    Der Versicherungskonzern (Slogan: „Eine Allianz fürs Leben“), der zu den größten der Welt zählt und dem Vernehmen nach auch viele Staatsanleihen hält, macht Jahr für Jahr gut 10 Milliarden Euro Gewinn.

    Diese Erträge fließen zum größten Teil an die Aktionäre.

    Gut 85% der Allianzaktien befinden sich in einer Hand von nur etwa 1% der Anteilseigner. Wiederum, Banken, Fonds und institutionelle Investoren. Da die Eigentumsstruktur der großen Global Player wechselseitig hoch vernetzt ist – sie gehören sich quasi gegenseitig selbst – gibt es letztendlich einen kleinen Club von Gewinnern der unter sich bleibt.

    Nun kann man verstehn warum bei den Armen nichts von den Billionen der Zentralbanken angekommen ist (siehe Griechenland, Irland, Spanien, Italien usw. usf.).

    Glattfelders Methode ist von äußerster Nüchternheit. Er hat überprüft, wie die Firmen, die den globalen Wirtschaftskreislauf bestimmen, zusammenhängen.

    Es sind ganz wenige, die über alle anderen herschen.

    Glattfelder spricht von einem „Subunternehmen“ das die Welt beherscht.

    Glattfelder teilt die Welt in die Peripherie, in das Zentrum und in das Herz ein. Im Herzen der globalen Wirtschaftsmacht sitzen 147 Player. Sie kontrollieren das globale Eigentum. Sie regieren die Welt (2)

    „Ich habe bisweilen den Eindruck, dass sich die meisten Politiker immer noch nicht darüber im Klaren sind, wie sehr sie bereits heute unter der Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von diesen beherrscht werden.”

    (Hans Tietmeyer, Weltwirtschaftsforum in Davos vom 03. Februar 1996)

    Der damalige Präsident der Bundesbank und spätere Botschafter der neoliberalen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft stellt damit ganz offen die Kontrolle der Politik durch die Finanzmärkte fest.

    Sachlich und nüchtern.

    Vielleicht wird es jetzt auch klarer, wie sich ökonomische Macht in politische Macht transformieren lässt – und umgekehrt.

    Der berühmte „Drehtür – Effekt“

    Deswegen werden diese ganzen Freihandelsverträge (ein weiterer vergifteter Begriff aus der neoliberalen Propagandakiste), einer der letzten Nägel im Sarg unserer Elitendemokratie sein. Staatliches Hoheitsrecht und Gemeinschaftsvermögen wird den privaten Plünderern zum Fraß vorgeworfen.

    Das kriminelle Vorgehen der Finanzelite, wie zb. organisierte Steuerflucht, wird verrechtlicht.

    Die privaten Schiedsgerichte sorgen zwangsläufig dafür, dass die Bevölkerung sich nicht mehr gegen diese sozialen und ökologischen Verwüstungen zur Wehr setzen kann.

    Die öffentlich-rechtlichen Medien, sowie die Konzernmedien wie SPIEGEL, ZEIT & Co. sind natürlich ganz wichtige Bestandteile dieser Megamaschine.

    Sie haben die Aufgabe den Menschen diese gigantische Umverteilung von unten nach oben als Alternativlos darzustellen.

    Quellen:

    (1) https://arxiv.org/pdf/1107.5728.pdf

    (2) Michael Maier: Die Plünderung der Welt: Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen; Verlag: FinanzBuch Verlag

      1. @ Ben: Der Beitrag wurde nicht gelöscht, sondern die Forenbeiträge von den TP-Artikeln sind ja genauso von der Zensur betroffen. Der TP-Artikel auf den ich diesen Beitrag im Forum geschrieben habe ist eben auch der TP-Löschung zum Opfer gefallen und somit nicht mehr abrufbar.

        @ suzi: Das ist in der Tat die Frage aller Fragen. Für uns alle stellt sich die Frage, ob wir die Barbarei oder die Zivilsation wählen wollen. Die meisten sind aber bereits viel zu dumpf, entpolitisiert und abgestumpft um sich solche Fragen noch zu stellen.

        Aber ich denke, dass diese beiden Punkte wichtig sind:

        1) Auf jeden Fall gibt es keine universelle Wahrheit, sondern viele kleine Lösungen und Schritte um das System zu ersetzen, dafür sind die Menschen auch zu verschieden. Wie gesagt, für uns als Menscheit ist dies schlicht und ergreifend eine Frage des Überlebens unserer Zivilsation oder das abgleiten in eine totalitäre, völlig überwachte Gesellschaft, die Zeichen gerade sind überall an der Wand zu sehen…Das ist jedenfalls meine Meinung

        2) Es geht nur in der Gemeinschaft, niemals alleine. Es braucht eine kritische Masse, die die notwendigen Änderungen vorantreibt sonst ist es hoffnungslos. Deswegen ist es für die Eliten ja so abartig wichtig die Gesellschaft zu spalten, sie zu fragmentieren, zu entpolitisieren und Hass und Zwietracht zu säen bzw. schüren. All dies sehen wir täglich um uns herum. Wir sehen in großer Mehrheit perfekt abgerichtete Konsumsklaven die nur noch in ihre Handys starren und Wahlschafe mit einem durchschittlichen IQ bei Zimmertemperatur, die völlig apathisch und sediert alles mit sich machen lassen und nichts dagegen unternehmen. Dabei tatsächlich denken, sie könnten mit Wahlen etwas ändern. „Idiocrazy“ lässt grüßen.

        Warum das so ist, war ja Gegenstand von dem ersten Vortrag/Buch von Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ Da habe ich es zum erstenmal verstanden warum die Schafe ihre Schlächter wählen und glücklich dabei sind. Das hat mich persönlich lange beschäftigt.

        Ich denke nicht, dass es viel Hoffnung gibt.

  12. Was war zuerst da: Das Ei oder die Henne?
    Übertragen auf den Beitrag von Rob Kenius (RK) bedeutet das: Was kommt von was? Verstehen die bürgerlichen Wirtschaftsexperten den Kapitalismus nicht, weil sie verfangen sind in ihrem Idealbild von Wirtschaft, oder schaffen sie sich ein Ideal von Wirtschaft, weil sie den Kapitalismus nicht verstehen. Das gilt nicht nur für RK sondern auch für Flassbeck. Sie alle haben eine Vorstellung davon, wie Wirtschaft oder Kapitalismus sein müsste, verstehen aber nicht, wie er ist und warum er so ist. Und weil sie ihn nicht verstehen, schaffen sie sich ihren eigenen Kapitalismus. In Rks Beitrag stimmen schon einige Voraussetzungen nicht und deshalb kommt er zu falschen Schlussfolgerungen:
    „Wenn der Staat solche Schulden macht, entledigt er sich der Aufgabe, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und finanzielle Gerechtigkeit zu praktizieren. Finanzielle Gerechtigkeit bedeutet, dass staatliches Geld als Mittel eines gerechten Ausgleichs eingesetzt wird. “
    Wo steht denn geschrieben, dass er dazu verpflichtet ist? Das wünscht sich RK wie sicherlich so mancher andere. Vllt steht es sogar irgendwo als Aufgabe formuliert. Aber das hat nix mit der Wirklichkeit zu tun, mit den inneren Triebkräften des Kapitalismus. Was soll denn finanzielle Gerechtigkeit sein? Wer bestimmt das? RK? Und mit Sicherheit wird das jeder entsprechend seinen Interessen anders formulieren. Wer mit einem solchen Anspruch, der sicherlich moralisch sehr lobenswert ist, an kap. Wirtschaft herangeht, kann nur enttäuscht werden. Finanzielle Gerechtigkeit zu schaffen, ist nicht Anliegen des Kap. Ihm geht es darum, Mehrwert zu schaffen. Sonst nix. Klar, in den Augen der Keniusse müsste es anders sein. Aber ist deshalb die wirklichkeit falsch?
    „Banken haben das feudale Recht, Kredite zu vergeben über Geld, das sie gar nicht besitzen. Für den Wert dieses Geldes haften die Schuldner.“
    Banken haben kein feudales Recht. Im Feudalismus waren die Banken relativ rechtlos. Wenn der Landesherr seine Schulden nicht mehr bezahlen wollte, hatten sie kaum eine Handhabe. Die Banken konnten nur darauf setzen, dass der Fürst sie irgendwann noch einmal in Anspruch nehmen musste. Dann präsentierten sie ihm die Rechnung mit Zins und Zinseszins, ehe sie ihm neues Geld liehen. Verbriefte Recht hatten die Banken eigentlich erst zuverlässig im Kapitalismus, der Herrschaftsform des Bürgertums.
    Dass die Schuldner für den Wert des Geldes haften, ist Unsinn. Sie haften nur für die Summe, die sie zurückzahlen müssen. Geldwertstabilität ist Aufgabe der Notenbanken.
    „Die Repräsentanten nehmen im Namen des Volkes Schulden auf, die sie nicht selber zurückzahlen müssen.“ Nicht die Repräsentanten nehmen Schulden auf, sondern die Regierung. Diese Schulden werden auch nicht im Namen des Volkes aufgenommen sondern im Rahmen des vom Parlament verabschiedeten Haushalts. Nur der berechtigt die Regierung zur Aufnahme von Schulden. Richtig ist, dass nicht die Repräsentanten und auch nicht die Regierungsmitglieder diese Schulden persönlich begleichen müssen. Aber sie stecken das aufgenommene Geld ja auch nicht in die eigene Tasche, dass sie es aus dieser wieder zurückzahlen müssten.
    „Die staatlichen Schuldenmacher können wie die Banken über Geld verfügen, das sie gar nicht besitzen und für das sie auch nicht haften.“
    Diese Behauptung ist nur teilweise richtig. Die Banken haften schon gegenüber den Sparern für die Einlagen. Deshalb gehen ja auch Banken immer wieder auch einmal pleite. Richtig ist, dass viele Banken gerade während der Finanzkrise von 2007/8 von den Staaten gerettet werden mussten. Andre wie Lehman Brothers aber wurden nicht gerettet. Um aber gerade nicht wieder für die Banken mit Steuergelder einspringen zu müssen, wurde danach der Einlagensicherungsfond eingerichtet, in den alle Banken einzahlen müssen und der Einlagen bis zu 100.000 Euro absichert.
    Die nachfolgenden Absätze sind etwas weinerlich wie auch geprägt von einem moralisch-naiven Antikapitalismus und von dem Vorwurf, dass der Kapitalismus nicht so ist, wie er nach der Meinung von RK sein müsste.
    Das trifft auch für den hier gelegentlich erwähnten Flassbeck zu. Er ist weniger moralisch-weinerlich. Aber auch hier ist Weltfremdheit und Unwissen über den Kapitalismus vorherrschend:
    „Wie oft – auch von Flassbeck – gezeigt sind die Löhne in Deutschland zu niedrig, sie liegen unter den Zuwachs der Arbeitsproduktivität.“
    Wie hoch müssten denn die Löhne nach Flassbeck sein? Wo steht geschrieben, dass der Lohnzuwachs der Arbeitsproduktivität entsprechen muss. Damit geht Flassbeck immer gerne hausieren und wer möchte ihm da widersprechen, ohne sich den Vorwurf einzuhandeln, neoliberal zu denken oder Ähnliches. Natürlich wäre es zu befürworten, wenn die Arbeiter Lohnzuwächse erhalten entsprechend der Arbeitsproduktivität. Aber das sind fromme Wünsche von sogenannten Wirtschaftsexperten, die den Kapitalismus nicht verstehen. Das ist doch gerade seine Grundlage, dass der Unternehmer den Mehrwert der Produktion für sich einheimst. Das geht nicht, wenn jeder Produktivitätsfortschritt im gleichen Maße an die Arbeiter ausgeschüttet wird. Übrigens geht das auch im Sozialismus nicht. Aber das ist eine anderen Diskussion.
    Umgekehrt hat Flassbecks vllt gut gemeinte Forderung einen erheblichen Pferdefuß. Wie ist es denn, wenn kein Produktivitätszuwachs stattfindet? Wird dann der Lohn auch an diese Entwicklung angepasst mit Nullrunden oder gar Lohnkürzung? Zum Glück geht es nicht nach den Theorien von sogenannten Wirtschaftsexperten, deren Gedankengebäude auf den Fundamenten der Elfenbeintürme errichtet werden, aber nicht auf denen der Welt außerhalb.

    1. Unsinn

      Um aber gerade nicht wieder für die Banken mit Steuergelder einspringen zu müssen, wurde danach der Einlagensicherungsfond eingerichtet, in den alle Banken einzahlen müssen und der Einlagen bis zu 100.000 Euro absichert.

      Den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken gibt es seit 1976. Seit dem Jahr 1998 gibt es in Deutschland eine gesetzliche Entschädigungseinrichtung. Neu ist in 1.Linie (seit 2011) eine EU-Richtlinie, wonach Mitgliedsländer der EU zu einer gesetzlichen Entschädigung von 100.000 Euro verpflichtet sind, vorher (ab Mitte 2009) waren es 50.000.

  13. @Rüdiger Rauls

    Also ich gebe Ihnen zum größten Teil recht!

    Glauben Sie mir, ich hab in Ost und West den ML rauf und runter studiert und was war das Ergebnis? Der sog. europäische Realsozialismus ist zusammengebrochen. In Asien führten die ehemals sozialistischen Länder eine staatlich verschieden regulierte Marktwirtschaft ein und überlebten. China wird bald die neue Nummer eins, hat also vieles richtig gemacht.

    Was nutzt es den Werktätigen KONKRET zu wissen das sie Mehrwert schaffen, ausgebeutet werden?
    Marx hat doch einen vorimperialistischen Kapitalismus analysiert, der mit den heutigen wenig gemein hat. In der gesamten marxistischen Klassik ist derAußenhandel gar nicht vorgedrungen. Ein Ricardo mit seinen komparativen Kostenvorteilen kommt im klassischen Marxismus gar nicht vor. Übrigents macht sich Flassbeck über Ricardo lustig. Die Leninsche Imperialismustheorie ist praktisch auch unbrauchbar, wenn Kapitalexport und Monopolisierung betreibt jedes entwickelte kapitalistische Land.
    Auch mit Ihrer Kritik am Lohnwachstum gemäß der Arbeitsproduktivität gebe ich ihnen recht. Über die Lohnhöhe entscheidet der Klassenkampf. Wer die Macht hat setzt das Recht, oder die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen, da hatte der alte Mao recht!
    Was bleibt?
    Natürlich ist Flassbeck ein bürgerlicher, nichtmarxistischer Ökonom. Aber unter den vielen ideologisch völlig verblödeten bürgerlichen Ökonomen ist er der einzige, der einen pragmatischen, empirischen Ansatz fährt.
    Früher versuchte ich auch politisch Marx und Keynes unter einen Hut zu bringen. Das war gar kein so schlechter Ansatz denke ich manchmal. Aber von klassischen Keynesianismus ist Flassbeck auch angerückt.
    Ich weiß also ganz sicher das ich nichts weiß.
    Neue ökonomische Glaubenslehren wie die von RK sehe ich naturgemäß skeptisch!

    1. Freedomofspeech sagt 14. April 2025 um 16:38 Uhr

      Interessante Sichtweise. Aber wo soll es hingehen? Das ist das Problem bei den Kommentaren hier. Es ist keine frage zu erkennen, die diskutiert werden könnte, um zu tieferen Erkenntnissen zu gelangen. Sie wird nicht gestellt bzw. drängt sich nicht auf. Ein jeder wirft hier seinen Beitrag in den ring, aber wozu? Um seine Meinung zu sagen? Warum? Meinungen gibt es zu Hauf. Aber was sollen sie bringen? wozu sollen sie gut sein? Die Diskussionen hier haben kein Ziel, kein Erkenntnisinteresse. Jeder sagt was und geht seiner Wege.
      Was ist für Sie die Frage, deren Klärung Ihnen unter den Nägeln brennt?
      Warum brach der Soz in der DDR oder UdSSR zusammen? Ist es das?
      Wieso funktioniert es in China? Ist das noch Sozialismus? Ist das Ihre frage?
      Interessanter finde ich die Diskussion über die heilige Kuh der strammen, orthodoxen, bibelfesten Marxisten alla DKP oder sonstiger Linientreuer, die Frage nach der Richtigkeit von Lenins Imperialismustheorie. Ich halte sie in ihren Kernaussagen für fragwürdig. Aber ich denke, dass sie für die heutigen Entwicklungen keine große Bedeutung mehr hat. Ob sie das seinerzeit hatte, kann ich schlecht beurteilen. Sie scheint mir zu allgemein und in dieser Allgemeinheit richtig bzw vielleicht nur aufgrund dieser Allgemeinheit richtig.
      Aber es ist, wie Sie schon weiter oben sagen: „Was nutzt es den Werktätigen KONKRET zu wissen das sie Mehrwert schaffen, ausgebeutet werden?“
      Konkret nutzt es ihnen nichts, sie müssen trotzdem morgen wieder zur Arbeit. Was Ihnen nutzt, ist das Wissen über die Zusammenhänge. Aber auch in diesem Falle müssen sie morgen wieder zur Arbeit und unter denselben Bedingungen ihren Lohn verdienen wie ohne dieses Wissen.
      Und doch ändert sich die Perspektive. Man weiß, wo es hingehen muss. Auch wenn dieses Wissen heute kaum in der Gesellschaft noch zu finden ist. Es ist ein Unterschied, ob ich laufe und nicht weiß, wohin. Oder laufe ich und weiß, in welche Richtung ich gehen muss und wo das Ziel liegt. Laufen muss man in beiden Fällen. Aber mit Ziel ist es leichter.

      1. In Diskussionsforen wie diesen wirft jeder eine Meinung in den Ring, das ist für mich normal. Vielleicht ist es nützlich wenn die Leute sich hier mal abreagieren können. Vielleicht gibt es mal Erkenntnisgewinnung, wäre schön, aber was ist Wahrheit?

        Mich beschäftigt z.Z. innenpolitisch am meisten der Niedergang von Meinungsfreiheit und Demokratie, siehe Koalitionsvertrag. Auch ökonomisch versinkt das Land in der Krise und ich hoffe nicht, daß sie uns – wie einst in Griechenland – die Renten kürzen.

        Außenpolitisch machen mir die beiden Kriege und die deutsche Aufrüstung große Sorgen. Aber auch den Handelskrieg zwischen den US und China beobachte ich. Ich sehe hier China als Gewinner und habe die Hoffnung, daß vielleicht in 100 Jahren der derzeitig ziemlich schlau gestaltete chinesische Kapitalismus in irgendeinen neuartigen, modernen Sozialismus übergehen könnte. Zumindest steht das als Ziel im Programm der chinesischen Regierungspartei, die bisher ihren Volk doch bescheidenen Wohlstand gebracht hat

    2. Das kann ich mir gut vorstellen:

      Glauben Sie mir, ich hab in Ost und West den ML rauf und runter studiert und was war das Ergebnis? Der sog. europäische Realsozialismus ist zusammengebrochen.

      Freedomofspeech studiert den ML und der bricht dann zusammen. Fröhliche Wissenschaft!
      Die Ausführungen im weiteren zeigen dann, dass er zwar möglicherweise viele Seiten umgeblättert hat, aber verstanden anscheinend nichts. Zumindest hat ihm niemand den Unterschied von Wesen und Erscheinung verdeutlicht oder er hat’s nicht verstanden.

  14. Hier schrieb einer

    Die Schuldenbremse ist ein typisch deutscher Unsinn. Sogar die Linkspartei hat dies mittlerweile erkannt!

    Das ist insofern ziemlicher Unsinn, weil die Linkspartei im Jahr 2009 gegen die Schuldenbremse gestimmt hat.

  15. @ Rüdiger Rauls

    Hallo, nett, dass Sie sich zu Wort gemeldet haben, ohne ChatGPT einzusetzen und dass Sie auch meinen Artikel wirklich gelesen haben.

    Mit Ihnen habe ich das Problem, wie mit allen Spät-Marxisten, dass sie Realität mit Dem Kapital von Karl Marx verwechseln. Der Marxismus ist keine Wissenschaft, sondern eine auf Philosophie basierende Ideologie, die allerdings in sich sehr geschlossen ist und sich nicht selbst widerspricht. Doch nur wenig ist in der heutigen Zeit noch erhellend.

    Die Spät-Marxisten sehen nicht, dass eine selbst ermöchtigte Finanzmacht die Welt beherrscht, eine Idee, die Marx nie gekommen wäre. Diese Leute sind keine Kapitalisten, sie wandeln Geld nicht in Kapital, sondern direkt in mehr Geld. In diesem Sinne ist das Bild vom Kapitalismus, das Leute wie Sie haben, älter als das Automobil.

    Wir hatten einmal E-Mail-Kontakt. Da haben Sie abgestritten, noch Marxist zu sein, brachten aber im gleichen Text als Argument die Schriften von Karl Marx. Dann habe ich angeboten, Ihnen eins meiner Bücher zu schicken, wo erklärt wird, was sich in 150 Jahren geändert hat, insbesondere seit 1971. Sie waren zu feige, mir ihre Anschrift mitzuteilen. Da habe ich den Kontakt abgebrochen.

    Warum benutze ich nicht das Wort Kapitalismus?

    Weil es viele Leute in die Irre leitet. Heute dominiert uns eine Form von Finanzfeudalismus. Feudalismus bedeutet nicht, dass er aus Feudalistischer Zeit stammt, sondern dass man feudale Rechte praktiziert, die man sich selbst genommen hat. Banken haben sich das Recht verliehen, Kredite zu vergeben, über Geld das sie nicht besitzen.

    Wie sich das allmählich in 500 Jahren entwickelt hat, steht in dem Buch, das sie nicht haben wollen. Es steht nicht bei Karl Marx, er hat nicht einmal eine korrekte Definition von Geld, von abstraktem Geld, nach 1971, ganz zu schweigen.

    Ein weiteres Feudalrecht der Banken sind die obligatorischen Zinsen. Nicht nur Mohammed hat das verurteilt, auch in christlichen Mittelalter wurde es nicht akzeptiert, weil es die Schuldner erniedrigt gegenüber den Geldgebern. Marxisten sagen einfach, die Geldgeber sind Kapitalisten. Ein Schimpfwort wie bei Ihnen die bürgerlichen Wirtschaftsexperten.

    Ich bin weder bürgerlich, noch Wirtschaftsexperte, sondern freier Publizist, der dank seiner Ausbildung als Diplom-Physiker es mit Zahlen, Größenvergleichen und Mathematik sehr leicht hat. Diesen Vorteil nutze ich dazu, andere über das heute existierende Finanzsystem aufzuklären.

    Sie fragen: Wo steht geschrieben…? Was ich schreibe habe ich mir selber in Jahren erarbeitet und gebe offen zu, dass ich die Werke der großen Ökonomen kaum kenne. Das braucht man heute auch nicht mehr. Mit KI kann man alles, was in der Wikipedia und in den einschlägigen Büchern steht, textlich zusammenfassen lassen und dann, mit einiger Geschicklichkeit, selber in Artikeln verwenden, so als wüsste man über alles Bescheid.

    Sie können das mit Sicherheit auch, aber wenn es um neue, kreative und eigene Gedanken geht, ist Feierabend.

    Beste Grüße, auch an alle, die diesen Kommentar lesen.

    Rob Kenius
    https://kritlit.de

    1. Mir möcht scheinen, Sie haben Band 2 und 3 nie gelesen sondern sind – wie viele sog Marxisten, so weit gebe ich Ihnen Recht – bei Band 1 stehen geblieben.

  16. Ich gebe Ihnen mit (fast) allem Recht was sie sagen und schreiben.

    Meiner Meinug nach, haben Leute wie Rüdiger Rauls und Freedomofspeech nicht sehr viel verstanden. Mich erinnert das was diese Leute schreiben an die gute alte Pipi Langstrumpf-Philosophie: „Wir machen uns die Welt wie sie uns gefällt“. Nur leider hat dies nichts mit der existierenden Realität zu tun. Genausowenig wie Rauls als einen Spät-Marxisten zu bezeichnen.

    Vielleicht sollte er sich besser mal die Bücher von Fabian Scheidler durchlesen um ein wenig Dosis Realität von der Megamaschine zu bekommen.

    Die ganze Frage mit „Sozialismus“ und „Kommunismus“ ist auch so eine absurde Phantom-Diskussion. Es wurde in der Geschichte der Menscheit weder das eine noch das andere je verwirklicht in der Praxis, auch wenn es ernstzunehmende Versuche gab, vor allem mit dem Sozialismus.

    China ist übrigens auch kein sozialistischer Staat – genausowenig wie Russland. China (und Russland) haben einen Staats-Kapitalismus mit sozialistischen/gemeinwohlorientierten Elementen in ihrer Verfassung.

    Und was den Sozialismus betrifft: Sicher sind diese (sozialistischen) Bewegungen nicht durch eine der größten Lügen der kapitalistischen Ideologie gescheitert, nämlich dass der Sozialismus noch nie funktoniert hätte in der Geschichte. Das Gegenteil wäre eher richtig (übrigens auch hier in Europa). Aber dieser Mythos gehört sicher zu einer der erfolgreichsten Propaganda-Lügen und Gehirnwäschen der verlogenen kapitalistischen Ideologie.

    In der Zwischenzeit ist diese Lüge – ganz wie Orwell es in seinem Roman „1984“ geschrieben hat – in die Realität eingeangen und wird wieder und wieder (von den öffentlichen Aufzeichnungen) – natürlich völlig ahnungslos und faktenfrei – wiederholt.

    Die Nobelvorlesung von Harold Pinter –: „Kunst, Wahrheit & Politik“ ist in dieser Hinsicht sehr erhellend. Wer sie gelesen hat, versteht auch warum die Rede mit aller Macht aus der öffentlichen Diskussion verbannt wurde.

    In einem Punkt bin ich nicht ihrer Meinung:

    Die Spät-Marxisten sehen nicht, dass eine selbst ermöchtigte Finanzmacht die Welt beherrscht, eine Idee, die Marx nie gekommen wäre. Diese Leute sind keine Kapitalisten, sie wandeln Geld nicht in Kapital, sondern direkt in mehr Geld (um).

    Die Finanz-Elite wandelt Geld nicht mehr nur in „mehr Geld“ um, dass ist auch gar nicht mehr nötig wie Sie in ihren Büchern ja auch überzeugend dargelegt haben. Geld ist in einem abartigen Überfluss vorhanden und vermehrt sich für diese Menschen von ganz alleine.

    Vielmehr geht es ihnen darum, ökonomische Macht in politische Macht umzuwandeln. Genau dies passiert praktisch in allen „kapitalistischen Demokratien“ (ein Orwellscher Begriff) heutzutage, dass (mal wieder) offensichtlichste Beispiel sind die USA.

    Wie ich in meinem Kommentar geschrieben habe, ist Macht kein Status, sondern wird durch (ökonomische) Beziehungen ausgeübt.

    Es geht also um die Möglichkeit, (ökonomische) Macht in Herrschaft zu verwandeln und es geht um die die Verschmelzung der Staatsmacht mit der Konzernmacht. Laut Mussolini ist dieser Korporativismus die wahre Definition des Faschismus.

    1. Hallo Markus Weber,

      danke für den verständnisvollen Kommentar, Sie sind mir schon mehrmals aufgefallen, auch als jemand, der seinen Namen hier nennt.

      Dass Finananzmacht in politische Macht umgewandelt wird, sehe ich auch so und gerade deshalb hatte ich den Text mit Finanzdiktatur betitelt. Doch die Mechanismen sind verborgen. Beispiel Olaf Scholz. Ist er dumm? Hat man Komprimat gegen ihn? Ich weiß es nicht und lasse das offen. Die Quantenphsik hat mich gelehrt, dass wir ohne genaues Wissen, was dort unmöglich ist, mit den erkennbaren Phänomenen und mit Statistik der Realität näher kommen als mit der Konstruktion verborgener Parameter.

      Denken ist schwierig und es wird nicht leichter durch Narrative und Ideologie, wie die staatstragenden Medien sie verbreiten.

  17. Multum in Parvo: „Wieso hat dann VW im letzten Jahr über 9 Milliarden Subventionen gekriegt?“

    Gute Frage! Und das trotz Dividenden-Zahlungen an die Aktionäre. Das zeigt aber den wahren Charakter der kapitalistischen Demokratie, wo die Vermehrung des Kapitals stets oberstes Ziel alles (auch politischen) Handelns ist. Hier konkret: Zuerst wird das Bedürfnis der Aktionäre (der Kapital-Eigner) nach Dividende (nach Profit) befriedigt. Erst danach folgt das Wohlergehen des Unternehmen und dessen Bestand, denn das Unternehmen ist ja lediglich ein Mittel um Profit zu erzeugen. Um die Arbeitskräfte geht es dabei zuallerletzt. Das ist der Grund warum sich der Staat (in Vertretung der Allgemeinheit) um den Fortbestand des Unternehmens kümmern muss.

    Unser Zeitalter heißt Kapitalismus weil das Kapital der alles bestimmende Faktor im gesellschaftlichen Leben ist. Was natürlich Liberale aller Couleur nicht wahrhaben wollen und deshalb eine ideologische Mär (von Freiheit und Demokratie) drum herum aufbauen.

  18. Brian sagt: 14. April 2025 um 18:32 Uhr

    Gut möglich, dass der folgende Beitrag etwas spät kommt. Aber besser spät als nie.

    Brian schreibt: „Mich würde ja mal die Lebensgeschichte von solchen Menschen wie RR interessieren.“

    RR sagt dazu: Was wollen Sie denn wissen?
    Ist aber nicht wirklich ernst gemeint von mir!

    Auf einige Punkte Ihrer Kritik will ich eingehen:
    Sie unterstellen mir „unerträgliche Arroganz“ und dass ich als „unfehlbarer Durchblicker bekannt“ sei.

    Erstens: Diese Vorwürfe sind mir nicht neu. Unfehlbar bin ich nicht! Das ist nicht meine Sicht über mich selbst. Das sehen andere in meinem Auftreten vllt so. Aber im Laufe von etwa 50 Jahren in politischen Auseinandersetzungen hat man natürlich viel Wissen erworben. Es wäre vertane Zeit gewesen, wenn das nicht so wäre. Ich sehe keinen Grund, es unter den Scheffel zu stellen, nur damit der eine oder die andere nicht sich respektlos behandelt fühlt. Denn das ist eine anderer Erkenntnis von 50 Jahren politischer Auseinandersetzung: Es gibt immer auch Leute, denen es nicht um Erkenntnis geht in solchen Diskussionen, sondern um Selbstdarstellung, Selbstbestätigung und Bedienung der eigenen Eitelkeiten. Und bei denen kommt es gar nicht gut an, wenn sie sich auf einmal Wissen, Meinungen und Sichtweisen gegenüber sehen, die am Selbstbild der eigenen intellektuellen Überlegenheit kratzen. Dass ein anderer „schlauer“ sein könnte als sie selbst, ist in einem solchen Selbstbild unerträglich. Da wird dann auch schon einmal gerne das Gegenteil von dem behauptet, was man vor wenigen Minuten noch behauptet hat, nur um Recht zu behalten und das Gefühl eigener Intellektueller Überlegenheit aufrecht erhalten zu können. Man will nicht Erkenntnis, man will als Sieger im intellektuellen Nahkampf aus der Diskussionsrunde gehen. Ich weiß nicht, ob SIE so jemand sind, dafür kenne ich Sie zu wenig. Trozdem: Ich kann diesen Vorwurf nachvollziehen, dass ich arrogant auftrete. Aber erstens ist das nicht so und zweitens, wem ist damit gedient, wenn ich mich dümmer gebe, nur um diesem Vorwurf zu entkommen.

    Zweitens: Wenn Sie meine Diskussionsbeiträge genauer beobachten, werden Sie feststellen, dass ich nur gegen ganz bestimmte Leute hier einen „beleidigenden und diffamierenden Unterton“ anschlage. Das sind solche, die sich hier aufplustern, als hätten sie den Stein der Weisen gefunden, andere als Volldeppen darstellen und sich in welcher Form auch immer über andere erheben. Die bekommen von mir volle Breitseiten. Denn in den meisten Fälle steckt da nichts weiter dahinter als Selbstgefälligkeit, die sie auf Kosten anderer bedienen. Und leider vergraulen sie solche Leute, die Zweifel haben, aber interessiert sind. Dazu gehören nach meiner Erfahrung auch die Kenius und Flassbeck, die so tun als hätten sie die Ideen und Erkenntnisse, die die Welt braucht. Sie erheben sich über acht Milliarden andere und tun so, als wären sie die Erleuchteten und der Rest der Welt kommt nicht auf die Ideen, die sie in ihren Elfenbeintürmen oder schlecht gelüfteten Studierstuben in Abgeschiedenheit von der wirklichen Welt ausgebrütet haben. Sie verstehen die Welt nicht, nicht den Kapitalismus, können das aber gut hinter unverständlichen Erklärungen verstecken. Dass ihre Erklärungen nicht zu verstehen sind, liegt nicht an der mangelnden Intelligenz der Leser, was viele leider von sich glauben. Es liegt vielmehr daran, dass es in diesen Gedankengebäuden wenig wirklich zu verstehen gibt. Es sind in den meisten Fälle Hirngespinste, voller Widersprüche, unbelegten Behauptungen und Annahmen, denen die Bodenhaftung fehlt. Wieso glauben SIE, die Herren Kenius und Flassbeck und all die anderen sogenannten Experten, klüger zu sein als der Rest der 8 Milliarden zusammen, dass SIE die Rezepte zu haben vorgeben zur Verbesserung der Welt? Das wäre als wenn eine Fliege glaubt, mit ihrem Flügelschlag die Richtung eines Tankers beeinflussen zu können.
    Ich sehe meine Aufgabe nicht im Entwurf von Modellen zur Linderung des menschlichen Elends. Ich verstehe meine Aufgabe darin darzustellen, wie die Welt oder Teile davon in bestimmten Punkten aussehen, also die Darstellung der Wirklichkeit, was im Moment in der Welt vor sich geht, was sich entwickelt und welche Kräfte wirken, welche Interessen am Werk sind. Darin kann man irren. Dazu aber betreibt man Meinungsaustausch, um aus anderen Ansichten Aufschluss zu bekommen auf Dinge, die man selbst übersehen oder nicht wahrgenommen hat. Das ist der Sinn von Diskussion, nicht sich hier als Messias mit Heilsbotschaft darzustellen, als jemand, der in abgeschotteten Community-Blasen Modelle und Konzepte zusammenschustert, wie eine bessere Welt geschaffen wird. (Siehe Professoren-Freilaufgehege Makroskop)
    Dass die Welt anders werden muss, steht außer Frage. Dahin ist sie auf dem Weg. Aber das kommt nicht von sich überlegen wähnenden Geister sondern von einer immer größer werdenden Zahl von Menschen, die diese Erkenntnis teilen, diesen Wunsch auch haben und die auch bereit sind, Hand anzulegen, statt auf solchen Foren wie diesem allen anderen zu verstehen geben zu wollen, dass allein das unwiderlegbare Konzept dafür haben. Die Menschheit, vielmehr ihr wesentlicher Teil müssen die Veränderungen wollen, die anstehen. Und dazu gehört, sich darüber auszutauschen, wie die Welt aussieht und wohin sie im Begriff ist, sich zu bewegen und darüber sich auszutauschen, ob sie damit für den überwiegenden Teil eine freundliche Zukunft bietet.
    DAs wärs, genug geredet.

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