Viele Fragezeichen hinter polnischem Atomprogramm

 

Mit den Bauarbeiten im Küstenwald für das AKW Jadrowe wurde bereits begonnen. Bild: PEJ

Kaum kalkulierbare Belastungen des Staatshaushalts lassen die Atompläne immer fragwürdiger werden. Aber auch die erneuerbaren Energien sind in Verruf geraten.

 

Nachdem die erste Regierung Donald Tusks 2009 den Grundsatzbeschluss gefasst hatte, Atomenergie zu einem wichtigen Bestandteil der nationalen Energieversorgung zu machen, legte das Warschauer Industrieministerium bereits 2010 einen Zeitplan vor, der die Inbetriebnahme des ersten von zwei geplanten AKW für 2020 vorsah. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit Finanzierungsproblemen erwies sich dieser Zeitplan als völlig unrealistisch. Erst 2017 kam es zur Festlegung eines Standorts für das AKW. Es soll in dem zur Gemeinde Choczewo gehörenden Örtchen Lubiatowo-Kopalino an der kaschubischen Ostseeküste gebaut werden. 2020 wurde in einem regierungsamtlichen Zeitplan die Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks für 2033 angekündigt. 2022 wurde ein Konsortium der US-Firmen Westinghouse und Bechtel mit dem Bau des Ostseeküsten-AKW beauftragt.

Im Juni 2024 sorgte dann Industrieministerin Czarnecka durch die Ankündigung für Aufsehen, mit der Inbetriebnahme des AKW in Choczewo sei erst 2040 zu rechnen. In einer Pressekonferenz vorletzte Woche nannte der Direktor der Atomenergie-Abteilung des Industrieministeriums, Pawel Gajda, nun 2036 als das Jahr, in dem erstmals national produzierter Atomstrom ins polnische Leitungsnetz fließen soll. Die Inbetriebnahme sämtlicher Blöcke des AKW in Lubiatowo-Kopalino sei für 2038 vorgesehen.

Auch im Hinblick auf das zweite polnische AKW gab es für die Atom-Enthusiasten eine kleine Enttäuschung. Eine Festlegung des Standorts unterblieb. Gemäß früheren Informationen bestätigte Gajda lediglich, dass als Standort die durch Braunkohle-Kraftwerke berühmt-berüchtigt gewordenen Städte Belchatow oder Konin in Zentralpolen in Frage kommen. Er nannte aber auch zwei mögliche Ersatzstandorte. Nach Abschluss diverser Untersuchungen sei für 2029 mit einem Bauantrag und dann angeblich schon für 2042 mit der Inbetriebnahme von AKW II zu rechnen.

Derweil wurden bei der Finanzierung der zuletzt auf bis zu 192 Mrd. Zloty (= ca. 45 Mrd. Euro) geschätzten Herstellungskosten des Ostseeküsten-AKW Fortschritte erzielt. 30 % der Kosten sollen durch Eigenkapital gedeckt sein, 70 % durch Kredite. Die PEJ verfügt nach eigenen Angaben inzwischen über Kreditzusagen in Höhe von 95 Mrd. Zloty. Ein Großteil davon stammt von der staatsnahen US-amerikanischen Export-Import-Bank. Entsprechende Finanzinstitute Frankreichs wollen Kredite in Höhe von 15 Mrd. Zloty gewähren, sicher auch in der Hoffnung, dass dadurch die Bewerbung des französischen EDF-Konzerns um den Bau des zweiten polnischen AKW begünstigt wird.

Nachdem die EU-Kommission nach polnischer Beantragung Ende 2024 die öffentliche Subventionierung des AKW grundsätzlich als „begründet und notwendig“ deklarierte, hat das Warschauer Parlament, der Sejm, Ende Februar der PEJ aus dem Staatshaushalt 60,2 Mrd. Zloty als Eigenkapital-Ausstattung zugesagt. Der polnische Staat tritt gegenüber den Kreditgebern zudem als Gewährleistungsträger auf.

Geplantes AKW Jadrowe in Lubiatowo-Kopalino. Bild: PEJ

Die Beteiligung an den AKW-Baukosten stellt für den polnischen Staatshaushalt eine erhebliche Belastung dar, zumal dessen Ausgaben allein 2025 u.a. durch die von der Regierung Tusk auf 4,7 % (!) des Bruttoinlandsprodukts gesteigerten Rüstungsausgaben zu 31% nur noch durch Kredite gedeckt werden können. Ein noch größeres Finanzrisiko stellt möglicherweise aber das dem AKW-Betreiber, zu dem mit einem Minderheitsanteil wohl auch Westinghouse gehören wird, zugesicherte Garantiepreis-System („Contract of Difference“, CfD) dar. Wenn der Marktpreis pro Megawattstunde (MWh), zu dem der AKW-Betreiber Strom in Polen verkaufen kann, unter dem betriebswirtschaftlich kalkulierten Rentabilitäts-Preis liegt, bekommt der Betreiber die Differenz vom Staat vergütet. Liegt der Marktpreis darüber, muss der Betreiber die Differenz erstatten. Diese Subventionen sind von der EU grundsätzlich als „Preis-Regulierungsmechanismus“ für zulässig erklärt worden.

Die Warschauer Finanzwissenschaftlerin Dr. Bozena Horbaczewska rechnet auf der Grundlage von Kostenkalkulationen für Kraftwerke mit dem in Lubiatowo-Kopalino vorgesehenen Reaktortyp mit einem betriebswirtschaftlichen Preis von 744 Zloty pro MWh, dem ein für 2036 prognostizierter Marktpreis von 429 Zloty gegenüber stehen würde. Bei einer geschätzten Kapazitätsauslastung von 85 % und einer Jahresproduktion des AKW von 26,1 Mio. MWh ergäbe sich ein jährlicher Zuschussbedarf in Höhe von rund 8 Mrd. Zloty. Sollte der Marktpreis, was nicht ganz unwahrscheinlich ist, z. B. durch Stromlieferungen aus ukrainischen Atomkraftwerken oder erneuerbaren Energien niedriger liegen, würde sich die Belastung der Staatskasse erhöhen.

Offshore-Windenergie  ist zum wichtigsten Konkurrenten des Atomstroms geworden

Und bei diesen erneuerbaren Energien wird immer mehr die Offshore-Windenergie zum wichtigsten Konkurrenten des Atomstroms. „In nur etwas mehr als einem Dutzend Jahren werden wir über 20 Offshore-Windparks mit einer Nennleistung von 18 Gigawatt verfügen“, prognostiziert der Präsident der polnischen „Vereinigung für Offshore-Windenergie“, Jakub Budzynski, am 7. März in einem Interview mit der Printausgabe der Danziger Zeitung „Glos Pomorza“. Süffisant stellt er diesen 18 GW die 3,7 GW des geplanten Ostseeküsten-AKW gegenüber. Wahrscheinlich könne bereits im Zeitraum 2027-28 der erste Strom aus Offshore-Windparks ins Netz eingespeist werden.

Budzynski ergeht sich in einer Lobpreisung der vor Polens Küste geplanten Offshore-Projekte. Die Turbinen seien immer leistungsfähiger geworden, der Wind in der südlichen Ostsee blase stark und fast beständig und der staatliche Netzbetreiber PGE sorge „dynamisch“ für einen Ausbau des Leitungsnetzes vom Norden Polens zu den Regionen mit hohem Stromverbrauch. Die produzierte Leistung der Anlagen könne 50-60% der Nennleistung und damit fast so viel wie bei Kohlekraftwerken erreichen. Die relativ zuverlässige Stromproduktion sei ein großer Vorteil der Offshore-Anlagen. Die Windkraft-Anlagen an Land, deren Baukosten mit rund 1,2 Mio. Euro pro 1 MW sich aber nur bei ca. einem Drittel der Offshore-Windparks bewegen, hatten im September 2024 in Polen eine Nennleistung von 10,4 GW. Die gesetzlichen Grundlagen für den Markteintritt der Offshore-Windenergie hatte der Sejm u. a. mit der Festlegung von periodisch neu zu bestimmenden Maximal-Preisen im Rahmen eines Auktions-Handels festgelegt, je nach Standort der Windparks aktuell um die 500 Zloty pro MWh.

Budzynski legt aber Wert auf die Feststellung, dass er kein Gegner der Atomkraft ist. Windenergie und Atomenergie könnten sich dabei ergänzen, das Stromangebot im polnischen Netz von aktuell 40 GW bis 2040 auf 70 GW zu erhöhen und dies bei gleichzeitiger Abschaltung von 6-7 GW aus Kohlekraftwerken. Im nationalen Energieplan (PEP) von 2023 wird in diesem Zusammenhang für 2040 von einer Leistungskapazität von 130 GW ausgegangen. Die „Vereinigung für Erneuerbare Energie“ glaubt, dass bis 2040 die Kapazität der erneuerbaren Energien bei 88 GW liegen kann, wobei der enorme Zuwachs vor allem durch einen angeblich zu erwartenden Boom bei der Fotovoltaik zustande komme. Die hat aktuell in Polen eine Kapazität von rund 18 GW, welche wetterbedingt aber nur zu rund 20% genutzt wird. Trotz rückläufiger Bevölkerungsentwicklung und reduziertem Strombedarf der Industrie vereint der Strom-Gigantismus also alle Gruppen und politischen Lager, während eine gesellschaftliche Diskussion über Energieeinsparung und die Sinnhaftigkeit der diversen Formen der Stromnutzung kaum stattfindet.

Abzusehen ist, dass die Windenergie schon beim Ersatz der Energieträger Stein- und Braunkohle die Hauptrolle spielen wird und das polnische Atomprogramm bei dem als nicht mehr vermeidbar geltenden Bau des Ostseeküsten-AKW stecken bleibt. Doch auch bei den erneuerbaren Energien ist öffentliche Unterstützung im Spiel. Das Geld kommt aus dem (Corona-)Wiederaufbau-Fonds der EU, mit dem Brüssel schwerpunktmäßig die Transformation des Energiesystem subventioniert, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Abhängigkeit von Energieimporten drastisch reduzieren will.

Günstige Strompreise

Nachdem Polen unter der nationalkonservativen Regierung wegen angeblicher Rechtsstaats-Mängel von Brüssel die Auszahlung von Geldern aus dem Fonds verweigert wurde, stehen der seit Ende 2023 amtierenden Regierung Tusk 59 Mrd. Euro zur Verfügung, davon 34 Mrd. als Kredit. Das Geld wurde, so die offizielle Bezeichnung, einem „Nationalen Fonds für Wiederaufbau und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit“ (KPO) zugeführt. Ob das Geld von der staatlichen BGK-Bank seriös verwaltet und gerecht und sinnvoll verteilt wird, sehen viele Polen allerdings skeptisch, zumal ihnen bewusst ist, dass an der Rückzahlung des EU-Kredits und evtl. auch an den Inflationsfolgen des Geldsegens auch sie beteiligt sein werden.

In die Schlagzeilen geriet Ende 2024 so die Unterstützung eines Großinvestors im Bereich der Offshore-Windenergie. Polenergia, der private Energiekonzern von Dominik Kulczyk, einem Sohn des Oligarchen und Dollar-Milliardärs Jan Kulczyk, erhielt aus dem KPO-Programm einen langfristigen Kredit über 750 Mio. Zloty, die Verzinsung liegt laut BGK bei 0-1%. Polenergia will in einem Konsortium mit dem norwegischen Energiegiganten Equinor (ehemals Statoil) drei große Offshore-Windkraftparks in der Ostsee bauen. Doch hat bereits der Name Kulczyk in der polnischen Öffentlichkeit einen schlechten Klang, so gilt das noch mehr für das indirekt durch die Kreditvergabe begünstigte norwegische Unternehmen, dessen Aktien zu zwei Dritteln dem Staat gehören.

Polens Ex-Premier Morawiecki hatte schon im Mai 2022 öffentlich darauf hingewiesen, dass die Norweger zu den größten Profiteuren der drastischen Energiepreissteigerungen nach Beginn des Ukraine-Krieges gehören und hatte sie zu einer partiellen Verteilung der Extra-Profite an die belasteten EU-Länder aufgefordert. Als 2023 dann Equinor für 2022 einen Rekordüberschuss in Höhe von 75 Mrd. Dollar auswies, errechneten informierte Menschen unter Zuhilfenahme eines Taschenrechners schon mal, wie viel auf jeden Einwohner des 4,5-Mio.-Landes entfallen. Berichte über den 750-Mio.-Kredit an Kulczyk lösten in Internet-Foren jedenfalls ein heftiges Echo aus. Allein bei „money.pl“ wurde der entsprechende Artikel am 12. Dezember 494-mal, durchweg kritisch, mitunter spöttisch, kommentiert. Hoffnung auf günstige Haushaltsstrompreise durch die Subventionierung der Windparks äußerte niemand.

Günstige Strompreise sollten aber neben der vermeintlichen Teilhabe des Landes an Hochtechnologie und dem Klimaschutz gemäß der Propaganda von Politik und Medien auch zu den Segnungen der Atomindustrie gehören. Immerhin schaffte man es so, dass laut Umfragen 89 % der Bevölkerung zumindest den Bau des ersten polnischen Atomkraftwerks unterstützen. Obwohl sich letztens nochmals Meereswissenschaftler mit Warnungen vor den langfristigen Folgen für Flora und Fauna in den betroffenen Ostsee-Gewässern durch den enormen Kühlwasserbedarf des Küsten-AKW zu Wort meldeten und die (wenigen) AKW-Gegner sich in der „Baltic SOS Action Group“ gut organisierten, wird die Bauvorbereitung für das AKW an einem mit den Lubiatowo-Dünen schönsten Küstenabschnitt der Ostsee in diesem Jahr einen neuen Schub bekommen. Tusk & Co. halten entschlossen an dem AKW-Bau fest. Die Zukunft des polnischen Atomprogramms, zu dem neben großen AKW auch der Bau zahlreicher dezentraler SMR-Kleinreaktoren gehört, ist aber aufgrund des Finanzierungsbedarfs aus öffentlichen Kassen und der zunehmenden Konkurrenzfähigkeit der Windenergie völlig offen.

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32 Kommentare

  1. „Die Zukunft des polnischen Atomprogramms, zu dem neben großen AKW auch der Bau zahlreicher dezentraler SMR-Kleinreaktoren gehört, ist aber aufgrund des Finanzierungsbedarfs aus öffentlichen Kassen und der zunehmenden Konkurrenzfähigkeit der Windenergie völlig offen.“

    Ich befürchte hier geht es nicht um konkurrenzfähige Strompreise oder gar eine Energieunabhängigkeit von Russland, ich befürchte hier geht es viel mehr um spaltbares Material für Kernwaffen.
    Und was mich auch noch interessieren würde, ist ob die Entsorgung des Atommülls und die Kosten bei GAU auch in der Mischkalkulation für Rentabilität auch mit aufgenommen wurden, oder ob man in die Zeile GAU einfach „A wo, des passiert scho net“ reingeschrieben hat.

    1. Andererseits will ich den Polen natürlich keine Vorwürfe machen, wir brauchen in Deutschland für einen Land-Gefährdenden Super GAU ja noch nicht mal Atomkraftwerke. Wir schaffen es auch mit klassischem Parteienfilz ein Land zu Grunde zu richten.

      1. „das sehe ich auch so“

        Das höre ich auf Overton zum ersten mal. Ich weiß Naturzucker wird sich jetzt grad beömeln aber dafür haben wir uns ja auch so gern 🙂

        Aber was sehen Sie „genau so“? Das Europa spaltbares Material für seine „eigene Landesverteidigung“ braucht, oder dass die „Idee“ Kleinreaktoren im Vorgarten zu verwenden viel eher dazu dient Europa in ein nukleares Minenfeld zu verwandeln?

        Dazu muss man gar nicht schlau sein, es weiß bereits die ganze Welt.

        Nur die Deutschen wissen es anscheinend noch nicht.

    2. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet. Nachdem der (nationalkonservative) Präsident Duda die Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen in Polen ins Gespräch gebracht hatte, erklärte der (liberalkonservative) Premier Tusk am 7. 3. im Sejm, dass Polen angesichts der „Bedrohung durch Russland“ über „Waffentechnologie der modernsten Art incl. Nuklearwaffen“, verfügen müsse. Der Tusk-Regierung nahestehende Medien schwächten das dann etwas ab, in dem sie einen „französischen Atomschirm“ für Polen ins Spiel brachten.
      Tusk kündigte an gleicher Stelle an, dass die polnische (Berufs-)Armee von aktuell 200.000 auf 500.000 Soldaten verstärkt werden soll. Wie mit der Ausweitung der Militärausgaben auf 4,7% des BIP zeigt Tusk damit, dass ihn die Entwicklung von Gesellschaft und Volkswirtschaft nicht interessieren. Denn angesichts niedriger Geburtenraten 300.000 junge Leute dem Arbeitsmarkt zu entziehen, belastet die ökonomischen Entwicklungsmöglichkeiten des Landes erheblich. Und statt mit einer Auweitung der Militärausgaben am BIP zu prahlen, sollten polnische Politiker sich endlich mit einer Ausweitung der Gesundheitsausgaben am BIP befassen, da steht Polen in der der EU weit hinten.

  2. Meiner Meinung nach ist Polen ein Experimentierfeld für Blackrock & Co. Da wird nun der Hype um die Kernkraft regelrecht angeheizt, was dann zu uns herüberschwappt und gefragt wird, warum wir das nicht machen. Typisch Blackrock: ein Hype wird angestoßen, er fungiert eine Zeitlang als Schneeballsystem und da sahnt Blackrock dann ab. Ob und wann diese Kernkraftwerke fertig werden, ist dann uninteressant. Ich vermute mal: gar nicht. Geht dann aber irgendwie unter.
    Da ist ja noch mehr: es sollen kleine SMR-Reaktoren gebaut werden, in den 30-er Jahren, wie es heißt. Das sind doch die, in die Bill Gates und Warren Buffet seit 20 Jahren ihre Milliarden versenken, ohne dass irgend etwas zu sehen ist. Prognose: es geht genau so weiter.

    1. Mal ne Frage ein wenig abseits vom Thema. Haben diese Politik Clowns ein bisschen zu viel Fallout (Serie auf Amazon und legendäres Computerspiel) gekuckt?
      Minireaktoren im Wohnzimmer oder im Vorgarten? Saga mal „habter se noch alle?“
      Was so ein Neutron und ionisierende Strahlung ist und was passiert wenn es mit Lichtgeschwindigkeit deine DNA trifft wissen diese Zirkusaffen in Berlin und Brüssel hoffentlich oder? Oder haben die nur PR-Berater?

      1. Du solltest dich mal ernsthaft mit deiner Konditionierung zu diesem Thema beschäftigen. Die Dinge sind nämlich keineswegs so, wie du andeutest. Aber ich bin mir natürlich darüber klar, dass dies ein grosses Stück deines Egos anknabbern würde, was ja der Grund ist, warum man es selbst OHNE eigenes Wissen lieber einfach weiter glaub und stets wiederholt…

        1. „Du solltest dich mal ernsthaft mit deiner Konditionierung zu diesem Thema beschäftigen. Die Dinge sind nämlich keineswegs so, wie du andeutest. Aber ich bin mir natürlich darüber klar, dass dies ein grosses Stück deines Egos anknabbern würde, was ja der Grund ist, warum man es selbst OHNE eigenes Wissen lieber einfach weiter glaub und stets wiederholt…“

          Dir ist schon klar das man sich keine Atomreaktoren bei einem Krieg im Vorgarten hält oder?

          Ich frage nur um mal deinen Grundzustand zu überprüfen.

          1. Der Michel liegt da mMn näher an der Wirklichkeit als Du. Nicht persönlich gemeint. Je kleiner so ein KKW, desto Deppensicherer kann es mit vergleichsweise einfachen Mitteln konstruiert werden. Das ist einer der Gründe für die Entwicklung modularer Kernkraftwerke kleinerer Leistung.

            1. “ Je kleiner so ein KKW, desto Deppensicherer kann es mit vergleichsweise einfachen Mitteln konstruiert werden“

              Von „Deppensicher“ rede ich auch überhaupt nicht, ich rede von „Kugelsicher“. Könnt ihr einen beschussfesten Reaktor konstruieren?

              Und wollen wir wetten das ich das Ding trotzdem in Fetzen schießen kann? Und was passiert dann mit dem Inhalt? Möge er auch noch so Deppensicher konstruiert sein, ich würde wetten mit dem richtigen Kaliber mache ich Hackschnitzel daraus. Nukleares Material sollte niemals das Licht der Welt erblicken, genauso wie menschliche Eingeweide.

              1. Ja. Und? Wo genau ist Dein Problem? Ohne die nötige Nachzerfallsleistung kein über „kaputt, lokal kontaminiert“ hinausgehendes Unfallszenario.
                Zerdepperte (konventionelle, d.h. nicht nukleare) Infrastruktur bringt unter ungünstigen Bedingungen weit mehr Leute in kürzerer Zeit um.
                Straßen, Wasserversorgung, Stromversorgung. Ist alles nicht kugelsicher in dem von Dir gemeinten Sinn.
                Vermeidung nach meiner Ansicht viel besser dadurch, daß wir keinen Krieg mit den Russen anfangen als dadurch, daß wir den Stand der Technik auf die frühe Steinzeit begrenzen.

                1. „Ja. Und? Wo genau ist Dein Problem?“

                  Mein Problem ist das ich Kleinreaktoren für viel zu gefährlich halte sie im Vorgarten zu betreiben und drei mal so gefährlich in einem Kriegsgebiet.

                  1. Tja, Tommy… da sind wir jetzt wieder da angekommen wo wir angefangen haben:
                    „Du solltest dich mal ernsthaft mit deiner Konditionierung zu diesem Thema beschäftigen. Die Dinge sind nämlich keineswegs so, wie du andeutest. Aber ich bin mir natürlich darüber klar, dass dies ein grosses Stück deines Egos anknabbern würde, was ja der Grund ist, warum man es selbst OHNE eigenes Wissen lieber einfach weiter glaub und stets wiederholt…“

                    Weisst Du es gibt nahezu nur Menschen wie dich. Wohlmeinend, aber leider mit viel zu wenig Ahnung von der tatsächliche Welt. Und dass so jemand riskiert seine Überzeugungen zu hinterfragen, um dann möglicherweise feststellen zu müssen, dass seine Meinung… kacke war. So ein Risiko gehen die Egos deinesgleichen lieber erst gar nicht ein. Und du scheinst der Meinung zu sein, bei einem Atomkrieg, wenn euch also die Russen bombardieren, sei dein kleines AKW im Gartenhäuschen ein Problem??? In einem Land leben zu bleiben, das Wahrscheinlich mit Atombomben angegriffen wird, ist halt auch so ein kleiner Hinweis daraus, worin das eigene Problem liegen könnte…
                    Aber du bist hier in guter Gesellschaft, hier gibts fast nur Lern-Unfähige, die alle der festen Überzeugung sind, sie seien Gut-Menschen und das reiche.

                    1. Nochmal sind die Dinger sicher in einem Kriegsgebiet zu betreiben?

                      Ich schätze Sie spekulieren hier auf die gute Fee die die Granaten vom Reaktor fernhalten werden wa?

                    2. NUR IDIOTEN WIE DU LEBEN IN KRIEGSGEBIETEN!!!

                      Was genau überfordert dich den an dem Gedanken?

      2. „…wissen diese Zirkusaffen in Berlin und Brüssel hoffentlich oder? Oder haben die nur PR-Berater?“

        Politiker glauben ihre eigenen Lügen, die sie „Journalisten“ in die Mikrofone diktiert haben, wenn sie diese Lügen dann später in der Zeitung lesen.

        Die Grundannahme, dass es sich bei Politikern oder „Journalisten“ um vernunftbegabte humanistisch geprägte Wesen handeln könnte, wird regelmäßig von der Realität widerlegt.

  3. Tommy hat’s ja schon angesprochen. Atomstromkapazitäten im Jahre des Herrns 2025 in Europa neu zu schaffen ist wirtschaftlich völlig idiotisch, und noch dazu saugefährlich.
    Es gibt eigentlich nur zwei plausible Gründe dafür, warum sich Polen einen Haufen überteuerte Amireaktoren auf die Wiese stellt:
    1. Vasallenabgaben an den Mafiastaat USA
    2. Atomrüstungspläne

    Mit den Aegis Ashore Raketenbasen haben die Amis praktischerweise auch gleich schon die Trägersysteme für die Kernwaffen vor Ort. Wie hat es Jennifer Granholm vom US-Energieminsterium so schön gesagt?
    Der Bau dieses Atomreaktors (in Polen) ist auch eine Botschaft an Russland: „Wir werden nicht länger zulassen, dass sie Energie als Waffe einsetzen.“

    1. „: „Wir werden nicht länger zulassen, dass sie Energie als Waffe einsetzen.“

      Bingo.
      Ich meine sogar es war genau der Satz der mich damals sehr hellhörig gemacht hat. Danke für diese wirklich sehr wichtige Info der Zeitgeschichte. Könnte hinterher noch wichtig sein wenn es wieder darum geht wer Schuld hat an der ganzen Sauerei die wieder in Europa stattgefunden hat.

  4. Polen geht „nukular“ (mit Dank an H. Simpson) …
    Wie schon Vorposter hier richtig anmerkten: Es geht wohl vor allem um nukleare Bewaffnung und nicht ’sauberen Strom‘. Ehrlich gesagt: Mir macht ein atomar bewaffnetes Polen als Nachbar mehr Sorge als der müde russische ’shice‘ in Kaliningrad!
    Polen ist imho noch instabiler und unberechenbarer als Schland heutzutage …
    Gute Nacht, Europa!

  5. Das wird alles nix. Eventuell kriegen sie den einen Standort gebacken, aber nicht mal das ist sicher. Und aus Frankreich heisst es, die geplanten neuen Kraftwerke kämen nicht ’35, sondern erst ’38 und teurer… Erfahrungsgemäss wird sich das noch ein paar Mal wiederholen. Atomprogramme sind etwas für Masochisten… bzw. Sadisten, die gern sehen wie ihr eignes Land ausblutet.

    1. Das KKW in Kuba ähnelt Stendal.
      https://www.ycdt.de/kkw-stendal/geschichte.htm
      Das DDR-Atomkraftwerk wurde ab 1971 gebaut und im Chaos der Wendezeit abgewickelt – keine Finanzierung.
      Es hätte die Möglichkeit gegeben das SIEMENS das Kraftwerk zu Ende baut aber das wollte die BRD/Treuhand nicht und die DDR hatte zwar im Juni 1990 einen Energieminister der gleichzeitig Chef des KKW Stendal war, aber keinen Staatshaushalt mehr um die Baukosten zu decken. Stendal stand bei seiner Außerbetriebnahme im Rohbau.
      https://www.mdr.de/geschichte/ddr/wirtschaft/atomausstieg-ddr-nach-wiedervereinigung-100.html

  6. Nur, damit sich hier die Leute nicht allzu sehr über die doofen Polen beömmeln:

    Führende deutsche Tageszeitung plädiert für Ausstieg aus dem Zwei-plus-vier-Vertrag, um Deutschlands nukleare Aufrüstung zu ermöglichen. Bundeswehrexperten wollen „moralische Reflexe“ der Bevölkerung überwinden.

    Die Polen träumen vorerst nur. Bei „uns“ Deutschen wird bereits aktiv über den Bruch von Völkerrecht und vom Zwei-Plus-Vier-Vertrag nachgedacht.

  7. Also eines kann ich euch jetzt schon mal prophezeien, wenn jedes europäische Land jetzt eigenständig anfängt sein kleines „Manhaten Projekt“ hochzufahren, werden wir uns hier im besten Fall zu Tode rüsten und im schlimmsten Fall werden wir uns damit gegenseitig in die Luft jagen. Wenn einige Curtis Le May-Verschnitte im NATO-HQ unbedingt ihre Atombomben haben möchten, dann macht das bitte irgendwie auf europäischer Ebene und nicht auf Landesebene.

    Wir Europäer sind viel zu kriegsgeil für Atombomben und können damit einfach nicht umgehen.

    Ach ja BTW wer kriegt eigentlich den Schlüssel zum Europäischen Atom-Koffer? Uschi von der Leichen? Na dann, kann ja nix mehr schief gehen.

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