Der Bürger darf und soll klagen: Eine freie Presse hilft ihm, seine persönliche Bilanz mit den nationalen Notwendigkeiten in Übereinstimmung zu bringen.
In der Silvesterausgabe hat Bild am Sonntag die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA veröffentlicht. In der wurde nach den dringendsten Probleme der Bürger gefragt, die dann – entsprechend der Häufigkeit der Nennung – in eine Rangfolge gebracht wurden. Das Blatt für die Massen bereitet natürlich alles so auf, dass kein Unterschied zwischen den Gründen des einfachen Volks für seine Sorgen und der Sicht der verantwortungsvollen Redaktion auf die nationale Notlagen entsteht. Das ist man sich als Vierte Gewalt im Staate schuldig!
Die Ergebnisse sind wenig überraschend, die Liste der Probleme steht jeden Tag in Bild. Die Zeitung fragt jedoch nicht nach den Ursachen, sondern hat nur eins im Auge, nämlich den Auftrag an die Zuständigen. Für die Abstellung der Übel ist eben nur einer verantwortlich: die Regierung. Ist das so selbstverständlich? Dazu einige Anmerkungen.
Platz 1: Die Bekämpfung der Inflation
Die Zeitung listet die Inflationsraten von fast 8 und 6 Prozent in den letzten Jahren auf und möchte beruhigen: „Zuletzt (im November) waren es nur noch 3,2 Prozent.“ Eine seltsame Beruhigungspille. Schließlich gehen die Preise nicht zurück, sondern steigen weiter und die 3,2 Prozent werden ja noch auf die vorherigen Preissteigerungen drauf gerechnet. Damit werden die Löhne und Gehälter weiter entwertet und die Bürger müssen sich ihr schwindendes Einkommen stärker einteilen.
Ursache ist der Tatbestand, dass alles in diesem Lande Mittel fürs Geschäft ist, das Private auf ihre Rechnung machen. Es geht nicht um die Versorgung der Bürger mit dem, was sie zum Leben brauchen, die Lebensmittel sind für ihre Produzenten und Händler vielmehr Mittel, um aus ihrem eingesetzten Geld mehr Geld zu machen. Die Abhängigkeit derer, die nicht über ihre Lebensmittel verfügen, sondern diese von ihrem Lohn oder Gehalt kaufen müssen, nutzen Produzenten und Händler für sich aus, um ihr Vermögen wachsen zu lassen.
In der Gewinnrechnung von Unternehmen tauchen Löhne und Gehälter als Kosten auf, die es zu begrenzen gilt. Deshalb haben die einen systemgemäß den Vorteil und die anderen die Not. Die Sorge um die Inflation – die ja die betrifft, die ihre Kosten nicht einfach auf andere abwälzen können – zeigt, dass viele Menschen sich dieses Wirtschaftssystem eigentlich nicht leisten können, auch wenn sie es müssen. Steigen die Kosten an der einen Stelle, muss an anderer Stelle gespart werden. Und die Grenzen für diese Kalkulation werden mit der Inflation immer enger.
Platz 2: Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
„Landesweit fehlen 700 000 Wohnungen, eine bezahlbare Unterkunft zu finden ist vielerorts fast unmöglich … Die Regierung versprach 400 000 neue Wohnungen pro Jahr, 2023 waren es gerade mal 270 000, Tendenz fallend.“ Wenn man Bild folgt, könnte man glatt meinen, wir würden in einer Planwirtschaft leben, in der die Regierung die Zahl der Wohnungen in Auftrag gibt. Ist nicht bei uns die Privatinitiative das A und O des wirtschaftlichen Lebens?
Wenn die Bürger bezahlbaren Wohnraum anmahnen, dann zeigt dies ein weiteres Mal, dass Löhne und Gehälter zum Leben nicht reichen und dass Wohnen zum Problemfall wird. Schließlich ist auch das Wohnen Mittel fürs Geschäft – und die Besitzer von Grund und Boden und von Häusern und Mietwohnungen nutzen ihre Macht, um diejenigen, die auf die Nutzung von Flächen oder Wohnraum angewiesen sind, entsprechend zu rupfen. Boden ist nicht beliebig vermehrbar, so kann das Monopol über die Verfügung von Grund und Boden, das staatlich garantiert wird, ausgenutzt werden, um entsprechende Preise zu verlangen. Und da steht das Bedürfnis zu wohnen in Konkurrenz zur Nutzung von Grund und Boden für Geschäfte oder Produktion. Das treibt die Preise und sichert auch langfristig Renditen.
Platz 3: Sicherung der Rente
„Die Deutschen sorgen sich um ihre Rente – bald gehen Millionen Babyboomer in den Ruhestand. Folge: Haben 1962 sechs Erwerbstätige einen Rentner finanziert, sind es 2030 nur noch 1,5. Geht das gut?“ Geht gar nicht, soll jeder denken, d. h. sich in die Rolle eines Kassenwarts versetzen und davon Abstand nehmen, was es für ihn bedeutet: Senkung der Renten. Die Anstrengung eines ganzen Arbeitslebens reicht offenbar nicht für einen Ruhestand. Selber Gelder fürs Alter zurückzulegen, dafür reichen normale Löhne und Gehälter ebenfalls nicht. Da aber die Bürger gebraucht werden, muss auch ihre Existenz gesichert werden. Also hat der Staat die Bürger verpflichtet, einen Teil ihres Lohns oder Gehalts zwangsweise zu sparen.
Auch die Unternehmen sollen sich an den Kosten beteiligen. Ihr Beitrag geht in die Kostenrechnung für Löhne und Gehälter ein; und dieser Posten wird dann verausgabt, wenn er sich lohnt, also Gewinn verspricht. Für Arbeitnehmer ist der Beitrag zur Sozialversicherung ein Teil des Lohns, den sie gar nicht erst zu Gesicht bekommen, allenfalls auf dem Lohnzettel sehen. Weil diese Lohnbestandteile – wie der Lohn überhaupt – den Vorschuss erhöhen, den Unternehmen tätigen müssen, um einen Gewinn zu erzielen, belastet der Vorschuss die Rendite, hat also gering auszufallen.
Der Staat hat zudem die so eingesammelten Gelder dafür eingesetzt, um die aktuellen Renten zu bezahlen, schließlich haben die großen Kriege auch die angesparten Gelder der Rentenversicherung dahinschwinden lassen. Deshalb müssen nun die aktiven Arbeitnehmer für den Ruhestand der Alten aufkommen und seitdem wird die Mär von den schwindenden Einkommen der Rentenversicherung in den Medien gehandelt.
Da macht es auch gar nichts, dass zur gleichen Zeit Rekordzahlen bei den Beschäftigten gemeldet werden. Die dementieren eigentlich, dass die Einzahlungen in die Rentenversicherung von der Anzahl der Geborenen abhängig sind. Und es werden auch nicht immer alle Menschen eines Jahrgangs beschäftigt, wie die Arbeitslosenzahlen dokumentieren. Trotz zurückgehender Zahlen an deutschen Arbeitnehmern beschäftigt die Wirtschaft Rekordzahlen an Arbeitnehmern, weil nicht nur Waren, sondern auch Menschen importiert werden, wenn sich deren Anwendung lohnt.
Dass dennoch immer wieder die Geburtszahlen bemüht werden, um die Notlage der Rentenversicherung zu schildern, liegt daran, dass die Abzüge von den Löhnen für die Versorgung der Alten nie reichen und auch der Staat mit seinen Steuermitteln die Rentenversicherung bezuschusst. Diese Belastung möchten die Politiker gerne loswerden – und deren Sorgen nehmen sich verantwortungsvolle Schreiberlinge immer zu Herzen.
Platz 4: Steuerung von Migration
„Grund für die Sorge: 304 581 Erstanträge auf Asyl wurden bis November 2023 gestellt. 114 583 mehr als im Vorjahreszeitraum.“ Die Zahlen sollen offenbar für sich sprechen. Dabei kann keiner sagen, wie viele es denn sein dürfen. Und fehlen Deutschland nicht jede Menge Arbeits- sprich Fachkräfte? Das Thema Migration wird eben von Medien wie Politikern seit Jahren hochgekocht und damit die Vorstellung gepflegt, dass die Armutsflüchtlinge aus aller Welt auch ein Problem für die Bürger darstellen müssten. Doch dass deutsche Bürger sich ihr Geld einteilen müssen, ist keine Folge von Immigration, sondern marktwirtschaftlicher Alltag.
Und wenn bestimmte Straßen und Viertel unsicher sind, weil ein Teil der Bevölkerung – ob mit deutschem oder anderem Pass – verroht und verwahrlost, dann ist das kein Problem, das erst durch Ausländer ins Land gebracht worden wäre. Wenn viele Migranten aus Afrika, Asien oder dem Süden Amerikas Europa und die USA bestürmen, dann zeigen sich darin die Erfolge der regelbasierten Weltpolitik des Westens, die weite Teile dieser Kontinente durch den Einbezug in die kapitalistische Wirtschaftsweise ruiniert hat. Menschen werden vertrieben von ihren Ackerflächen oder Wohnungen, weil dort Rohstoffe abgebaut werden, Plantagen für Blumen oder Früchte für die Metropolen des Kapitalismus angebaut werden sollen. Kleinproduzenten werden durch die Erfolge europäischer oder amerikanischer Agrarindustrie ruiniert.
Und die Kleidersammlungen aus den hiesigen Altkleidercontainern beliefern auch noch im letzten Urwaldwinkel die Billigkonkurrenz, die den dortigen Produzenten zu schaffen macht. Die kapitalistische Wirtschaftsweise produziert eben Massenelend, das dann auf dem Globus hin und her geschoben wird. Das wird zwar gerne exklusiv der Entstehungszeit dieser Wirtschaftsweise zugeschrieben, nämlich dem legendären Manchesterkapitalismus. Doch dieses Elend ist nie verschwunden – es zeigt sich heute nicht nur in Form der Flüchtlingsströme und Elendsregionen, von denen „wir“ uns abgrenzen, sondern auch in den Schlangen vor Tafeln und Kleiderkammern hierzulande.
Platz 5: Sicherung der Energieversorgung
„Das war DAS Thema des letzten Winters: Der drohende Energieengpass wegen des Wegfalls der russischen Gaslieferungen. Inzwischen hat sich die Lage deutlich entspannt… Dennoch will die Regierung aus Atom UND Kohle aussteigen, während Windräder fehlen.“ Die Energieversorgung ist zwar nicht unsicher, viel banaler: Energie ist teuer. Der Grund dafür ist auch kein Geheimnis, wird allerdings durch eine sehr einseitige Schuldzuweisung ziemlich verfremdet:
Deutschland wollte Russland durch den Boykott bei Gas und Öl treffen, Russland konterte und will Deutschland als Unterstützer im Ukraine-Krieg durch den Lieferstopp von billigem Gas und Öl wirtschaftlich schaden. Diesen Wirtschaftskrieg haben die Produzenten wie Händler jeder Form von Energie für sich ausgenutzt, um die Preise zu erhöhen. Das trifft die Bürger beim Heizen, beim Strompreis, an der Tankstelle und beim Einkauf. Ihr Einkommen erweist sich wieder einmal als zu schmal, um die hohen Gewinnansprüche der Energieunternehmen zu befriedigen.
Viele Händler haben zudem die Gelegenheit genutzt, sich ebenfalls mit ihren Preisen – unter Verweis auf die erhöhten (oder sich demnächst erhöhenden) Kosten – beim Kunden schadlos zu halten. Bild hat hingegen einen eindeutigen Schuldigen ausgemacht: die Ampelregierung, die nach dem Atomausstieg auch den Kohleausstieg plant. Unterstellt ist dabei, dass dadurch die Energiepreise hoch bleiben – und das nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Industrie, was die Zeitung fürs einfache Volk gar nicht leiden kann.
Platz 6: Bekämpfung des Pflegenotstands
„Deutschland wird älter und älter! 2036 werden in Deutschland vier Millionen über 67jährige mehr leben als heute. Die Schattenseite des langen Lebens: Der Pflegebedarf steigt dramatisch. Bis 2025 brauchen wir 58 000 Pflegekräfte mehr. Woher ist unklar.“ Bild setzt Deutschland umstandslos gleich mit seinen Bewohnern. Mehr alte Menschen bedeutet einen höheren Pflegebedarf, wenn sie im Alter gebrechlich sind. Wer ist da gefordert? Die Familie! Denn bei der Pflege der Alten hat der Staat sich immer schon auf sie als kostenlose Pflegeeinrichtung verlassen.
Da sie aber zunehmend ihre Auflösung erfährt – beide Partner müssen z. B. arbeiten, weil sonst der Lohn nicht reicht, und auch die erwachsenen Kinder werden durch Lohnarbeit beansprucht –, ist diese Form der Pflege zunehmend in Frage gestellt. Ganz aus der Pflicht will der Staat die Familie dennoch nicht entlassen und hat die Pflegeversicherung als Teilkasko-Versicherung eingeführt – bezahlbar von den Betroffenen selbst. Nur ein Teil der Pflegekosten soll durch diese Versicherung abgedeckt werden, den Rest sollen die Betroffenen selber oder ihre Angehörigen erbringen.
Bezahlt werden durch die Pflegeversicherung die Leistungen, die ein Pflegedienst erbringt, oder mit einer Anerkennungsgebühr die pflegenden Angehörigen. Mit der Einrichtung der Pflegeversicherung hat der Staat einen Markt für Pflegedienste eröffnet, die um ihre Kundschaft konkurrieren – mit billigen Löhnen für die Pflegenden und hohen Preisen für die Kunden. Das hat den Pflegeberuf nicht unbedingt attraktiv gemacht, bei dem die Pflegenden mit ihren Kleinwagen ständig durch die Straßen hetzen, um für wenig Geld den Zeitvorgaben ihrer Arbeitgeber gerecht zu werden. Deshalb finden sich auch nicht in ausreichendem Umfang Menschen, die diesen miesen Job machen wollen – und auch die, die ein Herz für die Alten haben, schmeißen irgendwann das Handtuch.
Platz 7: Wirtschaftswachstum ankurbeln
„2023 war ein mieses Jahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Während alle anderen Industrienationen zulegten, schrumpfte die deutsche Wirtschaft. Besonders die energieintensiven Industrien (Chemie, Zement) kämpfen, auch die Autoindustrie strauchelt.“ Wenn die Bürger sich um das Wachstum der Wirtschaft und den Kapitalstandort Deutschland sorgen sollen – wobei die Wirtschaft ja nicht ihnen gehört und deren Wachstum nicht mit dem Wachstum ihres Geldbeutels zusammenfällt –, dann ist das einerseits irre. Andererseits total nachvollziehbar, denn ihre Existenz ist vom Gelingen des Wachstums abhängig gemacht.
Sie bekommen nämlich nur ein Einkommen, wenn sie für den Erfolg eines Unternehmens oder des Staates gebraucht werden. Diese Abhängigkeit vom Ertrag der anderen Seite macht ihre Existenz prinzipiell unsicher. Aus der Abhängigkeit heraus sorgen sie sich um den wirtschaftlichen Erfolg nicht nur des Unternehmens, das sie beschäftigt, sondern gleich der ganzen Wirtschaft. Irre ist diese Anteilnahme am Erfolg der deutschen Wirtschaft deshalb, weil die Beschäftigten in der Erfolgsrechnung der Unternehmen als Kostenfaktor auftauchen, der immer als bedenkliche, d. h. zu senkende Größe gehandelt wird. Das führt zu regelmäßigen Rationalisierungsmaßnahmen mit Kostensenkungsprogrammen durch Entlassungen, Leistungssteigerungen oder Lohnsenkungen. Letztere werden auch dadurch bewirkt – siehe oben: Problem Nr. 1! –, dass Kostensteigerungen der Lebenshaltung nicht ausgeglichen werden.
Platz 8: Ausstattung der Schulen verbessern
„Peinlich: Bei der Pisa-Studie schnitten deutsche Schüler so schlecht ab, wie nie. Kein Wunder: Deutschland fehlen 12 000 Lehrer, jedes Bundesland kocht sein eigenes Schulsüppchen.“ Für Bild sind Kinder umstandslos Mittel in der Konkurrenz von Staaten, weswegen das Abschneiden deutscher Schüler – nicht für sich genommen, sondern: – im internationalen Vergleich peinlich ist.
Die Sorge der Eltern gilt in der Regel aber dem Fortkommen ihrer Kinder. Schulabschlüsse entscheiden mit darüber, auf welcher Stufe in der Hierarchie der Berufe Kinder landen. In der Schule werden die Kinder nicht einfach unterrichtet, sondern beim Lernen in Bezug auf die Schnelligkeit des Begreifens untereinander verglichen. Es findet eine Lernkonkurrenz statt, durch die der Staat die Verteilung des nachwachsenden Menschenmaterials auf die verschiedenen Berufsebenen regeln will. Ein erfolgreicher Abschluss ist allerdings keine Garantie für irgendetwas. Es kommt vielmehr stets darauf an, ob der jeweilige Abschluss dann auch von einem Arbeitgeber genutzt wird. So münden von Zeit zu Zeit Schulabsolventen gleich in die Jugendarbeitslosigkeit oder – trotz höherer Qualifikation – in die Akademikerarbeitslosigkeit.
Obwohl die Konkurrenz um Abschlüsse immer Gewinner und Verlierer hervorbringt und auch die Gewinner damit keine Garantie auf einen Lebensunterhalt haben, sorgen sich Eltern zu allen Zeiten um die Zukunft ihrer Kinder und machen den Erfolg ihrer Kinder von der Qualität der Schule abhängig. Mit dem Effekt, dass es auch eine Konkurrenz der Bildungseinrichtungen gibt, die verantwortungsbewusste Eltern im Blick haben müssen. Ganz so, als ob die Versorgung der Schüler mit Tablets, die Ausstattung der Unterrichtsräume und die Zahl der Lehrer ihren Kindern das Leben leichter machen könnten. In der ständigen Sorge der Eltern um die Zukunft der Kinder zeigt sich dagegen ganz banal das, wodurch die Zukunftsaussichten bestimmt sind: durch die Existenzunsicherheit im kapitalistischen Alltag.
Platz 9: Kampf gegen Extremismus und Terrorismus
„In Deutschland steigen die Zahlen von antisemitischen Übergriffen, rechtsextremistischen Straftaten, islamistischer Gewalt. Viele sind beunruhigt.“ Zu Silvester hatten die Terrorwarnungen der Politiker und Medien wieder Hochkonjunktur. Viele Bürger mögen auch noch die Bilder vom früheren Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin vor Augen haben. Zwar wird hier vieles aufgebauscht (auch einiges, was die Mitwirkung von Geheimdiensten betrifft, im Dunkeln gelassen), aber erfunden sind diese Sicherheitsprobleme nicht.
Mit ihrer Politik schaffen sich die politisch Verantwortlichen nämlich im In- und Ausland Gegner, die auch die hiesigen Bürger als Mitmacher oder Unterstützer der praktizierten Politik zum Ziel von Angriffen machen. Und so werden sie, ob sie wollen oder nicht, für ihre Herrschaft in Haftung genommen. Dass sie sich dennoch um deren Funktionieren sorgen und ihr ein „Weiter so!“ wünschen, hängt nicht zuletzt davon ab, dass sie in ihrem Alltag auf die staatlichen Regelungen oder Hilfen angewiesen sind – ob bei der Kita, dem Mietrecht, der Krankenversicherung oder im Straßenverkehr.
Als Wohltäter sehen viele Bürger die Politiker dennoch nicht, erfahren sie doch durch die staatlichen Regelungen eine Vielzahl an Einschränkungen; für die meisten fällt die Bilanz staatlicher Politik nicht positiv aus und auch die Bessergestellten (Beispiel: Ärzte- und Apothekerstreik) können auf mehr oder weniger hohem Niveau klagen. Der Unmut über die Ergebnisse staatlicher Politik äußert sich regelmäßig in Protesten, Streiks oder soll seinen Platz in Wahlen finden, wo die herrschenden Figuren durch andere ersetzt werden. Da deren Aufgaben weitgehend feststehen – nämlich die Förderung des Allgemeinwohls, das weitgehend mit der Förderung der Wirtschaft, von der alles im Staate abhängig gemacht ist, zusammenfällt –, ändert sich mit der Auswechslung der Farben der Regierungsmitglieder in der Regel nichts Wesentliches. Das führt dann systemgemäß zu neuen Enttäuschungen und Hoffnungen, für die gleich wieder eine Wahlalternative bereit steht.
Was an Unmutsäußerungen und Protest erlaubt ist und was nicht, legen die Regierungen mit ihren Gesetzen und Erlassen fest und damit auch, was als Extremismus – also als nicht mehr tragbare Haltung oder Gesinnung – gilt. Wer das Maß des Erlaubten überschreitet, bekommt es dann nicht nur mit dem Polizeiknüppel bei Demonstrationen, sondern auch mit dem Verfassungsschutz oder der Justiz zu tun. Und da kann schnell – siehe das Beispiel der Letzten Generation – der Vorwurf auf Bildung einer kriminellen Vereinigung lauten. Gemeinsam mit den Medien wird auch bei so manchem Kritiker die Existenzgrundlage in Form des Berufs zerstört. Wenn die steigenden Zahlen antisemitischer Straftaten beklagt wird, dann ist dies auch Resultat dessen, dass jede Kritik an der Politik Israels mit Antisemitismus gleichgesetzt und damit kriminalisiert wird.
Als Terrorist gilt ein jeder, dem der Staat die Legitimität der Gewaltausübung abspricht. Das trifft Staatsmänner anderer Nationen wie Privatpersonen. Entscheidend ist aber nicht die Form der Gewaltausübung, sondern z. B. bei anderen Staaten oder Staatsgründungsprojekten die Frage, wie sie zu den Interessen der hiesigen nationalen Führung stehen. Verbündete Staaten üben demnach nie Terror aus, auch wenn sie foltern oder die Vernichtung eines ganzen Volkes in Angriff nehmen.
Im Inland ist private Gewaltausübung generell verboten und ganz dem Staat vorbehalten. Was nicht heißt, dass damit die Gewalttaten in der Gesellschaft verschwunden wären, wie die Kriminalstatistiken eindrucksvoll beweisen. Private Gewalttaten sanktioniert der Staat mit seiner Polizei und Justiz, sie sind Verbrechen. Als Terror gelten sie dann, wenn ein politischer Hintergrund vermutet wird, die Tat also auf die Herrschaft des Landes zielt. Dann werden die Sicherheitsbehörden in ganz anderer Weise aktiv als bei der marktwirtschaftlich normalen Eigentumskriminalität oder der Gewaltkriminalität, die den Alltag von Partnerschaft und Familienleben kennzeichnet. Mit dem Vorgehen gegen die Terroristen schützt der Staat nicht in erster Linie seine Bürger, sondern seine Hoheit über sie. Nicht andere dürfen über Leib und Leben seiner Untertanen verfügen, das ist allein ihm vorbehalten – und welchen Gebrauch er davon machen will, wird zurzeit etwa als Wehrpflichtdebatte vorgeführt.
Platz 10: Bekämpfung des Klimawandels
„2023 war mit 10,6 Grad Durchschnittstemperatur laut Deutschem Wetterdienst das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Auch weltweit dürfte der Wärmerekord geknackt werden. Grund: Klimawandel. Ob die beschlossenen Gegenmaßnahmen ausreichen, ist umstritten.“ Die Folgen der rücksichtslosen Benutzung von Mensch und Natur bekommen die Bürger gerade als Starkregen und Überschwemmungen präsentiert.
Überall sind die Wirkungen des kapitalistischen Wirtschaftens hierzulande zu besichtigen – ob als riesige Löcher im Erdboden, die dann zu Seen umgewidmet werden, ob als Bodensenkungen nach Abzug der Kohlefirmen, die ihr Kapital längst in andere Sphären angelegt haben, als Industrieruinen, die zur Industriekultur erklärt werden; bestimmte Lebensmittel erhalten ein Biosiegel und dokumentieren so, dass die normalen Lebensmittel eigentlich ungenießbar sind usw.
Mit dem Klimawandel hat nun die Zerstörung der Natur ein Ausmaß erreicht, das die Lebensgrundlagen der gesamten Menschheit bedroht. Damit ist die Umweltzerstörung zu einem allgemein anerkannten Thema geworden. Dem Umweltschutz wird nun offiziell Rechnung getragen – soweit es eben dem Geschäft der eigenen Unternehmen in der Konkurrenz mit anderen Nationen nutzt. Wo der Nutzen fraglich ist, kann man natürlich nicht den hehren Zielen folgen, die auf internationalen Konferenzen beschworen werden. Damit ist die weitere Umweltzerstörung eine ausgemachte Sache, sodass sogar Bild Zweifel am Erfolg der „Gegenmaßnahmen“ anmeldet.
Die Adressaten der Sorgen
Die Zeitung hat die Meinungsumfrage gleich so in Auftrag gegeben, dass die Bürger nicht einfach ihre Sorgen äußern sollten, sondern diese als 10 Gebote für die Politik formulieren: „Das muss die Politik 2024 anpacken.“ So lautete daher die Überschrift des dazugehörigen Artikels. Das ist natürlich eine leicht irreführende Ableitung der Staatsziele aus der Volksstimmung!
Die verehrten Bürger und Bürgerinnen können zwar Personen wählen, die die staatlichen Funktionen ausüben; Aufträge erteilen können sie nicht, sind doch die Gewählten nur ihrem Gewissen und nicht einem Mandat ihrer Wähler verpflichtet. Seltsam bei der ganzen Bestandsaufnahme der guten Vorsätze fürs Jahr 2024 ist zudem etwas anderes: Ausgerechnet diejenigen, die dieses Wirtschaftssystem verwalten und fördern – das den Bürgern (nicht nur) die Probleme Nr. 1 bis 10 beschert –, sollen ganz selbstverständlich die Adresse für die Beseitigung dieser Probleme sein.
Ein erstaunlicher Kurzschluss: Schließlich haben die Verantwortlichen mit ihrem Wirtschaftskrieg die Inflation angeheizt, garantieren mit ihrer Mietpreisbremse den Vermietern regelmäßige Preissteigerungen, senken die Renten, schließen Handelsverträge mit Ländern, deren Bürger dadurch ihre Existenz verlieren, können die selbst gesteckten Ziele bei der Reduktion umweltschädlicher Emissionen nicht einhalten, weil das zur Reduzierung von Renditen führen würde usw. usf.
Warum sollen sie nun einfach anders handeln, wo sie mit all diesen Taten Deutschlands Stellung in der Welt und deren Wirtschaft voranbringen wollen? In diesem Vorhaben sind die Bürger eben die Manövriermasse, solange sie sich dies bieten lassen. Klagen dürfen sie natürlich immer und für etwas mehr als einen Euro können sie sich ein Blatt kaufen, das ihnen das Klagelied – im Sinne rechter Untertanengesinnung – vorsingt und mit vielen Bildern versieht.
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Mal ein Gedanke, der mir heute gekommen ist – kann es sein, dass wir – vor lauter AFD, Linke, BSW, und anderen Parteien – etwas völlig aus dem Auge verloren haben?
Ich bin wahrlich kein Freund der Ampel-Regierung, aber irgendwie gibt es ja noch eine Partei, die völlig unter dem Radar läuft, und die die Proteste der Bauern, und anderer, gegen die Ampel für ihre Zwecke ausnutzen kann – die Merz-Partei, auch CDU genannt.
Mal sehen ob andere hier den selben Gedanken haben, denn – klammert man die AfD aus – dann bleibt eben eine Partei übrig, die das Land 16 Jahre lang regiert hat, aber auch eine starke Vertretung bei Bauernverbänden, und anderen gesellschaftlichen Gruppen hat – seit Jahrzehnten schon, ja immer schon – die CDU.
Ja, auch die CSU, aber mir geht es jetzt einmal rein um den Wolf CDU, der sich ein Schaftspelz anzieht, und das meine ich ganz ohne Sympathie für unserer “schlechteste Regierung aller Zeiten” (Zitat: Sahra Wagenknecht, BSW früher Linke)…..Sind nicht auch genau aus diesem Grund, die Proteste der Bauern am heftigsten in den einst von der CDU regierten Bundesländern????
Was denkt ich? Hab ich recht? Und warum geht keiner – die Mainstream-Medien sowieso nicht – auf diese These ein? Hat das Absicht? *Grübel*….
Die einfachen Bauern, und auch die anderen Ampel-Gegenprotestler, stehen vor einem grausamen Erwachen wenn die den Brandstifter, und Blackrocklobbyisten, Merz zum Kanzler aller Deutschen hochprotestieren……nur mal so als Gedanke, der mir heute morgen durch den Kopf geschossen ist….
Eine Aufgabe für einen Investigativjournalisten übrigens, die Verbindungen zwischen CDU/CSU und Bauernverbandspräsidenten usw. usf. aufzudröseln……ja, ich weis eine Sysiphusaufgabe, aber ich halte die für überaus notwendig bevor man vom Regen in die sprichwörtliche Taufe gerät…..;-)
Sarkastischer Gruß
Bernie
Sie haben vollkommen recht , wer glaubt das der BlackRock Kriminelle Merz als Kanzler irgend etwas ändert , der glaubt auch daran das Volksvertreter das Volk vertreten !
Dennoch, wie Bauern sind eigentlich immer “schwarz” gewesen. Es kann schon sein, dass sie Neuwahlen erzwingen und die CDU davon profitiert. Sie verstehen nicht, dass hinter dem ganzen Unbill die EU, also vdL. von der CDU mit ihrem Green Deal und geopolitische und wirtschaftpolitische Interessen des anglo-amerikanischen Kapitals stehen. Die wollen keine selbständigen Bauern, auch nicht Bauern. Die wollen Agrarkonzerne, kein Tierwohl sondern volle Ressourcenausnutzung, denen ist Umwelt und das Tier “sch..egal”, Hauptsache Rendite. Und der Bauer oder der angestellte Sklave ist denen auch egal. Und wir als Konsumenten sind dem noch egaler, wir sollen den Dreck fressen. Die Idee des WEF ist “digital farming”, das können sich nur Konzerne leisten. Und wenn die Ukraine in de EU käme, wäre für unsere Bauern alles zu spät. Die CDU verkauft uns genauso ans anglo-amerikanische Kapital wie die Grünen. Das waren schon immer Transatlantiker.
Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht entsteht bei Neuwahlen auch völliges Chaos, weil die CDU auch keinen Koalitionspartner findet, denn sie will nicht mit der AFD. Oder die AFD wird verboten und das führt zu Bürgerkrieg. Wir leben in interessanten Zeiten und sehen noch interessanteren Zeiten entgegen. Gute Zeiten werden es eher nicht.
und wieder volle Zustimmung 🙂 für Den Skeptiker und Berni. Peers vermuten könnte sich einstellen.
Das ist ja meine Rede. Höre dir mal an was der cdu Generalsekretär sagt und dan. Vergleiche wenig später die Themen der Artikel. Ja die cdu hat Wirkmacht!
Ich würde gerne mal wissen wieviele Abgeordnete in Bund, Land, Kreis bei der cdu ist. Das ist eine Armee. Deswegen war es auch so ruhig in den Merkeljahren.
Außerdem ist der Bauernverband auch kein reiner Verband für Bauern sondern auch für Großkonzerne in der Landwirtschaft.
Och, da haben sich aber schon lange mal Journalisten kundig gemacht. Da kann ich mich an Hinweise schon vor vielen Jahren erinnern.
Jetzt auf die ganz schnelle Tour hätte ich zwei Links anzubieten:
„Bewundert und gefürchtet“: Warum die Bauern so viel Einfluss auf die Politik haben ausgerechnet vom RND, und
NABU: Die deutsche Agrarlobby. Hier unbedingt auch die Grafik anschauen: Diese hier.
@Bernie
“Ich bin wahrlich kein Freund der Ampel-Regierung, aber irgendwie gibt es ja noch eine Partei, die völlig unter dem Radar läuft, und die die Proteste der Bauern, und anderer, gegen die Ampel für ihre Zwecke ausnutzen kann – die Merz-Partei, auch CDU genannt”
Das ist mir auch aufgefallen.
Allerdings versucht Merz es mit windigen Tricks und bietet keine echten Lösungen an.
.Die CDU agiert auch in Richtung Industriealisierung der Landwirtschaft hin zu von Hedgefonds geleiteten Konzernen.
Der bäuerliche Familienbetrieb bleibt dabei auf der Strecke.
Bestes Beispiel dürfte derzeit die Ukraine sein.
Das Motto von Merz lautet doch schon seit über 15 Jahren: Mehr Kapitalismus wagen.
Und warum?
Die Einen, die Verunsicherten, welche mit einem Wohlstandsversprechen in dieses Wagnis gelockt werden sollen, fallen überwiegend auf die Schnauze, während Merz als Profiteur auf dem (imaginären) Posten des BlackRock-Adlatus sich sein Fäustchen, volllacht.
Merz versteht nur was von Plusmacher-Kaptalismus, aber nahezu nichts von Ökonomie.
Er ist eine denklahme faule Sau, welche ihre Dekadenk als Leistungsnachweis verwendet.
Auch bei uns findet ein Aufkauf vom Ländereien statt. Die kleineren Landwirte haben kaum eine Chance, falls sie keine Marktnische besetzen, zu überleben. Die Investitionen für Maschinen, Ausbau etc. ist sehr hoch. Zum guten Schluss kündigt die “Genossenschaftsbank” die Kredite und der Hedgefonds übernimmt. Der Bauer bleibt vorläufig Pächter seiner und evtl. der benachbarten Parzellen. Die Parzellen sind so angelegt, dass die Subventionen der EU ausreichen. Noch besser, allerdings nicht für den Pächter, es gibt “Bauer”wartungsland. 🙂
“Was denkt ich? Hab ich recht? Und warum geht keiner – die Mainstream-Medien sowieso nicht – auf diese These ein? Hat das Absicht? *Grübel*….”
Genau, Das checken die Leute einfach nicht, die CDU ist die eigentliche Staatspartei, darin sitzen die meisten Lobbyisten derer die hier wirklich die Macht haben, Und in der FDP vielleicht noch, die Grünen und erst recht die SPD vertreten da viel kleinere Fische.
Um zu antworten: Es ist Absicht. Man hat es geschickt geschafft, immer die anderen Parteien die Drecksarbeit machen zu lassen und die CDU steht dann immer vor dem blöden Wahlvolk als seriös, mit reiner Weste, kompetent usw. da. Nur im Osten scheint dieses ewig gleiche Spiel nicht mehr so zu funktionieren.
Bis auf 10 sind die Probleme “menschengemacht”, der Produktionsweise, in der der Wert ohne Eingriffsmöglichkeiten des Menschen den katastrophalen Verlauf bestimmt, systemisch programmiert. Die Lösung muss auf eine Produktionsweise gerichtet sein, die diese Widersprüche von vorn herein ausschließt, auf die Bedürfnisse der Menschen gerichtet ist.
Leider hat keine Partei oder Organisation diese Zielstellung im Auge, auch nicht die BSW. Das müsste sie aber in der Programmatik verankert haben, auch wenn das keine Tagesaufgabe ist, um nicht den gleichen Weg dann zu gehen, wie alle bisherigen linken Vorgänger.
Zu 10 wäre anzumerken, dass man Klimawandel nicht bekämpfen kann. Der kommt wie er will. Die Aufgabe wäre, die Folgen des Klimawandels zu fixieren und Maßnahmen zum Schutz der Menschen zu ergreifen. Die aktuelle Antwort der Herrschenden jedoch ist, den Klimawandel zu nutzen, um günstige Bedingungen für die Kapitalien zu erreichen, was den Bedürfnissen konträr widerspricht.
” Russland konterte und will Deutschland als Unterstützer im Ukraine-Krieg durch den Lieferstopp von billigem Gas und Öl wirtschaftlich schaden. ”
????????????????
Nicht wirklich, auch wenn das von Scholz und Co ständig behauptet wird. Putin hat wiederholt angeboten, die unbeschädigte Nordstream-Leitung für Lieferungen zu nutzen, was selbstverständlich abgelehnt wird.
@venice12
Dank ihrer Medienhoheit lassen sie halt ihre Lügen so lange verbreiten bis es sich in den Köpfen festgesetzt hat.
Kleine Medien wie OT, tp, nds, etc., werden daran für die Masse nichts ändern.
Dieser Artikel strotzt geradezu von jeder Menge Unwahrheiten . Der Autor hat noch nicht einmal das Umlage basierte Rentensystem begriffen welches in Deutschland jahrzehntelang gut funktioniert hat … ja bis die ganzen neoliberalen kriminellen Politiker von ?PD Schröder über die unchristliche Kanzlerin des Grauens Merkel bis zu den derzeitigen machthabenden olivgrünen/Roten Khmer dieses System kaputt gemacht haben und die deutsche Bevölkerung an die Kriminellen von BlackRock ausgeliefert und zur Plünderung frei gegeben haben !
Es beginnt ja schon mit der Behauptung, unsere Presse sei frei.
Das ist schon gelogen.
Zur Rente: ich erinnere mich, daß es eine Rentenklautabelle im Netz gibt, hier: http://www.bohrwurm.net/029.Rentenklautabelle.htm
immerhin 700 Milliarden E bis 2002.
Guter und treffener Rundumschlag! Vielen Dank!
Endlich sagt’s mal wieder einer: Der Kapitalismus muss weg! Und nicht bloß seine “neoliberale” Ausprägung.
Für alle, die rechts davon stehen – angefangen beim Guaido Biland (fordert zur Rettung und Wiederauferstehung Deutschlands Neuwahlen, hält die “Ampel” für Totalversager und Rohrkrepierer) und Hans-Dieter Riefling (sorgt sich um den Fortschritt des imperialistischen Brückenkopfes Erez Israel) über die Ernst-Jünger-Fan*in “Waldgaengerin” bis zur Nazihaubitze*:
Für die dürfte Cechuras Artikel kein innerer Reichsparteitag sein.
*Aufzählung unvollständig und nicht abschließend
@Pfarrer Nolte:
Ich muss reagieren, weil ich annehme, dass Sie mit “Guaido Biland” mich meinen. Sie schreiben:
“Für alle, die rechts davon stehen – angefangen beim Guaido Biland (fordert zur Rettung und Wiederauferstehung Deutschlands Neuwahlen, hält die „Ampel“ für Totalversager und Rohrkrepierer) und …”
Können Sie den Bullshit, den Sie hier verbreiten, bitte belegen? Oder wollen Sie einfach Ihr Talent als Troll unter Beweis stellen?
@Guido Biland
Na Sie haben Nerven. Fordern mich auf, meinen “Bullshit” zu belegen und verfassen anschließend Ihren Kommentar untendrunter.
Damit belegen Sie es doch gleich selbst, sogar in erschöpfender Vielfalt.
Cechura schreibt einen Artikel gegen den Kapitalismus. Sie erklären sich zunächst damit “weitestgehend” einverstanden, um direkt danach Cechuras Analyseergebnisse nicht nur im Kern, sondern in allen Facetten vollständig zu bestreiten. Bei Ihnen firmiert das unter “winziges Detail” und bezweifelt, dass an allem der Kapitalismus Schuld ist.
Dazu passt dann natürlich auch das Rezept, statt der “Ampel” mal so richtig gute Regierungsführer ins Amt zu hieven, bevor Deutschland und die Welt abschmieren und Putin sich eins lacht – wie Sie es neulich in einem Kommentarstrang (den ich leider
nicht mehr finde) formuliert hatten, in dem sich mir statt eines Gegenargumentes fälschlicherweise vorgeworfen hatten, Mitforist Krim zu sein, nur verkappt.
Da hatten Sie auch unverdrossen auf Politikberatung gesetzt.
Aber gern können ja jetzt nochmal selbst klarstellen, ob Sie
– die “Ampel” für Blindgänger und Rohrkrepierer halten und Ihnen eine ordentliche Regierungsmannschaft lieber wäre
– Deutschland als Ihr Sorgeobjekt betrachten, das gerettet werden kann und sollte usw.
Falls ich Ihnen etwas Falsches nachgesagt haben sollte, werde ich öffentlich widerrufen, Buße tun und ab sofort das Gegenteil behaupten. So wahr mir Gott helfe!
@ Pfarrer Nolte:
Mein Kommentar unter Ihrem: 15:32
Mein Kommentar zu Ihrem: 15:45
Fällt Ihnen was auf?
Was mir auffällt: Einen Beleg bleiben Sie schuldig. Stattdessen nur abstruse Polemik.
Klarstellung:
Dass die deutsche Regierung ein Akzeptanzproblem bei der Mehrheit der Bürger hat, ist Fakt. Da ist die Meinung eines Schweizers völlig irrelevant. Deutschland, wenn es denn in Not ist, kann nur von Deutschen gerettet werden. Das erkläre ich in meinem Kommentar von 15:32.
Ich wünsche Ihnen ein gefreutes Wochenende!
@Guido Biland
Gut, ich hätte statt “verfassen anschließend” schreiben müssen: “verfassen vorher” .
Inhaltlich bleibt allerdings alles beim Alten. Widersprochen haben Sie mir mit Ausnahme der Uhrzeit nirgendwo.
Mit Ihrer jüngsten Antwort um genau 17:04 Uhr bekräftigen Sie vielmehr, sofern sie nicht die Uhrzeit betrifft, einfach erneut meine Feststellungen. Und vor allem bekräftigen Sie, dass auch Sie mit Cechuras Analyse angesprochen sind und dort inhaltlich vorkommen – selbst in der fernen Schweiz. Bitte einfach nochmal lesen, was Sie da schreiben.
Dabei nehme ich Ihnen komplett ab, dass Sie das nicht spielen, nicht vorsätzlich oder bösgläubig handeln, sondern im Grunde Ihres Herzens wirklich keine bzw. eine völlig verkehrte Vorstellung davon haben, was Kapitalismus ist, wie er funktioniert, wozu er eingesetzt wird und – aus Ihrer Sicht – alternativ eingesetzt werden könnte. Und daher produzieren Sie auch solche Beiträge, denen Sie dann selbst nicht anmerken, was die transportieren.
Aber ich gebe keine Seele verloren. Außerdem find ich Sie trotz allem total sympathisch. Ehrlich.
Auch Ihnen ein schönes Wochenende. Kommen Sie doch mal öfter ins sonntägliche Hochamt.
@ Pfarrer Nolte:
Nehmen wir an, ich bin so ahnungslos, wie Sie mich porträtieren. Kann ja sein, dass ich mit meinen bald 60 Jahren Kapitalismuserfahrung keinen blassen Schimmer von Kapitalismus habe. Also: In welches alternative System soll ich Ihrer Meinung nach meine Hoffnung setzen?
Ein paar Stunden später.
Ich hoffte eigentlich auf eine interessante und attraktive Perspektive von Pfarrer Nolte.
Kommt aber leider nix.
Nur Polemik.
Mit Polemik ist kein Staat zu machen.
Mit Polemik ist nicht mal eine sinnvolle Debatte möglich.
Schade, Pfarrer Nolte fällt aus.
Guten Morgen, Herr Biland,
also sind Sie meiner Einladung gefolgt und ins sonntägliche Hochamt gekommen. Freut mich.
Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Uhrzeitenproblem auch bei Ihnen wirksam ist. Da stellen Sie zuerst in dem Kommentarstrang untendrunter fest, dass Mitforist Krim und ich uns für den Kommunismus erwärmen können, um mir anschließend, also danach, hier hämisch vorzuwerfen, ich hätte Ihnen ja gar keine “interessante und attraktive Perspektive” schmackhaft gemacht.
Und mal unterstellt, es wäre tatsächlich Polemik, was ich da treibe: Seit wann soll denn Polemik kein Mittel der sachlichen Auseinandersetzung mehr sein? Solche Falschbehauptungen werden ja verstärkt in den demokratischen Staatsschulen verbreitet und in der Tagesschau.
Ihr Beitrag direkt darüber, in dem Sie nach einem “alternativen System” fragen, auf das Sie “setzen” sollen, geht in dieselbe Richtung.
Sie beantworten sich die Frage ja glasklar selbst und werfen mir dann trotzdem vor, ich hätte Sie im Unklaren gelassen.
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.
Die von Ihnen vorgeblich vermissten “sinnvollen Debattenbeiträge” habe ich Ihnen doch allein unter diesem Artikel von Cechura zuhauf geliefert.
Und an nicht einem Punkt widersprechen Sie mir, sondern bestätigen im Gegenteil mit jeder Antwort meine Analyse. Und stellen sich dann hin und behaupten in anklagendem Ton, ich wäre gar nicht auf Ihre Fehlurteile eingegangen, sondern hätte “nur Polemik” gebracht.
Als bürgerlich-kapitalistisch sozialisiertes Individuum verwechseln Sie zudem hier die – nicht allein von mir vorgestellten – Argumente gegen die Wirtschafts- und Gesellschaftsform Kapitalismus mit einer Reklameveranstaltung im Werbefernsehen. Als wenn es darum ginge, wer lauter schreit, was weißer wäscht: Ariel oder Omo.
Aber, Herr Biland, das hier ist nicht der “Markt der marktkonformen Möglichkeiten, den Sie aus Hayeks und Keynes’ Machwerken kennen oder aus dem Infotainment.
Ihre süffisant an mich gerichtete Frage, in welches “alternative System” Sie Ihre Hoffnung denn nur setzen sollen, ist außerden heuchlerisch. Und das meine ich gar nicht in Ihrem Sinne polemisch, sondern bitterernst.
Denn Sie teilen ja nicht mal das Urteil, dass der Kapitalismus barbarisch ist und notwendig alles zerstören wird und deshalb weg gehört. Im Gegenteil feiern Sie den Kapitalismus und meinen – wie es sich für einen konstruktiv-kritischen bürgerlichen Geist gehört – nur, dass man hier und da die schlimmsten kapitalistischen Auswüchse, die doch gar nicht sein müssten in unserer schönen Ordnung, doch einfach abstellen könnte und sollte.
Und dadurch kommen Sie ebenso notwendig zu Politikberatung, Wahlempfehlungen und Sorge um den Kapitalstandort Deutschland, am Stammtisch oder hier in Ihren Artikeln und im Forum.
Und da Sie das Urteil über den Kapitalismus nicht nur nicht teilen, sondern rundheraus ablehnen, weil es also gar keine gemeinsame Grundlage gibt, auf der sich mit Ihnen über etwas anderes als den Kapitalismus, etwas Menschenfreundliches und Lebensbejahendes diskutieren ließe, ist Ihre Frage nach der Alternative heuchlerisch.
Inhaltlich bin ich auf Ihre Fehler eingegangen, hier und unter unter einem anderen Artikel noch ausführlicher.
Unter diesem Artikel von Cechura hat Mitforist Krim Ihnen sogar noch viel elaborierter alles auseinandergesetzt und hat Ihre Fehlschlüsse gut analysiert und zerpflückt.
Da ich kein Co-Referat halten möchte und ich davon überzeugt bin, dass Sie von Ihrem notwendig falschen Bewusstsein auch nicht dadurch abgebracht werden können, dass Sie hier etwas doppelt lesen, schließe ich mich Krims Ausführungen an.
Voraussichtlich werden Sie nun erneut mit ihren typischen bürgerlichen Abwehrautomatismen reagieren.
Und das ist das eigentlich Erschreckende: Dass Sie unbeleckt und unverdrossen einfach immer wieder all die kapitalismusfreundlichen Phrasen abspulen, die man schon aus Presse, Funk und Fernsehen bis zum Abwinken kennt.
Pfarrer Nolte,
der Kapitalismus ist so zivilisiert, wie er sein muss, um seinen Glanz mit seinem Erlösungsversprechen “Wohlstand für Alle” aufrecht zu erhalten.
Aber er hat systemimanente Schranken (keinesfalls stringent im Rahmen der Mehtwerttheorie), welche dazu führen, dass er durchaus zur Barbarei tendiert.
Aber dieses Manko war auch dem real existierenden und angeblich strukturell vernünftigen Sozialismus nicht so ganz fremd. Insofern taugen auch dessen Real-Kategorien nicht als Erlösungshoffnung.
China hat sich nach gewaltigen Schwierigkeiten (großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution) dann doch auf einen dosierten Kapitalismus eingelassen, die Ausbeutungsrate seiner Bevölkerung erhöht, gleichzeitig aber vom Kolateralnutzen höherer Produktivität profitiert.
Das ist für Lehrbuch-Marxisten ohne materialistisches Fundament erst mal ein hartes Pflaster.
Aber gleichzeitig eine sehr tragfähige Basis, um den Kapitalismus durch “Untertunnelung” dennoch zu überwinden.
Und ganz wesentlich deswegen, weil man erkannt hat, was Kapitalismus unter diesen Konstellationen nicht mehr leisten kann.
Dagegen spricht nicht die Erkenntnis, dass ein kapitalistisches System auf gleicher Leistungsebene höhere Löhne zahlen kann als ein sozialistisches.
Also alles viel Ketzerisches, aber gerade auf der Höhe der Zeit.
Nun ja, dass der Kapitalismus seinen “Glanz” und sein “Erlösungsversprechen” (Wohlstand für alle) aufrechterhält und “zivilisiert” wäre, kann ich aus eigener Anschauung gar nicht bestätigen.
Dazu braucht man ja nicht mal auf die auswärtigen Werkbänke, Einflusszonen und Rohstofflieferanten des Wertewestens zu schauen.
Es reicht schon, einfach 2 Minuten an einem beliebigen bundesdeutschen Mülleimer zu verweilen und die 5-10 Rentner zu besichtigen, die vorbeikommen, um im Dreck nach Pfandflaschen zu graben.
Oder, oder, oder. Ihnen fallen sicher auch selbst noch zig eigene Beispiele ein, die eindeutig widerlegen, der Kapitalismus wäre “zivilisiert”, hätte “Glanz” und würde “Wohlstand für alle versprechen.”
Mit meiner Kritik am Guido Biland wollte ich auch keinesfalls den Eindruck erwecken, ich wollte nach China oder mit dem Sonderzug nach Pankow rübermachen zur Hebelwirtschaft, die weder Ochs noch Esel aufhält.
Auch hab ich nicht nur was gegen Lohnarbeit, sondern auch gegen die dazugehörigen Lohnzahlungen, egal ob höher oder niedriger.
Dass sich bei jemandem automatisch und einzig die Idee einstellt, man wollte zu Honecker in die SBZ, wenn man den Kapitalismus kritisiert, nehme ich Ihnen nicht übel.
Das sind die über Jahrzehnte in die Hirne eingehämmerten Propagandaslogans des Systems und seiner Spin-Doktoren. Die verschwinden nicht so einfach wie die Mauer.
Richtig an Ihrer Darstellung ist aber, dass der Kapitalismus sich jedenfalls hierzulande ein bisschen “zivilisierter” und “glänzender” aufgeführt hatte, solange es noch die – zwar wirkliche, aber leider ungeeignete – Systemalternative “Realsozialismus gab.
Ich habe mit keiner Silbe Anlass dazu gegeben, dass ein Anhänger des Sozialismus bzw. von Kommunismus automatisch ein Honecker-Fan ist.
Dabei ist mir sehr wohl bewusst, dass Honecker im Gegensatz zu Ulbricht mehr auf Konsumgüterproduktion erpicht war als auf den Ausbau der Investitionen.
Aber das Eigentliche und Westliche meines Beitrages wurde gar keiner Replik gewürdigt.
Böhmische Dörfer?
@ Pfarrer Nolte
“Notwendig falsches Bewusstsein” klingt für mich nach einem Richterspruch, der sich auf marxistisch-leninistische Theorien stützt. Richten Sie ruhig, Genosse Nolte, aber bleiben Sie dabei bei Ihrem eigenen Bewusstsein. Ich habe mein Bewusstsein recht gut im Griff und benötige Genosse Noltes Richtersprüche nicht.
Welche Ideologien so alle in die Barbarei führen, hat man in den letzten Jahrhunderten wunderbar beobachten können – und sieht es heute noch: Nationalismus, Faschismus, Kapitalismus, Kommunismus usw. Alle Ideologien haben ihre Barbarei-Momente. Das hat einen einfachen Grund: Ideologien klingen in der Theorie wunderbar. In der Praxis sind sie der menschlichen Natur unterworfen. Es gibt also keine gelebte Ideologie ohne menschliche Katastrophen. Barbarei ist eine Facette der Menschlichkeit. Jede Ideologie versucht, diese Facette zu eliminieren. Bisher ist es keiner Ideologie gelungen.
Im Gegensatz zu Ihnen, Genosse Nolte, bin ich der Auffassung, dass der Kapitalismus in Kombination mit Liberalismus und Demokratie die Natur des Menschen am besten würdigt und spiegelt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich der Kapitalismus global durchgesetzt hat.
Mehr zu diesem Thema schreibe ich morgen in einem Kommentar zum WEF. Sie können sich dann gerne wieder an meinem “falschen Bewusstsein” abarbeiten, wenn Sie möchten.
“Das hat einen einfachen Grund: Ideologien klingen in der Theorie wunderbar. In der Praxis sind sie der menschlichen Natur unterworfen.”
Kapitalismus klingt auch in der Theorie nicht wunderbar, höchstens in der Ideologie. Aber da scheinen manche keinen Unterschied machen zu wollen. Ich wiederhole mich gerne. Kapitalismus beruht auch in der Theorie auf Ausbeutung einer Klasse durch die andere. Und das ist kein moralischer Vorwurf, sondern Ausbeutung der Arbeitskraft bedeutet, das die Kapitalistenklasse, weil die Arbeitskraft zur Ware gemacht wurde, sich diese Kaufen kann, was bedeutet dass die Arbeitsergebnisse nicht mehr dem ursprünglichen Besitzer der Arbeitskraft gehören sondern dem Kapital. Und da die Arbeitskraft mehr Wert zu schaffen in der Lage ist, als die Reproduktion der Ware Arbeitskraft kostet, erzeugt sie ein Plus, das sich der Käufer der Arbeitskraft aneignen darf, weil er sie als Ware gekauft hat. Das ist Ausbeutung und die klingt auch in der Theorie nach Barbarei und in der Praxis ist sie das erst recht.
Die menschliche Natur ist nicht barbarisch, sondern diejenigen, die weil sie einen Nutzen davon haben, ein ausbeuterisches System errichten und aufrecht erhalten. Klar dass die Ausbeuter immer alle verantwortlich machen, wollen. Das Christentum mit der Erbsünde hat’s vorgemacht. Der ökologische Fussabdruck ist die heutige Fassung davon. Und wer hat’s erfunden. Nein nicht die Schweizer – BP war das.
Falls Sie mich meinen: Nein ich halte Neuwahlen für Unsinn, weil es keine Opposition gibt, das System ist so angelegt, daß es sich selbst erhält. Die afd ist eh nur show. Und gäbe es eine echte Opposition, also eine, die das derzeitige NEOLIBERALE System abschaffen würde, würde die dumm gemachte Bevölkerung diese sowieso nicht erkennen.
Der Begriff “Nazi” wurde von Kommunisten in die Welt gesetzt; sind Sie ein solcher?
Wieso benutzen Sie diesen Begriff?
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem NationalSOZIALISTEN und einem NationalZIONISTEN?
Na, dass Sie Neuwahlen wollen, war ja gar nicht behauptet, das galt Guido Biland.
Wäre mir auch neu, dass man beim Waldgang, in den Kreidegräben der Champagne oder in Overton-Stahlgewittern Neuwahlen braucht. Meines Wissens hat Stoßtruppführer Ernst die ebenfalls abgelehnt für seine Konservative Revolution.
Vorstellen kann ich mir schon ein paar Unterschiede zwischen einem Nazi und einem Zionisten. Aber bitte teilen Sie doch sach- und fachkundig mit, auf welchen Unterschied es hier wirklich ankommt.
Gesagt werden sollte, dass Cechuras Artikel Ihnen alles andere als einen inneren Reichsparteitag beschert.
Und das stimmt doch auch. Wo Sie doch an Wahlen bloß bedauern, dass es keine “echte” Opposition gibt, also eine, die das “derzeitige neoliberale System” abräumt und dem wahren, schönen, guten Kapitalismus zum Durchbruch verhilft.
Ich will nicht belehren. Aber wenn Leute hier mit Begriffen um sich schmeißen, deren Bedeutung sie nicht kennen, bzw. wo diese Begriffe herkommen, dann muß ich leider was dazu schreiben.
Die Wahlen sind das bonbon für den Pöbel, der dann meint, er könne über den Wahlgang etwas verändern. Danach ist dieses Thema schnell vergessen …. beim Pöbel.
Deshalb liegt mein Hauptinteresse eben nicht auf Wahlen, sondern auf Änderung des gesamten Systems. “Der Kapitalismus” (als Kampfwort?) ist ein Teil davon. Natürlich kann man “den Kapitalismus” zähmen, genau so wie man “den Sozialismus” zähmen kann, von Marxismus nicht zu reden, das kommt sowieso alles aus derselben Ecke.
Eine Alternative dazu kann also nur etwas ganz anderes sein. Und natürlich gab es diese Alternativen schon in der jüngeren Geschichte – mit einem entscheidenden Nachteil: Ihre Führer und Völker wurden vernichtet. Daran kann man leicht erkennen, wie verhaßt sie den “Kapitalisten”, “Sozialisten” und “Marxisten” waren (“wir haben das falsche Schwein geschlachet”), und daran kann man unschwer ebenso erkennen, daß alle diese ISMEN aus ein und derselben völkerhassenden Quelle kommen.
Tja, nur der Pöbel. Was macht man mit dem. So lange der Pöbel wählen darf, ändert sich nichts.
Ich stimme dieser Analyse weitestgehend zu. Ein winziges Detail möchte ich jedoch bezweifeln: Dass nämlich der Kapitalismus an der ganzen Misere schuld sei.
Was ist Kapitalismus? Kapitalismus ist ein wirtschaftliches System, das auf privatem Eigentum, freiem Markt und Gewinnstreben basiert. Unternehmen konkurrieren miteinander, um Güter und Dienstleistungen zu produzieren und zu verkaufen. Zentrale Merkmale dieses Systems sind Preisbildung durch Angebot und Nachfrage sowie Eigeninitiative.
Das alles ist noch kein Weltuntergang.
Ich behaupte, dass Kapitalismus auch sozialverträglich, umweltverträglich und nachhaltig sein kann.
Die Politik hat die Aufgabe, den Kapitalismus gemäss ihren politischen Zielen zu gestalten, indem sie einen zielführenden Rechtsrahmen schafft. Das kann gelingen, sofern die Politik das Primat über die Wirtschaft hat.
Das Problem, das heute besteht, ist nicht der Kapitalismus als System, sondern eine neoliberalisierte Politik, die zulässt, dass die Wirtschaft das Primat über die Politik hat.
Schuld an den oben geschilderten Missständen ist also das Versagen der Politik.
Wenn die Politik versagt, braucht es neue Kräfte in der Politik. Diese werden es nicht einfach haben, wenn sie das Primat über die Wirtschaft zurückerobern wollen. Aber es besteht eine Chance. Wenn ein Angebot besteht, wie z.B. das BSW, liegt die Verantwortung bei den Bürgern.
“Zentrale Merkmale dieses Systems sind Preisbildung durch Angebot und Nachfrage sowie Eigeninitiative.”
Das ist die schöngeredete Behauptung der Nutznießer der Kapitalismus, so wie er auch in liberaler Schule gelehrt wird. Die aber leider an der Realität vorbei geht: Zentrales Merkmal des Kapitalismus ist das Streben nach Profit, die Vermehrung von Kapital, egal wie. Die Produktion und Verteilung von Gütern ist lediglich ein Mittel (von vielen anderen) um dieses Ziel zu erreichen, aber keineswegs das eigentliche Ziel, das ist wie gesagt eine liberale Mär.
Ich stimme ihnen zu, dass Kapitalismus “sozialverträglich” sein kann “sofern die Politik das Primat über die Wirtschaft hat”. Nur leider verträgt sich das Primat der Politik nicht mit der liberalen Ideologie. Im liberalen Kapitalismus ist das Primat des Kapitals (mit seinem inneren Zwang nach Profit) alles bestimmend. Und sollte es doch einmal eine politische Richtung wagen das in Frage zu stellen, dann wird der Rechtsstaat in Stellung gebracht, denn der garantiert mit seiner freiheitlichen, liberalen Ideologie, dass das Primat des Kapitals erhalten bleibt (schön verpackt mit individueller Freiheit).
Warum haben wir wohl überall in den Ländern des liberalen Kapitalismus ähnliche politische Konstellationen? Neoliberale Globalisten stehen sich nationalistischen Populisten gegenüber, ehemals linke Kräfte (von sozialdemokratisch bis kommunistisch) spielen kaum noch eine Rolle. Deswegen wird auch Wagenknecht (vorerst) nur im populistischen Spektrum eine Chance haben. Es geht darum zu retten was zu retten ist an sozialverträglichem Kapitalismus.
(Ich benutze hier “liberalen Kapitalismus” im Gegensatz zu “politischen Kapitalismus” in China; nach Branko Milanowic)
Soll das Ironie oder Sarkasmus sein. Nicht lustig. Liegt wahrscheinlich daran, dass du die “ganze Misere” ganz anders definierst als der Autor des Artikels.
Gewinnstreben also, nicht Gewinn. Komisch nur, dass der überwiegende Teil der Menschheit streben kann so viel er will und trotzdem nie in den Genuss von Gewinn kommt (Lottogewinne sind ja prinzipbedingt ebenfalls die Ausnahme). Irgendwie hat Biland da eine Seite vergessen bzw. unterschlagen, obwohl er sie unterstellt. Der überwiegende Teil der Menschheit strebt nach einem Einkommen aus lohnabhängiger Beschäftigung, weil er schlicht kein Kapital hat, um daraus ein Einkommen zu ziehen und daher auch gar nicht in der Lage ist nach Gewinn zu streben. Wenn man also besprechen will, worauf das System des Kapitalismus basiert, dann doch wohl auf einem Klassengegensatz, der es den Kapitalbesitzern erlaubt nach Gewinn zu streben, während die Kapital-nichtbesitzer dazu gezwungen sind ihre Arbeitskraft an die Kapitalbesitzer zu verkaufen, damit diese die Arbeitskraft so einsetzen, dass der mit ihr geschaffene Wert, die Kosten der Arbeitskraft übersteigt. Das nennt sich dann Mehrwert oder Gewinn. Das Gewinnemachen kann man, sprich Biland, dann in einen inneren Antrieb, das sogenannte Gewinnstreben umlügen. Inhaltlich ist es jedoch nichts anderes als die Ausbeutung der einen Klasse durch die andere. Darauf basiert der Kapitalismus in der Tat – hört sich aber nicht mehr so salbungsvoll an.
Die Dinger nennt man Waren.
Nein. Angebot und Nachfrage bestimmen nur die Schwankungen des Preises um den Wert der Waren und dieser wird bestimmt durch die gesellschaftlich durchschnittliche abstrakt menschliche Arbeit, die in der Ware vergegenständlicht ist. “Eigeninitiative” – am Arsch. Wenn ich mich am Hintern kratze ist das auch Eigeninitiative. Oder? Niemand hat mich dazu aufgefordert mich am Hintern zu kratzen, also eigen, und ich habe Initiative gezeigt. Trotzdem ist das nicht gemeint. – Eigeninitiative ist kein Sachverhalt, sondern ein Lob und zwar von Kapitalisten, denen man danken soll ganz eigeninitiativ ihr Kapital zu vermehren. Systemling.
Der lugt im Kapitalismus aber ständig um die Ecke. siehe Ruinierung der Lebensgrundlage, Klimakrise, Atomkrieg usw.
Tatsächlich, hätt ich jetzt nicht vermutet. Behaupten kann man ja viel. Allerdings enthält schon deine Behauptung ein paar unschöne Wahrheiten. Wenn man nämlich den Kapitalismus erst sozialverträglich, umweltverträglich und nachhaltig machen muss, dann heißt das, dass er es von sich aus gar nicht ist, sondern im Gegenteil jede Menge Armut und Naturzerstörung produziert. Und noch eins wird mit den Vokabeln “sozialverträglich, und umweltverträglich” zugestanden. Kapitalismus und ein gutes Leben für die Mehrheit in einer gesunden Umwelt sind Gegensätze sonst müssten sie sich ja nicht “vertragen”. “Vertragen” bedeutet drittens, dass Armut und Umweltzerstörung nicht abgeschafft wird, sondern Armut und Umweltzerstörung soll auf ein verträgliches Maß reduziert werden. Und selbst dieses verträglich Maß ist zum großen Teil eine dicke Lüge, wenn man an das Greenwashing der Unternehmen denkt und wenn man die allgegenwärtige Abzocke der Regierung in tausend Bereichen denkt, die es von den Armen nimmt um es dem Kapital in den Arsch zu blasen.
Gemäß ihren politischen Zielen also. Lustig. Mit anderen Worten: Die Politik hat die Aufgabe mit dem Kapitalismus zu machen was sie will, bloß muss sie vorher das Recht ihrem Willen gemäß ausgestalten bzw. umformen, damit sich auch ja niemand bei Einsprüchen aufs Recht berufen kann. Ja – so kann man das ausdrücken.
Na wenn die Politik es zulässt, dann hat die Wirtschaft nicht das Primat über die Politik.
Wie jetzt? Wenn das Ziel der Politik darin besteht, dass es dem Kapital alle Steine aus dem Weg räumt, indem es ihm Kosten erspart und der Allgemeinheit aufbürdet, dann hat sie nach deiner Definition genau das gemacht, was ihre Aufgabe ist. Wie kann sie dann versagt haben, dann hat sie Erfolg gehabt?
Wenn dir dieser Erfolg nicht schmeckt, dann stimmt was an deiner Definition nicht. Vielleicht solltest du mal anfangen die Ziele der Politik zu kritisieren, statt unumwunden d e i n e Vorstellung von Politik mit der wirklichen Politik in eins zu setzen. Nein, die haben nicht darin versagt, d e i n e Politikmaßstäbe zu exekutieren. Die haben einfach andere Ziele als du denkst. Die haben auch nicht das Primat über die Wirtschaft aufgegeben. (völlig absurd übrigens angesichts dessen, dass sie gerade mit ihrer Politik in Kauf nehmen, dass das Kapital auswandert) Gäbe es ein Primat der Wirtschaft hätten sie es sich nicht mit Russland verscherzen sollen, das die Wirtschaft mit günstiger Energie versorgt. Statt dessen haben sie die gesamte Ökonomie ihrem imperialistischen Wirtschaftskrieg gegen Russland untergeordnet.
Sag mal, kannst du auch sachlich argumentieren, ohne persönliche Unterstellungen? Ansonsten werde ich mir jedenfalls zukünftig das Lesen deiner Texte ersparen.
Das könnte ich dir sagen, wenn du mir vorher sagst, welche Unsachlichkeiten und persönlichen Unterstellungen du meinst, denn ich dachte eigentlich recht stringent und sachlich meine Kritik vorgetragen zu haben.
Systemling?
Warum arbeitest du dich an Biland ab, der sich doch nur an das übliche liberale Narrativ hält? Kritisiere doch direkt die liberale Ideologie.
Biland ist doch nur der Überbringer der Nachricht, aber nicht die Nachricht selbst.
Systemling stimmt doch. Hab ich lang und breit ausgeführt. Ist also weder unsachlich noch eine Unterstellung. Natürlich ist es despektierlich. Aber bitte, wenn einer mit “Eigeninitiative” kommt. Das ist ja wirklich ein ziemlich plumpes Lob des Kapitalismus.
Biland ist nicht nur der Überbringer, sondern ein Verfechter! Nicht die liberale Ideologie hat den Kommentar verfasst, sondern Biland. Außerdem kritisiere ich den Kapitalismus und nicht nur den Neoliberalismus. Im übrigen halte ich deinen Beitrag oben für verkehrt.
“Im liberalen Kapitalismus ist das Primat des Kapitals (mit seinem inneren Zwang nach Profit) alles bestimmend. ” – Was soll denn das sein – das Primat des Kapitals? Das Kapital schreibt der Politik gar nichts vor. Die Politik ist dem Kapital nur gerne zu Diensten, weil der Erfolg der Nation davon abhängt. Das ist ein Unterschied. Gibt es denn im normalen nichtliberalen Kapitalismus keinen “inneren Zwang nach Profit”?
“Es geht darum zu retten was zu retten ist an sozialverträglichem Kapitalismus.” Nein, den Kapitalismus muss man abschaffen, nicht retten.
… und ersetzen womit?
Durch Kommunismus natürlich.
Ich hoffe, du bist noch jung und kannst dich etwas gedulden. Ich lebe mit Glück noch 25 Jahre und werde die kommunistische Revolution ganz sicher nicht mehr erleben.
Das ist logisch falsch, weil weder die Produktivkräfte, noch der ideologische Überbau dafür reif sind.
KOMUNISMUS heißt ja letztendlich nichts anderes als FFREIHEIT FÜR ALLE.
Also Freiheit nicht als Privileg, welches auf Knechtung basiert, sondern allgemeine Freiheit im Rahmen dessen, was die Naturnotwendigkeit zur Gestaltung frei lässt.
Meines Erachtens ist eben das, was im Kommunismus die “Naturnotwendigkeit zur Gestaltung freiläßt”, ziemlich wenig. Aber Sie sagen ja selbst: “Freiheit im Rahmen…” Aha, habe verstanden. Zuteilung von denen, die es besserwissen?
@ Thomas Schöffel:
Die bewusste Gestaltung und Nutzung der gesellschaftlichen Produktivkräfte und gleichzeitig damit das Verhindern dessen, wie im Kapitalismus ständig dem Zwang ausgesetzt zu sein, Zahlungsmittel zu erwerben, also Geld zu verdienen, nennt sich die Überwindung kapitalistisch induzierter Produktionsverhältnisse.
Dafür bedarf es keineswegs immer der unmittelbarer Eigentümerschaft. Es genügt, die Produktionsmittel durch entsprechende Kaufkraft der Bedürftigen für diese arbeiten zu lassen. Und das ist organisierbar – auch unter kapitalistischen Verhältnissen.
Der elaborierte Schwachsinn von Kleingeistern, also solche ohne ausreichende analytischer Analysekraft, interessiert mich dabei nicht.
Wer hat in den 80ern geglaubt, dass Deutschland wiedervereinigt wird? Niemand kann in die Zukunft sehen. Als ich noch jung bzw. jünger war, wurde mir dasselbe Argument entgegengehalten. “Das wird nichts mit dem Kommunismus.” So argumentieren Opportunisten. Soll man etwas nur anstreben, wenn die Erfolgsaussichten gut sind? Ist eine Sache falsch, wenn die Aussichten mau sind. Man kann doch nur tun, was man für den richtigen Weg hält. Wenn man Glück hat, wird’s was. Wenn man Pech hat, stirbt man im Atomkrieg, kriegt einen Herzinfarkt oder stirbt im Straßenverkehr. Soll man etwa sein Leben damit vergeuden, in einem durchgeknallten Wirtschaftssystem sein privates Glück zu suchen, das man dann doch notwendig nicht findet. Das halte ich nicht für erstrebenswert.
Angenommen mit dem Kommunismus wird es zu Lebzeiten nichts mehr. Dann kann man immerhin das Licht oder das Feuer weitertragen. Die nachfolgenden Generationen stehen auf den Schultern der vorangegangenen. Die Schaffung einer neuen Gesellschaftsordnung ist eine Gemeinschaftsaufgabe nicht nur in der Gegenwart, sondern auch über die Zeiten und die Leben einzelner Individuen hinweg.
Gut gebrüllt, Löwin.
Leider wird du den Guido dadurch nicht erreichen.
Denn was der Guido bringt, sind sinnlose Vorwände und Scheinargumente. Seine Frage
“und ersetzen womit?”
ist die rhetorische Frage nach der (besseren) Alternative zu seinem geliebten Kapitalismus.
Und sein Hinweis, er werde in seinem restlichen Erdendasein den Durchbruch des Kommunismus ja doch nicht mehr erleben, weshalb man gleich weiter den Kapitalismus verteidigen sollte, spricht ja auch für sich.
Im Grunde wiederholt Guido dir gegenüber nur astrein jene Taktik, die er auch gegenüber Cechura eingesetzt hatte und die ja auch du an ihm kritisiert hast:
Guido behauptet, er wäre mit vielem total einverstanden, bloß ein paar klitzekleine Bedenken hätte er da noch. Das sind natürlich die üblichen Verhaltens- und Kommunikationsweisen in der bürgerlichen Gesellschaft und reine Heuchelei, auch wenn Guido das selbst nicht weiß oder merkt.
Die bittere Wahrheit aber lautet: Guido teilt dein Urteil nicht, nicht mal in Ansätzen. Und statt dass Guido gegen dein Urteil argumentiert, behauptet er scheinbaren weitgehenden Konsens. Wie es sich gehört für ein bürgerliches Individuum.
Krim und Sie können sich gerne für Kommunismus einsetzen. Das will ich Ihnen nicht ausreden. Ich muss auch nichts wegargumentieren, was ich für ein Luftschloss halte. Ihr giftiger und herablassender Ton lässt mich allerdings zweifeln, ob ein Zusammenleben mit Kommunisten erstrebenswert ist. Da steht mir der Liberalismus näher.
Tu, was du für den richtigen Weg hältst. Niemand hindert dich daran. Tatsache ist, dass du und Pfarrer Nolte und wir alle in einem “durchgeknallten Wirtschaftssystem” leben, wie du es nennst. Tatsache ist auch, dass die allermeisten Bewohner dieses Systems ihr privates Glück suchen. Deine Behauptung, dass man dieses “notwendig nicht findet”, ist eine Meinung, die noch mit Fakten zu unterfüttern wäre. Oder entscheidet jetzt Krim alleine mit seinem Bauchgefühl, worin das Glück der anderen besteht? Könnte ja sein, dass weit mehr Menschen ihr privates Glück im System finden als Krim zu wissen meint. Und dann?
Genau. There’s no such thing like society.
Die Logik der Softeisentwicklerin ist keinesfalls das Ende der Fahnenstange menschlichen Denkens, obwohl das im individuellen Kontext durchaus seine Berechtigung hat.
Krim, in einem anderen Beitrag haben Sie noch (indirekt) geschrieben, dass Kapitalbesitzer ihr Lebensglück durchaus finden können.
Für das Ganze weiter Durchschauende gebe ich Ihnen aber recht.
Denn dann brennt man für gesellschaftliche Freiheit und nicht für (reizlose) Ersatzbefriedigungen.
Die Betonung liegt auf Kapitalbesitzer. Klar kann man auch einen auf Asket machen oder religiös motivierte Selbstgenügsamkeit üben. d.h. man muss seine Ansprüche schon sehr zurückschrauben, um gegen die Verhältnisse den Beweis anzutreten, dass man t r o t z Kapitalismus glücklich werden kann. Das ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Millionengewinn. Und man muss sich verbiegen und den Maßstab seines subjektiven Glückes ganz ganz niedrig ansetzen.
@Krim
“Gibt es denn im normalen nichtliberalen Kapitalismus keinen „inneren Zwang nach Profit“?
Branco Milanowic unterscheidet grundsätzlich den “liberalen Kapitalismus” westlicher Prägung und den “politischen Kapitalismus” chinesischer Art. Entscheidend ist wer das letzte Wort hat. Das haben in China die Kommunisten, im Westen das Kapital, dafür sorgt letztendlich auch der Rechtsstaat (der ideologische Überbau), falls die Politik einmal anders handeln sollte.
Auch den chinesischen Kapitalismus gibt es nicht ohne Profit. Und auch die chinesischen Kommunisten wollen die Gesetze des Kapitals nicht aushebeln. Können könnten sie natürlich schon.
Wer macht im übrigen eigentlich den Rechtstaat, sind das nicht die selben Politiker, die der Legende nach dann vom Rechtsstaat an die Kandare genommen werden. Wahrscheinlich war das ein höheres Wesen, das die Schuldenbremse in das Grundgesetz gezaubert hat.
Manche gehen nur von einer esoterischen Wahnvorstellung aus, welche der hysterische Traum einer schwäbischen Hausfrau ausgelöst hat.
Jedenfalls wurde die notwendige 2/3-Mehrheit locker genommen.
Dabei gibt es im Rahmen der Schuldenbremse auch Ausnahmen, welche leicht als Gründe genutzt werden könnten.
@Krim
“Die haben auch nicht das Primat über die Wirtschaft aufgegeben. (völlig absurd übrigens angesichts dessen, dass sie gerade mit ihrer Politik in Kauf nehmen, dass das Kapital auswandert)”
Hier kann man durchaus im populistischen Duktus argumentieren: Die haben sich über die Interessen des deutschen Kapitals hinweggesetzt zu Gunsten fremder Kapital-Interessen. Wichtigstes Ziel wäre es deshalb Souveränität zurück zu erlangen.
Ich denke man kann den Sieg des angelsächsischen Imperialismus über den europäischen Kapitalismus sogar an einem Datum festmachen, nämlich mit dem Putsch in der Ukraine 2014.
“Wichtigstes Ziel wäre es deshalb Souveränität zurück zu erlangen.” – Woraus schließt du denn dass Deutschland nicht souverän ist. Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Ampel Russland nicht ruinieren will. Da gibt es eine Kontinuität in der deutschen Politik über Jahre und Jahrzehnte. Das ist das imperialistische Projekt der europäischen Führungsmacht Deutschland. Ausgerechnet seine imperialistischen Ansprüche hältst du für ein Zeichen einer eingebüßten Souveränität. Warum? – Weil Deutschland nicht nach deinem Gusto vorgeht?
@ Krim
Mal hierzu kurz:
Deutschland nimmt im imperialen Gefüge des Westens m.E. den Status eines Bundesgenossen der Hegemonialmacht USA ein. Es verfügt sehr wohl über Autonomie, etwa in einigen ökonomischen Bereichen wie die sog. “Eurokrise” gezeigt hat. Deutschland gab den Takt vor, wobei es natürlich gerne die frugalen Kleinen (NDL, AUT, Balten…) als Schild und Meute vorschickte. Was meine ich mit Schild und Meute? Berlin hat sich gerne unter Verweis auf die Frugalen als Getriebener inszeniert. Varoufakis hat sie mal als Schäubles Fanboys bezeichnet. Aber im Grunde tanzten sie alle nach Berlins Pfeife. Die USA haben das Treiben eher aus der Ferne beobachtet.
In anderen Bereichen ist Berlin dagegen bestenfalls semi-autonom und häufig alles andere als unabhängig. Das gilt für die Massenüberwachung (Stichworte: DE-CIX, Merkel Handy, Snowden) und bestimmte in der Nachkriegszeit wurzelnde Durchgriffsrechte wie etwa Foschepoth aufgezeigt hat. Aber mehr noch für das militärische Feld, Stichwort US-Legionslager hierzulande. Das sind ja nicht bloß gute Buddies, sondern von denen geht auch eine evidente machtpolitische und disziplinierende Wirkung aus. Eben wie im alten Rom, das auch gerne Truppen bei seinen Bundesgenossen hatte um ein Auge auf sie zu werfen. Und dort hat man auch gerne mit Teilen der einheimischen Eliten gemauschelt, um einen ungeliebten Herrscher und andere dortige Elitenfraktionen auszustechen oder gleich ganz loszuwerden. Findet sich auch in der Gegenwart, Stichwort Zurücktretung Brandts, die von gewisen deutschen Elitefraktionen im Zusammenspiel mit Kissinger betrieben wurde.
Mit der Kontinuitätslinien der deutschen Ukrainepolitik wiederum haben Sie recht. Aber eigentlich ist die Ukraine ein schönes Beispiel für den Zusammenprall deutscher und US-Interessen, wobei die USA ggw. doch (noch) eindeutig die Nase vorn haben.
Ja, einverstanden. Man sollte das alles aber nicht unter der Überschrift Souveränität verhandeln. Also sobald Deutschland wegen seiner Interessen Zugeständnisse an die USA macht, gleich den Besatzungsstatus und eine nicht vorhandene Souveränität zu postulieren. Streng genommen wäre dann nur die Weltmacht Nr.1 und noch nicht mal diese wirklich souverän. Die Verbündeten konkurrieren untereinander, weswegen einerseits wegen der Gegensätze nicht alles dem deutschen souveränen Willen entspricht und andererseits wegen der notwendigen Gemeinsamkeit in der Nato, die Souveränität relativiert wird.
@ Krim
“Woraus schließt du denn dass Deutschland nicht souverän ist. Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Ampel Russland nicht ruinieren will.”
Der zweite Satz beantwortet doch schon die zuvor gestellte Frage. Dem deutschen Wohlstand dient es nicht Russland zu ruinieren. In wessen Interesse handelt unsere Regierung also? Und wenn fremde Interessen bedient werden, dann postuliere ich fehlende Souveränität.
Ich gehe davon aus, dass nationale Regierungen im Interesse des nationalen Kapitals handeln. Ist das nicht der Fall, dann unterstelle ich fehlende nationale Souveränität. Das war sogar bei der linken griechischen Syriza-Regierung der Fall, die sich dem internationalen Druck beugte obwohl sie ein gegenteiliges Volksvotum besaß. Sie gab fremden Kapital-Interessen nach zu Lasten des griechischen Wohlstandes. Was Ähnlichkeiten mit der heutigen deutschen Situation aufweist, nur dass es sich hier nicht um primär Kapital-Interessen handelt, sondern primär um imperiale Interessen einer Weltmacht.
In der bürgerlichen, liberalen Demokratie ist die Politik grundsätzlich Interessenvertreter des nationalen Kapitals. Der Grad der Souveränität zeigt sich daran inwieweit das tatsächlich der Fall ist.
Kapital ist längst international und jeder weiß wer die Hoheit weltweit darüber hat.
Ansonsten Zustimmung.
Allerdings ist Deutschland schon seit längerer Zeit nicht mehr souverän, das muß man auch so deutlich sagen und sehen, anders erklärt sich nämlich nicht, was die sogenante “Ampel” da für einen Murks macht. Die machen das ja nicht, weil sie blöd sind, sondern weil sie ihren Anweisungen “from abroad” folgen.
@ Krim:
Nehmen wir an, Kapitalismus ist omnipotent und meine Argumentation falsch. Welches System würdest du denn als Alternative vorschlagen? Bin echt gespannt.
Glaub ich nicht, dass du gespannt bist!
Na kein System, das auf Klassen und einem Klassengegensatz beruht, wo die eine Klasse, die nicht arbeitet, aber dafür ganz viel “Eigeninitiative” zeigt, die arbeitende Klasse ausbeutet. Keine Wert und Mehrwertproduktion mehr. Kein abstrakter Reichtum, der sich in wenigen Händen ansammeln kann und der das Kommando über die gesellschaftlich Arbeit ermöglicht. Abschaffung des Eigentums und des Geldes und daher Abschaffung der Konkurrenz ums Eigentum.
Mit anderen Worten eine Ökonomie , die alle Gebrauchswerte produziert, die zur Reproduktion der Gesellschaft und damit auch des Individuums notwendig sind. Also eine gemeinschaftliche Organisation der Gesellschaft und das nennt sich Kommunismus.
Ja, ja ich weiß schon. Bürger glauben halt, dass das wegen der menschlichen Natur, die sich selbstverständlich kapitalismuskonform entwickelt hat, nicht geht. Weil der Höhlenmensch bekanntlich schon ein verkappter Kapitalist war.
Lass mich wissen, wenn dein überlegenes System irgendwo in Europa Fuss fasst.
Nein, der Höhlenmensch war kein verkappter Kapitalist – aber er war auch kein verkappter Kommunist.
Das funktioniert nicht solange Geld, Besitz, Eigentum und daraus entstehender Komfort idealisiert sind, wie heutzutage fast überall auf der Welt.
Sollte es den Menschen aber eines Tages gelingen sich von diesen Idealen zu befreien, dann ist auch die “Abschaffung des Eigentums und des Geldes” nicht mehr nötig, weil es dann diesen übersteigerten Wert verloren haben würde, den es heute hat.
Aus meiner Sicht ist das Problem der Theorie des Kommunismus, dass sie sich vor allem auf das Materielle bezieht, genau wie der Kapitalismus. Zweifellos spielt natürlich das Materielle eine wichtige Rolle im Leben. Aber das ganze Leben nur vom Materiellen aus zu denken, führt doch in die Irre. Menschen haben doch noch wesentliche Bedürfnisse darüber hinaus.
Mittlerweile ist es ja auch gar nicht mehr das wirkliche Materielle um das es geht, sondern nur noch die Abstraktion des Materiellen in Form von Geld.
Das ist richtig. Deshalb heißt die Alternative eben nationaler Sozialismus.
Das vereint die besten Ideen beider Ismen in einer Idee.
Kommunismus ist International, macht Völker und Kulturen gleich = abgelehnt.
Materialismus (Kapitalismus) erschafft “Klassen” = abgelehnt.
Im nationalen Sozialismus sind keine Klassenkämpfe mehr nötig. Es gibt keine Gleichmachung – außer der, daß alle von einem Volk an einem Strang ziehen.
Gearbeitet wird für das Volk als Ganzes – damit fällt jeder private Egoismus wie Geldraffen oder an der Börse zocken, weg. Weil das volksschädlich ist.
So einfach kann etwas sein.
Nationaler Sozialismus verträgt sich hervorragend mit multinationalen Konzernen etc.
Sobald man von dieser Kindergartenlogik geheilt ist, kann man vielleicht nach entsprecheder Reife an einem Diskurs teilnehmen, der diesen Namen auch verdient.
Inländische Kapitalbesitzer sind ja besonders darauf erpicht, mit dem “nationalen Rest” zu teilen.
Aber darum geht es ja auch gar nicht.
Es geht darum, mit den Habenichtsen dieser Welt nicht mal ansatzweise teilen zu müssen. Dabei machen diese hauptsächlich die Drecksarbeiten hier und die importierten sowieso.
Als Arbeitsfront-Haudegen ist mir die Wirklichkeit eben entscheidend näher als Waldgang-Fetischisten.
“Nationaler Sozialismus verträgt sich hervorragend mit multinationalen Konzernen etc.”
nicht, wenn er nicht dem eigenen Volk zugute kommt. Sie haben das “völkisch” als Haupt-Prämisse nicht verstanden.
Ich kenne keine “inländischen Kapitalbesitzer”, die mit Armen teilen wollen. Kapitalbesitzer wollen i.d.Regel mit niemandem teilen, sondern ihr Kapital vermehren, weiter interessiert die nichts.
“Es geht darum, mit den Habenichtsen dieser Welt nicht mal ansatzweise teilen zu müssen.”
nein, falsch, es geht um völkisch oder nicht. Die Habenichtse in Bangladesh interessieren dabei nicht. Zuerst das eigene Volk und dann die anderen. Völlig logische, normale, gesunde Einstellung.
Der NS ist allerdings für den Arbeiter gedacht, aber nicht für linke Spinner die den Kopf voller kommunistischer oder anderer linker Propaganda haben.
“So einfach kann etwas sein!”
– Aber nur wenn man nach dem Waldgang zuviel Waldpilze geraucht hat. Nationalismus ist Barbarei, die die Völker aufeinanderhetzt Und genau dafür schuften die Völker dann auch. Sie schaffen einen Reichtum, der die Nationen in die Lage versetzt über andere herzufallen. Und dafür geben sie ihr Leben in zweierlei Hinsicht. Erstens im wörtlichen Sinn und zweitens dadurch dass sie ihr ganzes Arbeitsleben lang für dieses bestialisch Ziel schuften. Klassenkämpfe werden durch Völkerschlachten ersetzt. Und in der Tat will die Nation dann nur noch Deutsche kennen, ist ja auch nicht notwendig Unterschiede zu machen, denn vor dem Tod (auf dem Schlachtfeld) sind wirklich alle gleich. Dass die Nationalisten für den Heldentod für die Nation vorgesehen sind, kann man aktuell an der Ukraine studieren, der zur Zeit die Soldaten ausgehen.
👍
“Nationalismus ist Barbarei, die die Völker aufeinanderhetzt ”
Schwachsinn. Alleine der Blick auf die heutige Lage belegt den Unfug, den Sie hier verbreiten. Wir haben ja kaum mehr Nationalstaaten; von Ausnahmen wie Israel mit übersteigertem Nationalismus mal abgesehen.
Völker sollten nur für sich selber und nicht für internationale Bankenmafiosi arbeiten. Dann haben sie, die Völker, auch was davon, anstatt Radwege in Peru zu bauen – um mal ein aktuelles Beispiel der Steuerverschwendung der sogenannten “Ampel” zu erwähnen.
In der Ukraine gibt es keine nationalen Sozialisten, sondern Show-Nazis, für euch linke Spinner vom deep state (Usa/Israel) in Szene gesetzt, damit ihr brav drauf reinfallt.
Was ja auch geschieht, wie man hier vielfach lesen kann. Wer Selensky ist, weiß jeder, nur der linke Spinner, der will das nicht wissen.
Und kämpfen bzw. verteidigen, das macht man, wenn es um die eigene Heimat und das eigene Volk geht, wenn das bedroht ist, aber nicht für weltfremde linke Ideologien (Kommunismus),die nie bewiesen haben, daß sie funktionieren (sie hatten alle Chancen), im Gegenteil, die kommunistischen “Führer”waren die größten Massenmörder aller Zeiten. Wer will schon für sowas sterben, nein Danke.
Die Klassenkampf-Ideologie ist im nationalen Sozialismus überflüssig, weil das Volk zusammenhält, da gibt es keine “Klassen” mehr. Klar, daß Kommunisten so etwas nicht mögen, sie sind nämlich damit auch überflüssig.
https://overton-magazin.de/top-story/viele-probleme-eine-ursache-der-kapitalismus/#comment-94160
Nun an Nationalismus oder irgendwas mit “national” habe ich sicher nicht gedacht.
Nationalismus ist eine Geburt des 19. Jahrhunderts.
Für natürlich halte ich sowas wie “Regionalismus”, also ein Wir-Gefühl, dass sich auf eine Gruppe Menschen im näheren Umfled bezieht. Vielleicht höchstens so groß wie das Rheinland oder Sachsen. Alles darüber hinaus ist schon wieder eine Abstraktion und führt zu all den üblen Dingen zu denen der Nationalismus die Völker seit 200 Jahren getrieben hat. (Nicht das es vorher viel besser war, aber da waren es andere Gründe).
Regionalismus alleine ist nun mal nicht über-lebbar für die einzelnen Regionen.
Auf so ein Urteil kann man nur kommen, wenn man den Nationalstaat völkisch definiert. Dann ist nämlich Deutschland plötzlich kein Nationalstaat mehr, weil ein paar Millionen auswärtige Arbeitskräfte und Flüchtlinge eingewandert sind.
Das ist lupenreine Naziideologie und dumm ist es obendrein. Wenn die Völker für sich selbst arbeiten sollen, müssen sie den Kapitalismus abschaffen, weil der Gewinn des produktiven Kapitals, w i e des Finanzkaitals aus dem Mehrwert kommt, den die Lohnabhängigen schaffen. Das produktive Kapital ist so wenig schaffend, wie das Finanzkapital raffend ist. Das sind nämlich moralische Zuschreibungen, wobei schaffend in der Naziideologie für gut steht und raffend für böse. Die Banken stellen den Kredit zur Verfügung, den Staat und Wirtschaft notwendig brauchen. Man kann gar nicht die Banken abschaffen ohne zugleich den Kapitalismus abzuschaffen und das hatten die Nazis auch nicht vor. Das war Populismus, um den Massen Honig um den Bart zu schmieren, weil sie in dieser Ideologie die guten Schaffer sind und nicht die bösen Raffer. Insofern ist das nicht nur falsch, sondern es ist verlogene Hetze, die auf Stimmenfang bei den Arbeitern angelegt ist.
Aha für dich also nicht Nazi genug. Wer so eine echte braune Unterhose ist, lässt sich von diesen ukrainischen Schein-Nazis nicht blenden.
Nazis kommen 1. nur an die Macht, wenn die Nation am abschiffen ist, insofern ist die “Heimat” immer bedroht 2. Ist der Nationasozialismus ein einziges Konkurrenzprogramm gegen andere Nationen, die natürlich die Bösen sind, weil sie die eigene Nation daran hindern zu ihrem Recht zu kommen. Auch deshalb ist die Nation bei den Nationalsozialisten i m m e r bedroht.
Nein das waren die Nazi, die restlichen Imperialisten des Kapitalismus und die Realsozialisten. In dieser Reihenfolge. “kommunistischer Führer” ist ein Contradictio in adjecto. Entweder Führer oder Kommunist.
Wer will denn überhaupt sterben? Für das richtige Ziel kannst du dir das offenbar gut vorstellen.
Klassenkampf ist keine Ideologie, sondern Realität und deshalb ist sie weder im Nationalsozialismus noch im normalen Kapitalismus überflüssig. Du willst das Kapital doch gar nicht abschaffen – das ist eine unverforene Lüge. Wieso soll es dann keine Klassen mehr geben? Weil du die Kämpfe der Klassen zum Vorteil der Nation verbieten willst. Und das beschönigst du dann damit, dass das ein nationaler Zusammenhalt sei. Halt ein Zwangs-Zusammen-halt.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich von falschen Geistern zu lösen. Basis dafür ist aber immer zuverlässige materielle Sicherheit.
Es lebt sich immer leichter mit leichtem Gepäck als mit einer herumzuschleppenden Supertara in Form von Überbesitz, dessen Erhalt und Vermehrung wieder (eigentlich unnötige) Sorgen mit Stresscharakter bescheren. Diesmal aber nicht als Geschenk, sondern als Last.
Kapitalismus führt ohne Intervention aber auch in die materielle Verelendung immer größerer Teile der Bevölkerung.
Oder sind die Schlangen an den Tafeln Indiz für etwas anderes.
Jetzt haben wir aber erst eine Dekade zunehmender Wohnungsnot gesehen und 2 Jahre explosierender Nahrungsmittel- und Energiepreise.
Wer glaubt, dass dies besser wird, sollte diesen Glauben nicht an der Realität messen, weil dann dieser zerbrechen dürfte.
Dass der Höhlenmensch ein verkappter Kommunist war, hab ich auch nicht behauptet. Oder?
Und nein Two Moon. Es reicht nicht aus sich die falschen Ideale “Geld, Besitz, Eigentum” aus dem Kopf zu schlagen und schon ist alles gut. Das liegt vielleicht daran, dass Geld und Eigentum keine Ideale sind, sondern gesellschaftliche Realitäten, um die sich im Kapitalismus alles dreht. Ihre Idealisierung f o l g t der Realität. Ihre Realität wiederum hängt nicht an den Idealen, die sich mancher vielleicht macht, sondern sie hängt an der staatlichen Gewalt, die sie durchsetzt und sie hängt an der Zustimmung zu einer Gewalt, die Geld und Eigentum durchsetzt.
Das heißt. Auch dann, wenn wenn die Menschen sich von den Geld- und Eigentumsidealen befreien würden, (Wie soll das gehen in einer Welt von Geld und Eigentum. Da könnte man genauso gut sagen: Befreie dich von dem Ideal Essen und Trinken und Schlafen zu müssen, dann musst du es auch nicht. Die Realität wird aber nicht durch den bloßen Entschluss erzeugt, sich gemäß eines Ideals zu verhalten oder nicht zu verhalten.) wäre die Abschaffung von Geld und Eigentum sehr wohl nötig und zwar weil sie gesellschaftliche Realität sind. Ich kritisiere an Geld und Eigentum auch nicht ihren “übersteigerten” Wert, sondern ich kritisiere beides fundamental, weil beides eine kapitalistische Welt einschließt, in der die eine Klasse die andere ausbeutet.
Nein, das ist seine Stärke. Bei den meisten bestimmt eben das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein. Was soviel heißt, dass die Menschen ihre Interessen in der Gesellschaft entwickeln, die ihnen vorgesetzt wird d.h. ihnen vorausgesetzt ist. Was wollen sie dann?
Ein Haus, ein Auto, einen einträglichen Job, eine Familie. Das was sie wollen entnehmen sie dem was die Gesellschaft für sie bereithält. Und wenn sie dann für ihre Interessen, für Ihre Wünsche Partei ergreifen, dann ergreifen sie auch für die Gesellschaft Partei in der sie diese Wünsche verwirklichen wollen. Dieses Partei ergreifen wirkt sich aber leider ziemlich verheerend auf das Bewusstsein aus. Es bestimmt die Welt nicht wie sie ist, sondern im Verhältnis zum Interesse, ob sie fürs eigene Interesse, dass sich in kapitalistischen Verhältnissen entwickelt hat tauglich ist. So erzeugt das gesellschaftliche Sein ein (falsches) Bewusstsein der Verhältnisse.
Natürlich haben die Menschen auch nicht materielle Bedürfnisse. Diese sind aber wie beschrieben von der materiellen Grundlage zumindest mitbestimmt. Wenn ich mir zum Beispiel anschaue, woran bürgerliche Menschen so Vergnügen finden, kommt mir das große Grausen. Die wirkliche und reale Konkurrenz reicht ihnen beispielsweise nicht aus. Nein auch nach Feierabend ziehen sie sich TV Shows rein wo quasi jede Lebensregung in Konkurrenz abgewickelt wird. Nicht nur Sport, auch Kochen, Raten, Wissen, ausgehen, Dating, Wohnen (Big Brother), singen, tanzen – alles, alles, alles gerät zu einer Konkurrenzveranstaltung. Ist das Zufall? Kommt das aus d e m Menschen, weil der von Natur aus so ein Konkurrenzgeier ist, oder ist das bloß der geistige Überbau einer Konkurrenzgesellschaft.
Abstraktionen sind nicht notwendig immateriell, nur gedankliche Abstraktion sind das. Abstrahieren heißt einfach trennen/abtrennen. Nur bestimmte Eigenschaften einer Sache können auch reell von einer Sache getrennt werden. Das ist z.B. beim Wert so, der sehr reell ist und um den sich im Kapitalismus alles dreht. Was dieser Wert ist, hat Marx herausgefunden. Es handelt sich um vergegenständlichte gesellschaftlich durchschnittliche abstrakte menschliche Arbeit. Arbeit ist materiell und reell. Sie lässt sich darstellen in einem Wertäquivalent, das Geld genannt wird. Im ersten Band des Kapitals hat Karl Marx das bis in Kleinste sorgfältig aufgedröselt. Lies das ruhig mal – es lohnt sich.
Nein hast du nicht. Aber ich habe auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast 😉
Ich wollte mit dem Satz nur klarstellen, dass Kommunismus so wenig “naturgegeben” ist wie Kapitalismus.
Vielen deiner Ausführungen stimme ich durchaus zu, was sich ja schon darin ausdrückt, dass ich oben auch geschrieben habe: “Zweifellos spielt natürlich das Materielle eine wichtige Rolle im Leben. ”
Abstraktion habe ich hier im Sinne der Abtrennung bestimmter Dinge von der realen und körperlich oder emotional erfahrbaren Welt in eine rein geistige Welt verwendet, womit es zu einem geistigen Selbstzweck wird, der sich dann wiederum zum Nachteil für die reale, körperliche Welt entwickelt.
Meiner Mentalität entsprechend käme ich in einem kommunistischen System (dem idealen Bild davon) wohl ziemlich gut klar, da ich selber gar keine Freude an besonderen materiellen Vorteilen oder Bequemlichkeiten habe. Aber ich glaube ganz und gar nicht, dass die meisten Menschen auf Dauer damit klarkommen.
Und ich halte es, wie schon gesagt, auch nicht unbedingt für nötig.
Natürlich sind Geld und Eigentum Realität, aber dass sich um diese Dinge alles dreht, liegt doch daran, dass sie so sehr idealisiert sind. Der Status, den man in der Gesellschaft hat, hängt doch zur Zeit hauptsächlich mit Geld und Eigentum zusammen, je mehr je besser (abgesehen von ein paar Subkulturen). Deswegen streben alle danach, oft weit über ihre grundlgenden materiellen Bedürfnisse hinaus, bis hin zu dem Gigantismus, dem die Superreichen frönen.
Nimm der Sache das Ideal und damit die Bedeutung für den gesellschaftlichen Status und schon ist ein Großteil des Problems verschwunden.
Geld und Eigentum sind also erst einmal keine Ideale, sondern das, was ihnen zusätzlich über ihren grundlegenden Nutzen hinaus zugeschrieben wird, das ist das Ideal.
Das Ringen um gesellschaftlichen Status und somit auch die Konkurrenz darum, ist aber wohl gegeben, nach meiner Ansicht.
Wenn du Konkurrenz auf der materiellen Ebene beseitigst (was natürlich möglich ist), dann bekommst du sie auf einer anderen Ebene, das lässt sich nicht vermeiden.
Was du aber richtig ansprichst, ist der Konkurrenzirrsinn in der heutigen kapitalistischen Gesellschaft, das absolute Übermaß, wo jeder gegen jeden kämpfen soll, damit sich blos keine größere Gruppe mehr gegen irgendetwas zusammenschließen kann. Eine Art Massenvereinzelung, Individualisierung kann man das schon nicht mehr nennen.
Dabei hat Konkurrenz natürlich auch positive Wirkungen – blos ist es wichtig, dass Konkurrenz und Kooperation in einer Balance zueinander stehen, sonst geht es sich nicht gut aus.
Karl Marx zu lesen habe ich übrigens keine Lust, der ist mit zu abstrakt 😀
Im Ernst, über die Jahre habe ich sehr viel von Marx, seinen Schriften, Theorien, usw. Zitaten und kurzen Auszügen, durch meine Präsenz in solchen Foren, wie diesem hier mitbekommen. Was teilweise durchaus interessant war, aber die Leute, die sich sehr auf Marx beriefen, fand ich in der Regel auch nur immer halb-überzeugend, weswegen es mich nicht drängt Marx zu lesen.
Na aber warum wolltest du klarstellen, dass Kapitalismus und Kommunismus nicht naturgegeben sind, wenn das gar nicht unklar war. Da es sich um Gesellschaftsformen handelt, ist das ja auch keine großartige Erkenntnis. Kapitalismus und Kommunismus sind auch kein Brettspiel. Und viele andere Dinge sind sie auch nicht.
in deinem Idealen Bild vom Kommunismus muss es ziemlich frugal zugehen, wenn dir Bequemlichkeit so unwichtig ist? Um Asket zu sein brauchst du keinen Kommunismus. Für ein paar echte Bequemlichkeiten, die nicht einem schicken Auto aufgehen, mit dem man angeben kann, braucht man Kommunismus schon.
Nein umgekehrt. Weil sich um Geld und Eigentum alles dreht, werden sie idealisiert.
Nein, das ist ein großer Irrtum. Das Ideal folgt der Realität und nicht die Realität dem Ideal. Angenommen du könntest das Ideal aus den Köpfen beamen, würde es in kürzester Zeit wieder entstehen, wenn sich weiter real alles um Geld und Eigentum dreht. Geld wird zum Ideal, weil es real Macht besitzt, nämlich Zugriff auf gesellschaftlichen Reichtum bedeutet. Und das kannst du nur abstellen, wenn das Geld als Zugriffsmittel abgeschafft wird und nicht dadurch, dass das Ideal bekämpft. Zum Beispiel indem man den Leuten einredet es sei nicht so wichtig. Wie soll das gehen, wenn es in der Realität wichtig ist?
Stimmt leider auch nicht. Den Wunsch nach Status und Anerkennung ist eine bürgerliche Marotte, die man durchaus lassen kann. Das beweisen auch einige Milliardäre, die zwar bequem leben, aber dennoch dem Protz nicht frönen. Das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung ist ein Bedürfnis, das Arme und Emporkömmlinge haben, die sich beweisen müssen, dass sie es zu etwas gebracht haben.
Nein. Konkurrenz abschaffen, weil sie Gegensätze pflegt und zementiert, statt sie aufzulösen. Konkurrenz ist auch gigantisch unproduktiv, weil unzählige Leute dasselbe gegeneinander machen, statt sich zu ergänzen. Konkurrenz hat keine positiven Wirkungen. Konkurrenz erzeugt Verlierer, die dann materiell abgestraft werden und genau dafür ist sie auch da. Konkurrenz stellt Unterschiede her, statt Gemeinsamkeit zu organisieren.
Woher weißt du das denn, wenn du ihn noch nie gelesen hast? Ist ungefähr so, wie wenn du sagen würdest, die Bibel lese ich nicht, weil da sind mir zu viele Bilder drin. Jede Art von Denken ist abstrakt. Aber dass das K1 besonders abstrakt wäre, kann man nun wirklich nicht behaupten. Wenn du das über den Hegel sagen würdest, könnte ich das noch nachvollziehen. Aber das K1 ist nicht abstrakt und dort wo es abstrakt ist, gibt es anschauliche, nachvollziehbar Beispiele.
Marx aus zweiter Hand, meist von Leuten die ihn nicht verstanden haben, taugt in 98% der Fälle nichts. Das K1 muss man selbst gelesen haben, wenn man die Welt verstehen will.
“Kapitalismus ist ein wirtschaftliches System, das auf privatem Eigentum, freiem Markt und Gewinnstreben basiert.”
(…)
“Die Politik hat die Aufgabe, den Kapitalismus gemäss ihren politischen Zielen zu gestalten, indem sie einen zielführenden Rechtsrahmen schafft. Das kann gelingen, sofern die Politik das Primat über die Wirtschaft hat.”
Erkennen sie den Widerspruch? Wenn die Politik das Primat über die Wirtschaft hat, ist es kein freier Markt mehr. Das beklagen ja viele Kapitalisten und Libertäre. Adam Smith hat damals schon postuliert, der freie Markt würde sich selbst regeln. Das ist aber (r)eine Utopie. Lässt man dem Markt freie Hand kommen wir zu dem, was wir heute haben (in unterschiedlichen Ausführungen). Oder vor ca. 200 Jahren. Oder vor ca. 600 Jahren…
Freie Marktwirtschaft ist als Gegensatz zu Planwirtschaft mit zentral dirigierter Produktion und Preisgestaltung zu verstehen. Keine Marktwirtschaft kann ohne Regulierung funktionieren. Mit Regulierung sind aber nur die Rahmenbedingungen gemeint, welche die Politik den wirtschaftlichen Akteuren vorgibt. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen herrscht freies Unternehmertum.
“Keine Marktwirtschaft kann ohne Regulierung funktionieren.” Eben. Es ist ja gar nicht wahr, dass dem Markt im Neoliberalismus einfach freie Hand gelassen wird. Es wurde ja bewusst von Seiten des Staates alles dereguliert und in Privathand überführt. Das ist ja die Ironie. Der Neoliberalismus war ein einziger staatlicher Eingriff in den Markt. Die Städte wurden beispielsweise gezwungen ihren gesamten kommunalen Wohnungsbestand für einen Appel und ein Ei zu verscherbeln. Gesundheitswesen ganz ähnlich. Es ist eine riesige Lüge, dass der neoliberalistische Staat sich aus der Wirtschaft ausmischt. In Wirklichkeit werden Gewinne privatisiert und Verlust verallgemeinert.
Man spricht von Liberalisierung, wenn sich der Staat als Akteur und Regulator aus der Wirtschaft zurückzieht. Fragwürdig ist Liberalisierung dann, wenn dies in Märkten geschieht, die für die Bevölkerung existenziell wichtig sind (Gesundheit, Bildung, Wohnen, Sicherheit usw.). In manchen Märkten kann Liberalisierung durchaus sinnvolll sein. Doch die Politik hätte so oder so immer die Möglichkeit, mittels Gesetzgebung und Umverteilung Fehlentwicklungen zu korrigieren.
Ja. Der Zustand eines liberalen Marktes ist staatlicherseits geschaffen, ein staatliches Produkt. Er ist nicht einfach sozusagen der Naturzustand des Marktes ohne Staat. Eingriffe sind ja auch nach der Liberalisierung weiterhin möglich.
Hier würde ich noch einwerfen, dass der Staat die Gesetze für den Markt nicht autonom schafft, sondern dass diverse (stiftungs-)finanzierte Organisationen im Hintergrund agieren, die “Empfehlungen” ausgeben, die komischerweise ziemlich genau so umgesetzt werden.
Da wären z. B. IWF, Weltbank, FATF, BIZ etc. im Finanzbereich.
Was hat das denn jetzt mit Planwirtschaft zu tun?
In der freien Marktwirtschaft soll sich der Staat aus möglichst allem raushalten, was die freie Entwicklung der Wirtschaft beeinflussen könnte, z. B. Mindestlohn, Arbeitsschutz, Umweltschutz… In der Logik der freien Marktwirtschaft würde das der Markt regeln. Ich weiß ja nicht, ob das so begrüßenswert wäre.
Wenn sich der freie Markt selbst regelt, führt das zu so etwas wie der Great Depression, deren Ursache für besonders biedere Plusmacher der Schwarze Freitag respektive Donnerstag oder Mittwoch 1929 war.
Die Erhards unter den Plusmachern bemängeln im wesentlichen nur den mangelnden Wettbewerb der Trusts, welcher dazu geführt hat. Aber sonst ist für sie der Markt automatisch sozial.
Aber auch diese Dumpfbacken wurden bzw. werden eines besseren belehrt.
@”Zentrale Merkmale dieses Systems sind Preisbildung durch Angebot und Nachfrage sowie Eigeninitiativ”
Eine lachhafte Behauptung angesichts der Tatsache das Waren nicht preiswerter werden wenn die Nachfrage sinkt sondern millionenfach vernichtet werden um die Preise hoch zu halten.
Guter Einwand. Profitgier ist im Kapitalismus eingebaut. Darum muss die Politik den Kapitalismus zähmen und einhegen. Das heisst, sie kann und muss der Profitgier Grenzen setzen. Tut sie dies nicht, versagt sie.
Nein, Guido Biland, nicht ProfitGIER.
Sondern die systemische Notwendigkeit, Profit machen zu müssen. Wer sich dafür entschieden hat, kapitalistisch zu wirtschaften, muss im Fall von Ueberproduktion systembedingt so handeln.
Unter uns alten Marxisten: G – W – G’ bzw. beim Finanzkapital G – G’
Auf das Vorliegen des Charakterfehlers bzw. der Todsünde “Gier” kommt es dabei gar nicht an (wobei nicht ausgeschlossen werden soll, dass manche Figuren auch gierig sein können. Aber das ist nicht der springende Punkt und sorgt auch nicht dafür, das Milchseen und Butterberge entstehen und selbst wühlen im Müll (Containern) strafrechtlich verfolgt wird).
Diese Zustände auf individuelle Charakterfehler zurückzuführen, ist in bürgerlichen Kreise als Kritik weit verbreitet und soll das schöne System Kapitalismus retten, dem ein paar Gierschlünde, charakterlich angekränkelte “Bankster” oder dumme Kinderbuchautoren so übel mitspielen.
Insofern bestätigen Sie hier wieder all das, was in den hiesigen Kommentaren über Sie schon zu lesen ist.
Ich wiederhole hier mein Statement, das ich bereits weiter oben abgegeben habe:
Welche Ideologien so alle in die Barbarei führen, hat man in den letzten Jahrhunderten wunderbar beobachten können – und sieht es heute noch: Nationalismus, Faschismus, Kapitalismus, Kommunismus usw. Alle Ideologien haben ihre Barbarei-Momente. Das hat einen einfachen Grund: Ideologien klingen in der Theorie wunderbar. In der Praxis sind sie der menschlichen Natur unterworfen. Es gibt also keine gelebte Ideologie ohne menschliche Katastrophen. Barbarei ist eine Facette der Menschlichkeit. Jede Ideologie versucht, diese Facette zu eliminieren. Bisher ist es keiner Ideologie gelungen.
Im Gegensatz zu Ihnen, Genosse Nolte, bin ich der Auffassung, dass der Kapitalismus in Kombination mit Liberalismus und Demokratie die Natur des Menschen am besten würdigt und spiegelt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich der Kapitalismus global durchgesetzt hat. Man kann Kapitalismus als Evolutionsschritt betrachten, der vielleicht in späteren Jahrhunderten in einen lupenreinen Kommunismus mündet. Eine globale Revolution gegen den Kapitalismus ist gerade nicht in Sicht.
“… bin ich der Auffassung, dass der Kapitalismus in Kombination mit Liberalismus und Demokratie die Natur des Menschen am besten würdigt und spiegelt.”
Das ist die übliche Meinung von Menschen im reichen Westen, zeigt jedoch nur wie sich ihr Welt- und Menschenbild durch ihre Sozialisation widerspiegelt. Was jedoch über die Natur des Menschen nicht viel aussagt.
“Eine globale Revolution gegen den Kapitalismus ist gerade nicht in Sicht.”
Eine Revolution gegen den liberalen Kapitalismus ist nicht nur in Sicht, sondern sogar stark im Kommen, nämlich mit dem politisch gelenkten chinesischen Kapitalismus.
Zur Zeit besteht unsere einzige Chance drin, den Kapitalismus zu zügeln. Das können wir unter Garantie vergessen, wenn wir gut gemeinten Utopien nach jagen und uns, verfangen in Theorien, zermürben.
Step by step.
Zeigt mit dem Finger auf Unzulänglichkeiten, auf Widersprüche und stellt immer wieder die Frage, ob es durch die Verramschung von z.B. Wasserwerken, Wohngebäuden und Privatisierungen tatsächlich besser geworden ist.
By the way
Mit dem “Schreckgespenst” chinesische Kapitalismus kannst nur die Leute erschrecken.
Die ordentliche Regierung führt auch auf, was an internationale Wirtschaftshilfe gezahlt wird.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/097/2009761.pdf
Hübsche Sümmchen kommen da zusammen, aber die ‘schwarze Null’ muss erreicht werden.
“Viele Probleme – eine Ursache: Der Kapitalismus”
Wieder mal die übliche Vereinfachung, für die Flacherdler unter den Linken. Der Kapitalismus ist wie das Feuer zum guten oder schlechten verwendbar. Wenn ein Feuer ein Haus verbrennt, sagt man ja auch nicht, dass Feuer grundsätzlich schlecht ist und alles Feuer jetzt verboten werden soll. Was man hingegen tut ist die Sicherheit zu verbessern, um das Feuer kontrolliert nutzen zu können. Mit dem Kapitalismus ist das genauso, in einer kontrollierten Form ist er überaus nützlich, einfach deshalb, weil er in vielen Punkten dem Wesen des Menschen entspricht. Was hingegen nicht funktioniert sind die Sicherungseinrichtungen, sprich eine starke Regierung und knallharte Gesetze, die den Kapitalismus kontrollieren. China hat die, deswegen funktioniert dort der Kapitalismus im Sinne der Gesellschaft, der Westen hat die nicht, deswegen zerstört er die Gesellschaft.
In China wird man für Korruption, Kartellbildung, Einmischung in die Politik, Bestechung und Gaunereien bestraft, die Todesstrafe ist da nichts Ungewöhnliches oder auch die Enteignung aller Nutznießer wie z.B. der Familie des Täters – im Westen wird man dafür bestenfalls ein bisschen rhetorisch getadelt, aber üblicherweise bekommt man sogar noch eine Auszeichnung. Um den Kapitalismus in Schach zu halten, muss man in der Lage sein, auch bei neuen “Ideen”, die Kapitalisten immer wieder haben, durchzugreifen, auch wenn es nicht explizit verboten ist oder auch wenn es nicht 100 % bewiesen werden kann. Nur dann kann man den Kapitalismus nutzen. Im Westen ist dies zu spät, denn der Kapitalismus hat sich längst die Politik gekauft, weswegen es nur nach einem Neuanfang geht. Dass dieser irgendwann kommen wird, ist unvermeidlich, denn der unkontrollierte Kapitalismus hat die Angewohnheit sich selbst aufzufressen, wenn er nicht mehr nach außen ausweichen kann.
Immer wenn jemand das “Wesen des Menschen” beschwört, um seine Position zu untermauern, fehlen Argumente. Deshalb müssen ausgerechnet diejenigen, die kapitalistische Strukturen und die darin wirksame Kapitalverwertungsstrategie (im prozessierenden Widerspruch) versuchen aufzudecken, als “Flacherdler” diskriminiert werden.
@PfefferundSalz
Das haben Sie wunderbar erklärt.
Die meisten wünschen sich Sozialismus oder Kommunismus weil der Kapitalismus in einen
“Raubtierkapitalismus” inkl. Regierungsbeteiligung mutiert ist und sich in einen
undurchdringlichen Korruptionssumpf verwandelt hat. Die Politik ist zu einem Lobbyistenverein
verkommen wo jeder nur an sich denkt, anstatt seinen Aufgaben nachzukommen.
Nur im Kapitalismus können neue innovative Ideen entstehen und umgesetzt werden.
Die Aufgabe der Regierung wäre es, bei Bedarf kontrollierend einzugreifen und sich
ansonsten rauszuhalten.
Also ich finde auch, daß das von PfefferundSalz gut erklärt ist.
Aber:
“Nur im Kapitalismus können neue innovative Ideen entstehen und umgesetzt werden.”
Man kann Menschen anders belohnen. Ohne Belohnung geht es jedoch nicht.
Daß die jeweilige Regierung kontrolliert und eingreift steht überhaupt außer Frage.
Was aber beim K. am meisten stört sind die privaten Zentralbanken und ihr Gelddruckmonopol – womit sie fast jeden Staat amKanthaken haben,sprich: erpressen können.
Deshalb müssen diese Banken weg.
“Deshalb müssen diese Banken weg.”
Wieso denn das?
Ich bin dankbar dafür, daß meine Bank mein Geld gut verwaltet und sich
um den Zahlungsverkehr kümmert.
Ich müßte meinen Gläubigern das Geld sonst persönlich vorbeibringen und
das Geld bei meinen Kunden ebendort abholen.
Waldgängerin schrieb von Zentralbanken. Etwas völlig anderes als Geschäfts- und Privatkundenbanken.
Ich bezweifle aber sehr stark, dass Waldgängerin überhaupt was von Zentralbankrecht und dessen Funktion verstanden hat. Und mit der Giralgeldschöpfung im Rahmen gewisser Restriktionen, welche dem 08/15-Bürger fremd sind, aber Investmentbanken und deren Umfeld massiv begünstigen.
Faulheit ist der Dummen Zier,
borniert geht es nicht weiter hier!
Ja, stimmt, ist mir gar nicht aufgefallen. Natürlich braucht es Banken. National geführte Banken.
Danke fürs Aufpassen.
O Gott … träum weiter.
@Waldgängerin
“Deshalb müssen diese Banken weg’
Schöne Idee und wer soll das in einem kapitalistischen Land machen?
Das sind doch alles Wolkenkuckucksheim-Wünsche, ebenso wie dass der Kapitalismus von einer Regierung kontrollieren ließe, auch das ist wohl eher umgekehrt.
Die Kapitalisten kontrollieren die Regierung und bestimmen die Politik.
Unternehmen schreiben bereits Gesetzestexte die dann von der Politik in den jeweiligen Parlamenten umgesetzt werden.
Das Primat der Pokitik ist längst abgeschafft.
Jetzt dürfen Sie mir gerne erklären wie sie das realistisch ändern wollen und mit welcher Regierung
Mit der derzeitigen Kasperltruppe mit Sicherheit nicht.
Ich bin auch kein Kapitalist.
Ich bin nationaler Sozialist. Da gibt es weder “Börsen” noch “Zentralbanken” noch sonstwie irgend eine Art von “Geldschöpfung” ohne Arbeit. Eine Idee die ich sehr begrüßenswert finden würde.
Das Übel unserer Zeit, oben fragte mal jemand, ist ja nicht der – fehlgeleitete – Kapitalismus, sondern die Möglichkeit, ihn zu mißbrauchen, was geschieht, und warum geschieht es, weil die Menschen gierig sind und Egoisten.
Das ist das Übel unserer Zeit. Dagegen hilft nur nationaler Sozialismus, weil der völkisch ist und das mit dem Egoismus und dem Raffen von Geld und sonstigem materiellen Krempel zu ungunsten des eigenen Volkes aufhört.
“der unkontrollierte Kapitalismus hat die Angewohnheit sich selbst aufzufressen, wenn er nicht mehr nach außen ausweichen kann.”
Noch hat der unkontrollierte Kapitalismus einen starken Drang die Welt zu dominieren, verklausuliert als Kampf der Demokratien gegen Autokratien und Diktaturen.
Eine chemische Reaktion kann man ebensowenig wie das Wetter verbieten. Also schlechtes Beispiel, denn der Kapitalismus ist kein Naturphänomen, sondern eine Gesellschaftsordnung. Diese hat Nutznießer und Geschädigte und das ist notwendig so und ist auch nicht änderbar. Für die einen, die Kapitalbesitzer ist er sicher gut, für die Lohnabhängigen ist er schlecht und zwar weil es einen Zusammenhang von gut und schlecht gibt. Für die einen ist er nur deshalb gut, w e i l er für die anderen schlecht ist. Der Gewinn der einen entspringt aus der Ausbeutung der anderen. Das kann man nicht ändern. Der Kapitalismus kann nicht zum Guten, Nutzen der Lohnabhängigen verwendet werden. Für selbige ist er notwendig i m m e r schlecht.
Das Wesen des Menschen besteht darin ausgebeutet zu werden? Dann verletzt der Kapitalismus das Wesen der Kapitalisten, denn diese werden nicht ausgebeutet. Entschuldigung aber zu behaupten der Kapitalismus entspräche dem Wesen des Menschen ist wirklich ein ziemlich blöder Biologismus, also eine Rechtfertigung die die Ausbeutung in einen Dienst an der Menschennatur verwandelt bzw. umlügt.
“Das Wesen des Menschen besteht darin ausgebeutet zu werden? ”
Du fügst eine moralische Wertung in ein allgemeines Phänomen zu. Das machen Linke und Rechte oft sehr gerne und deswegen können sie auch oft nicht mehr klar denken. Marx konnte das abstrahieren, deswegen hat er ja auch das Kapital schreiben können. Das haben die ganzen Moralisten die ihm nachfolgten nie geschafft.
Der Kapitalismus lässt sich in seiner allgemeinen Form einfach beschreiben, du hast etwas Geld, dafür kaufst du Ware, die dann zu einem höheren Preis verkauft wird. Von dem Gewinn kaufst du mehr Ware und verdienst noch mehr Geld. Und immer so weiter. Die Maschinen, die fremde Arbeitskraft usw. kommen dann später. Aber die Urform ist genau das, die frühe Form des Kapitalismus, begrenzt durch die natürlichen Grenzen, dass man weder die Ware in unbegrenzter Menge produzieren kann als auch nur einen begrenzten Markt hat.
In der Natur ist es genau gleich, allerdings musst du hier nicht auf individueller Ebene denken, sondern auf Speziesebene. Ein Mikroorganismus (z.B. eine Hefe) versucht ebenfalls so viel Zucker wie möglich zu bekommen, um dann Nachfahren zu produzieren. Diese benötigen dann noch mehr Zucker, um dann wiederum Nachfahren zu produzieren. Irgendwann ist dann alles von Hefen überwuchert. Das funktioniert so lange, bis man an die natürlichen Grenzen kommt. Das fehlende Abstraktionsvermögen bewirkt, dass man immer auf das Individuum guckt, weil man selbst eines ist. Aber auf Spezieslevel hast du genau das gleiche Phänomen. Fressen, vermehren, noch mehr fressen, noch mehr vermehren.
Der Mensch hat das ganze etwas verfeinert und weitere Instrumente hinzugefügt, aber am Ende ist es ein Phänomen, das ganz natürlich ist. Der Trick besteht nun es zu kontrollieren und auszunutzen, damit man die Hefen für nützliche Dinge einsetzen kann.
Und ja, das ist ein Biologismus. Die Vorstellung, dass wir als Menschen mehr sind als andere Lebewesen, kommt aus der Religion und ist immer schon ein verzweifelter Versuch gewesen, sich als etwas “besseres” zu sehen.
Also wenn du Marx gelesen hättest, dann wüsstest du, dass Ausbeutung keineswegs eine moralische Kategorie ist. Es ist ein ökonomisches Faktum auf dem die kapitalistische Wirtschaftsweise beruht.
“Der Kapitalismus lässt sich in seiner allgemeinen Form einfach beschreiben, du hast etwas Geld, dafür kaufst du Ware, die dann zu einem höheren Preis verkauft wird.” Natürlich lässt sich das so beschreiben – bloß wäre es dann falsch beschrieben. Was du beschreibst ist ein Händler oder ein Handelskapital, aber nicht den Kapitalismus. Der Witz im Kapitalismus besteht nicht darin, dass man eine Ware teurer verkauft, als sie eingekauft wurde. Das Argument dagegen hat schon Marx gewusst. So entsteht nämlich kein Wert. Es findet bloß ein Händewechsel statt. Womit der eine den Gewinn macht, fehlt dem anderen. Weit und breit keine Vermehrung in Sicht, nur eine Vermehrung in den Händen des einen auf Kosten des Anderen.
“Aber die Urform ist genau das,” – Nein, leider falsch. Deine Hefegeschichten sind mir einfach zu blöd um darauf einzugehen. Schließlich gibst du ja zu dass du dem Biologismus frönst und der ist nunmal eine bloße Rechtfertigungsideologie der bestehenden (Herrschafts-)Verhältnisse. Da sind einfachste Narrative für Gehirnamputierte. Klar. Der Kapitalismus funktioniert wie Hefewachstum. Ich bitte dich – was soll man dazu noch sagen.
“Also wenn du Marx gelesen hättest, dann wüsstest du, dass Ausbeutung keineswegs eine moralische Kategorie ist. Es ist ein ökonomisches Faktum auf dem die kapitalistische Wirtschaftsweise beruht.”
Oh, ich hab ihn nicht nur gelesen, sondern auch verstanden. Nur ist dir leider entgangen, dass durch einen Ortswechsel sehr wohl ein Wert entstehen kann und ich rede hier nicht nur von Geldwert, sondern auch vom Nutzwert. Und daraus findet natürlich auch eine Vermehrung des Kapitals statt. Das Problem bei den klassischen Marxisten ist, dass sie nur ablesen, aber selbst nicht verstehen, dass Marx weder allwissend war, noch dass er vollständig war. Er hat seine Bücher auf dem Stand des Wissens seiner Zeit geschrieben. Und diese Zeit hat halt bestimmte Dinge nicht gewusst. Das ist so, als würde man Darwins Bücher heute als den goldenen Gral behandeln, ohne zu verstehen, dass auch das Wissen in der Biologie sich weiter entwickelt hat. Bedauerlicherweise ist das Problem zwischen Geisteswissenschaftlern und Naturwissenschaftlern, dass die Natur mittels Experiment überprüfbar ist, was bei den Geisteswissenschaften nicht möglich ist.
Ausbeutung wird es übrigens immer geben, sie wird nur anders definiert und dann als etwas positives beschrieben. Ich finde es ja auch immer lustig, wenn westliche Linke, die meist nicht einmal ihre eigene WG in Schuss halten können und nicht mal unter einem dutzend ihrer eigenen Leute schaffen Frieden zu halten, glauben, dass sie einen Staat mit Millionen Menschen managen können.
“Schließlich gibst du ja zu dass du dem Biologismus frönst und der ist nunmal eine bloße Rechtfertigungsideologie der bestehenden (Herrschafts-)Verhältnisse.”
Ich rechtfertige ja gerade nicht die bestehenden Herrschaftsverhältnisse, das ist üblicherweise eine Vorgehensweise, die die westlichen Schwätzer zumeist haben, indem sie “Reinheit” ihrer Ideen über alles stellen.
Und während in den nächsten Jahren immer mehr Staaten den gezähmten Kapitalismus nutzen werden und sowohl ihren Staaten als auch der Masse ihrer Bevölkerung Wohlstand bringen wird, bleibt der Westen in seinem Neoliberalismus bestehen, wobei die Linken, die ihre utopistischen Ideen niemals erreichen können, diesem System zuarbeiten, so lange sie nicht das kriegen, was sie wollen.
Deine Einlassungen beweisen das Gegenteil.
Aha und wie soll das gehen – streng nach Marx? Marx nennt das übrigens Gebrauchswert, Herr Marxologe. Du weißt ja noch nicht mal, was Wert ist, wie sollst du wissen, was Handelskapital ist.
“bestimmt Dinge” – so, so. Du schwafelst. Was hat Marx denn nicht gewusst, was seine Analyse angeblich entwertet?
Wo wird Darwin denn als überholt angesehen? Meines Wissen hat sich seine Theorie bestätigt.
Ach so ist das. Na wenn ich das gewusst hätte, wäre ich kein Linker geworden. Darf ich auch fragen, wann dir diese Offenbarung zuteil geworden ist. Jetzt bist du also auch noch unter die Mystiker gegangen. Nicht nur Marxologe sondern auch Mystiker. Die ewige Ausbeutung. Eignet sich vielleicht als Propagandafilm.
Das musst du ja auch nicht explizit, denn das erledigt ja dein Biologismus für dich. Zu behaupten, dass der Kapitalismus dem Wesen des Menschen entspricht ist inhaltlich eine Rechtfertigung, weil du eine gesellschaftlich Einrichtung als naturgegeben behauptest, die damit jeder Kritik enthoben ist. Gegen Natur kann man nichts machen. Die ist wie sie ist.
“Die Vorstellung, dass wir als Menschen mehr sind als andere Lebewesen, kommt aus der Religion und ist immer schon ein verzweifelter Versuch gewesen, sich als etwas „besseres“ zu sehen.”
Dieser Satz erklärt mir endlich, warum Linke per se schlecht auf Menschen zu sprechen sind, d.h. latent menschenfeindlich sind und auch so agieren.
Natürlich sind wir Menschen mehr als andere Lebewesen, wir sind sozial (sollten es zumindest sein, wir können “gut” und “böse”=a-sozial unterscheiden) und wir haben Kultur (Linke ja eher weniger aber Sie werden schon ansatzweise wissen, was ich meine.)
Der Kapitalismus ist überhaupt nicht „verwendbar“ wie irgendein Gegenstand. Was ist das denn für eine wunderliche Sichtweise auf ein System, dass sich die Menschen zur Organisierung ihres Miteinanders geben?
Von seinem Anfang an hat der Kapitalismus die Menschen in den Gesellschaften gespalten. Irgend so Typen mit Rauschebärten haben das im 19ten Jahrhundert den Klassengegensatz genannt und oh Wunder: Deren Analyse hat auch heute noch Bestand. Auch heute noch ist die Menschheit gespalten in Besitzende und Habenichtse. Andere haben das bereits hier im Thread beschrieben.
Das gilt auch global: Es gibt auch besitzende Staaten und Habenichts-Staaten, und das hat nichts mit den Fähigkeiten und dem Fleiß der dort lebenden Menschen zu tun, aber sehr viel mit der kapitalistischen Konkurrenz-Organisation der Beziehungen der Staaten untereinander.
(Zwei besonders engagierte Weltpolitiker, die viel zur Ungleichheit und zum Elend auf der Welt beigetragen haben – ein deutscher und ein Amerikaner mit deutschem Mihigru – sind übrigens jüngst endlich entschlafen und haben jeweils ein angemessen mordsmäßiges Staatsbegräbnis bekommen. Aber das nur nebenbei, für solche Leute hatten Marx und Engels dem Begriff der „Charaktermaske“ zu bieten.)
Hier ist nichts „zum guten oder schlechten verwendbar“. Wir werden längst Zeugen des Prozesses, dass sich der Kapitalismus selbst an sein Ende führt. Er stößt an seine innere und seine äußere Grenze.
→ Innere Grenze: Das System fußt auf der „Ausbeutung“. Damit ist grob gemeint, dass lohnabhängig Beschäftigte Mehrwert erschaffen, der Beschäftiger also mehr an ihnen erlösen kann als sie kosten. Das funktioniert so nur mit menschlicher Arbeit. Würde man alle Arbeit von Maschinen erledigen lassen können, dann käme kein kapitalistischer Mehrwert mehr zustande, weil sich innerhalb der Märkte die Konkurrenten so lange mit immer effizienteren Maschinen ausstechen würden, bis niemand mehr Gewinn macht. Gleichzeitig würden ja alle Absatzmärkte wegfallen, weil niemand mehr ein Einkommen hätte.
Auf diese innere Grenze strebt das kapitalistische System zu. Tendenziell und unaufhaltsam wird rationalisiert, werden Arbeitskräfte wegrationalisiert, werden die maschinellen Produktionsanlagen immer weiter verbessert. Das lässt sich auch nicht aufhalten – der Konkurrenzvorgang zwingt dazu.
Dieser erwähnte Typ mit dem Rauschebart schrieb da vom „tendenziellen Fall der Profitrate“ und siehe da: Die Wirklichkeit hält sich tatsächlich brav an diese Analyse: Der Profit pro Stück sinkt auf praktisch allen Märkten beständig, weshalb immer höhere Stückzahlen von immer größerem Scheiß hergestellt werden müssen. Es ist abzusehen, dass dieser längst gestörte „Kreislauf“ an sein Ende kommen wird.
→ Äußere Grenze: Ein System, in dem immer mehr und immer neu produziert werden muss, kann auch nicht anders, als immer weiter Rohstoffe zu verbrauchen. Bis sie aufgebraucht sind. Auch dieses Ende rückt zwangsläufig immer näher, je länger wir Rohstoffe verbrauchen. Die Erde ist endlich.
Manch einer, auch mancher Kapitalist, hat das verstanden und versucht auf systemkonforme Weise gegenzusteuern: Recycling z. B., nachwachsende Rohstoffe, regenerative Energie. Das ist alles löblich und auch nett, aber das System verlangt nach immer mehr, und das geht nur mit weiterer extraktiver Inanspruchnahme der natürlichen Ressourcen – bis die alle sind.
(Kurze Zeit hatte ich gehofft, die ganze Fridays for Future- letzte Generation- Klimakleber-Bewegung würde diesen Zusammenhang erkennen und benennen, aber war mal wieder zu früh gefreut.)
Wir könnten ‘ne Wette abschließen, welche der beiden Grenzen zuerst erreicht sein wird. Jedenfalls steht fest, dass dieses System nicht mehr allzu lange funktionieren kann. Es ist dringend Zeit, über vernünftige Alternativen nachzudenken und nein: Dabei denke ich weder an das System Stalin noch an Pol Pot. Das geht nur demokratisch und partnerschaftlich, und wir müssen das lineare „Höher-schneller-weiter-Denken“ überwinden.
Übrigens: Gar nicht so kleine Teile der Weltbevölkerung und sogar auch der „westlichen“ Bevölkerung haben das „Höher-schneller-weiter-Denken“ bereits aufgegeben. Zwangsläufig.
Schöne Grüße vom Flacherdler (125 Meter über nN, und aber dann im zweiten Stock). 🙂
“Recycling z. B., nachwachsende Rohstoffe” – Ich empfehle: Plastik – Die Recycling-Lüge
https://www.ardmediathek.de/video/ndr-dokfilm/plastik-die-recycling-luege/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80NjMyXzIwMjItMTAtMTktMDAtMDA
Recyclingplastik ist zu teuer. Schmälert den Profit. Recyclebar bedeutet nicht, dass Plastik auch recyceld wird. Nett ist auch, dass die Zementindustrie dafür bezahlt wird Plastikmüll zu verbrennen. Sie spart sich nicht nur Brennmaterial, sondern wird auch noch dafür bezahlt. Also eine mehr oder weniger direkte Subvention über das deutsche Recyclingsystem.
“Wir könnten ’ne Wette abschließen, welche der beiden Grenzen zuerst erreicht sein wird. Jedenfalls steht fest, dass dieses System nicht mehr allzu lange funktionieren kann. Es ist dringend Zeit, über vernünftige Alternativen nachzudenken und nein: Dabei denke ich weder an das System Stalin noch an Pol Pot. Das geht nur demokratisch und partnerschaftlich, und wir müssen das lineare „Höher-schneller-weiter-Denken“ überwinden.”
Deswegen schrieb ich ja, dass der Kapitalismus durch starke Regierungen kontrolliert und gezähmt werden muss.
Das partnerschaftliche funktioniert selbst bei den meisten Linken nicht. Der Witz mit den Spaltungen in den K-Gruppen kommt nicht von ungefähr.
Ich denke, dass z.B. China einen sehr guten Job macht, wenn es um die Zähmung des Kapitalismus geht. Dass diese Zähmung in Demokratien geht, egal ob repräsentativ oder direktdemokratisch kann ich mir nicht vorstellen, da der Einfluss des Kapitals hier zu sehr wirken kann. Und, dass der Kommunismus des 20. Jhd. seinen Höhepunkt nicht nur überschritten hat, sondern bereits der Vergangenheit angehört, das wissen wir bereits. An dem Niedergang dieses in der Theorie, durchaus durchdachten System ist leider zu bemängeln, dass er die Natur des Menschen, die westliche Linke ja immer verneinen, nicht berücksichtigt. Der Wunsch mehr zu sein, mehr zu machen und auch dadurch mehr zu besitzen ist immer schon Bestandteil des Menschen gewesen, egal ob vor 2000 Jahren in China oder Rom. Und das zieht sich halt immer weiter bis heute. Deswegen wird die Abschaffung eines kapitalistischen Systems bestenfalls einen Schwarzmarkt entstehen lassen, der auf den gleichen Prinzipien funktioniert. Den gab es in der UdSSR genau wie heute in Nordkorea.
So lange wir dem Kapitalismus frönen, wird sich auch nichts ändern, geschweige denn bessern.
Das ist die Vorbedingungen für jedweden Wandel.
Und welches System schwebt Ihnen da so vor?
Was endlich aufhören muss ist die Hetze der etablierten Parteien gegen andere Parteien damit versuchen sie nur von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken und das Volk noch mehr zu verdummen.Andere wie die AfD zu verbieten bringt denen die verlorenen Wähler auch nicht wieder die jetzige Regierung ist und bleibt unfähig es sind die Falschen am Ruder und eine Ampel ist der größte Blödsinn zu viele Köche verderben den Brei.
Die deutsche Sprache möchte ihre Würde zurück.
“Die deutsche Sprache möchte ihre Würde zurück”
Das stimmt. Hab die deutsche Sprache heute gegen 16:45 Uhr bei Waldspaziergang getroffen. Die hatte sich im Totholz verkrochen. Als ich sie anrief, hat sie sich bitter beklagt, weil bei ihr verfassungswidrig gegen Artikel 1 GG verstoßen wird.
Hab sofort 112 angerufen. Wurde dann gleich verarztet, die deutsche Sprache. Aber von einem syrischen Mediziner.
Bin seit 25 Jahren im Vertrieb. Unter allen war ein (!) syrisches Zahnarztehepaar. Der Rest konnt zum Großteil noch nicht mal lesen und schreiben.
Der Rest der autochthonen deutschen Wutwillis? Glaube ich, stellt ein guter Teil der dauerfrustrierten Zwangsneurosen auf 2 Beinen im Kommentarbereich des OM tagtäglich unter Beweis.
So ist das halt, wenn die Bevölkerung verdummt ist.
Dann reicht diese “Zeitung” aus, um Millionen zu steuern.
Ich habe sehr früh dieses Schundblatt nicht mehr angepackt, genauer gesagt, nachdem ich H. Bölls “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” las. Da war ich 15 oder 16 Jahre alt.
Die Dummheit der Menschen ist Legion und sie ist auch so gewollt, damit alles so weiter gehen kann.
Politische Lösungen können nur die erbringen und verstehen, die fähig sind, zusammenhängend zu denken. Ich schätze den Anteil solcher Menschen in Deutschland auf höchstens 5 Prozent.
Parteien sind sowieso nur für Doofe – das noch als Letztes. Wer nicht mal das kapiert, der kapiert eigentlich gar nichts.
Die Dummheit der Menschen fördert die Entwicklung. Sonst würde sich nichts ändern.
Alles wäre stabil, ausbalanciert und steril.
Da es keine Wahrheit gibt, gibt es allerdings auch keine richtige Lösung.
Die Gleichschaltung ist das Übel. Monokulturen sterben bei jedem Fehler.
Die Dummheit ist aber gewollt und wird schlimmer. Siehe Pisa-Zahlen, Durchschnitts-IQ usw.
“Deutschland wollte Russland durch den Boykott bei Gas und Öl treffen, Russland konterte und will Deutschland als Unterstützer im Ukraine-Krieg durch den Lieferstopp von billigem Gas und Öl wirtschaftlich schaden. ”
Welchen “Lieferstopp”?
Der Satz widerspricht sich ja selbst! Entweder Embargo gegen russisches Öl durch Deutschland, oder Lieferstopp durch Russland! Beides geht ja wohl nicht!
Zumal es nicht mal stimmt, denn Russland liefert nach wie vor! Aber eben aktuell nur noch über Turkish Stream an die Türkei und einige Länder Osteuropas und über die Ukraine, worüber unter anderem die Slowakei, Tschechien, Österreich, die Schweiz – und die Ukraine selbst versorgt werden! Die aber hat die Kapazität durch Schließung einer ihrer Pipelines verringert.
Die Pipeline Jamal-Europa wurde durch den EU-“Partner” Polen geschlossen, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 durch die deutsche Regierung und da vor allem Habeck verhindert, und schließlich Nord Stream 1 und eine der beiden NS2-Pipelines durch die “Partner” aus Übersee zerstört.
Derweil avancierte Russland zum zweitgrößten LNG-Lieferanten der EU, liefert vor allem an Spanien und Belgien, von wo auch “einige russische Moleküle” den Weg nach Deutschland finden, wie sich Habeck ausdrückte, und Putin hat erst kürzlich gesagt, daß man die intakte Röhre von Nord Stream 2 morgen öffnen könnte, wenn die deutsche Regierung dies wünsche. Und das wahrscheinlich sogar zu den alten, billigen Konditionen, da die entsprechenden Lieferverträge seitens der Gazprom wohl immer noch laufen.
Und beim Öl sieht es ähnlich aus! Die EU hat ein Embargo gegen russisches Öl aus Tankern verhängt, das zum Jahresanfang 2023 in Kraft trat. Öl aus Pipelines hat man auf Druck aus Ungarn weiterhin zugelassen. Es war Deutschland, wieder in Person von Minister Habeck, das sich beim Beschluß des Embargos umgehend “verpflichtete”, dennoch auch auf das Pipeline-Öl, das bspw. in den Raffinerien in Schwedt und Leuna verarbeitet wurde, zu verzichten. Und es ist wiederum Polen, das die Pipeline für russisches Öl gesperrt hat, und mit viel zu geringen Lieferungen aus seinem eigene Ölhafen, nur für Leuna, beschickt, um Deutschland zu erpressen, die Raffinerie Schwedt an Polen (Orlen) abzutreten.
Also WER hat hier die Lieferungen gestoppt?
Danke für die Klarstellung.
“Wenn die steigenden Zahlen antisemitischer Straftaten beklagt wird, dann ist dies auch Resultat dessen, dass jede Kritik an der Politik Israels mit Antisemitismus gleichgesetzt und damit kriminalisiert wird.”
Was ist das für eine seltsame Schlussfolgerung. Das Attentat auf die Synagoge in Halle, der Überfall auf einen Juden mit einem Spaten in Hamburg haben wohl kaum etwas mit der nicht gebilligten Kritik an der Politik Israels zu tun. Auch nach der Nazizeit wurde dieser Antisemitismus nicht bekämpft. Es könnte sein, daß Spalte und Herrsche dem kapitalistischem Herrrschaftssystem gut passt. Ist jedoch ein jahrhundertealtes Problem. Gefährliche Täter-Opfer Umkehr und grundfalsch. Was kann ein hier lebender deutscher Jude für die Politik Israels?
Wer nicht nur lesen, sondern auch noch verstehen kann, ist klar im Vorteil.
Die Zunahme antisemitischer Vorfälle zeichnet sich also durch einen solchen Gewaltcharakter aus?
Wenn ich irgendwo massive und völlig aus dem Ruder laufende Gewalt sehe, dann ist das im Gazastreifen und es ist die völlige Missachtung eigentlicher jüdischer Kulturtraditionen, zumindest dessen, was den Kern der Thora betrifft.
Wer einen Juden deswegen angreift, weil er Jude ist, der greift die ganze Menschheit an, deren Fundament die Menschlichkeit ist.
Wie üblich bei diesem Autor sehr ausführlich, die Konzentrationsfähigkeit wird strapaziert. Hier wäre eine Aufteilung wohl angebracht gewesen. Inhaltlich gibts nichts zu meckern, fast alles, was Cechura sagt, ist nicht Meinung, sondern pickelhartes Faktum.
Bei ‘Bild’ ist man ja schon überrascht, dass die Klimaproblematik überhaupt vorkommt, an letzter Stelle natürlich… Die Zeitung lässt den Kümmerer raushängen, der die wahren Sorgen des Mannes auf der Strasse versteht und teilt. Ein treuer Begleiter, wert täglich erstanden zu werden.
Kapitalismus? Gibts sowas? Warum soll dem Wirtschaftssystem eigens benannt werden, wenn es doch das einzig mögliche ist? Die Wüstenspringmaus weiss nichts davon, dass es auch Wälder und Meere gibt.
Naja, das mit dem angeblichen russischen Lieferstopp war schon eine knallharte Lüge, kein “pickelhartes Faktum”. Und nein, Ausrede auf “kleiner Irrtum” greift da nicht.
Ausserdem, “liegt am Kapitalismus”, d’accord, aber schon Lenin fragte “Was tun?” und hatte eine Antwort. Cechura hat offenbar keine, seine Adressaten ausser den Russen und Bild sind “der Staat, die Politiker, die Verantwortlichen, die Händler, die Unternehmer ..”
Was nicht vorkommt, sind die NATO, die EU, die USA, die internationalen Konzerne und ihre Lobbys wie WEF etc., und auch kein Widerpart, weder die etwas schwammigen “99%” von Attac noch gar, horribile dictu, die Arbeiterklasse.
So bleibt das unverbindliches Geklingel, da bietet schon BSW mit seinen zaghaften Vorschlägen zur Zähmung und Zivilisierung der Bestie mehr, ob das nun realistisch ist oder nicht.
Zur freien Presse. Die deutsche Minderheits-Regierung und ihre US Finanzeliten, haben die Presse noch stärker unter Kontrolle als die Großdeutschen. Auch die Justiz und die Exekutive ist mit willfähigen Marionetten durchsäucht. Die Zeichen stehen auf Diktatur der US Philandrophen gefolgt von Enteignung, viralen Massenmorden, Kriegen wie Operetten und orwellscher Sklaverei. Nur diesesmal unter anderen Flaggen und geheuchelten Vorwänden. Wenn das Land nicht bald aufwacht, dann verlieren die Bürger wieder alles, selbst ihr Leben ist nicht mehr sicher.
Einmal ist dieses Land schon aufgewacht und hat am Ende oft alles verloren und nicht wenige sogar ihr Leben, zumindest ihre Gesundheit.
Das nenn ich mal eine Perspektive!
@Klara Fall
“Wenn das Land nicht bald aufwacht”
Also doch wieder
“Deutschland erwache!”
Genau wie schon die Großdeutschen zu fordern pflegten.
Nur dass deren Goebbelsschnauzen ja angeblich besser quatschen konnten, wie ihnen der Schnabel gewachsen war.
Ich glaube, da lesen Sie etwas heraus, was nicht gemeint war. Nur weil sie von erwachen spricht, ist sie doch nicht gleich einNazi. Ich bitte Sie.
Doch, klingt genau so.
Sie redet ja nicht nur selbst von den “Großdeutschen” , die sie nicht Nazis nennen will (übrigens genau wie Foristin “Waldgängerin” ) und davon, dass damals die Lügenpresse angeblich freier gewesen wäre als heute.
Sondern, wenn man es noch genauer liest, enthält der Beitrag auch die bei den Nazis verbreitete Kritik am “raffenden” (nämlich jüdischen bzw. “verjudeten”) Finanzkapital, im Gegensatz zum angeblichen guten “schaffenden” Kapital.
Diese falsche, untaugliche und eben Nazi-affine Kritik findet sich übrigens genau so auch bei der Foristin “Waldgängerin” . Und jedenfalls die wirbt hier im Kommentarbereich ganz unverhohlen für “nationalen Sozialismus” .
Daher stehe ich voll zu meiner Antwort an “Klara Fall”.
Wieso falsch? Natürlich gibt es zweierlei Kapital.
Kapital an sich ist neutral. Kommt eben drauf an, was man damit macht.
Da der “Staat” nur Beute des Großkapitals ist, und tut, was dieses will, ist jedes Wählen irgendwelcher “demokratischer” Parteien sinnlos.
Das sollte man als Kommunist eigentlich wissen,schließlich ist auch die KPD in Deutschland verboten. Trotzdem glaubt ihr immer noch mit euren feuchten Träumen von der “besseren” Welt – möglichst bunt und vermischt – punkten zu können. Nein, hier will keiner mehr “bunt” und “vermischt”. Wir haben nämlich noch eine Identität, im Gegensatz zu identitätslosen Roten.
Ich nenne übrigens niemanden “Nazi”, wenn ich nicht weiß, um wen es sich politisch handelt.
Sie aber übernehmen diese schlechte Angewohnheit, kein Wunder, da Sie offensichtlich zu den Todfeinden der Nationalsozialisten, den Kommunisten, gehören.
Unter den Kommunisten, eine Stufe tiefer, kommt noch die Antifa, denen ist auch alles egal, und solchen Leuten darf man niemals Macht geben.
@Pfarrer Nolte, Sie haben das richtig gelesen, es handelt sich bei der Waldgängerin um eine Nationalsozialistin (die NSDAP läßt grüssen)
Das bisher noch kein Aufschrei erfolgte und der Kommentar nicht gelöscht wurde wundert mich etwas.
Ich zitiere hier mal aus einem anderen Kommentar der Waldgängerin weiter oben:
Mit der derzeitigen Kasperltruppe mit Sicherheit nicht.
“Ich bin auch kein Kapitalist.
“Ich bin nationaler Sozialist. Da gibt es weder „Börsen“ noch „Zentralbanken“ noch sonstwie irgend eine Art von „Geldschöpfung“ ohne Arbeit. Eine Idee die ich sehr begrüßenswert finden würde”.
und
“Das ist das Übel unserer Zeit. Dagegen hilft nur nationaler Sozialismus, weil der völkisch ist und das mit dem Egoismus und dem Raffen von Geld und sonstigem materiellen Krempel zu ungunsten des eigenen Volkes aufhört.”
Schön, dass Sie mir mal bestätigen, dass ich was richtig erkannt habe.
Na ja, das ist ja ganz offensichtlich so.
Auf dem Handy lässt es sich schlecht lesen und schreiben, da haut man auch mal daneben. Leider verrutschen die Kommentare immer weiter nach rechts, so dass man kaum noch lesen und schreiben kann.
Vielleicht gibt es dafür ja bald eine Lösung???
@Herr Schöffel, Sie sollten schon die Feinheiten richtig interpretieren
Es handelt sich bei der Waldgängerin um eine Nationalsozialistin (die NSDAP läßt grüssen)
Das bisher noch kein Aufschrei erfolgte und die Kommentare nicht gelöscht wurden wundert mich etwas.
Ich zitiere hier mal aus einem anderen Kommentar der Waldgängerin weiter oben:
Mit der derzeitigen Kasperltruppe mit Sicherheit nicht.
„Ich bin auch kein Kapitalist.
„Ich bin nationaler Sozialist. Da gibt es weder „Börsen“ noch „Zentralbanken“ noch sonstwie irgend eine Art von „Geldschöpfung“ ohne Arbeit. Eine Idee die ich sehr begrüßenswert finden würde“.
und
„Das ist das Übel unserer Zeit. Dagegen hilft nur nationaler Sozialismus, weil der völkisch ist und das mit dem Egoismus und dem Raffen von Geld und sonstigem materiellen Krempel zu ungunsten des eigenen Volkes aufhört.“
… und jetzt? Wie immer schiebt Ihr Argumente hin und her, jedoch versteigt sich niemand in Lösungsansätze, wobei es doch so einfach wäre wenn “wir” als Volk, Bürger, Menschen, nennt es wie Ihr wollt, uns einmal einig wären … Stoppt den Lobbyismus und die Krux liegt in allen Bereichen eben da! Vorteilsnahme und Gewinnmaximierung … Ich greife das Thema “Rente” auf, jeder aber jeder zahlt in das System ein … Problem gelöst, setzten “wir” das durch wäre diese FDP/Lindner obsolet …, Merz wurde erwähnt, was macht diese Figur als Politiker aus? Nichts als sein Lobbyarbeit für BlackRock, rauswerfen und zwar sofort! … Seht Euch diese und das gilt nicht für Deutschland, politische Kaste an, Selbstbereicherung steht im Vordergrund!
Verschont mich mit dummen FDP/CDU/CSU/AfD, heute auch SPD Phrasen wie: “Kapital ist ein scheues Reh”! … Es stimmt einfach nicht … Kein Milliardär hat “sein” Land wg Steuern verlassen, möglicherweise wg persönlichen Angriffen!
MfG
KB
“Kein Milliardär hat „sein“ Land wg Steuern verlassen, möglicherweise wg persönlichen Angriffen!”
Das ist der übliche moralisierende Unsinn der aus Unkenntnis über die Wirkweise des globalen Kapitalismus resultiert. Der Milliardär investiert sein Kapital da wo der Profit am höchsten ist, und Steuern mindern den Profit. Zum anderen sind es heute weniger personalisierte Milliardäre als unpersönliche Kapitalsammelstellen wie Blackrock, die die Kapital-Investitionen weltweit steuern. Das globale Kapital hat die nationalen Regierungen heute bereits soweit im Griff, dass es sich für inländische Investitionen bezahlen lässt. Es führt die nationalen Regierungen an der Nase. Der liberale Kapitalismus mit seinen Freiheiten für das Kapital lässt das zu. Und das Kapital hat die Macht sich erfolgreich zu wehren falls seine Freiheiten eingeschränkt werden sollten, weil seine Freiheit eng mit der individuellen, liberalen Freiheit verbunden ist. Und wir alle lieben ja unsere liberalen Freiheiten und unseren Wohlstand natürlich auch, weshalb wir ungern das Übel an der Wurzel packen, sondern es lieber bei moralisierenden Phrasen belassen.
Die USA als reichste Nation ist folglich der Interessenvertreter des globalen Kapitals. Sollten es Länder wagen die Freiheiten des Kapitals einzuschränken, dann werden sie sanktioniert oder anderweitig gemaßregelt. Es sind die Reichen (Personen wie Nationen), die vom globalen Kapitalismus (vom Westen regelbasierte Ordnung genannt) profitieren, zu Lasten der Armen. Und ein profitables System versucht man natürlich zu erhalten, deswegen Bidens Kampf der “Demokratien” gegen Autokratien und Diktaturen. Ein globaler Kapitalismus erzeugt aber auch einen globalen Klassenkampf, allerdings anders als sich das die “Klassenkämpfer” gemeinhin vorstellen.
Ihre Kritik kann man teilen und sicherlich auch in Teilen das eine oder andere verbessern, aber bei Ihnen klingt das so, als ob Sie irgendein anderes System besserfinden würden. Sind Sie etwa doch ein Sozialist? Oder täusch das?
“Sind Sie etwa doch ein Sozialist?”
Aktuell finde ich nationale Souveränität am wichtigsten, da uns der US-Imperialismus nicht gut bekommt und uns leicht in eine Katastrophe führen kann. Weshalb meine polititischen Positionen am ehesten mit denen von Wagenknecht übereinstimmen.
Wollen da die Faschisten mal wieder selektieren?
Ein komischer und nicht lesenswerter Artikel, bei dem eigentlich alles von Einseitigkeit, Unvollständigkeit, bewusstem Ausblenden unbequemer Tatsachen und Halbwahrheiten nur so trieft.
Das betrifft sowohl die “Problemanalysen” von BILD als auch die Kommentare und Schlussfolgerungen des Autors.
Unpassend gewählt scheint mir auch die Überschrift, da sich Cechura ja gar nicht wirklich ausführlich mit dem Beitrag des Kapitalismus an diesem Problemgemenge beschäftigt, sondern dies einfach als Behauptung hinstellt.
Natürlich hat die aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die man Kapitalismus nennen kann, mit den Problemen zu tun. Wie könnte es auch anders sein?! Doch ist diese Einsicht wiederum so banal oder auch belanglos, dass man sie sich schon wieder sparen kann.
Dies auch deshalb, weil eine andere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vielleicht denkbar, aber nicht realisierbar ist. Man kann Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen nicht wechseln wie Bestimmungen im Steuerrecht oder Verkehrsregeln. Wer das dennoch glaubt, der ist ein Träumer. Zugegeben – vielleicht ein sympathischer Träumer. Aber eben doch ein Träumer. Oder er ist jemand, der riskiert, vom Regen in die Traufe zu kommen.
Man vergleiche die Lebensqualität in Ländern mit und ohne Kapitalismus. Da fällt schon was auf. Und nicht jedes Land, das behauptet sozialistisch zu sein, ist auch eines und nicht jedes Land, das behauptet frei zu sein, ist es auch. Es wird gelogen, daß sich die Balken biegen und Dummheit ist weiter verbreitet als Coca-Cola und eben leider auch unter solchen, die sich mit Doktoren- und Professorentiteln schmücken. Nebenwirkungen hat jedes System. M.E. ist das kapitalistsische System das effektivste, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung geht und mit einer relativen großen persönlichen Freiheit. Eine Nebenwirkung, die es aber zu ertragen gilt, ist, daß einige unfaßbar reich werden und dann auch enstprechend viel Blödsinn mit ihrem Geld bewirken können, siehe Bill Gates, Klaus Schwab, Soros und die entsprechenden üblichen Verdächtigen. Aber ich bin mir sicher: Da sich jeder im Prinzip seinen Mitmenschen geistig überlegen fühlt, werden die, die es besserwissen, niemals aussterben und so lange werden wir Versuche aushalten müssen, bis die -mal wieder- gescheitert sein werden. Danach kommen aber immer wiede neue Idioten. Die Geschichte ist voller Leute, die ihre Mitmenschen ins Glück führen wollten und monströs gescheitert sind. Und ich bin sicher, daß unter denjenigen, die den Artikel bis hierher gelesen haben, einige sein werden, die jetzt denken, daß man den Sozialismus nur richtig machen müsse, dann würde das schon klappen. Stimmts?
Sie halten das kapitalistische System für das effektivste, weil Sie kein anderes kennen. Und der “Reichtum” in unserer westlichen Welt beruht auf der Ausbeutung andere Länder. Fragen Sie mal in Afrika oder Südamerika, besonders die arme, breite Bevölkerungsschicht, ob die das genauso sehen würden.
Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut. Unter welchem Deckmantel ist unerheblich.
Daher wäre meine Idee, dass Macht (und Geld) eingeschränkt gehört. Bis zu welchem Grad ließe sich ja demokratisch entscheiden. 😉
Unkenntnis, für wen halten Sie mich? Meinen Sie, ich habe mein ganzes Leben lang nur Fix und Foxi-Hefte gelesen? Ich habe Verwandte in Leipzig und die sind froh, daß die Zeiten von damals vorbei sind. Warum wohl. Ich erinnere mich an einen LKW-Fahrer aus der DDR, der damals auf einer seiner Touren zur Weihnachtszeit an eine (!) Orange kam. Er hat sie allein gegessen, weil er sich geschämt hat, seiner vierköpfigen Familie zu Weihnachten nur mit einer einzigen Frucht anzukommen. Und warum Südamerika? Ich halte die dortigen Verhältnisse für Reste eines Spätfeudalismus. Mit der Macht haben Sie ja recht, aber: Man braucht wiederum Macht um die Macht der Mächtigen zu beschränken. Und die, die diese Macht aufbringen, die vermeintlich Falschen einzuschränken, mißbrauchen sie oft genug selber für ihre “tollen” Ideen.
Warum so aggressiv? Woher soll ich wissen, ob Sie nur Fix und Foxi oder auch Knax Club gelesen haben? 😉
Ich finde es interessant, dass der “real existierende Sozialismus” immer wieder als einziges Gegenbeispiel zum Kapitalismus aufgeführt wird. Wahrscheinlich um aufzuzeigen, dass er nicht funktioniert und eigentlich nur der Kapitalismus die Lösung sein kann.
Südamerika aus dem Grunde, weil das z. B. das Versuchslabor der Chicagoer Schule war (Chile, wo der gewählte sozialistische Präsident von einem kapitalistischen Staat geputscht wurde). Oder Guatemala ist auch ein sehr interessantes Beispiel zum Thema wie Kapitalismus mit einem System umgesprungen ist, was zu sehr auf die Interessen der Bevölkerung eingehen wollte (Stichwort United Fruit Company).
Wer sich fragt, warum sich der Kapitalismus überall durchgesetzt hat sollte sich diese Beispiele genauer anschauen. Andere Ansätze werden gerne im Keim erstickt und platt gemacht.
Ja, man braucht Macht, um Macht einzuhegen. Deswegen ist mein Vorschlag ja auch, Macht einzuschränken. Dadurch verteilt sie sich auf möglichst viele Schultern, ist kontrollierbarer und leichter einzuhegen, weil keiner übermächtig werden kann. (zumindest in der Theorie, da an eine praktische Umsetzung derzeit nicht zu denken ist 🙂 )
Wenn dem Missbrauch von Macht sofort in die Eier getreten wird, anstatt vor dieser kuschend zu verstummen, hätte dies einen gewaltigen Erziehungseffekt.
Macht zieht ihre Macht vor allem von der Angst, welche diese begleitet.
Dass man dabei drauf gehen kann und unter Umständen sicher wird, ist eben Bekenntnis-Risiko.
Aber wie sagte ein solch Bekennender der Münchner Räterepublik nicht schon vor über 100 Jahren: Wir Kommunisten sind nur Tote auf Urlaub!
Der Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus war der erste Schritt in den Untergang des Kapitalismus!
Wir sehen es gerade, die Welt wird in Krieg und Elend untergehen.
“. M.E. ist das kapitalistsische System das effektivste, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung geht…”
Diese Einschätzung basiert aber auf realer Unkenntnis.
Man braucht nur das untere Drittel, das im real existierenden Sozialismus gelebt hat, befragen, ob die Versorgungslage damals (trotz gelegentlicher Schlangen) schlechter war als im heutigen Kapitalismus mit 30 Jahre größerem Produktivitätspotential.
Und warum gibt es immer längere Warteschlangen an Tafeln, masssive Existenzängste und teilweise schon kapitulierende Verzweiflung einschließlich Aufgabe und Tod?
Unkenntnis? Ich habe Verwandte in Leipzig und mein Eindruck ist, daß sie sich heute wohler fühlen. In der Nachwendezeit habe ich einen LKW-Fahrer aus der ehem. DDR kennengelernt, der auf einer seiner Touren in der Weihnachtszeit an eine (!) Orange kam. Er hat sie aus Scham alleine gegessen, weil es sich zu armselig vorkam zu seiner sechsköpfigen Familie mit nur einer Frucht anzukommen. Ich sage ja nicht, daß der Kapitalismus fehlerfrei ist, aber insgesamt war es doch so, daß die meisten gerne lieber dort als im Osten waren, oder?
Weiter östlich ohne das Pumpen mit westlichen Transfergeldern sieht es doch etwas anders aus.
Und das ist die eigentliche Bezugsgröße für Schussfeste!
@ Thomas Schöffel
[++]
”
Wie wahr:
“Die Geschichte ist voller Leute, die ihre Mitmenschen ins Glück führen wollten und monströs gescheitert sind. ”
Und ja: Es kommen immer wieder neue Träumer und auch neue Idioten oder gar neue Politkriminelle wie Robbespierre, Lenin, Stalin, Ulbricht, Mao, Pol Pot, Baader & Meinhof usw., die – wie Sie geschrieben haben ” denken, daß man den Sozialismus nur richtig machen müsse, dann würde das schon klappen. ”
Dummheit stirbt nie aus.
Ein bisschen kann man ja Mitleid haben: Das sind oft unglückliche und verzweifelte Menschen.
Meine Herrn. Ist denn gegen diese prokapitalistischen Blödheiten überhaupt kein Kraut gewachsen. Seit wann wird man denn im Kapitalismus versorgt? Das hätte ich doch mitkriegen müssen in den zahlreichen Dekaden, in denen ich in diesen Verhältnissen mein Dasein friste. Wie heißt denn dieses Bevölkerungsversorgungsinstitut? Gibt es gar ein Versorgungsministerium. Nein? Hätte mich auch gewundert. Denn wie könnte man sich sonst die Millionen von Obdachlosen und Hungernden in diesem System erklären, wenn sie doch angeblich ausgerechnet vom Kapitalismus versorgt werden.
Also wenn ich irgendwas brauche, dann werde ich nicht versorgt, dann muss ich es k a u f e n. Das heißt ich muss Geld dafür bezahlen, und wenn ich das nicht kann, dann wird mein Bedürfnis negiert. Das Bedürfnis gilt hierzulande einen Dreck d.h. nur etwas, wenn es zahlungsfähig ist. Das Bedürfnis gilt nichts, die Zahlungsfähigkeit alles. (Deshalb wird auch soviel unnützer Scheiß produziert, denn wenn es ein Zahlungsfähigkeit gibt, ist es egal dass es “good for nothing” ist.)
Als bloßes, nacktes Bedürfnis ist es prinzipiell negiert und zwar durch das Preisschild, das jeder Ware anhaftet. Befriedigt kann ein Bedürfnis im Kapitalismus nur werden, wenn wenn es den Gewinn seines Produzenten realisiert. “effektive Versorgung” ist so ungefähr der verlogenste Euphemismus über den Kapitalismus, den man sich nur denken kann. Lebensmittel sind Waren, die ausschließlich für den Gewinn und zu 0,0 % zur Versorgung produziert werden, was man z.B. daran sehen kann, dass sie in ungeheuren Mengen vernichtet werden, obwohl es genug Bedürftige gibt, wenn sie ihren Preis nicht realisieren und im Laden liegenbleiben. Man kann es auch daran sehen, dass Lebensmittel gestreckt werden, mit Zusätzen versehen werden, dass die behaupteten Zutaten nur in Spurenelementen enthalten sind und durch Aromen ersetzt werden, dass mit giftigen chemischen Substanzen gearbeitet wird, die einer gesunden Versorgung sehr abträglich sind. Also nein – das Letzte worum es im Kapitalismus geht, ist eine effektive Versorgung.
👍
Also wenn ich mir heute einen Hartz-4-Empfänger anschaue, dann wird der nicht schlecht versorgt. Natürlich findet sich immer auch ein Beispiel, daß das nicht so stimmt. Aber wenn wir so diskutieren wollen, finde ich hunderttausende in sozialistischen Systemen, die auch nur kurz über der Überlebensgrenze in irgendwelchen angelegenen Dörern in der Taiga dahinvegetierten. So kommen wir nie zu einer fruchtbaren Diskussion.
Was mir dazu noch eingefallen ist: Selbst die Entnahme von weggeworfenen Lebensmitteln aus Mülltonnen – das sogenannte Containern – ist verboten. Einen schlagenderen Beweis dafür, dass es im Kapitalismus nicht um Versorgung geht, kann es nicht geben. Sogar die Selbstversorgung aus dem was nicht oder nicht mehr verkauft werden kann, ist verboten. Wenn dann bei Lidl auf den abgelaufenen Lebensmitteln, die nur 30% statt früher 50% runtergesetzt sind, auch noch “Rette mich” steht, steigt jedes mal die Wut in mir hoch. Das einzige was hier gerettet wird ist der Gewinn von Lidl oder besser der Anspruch: Lidl lohnt sich. – Ja schon, für Lidl nämlich. Oder die “Rettertüte” ist auch so eine Unverschämtheit: Matschige Tomaten, welkes, lappiges Gemüse, das man statt in die Tonne zu klopfen, den Leuten andrehen will, mit der Berechnung sie würden gerne etwas Gutes tun wollen, indem sie “Lebensmittel retten”. Wie widerlich ist das denn? Die Absicht der Leute sich nachhaltig gegen Verschwendung einzusetzen in Konzerngewinn zu verwandeln. Aber irgendwie ist es auch gerecht, sollen sich die Leute halt nicht die Birne mit solchem ideologischem Müll zukleistern lassen. So entspricht dann der Müll in den Hirnen, dem Müll in der geretteten Einkaufstüte.
Es gibt praktisch kein Land weltweit ohne Kapitalismus.
Sie machen denselben Fehler wie der neoliberale Troll Dieter Nuhr, der linke Kritik (echte linke!) an der Flüchtlingsbewegung meinte damit widerlegen zu können, daß die Leute ja schließlich “alle zum bösen Kapitalismus wollten”, also die Flucht nichts mit dem Kapitalismus zu tun hätte.
Hat es schon! Denn die Leute fliehen ja vor den negativen Auswirkungen des globalisierten Kapitalismus aus ihren Heimatländern. Wenn etwa dort von EU-Fangflotten die Fischbestände massiv dezimiert werden, die Landwirtschaft zusammenbricht, weil wir dort billig unsere Überproduktion verkaufen, oder deren Bodenschätze zu Billigstpreisen ausbeuten.
Was noch hinzu kommt: der Kapitalismus ist in einer äußerst bequemen Lage. All das, was er an Ungerechtigkeit und Krisen produziert, wird nicht ihm, sondern der Politik angerechnet. Diese hat nun so gut wie keine Eingriffsmöglichkeiten mehr. Ludwig Erhard hatte wenigstens noch eine Staatsbahn und eine Staatspost, aber auch die ist inzwischen privatisiert. Politiker sind arme Schweine, sie haben keine Instrumente, um einzugreifen, sind aber voll verantwortlich. Will denn unter diesen Umständen noch jemand Politiker werden? Das Problem zeigt sich eben in den USA. Da sind die Saurier Biden und Trump, aber von unten kommt nichts nach. Die Kandidaten der Republikaner sind durchweg Versager. Die wurden Politiker, weil sie in jedem anderen Beruf gescheitert wären. Wobei Nikki Haley ja noch herausragt, trotz ihrer miserablen Geschichtskenntnis. Bei den Demokraten sehe ich einen ganz schwachen Lichtblick mit Gretchen Whitmer aus Michigan. Sie wäre am ehesten in der Lage, Bernie Sanders zu ersetzen. Richtig überzeugen konnte sie allerdings bislang nicht.
Insofern sollte man sich klar machen, dass man das Geschäft des Kapitalismus betreibt, wenn man kräftig auf die Regierung eindrischt. Wir Linken kämpfen inzwischen viel weiter hinten als früher. Da sehe ich viele in der Situation jener japanischen Soldaten, die bis in die 70-er Jahre darauf warteten, die Invasion der Alliierten zurück zu schlagen. Der Krieg war längst aus, was sie aber auf ihrer Insel nicht erfuhren.
Seht euch mal ein wenig um in der Welt: wo ist es denn besser als bei uns? So arg viel kommt da nicht zusammen. Wir haben sehr wohl etwas zu verlieren. Muss man sich da unbedingt an der Zerdepperung der Ampel beteiligen, welche nun immerhin das Bürgergeld um aktuell 12 Prozent erhöht hat und den Mindestlohn seit Regierungsbeginn um 35 Prozent?
Was, wenn die Zerdepperung gelingt, mit Sicherheit einen Kanzler Merz nach sich ziehen würde. Der dann der Hardliner im Ukraine-Konflikt sein wird? Bei dem Mindestlohn und Bürgergeld dann etwa den Verlauf nehmen, wie sie das in Melonis Italien tun?
Dies wissend, hätte Suitbert wenigstens ein kleines Lob für die Ampel einflechten können.
Hätten Politiker hinreichend Analysekraft und den nötigen Verve, könnten sie auch heute unter Krisenbedingungen intervenieren, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
Aber auch ein Varoufakis war nur ein funktionales Weichei, anstatt knallhart Widerstand zu leisten und entschlossen eine Parallelwährung mit ihm zur Verfügung stehenden Absicherungen und damit relativer Werthaltigkeit einzuführen.
Dabei ist er sogar noch einer vom Fach und keiner, der sich das ganze im Schnelldurchgang aneignen musste.
Dass sie intervenieren können, wage ich zu bezweifeln. Es würde genügen, wenn sie Klartext reden und erklären, was passiert. Das wäre schon mal ein Fortschritt.
Varoufakis will ich nicht verurteilen. Er sagt, es seien alle Möglichkeiten einere Parallelwährung geprüft worden, aber sie seien unmöglich gewesen. Ich will das nicht anzweifeln.
Die Umsetzung von was Neuem ist immer schwierig, wenn man dann doch lieber zögert und zaudert.
Als Schäuble die Pistole auf die griechische Brust gehalten hat, hätten Entschlossene schon alles bis ins kleinste Detail geregelt gehabt und nur noch auf “execute” drücken brauchen.
Das war sein Joker, den er nicht benutzte.
Den ganzen überflüssigen Aktionismus hätte er sich dann ersparen können.
Im Zweifel bringt man das in einer Woche auf die Reihe.
Hm, überleg mal. Selbst wenn er in kürzester Zeit Drachmen hätte ausgeben können, dann wären diese sofort Opfer von Währungsspekulationen geworden.
Also ich kann es ihm verzeihen, dass er es nicht tat.
Und Währungsspekulationen in welcher Richtung?
Was war 1995 los bis zur Entscheidung, zu welchen Kursen in Euro getauscht wird?
Staatliche Akteure mit hinreichend Courage können Währungsspekulationen auch für sich ausnutzen und hinbiegen.
Und Varoufakis hätte seine Währung provokant privilegiert absichern können. Im Zweifelsfall hätte er das ganze Staatsgebiet als Pfand nutzen können.
Einfach ist das beileibe nicht. Aber wenn man ein solches Amt übernimmt, dann durchaus mit dem Mut, dass es das letzte sein kann, was man macht. Es hat ja durchaus nicht unwesentliche Kollateralschäden gegeben.
Viele Menschen riskieren in ihrem Beruf Kopf und Kragen auf dieser Welt und es reicht trotzdem nur so halb und halb.
Varoufakis hätte für eine Parallelwährung aber die komplette Unterstützung der Regierung und des Parlamentes bedurft. Alleine hätte er das nicht durchsetzen können. Da dürften genug Quertreiber im Parlament, den Ministerien, Verwaltung usw usf gewesen sein, die das verhindert haben.
Varoufakis war kein Politiker.
Wenn ein Externer ein solches Amt in scbwierigsten Zeiten übernimmt, dann hat er wohl eine Agenda, welche er umsetzen will.
Und in diesem Fall geht es nicht um etwas im akademischen Elfenbeinturm, sondern teilweise um Leib und Leben.
Dann kann man mit vollem Einsatz agitieren oder es sein lassen.
Bissige Entschlossenheit ist dabei eigentlich eine Grundvoraussetzung.
Angeblich liegt ja das Gewaltmonopol beim Staat. Natürlich sollte sich dann der Stast gegen die Konzerne durchsetzen können. Genauso wir von jedem kleinen Steuerzahler mit aller Staatsgewalt die Steuern eingetrieben werden könntr das doch genauso auch mit Konzernen gemacht werden. Tja aber es wird nicht getan. Warum?
(Steuern sidn hier jetzt nur ein Beispiel für die Durchsetzung vin Gesetzen)
@Artur_C
“Muss man sich da unbedingt an der Zerdepperung der Ampel beteiligen, welche nun immerhin das Bürgergeld um aktuell 12 Prozent erhöht hat und den Mindestlohn seit Regierungsbeginn um 35 Prozent?”
Die SPD rudert gerade zurück und will bei Hartz IV 170 Millionen einsparen. Zudem unternimmt sie nach der erneuten Plünderung der Rentenkasse gerade den Versuch auch die Arbeitslosenversicherung zu plündern.
So ist sie nunmal die SPD, die sagt mal Jaaaaa, dann sagt sie Neeeee, fiderallala, fiderallala 🙂
@Guido Bieland:
Kapitalismus beruht auf dem privaten Eigentum an PRODUKTIONSMITTELN. Selbst zu tiefsten Stalinistischsten Zeiten durften sie private Socken und Unterwäsche haben, aber der Besitz eines Betriebes mit sagen wir 100 oder 1000 Angestellten ist gleichzeitig mit Wirtschaftlicher und Politischer Macht verbunden. Und da braucht man gar nicht Rockefeller oder Carnegie zu zitieren, es ist ganz natürlich das die Besitzer von Produktionsmitteln auch die Herrschende Klasse in der Gesellschaft sind. Kapitalismus kann sozial sein, wenn es im Interesse der Maschinenbesitzer liegt, bekannlich wurde ja Sozialversicherung und Rente erst erfunden als der Arbeitskräfte-Nachschub ausblieb, trotz 12 Stunden Schichten und Kinderarbeit. Weshalb letztere ja auch verboten wurde, die Maschinen konnten damals noch nicht die Kinderarbeiter vollständig ersetzen. Deshalb ist der akuelle Verlauf des Kapitalismus mit “Linken” Neoliberalismus auch nicht überraschend – der Kapitalismus passt sich immer dem Zeitgeist an, wählt immer den Weg des geringsten Widerstandes. Auch wenn es jetzt Proteste der Bauern und anderer gibt – die sind einkalkulierte Reserveopposition, das System abschaffen will von denen garantiert niemand.
Aber auch dieses so private Eigentum muss sich dem automatischen Subjekt der Profitmaschine unterwerfen, will es denn erfolgreich sein und damit Profit bzw. “Mehrwert” erwirtschaften.
Eine Nutte kauft man sich, um diese zu nutzen, und nicht darum, diese zu besitzen.
Auch privates Kapital ist steuerbar und agiert keineswegs autonom nach eigenem Gusto, was aber anscheinend weiß zu machen beabsichtigt ist und damit jeder Interventionsansatz auf dieser Ebene eine Ausrede erteilt wird.
Wenn eine Regierung die Bevölkerung systematisch in den Ruin treibt wie die Ampel, dann bleibt den kleinen Leuten auch kein Privateigentum mehr wie z. B. das Haus, der Bauernhof, das Auto.
Das gehört dann anderen
Das letzte Hemd wird ihnen dann von Hubertus Heil, wie zuvor schon von Schröder, genommen. Dahinvegitieren mit Hartzer Käse
Mindestens die Hälfte der Bevölkerung wurde von der Ampel noch nicht ruiniert.
Aber darum geht es in meiner obigen Überlegung auch gar nicht.
Und wenn diese für eine gesellschaftliche Analyse belanglos wäre, hätte ich sie mir sicher erspart.
@NCC1701D:
Richtig: Im Kapitalismus haben die Besitzer von Produktionsmitteln wirtschaftliche Macht.
Richtig: Im Kapitalismus gibt es Anpassungen an den Zeitgeist.
Was Sie vergessen haben: Der Kapitalismus ist der rechtsstaatlichen Regulierung unterworfen. Und er kann in liberalen Demokratien ohne die Akzeptanz der Mehrheit der Bürger nicht erfolgreich sein. Für die breite Akzeptanz muss der Kapitalismus etwas tun. Nämlich Wohlstand erzeugen.
Und an dieser Funktion wird er scheitern bzw. ist er schon am scheitern.
Und nicht deswegen, weil es im kapitalistischen Rahmen grundsätzlich schon heute nicht möglich wäre, sondern weil Kapitalisten in ihrer Kurzschluss-Logik ihr System nicht ausreichend begreifen.
Das sagen sie mal den Konzernen und Finanzeliten. Die haben davon noch nicht gehört. 😉
The debt explosion: How neoliberalism fuels debt crises
Political economists Radhika Desai and Michael Hudson discuss the massive explosion of debt in the US and around the world, and how neoliberal economics leads to large bubbles based on speculation.
https://geopoliticaleconomy.substack.com/p/debt-neoliberalism-desai-hudson
Schulden gibt es nicht ohne eine entsprechende Forderung.
Das genügt, um das Problemfeld besser als eine schwäbische Hausfrau oder ein ehemaliger Bundesfinanzminister einschätzen zu können.
Danke für den Link zu Michael Hudson (der Text ist auch in automatischer Übersetzung gut verständlich). Seine Erläuterungen über Verschuldung sind außerordentlich aufschlussreich. Die Bedeutung der Verschuldung im globalen Kapitalismus wird leider nicht ausreichend berücksichtigt. Eine Kernaussage lautet: “Die natürliche Tendenz einer Verschuldung besteht darin, die Zahlungsfähigkeit zu übersteigen.” Was bedeutet: ist man einmal überschuldet, kommt man aus der Schuldenfalle nicht mehr raus (wenn es keinen Schuldenerlass gäbe) und der Gläubiger hat eine dauerhafte Einnahmequelle. Dieses Prinzip nutzen die reichen Staaten recht profitabel aus und halten zusätzlich die armen, verschuldeten Staaten in Abhängigkeit, weshalb es auch zur “regelbasierten Ordnung” gehört. Dass China nun in diesem profitablen Geschäft mitmischen will, das schmeckt dem Westen verständlicherweise überhaupt nicht, weshalb er stänkern muss.
@Luck (Ihr Kommentar heute 13:09 Uhr unter meinem)
Leider wird mir dort keine Antwortoption mehr angezeigt, sodass ich nicht direkt darunter antworten kann.
Ihr ursprünglicher Beitrag reagierte auf meine Antwort an Guido Biland, dass er keine Ahnung hat und auch nix wissen will.
Zwar stand Ihr Kommentar unter meinem an Biland, jedoch habe ich darin überhaupt keinen inhaltlichen Bezug zu meiner Antwort an Biland feststellen können.
Aber kein Problem. Sie haben behauptet, der Kapitalismus würde so etwas wie “Glanz” verbreiten und “Wohlstand für alle versprechen”
Dazu habe ich Ihnen belegt, dass das gar nicht stimmt und habe Ihnen ein aktuelles Beispiel (von hunderten, tausenden) gebracht.
Ihre Ausführungen zum chinesischen Kapitalismus und Realsozialismus habe ich so verstanden, dass Sie sagen wollen, dass auch außerhalb des (westlichen) Kapitalismus nicht alles rosig war/ist. Dagegen habe ich keinerlei Einwände.
Da mir unklar war, aus welchem Grund/Anlass und zu welchem Zweck Sie diese Ausführungen machen, Sie nur China und DDR gebracht haben und nicht ersichtlich war, welchen Bezug das zu meiner Antwort an Biland hat, habe ich angenommen, dass Sie Partei gegen China und DDR ergreifen wollen und das als Argument gegen den Kommunismus bringen wollen bzw. als Einwand gegen meine Antwort auf Biland (denn Sie hatten ja da drunter kommentiert). Daher habe ich Ihnen das geschrieben, was ich geschrieben habe.
Nun monieren Sie, ich wäre auf “das Eigentliche und Wesentliche” in Ihrem Kommentar nicht eingegangen und Sie hätten dazu nix von mir gehört. Das erstaunt mich jetzt.
Im Uebrigen sind Sie auch mit keinem Wort auf meinen Einwand gegen Sie eingegangen, dass der Kapitalismus “glänzt” und (glaubwürdige) Wohlstandsversprechen verbreiten würde (wobei ich Ihnen ja sogar recht gegeben hatte bis zur Wende bzw. Selbstaufgabe der SU). Aber das nur am Rande.
Möglicherweise sind Sie gekränkt, weil ich mich nicht auch noch explizit beeindruckt gezeigt habe, dass Sie sich möglicherweise intensiver mit der Hebelwirtschaft drüben befasst haben und da sogar zwischen Honecker und Ulbricht differenzieren können. Daher hole ich das jetzt nach: Find ich total gut.
Pfarrer Nolte,
ich bin grundsätzlich nicht gekränkt oder irgend sowas. Um persönliche Eitelkeiten geht es mir schon lange nicht mehr. Dafür bin ich zu selbstsicher nach harten Bewährungen.
Mir geht es “nur” um die menschliche Emanzipation und damit das, was Marx in der Einleitung seiner Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie als Postulat, als Kategorischen Imperativ, formuliert hat:
“Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist..”
Dass der Kapitalismus oder die angeblich Soziale Marktwirtschaft schon lange nicht mehr für viele Wohlstand versprechen kann, wissen gar nicht so wenige vom unteren Drittel an der eigenen Haut zu verspüren.
Vollpfosten vom kapitalistischen Lager verweisen darauf, dass ja ein Großteil des Haushalts für Soziales ausgegeben werde und darum alles rundum gut sein müsse.
Und in dieser angeblichen Logik-Sülze frieren fast sämtliche Gehirne bis auf den Notbetrieb ein, welcher aber zu keiner tiefgründigen Analyse der heutigen Verhältnisse taugt.
Und das nehme ich aufgrund der nachhaltigen Gewalt von Vordefinitionen und Sozialisationsinstanzen auch niemandem direkt übel.
Übel nehme ich dann jemandem etwas, wenn Probleme negiert werden, weil man selbst nicht betroffen ist und auch keinen Arsch in der Hose hat, sich damit überhaupt auseinander zu setzen, aber Hirngespinste als Generallösung anpreist.
Und nun zu dem eigentlichen Anliegen, dass ich als Untertunnelung des Kapitalismus bezeichnet habe, um einerseits wesentlichen sozialen Unbill zu lindern, welcher ohne Intervention nur größer werden kann und das in einem erheblichen Ausmaß. Andererseits soll damit auch ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die gesellschaftliche Verfasstheit und damit deren Organisation letztendlich der Schlüssel für das per persönliche Glück im Kleinen darstellt, sofern man nicht abgehoben privilegiert ist und sich darum ein solcher jemand keine Sorgen machen muss.
Für die breite Masse der Bevölkerung ist also die Gesellschaft ihr Schicksal und keineswegs eine überbordende Anstrengungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit, welche in “höhere” gesellschaftliche Sphären führt, aber stets mit irgendeiner Minderprivilegierung Anderer “erkauft” wird.
Ich gestehe dabei ohne wenn und aber, dass ich dabei auch mancher “marxistischen” Gewissheit auf die Zehen steige, dabei aber sicher im Sinne von Marx handle und er mir dafür die Füße küssen würde.
Wenn also an einer Diskussion darüber ein ernstes Interesse bestehen sollte, gehe ich in meinen Ausführungen weiter. Ich will dabei alles andere als langweilen.
Und ich mache gleich darauf aufmerksam, dass es alles andere als leicht und einfach sein wird, mejnen Gedanken ohne irgendwelchen Argwohn zu folgen.
Und Krim hat einen ganz entscheidenden Hinweis darauf gegeben, dass Bedürfnisse oder Bedarfe (je nach Definition) im Kapitalismus keine Rolle spielen, wenn sie nicht mit entsprechend profitträchtiger Kaufkraft hinterlegt sind. Die angeblich unsichtbare Hand des Marktes ist im wesentlichen ein Hirngedpinst analytisch Blinder oder zumindest stark Fehlsichtiger, um mir keinen kleinen Affront gegenüber Adam Smith verkneifen zu müssen.
@Luck
So, die Sache mit der Untertunnelung des Kapitalismus, auf die es Ihnen offenbar ankommt, hab ich jetzt nochmal nachgelesen. So ganz schlau werde ich noch nicht aus Ihren Ausführungen.
Wenn ich Sie richtig verstehe, deuten Sie an, dass China den Kapitalismus jetzt doch noch besiegen will und dafür nach Maos Ende, also spätestens seit 78 unter Deng alles nach und nach, immer “wohldosiert” auf Kapitalismus umstellt, dabei aber (noch) zentral beaufsichtigt mit ein paar etwas liberaleren Sonderwirtschaftszonen.
Wie das zum Ende bzw. zur “Untertunnelung” führen und wie diese “Untertunnelung” überhaupt funktionieren soll, ist mir schleierhaft.
Zweifellos geht’s Teilen der chin. Bevölkerung jetzt besser als noch vor 10, 20, 30 Jahren. Aber dass China das macht, um die schlimmste “Unbill” des Kapitalismus zu beseitigen, halte ich doch für ein Gerücht. Vielmehr sehe ich es umgekehrt: China benötigt für die Weltmarktkonkurrenz genügend funktionsfähiges Menschenmaterial, das erstmal instand gesetzt werden muss. Wozu dann ja auch mal ein Kühlschrank und ne ordentliche Wohnung gehört.
Ob sich der traditionelle Konfuzianismus letztlich als markthinderlich oder marktförderlich erweist, bleibt abzuwarten.
Aber wie gesagt, ich weiß ja nicht mal, ob ich Sie richtig verstanden habe. Unter Ihrer “Untertunnelung” kann ich mir jedenfalls noch nichts vorstellen. Wenn die aber dazu geeignet sind, “alle Verhältniss umzuwerfen” usw., bin ich natürlich interessiert.
Overton ist eben kein Marxismus-Workshop und keine Revolutionskaderschmiede. Hier fehlt es meist sogar an den Grundlagen und es kommen allerlei falsche und ignorante Auffassungen bis hin zur Forderung nach “nationalem Sozialismus”. Das ist deprimierend und zermürbend und man muss täglich wieder bei 0 anfangen.
Aber klar können Sie Ihre Ueberlegungen trotzdem darlegen (falls Ihnen dafür an meiner Zustimmung gelegen ist). Vorsichtshalber weise ich jedoch darauf hin, dass ich in den nächsten Tagen, eher Wochen, wahrscheinlich kaum zum Lesen und noch weniger zum schreiben kommen werde. Lohnarbeit und Zusatzbelastungen machens möglich.
Aber Sie scheinen ja ein langjähriger roter Frontkämpfer zu sein, den so schnell nichts umhaut.
Und antworten wird Ihnen bestimmt jemand, selbst dann, wenn ich es nicht bin. Krim antwortet ganz sicher.
Mit Krims Hinweis übrigens, dass das Bedürfnis an sich im Kapitalismus nichts zählt, sondern nur das zahlungskräftige Bedürfnis, bin ich ganz einverstanden.
So, ich hoffe, diesmal habe ich des Pudels Kern getroffen.
@ Pfarrer Nolte:
Sie schreiben oben:
“… auf meine Antwort an Guido Biland, dass er keine Ahnung hat und auch nix wissen will.”
Ist Ihnen eigentlich bewusst, mit welcher Verachtung Sie sich über andere Foristen äussern, in diesem Fall über mich? Ich halte Ihre marxistischen Argumente zwar für etwas antiquiert und illusorisch, aber ich würde niemals so weit gehen, Sie als ahnungslosen Dummkopf zu bezeichnen, was jemand ist, der nix wissen will. Damit schaden Sie Ihrer Sache und stellen nur Ihr Talent als Troll unter Beweis. Als Gesprächspartner sind Sie ein Totalausfall. Weiterhin viel Vergnügen beim Trollen!
@Guido Biland
Mensch Herr Biland!
Wer austeilt, muss auch einstecken können. Sie teilen ja immer ordentlich aus, stellen sich ignorant und stur und schauen verächtlich auf Ihre Kontrahenten. Diskutieren wollen Sie auch nicht und Sie gehen auch nicht auf Argumente ein.
Bei Ihnen scheint es mir so zu sein, wie der alte cui bono mal schrieb: Argumente und Einwände perlen am Empfängerhirn ab wie an einer Teflonschicht.
Mit den Nehmerqualitäten scheint es auch nicht weit her zu sein bei Ihnen. Statt Gegenargumente zu bringen, verlegen Sie sich aufs Lamentieren, wer schon wieder gegen den bürgerlichen Knigge verstoßen hat – tatsächlich oder vermeintlich.
Dass Sie mich und alle Ihre Kritiker als ahnungslose Dummköpfe zwar nicht explizit bezeichnen, aber behandeln, dürfte nicht nur mir aufgefallen sein. Starten Sie doch mal eine Umfrage.
Umso peinlicher ist das, wenn offenkundig wird, dass der sich so Ueberhöhende nicht mal mit Wasser kocht und stur heil einfach nach jedem Gegenargument, nach jedem sachlichen Einwand immer wieder behauptet, es läge gar kein Einwand, kein Gegenargument vor, erkennbar einzig in der Absicht, sich nicht inhaltlich auseinandersetzen zu müssen.
Und ich vermute stark, dass das viele hier auch wissen und erkennen.
Dass ich meiner Sache angeblich schade, wie Sie schreiben, braucht Sie ja nur insoweit zu interessieren, wie es Sie persönlich betrifft. Denn dass Sie sich Sorgen machen, dass andere nicht schnell genug vom Kommunismus überzeugt würden, weil Pfarrer Nolte über Guido Biland was geschrieben hat, glauben Sie ja wohl selbst nicht.
Und soweit es Sie betrifft, ist unvorstellbar, dass Sie sich deshalb nicht von mir (und auch von keinem andern!) zum Nachdenken bringen lassen würden, weil ich nach dem 100. ignoranten Kommentar Ihrerseits geschrieben habe, dass Sie sich ignorant verhalten, dass gehört ganz offenkundig auch ins Reich der Verschwörungsmythen.
Cechuras Artikel hat mehr als 160 Kommentare. Eine Vielzahl davon betrifft Sie. Lesen Sie die doch mal. Und andere Interessierte sollten die auch lesen. Und dann einfach nochmal prüfen, ob das nicht doch sachlich und inhaltlich stimmt, was ich hier geschrieben habe.
Dass Sie keine Ahnung haben und nix wissen wollen über den Kapitalismus außer dem, was Sie schon immer zu wissen glaubten, meine ich auch gar nicht despektierlich, sondern rein deskriptiv. Als bürgerliches Gemüt können und wollen Sie das aber nur, ausschließlich, als despektierlich auffassen. Auch das gehört zu den erwähnten Abwehrautomatismen.
Nun seien Sie nicht so angefressen. Bitte gehen Sie in sich. Prüfen Sie das Gesagte reinen Herzens. Und trainieren Sie um Gottes Willen Ihre Nehmerqualitäten!
Auf Wunsch nehm ich Ihnen danach auch die Beichte ab.
@ Pfarrer Nolte:
Mensch Genosse Nolte!
Sie haben Ihre Kommentare hier mit einem Dank für den Rundumschlag des Autors begonnen. Und Sie beenden Ihre polemisch und apodiktisch formulierten Kommentare mit einem Rundumschlag gegen einen Mitforisten, der nicht Ihre Meinung teilt und keine Lust hat, einen strammen Marxisten im Detail zu widerlegen.
Ich verrate Ihnen gerne, warum ich Sie als Diskussionspartner enttäusche.
Sie negieren meine Meinung, indem Sie mir „falsches Bewusstsein“ andichten. Wer mir „falsches Bewusstsein“ unterstellt, negiert von vornherein jedes sachliche Argument, das seinem „richtigen Bewusstsein“ widerspricht. Sie haben Erbarmen mit mir, weil ich das „richtige Bewusstsein“ noch nicht erlangt habe. Ihre Haltung ist: Guido Biland ist ein Ignorant, weil er die Meinung von Genosse Nolte nicht teilt.
Erst lehnen Sie jedes Argument von Guido Biland pauschal ab, und dann beschweren Sie sich, dass Guido Biland aus der Debatte aussteigt und Sie als Troll bezeichnet.
Sie sind ein strammer Marxist. Es ist Ihnen egal, dass die Geschichte den Marxismus längst über Bord geworfen hat. Obwohl von der Realität längst widerlegt, beharren Sie darauf, dass die einzig richtige Weltanschauung der Marxismus sei. Wer Ihnen diese offensichtliche Tatsache unter die Nase reibt, wird von Ihnen sofort als Ignorant verurteilt und öffentlich an den Pranger gestellt. Mich erinnert das ein wenig an die katholische Praxis vergangener Jahrhunderte. Ergreift den Ketzer! Verbrennt die Hexe!
Marx hat viele richtige Dinge über den Kapitalismus geschrieben. Die Marxisten haben daraus eine Religion gemacht. Sie verhalten sich wie Gläubige und verschanzen sich in einem Paralleluniversum. Wer Andersdenkenden pauschal „falsches Bewusstsein“ unterstellt, will nicht überzeugen, sondern bekehren.
Mit religiösen Fanatikern habe ich nichts am Hut. Sie müssen entschuldigen, Pfarrer/Genosse Nolte, dass ich Ihren hochnäsigen Rundumschlag gegen mich dankend zurückweise und keinen Wert auf eine sachliche Auseinandersetzung mit Ihnen lege.
Lang lebe die Revolution!
Guten Morgen, Herr Biland.
Dass Ihre Beichte so tiefgründig ist und Ihr Sündenregister umfangreicher ausfällt als die Premium-Variante eines schweizer Taschenmessers, hätte ich trotz allem nicht gedacht.
Von Nehmerqualitäten weiter keine Spur. Stattdessen steigern Sie Ihr Heulen und Zähneknirschen.
Da ich dringend anderweitig predigen muss, nur kurz und ganz sachlich:
Ich hatte nicht “falsches Bewusstsein” geschrieben, sondern “notwendig falsches Bewusstsein” .
Das ist eine sachlich-objektive (marxistische) Analysekategorie.
Was machen Sie daraus? Eine Beleidigung Ihres werten Individuums, eine (un-)moralische Verfehlung, einen Verstoß gegen bürgerliche Etikette.
Dass Sie das so interpretieren und nur so interpretieren können, ist bedauerlich und bestätigt leider nur nochmal Ihr “notwendig falsches Bewusstsein”.
Sie behaupten, Marx hätte “viele richtige Dinge über den Kapitalismus geschrieben.”
Damit erwecken Sie den Eindruck, Sie hätten Marx gelesen, gar verstanden und könnten sich ein sachlich begründetes Urteil über Marx und seine Darlegungen bilden.
Da Ihnen jedoch nicht mal das Konzept des “notwendig falschen Bewusstsein” bekannt ist bzw. Sie es falsch wiedergeben und falsch einordnen, steht dringend zu befürchten, dass Sie Marx nicht nur nicht verstanden, sondern die MEW allenfalls von Weitem mal gesehen haben und dann auch nur die blauen Buchdeckel.
Und es zeigt ganz objektiv auch erneut, dass die Diagnose, dass Sie thematisch keine Ahnung haben, leider zutrifft – eine Diagnose, die Sie wiederum nur als Beleidigung Ihres werten Individuums verstehen wollen.
Aus kapitalistischer Sicht hatte Overton natürlich den richtiger Riecher, Sie und den Hans-Dieter Riefling ins Boot zu holen und dort zu belassen. Sie sorgen für volle Ränge und ausgebuchte Veranstaltungen.
Möge sich der Heilige Geist über Ihnen ausgießen und Sie erleuchten.
Ihr Pfarrer Nolte
@Pfarrer Nolte:
Bleiben Sie im Recht. Bleiben Sie allwissend. Bleiben Sie Marxist. Erleuchten Sie das Universum!
Ich bleibe unterdessen in meiner gemütlichen Eselsecke der Ahnungslosigkeit und geistigen Umnachtung und schaue zu, wie Sie und Ihre Genossen die Welt verändern.
Beeilen Sie sich, denn irgendwann gehen mir in der gemütlichen Eselsecke die Vorräte aus.
PS: Warum reiben Sie sich eigentlich so inbrünstig an mir? Ich bin doch nicht wichtig. Abgesehen davon werden Sie mich nie bekehren.
Das haben Sie jetzt schön gesagt. Mit Kommunisten ist schlecht diskutieren. Auf der ganzen Welt hat nie irgendwo auch nur ein einziges derartiges System funktioniert. Sie enden alle in totalitären Strukturen. Und wenn es wieder mal nicht klappt, waren es garantiert die anderen, die Feinde der Revolution, die USA oder wer auch immer. Es ist ermüdend. Eigentlich komisch, daß es sie immer noch gibt. Etwas Gutes hat aber diese Diskussion bewirkt: Sie erinnert mich an den Film “eins, zwei, drei” mit Horst Buchholz, Chames Cagney und der unvergleichlichen Liselotte Pulver. Im Film kündigt der Boss seine Ankunft in Berlin an mit dem Zusatz: “Wenn mich die Dreckskommunisten nicht abschießen”. PS: Wahrscheinlich können sie nicht mal über sich selber lachen. Schönen Tag für alle.
Natürlich hat Kommunismus schon funktioniert! Das war all die Jahrtausende, bevor das Geld erfunden und die Wirtschaft allein darauf ausgerichtet wurde,
Nicht nur in der Urzeit hat die Menschheit so überlebt!
“Auf der ganzen Welt hat nie irgendwo auch nur ein einziges derartiges System funktioniert. Sie enden alle in totalitären Strukturen. Und wenn es wieder mal nicht klappt, waren es garantiert die anderen, die Feinde der Revolution, die USA oder wer auch immer.”
Schauen wir uns mal ein Beispiel an:
“Die Operation PBSUCCESS (auch Operation SUCCESS) war eine 1954 vom US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA durchgeführte Geheimdienstoperation mit dem Ziel, den demokratisch gewählten Präsidenten von Guatemala, Jacobo Árbenz Guzmán, zu stürzen.”
(…)
“Die Aktion ging unter anderem auf das Drängen des US-Lebensmittelkonzerns United Fruit Company (heute Chiquita Brands International) zurück, der ausgedehnten Grundbesitz in Guatemala besaß und durch die von Arbenz geplante Landreform seine Interessen gefährdet sah. UFCO-Direktor Sam Zemurray gelang es dank des Propagandaspezialisten Edward Bernays, den westlich orientierten, integren Präsidenten als Kommunisten und Handlanger Moskaus zu diffamieren.”
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operation_PBSUCCESS
Weitere Beispiele ein Chile oder Iran.
Wer meint, dass die “Elite” (egal welcher coleur) sich einfach so die macht entreißen lassen würde ist echt naiv. Das hat sie damals nicht und macht sie heute nicht.
Hier wird mal wieder die Mär vom “freien Markt” bemüht. Es gibt keinen freien Markt! Nicht mal auf einem Marktplatz im Dorf oder in Hintertimbucktu, auf den Anden oder in der Taiga, …
Überall werden Märkte organisiert, gibt es “Schutzkräfte”, gibt es Strukturen (Oligopole, Monopole, Mafia, Schutzgelderpresser, Schmarotzer, … oder man denke heute an Blackrock das als Miteigentümern in verschiedensten “Konkurrenz”-Unternehmen gleichzeitig sitzt, …), gibt es Einflusskräfte und Einflussnahme die die Freiheit andere einschränken bzw. untergraben. Bei uns heute sind die allergrößte Einflusskraft die lobbygesteuerte Politik und die von ihren Besitzern und/oder installierten Sockenpuppen gesteuerten Groß-Medien.
Die freie Preisbildung durch Angebot und Nachfrage ist ein völlige Schwachsinnsbehauptung. Nirgendwo kann die beobachtete werden. Nehmen wir nur mal Tankstellen. Wer ernstlich glaubt, dass Tankstellen den niedrigst möglichen Preis aufgrund von Angebot und Nachfrage anbieten, träumt wohl wild. (die Preise werden stillschweigend einvernehmlich nach Nachfragekriterien gestaltet, so kommen die wochentagsabhängigen Preisbewegungen zustande).Längst sind die Prozesse überall abgeschlossen die die Anbieter es erlauben trotz scheinbarer Konkurrenz überhöhte Preise einzufordern. Das Interesse der Kapitalisten nach Rendite lässt diese den Wettbewerb nur noch simulieren – nachdem die, die das System nicht begriffen haben aussortiert wurden.
(Man schaue nur mal nach Davos wo die größten angeblichen Konkurrenten Händchen-haltend einvernehmlich zusammensitzen. Diese Leute finanzieren nicht nur teilweise die Idioten, die hier die ihnen genehme Lügen verbreiten, sondern lachen sich in den Hinterzimmern über diese Idioten auch noch kaputt.)
Witzig dass in einem “linken” Medium diese Ammenmärchen der Ausbeuter brühwarm ausgeschenkt werden.
Blöd bleibt blöd. Wohl bekomm’s.
Schön, daß Sie das auch erwähnen. Ich hatte dementsprechend im neuesten Artikel “Ohne Vertrauen fährt die Welt zur Hölle” schon etwas geschrieben.
Wenn einer was von einem angeblich freien Markt erzählt, weiß ich genau, der ist entweder naiv oder er will die Anderen belügen.
@ Guido Biland
“Marx hat viele richtige Dinge über den Kapitalismus geschrieben. Die Marxisten haben daraus eine Religion gemacht.”
So sieht es leider aus, und die Geschichte ist über diese religiöse Marxisten hinweggegangen, aber nicht über den Marxismus an sich, nämlich Marxens Analyse des Kapitalismus. Will man den Kapitalismus verstehen, dann kommt man heute ohne Marx nicht aus, denn es gibt kaum jemand der ihn umfassender und tiefgründiger beschrieben hätte.
Man sollte also differenzieren zwischen den “religiösen Marxisten”, wozu die vielen linken Moralisten gehören, und den “wissenschaftlichen Marxisten”, die unvoreingenommen (ergebnisoffen) die Sache betrachten. Die bei uns in den Sozialwissenschaften vorherrschende “normative Wissenschaft” ist im eigentlichen Sinne keine Wissenschaft, denn sie soll ja zum gewünschten Ergebnis führen – so wie bei Ihren Ausführungen auch.
Marx sagte schon zu Lebzeiten von sich selbst er sei kein Marxist. Aber was andere aus seinem Werk bastelten und interpretierten lag natürlich nicht mehr in seiner Hand.
” dann kommt man heute ohne Marx nicht aus,”
Wie lächerlich. Aber so müssen Gläubige eben ihre Idole und Halbgötter überhöhen. Leider ist das eine Methode der allerschlimmsten Menschenverdummung. Es fallen allzu viele junge Menschen darauf rein.
Ich mache den Jungen auch gar keinen Vorwurf. Mein Vorwurf gilt den alten Säcken, die ihre liebgewonnen Irrtümer anderen zwanghaft aufdrücken müssen.
Übrigens auch ein Merkmal vieler Religionen: andere zum eigenen Glauben bekehren zu wollen. Im Unterschied zu etwa Zeugen Jehowas schrecken Marxisten vor keiner noch so perfiden Methode, vor keiner Lüge und keinem Betrug zurück.
@Albrecht Storz
“Im Unterschied zu etwa Zeugen Jehowas schrecken Marxisten vor keiner noch so perfiden Methode, vor keiner Lüge und keinem Betrug zurück.”
Ihre Formulierung erinnert in Diktion und Semantik nicht nur stark an “Klara Fall” und “Waldgängerin” aus dem Stoßtrupp Hitler.
Sondern auch an den alten SA-Gassenhauer:
“Wir schlugen die Marxisten,
Rotfront und Pazifisten,
hört es Völker aller Staaten
unsre Sache ist heilig und gerecht,
Denn wir sind die braunen Soldaten
für Adolf Hitler ziehn wir ins Gefecht.”