US-Kongress verabschiedet mit großer Mehrheit Resolution gegen den Sozialismus

Bild: Joekilil/CC BY-SA-4.0

US-Kriegsminister Pete Hegseth markiert gerne den starken Mann und hat auch keinerlei Bedenken, Menschen auf Verdacht ermorden zu lassen. Gerade steht er unter Verdacht, am 2. September den Befehl gegeben zu haben, Überlebende bei der Bombardierung eines angeblichen Schmugglerbootes zu töten. Er war es nicht, sagt er auf dem Reagan National Defense Forum, würde aber den Befehl auch gegeben haben, sowieso würden „Gegenangriffe und erneute Angriffe von Kämpfern auf dem Schlachtfeld häufig vorkommen“.

Hegseth hielt auf dem Forum auch eine Rede, in der er versprach, das „mächtigste amerikanische Militär, das die Welt jemals gesehen hat“, aufzubauen. Das werde auch das tödlichste mit amerikanischen Waffen sein, was er als „Arsenal der Freiheit“ bezeichnete. Man will also wieder Weltpolizist spielen, dabei aber die Losung America first beachten und vermeiden, „in scheinbar endlose ausländische Verstrickungen“ zu geraten. Man mache all das, so ungewohnte Worte, dass es nicht nur Amerika, sondern der Welt besser geht, um zu erklären: „Weg mit dem utopischen Idealismus und her mit dem knallharten Realismus!“

Mit dem utopischen Idealismus dürfte er Europa und die Linke meinen, mit dem Realismus Trump und den Kapitalismus. Hegseth erläuterte die eingeschlagene Bulldozer- oder Scheuklappen-Politik. Die USA sollen sich nicht mehr „durch Demokratieförderung, Interventionismus, undefinierte Kriege, Regimewechsel, Klimawandel, moralische Woke-Bewegung und erfolglosen Nationenaufbau ablenken lassen. Stattdessen werden wir die praktischen, konkreten Interessen unserer Nation in den Vordergrund stellen.“ Das entbehrt nicht der Ironie, wenn man die amerikanische Armada vor Venezuela denkt.

Hintergrund dürfte aber eher sein, dass in der amerikanischen Bevölkerung im Gegensatz zur europäischen die Wertschätzung des Kapitalismus sinkt. Nach einer Gallup-Umfrage vom September sehen ihn nur noch 54 Prozent positiv, 39 Prozent negativ. Selbst bei den Republikanern ist die Wertschätzung gesunken, aber mit 74 Prozent noch immer sehr hoch. Dagegen steigt die positive Einschätzung des Sozialismus und liegt bei 66 Prozent. Das Ansehen von Big Business ist bei den Amerikanern von 58 Prozent im Jahr 2012 auf jetzt 37 Prozent gesunken.

Vor allem bei jungen Menschen wird das propagierte Aus für den utopischen Sozialismus nicht gut ankommen. Nach einer Axios-Umfrage vom November haben 67 Prozent der Studenten eine positive oder neutrale Einstellung mit dem Wort Sozialismus, aber nur 40 Prozent mit dem Wort Kapitalismus. Kapitalismus wird deutlich mehr als negativ betrachtet als Sozialismus. Für Trump und die Seinen ist Sozialismus, noch schlimmer Kommunismus des Teufels. Jemanden als Sozialisten zu bezeichnen, reicht in ihren Augen, um ihn abzuqualifizieren. Könnte gut sein, dass die Dämonisierung das Gegenteil bewirkt, was offenbar auch der Fall mit dem Wahlsieg des jungen muslimischen und linken Zohran Mamdani in New York war, der sich als demokratischen Sozialisten bezeichnet. Trump sah sich offenbar genötigt, sich mit dem zuvor Verteufelten (“100% Communist lunatic“) zu verbrüdern.

Es gibt auch andere Umfrageergebnisse. So hatte die Umfrage von YouGov und The Economist im November das Ergebnis, dass 46 Prozent den Kapitalismus und nur 18 Prozent den Sozialismus besser fanden. Die Weißen votierten am stärksten für den Kapitalismus, auch mit wachsenden Alter steigt die Liebe zum Kapitalismus.

Selbst Rasmussen Reports kam in einer Novemberumfrage zum Schluss, dass eine Mehrheit der Wähler unter 40 Jahren von 51 Prozent wünschen, dass ein demokratischer Sozialist bei den nächsten Präsidentschaftswahlen gewinnt. 36 Prozent wollen das nicht.

Der Trend beunruhigt nicht nur Trump und die Republikaner, sondern auch das Establishment der Demokratischen Partei, das seit langem versucht, die Linken in der Partei wie Bernie Sanders oder AOC an den Rand zu drängen. Die Angst scheint groß zu sein. Am 21. November stimmte mit 86 Abgeordneten fast die Hälfte der Demokraten im Repräsentantenhaus für eine seltsame Resolution nach der Wahl von Mamdani, die den Sozialismus verurteilt. 98 stimmten dagegen, 199 republikanische Abgeordnete waren dafür, Gegenstimme gab es hier keine.

Die Resolution lautet: „Der Kongress verurteilt den Sozialismus in all seinen Formen und lehnt die Umsetzung sozialistischer Politik in den Vereinigten Staaten ab.“ Aufgelistet werden die Gräuel der angeblich sozialistischen Regime: Hungersnöte, Massenmorde, Tötung von 100 Millionen Menschen. Die Bösen sind: Wladimir Lenin, Joseph Stalin, Mao Zedong, Fidel Castro, Pol Pot, Kim Jong Il, Kim Jong Un, Daniel Ortega, Hugo Chavez und Nicolás Maduro. Die Gräuel und die vielen Toten des kapitalistisch getriebenen Kolonialismus werden ausgeblendet. Angst scheint man vor allem vom Verlust des Eigentums zu haben. Zitiert wird Präsident James Madison, der „Vater der Verfassung“, der schrieb, dass „es keine gerechte Regierung ist und Eigentum unter ihr nicht sicher ist, wenn das Eigentum, das ein Mensch zu seiner persönlichen Sicherheit und persönlichen Freiheit hat, durch willkürliche Beschlagnahmungen einer Klasse von Bürgern zum Wohle der übrigen beeinträchtigt wird“.

Das Eigentum am Vermögen und an den Produktionsmitteln ist das Heiligtum des Kapitalismus. Es geht um die bedingungslose Wahrung der Ausbeutung und des akkumulierten Reichtums, auch das der Milliardäre.  Und um die Abwehr von sozialstaatlichen Programmen, die eine gewisse Umverteilung des Vermögens der Reichen beinhalten. Dass es je anders werden könnte, soll mit der Abschaffung der Utopie schon als Idee oder Wunsch beseitigt werden. In der schönen neuen Welt des amerikanischen Goldenen Zeitalters von Trump gilt rücksichtloser Egoismus auf individueller und nationaler Ebene. Das atmet den kolonialistischen Geist des Wilden Westens mit dem Gewehr als letztem Argument.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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70 Kommentare

  1. Meinetwegen können die da auch Resolutionen gegen rote Äpfel erlassen, das interessiert mich alles einen Sch…, aber eine Frage habe ich dann doch:

    Verstehen US-Amerikaner unter Sozialismus dasselbe wie wir Deutschen? Oder geht es da eher um sozialpolitische Positionen?
    Wurden die US-Amerikaner tatsächlich nach Sozialismus befragt oder, wie es in der Gallupumfrage steht, nach einem demokratischen Sozialismus eines Bernie Sanders?

    1. Durchschnittsamerikaner können Sozialismus, Marxismus, Kommunismus, Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus oder Sozialdemokratie nicht auseinanderhalten und rechte YT-Influencer erfinden sogar Marxismen, die es gar nicht gibt, wie den „Kulturmarxismus“.

      How America Left Their Own to Die in the Chilean Coup (w/ John Dinges) | The Chris Hedges Report

      https://www.youtube.com/watch?v=16DV4Qz1pks

      Merz ist im Andenpakt.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Andenpakt_(CDU)

      Auch hier in Deutschland wird ein Durchschnittsdeutscher, der die Altparteien wählt, nicht viel schlauer sein als die Amis, also brauchen die nicht überheblich werden.

      Von Gaby Weber “Wunder gibt es nicht – 2017”

      https://www.youtube.com/watch?v=US_i-KW7jWI

      Man muss allerdings auch aufpassen bei selbsterklärten Marxisten (oder Antifaschisten), wenn sie z.B. pro-Israel sind, sind sie nicht anti-kolonial, sie unterstützen ein siedlerkoloniales Apartheidsregime, das gerade einen Genozid begeht, sondern sind dann sogenannte Salon-Marxisten (oder Sozialisten).

      https://www.youtube.com/@criticaltheoryworkshop5299/videos

      Auch bei den Interviews des 99zueins-Teams sieht man wie weit das Spektrum sein kann. KA, ob die sich noch als Kommunisten sehen. Deshalb taugen so Labels allgemein nur bedingt. Zu viele unterschiedliche Bedeutungen werden beigemessen, dazu positiv oder negativ konnotiert. Das negative Konnotieren kann wie oben gezeigt in vielen Ländern damit enden, dass die Beschuldigten in Folterkellern verschwinden und ermordet werden. Das blüht den verdächtigen Sozialisten in Venezuela z.B., wenn da wirklich die Machado an die Macht kommt.

      https://www.youtube.com/watch?v=jK4uTZpGT9I

      Ich erinnere mich auch noch gut wie bei TP damals einige rechte Trolle feierten als Dilma Roussef mit einem Regime Change beseitigt wurde. Von mein Hinweis, dass der neue Mann Michel Temer noch korrupter wäre und es vom den sogar Tonbandaufnahmen gab, wo man ihm bei korrupten Geschäften zuhören kann, wollten die nichts wissen. Der Neue sei gut für die deutsche Wirtschaft. Gleiches Spiel würde auch in Venezuela stattfinden. Deutsche Botschafter sind auch so Schoßhündchen der Amis. Venezuela hat übrigens eine niedrigere Staatsquote als Frankreich. Aber für ein Entwicklungsland sind sie offensichtlich eindeutig zu „sozialistisch“.

    2. Vielen Dank für die Antworten und insbesondere der vielen Arbeit von Garry.

      Das muss doch ein Florian Rötzer bekannt gewesen sein? Na egal, jetzt isser schlauer.

  2. „Stattdessen werden wir die praktischen, konkreten Interessen unserer Nation in den Vordergrund stellen.“ Das entbehrt nicht der Ironie, wenn man die amerikanische Armada vor Venezuela denkt.“

    ja, man verteidigt nicht nur die Reste des einstigen Hinterhofes, sondern auch die Illusion der Überlegenheit des eigenen Systemes, Kuba ist immernoch auf der selben Speisekarte. Bleibt nur die Frage, welchen Sozialismus meinen die Herren und Damenschaften ? (also den von Soros und co. könnt ihr gerne verbieten)

    https://duckduckgo.com/?q=2d+political+compass&t=bravened&ia=images&iax=images&iai=https%3A%2F%2Fpreview.redd.it%2Fh3g6op0wjx151.jpg%3Fauto%3Dwebp%26s%3D20ef9fa6057013519fb6aa10d77fe518c5bffbe2

    eine Begriffsklärung täte mehr als Not, ich habe die Schnauze voll von NennLinken in den Dreck gezogen zu werden.

  3. Der ganze Laden wird demnächst sowieso einmal durchgerührt werden. Was schon länger als Spekulation herumgeisterte hat sich die letzten Wochen erhärtet: Trump ist in ein frühes Stadium von Frontallappendemenz eingetreten und bekommt das neue Medikament Lecanemab als regelmäßige Infusion, das die Progression der Krankheit ein wenig hemmt, aber regelmäßige MRT Untersuchungen erfordert, die das Weiße Haus versucht geheim zu halten. Es sei daran erinnert, dass Vater Fred, Cousin John Walter und Schwester Maryanne alle an Demenz litten bzw mit ihr starben. Die Krankheit ist stark in der Familie Trump.
    Jüngste Äußerungen der Nichte („zeigt dieselben Symptome wie Fred Trump“), das irrlichternde Herumirren beim Staatsempfang in Japan (schlimmer als Biden) und diverse Äußerungen von fachlich versierten Beobachtern lassen nur diese Diagnose zu. Von dem regelmäßigem Wortsalat bei seinen öffentlichen Auftritten ganz zu schweigen.
    Er wird also diese Amtszeit nicht überstehen (ich werde dafür in UK sogar eine Wette platzieren) und wie die Diadochenkämpfe ausgehen werden (MAGA vs Amerika First vs andere Nazis) mag niemand vorauszusagen.

    Ich habe aus Spaß noch einen kleinen Artikel zu einer besonderen Art der Frontallappendemenz aus dem Klinischen Atlas der Nervenkrankheiten herauskopiert, auf den ich aus Zufall gestoßen bin:
    Dementia horribilis (lat., „Schreckensdemenz“; auch: Morbus Varga), seltene, rapide progrediente neurodegenerative Erkrankung des Frontallappens, gekennzeichnet durch spezifische Proteinablagerungen. Erst 1962 durch H. Varga nosologisch von der Pick-Krankheit abgegrenzt. Klinik: Beginnend mit totaler, pharmakoresistenter Agrypnie (Schlaflosigkeit), gefolgt von Enthemmung und Aggression. Im Terminalstadium Status ululans (permanentes, reflexartiges Schreien). Historie: Im 19. Jh. klinisch meist als progressive Paralyse (Syphilis) fehldiagnostiziert. Mittelalterliche Quellen deuten das Krankheitsbild als „Vorhölle auf Erden“; Betroffene galten als lebende Tote (vgl. Fragment Lament of the Sleepless Soul: „…and the dead will walk the earth“).“

    Viel Spaß, Donald. Wie rachsüchtig das Karma ist, hat uns schon Boxer Muhammad Ali eindringlich demonstriert, der ebenso wie Donald seine Gegner zu verspotteten pflegte (“George Foreman is nothing but a big mummy. I’ve officially named him, ‚The Mummy. ‚ ” – während er seine Bewegungen nachäffte). Im Übrigen hat Donnie sich selbst über seinen alzheimerkranken Vater lustig gemacht. Ich nenne sein zukünftiges Schicksal jedenfalls „Bidens Rache“

    1. Wie wären es mit Tarotkarten oder Bleigießen? Deine Ferndiagnosen in Ehren, demnach müsste Putin die Radieschen schon lange von unten betrachten. Aber deine alternative Realität ist auch nur magisches Denken.

      🤡 🤡 🤡

    2. der üble ali soso.
      scheint son weiterer topos aus den rassenetzwerkern zu sein. den hab ich schon vor jahren immer mal wieder gehört, daß auch der schwarze boxer ein charakterschwein sein kann und kein edler wilder a la karl may…lol.
      in der neuzeit faseln das vor allem netflix-doku junkies nach. auf die idee, daß das erstens bei us profi boxern zur grossen show gehörte und nicht die bohne ernst gemeint war kommt ja keiner. das mag bei den jüngeren boxern evtl. ernst gemeint sein, weil so eine mean gangsta PERSONA mit kimmich hassfresse beim jubel mehr knete generiert, die alte garde hats definitiv nicht.
      anscheinend fällt das white supremacy ver-tretern nicht auf, aber auch ein muhammand ali hat sich nicht ernsthaft für einen schmetterling oder eine biene gehalten, auch wenn er gesagt daß er move´d „like a butterfly“ und sting´d „like a bee“…

    3. Trump ist egal.
      Nüchtern betrachtet zeigt ein unangenehm großer Teil der Entscheider, aber auch des Fußvolkes zunehmend ein Grad geistiger Verwirrung, insbesondere Realitätsverlust, dass vermutlich alleine dies schon die Lösung der Probleme der Menschheit verhindern wird. Sie sind gar nicht mehr in der Lage sinnvoll sachbezogen zu entscheiden oder zu handeln.

  4. „Verstehen US-Amerikaner unter Sozialismus dasselbe wie wir Deutschen? “

    Ich wette, Sie meinen mit „wir Deutschen“ gar nicht die Deutschen, sondern sich selbst.

    1. Dank des ‚realen Sozialismus‘ der Ostblockländer haben die Deutschen eine Vorstellung von Sozialismus. Genau deswegen erlaubte ich mir, das wir nicht in Stricheln (‚wir‘) zu setzen.

      Man kann allerdings auch prinzipiell böswillig auf meine Fragen reagieren.
      Kann man machen, ja.

      1. Die Ossis werden doch seit 1990 marginalisiert, wenn sie nicht brav auf Wessi umlernen. Von daher wissen „wir deutschen“ nicht was realexistierender Sozialismus in der praktischen Anwendung bedeutet. Man gruselt sich beim Leben der Anderen im Kino, lacht über Goodbye Lenin und ist auch sicher im freien Westen zu leben während die autoritären und totalitären Maßnahmen hier immer mehr um sich greifen.

  5. Ja, ist falsch, aber was bitte haben die „Demokraten“ in den USA und Europa praktiziert? Waren die Nuland-Milliarden, die am Ende Europa zugrunde richten, sozialistisch? Ist die Staatsräson in irgend einer Weise sozislistisch? Ist ein Rentenniveau, was das niedrigste in den anerkannten Industrieländern ist und noch weiter abgesenkt werden soll, sozialistisch? Ist eine 2-Klassen-Medizin sozialistisch? Ist ein 2-Klassen-Rentensystem sozialistisch? Ist es sozialistisch, Kindern und Familien Geld weg zu nehmen und dieses in sinnlose Rüstung zu stecken?
    Man kann sich gerne über Trump und Konsorten beschweren, aber man sollte beachten, dass die Konkurrenz keinen Deut besser war oder ist, in Teilbereichen wie der Kriegsführung sogar noch radikaler.

  6. Oh, das freut mich aber, dass der Kapitalismus vollkommen berechtigterweise solche Zustimmung erfährt! Wer hätte keinen Jubel übrig dafür, sich zwecks Profit, den sich Dritte einstecken, so richtig schön von allen Seiten rannehmen und vernutzen zu lassen? Wer brächte sein Leben nicht gerne in ewigem Geldzwang zu? Wer würde da nicht Heil singend seine Zeit, seine Gesundheit und seine Kinder opfern? Wer wäre nicht von Grund auf begeistert angesichts des Spektakels, die ganze Welt mit allem darin zur Hure gemacht zu sehen, solange sich ne Mark damit machen lässt?
    (Einzelne mag es geben, aber das sind ja vollkommen kranke Leute! Weggesperrt gehören die, mindestens!)

  7. Solange amerikanische Langzeitarbeitslose sich selbst als verhinderte Millionäre mit momentaner Pechsträhne sehen, wird sich in dem Land nichts ändern. Die haben alle nur Angst, daß es ihnen im Sozialismus ja noch viel schlechter gehen könnte (so ganz ohne Milliardäre, Koks, Meth und Fentanyl ist ja so ein Leben auch kaum zu ertragen). Erfolgreich hirnamputiert.

    Wenn die Jungen erst dahintersteigen (und sie sind dabei, das zu tun, in großer Zahl), was Sozialismus wirklich bedeuten kann, wird nur noch eine Militärdiktatur sie vor dem Sozialismus bewahren können. Das ist es eigentlich, was Hegseth implizit der Bevölkerung androht.

    1. Wenn die Jungen erst dahintersteigen (und sie sind dabei, das zu tun, in großer Zahl)

      Das wär ja mal was ganz Neues. Wo, wer soll das bitte sein?
      Kapitalismus ist, wenn der Feldsklave seine schöne Kugelkette mit Klauen und Zähnen verteidigt und die Peitsche des Aufsehers allmorgendlich mit seinen Küssen salbt. (Ach, und abends macht er sich Vorwürfe, weil er so fertig ist … er hat wieder irgendwas falsch gemacht, er hat nicht genug an sich gearbeitet, er hat nicht genug OM gesungen und in sein ganzheitliches Zentrum geatmet, er hat sein Einssein mit dem Universum nicht genug gespürt …)

      1. was ist kaputalismus, warum gibt es den und wie bekommt man den weg ?? – kannst du mal den tropfenden Wasserhahn abstellen und aufhören sinnlose Phrasen reinzurotzen die alles, aber nicht hilfreich aind, an der Lage auch nur i-was zu ändern ??

        1. Viel mehr können wir ja auch nicht machen, solange wir die herrschende Klasse nicht beseitigen können.
          Die Frage nach dem Wesen des Kapitalismus war doch wohl nicht ernst gemeint…oder?

  8. Bei Pete Hegseth, einem der bislang bekanntesten und profiliertesten Vertreter des „utopischen Idealismus“ hat also ein Umdenken stattgefunden. Das ist ebenso mutig wie unbequem, aber die Woko Haram wird das sicher nicht durchgehen lassen, haha. Ach ja: Wie kann man eigentlich ständig angeben, für eine große Mehrheit der Leute sprechen zu wollen und sich dennoch „gegen den Mainstream/Zeitgeist“ stellen? Ja was denn nun – Volkstribun oder einsamer Kämpfer? Wahrscheinlich beides, schließlich ist ja Trump auch ein einfacher Milliardär aus der Mitte der US-amerikanischen Gesellschaft, der sich da mühsam emporkämpfen musste. Klar, dass auch die Lower class über alle Sozialkürzungen jubelt und gerne an das Heldentum der harten Arbeit glaubt. Hilfen vom Staat erscheinen schon wie der reinste Bolschewismus (obwohl: Gerade lese ich von 12 Milliarden USD Subventionen für die dortige agriculture). Wobei dieses Zelebrieren von harten und schlecht bezahlten Jobs schon was vom kommunistischen „Proletkult“ hat…

    1. „Wobei dieses Zelebrieren von harten und schlecht bezahlten Jobs schon was vom kommunistischen „Proletkult“ hat…“

      So wie der „Z“-Kult in Russland?

  9. Achtunddreissig Jahre seit dem Steine-Aufstand
    Der Jahrestag der Ersten Palästinensischen Intifada in 1987 als Steine ein Symbol des Widerstandes wurden und ein ganzes Volkes unbewaffnet der Okkupation gegenüberstand.

    Vor der Intifada, Palästinenser hatten zwanzig Jahre ertragen die gekennzeichnet waren von der Land-Beschlagnahme, Siedlungs-Expansion, hoher Arbeitslosigkeit, Einschränkung der Bewegung und wachsender politischer Frustration als die tägliche Gewalt zunahm.

    Vom Jabalia Flüchtlingslager weitete sich der Aufstand über alle Palästinensischen Städte als Menschenmengen mit Steinen den Panzern gegenüber standen und ein massgebliches Kapitel Palästinensischen Widerstandes schrieben.
    Heute, wir erinnern uns an dieses Erbe als ein lebendes Abbild von Standhaftigkeit … eines Willens der nicht bricht und einer Erinnerung die anhält.

    [1] aus dem Internet

  10. Die US-Reps brauchen ein Feindbild, genau wie Putin.
    Mann will sich ja die Taschen vollstopfen und das geht viel einfacher wenn man gegen einen vermeintlich Feind kämpft.

    Speziell in den USA wird auch mit dem Kampfbegriff Sozialismus gegen Umweltregulatorik zugunsten der fossilen Plutokraten agitiert.

      1. ich habe ein Problem mit diesem „Feind“ und ich weiss nicht wie man es lösen könnte… ich glaube kaum dass jemand die Antwort hat…

  11. Wohl der Prototyp eines Eigentors. Die USA sind nun 242 Jahre alt und es ist nie der Sozialismus ausgebrochen, trotz Abwesenheit dieses Gesetzes. Hiermit wird gesagt, dass dieser nun plötzlich eine Chance hätte. Danke für die Erinnerung.
    Dann müsste ja jetzt irgend etwas gegen diesen Mamdani getan werden, denn der bezeichnet sich als Sozialist. Es passiert nichts. Das Gesetz ist für die Tonne. Eigentor Teil zwei.
    Ehrlich gesagt bin ich erstaunt über diese Umfragen. Woher wissen die Amerikaner eigentlich, dass der Kapitalismus nicht alternativlos ist? Die Medien sind fest in der Hand der Reichen und was gegenhält, ist marginal. Die letzte antikapitalistische Aktion war Occupy und das ist jetzt auch schon wieder über zehn Jahre her.
    Nun bedeutet der Sieg Mamdanis eben auch große Mengen an öffentlich betenden Muslimen. Noch so, dass der Verkehr nicht behindert wird. In England sind sie weiter. Da zeigen sie den Klimaklebern, wie man eine Straße absperrt. Aber die Synagoge blockieren, das ist auch in New York. Muss ja.
    Das nun wird Joe Sixpack nicht gefallen. Heißt das am Ende, dass es dort nur deswegen keinen Sozialismus gibt, weil die Linken durchweg als Außenstelle der Hamas fungieren? Muss These werden.

    1. Musel->Klimakleber->Synagoge blockieren in NY->Linke->Hamas->Sozialismus

      ihre Assoziations-akrobatik grenzt schon an Martial-Rabulistik. Mentaler PR-Parcourlauf par Exzellence.

  12. Ein demokratischer Sozialist? In den USA?
    Oder meinen die einen Demokraten mit ein wenig sozialem Anstrich?
    Demokratische Präsidenten haben sich doch für die Welt als ebenso verheerend erwiesen wie republikanische!
    Ich habe es hier schon einmal gesagt und sage es wieder:
    Es spielt keine Rolle, wer die neue Galionsfigur des Militärisch-Industriellen Komplexes ist! Da gewinnt der, der die meisten Dollars von Milliardären kassiert, von denen einige sogar beide Kandidaten finanzieren, wie man hört!
    Die ganzen Umfragen sind doch Blödsinn, weil die erste Frage an den Befragten lauten sollte: Wie definieren Sie Sozialismus?
    Die allerwenigsten Amerikaner haben überhaupt eine Ahnung davon und verstehen da etwas vollkommen anderes darunter, eher eine Leichtere Form von Kapitalismus, wo mehr unten ankommt!
    „Dan“ hat weiter oben geschrieben, das ihn das eigentlich einen Scheiss interessiert, mir geht es prinzipiell genauso!
    Wenn bei unserem Wahlvolk Hopfen und Malz verloren ist, fürs amerikanische mit Sicherheit schon lange!

  13. US-Kriegsminister Pete Hegseth markiert gerne den starken Mann und hat auch keinerlei Bedenken, Menschen auf Verdacht ermorden zu lassen.

    War / ist das bei Macron, Starmer oder Schröder denn großartig anders? Oder bei Margaret Thatcher?

    Hat die dann eigentlich die „starke Frau“ markiert als sie darüber nachdachte Nuklearwaffen auf argentinische Städte zu schmeißen? Oder ihre Geschlechtsgenossin aus Kiew, als es da in der anderen Weltgegend anno ’73 nicht so jut lief? Spricht man dann eigentlich von „toxischer Weiblichkeit“? Frage für einen Freund.

    Man mache all das, so ungewohnte Worte, dass es nicht nur Amerika, sondern der Welt besser geht.

    Nun, der Welt würde es in der Tat besser gehen, wenn die USA und der restliche Westen nur in Grundzügen von Projekten wie „Demokratieförderung, Interventionismus, undefinierte Kriege, Regimewechsel, Klimawandel, moralische Woke-Bewegung und erfolglosen Nationenaufbau“ Abstand nähmen. Kurzum: wenn der Imperialismus und Kolonialismus endeten. Dann endete aber auch der westliche (Stein)Garten und das ist das einzig idealistische, was ich bei dem Ganzen sehe.

    Das entbehrt nicht der Ironie, wenn man die amerikanische Armada vor Venezuela denkt.

    Wo sind da eigentlich unsere ganzen heißgeliebten social justice warriors und Menschenrechtsapologeten, die sonst immer nach „R2P“ krähen und von „Dekolonisierung“ sabbeln? Herr von Aachen, Frau Baerbock und so? Wo sind die hunderttausenden Deutschen, die gegen den Iran- oder Venezuela-Krieg protestieren? Ach so – ist ja schrecklich kalt draußen (12 °C und das im ohnehin kalten Dezember ❄️❄️❄️) und regnet. Da schafft man es allenfalls an die Wahlurne, um den Blockparteien wieder die Absolution zu erteilen. Verstehe.

    Gegenfrage – wäre es nicht Höchstzeit zu rufen: „Versenkt die Ford!“? Oder Vizeadmirals Scheers Befehl von anno 1916 in abgewandelter Form auszubuddeln:

    U-Boote ran an den Feind! – voll einsetzen!

    Hat doch schon mal geklappt, siehe hier.

    Pazifisten sind doch Lumpen, Feiglinge und ihr wollt doch immer Gewalt, warum nicht jetzt? Kann man doch mal machen und den Boulevard dann wieder „GOTCHA!“ titeln lassen wie anno 1982 bei der General Belgrano (kennt die noch wer?).

    Ach so – solche Einsätze wollen „wir“ immer bloß gegen Dschungelbewohner, Steppenneger und sonstige „Schmutzaffen“? Na dann. Weiter in Reih und Glied marschieren, 🧙‍♂️☕ schlurfen, deutsch fühlen und gut.

    Nix ist gut.

    Nach einer Axios-Umfrage

    Vs.

    Es gibt auch andere Umfrageergebnisse. So hatte die Umfrage von YouGov und The Economist im November das Ergebnis, dass 46 Prozent den Kapitalismus und nur 18 Prozent den Sozialismus besser fanden.

    Nein! Doch! Oh!

    Umfragen sind wie KI – Garbage in, garbage out. Wer sich auf Umfragen verlässt – ist verlassen. Die Leute wollen ja auch einen blauen Himmel, saubere Flüsse, gerettete Wale, ein Ende der Armut, eine sichere Rente. Wer denn nicht! Und was wählen sie dann? Was tun sie dann? Tja. Ja.

    Kurzum: Man sollte nie einer Umfrage trauen, die man nicht selbst in Auftrag gegeben, gefälscht und anschließend von ausgewählten Presstituierten über den Äther hat verbreiten lassen.

    Ansonsten – als ich vor 15 Jahren als junger Mensch bei einer Umweltgruppe war, gab es da mehrere junge Mitglieder, die sich auch als explizite „Naturschützer“ verstanden – und Blackberrys (damals der Hit) ihr Eigen nannten, für längere Kernkraftlaufzeiten eintraten oder für das konsequente Bejagen von Wölfen und Bären warben. Die anderen Mitglieder sahen freilich nicht, wo in solchen Positionen und dem ostentativen Herumschleppen von Statussymbolen genau der „Naturschutzaspekt“ drin enthalten war. Aber jut. 🤷‍♂️ (Zu den gemeinsamen Kochabenden ließen sie sich Pizza liefern – weil ihnen das Bio-Zeug nicht schmeckte. Gut – ich war raus, mir schmeckte beides nicht. 🤣)

    Könnte gut sein, dass die Dämonisierung das Gegenteil bewirkt, was offenbar auch der Fall mit dem Wahlsieg des jungen muslimischen und linken Zohran Mamdani in New York war, der sich als demokratischen Sozialisten bezeichnet.

    Und weil sich einer als „demokratischer Sozialist“ oder „Naturschützer“ beschreibt, muss er das dann auch sein oder wat? Dann nenne ich mich jetzt einfach „Parkplatzwächter“ und habe ab morgen Früh auch einen Parkplatz, ne?

    Mamdani ist weder jung, noch Muslim und schon gar nicht links. Der Typ ist erstens Mitte 30 („jung“ – im Vergleich mit wem oder was? Sanders? Ein Arbeiter übrigens hat mit Mitte 30 bereits gerne mal die Hälfte oder mehr seines Lebens hinter sich!). Zweitens gehört er einer schiitischen Nebenströmung an (ist Khoja, um genau zu sein – der Aga Khan repräsentiert übrigens die Nizari Ismailiten, was sozusagen das „historische Mutterhaus“ der Khojas ist, von dem sich einige Filialen, darunter die zwölferschiitische, der Mamdani formal angehört, abgespalten haben), die vom Gros der islamischen Konfessionen freundlich umschrieben als Häretiker abgelehnt wird. Und drittens praktiziert der nicht mal seinen Glauben im klassischen Sinne. Weder seinen religiösen noch seinen politischen! Kurzum: Mamdani ist allenfalls ein woker Linkender aus der PMC, der sehr gut mit den Eliten – also mit seinem Stall – kuscheln kann und allenfalls als LINO zu bezeichnen wäre – als Left in name only. Dass irgendwelche influencte Jungwähler und sonstige dem nachrennen, weil der irgendwann mal was mit „Mieten runter!“ rief und die diese abermalige Neuauflage des alten Schmus nicht durchschauen – ja was soll man da noch groß machen?

    Aufklären und die Type kritisch durchleuchten, das sollte man!

    das seit langem versucht, die Linken in der Partei wie Bernie Sanders oder AOC an den Rand zu drängen.

    Die muss man ja gar nicht an den Rand drängen, die gehen doch von selbst in die rechte Ecke. Da muss ich nicht mal die WSWS weiter bemühen, da findet man im Netz ganze Newsarchive wie Sanders und Ocasio-Cortez Arbeiter über den Tisch zogen und Bakschisch machten. Das ist allenfalls Sidelining bei der Vergabe der Fleischtöpfe, aber doch nicht primär wegen deren Positionen! (Womit ich nicht abstreite, dass ein Sanders oder Corbyn oder Varoufakis massiv Flak vom System abbekommen, wenn sie hier und da mal auch nur eine Unze alter Sozialdemokratie in die Debatte einbringen wollen – das habe ich ja wiederholt dargestellt. Aber in zentralen Fragen sind das schlicht 🧙‍♂️☕-Verkäufer genauso wie die geliebten Damen Lille und Sahra!)

    Der Kongress verurteilt den Sozialismus in all seinen Formen und lehnt die Umsetzung sozialistischer Politik in den Vereinigten Staaten ab.

    Ja, das tue ich freilich auch. Sozialismus reicht mir einfach nicht. Sozialismus führt im Westen am Ende immer zur Sozialdemokratie und Sozialdemokratie zur Proletarierdemütigung oder noch viel Schlimmerem.

    Die Gräuel und die vielen Toten des kapitalistisch getriebenen Kolonialismus werden ausgeblendet.

    Ja, vor allem wird das kleine, wirklich nur klitzekleine, Detailchen ausgeblendet, dass all diese pösen Purschen unter Bedingungen operierten, die es ihnen wie ihren Unterstützern praktisch unmöglich machten auch nur Grundzüge einer lebensbejahenden und alternativen Gesellschaft aufzubauen. Das entzieht sie keiner Kritik, nur ist eben zu bedenken, dass sich ein Lenin, ein Kim, ein Fidel, ein Mao… und ihre Länder praktisch von Anfang an im imperialistischen Würgegriff des kolonialistischen Westens wiederfanden.

    Wer hatte denn eine Landung in Archangelsk, in der Schweinebuch, einen ganzen Krieg direkt vor der Haustür und aufgezwungen bekommen? Waren’s die westlichen Länder? Wie soll da etwas Gutes bei rauskommen, wenn Sie die ganze Zeit im Überlebensmodus sind? Vice versa bei der Iranischen Revolution (in deren Gefolge die Westler übrigens den pösen „Mullahs“ halfen en masse Linke auszuschalten, die anfangs sehr wohl mit dabei waren). Wer all so was unter den Tisch fallen lässt – und das machen Demokraten wie Republikaner wie sonstige Rechte hier im Forum ja gern gleichermaßen – macht sich zutiefst unredlich und unglaubwürdig. Und um das zu begreifen, muss man gar nicht die Staaten(männer) oder irgendeinen Staat(smann) gut finden und lieben. Man muss bloß anerkennen, dass Kuba seit Jahrzehnten belagert wird und ein Staat wie die DDR von Anfang nicht sein durfte. Dass da noch andere Vektoren im Spiel sind. Lasst doch mal die Systeme unter gleichen Bedingungen antreten – ihr seid doch immer für Chancengleichheit!!1!

    Angst scheint man vor allem vom Verlust des Eigentums zu haben.

    Ja, das würde ich angesichts des so massiv verbreiteten Habenwill-Triebs in den Staaten aber auch annehmen. Insbesondere schlottert man davor, dasjenige Eigentum (wieder) zu verlieren, das man zuvor anderen geraubt hat.

    Zitiert wird Präsident James Madison, der „Vater der Verfassung“

    War das derselbe James Madison, der auf seinem kleinen Familienanwesen („Eigentum“ mit bescheidenden 2000 Hektar Land) in Montpelier, Virginia, so um die hundert Sklaven hielt? Fragen wir Westipedia:

    Im Vergleich zu ihrem Umfeld waren die Madisons als vergleichsweise milde Sklavenhalter bekannt. James Madison hatte ein ambivalentes Verhältnis zur Sklaverei. Einerseits war sie für ihn unvereinbar mit den Ideen der amerikanischen Union, aber aus ökonomischen Gründen hielt er selbst an ihr fest. Wie viele heranwachsende Pflanzer dieser Zeit schloss er Freundschaften mit Kindern von Sklaven seines Vaters (…)

    Ach so – nur aus „ökonomischen Gründen“! Na dann. Erinnert mich irgendwie an den Vadder von Dietmar Hopp. Der hat ja als SA-Mann die Synagoge in Hoffenheim auch nur zerstören lassen, weil er sonst „entlassen worden, und seine Familie (…) einer hoffnungslosen Zeit entgegengegangen [wäre]“. Aber der war kein Antisemit, der hat nur Befehle ausgeführt!!1! Und der Madison war kein Rassist, der hatte Freundschaften mit Negerkindern und es war eben eine andere Zeit und irgendwie und sowieso.

    Also erst kontextlos Leute aburteilen und dann einen bluttriefenden Rassisten und kolonialen Expansionisten zitieren (Louisiana-Kauf, Krieg von 1812) – ganz mein Humor, hohes Haus. Steckt euch eure Moral dorthin wo die Sonne nicht scheint und damit meine ich nicht Maine.

    Und um die Abwehr von sozialstaatlichen Programmen, die eine gewisse Umverteilung des Vermögens der Reichen beinhalten.

    Na logo, was erwarten Sie denn? Die Systemkonkurrenz ist seit bald vier Jahrzehnten Geschichte. Da sage ich nur:

    Finally, the time is ripe to go back to good ol’ Manchester. Hooray!

    Dass es je anders werden könnte, soll mit der Abschaffung der Utopie schon als Idee oder Wunsch beseitigt werden.

    Man kann eine Idee oder einen Wunsch nicht abschaffen. Noch weniger kann man sie aus der Welt schaffen. Die Idee von Frieden, Freiheit, Fortschrittlichkeit lässt sich nicht mehr in die Büchse zurückstopfen. Menschen werden sie wieder und wieder entdecken, sich auf sie berufen und sie zu verbreiten versuchen, selbst wenn ihr alle Bücher über Frieden, Freiheit und Fortschrittlichkeit verbrannt und alle Internetarchive über sie gelöscht haben solltet. So wie man auch wieder entdecken wird, dass Wolken regnen können (sollte das jemand mal vergessen – beim deutschen Bildungssystem durchaus im Bereich des Möglichen.) Dass Ideen nicht abgeschafft werden können – das ist doch das einzig Positive bei der ganzen Geschicht‘, hieraus erwächst Hoffnung.

    Noch ein passendes Zitat:

    What is the most resilient parasite? Bacteria? A virus? An intestinal worm? An idea. Resilient… highly contagious. Once an idea has taken hold of the brain it’s almost impossible to eradicate. An idea that is fully formed – fully understood – that sticks; right in there somewhere.

    Inception, Cobb

    Und deswegen geht es heuer mehr denn je darum den R-Wert linken Gedankenguts schön hochzutreiben. Sie fälschen die Geschichte? Sie verkaufen Propaganda und 🧙‍♂️☕? Sie lügen wie gedruckt? Na, dann müssen wir eben drucken wie sie lügen!

    1. @Altlandrebell: Gut, dass Sie diesen Zohran Mamdani mal etwas näher beleuchten. Mir kommt der Typ auch eher wie ein weiterer Ableger aus der pseudolinken Woke-Bubble vor.

      Aber vielleicht irre ich mich ja.

      1. @ jemp1965

        Grüße Sie!

        Gut, dass Sie diesen Zohran Mamdani mal etwas näher beleuchten.

        Habe den eigentlich nur gestreift. Ich wollte im November mal einen längeren Beitrag einstellen, als Herr Rötzer schon einmal den in einem Artikel behandelt hat. Der Kommentar wurde aber von der Maske geblockt, da habe ich es dann sein gelassen (lag wohl wieder an Links und „Keywords“). Man könnte und sollte eine Menge über Mamdani schreiben und die WSWS hat ihn nicht mal richtig und dann auch nur mit der für sie bekannten Limitationes betrachtet.

        Aber eigentlich reicht es doch, sich sein Treffen bei Trump anzuschauen und sofort Lenin sprechen zu hören:

        Sage mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin deine Fehler bestehen.

        (Und bevor jetzt die Reformer zur Verteidigung Mamdanis aufkreuzen – lasst stecken, Boys.)

    2. Sozialismus führt im Westen am Ende immer zur Sozialdemokratie und Sozialdemokratie zur Proletarierdemütigung oder noch viel Schlimmerem.

      Ich würde noch etwas weiter gehen und Sozialismus in den bisher gängigen und gedachten Formen als weiteren Abkömmling des Liberalismus oder sogar des Kapitalismus selbst bezeichnen. Er ist daher zwangsläufig den sattsam bekannten Formbeschränkungen unterworfen, auch wenn sozialistische Elemente durchaus der Erleichterung der arbeitenden Bevölkerung dienen können. Sie wirken deshalb aber gleichzeitig auch systemstabilisierend, weshalb man auch sagen könnte, der Sozialismus sei letztlich die intelligentere Form des Kapitalismus.

      1. Danke für die anregende Rückmeldung! 👍

        der Sozialismus sei letztlich die intelligentere Form des Kapitalismus.

        Naja, anknüpfend an dieses Gedicht zum Konservatismus neulich – den Sozialismus gibt es natürlich nicht und ich finde Losurdo hat schon einen Punkt, wenn er erst mal zwischen Ost- und Westsozialismen differenziert. Da könnte man locker noch weitere Trennlinien aufmachen. „Sozialismus“ ist ähnlich heterogen wie andere große Denkströmungen und sehr definitionsabhängig.

        Westliche Sozialismus-Ausprägungen – wie auch Feminismus-Strömungen – sind dagegen nach einem gewissen Um- und Zuschleifen durchaus rasch Kapitalismus-kompatibel geworden. Der heutige Schadfeminismus hat ja auch nicht unbedingt viel mehr mit den Gedanken einer Goldman, Luxemburg oder Kollontai zu tun. Und was heute als „Sozialismus“ sprichwörtlich verkauft ist, wird vielen sozialistischen Vordenkern und Vertretern genauso wenig gerecht.

        Kurzum: Man kann eine Lasagne als „bio“, „vegan“ und aus „artgerechter Tierhaltung“ verkaufen – wenn ich sie aufmache und sie mich dann anwieh(d)ert, weiß ich, dass sie nur noch 🧙‍♂️☕ ist. 🤷‍♂️

  14. in Deutschland iat genau das Gegenteil der Fall: Hier hat die totale Verblödung eingesetzt und es wird geglaubt, dass es „links“ wäre Menschenrechte abzuschaffen, Preise zu erhöhen und Konzern-hörig zu sein.

    Fairerweise sollte natürlich erwähnt werden, dass sog. „linke“ Parteien schon längst unterwandert und umgedreht wurden. Die SPD seit über 100 Jahren und die Partei, die sich dreisterweise „die Linke“ nennt seit ca. 20 Jahren. Echte Linke wurden immer weiter rausgedrängt.
    inzwischen sind wir so weit, dass die sog. die „Linke“ dem rechtsextrem-ultraneoliberalen Blackrock-Kanzler Mehrheiten verschafft.

    Das kriegshetzende Faschistenpack, das sich hier momentan als „Linke“ verkauft ist die perfekte Fallstudie dafür, wie man der Linken den Garaus macht, ohne dass die Zombies es mitbekommen.

    In Amiland haben sie hoffentlich inzwischen mitbekommen, dass dieser ganze Woke Müll nur ein Mittel war, um die Linke zu schädigen, hier checken die Deppen nicht mal, dass das alles aus den US-Eliteunis im Auftrag der ultrakonservativen Thinktanks kam.

    Es war nicht schwierig: Einfach behaupten, dass jeder, der auf Zusammenhänge hinweist „Verschwörungstheoretiker“ sei und die Parole an Agenturen, den Spiegel und andere hörige Medien rausgeben, von denen die Dümmsten der Dummen immer noch glauben sie seien irgendwie „links“.

    Dann die Neoliberalsten (AfD) als „Opposition“ aufbauen und die US-hörige Weidel vorsetzen. Ein so primitiver Plan, dass er nur aus US-Thinktanks kommen kann.

    Aber sie überschätzen sich permanent selbst und unterschätzen die Kraft der Wahrheit. Lügen können nur mittels sehr guter Bezahlung aufrecht erhalten werden. Und je mehr deutsche Wirtschaft und Wohlstand abstürzen, desto mehr werden zwangsläufig erkennen wie sie abgezockt werden.
    Die Fassade wird bröckeln.

    1. Das bröckeln der Fassade wird nichts nützen. Im Gegenteil, die Mehrheit wird wie immer allerhand Sündenböcke finden, die sie für die Konsequenzen ihres eigenen Handelns verantwortlich machen werden.

      Niedergang ist eigentlich immer mit Reaktionismus verbunden.

    2. +++
      2001, als es anfing und man in linken Kreise NICHT mehr über dieses Thema debattieren durfte, DAS war der sündenfall, ab da an wurde es nur noch schlimmer von Jahr zu Jahr. mit C kam der endgültige Offenbarungseid der NennLinken GesinnungWächter: Mengeles Erben wollten uns alle Genbehandeln. Super ’nie wieder‘ ihr Spasten !

  15. Was wird jetzt aus MAGA? Da ist bekanntlich eine gehörige Portion utopischer Idealismus dabei und Produktion/Arbeitsplätze zurückzuholen ohne sozialistische Massnahmen wird praktisch unmöglich. Ah, es handelt sich bloss um das Geschwalle eines Halbstarken, da wollen wir die Selbstbeweihräucherung nicht mit simplen Zusammenhängen stören.

    Ich finds ja witzig wie der gesamte Kongress ständig ihr total christliches Christentum hervorhebt, während sie ums goldene Kalb tanzen.

  16. Pete Hegseth wird vermutlich bald abgesetzt und gegen Driscoll ausgetauscht.
    Gegen ihn könnte alsbald eine Anklage wegen Kriegsverbrechen erhoben werden.

    Das ändert aber nichts an dem System in den USA.

  17. Sinnlose Diskussion, um etwas „zu verurteilen“ muss man es erstmal definieren, das endet dann ähnlich wie das willkürliche Faschismusgeschwafel bei uns. Etwas „zu verurteilen“ ist sowieso typisches Aktionisten-Blabla, sinnlos-blödes virtue signalling.

    Es würde außerdem vollkommen ausreichen, Geschichte zu lehren, die Zustände im damaligen Ostblock zu beleuchten, die Probleme, die Planwirtschaften und Kaderdiktatur mit sich bringen zu verdeutlichen, die logischen Widersprüche offenzulegen, die die Ideologie letztendlich zerstört haben, um den nachwachsenden Generationen das Problem klar zu machen. Setzt aber natürlich ein Minimum an Bildung voraus und das implizite Eingeständnis, dass das jetzige System ebenfalls Probleme erzeugt, die schwierig einzufangen sind.

    Im Übrigen muss man nicht Tote gegeneinander verrechnen, es reicht vollkommen, aufzuzeigen, dass „Linke“ mitnichten die Guten sind, für die sie selbst sich immer halten, dass bei ihnen nicht automatisch das Paradies ausbricht, sondern oft genug die Hölle…

    1. Es würde außerdem vollkommen ausreichen, Geschichte zu lehren

      Bloß wird die holde Geschichte eben von den Mächtigen geschrieben beziehungsweise in deren Auftrag und vor allem in deren Sinne. Man lässt ein paar bezahlte Schreiberlinge (z.B. Clark, Münkler, Baberowski) ein Ereignis in dem und dem Sinne beleuchten, schneidet weg, was nicht passt, gibt den ganzen Sabbel in den Druck und lässt ihn von den (TV-)Kanzeln und Schulkathetern dem zu beschulenden Menschenmaterial predigen. Wer widerspricht kriegt einen Kringel ins Heft oder gilt als „Verschwörungstheoretiker“, „Russenversteher“, „Querdenker“ et cetera. Das ist kein Grund andere Inhalte zu predigen, das ist ein Anlass die vollständige Entschulung der Gesellschaft zu verlangen. Als ersten Schritt zum Ausgang aus der Unmündigkeit. Als Teil der Befreiung des Menschen vom Staat.

      Ansonsten: Beginnen Sie doch einfach mal damit die deutschen Zustände vor Ihrer Haustür zu beleuchten statt sich immer zu an der Ferne abzuarbeiten. Und danach können Sie sich ja vielleicht mal diejenigen Faktoren zu Gemüte führen, die als Albdruck auf finsteren Ostblockländern lasteten oder bis heute auf pösen Schurkenstaaten wie dem Iran oder Venezuela drücken. Das sind nämlich keine kleinen Hausnummern.

      Man will sich gar nicht ausmalen, was in Schandland los wäre, wenn es statt siebeneinhalb Jahrzehnte lang seine Nachbarn schikanieren und jedem faschistischen Unhold auf der Welt Waffen und Kredite frei Haus liefern zu dürfen, einem vergleichbaren Albdruck ausgeliefert gewesen wäre. Wenn es mal so richtig fremdbestimmt und nicht fremdgepäppelt gewesen wäre. Wahrscheinlich tobte hier längst jener „Bürgerkrieg“, den die Biedermeier und Mittelschichtler heutiger Zeit in ihren wohlstandsverwahrlosten Wohnzimmern ständig herbeibeten.

      Im Übrigen muss man nicht Tote gegeneinander verrechnen, es reicht vollkommen, aufzuzeigen, dass „Linke“ mitnichten die Guten sind

      Wer rechnet hier denn? Meinten Sie die Autoren von Propaganda-Fibeln wie dem „Schwarzbuch Kommunismus“? Ja, gut, die rechneten gerne auf, allein um ihre Säulenheiligen rein zu waschen.

      Hat hier aber wer behauptet, dass „Linke“ die „Guten“ seien? Sich als „Die Guten TM“ zu bezeichnen ist vorwiegend eine Signatur von Westlern, insbesondere rechten Westlern. Ob das national-identitäre, woke-identitäre oder sonstig bellizistisch-normopathische Gesellen sind, spielt dabei keine Rolle.

      Just do your research.

    2. Bla bla…halt was ist noch links… kenn ich hatten wir in den 70ern zu genüge und da dachte ich manchmal schon, das es kaum blödere Definitionen gäbe….
      Links ist wer sich gegen die Religionen, gegen Krieg und die Systemfrage offen stellt! Voila…

  18. Der Begriff Sozialismus treibt seltsame Blüten, auch hier zunehmend, weht wohl von USA hierher im Zuge der kulturellen Anpassung (Simonjan: in WD leben deutsch sprechende Amerikaner). Kern der US -Definition: Staat ist Sozialismus. Ob gewollt oder im Selbstlauf, die Verschleierung, die Diffusion, kommt der Propaganda pro Kapitalismus sehr gelegen.
    Es steht aber zu Bedenken, dass Sozialismus als Gesellschaftsform nur mit Veränderung der gesellschaftlichen Grundlagen, der Produktionsweise und der Produktionsverhältnisse, erreicht werden kann, nicht mit sozialen Maßnahmen im Überbau, des Staates.

  19. Die usa Propaganda war ‚eines Tages vor langer langer Zeit‘ besser.
    Das man in der heutigen Zeit über Ideologie überhaupt noch diskutiert, ist fabulös.
    Die schulden eines jeden Staates besitzt Gläubiger und genau diese Gläubiger praktizieren ihre Politik.
    Diese Politik dient dazu, 99% auf Trab zu halten und nichts anderes.

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