An die
ver.di Bundesverwaltung, Ressort 1
10179 Berlin
z.Hd. Daniela Kornek
Betr.: Verdi und die Ukraine 2
Sehr geehrte Kollegin Kornek,
ich hatte am 14. November einen Brief an die Verdi-Bezirksleitung Hamburg mit Fragen Verdi und der Ukraine-Krieg | Overton Magazin zum Thema „Verdi und der Ukraine-Krieg“ geschickt. Sie haben mir am 19. November im Auftrag des Verdi-Vorsitzenden Frank Werneke geantwortet.
Leider sind Sie in Ihrer Antwort nicht inhaltlich auf meine Fragen zur Ukraine-Berichterstattung in der Verdi-Mitgliederzeitung „Publik“ eingegangen. Stattdessen verweisen sie auf den friedenspolitischen Leitantrag des ver.di-Bundeskongresses vom September 2023.
In diesem Leitantrag stehen gute Sachen, wie etwa die Aussage, dass „der öffentliche Diskurs zum weiteren Umgang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine (…) übermäßig fixiert (ist) auf Waffenlieferungen und militärische Lösungen in Kategorien wie ´Sieg´ oder ´Niederlage´.“
Doch Sie, Frau Kornek, heben in Ihrer Antwort an mich eine Stelle im Leitantrag des Bundeskongresses hervor, die meiner Meinung nach nicht zum Frieden führt. Sie schreiben, der Leitantrag stelle fest, „dass eine Unterstützung der angegriffenen Ukraine mit militärischem Material völkerrechtlich zulässig ist und eine Unterstützung der Angegriffenen darstellt, um sich weiter zu verteidigen.“
Kiew militärisch erfolglos
Ich frage Sie, ist es nicht Zeit an der Zeit, dass Verdi einen neuen, eindeutigen Beschluss fasst? Denn nach zweieinhalb Jahren Krieg ist die Ukraine trotz massiver westlicher Waffenhilfe, Hilfe bei der Satelliten-Aufklärung und der Ausbildung von Soldaten militärisch keinen Schritt weitergekommen. Im Gegenteil, es vergeht kein Tag an dem die russische Armee nicht mindestens eine Ortschaft in der Ukraine erobert.
Immer deutlicher wird, dass die politische Führung der Ukraine das Land in´s Verderben führt und nicht selbstständig handelt, sondern von westlichen Geldgebern in Richtung Eskalation gelenkt wird, um Russland zu schwächen.
Man lockte die Ukraine 2013 mit visafreiem Reiseverkehr. Dass sie nur Verschiebemasse im geopolitischen Ringen mit Russland sein würden, war vielen Ukrainern nicht bewusst. Nun werden ukrainische Soldaten verheizt, als Kanonenfutter gegen Russland.
Für die Unterstützung der Ukraine – nur anders
Auch ich bin für Unterstützung der Ukraine, allerdings nicht in Form von Waffen, sondern in Form einer politischen Forderung an die Regierungen in Kiew, Berlin, Washington und London, den Krieg zu beenden, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und mit Verhandlungen zu beginnen, die eine Ende des Massensterbens möglich machen.
Ich wundere mich über die oberflächliche Darstellung des Ukraine-Krieges in den Verdi-Medien. Warum schweigt Verdi zu der Vorgeschichte des Ukraine-Krieges, zur Ost-Erweiterung der Nato, zur Diskriminierung der russischen Sprache durch die Post-Maidan-Regierung und zu den 14.000 Toten des Krieges im Donbass in den Jahren 2014 bis 2022? Diese Toten starben vorwiegend in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk, nachdem die ukrainische Führung im April 2014 eine „Anti-Terror-Operation“ gegen die nach Autonomie strebenden Gebiete Donezk und Lugansk gestartet hatte und rechtsradikale ukrainische Freiwilligenbataillone und die ukrainische Armee Wohnhäuser in den Volksrepubliken beschossen.
Ich habe die Gebiete Donezk und Lugansk in den Jahren 2014 bis 2022 häufig besucht und über das, was ich dort gesehen und gehört habe, ein Buch geschrieben, „Der längste Krieg in Europa seit 1945“[1]. Ich würde mich sehr freuen, wenn in „Publik“ eine Rezension dieses Buches erscheint.
Stimmen aus Russland „nicht angemessen“?
Sie schreiben, dass die russischen Gewerkschaften „bedauerlicherweise den Überfall Russlands auf die Ukraine unterstützen“, weshalb die russischen Gewerkschaften „aus den internationalen gewerkschaftlichen Dachverbänden suspendiert“ wurden. „Vor diesem Hintergrund halten wir es nicht für angemessen, ihnen innerhalb von ver.di eine publizistische Plattform zu bieten.“
Ich frage Sie, wird Verdi wenigstens alternative Dialog-Foren mit Russen und Russinnen organisieren, oder wollen Sie ganz Russland abschreiben? Ist Russland, das größte Land der Erde, für Verdi nur „der Krieg“ und „Putin“ oder leben da außer Bären auch noch Menschen, gibt es da noch eine Kultur? Wollen Sie in Ihren Publikationen nicht wenigstens deutsche Journalisten aus Russland berichten lassen?
Und nun kommt auch noch John McCain zu Ehren …
Ich wunderte mich. In der Verdi-Mitgliederzeitung „Publik“ (Auflage 1,6 Millionen) konnte in der Ausgabe 6/2024 der Journalist Moritz Gross die zweiseitige Reportage “Wir sind auf der Hut” über ukrainische Gewerkschaften veröffentlichen. Ausgerechnet Gross, der auch für die „Jungle World“ schreibt, hielt man für geeignet, über die ukrainischen Gewerkschaften zu berichten. Man muss wissen: In „Jungle World“, einer Publikation der „Antideutschen“, sitzen Scharfmacher. Das Blatt kritisiert die Bundesregierung für eine „zu lasche“ Politik gegenüber Russland und dem Iran.
In der Reportage des Journalisten Gross wird lang und breit ausgeführt, für wie schlimm ukrainische Gewerkschaftsfunktionäre die „sogenannten russischen Gewerkschaften“ halten. Die „sogenannten Gewerkschaften in Russland rufen auf ihren Kongressen dazu auf, ihre Armee zu unterstützen und Ukrainer zu töten. Das ist ein Alptraum“, sagt einer der von Gross interviewten Funktionäre.
Der Journalist Gross hätte den interviewten Gewerkschafter auch fragen können, was denn die Losungen der ukrainischen Gewerkschaften in der jetzigen Kriegszeit sind? Aber das unterließ der Journalist, denn die Antwort hätte gezeigt, dass auch der Interviewte kein Friedensengel ist.
Weiter schildert Gross, wie sehr ukrainische Gewerkschafter den inzwischen verstorbenen US-Republikaner John McCain verehren. McCain trat 2013 als Redner auf dem Kiewer Maidan mit anti-russischen Tiraden auf.
Für den Journalisten Gross ist McCain offenbar eine verehrungswürdige Person, denn er zitiert den Hardliner zustimmend. „Der Konservative erkannte bereits kurz nach der russischen Annexion der Krim und Teilen der Ostukraine, dass man Putin genau deshalb ´provozierte, weil man ihm gegenüber Schwäche zeigte.´“ Konterkarrieren solche Sätze nicht alle Verdi-Leitanträge in denen von Friedenspolitik die Rede ist?
Fairer, sorgfältiger Journalismus?
Sie, Frau Kornek, haben geschrieben, „unsere Mitgliederzeitung Publik arbeitet nach den Grundsätzen journalistischer Sorgfalt, die zum Beispiel im Kodex des Deutschen Presserats definiert ist”. Es widerspricht aber der journalistischen Sorgfalt, wenn man abwertende Äußerungen einer interviewten Person nicht mit einer Stellungnahme der angegriffenen Person oder Institution konfrontiert.
Zeigt man in einem Konflikt nur die eine Seite, nennt man das gemeinhin Propaganda. Stellt man die Positionen beider Seiten dar, entspricht das journalistischer Sorgfalt und Fairness.
Zur Friedenspolitik, zu der sich Verdi in ihren Beschlüssen bekennt, gehört eine Berichterstattung, die nicht Propaganda betreibt, sondern beide Seiten in einem Konflikt darstellt, die erklärt, wie es zu dem Konflikt gekommen ist und wie der Konflikt gelöst werden kann. Von solch einem Herangehen sind Journalisten wie Gross meilenweit entfernt.
Zwangsmobilisierung – Zeichen einer Demokratie?
An den Zuständen in Deutschland findet man in Verdi-Publikationen durchaus Kritik. Doch nach kritischen Äußerungen über das politische System in der Ukraine sucht man in Verdi-Publikationen vergeblich. Ist die Ukraine etwa eine Vorzeige-Demokratie?
Doch passt es zu einer Demokratie, wenn die Nachrichten aller ukrainischen Fernsehkanäle von einer Zentral-Redaktion stammen und alle Oppositionsparteien verboten sind?
Präsident Wolodymyr Selenskij ist immer noch im Amt, obwohl seine reguläre Amtszeit am 20. Mai 2024 endete.[2] Neuwahlen wurden bisher nicht angesetzt.
Aus der Ukraine fliehen täglich Männer, aus Angst zwangsmobilisiert zu werden. Im Westen wurde diese Tatsache lange ignoriert, doch inzwischen ist das Problem so offensichtlich, dass selbst der Korrespondent von „Die Welt“, Christoph Wanner, eingestand[3], er habe diese Methoden, als er noch aus Moskau berichtete, als „russische Propaganda“ abgetan. Seit er in Kiew arbeite, habe er Informationen aus erster Hand und nun sei er der Meinung, dass es diese rüden Methoden der Zwangsrekrutierung tatsächlich gibt.
Gegen die Methoden der gewaltsamen Zuführung von Männern zur ukrainischen Armee demonstrierten vor einigen Tagen junge ukrainische Männer, die ihre Wurzeln in Staaten der ehemaligen Sowjetunion haben, in Berlin vor dem Brandenburger Tor. Wäre es nicht Aufgabe von Verdi, sich an solchen Protestkundgebungen zu beteiligen?
Zum Schluss frage ich Sie, Frau Kornek: Können in der Ukraine demokratische Zustände herrschen, wenn diejenigen, welche am 2. Mai 2014 das Gewerkschaftshaus in Odessa in Brand gesteckt und damit den Tod von mindestens 42 Menschen verschuldet haben, bis heute nicht vor Gericht gestellt wurden?
Ich habe mich mit den Vorfällen in Odessa intensiv beschäftigt und mit Angehörigen der im Gewerkschaftshaus Umgekommen gesprochen. Zusammen mit Marco Benson von Leftvision war ich Co-Regisseur des im Februar 2015 veröffentlichten Dokumentarfilms „Lauffeuer“[4]. Es war der erste deutschsprachige Film über die Exzesse eines nationalistischen ukrainischen Mobs in Odessa. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Film in „Publik“ rezensiert wird.
Mit gewerkschaftlichen Grüßen!
Ulrich Heyden, Moskau, 21.11.24
[1] “Der längste Krieg in Europa seit 1945” (2022)
[2] Ukraine: Warum Selenskyj ohne Wahlen im Amt bleiben kann – DW – 19.05.2024
[3] Welt-Nachrichtensender – PUTINS KRIEG: Wehrpflichtige “werden regelrecht gejagt” – Brutale Rekrutierungen schocken Ukrainer https://www.youtube.com/watch?v=_OSoKFF-Ims
[4] Lauffeuer – Eine Tragödie zerreißt Odessa zu Beginn des Ukrainischen Bürgerkrieges. [Dokumentation] 2015
Statt hier ellenlange Bittbriefe zu veröffentlichen.
Einfach das Schreiben
Hier mit Kündige ich meine langjährige Mitgliedschaft bei Verdi!
Keine Begründung!
Nur damit sich niemand dumm stellen kann: die Begründung dazu!
JEDE Stimme wird gebraucht!
Dabei unbedingt die Kündigungsfrist beachten: Drei Monate zum Quartalsende. Soviel Zeit muß leider sein. Und als Begründung unbedingt die Kriesgsbesoffenheit der Gewerkschaftsfunktionäre anführen. Sie sollen ruhig wissen, dass Gewerkschaften nicht dafür da sind, Kriegstreiberei zu veranstalten.
Übrigens: Meine Gewerkschaftszugehörigkeit bei der IG-Metall habe ich gekündigt, als die DGB-Gewerkschaften 1998 den Wahlkampf Gerhard Schröders mit Millionenspenden für Anzeigenkampagnen unterstützt haben. Das anschließende Verarmungsprogramm Agenda 2010 mit Hartz-4 haben mir leider Recht gegeben.
Das ist kein ‘Bittbrief’, das ist eine ausfuehrliche Begruendung, warum man in seiner Orga fuer andere Standpunkte kaempft.
Ich werde mir seine Hinweise durchlesen und beruecksichtigen (bin bei Verdi).
Danke, Hr. Heyden.
Austreten ist eine Methode, die dazu führt, dass die, sagen wir mal, die Scheindemokraten, unter sich bleiben. Mit dem Austritt verliert man jeglichen Einfluss auf das, was passieren wird.
Ich habe Oskar Lafontaine gut verstanden, als er zurücktrat, sein Ministeramt und den Parteivorsitz aufgab.
Doch er hätte mehr erreichen können, wenn er geblieben wäre. 20 Jahre hat er verschenkt. Natürlich konnte er das nicht wissen und dies ist kein Vorwurf. Doch alle, die es ihm gleichtun wollen, sind gut beraten, sich anzusehen, was aus der SPD geworden ist, nachdem er und danach die Genossen, die Partei verlassen haben. Die linke hat nie etwas bewirkt und nun ist sie tot.
Doch natürlich, mit Begründung.
Die Positionierung ist absolut wichtig.
Wenn die Gewerkschaft auf Regierungslinie für Krieg ist, oder sich nicht kritisch dagegenstellt, bzw. an der Vorgeschichte des Krieges nicht interessiert ist, und damit auf US-Propagandalinie ist, dann sollte das als Austrittsgrund angegeben werden.
Und danach wird man nichts gewusst haben.
Herr Heyden hält den Funktionären den Spiegel vor. Angepasste Duckmäuser, die im Sinne des neoliberalen oligarchischen Systems ihre Rolle als Wärter im Gulag erfüllen. Von diesen Figuren ist nicht zu erwarten, das sie jemals gegen die verordnete Politik agieren.
Anfang der 1990er Jahre habe ich mal mit dem Gedanken gespielt, mich gewerkschaftlich zu engagieren. Nach dem Gespräch mit einem als Kolonialverwalter in die neuen deutschen Kolonien geschickten Berufsfunktionär der IG Metall war klar, das der DGB immer auf der Seite des Kapitals stehen würde.
Strategie und Taktik…
Der Brief ist gut. Die Position der Verdi-Medien reflektiert das Dilemma, in dem die gesamte westliche Medienwelt steckt. Es ist sehr schwierig, in diesem Krieg nicht Partei für die Ukraine zu ergreifen. Russland ist der Ukraine militärisch hoch überlegen und erobert fremdes Territorium. Allein diese Tatsache macht es fast unmöglich, für die russische Position Partei zu ergreifen. Und jede seriöse Auseinandersetzung mit der Vorgeschichte des Konflikts würde ja genau darauf hinauslaufen, die russische Position zu verstehen bzw. das No-Go der militärischen Aggression ansatzweise zu relativieren. Niemand, wirklich niemand will sich dem Verdacht aussetzen, mit Russland mitzufühlen, wenn das Opfer der militärischen Aggression offenkundig die schwächere Ukraine ist. Selbst wenn Fakten eindeutig belegen, dass die Ukraine und ihre Unterstützer in diesem Konflikt eine Mitschuld tragen. Aber der moralische Reflex verbietet es einfach, mit einem militärisch überlegenen Aggressor mitzufühlen.
Kurz: Die Parteinahme für die Ukraine ist aus menschlicher Sicht verständlich. Der Krieg gegen die Ukraine wird als Unrecht empfunden. Das Problem ist, dass mit diesem Reflex und den damit verknüpften Waffenlieferungen der Ukraine nicht geholfen ist. Im Gegenteil: Es hat sich gezeigt, dass die uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine und Verdammung Russlands das Opfer im Endeffekt zerstört. Statt im Interesse der Ukraine wieder das Gespräch mit Russland zu suchen, hält man in der Pose des Gerechten am Irrweg fest und macht alles noch schlimmer. Daraus muss man folgern, dass die Unterstützer entweder dumm sind oder ihnen das Schicksal der Ukraine am Allerwertesten vorbeigeht. Dumm oder zynisch. Beides wirft ein schlechtes Licht auf die Unterstützer.
Der ‘moralische Reflex’ ist ein Leitstern, der in der Politik mit Sicherheit in die Irre führt. Moral ist ein individualistisches Konzept, in der Politk ist das Subjekt aber die Polis. Nach aussen geht es um Interessenwahrung. Wobei eben nicht die Interessen der Gesamt-Polis gewahrt werden, sondern diejenigen der herrschenden Klasse, die im vorliegenden Fall sich den geostrategischen Zielen des Imperiums unterzieht. Was leicht fällt, weil Russenfresserei in Europa eine ebenso lange Tradition hat wie Antisemitismus.
Gewerkschaften sind nicht geeignet als politische Subjekte, jedenfalls nicht, wenn es um Aussenbeziehungen geht. Historische Erfahrung zeigt, dass es ihnen nie gelingt, der nationalistischen Falle zu entkommen und in der Praxis einzustimmen in die Rufe derjenigen, die die Proletarier, i. e. die Lohnabhängigen, der einen auf diejenigen der anderen Nation zu hetzen. Die spärlichen, unter trotzkistischer Flagge antretenden Internationalisten sind bloss die die Regel bestätigende Ausnahme.
Das praktische Handeln des russischen Staates ist nicht sympathischer als dasjenige der westlichen, es ist ebenso von kapitalistischem Machtwahn bestimmt wie dieses. Entscheidend ist aber die Tatsache, dass es nicht Russland und auch nicht China ist, das die Welt in einen Krieg nach dem anderen treibt. Sondern vielmehr der u.s.-amerikanische militärisch-industrielle Komplex, von dem der Mutterstaat inzwischen wirtschaftlich auf Gedeih und Verderb abhängt, obwohl er ihm mittelfristig das Mark aus den Knochen saugt. Nur ein Zusammenbruch der imperialen Zentrale kann uns eventuell noch vor dem fatalen nächsten Weltkrieg bewahren. Leider steht zu befürchten, dass er zu spät kommen wird.
Also die Partei hat die Bundesregierung bereits im Jahr 2014 ergriffen und die bis dahin ausgezeichneten Beziehungen zwischen Russland und Ukraine bewusst vergiftet wohl kalkulierend wohin das führen würde. Vor dem Maidan galt die Ukraine als pro-russisch. 90% des Handels der Ukraine war bis dahin mit Russland. Russland förderte die Ukraine, gewährte ihr günstigste Kredite und verkaufte Gas zum Freundschaftspreis. Dann entschied sich der Westen in der Ukraine mit Hilfe von Nationalisten, die aus ihrer faschistischen Gesinnung und ihren Plänen alles russische zu vertreiben überhaupt keinen Hehl machten, einen Putsch durchzuziehen und eine pro-westliche Marionettenregierung zu installieren.
Der Bundesaußenminister Westerwelle machte Stimmung direkt vor Ort auf dem Maidan, und solidarisierte sich offen mit der Protestleitung. Der Bundespräsident spielte die Rolle des Scheinvermittlers doch auch er war dabei parteiisch und nahm einfach den Hörer nicht ab als die Nazis die Regierungsgebäude stürmten und der damalige Präsident Janukowitsch stundenlang vergeblich versuchte Steinmeier zu erreichen. Kaum hatte die faschistische Junta mit Waffengewalt blutig die Macht ergriffen, hat die Bundesregierung sie noch am selben Tag anerkannt.
Etwas was man bei sich selbst in Berlin nie im Leben dulden würde, hat man in der Ukraine im Februar 2014 offen unterstützt und gefördert. Russland warnte damals, dass eine Machtergreifung der Nationalisten das Land spalten und in einen Bürgerkrieg stürzen würde. Der Deutsche Außenminister wollte davon nichts hören und reagierte darauf pampig.
Als die Krim, welche mit eigener Autonomieregierung gesegnet war und von den Unruhen nicht erfasst wurde, kraft ihrer Selbstbestimmung davon gelaufen ist, und sich in die Arme Russlands geworfen hatte, ergriff auch da Deutschland Partei und hat eine russische Annexion erfunden.
Als der überwiegend von russischstämmigen Bewohnern bevölkerter Donbass über mehrere Monate gegen die Machtergreifung friedlich protestierte, wollte Deutschland es nicht bemerken.
Als ein faschistischer Mob Diejenigen die in Odessa gegen die Machtergreifung in Kiew friedlich protestierten angriff, sie in das Gewerkschaftshaus trieb und dort bei lebendigen Leibe verbrannte, und Jene die aus den Fenstern sprangen vor den Augen der untätigen Polizei am Boden mit Eisenstangen tötete, verschloss die Bundesregierung beide Augen und tat im weiteren so als wäre es ein Unfall gewesen.
Als die durch nichts als Gewalt legitimierte “Übergangsregierung” beschlossen hatte die Armee zu schicken um die Proteste welche die gesamte Ostukraine erfasst hatten gewaltsam zu unterdrücken, hat Deutschland sich parteiisch auf die Seite der Kiewer Junta gestellt.
Dann hat Deutschland Acht Jahre lang Russland mit Minsk an der Nase herumgeführt und im Schach gehalten, und schaute dabei weg wie die ukrainische Armee die Bevölkerung der Ostukraine mit der Armee terrorisierte um sie zu vertreiben. Dabei machte weder Poroschenko noch später Selenskiy daraus ein Geheimnis. Sie sprachen offen darüber, dass sie den Donbass mit Terror überzogen um die pro-russische Bevölkerung zu vertreiben.
Komisch, die ganzen Acht Jahre hat man kein Problem damit gehabt die Partei für die weit überlegeneren Täter zu ergreifen und ihnen dabei zuzujubeln wenn sie mit Luftwaffe und Artillerie die Zivilbevölkerung der Ostukraine angriffen.
Und was “fremdes Territorium” angeht. Dieses Territorium war um ein vielfaches länger ein Teil Russlands als es Ukraine gewesen ist. Welche Städte auf diesem Territorium wurden denn von Ukrainern gegründet und erbaut? Gar keine! Dieses russische Territorium hatte Lenin der Ukraine zugeschlagen. Und die Krim hat später Chrustschew geschenkt. Das ist nicht ihr Territorium, diese Länder wurden den Ukrainern unter Freunden anvertraut und die ukrainischen Nationalisten haben versucht die Russen die dort lebten durch Terror zu vertreiben. Damit hat die Ukraine jeden Anspruch darauf endgültig verwirkt. Die Menschen die dort leben, hassen DIESE nazistische Ukraine jetzt und wollen mit ihr nichts mehr zutun haben. Und Russland wird sie nicht den ukrainischen Nazis zum Fraß vorwerfen. Eher geht die Welt unter.
Добрый утро @ Russischer Hacker
ich möchte mich bei Dir bedanken, dafür dass Du Dich NICHT von den Dich beschimpfenden Propagandisten hier rausekeln läßt und immer wieder Deine Sicht auf die Geschehnisse kundtust. In letzter Zeit leider (gefühlt) etwas zu selten – aber dass tut der Sache keinen Abbruch, die Realitäten sind eh jedem denkenden und empathischen Menschen völlig klar. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass ich nicht in jedem Detail mit Dir absolut dacor gehe…
Zum Ausklang meines Comments ein wenig Lyrics aus ‘Bambusschrott’ von Black Heino, die mir hiermit recht prophetisch klingen…2020er Punk in Reinstform
https://genius.com/Black-heino-bambusschrott-lyrics
“Der Osten ist rot, die Sonne geht unter
Der Westen ist tot, nun wird es bald dunkler
Müllberge wachsen, verdecken die Sicht
Das letzte Klingeln, Du hörst es nicht
Du hörst es nicht, Du hörst es nicht!
Den finalen Aufruf hast Du ignoriert
Billigscheiss hat Dich korrumpiert
Und das blaue Licht vom LED
Ist das Letzte, was ich von der Welt noch seh‘ “
👍
👍👍👍 Genau so ist es (gewesen).
@Russischer Hacker:
Danke für die Rekapitulation der Ereignisse aus deiner Sicht. Was du sagst, passt alles zu einem Eindruck, der sich bei mir seit einigen Monaten verfestigt hat. Ich würde diesen Eindruck wie folgt beschreiben:
Das Problem Russische Föderation soll einer Endlösung zugeführt werden. Die Russen werden seit vielen Jahrzehnten und besonders seit 2014 als Völkergemeinschaft von westlichen Politikern und Medien systematisch dämonisiert und entmenschlicht. Die NATO spricht inzwischen offen von der Möglichkeit oder gar Notwendigkeit eines präventiven Angriffs auf Russland, was nur bedeuten kann, dass Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen sollen. Warum hat sich die NATO zu keinem Zeitpunkt auf eine Verhandlung mit Russland über seine Vorstellungen einer europäischen Sicherheitsordnung eingelassen? Warum unternimmt der Westen alles, um die Beziehungen zu Russland für immer zu zerstören? Warum will der Westen den Ukrainekrieg auf dem Schlachtfeld entscheiden und redet die ganze Zeit davon, dass Russland nicht gewinnen darf? Weil die Neutralisierung der russischen Völkergemeinschaft seit längerem geplant ist. Die NATO-Staaten wollen Russland und seine Bevölkerung liquidieren, um ihre globale Hegemonie zu sichern. Selbst wenn Russland heute seine Truppen aus der Ukraine abziehen würde, würde der Westen seine antirussische Kampagne weiterführen. Wären da nicht die Atomwaffen, würde es die Russische Föderation nicht mehr geben. Die Parallelen zu größenwahnsinnigen Feldzügen vergangener Jahrhunderte sind heute unübersehbar.
Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir in diesem Forum.
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Vielen Dank für diesen Beitrag.
Es ist eine westliche Spezialität, zuerst (Maidan) etwas anzetteln, in diesem Fall mit dem Ziel, RU zum Handeln zu zwingen, denn RU hat vorher klar zu verstehen gegeben, wir können die RU-SPRACHIGE BEVÖLKERUNG im Donbass nicht abschlachten lassen, dann reagiert RU, danach wird der Spies umgedreht mit dem Narrativ, RU der Aggressor hat einen Angriffskrieg (lt. MSM-Medien, aus heiterem Himmel) begonnen etc. etc. / Jetzt knapp 3-Jahre später wird vom Westen wiederum alles dafür getan – (Genehmigung westl. Waffen grosser Reichweite zum Beschuss RU-Kernland, wobei ein jedes Kind wissen müsste, diese Waffen kann das UA-Militär nur mit Hilfe des Lieferanten, Programmierung Ziel und Zielsteuerung etc. einsetzen, womit der Lieferant direkt Beteiligter wird ! !), – RU in eine Situation zu bringen, wo ein ,,ZURÜCK,, nicht mehr möglich ist. Wenn die westl. Regiesseure sich auch so hinsichtlich ,,WIR MÜSSEN FRIEDEN ERREICHEN,, so stark einsetzen würden, wäre es vernünftiger, jedoch mit dem jetzigen westl. Verhalten geht´s – ,,DIREKT IN 3WK,, ! !
PS: Wenn man die westl. MSM-Medien liest und hört hat man das Gefühl, – ,,JUHU, ES GEHT BALD RICHTI LOS UND WIR KÖNNEN AKTIV DIREKT DABEI SEIN ! ! !
Das ist gestern in Gaza passiert (und im Libanon):
https://vimeo.com/1034910617
Drei Suppenküchenmitarbeiter wurden umgebracht. Auf dem üblichen Weg zur Arbeit.
In Jabalia werden Stadtviertel zerbombt.
Ein Journalist wurde von einer Drohne verfolgt und getötet.
Im Norden wurden Vertriebene vertrieben als Lastwagen mit Essenslieferungen ankamen und deren Unterkünfte wurden zerstört (vor zwei Wochen).
Mehr als 12 Tote im Süden Gazas als ein Angriff auf Menschen die für Essen anstehen erfolgt.
Waffenruhe im Libanon:
Das zivile Wasserwerk der Stadt Tyre wurde durch Bombenangriffe zerstört.
Ein Toter auf einem Begräbnis wird konfisziert, woanders werden vier entführt.
Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.
Die etablierten Gewerkschaften haben schon bei Corona versagt. Von denen erwarte ich nichts mehr.
Leider sind auch beim BSW viele dieser Gewerkschafter und Klardenker werden noch! zu langsam aufgenommen.
Ich, als Ver.di Mitglied kann den hier geäußerten Frust verstehen, halte aber die Alternative “Austritt” für den falschen Weg. Die Maxime von Lenin, die da lautet: “die sog. Avantgarde der Arbeiterklasse, die Spitze der Arbeiterbewegung, muss zwingend auch in den reaktionärsten Gewerkschaften verbleiben mitarbeiten, mit diskutieren, die sozialistischen Positionen in die Gewerkschaft einbringen, so schwer und mühselig es auch sein mag”, ist auch meine Herangehensweise.
Wenn sich in dieser Republik etwas zum Positiven für das Volk verändern soll, dann geht das nur mit den Gewerkschaften. So Regierungstreu, so neoliberal sie auch sein mögen. Manche Funktionäre sind sogar reaktionär. Aber ohne Gewerkschaften bewegt sich in diesem Land gar nichts. Nur sind sich die Malocher – Grund sind auch die Funktionäre (SPD) des DGB – über ihre Stärke nicht bewusst. Sie haben sozialpartnerschaftliches Bewusstsein, kein Klassenbewusstsein. Das müssen wir in die Arbeiterschaft, in die Gewerkschaften hineintragen. Ich weiß, es ist eine kaum zu bewältigende Aufgabe, aber die einzig Richtige.
Der Sumpf ist so korrupt, da ist nichts mehr zu retten.
Eine meiner Frauen war mal Gewerkschaftssekräterin.
Solche Leute gehören eingesperrt, nichts weiter!
Na dann, aufgeben. Weiße Flagge hissen. Nur weil jemand mit einer seiner Verflossenen im Clinch auseinander gegangen ist? Warum sind knapp 9 Millionen Mitglied in einer Gewerkschaft. Einer DGB Gewerkschaft? Andere gar nicht mitgezählt. Ja, warum wohl. Weil diese Menschen wissen, merken, fühlen, das sie allein gar nichts bewirken können. Diesen Leuten muss bewusst werden, welche Kraft entwickelt werden kann, sobald ein Begreifen der eigenen Stärke sich manifestiert. Schwierig, o.k. Aber alle Funktionäre als korrupt abzustempeln ist nicht zielführend. Lass dich wählen, bring dich ein. Natürlich nicht, iss wohl zu viel Arbeit. Nur motzen, kritisieren, fertig machen, nein das ist nicht fair. Noch einmal: so beschissen Gewerkschaften sein mögen, ohne läuft in diesem Land gar nichts. Sobald sich Gewerkschaften einbringen stehen zehntausende auf der Straße. Wo gibt es das sonst?
Wieso, ich lebe Polyamor!
Außerdem, sind die immer noch für die Impfung also weg damit.
Wenn es nach mir ginge, kämen die alle in den Knast…mindestens!
So einfach ist das!!!!
“Warum sind knapp 9 Millionen Mitglied in einer Gewerkschaft”
Um Lohn / Gehaltserhöhungen zu erreichen.
Wenn die “Politik” machen wollen, dann sollen sie einer Partei beitreten.
9 Millionen Revolutionäre wären was, aber Gewerkschaftsmitglieder…
Am Ende sind die noch führ die Lohnarbeit!
Der Brief versucht fair zu sein und
bewegt sich auf gutem Niveau.
Das versucht von den Adressaten
schon lange niemand mehr.
Man ist Multiplikator der Propaganda.
Nichts sonst.
Der Zug ist vor Jahren abgefahren.
@AlterSchwede & alle anderen
“Sie sollen ruhig wissen, dass Gewerkschaften nicht dafür da sind, Kriegstreiberei zu veranstalten.”
Ihr versteht das alles nicht.
Es ist keine Kriegstreiberei sondern “wir sind aufgerufen, eine friedliche Lösung (damals im Kosovo) auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen.” Schröder dixit.
So muss man das sehen und wenn das alles auch noch “völkerrechtlich” gedeckt ist,
ist ja alles OK. Oder nicht?…
[(Sarkasmus), (tragischer).]
TJA, schon der Satz ist Propaganda, dass „der öffentliche Diskurs zum weiteren Umgang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine (…) übermäßig fixiert (ist) auf Waffenlieferungen und militärische Lösungen in Kategorien wie ´Sieg´ oder ´Niederlage´.“
Wie Boris Johnson nun mitzuteilen geruhte , handelt es sich um einen Proxy War, den die NATO via Ukraine gegen Russland führt. Verdi übernimmt einfach die Regierungspropaganda vom “russischen Angriffskrieg”, was nur formal nicht inhaltlich stimmt.
Lustig ist der Bezug auf den “konservativen” McCain, der sich vor Jahren aus dem Präsidentschaftsrennen warf, weil er bei einer Mikrofonprobe fröhlich trällerte:
“Bomb, bomb, bomb – bomb, bomb Iran,
Bomb, bomb, bomb – bomb, bomb Iran,
Bomb Iraahan”
Wenn Gewerkschafter in Zeiten der Zeitenwende singen: “wenn wir schreiten Seit an Seit”, was meinen sie dann wohl?
Verdi?
Das sind doch diese Denunzianten-Schweine, diese Huren der Regierung, welche ihre Mitglieder dazu anhielten, Kollegen zu verpfeifen, welche eine bürgerliche oder sogar, bewahre, rechte Sicht auf die Politik haben?
Da sage ich nur: 1933 wäre Verdi Teil der SA gewesen, und zwar mit Freuden – auch da gings ja um Gehorsamm, Führer, aussortieren der falschen Meinungen.
Und heute? Ja da sind sie die neue SA, die Verdi’s.
Und das gilt für alle Gewerkschafter, welche noch immer in dieser Drecks-Gewerkschaft drin sind – Gelegenheit, ihrem Gewissen zu folgen und diese Gewerkschaft zu verlassen hatten sie alle zur Genüge – nur genutzt haben sie sie nicht.
Mal schauen, 2035 – da werden dann wieder alle Deutschen nicht dabei gewesen sein, von nichts gewusst haben, und überhaupt …. kennen wir ja.
Wenngleich im mein Heu nicht auf derselben Bühne habe wie Broder, in einem hatte er vollkommen recht: “weil sie damals so waren, wie Ihr heute seid!” – Ihr Deutschen.
> https://reitschuster.de/post/eurowings-und-verdi-setzen-impfzwang-fuer-kabinenpersonal-durch/
Gerade aktuell und zum Thema passende Ergänzung.