Ein israelischer Wissenschaftler hat das Vorgehen der IDF im Gazastreifen dokumentiert. Sein Bericht wird in Israel aber weitgehend ignoriert.
Der israelische Historiker Dr. Lee Mordechai von der Jerusalemer Hebrew University hat ein umfassendes Dokument erstellt, in dem er Kriegsverbrechen Israels im Gazastreifen nach dem 7. Oktober akribisch auflistet und minutiös beurkundet. Das Dokument findet sich in der von ihm errichteten Webseite https://witnessing-the-gaza-war.com/. Es handelt sich um das bislang systematischste in Israel produzierte Zeugnis von den massenweise durch die IDF in Gaza begangenen Verbrechen, das auf Hebräisch und zugleich auf Englisch erschienen ist.
Die Tageszeitung “Haaretz” hat Mordechai und seiner Dokumentation einen längeren Artikel gewidmet. Das muss man hervorheben, denn es ist gegenwärtig kaum vorstellbar, dass es sich irgendein anderes Organ der etablierten Medien Israels auch nur einfallen ließe, einer solchen Publikation stattzugeben. Die Details der Gräueltaten und der ausufernden Gewaltpraxis sollen hier nicht dargestellt werden; wer sie lesen will, kann es dank der ausführlichen, an Quellen reichen Publikation von Lee Mordechai nun tun.
Aber wer will das in Israel schon? Nach seinen Motiven befragt, erklärte der Historiker: “Ich fühlte, dass ich nicht mehr in meiner [abgeschotteten] Blase weiterleben kann, da es sich um Menschenleben handelt, und was sich ereignet, zu mächtig ist und den Werten, mit denen ich hier erzogen worden bin, widerspricht.” Er fügte hinzu:
“Ich möchte Menschen nicht [antagonistisch] konfrontieren, will nicht diskutieren. Ich habe das Dokument geschrieben, damit es draußen ist. Damit die Menschen in einem halben Jahr oder einem Jahr oder fünf oder zehn oder hundert Jahren darauf zurückkommen können und sehen, dass das alles bekannt war, dass es ist, was man wissen konnte, bereits im Januar, schon im März [2024], und dass wer von uns es nicht wusste, beschlossen hatte, es nicht zu wissen. Meine Aufgabe als Historiker ist, die Stimme jener beredt werden zu lassen, die sie nicht zu Gehör bringen können, [gleich] ob es sich um Eunuchen im 11. Jahrhundert oder um Kinder in Gaza handelt; ich wende mich mit Vorbedacht nicht an die Emotionen, benutze keine Worte, die Kontroversen entfachen oder unklar sind. Ich spreche nicht von Terroristen, nicht über Zionismus oder Antisemitismus. Ich bemühe mich um eine möglichst kalte, trockene Sprache und versuche bei den Tatsachen, wie ich sie verstehe, zu verharren.”
Im heutigen Israel, unter der gegenwärtigen Regierungskoalition und der vorherrschenden öffentlichen Stimmung zumal, darf Lee Mordechais Tat nicht nur als höchst moralisch, sondern auch als außerordentlich mutig gewertet werden. Derlei wird zur Zeit von den faschistischen Elementen der politischen Klasse, die längst schon die Beschränkungsnormen der (formalen) Demokratie “patriotisch” hinter sich gelassen haben, wo immer möglich, mit “juristischen” Mitteln geahndet bzw. mit “legitimen” Schikanen der politischen Macht verfolgt. Davon sind weder kritische Medien (wie etwa “Haaretz”) noch reflektiert-differenzierende Kulturorgane oder akademische Institutionen ausgenommen. Warum ist dem so?
Zunächst und vor allem, weil sich Mordechais Report mit der IDF befasst. Die Armee gilt den allermeisten BürgerInnen des Landes als heiligste Kuh der israelischen politischen Kultur. So sehr wird sie verehrt, dass sie seit Bestehen des Staates zum nationalen Tabu gerann. Und weil man sich im Laufe der Jahre zunehmend damit abfinden musste, dass die Armee nicht mehr regionale Kriege zu bestreiten, sondern die eher polizeiliche Bewachung der okkupierten Territorien (mithin die Beschützung der dort völkerrechtswidrig errichteten jüdischen Siedlungen) zu übernehmen hatte, sah man sich ideologisch gezwungen, die bei der Begegnung des Militärs mit der palästinensischen Zivilbevölkerung zwangsläufig sich einstellenden Gewaltpraktiken moralisch zu ideologisieren. So entstand das Diktum von der IDF als der “moralischsten Armee der Welt”. Nichts desavouiert diesen Irrglauben eindrücklicher, als Lee Mordeachais genau recherchierte, höchst schockierende Faktensammlung. Was sich in Gaza zugetragen hat und mit äußerster Sorgfalt registriert worden ist, straft die pseudo-moralische Selbstgewissheit vieler Israelis Lügen.
Dass die allermeisten israelischen BürgerInnen das Ausmaß und die Intensität der militärischen Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu Gesicht bekamen, dafür sorgten die israelischen Medien gleich nach Ausbruch des Krieges. Dabei mussten sie gar nicht erst “von oben” gleichgeschaltet werden, sondern sie übten sich eigenständig in “loyaler” Selbstzensur. Der 7. Oktober war für die israelische Gesellschaft tatsächlich eine Schockerfahrung, wie sie sie seit vielen Jahren nicht erlebt hatte; manche meinten, “seit der Shoah” nicht. Aber gerade das Entsetzen über das Fiasko wurde bald genug instrumentalisiert, um jeden Gewaltakt gegen die Hamas (aber eben nicht nur gegen sie, sondern gegen alle PalästinenserInnen im Gazastreifen) von vornherein zu legitimieren.
Der 7. Oktober rechtfertigte gleichsam das Nicht-wissen-wollen der jüdischen Israelis, was man in ihrem Namen verbricht. Mögliches Mitgefühl war erloschen, jegliche moralische Erwägung (im Hinblick auf “Kollateralschäden”) wurde abgeschmettert. Man war auf Rache und Vergeltung aus. Und die Medien haben dazu ihren gewichtigen Beitrag geleistet, mithin ihren essentiellen Auftrag als Institution der demokratischen Meinungsbildung von Grund auf verraten. Was man nicht weiß, macht einen bekanntlich nicht heiß.
Zudem kam das drastischste Mittel des Selbstschutzes vor verstörender Kritik während der Kriegsmonaten aufs effektivste zum Einsatz: die rigorose Zurückweisung jedweder im Ausland entstandener Beschuldigung der israelischen Politik und ihrer verbrecherischen Auswirkungen, mithin ihre automatische Apostrophierung als “antisemitisch”. Entstammt die Kritik der Feder jüdischer Israelis, bedient man sich der Slogans des “jüdischen Selbsthasses” bzw., gesteigert, des Verrats, ja selbst des Landesverrats. Dieser Prozess der Schuldabwehr ist über Jahrzehnte zum Muster der politischen Kultur Israels geronnen.
Bemerkenswert ist dabei, dass sich Israel um die Bekämpfung des Antisemitismus als solchen nie ernsthaft bemüht hat; der Antisemitismus war im Gegenteil der zionistischen Ideologie immer schon förderlich. Entsprechend vollzog sich der Antisemitismus-Vorwurf gegen Israelkritik stets in instrumenteller Absicht; es ging nie darum, den Tatbestand der Kritik zu klären, sondern darum, die Kritiker mundtot zu machen, und sei’s mit perfiden Mitteln unbegründeter Bezichtigung. Je gewichtiger die durch die Praxis auf sich geladene Schuld, desto intensiver steigerte sich der Gebrauch des Antisemitismus-Vorwurfs.
Lee Mordechai hat, so besehen, eine für die eingefahrene israelische Vorstellungswelt und die sie generierende ideologische Matrix eine nachgerade unerträgliche Zumutung geschaffen. Da nahezu alle israelischen BürgerInnen den 7. Oktober als Rechtfertigung für die im Gazastreifen von der IDF begangene Barbarei akzeptieren (dabei aber nicht in den erforderlichen Massen auf die Straße gehen, um auf die Regierung den nötigen Druck zur beschleunigten Geiselbefreiung auszuüben, an welcher die Regierung nicht interessiert ist, da sie mit ihrem Herrschaftsverlust einhergehen wird), machen sie sich blind für Verbrechen, die ihrem moralischen Selbstbild und ihrem unerschütterlichen Glauben am “gerechten Weg”, den das zionistische Israel historisch beschritten hat, diametral entgegenstehen.
Die Verblendung verstärkt sich noch durch Entwicklungen der letzten Wochen. Denn zwar ist etwa die Hälfte der israelischen Bevölkerung der Regierung gegenüber kritisch eingestellt, wünscht sich ihre Auflösung und hasst Netanjahu, aber die Erfolge der israelischen Armee in letzter Zeit (Zerstörung der Hamas, merkliche Schwächung der Hisbollah, Vernichtung oder zumindest Lähmung der syrischen Armee und die Beschränkung der von Iran ausgehenden Bedrohung) gilt vielen als eine Art Kompensation für das innerisraelische Debakel. Das Militär erweist sich als eine Art “Wiedergutmachung”, welche die kollektive narzisstische Kränkung, die den Israelis am 7. Oktober widerfahren ist, aufzuwiegen vermag. Da kommt das Dokument von Dr. Lee Mordechai zur unrechten Zeit, und die in ihm aufgelisteten Verbrechen müssen im besten Fall rationalisiert, im eher gängigen Fall schlicht ignoriert oder in Abrede gestellt werden. Auch der willentliche Beschluss, nicht zu wissen, ist ein Beschluss, aber niemand wird künftig behaupten können, dass er oder sie nicht gewusst hat bzw. nicht wissen konnte, was es zu wissen galt.
Von Moshe Zuckermann ist im Verlag AphorismA das Buch “… aus gegebenem Anlaß. Politische Reflexionen zur Zeit” (240 Seiten, 25 Euro) erschienen.
Gähn. Die zusammengefasste Hamas-Propaganda der letzten 14 Monate, mit der die deutsche Bevölkerung ununterbrochen berieselt wird. Mit dem Ziel, die Terrorherrschaft der Hamas unbedingt über die Zeit zu retten.
Nicht die geringste Bemühung, zu widerlegen, was Israel sagt. Nämlich dass dort mindestens 17.000 Terroristen eliminiert wurden. Terroristen gibt es ja nach dieser Lesart überhaupt nicht. Auch der mit der Panzerfaust über der Schulter ist immer nur Zivilist.
Was Israel sagt, ist völlig unbekannt. Das wird einfach von der Hamas-Propaganda überrollt. Ich kann euch die Gegenseite an dieser Stelle nicht ersparen:
https://www.mena-watch.com/medien-hamas-spiel-um-opferzahlen-in-gaza/
Warnhinweis: der Artikel könnte ihr festgefügtes Weltbild ins Wanken bringen.
Wieviele Tote brauchst du, um von deiner Hetze zu lassen?
Wieviele Frauen und Kinder (70% aller Toten) müssen sterben, ehe du begreifst, daß die “17.000 toten Hamas-Kämpfer” eine Lüge der Mörder (IDF) sind?
WER, wenn nicht du, hat hier ein “festgefügtes Weltbild” (das falscher nicht sein kann, sobald es Israel tangiert).
Alternativ: Wann trollst du dich endlich?
Wenn es einen Gott gibt, wird er die Verantwortlichen irgendwann in die Wüste schicken… und wenn er was taugt, diesmal auch nicht mehr herausführen. Gottes Mühlen mahlen langsam.
Sie tun mir nur noch leid. Vor allem, wenn Ihr Israelbild unter dem Druck der Fakten zusammen bricht.
Und dieser Zeitpunkt wird ebenso kommen, wie er für unsere deutschen Eltern und Großeltern gekommen ist. Wer so voller Hass ist, hat ein mächtiges Problem.
Bereits früh am Tag der Faschisten-Liebhaber unterwegs.
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“https://www.mena-watch.com/medien-hamas-spiel-um-opferzahlen-in-gaza/”- ist nur eine billige Klamotte, die Opferzahlen ums Verrecken herunterrechnet,
Aber so läuft eben Propaganda heutzutage; Istael schiesst aus allen Medien und Löchern um von der ungeheuren Schuld abzulenken, die sie gerade auf sich laden.
Denn: “Schuld” sind immer die Anderen.
Darum gehört Israel auch zur “Westlichen Wertegemeinschaft”.
Ja, find ich auch, Israel muss vernichtet werden, wir haben’s ja kapiert.
@Arthur_C: Wenn’s um Israel geht, steckst Du wirklich den Kopf in den Sand.
Das Problem ist nur, dass der Arsch immer noch rausguckt.
Israel ist ein mächtiger Staat mit grossem Einfluss auch auf unzählige Medien. Die Redaktion der ARD-Tagesschau z. B. wagt kaum je, eine offizielle israelische Aussage infrage zu stellen. (Warum sollte man der einen Kriegspartei unbesehen Glauben schenken, der anderen nicht, wenn man nicht selbst Partei und also Teil des Krieges ist?)
Da bemüht sich ein israelischer Historiker, damit Sie es nicht übergehen seis ein zweites Mal gesagt – ein israelischer Historiker um faktenbasierte Informationen (die, ei der daus, übereinstimt mit dem was AI und andere, anderweitig hoch im Kurs stehende westliche NGO’s sagen, die allerdings vor dem Begriff Genozid inzwischen nicht mehr zurückschrecken) und Sie treten das alles unbesehen, sprich argumentfrei, in die Tonne, weil… da wieder die allmächtige Hamas-Propaganda am Werk sei. Nur Gott allein – wenn es ihn denn gäbe – kann wissen, wie das diese Teufelsassas es hinbekommen, einen israelischen Historiker dazu zu bringen, für sie zu lügen. Wie diese Hamas, die seit über einem Jahr mit allen Mitteln zusammengeschossen wird, es hinkriegt, den israelischen Staat gleichsam übertrumpfend ihr propagandistisches Gift in alle möglichen, darunter auch viele Hirne israelischer Intellektueller zu träufeln. Fürwahr – ein Meisterstück.
Geht es um die Ukraine, ist es Ihnen problemlos möglich, hinter staatlich geförderte Narrative zu kommen, die Russenfresserei als solche wahrzunehmen (ohne Russland zu glorifizieren), geht es um Israel agieren Sie wie ein sehender Blinder und verteidigen blanken Faschismus. Das liest man und ist ratlos, denkt an Schizophrenie, auch wenn man nicht pathologisieren will. Aber das ist noch die günstigste Interpretation dieser kognitiven Dissonanz.
Artur C. schreibt :
“Warnhinweis: der Artikel könnte ihr festgefügtes Weltbild ins Wanken bringen.”
Was denken Sie eigentlich von “uns” ?, dass wir es garnicht erwarten können neue Horror-Nachrichten aus Gaza zu bekommen, nur damit wir Israel immer wieder “einen ans Zeug flicken” können ?
Ich für meinen Teil wäre enorm erleichtert wenn sich heraustellen würde, das die Berichte über massenhafte zvile Opfer in Gaza nur Hamas-Proaganda sind, denn wir Deutschen sitzen mit Israel in einem Boot, siehe :
https://www.imi-online.de/2024/01/17/israel-deutsche-panzermunition/
https://www.n-tv.de/politik/Deutschland-liefert-Israel-wohl-Panzermunition-article24667056.html
https://bip-jetzt.de/2024/09/17/bip-aktuell-318-frachter-kathrin-mit-sprengstoff-auf-dem-weg-nach-israel/
Wenn Israel tatsächlich Kriegsverbrechen begeht, dann sind wir Deutschen mitschuldig !
Machen Sie sich über diese vermeitnliche Mitschuld keine Gedanken ?
Artur_C @
Also, dass wir hier in dieser BRD mit Hamas-Propaganda “berieselt werden”, ist mir bisher nicht aufgefallen. Es rieselt doch wohl eher Pro-Israel-Propaganda. Ich weiß nicht, in welcher Traumwelt Sie leben.
Das Militär erweist sich als eine Art “Wiedergutmachung” welche die kollektive narzisstische Kränkung, die den Israelis am 7. Oktober widerfahren ist, ZAHAL hat extra dafür Plünderungs Zonen eingerichtet : https://www.telepolis.de/features/Humanitaere-Hilfe-fuer-Gaza-Israels-unfreiwillige-Gestaendnisse-10215683.html
“Dass die allermeisten israelischen BürgerInnen das Ausmaß und die Intensität der militärischen Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu Gesicht bekamen, dafür sorgten die israelischen Medien gleich nach Ausbruch des Krieges. Dabei mussten sie gar nicht erst “von oben” gleichgeschaltet werden, sondern sie übten sich eigenständig in “loyaler” Selbstzensur.”
Diese Zensur von oben existiert aber obendrein auch noch! Israel ist meines Wissens das einzige Land aus dem westlichen, sogenannten “demokratischen” Spektrum, in dem in jeder größeren Redaktion ein Militärzensor Dienst tut. Ganz offiziell! Seine Aufgabe ist es, sämtliche Veröffentlichungen zu filtern, und so jede Information zu verhindern, die den IDF Schaden zufügen könnte. Dazu gehören neben dem Verhindern strategischer Informationen, die es dem Gegner ermöglichen könnten, zu reagieren (offizielle Rechtfertigung dieser Zensur), natürlich auch sämtliche Nachrichten, die die IDF kritisieren. Diesem offiziellen Zensurmechanismus hat sich die schreibende Zunft in Israel natürlich im Laufe der Jahrzehnte angepaßt, und schreibt von sich aus nur noch “gutes” über die israelische Armee. Auch so kam die Legende von der “moralischsten Armee der Welt” zustande.
Und auch wenn diese Tatsache an sich offen bekannt ist, kommt es keinem der von israelischen Medien abschreibenden “Qualitätsjournalisten” in Deutschland in den Sinn, daß das natürlich eine Auswirkung auf die Meldungen hat. Im Gegenteil! Nur bei Meldungen, die sich auf Informationen direkt aus Gaza beziehen, wird immer wieder dieser Disclaimer angehängt, wonach sich “diese Informationen nicht unabhängig überprüfen lassen”.
Also ja, die Meldungen aus Gaza sind möglicherweise politisch gefärbt und im eigenen Sinne manipuliert. Wie in jedem Krieg. Ob im Einzelfall, und wie stark, das ist die Frage. Etwa ob angesichts des tatsächlichen Vorgehens der IDF gegen Zivilisten, Infrastruktur, Krankenhäuser etc. nicht auch die Wahrheit schlimm genug ist.
Bei Israel aber ist es Gewissheit, daß alle Nachrichten zensiert sind! Aber man tut so, als wären sie zuverlässig!
Merke: solange ein Regime im After des Westens und seiner korrupten “Eliten” steckt, ist es “demokratisch”, wenn nicht, ist es böse und faschistisch (kommunistisch ist etwas aus der Mode gekommen). Es ist halt ein Unterschied, ob “die Guten” oder “die Bösen” morden. Wenn die Presse derart zensiert wird, ist schwerlich von “Demokratie” zu sprechen. Ob Artur_C das versteht??
Hier mal ein Interview des Spiegel mit der Chef-Zensorin Israels aus dem Jahr 2010. Trotz der Scheinkritik sehr erhellend was die Dame da von sich gibt! Keinerlei Unrechtsbewußtsein!
https://www.spiegel.de/politik/ausland/pressefreiheit-so-funktioniert-israels-zensurmaschine-a-690410.html
SPIEGEL ONLINE: Es gibt unter israelischen Journalisten sogar so etwas wie vorauseilenden Gehorsam: Manchmal legen sie bestimmte Informationen der Zensur gar nicht erst vor, weil sie selbst meinen, dass eine Veröffentlichung der staatlichen Sicherheit schadet. Im Fall des in Dubai getöteten Hamas-Waffenhändlers Mahmud al-Mabhuh zum Beispiel wissen israelische Journalisten viel mehr als sie veröffentlicht haben.
Vaknin-Gil: Ohne auf den konkreten Fall einzugehen: Sie beschreiben das, was ich den israelischen Konsens nenne. Ich halte die israelischen Journalisten für sehr verantwortungsvoll. Manche von ihnen achten sogar mehr auf Sicherheitsbelange als wir in der Zensurbehörde.
Die “Schere im Kopf” der israelischen Journalisten als “israelischer Konsens” verniedlicht. Und schön auf dem Punkt gebracht:
Die beste Abschreckung aber ist immer noch die Tatsache, dass die israelischen Medien das Image fürchten, sie würden die Zensur umgehen.
👍. Diesen “Konsens” kann man mittlerweile auch bei uns jeden Tag sehen und sogar selbst erleben – wenn man “nicht dazu gehört”…
Richtig!
Und diese Zensur bzw. Selbstzensur mit der daraus resultierenden “Lückenpresse” ist in der Wirkung weitaus schlimmer als die “Lügenpresse”.
Lügen kann ich begegnen! Ich kann sie hernehmen und widerlegen. Oft genug bleibt dann im öffentlichen Bewußtsein dennoch die Lüge bestehen, weil über die Widerlegung nicht berichtet wird. Aber wenn über einen bestimmten Sachverhalt, ein Ereignis von vornherein gar nicht erst berichtet wird, dann hat das Ereignis aus Sicht der großen Mehrheit der Menschen gar nicht stattgefunden! Und sollte dennoch aus einem alternativen Medium darüber berichtet werden, kann man dies um so leichter als “Fake, Desinformation und Propaganda” diffamieren, weil im Hinterkopf der meisten Konsumenten eben immer noch dieser Mechanismus existiert: “Wenn das stimmen würde, hätten “die Medien” doch darüber berichtet!”
Beispiel Baerbocks Statement “egal, was meine deutschen Wähler denken”. Alle Medien hatten darüber berichtet, daß sie auf dieser Diskussion in Prag war! Aber dieses verräterische antidemokratische Statement wurde unterschlagen! Und als dann im Netz die Videos davon auftauchten, wurde auch nur über die Stellungnahme des Chefpropagandisten des AA berichtet, daß das “eine russische Desinformationskampagne” sei. Es war wirklich passiert! Sie hat das gesagt! Wörtlich! Aber es hat (fast) keiner mitbekommen! Es sind schon Minister wegen weniger zurückgetreten. Aber wenn es nicht passiert ist….
Harold Pinter in seiner Rede zum Literatur – Nobelpreis: Nichts ist passiert. Auch nicht während es passierte .
“Bei Israel aber ist es Gewissheit, daß alle Nachrichten zensiert sind! ”
Ich weiß nicht, wie Haaretz es schafft, das zu veröffentlichen, was man nirgends sonst in der israelischen Presse lesen kann. Man KANN sich also informieren, wenn man will.
Schon früher ist Israel nicht sonderlich zimperlich vorgegangen, hat sich nicht um Völkerrecht oder die zahlreichen UN Resolutionen gekümmert.
Mit den Ereignissen vom 7.10 aber hat Israel einen Übergang gemacht. Dass es überhaupt noch Gegenwehr gegen die Besatzung des Gazastreifens gibt, ist angesichts der zahlreichen Toten vom 7.10 nicht länger hinnehmbar (auch, wenn die z.T. auf das Konto der IDF gehen). Dass es überhaupt noch Feinde Israels gibt und die auch über militärische Mittel verfügen, gehört geändert, auch wenn Israels Existenz nicht durch gelegentliche Angriffe von Hamas und andere Gruppierungen gefährdet ist.
Die Sicherheitsdoktrin Israels wird nicht länger als die absolute militärische Überlegenheit in der Region gefasst. Feinde in Schach zu halten, mit überlegener Gewalt abzustrafen ist nicht länger hinreichend um die Sicherheit Israels zu gewährleisten. Der feindliche Staatswille, verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes in den Palästinensern muss eliminiert werden. Diese neue Staatsräson wird allgemein geteilt, uneinig ist man sich lediglich darin, wie weit man bei der Vernichtung des Feindes gehen sollte.
Israel will und wird den nahen Osten “umgestalten”. Ausgemachte Feinde müssen entwaffnet besser noch vernichtet werden. Kollateralschäden interessieren nicht. Ebenso wenig das Völkerrecht, Staatsgrenzen etc.. Angestrebt ist eine endgültige Lösung des Sicherheitsproblems. Insofern ist es kein Wunder, wenn es zu Kriegsverbrechen kommt – der Kriegszweck geht ja auf Vernichtung.
Ist Israel pathologisch gezwungen, das zu wiederholen, was den Juden vor gut 80 Jahren widerfuhr? Nichts anderes ist es, wenn man von “Vernichtung” spricht.
Was eine Tätersprache…
Ich bin gezwungen, also Opfer einer Gewalt, Sie zu erschießen.
ICH armes Opfer, während der Blutstrahl aus ihrer Schläfe spritzt.
Im Ernst: GEHT’S NOCH, Deutscher???
Hä??🤔
mit anderen Worten, Israel will den Nahen Osten so umgestalten und ihn so beherrschen, dass es jederzeit mit Bomben und Raketen zeigen kann, wer “HERR im Hause” ist.
Nur der Iran ist noch aufmüpfig, ob die USA
dem Drängen Israels nachgeben wird, wird sich zeigen.
Ich denke, beim Iran ist definitiv Schluss. Da werden Russland und China schon aus rein ökonomischen Gründen einen Riegel vor schieben und den Ami-Wurmfortsätzen in Tel Aviv auf ihre blutigen Pfoten schlagen.
“Man war auf Rache und Vergeltung aus. Und die Medien haben dazu ihren gewichtigen Beitrag geleistet, mithin ihren essentiellen Auftrag als Institution der demokratischen Meinungsbildung von Grund auf verraten. Was man nicht weiß, macht einen bekanntlich nicht heiß.”
Hier in Deutschland ist die Situation nicht wesentlich verschieden, wobei wir nicht einmal eine Haaretz und keinen Dr. Lee Mordechai haben. Wir müssen uns aus US und israelischen Quellen informieren, denn arabisch spricht kaum jemand, um Kritisches zu erfahren.
Ich frage mich heute oft, wie es kam, dass die Welt während des 2.Weltkrieges den Holocaust so gar nicht bemerkt hat. Danach hat man die deutschen Zivilisten so behandelt, als hätten sie von Anfang an alles gewusst. Zusammen reimen konnten sie sich die Geschehnisse im Osten und dies gilt auch für die damalige Welt. Offiziell wurde die Untaten aber erst später.
Heute aber, wo Handy-Filme und Internet existieren, wissen wir alle oder können wir wissen, was dort passiert und unsere Medien und Politiker üben sich in aktiver Ignoranz. Wir liefern sogar Waffen und unsere Medien bewähren sich im Kampf gegen diejenigen, die die israelische Regierung und ihr Militär kritisieren. Frohe Weihnachten!
“Wir müssen uns aus US und israelischen Quellen informieren, denn arabisch spricht kaum jemand, um Kritisches zu erfahren.”
Es gibt jede Menge englischsprachige Quellen aus dem Nahen Osten (auch Haaretz), die man sich auch ohne Sprachkenntnisse mühelos übersetzen lassen kann.
Und natürlich gibt es auch deutsche Medien, die realistisch über die Vorgänge in Gaza und Westjordanland berichten. Es gibt hierzulande überhaupt keine akzeptable Erklärung wie “konnte ich ja nicht wissen”. Natürlich weiß man nur, was man wissen will; und dann findet sich auch ein gangbarer Weg.
die Deutschen wussten mehrheitlich wenigstens punktuell gut Bescheid über die Gräueltaten, die von Armee, Polizeihilfstruppen, SS, Waffen-SS und all den netten Helferlein begangen wurden. eine beliebte Phrase aus dem Volksmund nach dem Krieg: “… bis zur Vergasung … .”
Der von dir vermutete Zusammenhang besteht offenbar nur peripher, denn die Redewendung ist älter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bis_zur_Vergasung
wer von uns von den Gräueltaten nichts wusste, hatte beschlossen, es nicht zu wissen … War es in Deutschland der 1940er nicht genau so ? ist es womöglich immer so ? Wer wissen will, was in der Ukraine passiert, kann das wissen. Wer es nicht wissen will, steckt den Kopf in den Sand
Die Gemeinsamkeit besteht in der Tat darin, dass die Mehrheit es lieber gar nicht wissen wollte/will.
Aber es gibt schon einen Unterschied zu den 1940ern (und 30ern). Damals konnte man wissen, dass etwas vor sich geht, das nicht in Ordnung ist, aber die Masse kannte keine Details, hatte auch keine Möglichkeit, die zu erfahren.
Heutzutage hat jeder die Möglichkeit viel genauer als damals zu wissen was vor sich geht.
Erst wenn der Statt Israel völlig aus dieser Region getilgt ist, ™1974 kann es überhaupt erst Frieden geben.
Werden Sie nicht irgendwann mal müde, ständig diesen Blödsinn zu wiederholen?
Gilles-de-la-Tourette! Da kanner nix für.
Na mittlerweile soll es halbwegs behandelbar sein… Heilbar ist es jedenfalls nicht.
Ich habe doch Recht, könnt ihr erzählen was ihr wollt.
immerhin schon seit 50 Jahren, und es wird immer schlimmer!
Dabei kann ich die Palästinenser nicht einmal leiden.
Deswegen trug ich damals auch keine Kufiya.
Trotzdem machen die Israelis nur Probleme, entweder beim Entmieten in Ffm, oder als AIPAC in den USA.
Überall wo die auftauchen machen die Ärger.
Denen einen eigenen Staat und auch noch Atomuboote zu geben war einer der größten Fehler der Menschheit.
Rothschild und Rockefeller lassen grüßen…ihr werdet sehen ich werde Recht behalten.
Glaube sie ernsthaft, das es mit den Israelis im Nahen Osten nochmal Frieden gibt…hm?
Nicht alle Deutschen sind bekloppt, und nicht alle Israelis.
Du solltest deine Medikamente nehmen.
“Denn sie wissen nicht, was sie tun” kommentierte dereinst ein Jude seine eigene Hinrichtung.
Was vor meiner Zeit war, interessiert mich weniger, ich analysiere aufgrund meiner eigenen Erfahrungen.
Und da ist es eindeutig.
Die Juden haben seit der Gründung Israels, 1948, nicht das geringste Interesse gezeigt, mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben, also muss der Staat Israel zerschlagen werden.
axum zitiert :
“Denn sie wissen nicht, was sie tun”
Für einen Teil der IDF-Soldaten trifft das sicherlich zu.
In folgendem – sehr hörenswerten – Interview :
https://www.youtube.com/watch?v=4GOg2umoeAI
vertritt Prof. M. Wolfsohn die These, das Traumata vererblich sein können, und dass folglich auch junge Juden vom Holocaust traumatisiert sein können, obwohl sie selbst diesen nicht erleiden mussten.
Wenn diese These tatsächlich zutreffen sollte, dann begeht eine bis dato unbekannte Anzahl von IDF-Soldaten solche Taten :
https://www.sicht-vom-hochblauen.de/keine-zivilisten-jeder-ist-ein-terrorist-idf-soldaten-enthuellen-willkuerliche-toetungen-und-zuegellose-gesetzlosigkeit-in-gazas-netzarim-korridor/
im Zustand einer schweren Traumatisierung.
Ich befürchte Netanjahu ist sich nicht im geringsten darüber im Klaren, was er letztlich auch seinem eigenen Volk mit seinem gnadenlosen Rachefeldzug antut !
Es ist zu befürchten, dass Massen von IDF-Soldaten, sobald sie aus dem akuten Kriegsgeschehen raus und etwas “zur Ruhe” gekommen sind, an dem, was sie getan haben, kaputtgehen.
Schauen Sie sich den Film “Waltz with Bashir” an; der Macher dieses Films litt noch Jahre nach dem Libanon-Krieg daran, dass er “nur” Leuchtraketen gestartet hat, die es den Christlichen Milizen ermöglichten, in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatilla auch Nachts weiter zu morden.
Dass sich noch jemand zu den politisch-militärischen Geflogenheiten der israelischen Führungselite unter Bibi, dem Bären äußert, ist schon deshalb eine Seltenheit, weil es sich ausgesprochen schwierig gestaltet, mitten im US-subventionierten Bombenhagel nutzlose Statements ins Nirvana zu schicken. Da gräbst du dir unter den vielen Kinderleichen besser einen möglichst sicheren Unterstand. Vielleicht hat ja wenigstens ein Golem ein Einsehen an diesem Ausmaß der Gewalteskalation. Auch Bibi könnte ablassen vom Massenmord, tut es aber nicht.
Diese antisemitischen Zionisten gehören nach Den Haag vor Gericht gestellt.
Die missbrauchen die Opfer der Shoa, um einen weiteren Völkermord zu begehen. Viel widerlicher geht es nicht mehr…
Lieber Verfassungsschutz: *ZENSIERT*
Mit jetzt fast 99 Lebensjahren kann ich vergleichen: Wir “normalen” Deutschen wussten nicht, was den Juden durch die “Endlösung”wirklich geschah. Ermordet wurden sie im besetzten Polen, nicht im Reichsgebiet. Strengste Geheimhaltung! Auch, und dies ist der Unterschied zu heute. Prof. Mordechai, Haaretz und Zuckermann äussern sich frei. Wer aber 1943 sein Wissen preisgab und zum Widerstand aufforderte, wurde wegen “Wehrkraftzersetzung” und “Hochverrat” umgebracht, wie die Geschwister Scholl und ihre Mitverschwörer in München. Selbst die Kriegsverbrecher Smotrich und Ben Gvir im israelischen Kabinett werden es nicht wagen, volle Zensur in Israel einzuführen, weil damit der letzte Rest von “einziger Demokratie in Nahost” beseitigt wäre. Und dies würde selbst die USA unter Trump nicht zulassen.