Ungerecht: Das Kapital blamiert seine Co-Manager

Bild: Vanellus/CC BY-SA-4.0

Per Betriebsratsarbeit & Mitbestimmung agieren Gewerkschaftler als Co-Manager, die sich um den sozialen Frieden sorgen, stoßen aber auf wenig Gegenliebe bei den richtigen Managern.

 

VW ist nicht nur Deutschlands größter Autokonzern, sondern gilt auch als Musterexemplar in Sachen betriebliche Mitbestimmung, auf die die Gewerkschaften so großen Wert legen und deren Installierung sie als ihren Erfolg feiern. Überhaupt steht der Konzern als Beispiel für die Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft, in der Beschäftigte nicht mehr ausgebeutet, sondern mit anständiger Bezahlung und solider Arbeitsplatzsicherung in den Stand einer „Arbeiteraristokratie“ (den Vorwurf gab es ja auch mal von links) versetzt werden.

Ein Traumziel – für das sich die Gewerkschaften unermüdlich einsetzen und das, könnte man die bisherigen Erfolge ausbauen, gar nicht so unrealistisch als moderner Normaltyp von Beschäftigungsverhältnissen wäre. Eben „Gute Arbeit“, wie das Programm der IG Metall seit 2005 heißt, das die früheren Bemühungen um die „Humanisierung des Arbeitslebens (HdA)“ wortreich fortsetzt.

Und jetzt das: VW geht in stinknormaler kapitalistischer Manier hin und will seine Rendite mit Werkschließungen, Entlassungen und Lohnsenkungen sichern, weil eben „Sanierungsbedarf“ ansteht. Es gibt zwar eine gewisse Aufregung in der Öffentlichkeit, auch Mitgefühl für die Betroffenen (man denke an die Belastungen  für die Familien – und das auch noch in der Vorweihnachtszeit!), doch marktwirtschaftlich gesehen ist irgendwie klar: Das geht in Ordnung, der Betrieb muss wieder auf die Beine kommen, die Rendite eben saniert werden.

IG-Metall und Betriebsrat, die per Mitbestimmung seit Jahrzehnten ins Management eingeklinkt sind, zeigen sich empört. Sie lassen die Belegschaft für zwei Stunden die Arbeit unterbrechen und zum Protest mit Trillerpfeifen bei der Belegschaftsversammlung antreten, wobei in passender Weise gerade die Tarifverträge auslaufen. Doch vor allem zeigen sie sich konstruktiv um den Sanierungsbedarf bemüht. Die ganze Nation nimmt ja auch Anteil an den Überlegungen, wie der Automobilstandort Deutschland wieder auf Vordermann gebracht und mit einer neuen Erfolgsstrategie gegen die fiesen Konkurrenten aus China oder den USA versehen werden kann.

Da dürfen die Gewerkschaften nicht abseits stehen. Sie legen einen „Zukunftsplan“ vor und zeigen damit „Verantwortung für das Unternehmen“ (IGM). Ein seltsamer Kampf, der sich da ankündigt.

Sanierung = Klassenkampf von oben

Die Kritik an der unzureichenden Rendite hat VW nicht daran gehindert, seinen Aktionären 4,5 Milliarden Euro an Dividende auszuzahlen. Der Gewinn des Unternehmens soll aber nicht nur die Ansprüche der Aktionäre befriedigen, sondern ihm die Mittel verschaffen, durch Einsatz neuer Technologien, durch Digitalisierung und Energiewende seinen Konkurrenten auch in Sachen Rendite dauerhaft Paroli bieten zu können. Dies bedeutet natürlich zugleich eine industriepolitische Herausforderung für den deutschen Standort, wie man von den Verantwortlichen zu hören bekommt. Im anlaufenden Wahlkampf wird das Volk sicher mit einem Dutzend toller Ideen beglückt, wie Deutschland wirtschaftspolitisch wieder vorankommt und welche auf den Wahlplakaten abgebildete Grinsebacke das am besten hinkriegt.

Es bedeutet aber auch, dass die ganz normalen Instrumente der Marktwirtschaft zum Einsatz kommen: das Überflüssigmachen von Arbeit in Produktion und Verwaltung und das Effektivieren beim Einsatz der Restbelegschaft. Zu dieser Normalität gehört natürlich dazu: Mit seiner Ankündigung der Maßnahmen zur Steigerung der Rendite hat das Unternehmen den bestehenden Zukunfts-Sicherungsvertrag gekündigt, durch den seinerzeit den Arbeitnehmern bei Lohnverzicht Arbeitsplatzsicherheit versprochen worden war. Offenbar hat dieser Vertrag das Unternehmen in keiner Weise gebunden (außer der Einhaltung gewisser Regularien), aber deftig Kosten erspart.

Dennoch zeigt VW sich mit dem Ergebnis unzufrieden. Mit der Verfügung über das Unternehmenskapital hat es ja ebenfalls die Verfügungsmacht über den Lebensunterhalt der VW-Beschäftigten und damit ein Mittel, seine Kosten zu senken. Es macht damit auch deutlich, was Kapital ist. In den Worten von VW-Chef Oliver Blume auf der Betriebsversammlung am 4.12: „Wir können die besten Autos der Welt bauen – das spielt aber keine Rolle, wenn wir damit kein Geld verdienen.“ (SZ 5.12.24)

Es geht eben nicht um die Herstellung nützlicher Güter, sondern diese sind nur Mittel, um aus Geld mehr Geld zu machen. Und wenn Teile dieses eingesetzten Geldes kein Mehr abwerfen – oder das nicht im gewünschten Maße tun –, dann hört es auf, Kapital zu sein. Fabriken, die sich nicht lohnen, mögen da technisch gesehen noch so tauglich oder modern sein, mit dem Urteil des Sich-nicht-Lohnens werden sie Schrott und können dicht gemacht werden. Ebenso erweisen sich die eingesetzten Arbeitskräfte, deren Produkt keinen Gewinn erzielt, als überflüssig und werden entlassen.

In den Bilanzen tauchen die stillgelegten Fabriken als abgeschrieben auf, als Verluste, die gegen Gewinne aufgerechnet werden können und beweisen, dass sich das Unternehmen in der Krise befindet. Zudem können sie steuermindernd gelten gemacht werden. Das Gleiche gilt für die Aufwendungen, um Mitarbeiter über Sozialplan oder Abfindungen zu entlassen. Das so geschrumpfte Kapital wird auf diese Weise wieder lohnend gemacht und verheißt den Börsianern zukünftige Renditen, was sich früher oder später an der Börse positiv bemerkbar macht. Insofern zeigt sich VW im harten Wettbewerb der Standorte als ganz normales kapitalistisches Unternehmen – und da macht es offenbar gar nichts, dass ein Teil der Aufsichtsräte von der Gewerkschaft gestellt wird.

Musterbetrieb gewerkschaftlicher Mitbestimmung

Auf die Kampfansage von Seiten des Kapitals hin, Zehntausende zu entlassen, Werke zu schließen und Löhne zu senken, haben IG Metall und der Betriebsrat Protest ausgerufen und den Kampf um Arbeitsplätze eröffnet – im Prinzip ein trostloser Kampf, wie auch andere Beispiele aus der bundesdeutschen Marktwirtschaft zeigen (siehe „Auf in den Kampf! Arbeitgeber nehmen Arbeit weg – bei VW, Thyssenkrupp und anderswo”). Arbeitsplätze sollen jetzt also vertraglich gesichert werden, so die kämpferische Ansage. Dabei hat sich doch gerade in der Mitteilung des Unternehmens gezeigt, was ein Arbeitssicherungsvertrag wert ist. Schließlich haben VW-Arbeiter schon vor Jahren auf Gehalt und Lohn verzichtet im Glauben daran, dass sie damit so etwas wie eine Sicherheit ihrer Existenz erkaufen würden. Das Ergebnis bekommen sie jetzt präsentiert.

Die Kündigung des Zukunftssicherungs-Vertrags ist aber für die IG Metall wie für den Gesamtbetriebsrat Anlass, einen neuen Zukunftsplan vorzulegen, der erneut die Arbeitsplätze sicher machen soll. Woher die Gewerkschaften diesen Glauben nehmen, ist nicht zu erkennen. Aus den Erfahrungen mit der betrieblichen Praxis kann er nicht stammen. Man stößt hier eher auf die Lebenslüge systemtreuer Gewerkschaften, dass sich das Arbeiterinteresse an einer auskömmlichen wirtschaftlichen Existenz mit dem Profitinteresse der Arbeitgeber vereinbaren lasse. Mit ihrem Plan geben die Gewerkschaftler dem Anliegen nach einer erhöhten Rendite jedenfalls Recht, denn er soll ja gerade dazu beitragen, dass das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich ist, also Gewinne im angestrebten Umfang einfährt.

So bringen Gewerkschaft wie Betriebsrat das Unternehmen auch in Stellung gegen seine Konkurrenten – wie Daimler-Benz oder Ford, bei denen die IG Metall ebenfalls Beschäftigungssicherung vertraglich geregelt hatte und die nun von den Unternehmen gekündigt werden: „Nach Angaben von Mercedes ist eine Beschäftigungssicherung im Werk (Ludwigsfelde) bis Ende 2029 vereinbart.“ Auch bei Ford hatte 2023 der Betriebsrat lauthals verkündet: „Bis zum 31.12.2032, also für rund 10 Jahre, sind betriebsbedingte Kündigungen bei Ford in Deutschland ausgeschlossen.“ (IGM Köln-Leverkusen) Das bedeutete aber nicht, dass keine Entlassungen stattfanden: „Von heute ca. 3600 Beschäftigten in der deutschen Produktentwicklung sollen etwa 1700 in den kommenden drei Jahren das Unternehmen verlassen. Dazu noch ca. 600 Beschäftigte in den Verwaltungsbereichen, deren Positionen gestrichen werden. … Wahrlich schlechte Zahlen, aber immerhin nicht ganz so schlecht wie vor drei Wochen noch prognostiziert: da sollten es bis zu 3200 Kolleginnen und Kollegen sein, die ihren Arbeitsplatz bei Ford verlieren würden.“ (IGM Köln-Leverkusen)

So geht eben Arbeitsplatzsicherung mit Hilfe von Betriebsräten, die alle Betriebsnotwendigkeiten absegnen und sich dann enttäuscht zeigen, wenn – wie jetzt Ford – weitere Entlassungen verkündet werden: „Die heutige Ankündigung des europäischen Ford Managements, weitere 2900 Arbeitsplätze an den deutschen Standorten abzubauen, zerstört nicht nur den letzten Funken Hoffnung in der Belegschaft, sondern greift auch die im letzten Jahr geschlossene Zukunftsvereinbarung massiv an.“  Aber wahrscheinlich gilt auch heute noch das, was der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka bei Ford vor einem Jahr verkündet hatte: „Wir glauben an unseren Standort, wir glauben an unsere Marke, wir wissen was wir können, wir stehen für Qualität.“ (IGM Köln-Leverkusen) So bringen die IG Metall-Betriebsräte ihre Belegschaften in Stellung für die Zukunft „ihres“ Betriebs – und damit natürlich immer gegen die Betriebe der anderen.

Was rettet der Rettungsplan?

Die einzelnen Punkte des VW-Plans verheißen für die Belegschaft daher nichts Gutes: „Die kommende Tariferhöhung bei VW könnte befristet als Arbeitszeit in einen solidarischen Zukunfts-Fonds eingebracht werden. Darüber bekäme das Unternehmen ein Instrument, um bei Bedarf Arbeitszeiten abzusenken.“ (IGM) Mit diesem Vorschlag kündigen die Arbeitervertreter an, dass für die VW-Belegschaft eine Nullrunde beim Einkommen ansteht. Ganz gleich, was die Gewerkschaftler auch immer als nominelles Ergebnis auf dem Papier aushandeln, materiell bekommen die Arbeitnehmer keinen Cent von der Erhöhung zu sehen – und das bei stets steigenden Preisen, die auch bei den letzten Lohnrunden nie ausgeglichen wurden.

Dafür erhält das Unternehmen die Möglichkeit, flexibel mit den Arbeitszeiten zu verfahren und Entlassungen durchzuführen: „Falls also durch den Strukturwandel in Produktion oder Verwaltung Unterauslastungen entstehen, würde der Fonds helfen, Personalabbau weiterhin sozialverträglich gestalten zu können.“ (IGM) Ein seltsamer Interessenausgleich wird da von den Arbeitervertretern vorgeschlagen: Die Kollegen sollen dem Unternehmen die Mittel für die Finanzierung der Entlassungen zur Verfügung stellen, die dann unter Mitwirkung der Gewerkschaft nicht mehr Entlassungen heißen. Sie gelten jetzt als Beitrag dazu, dass der Personalabbau ohne Friktionen über die Bühne geht, dass also die Belegschaft die Forderungen des Betriebs schluckt. „Sozialverträglich“ heißt so etwas! Damit tut die Gewerkschaft kund, dass sie gegen diese Art von Rationalisierung und Effektivierung keinen Einwand hat. Das ist eben gelebte Mitbestimmung, die sich auch an den Entlassungskosten der Kollegen beteiligt.

Doch auch die Manager nimmt die Gewerkschaft in die Verantwortung: „Als weiterer Teil des Konzepts sollen 2025 und 2026 Teile der Boni – von Vorstand über Management bis in den Tarif – für Zukunftssicherung eingebracht werden.“ (IGM) Das wird die Manager und den Vorstand hart treffen, wenn sie bei ihren Spitzen-Gehältern auf Teile ihrer Boni verzichten müssen. Gleichzeitig haben Betriebsrat und Gewerkschaft auch Teile des Einkommens der Belegschaft in die freie Verfügung des Unternehmens gestellt – hier gibt es ja ebenfalls Boni, bei denen für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens Einsparungen mit eingeplant werden sollen. Dafür listet der Zukunftsplan gleich eine ganze Liste von Versprechungen auf:

„Kluge Produktverteilung sichert Stammbelegschaften in allen deutschen Standorten ab. Werkschließungen wären damit abgewendet – alle Standorte hätten Zukunftspfad… Dieses Gesamtpaket würde die Arbeitskosten um 1,5 Milliarden Euro entlasten. Neue Beschäftigungssicherung für die Volkswagen AG soll wieder in Kraft treten. Im Gesamtpaket muss auch ein Beitrag durch die Dividendenpolitik enthalten sein.“ (IGM)

Für wie dumm halten Gewerkschaft und Betriebsrat eigentlich ihre Kollegen? Seit wann geht es in den Betrieben darum, Produkte zu verteilen – sprich Arbeitsaufträge zur Sicherung von Einkommen und im Sinne einer gerechten Auslastung zu erteilen? Vom Standpunkt der Rendite – und den teilen ja die Arbeitervertreter – macht es doch gerade einen Unterschied, ob die Kosten eines Betriebs sich auf mehr oder weniger Güter verteilen, die dort hergestellt werden. Deswegen sollen Standorte geschlossen und die Belegschaften in den verbleibenden stärker rangenommen werden. Zudem machen die IG Metall-Funktionäre die Grenzen ihrer Solidarität deutlich: Arbeiter sind nicht gleich Arbeiter, ihre zweifelhafte Solidarität erstreckt sich auf die Stammbelegschaft, Leiharbeiter, die einen großen Teil der Beschäftigten ausmachen, fallen da raus. Auch geht es um deutsche Standorte. Soll VW doch im Ausland Entlassungen machen! Dann schicken die Gewerkschaftler den dortigen Kollegen Solidaritätsadressen.

Zu diesen auswärtigen „Nebenwirkungen“ nur ein Hinweis: Die Krise der deutschen Kfz-Industrie bedroht, wie German Foreign-Policy meldet (4.12.2024), auch die so genannten Visegrád-Staaten (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn), also „Deutschlands industriellen Hinterhof“, dessen Wirtschaft stark auf die deutsche Autobranche ausgerichtet ist. Ungarn verzeichnet bereits Produktionsrückgänge. Diese Länder befinden sich in einer extremen Abhängigkeit von der deutschen Industrie und ihnen werden dann noch ganz andere Sanierungsmaßnahmen abverlangt.

Dass mit ihrem Konzept wirklich Werkschließungen abgewendet werden, glauben die Vertreter dieses Plans wahrscheinlich selber nicht. Wie stark die Belegschaft für den Erfolg von VW zur Kasse gebeten werden soll, haben sie dennoch ausgerechnet, denn deren Lebensunterhalt betrachten die gewerkschaftlichen Co-Manager offenbar als Verfügungsmasse für den betrieblichen Erfolg. Und es gehört schon eine gehörige Portion Dreistigkeit dazu, angesichts dessen, mit welcher Leichtigkeit VW den bestehenden Zukunftssicherungs-Vertrag für nichtig erklärt hat, die jetzt angebotenen Opfer der Belegschaft als einen Beitrag zu ihrer Existenzsicherung zu verkaufen.

Dass ihr Plan auch die Manager und Aktionäre mit in die Pflicht nehmen will, ist übrigens leicht zu haben, was macht es schon aus, angesichts der Höhe der Einkommen, symbolisch auf ein paar Tausend Euro zu verzichten. Und streichen will die Gewerkschaft die Dividenden der Aktionäre nicht. Wenn die im nächsten Jahr statt 4,5 Milliarden nur 3 Milliarden erhalten, dann verfügen sie im Gegensatz zur Belegschaft nicht über weniger Geld, sondern immer noch um mehr. Die Gewerkschaft will aber eben ganz sozialpartnerschaftlich behaupten, auf der anderen Seite hätten man ebenfalls auf 1,5 Milliarden verzichtet, obgleich von Verzicht keine Rede sein kann.

Kongenial, aber gemein: Die Antwort von VW

Trotz lauter Angebote an das Unternehmen in Sachen Lohnverzicht und Abwicklung der Entlassungen über einen Sozialplan ist die Antwort von VW negativ: „Volkswagen hat die jüngsten Vorschläge von IG Metall und Betriebsrat zur Kostenentlastung als nicht ausreichend verworfen. ‚Eine nachhaltige Einsparung von 1,5 Milliarden Euro ist auch nach intensiver Analyse nicht feststellbar‘, teilte Europas größter Autobauer nach Abschluss der Prüfung des Konzepts am Freitag mit.“ (Junge Welt, 29.11.2024)

„Was Volkswagen kritisiert, ist, dass das von den Arbeitnehmern präsentierte Zukunftskonzept nicht zu nachhaltigen Veränderungen der Kostenstruktur führt. Es könnten sich zwar kurzfristig positive Effekte ergeben, teilt Volkswagen nach Abschluss der finanziellen Bewertung mit, ‚jedoch führen die genannten Maßnahmen überwiegend zu keiner finanziellen nachhaltigen Entlastung des Unternehmens in den kommenden Jahren‘.“ (FAZ, 30.11.2024)

Trotz aller Anbiederung an die Kalkulationen des Unternehmens lassen die Manager ihre Co-Manager blamiert im Regen stehen. Die Absage ist nicht weiter verwunderlich, hatten doch IG Metall und Gesamtbetriebsrat in ihren Rechnungen eine Tariferhöhung unterstellt, die es gar nicht gibt. Schließlich steht die Tarifrunde bei VW erst an und das Unternehmen hatte schon deutlich gemacht, dass es eine Nullrunde geben muss. Sanierung ist ja das Gebot der Stunde!

Dennoch darf die Belegschaft für den schönen Plan ihrer Co-Manager, der eine rosige unternehmerische Zukunft ins Auge fasst, zum Streik antreten und für die Finanzierung der Entlassungen kämpfen. Das beansprucht zwar die Streikkasse, schont aber die Lohnkosten des Unternehmens. Und vor allem: So können die Betroffenen mal richtig Dampf ablassen, bevor es um ihre Abwicklung geht.

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31 Kommentare

  1. Sozialemarktwirtschaft ade!

    Freiheit, Verantwortung, Subsidiarität und Solidarität auch Tschüss ade!

    Sag Hallo,
    Ahoi zur Schicksalsgemeinschaft, Not, Entbehrung und Kriegslügen.

    1. „Soziale Marktwirtschaft“ war immer nur das „Schaufenster am Donnerstag“(Staatliches BRD Werbefernsehen, zu vergleichen mit dem „schwarzen Kanal“.
      Nach 1991 wurde diese Fassade nicht mehr gebraucht. Dann hatte der Manchesterkapitalismus wieder freien Lauf.

    2. Apropos Schicksalsgemeinschaft, Karma is a Bitch.
      „Wer von Schicksal labert ist ein Kleinkind das Verbrecher über sein Leben bestimmen lässt“
      hab ich mal irgendwo gelesen😉

  2. Eine Marktwirtschaft ist “per se” nicht sozial, kann sie gar nicht sein.
    Der Begriff selbst ist schon ein Paradoxum.
    Auch das schrieb ich schon…na wann…lächel….1974 natürlich… 😉

      1. Es mag sein, dass dieser, sich “Pablikman” nennt, versnobte Ansichten von sich gibt. Aber in diesem Fall hat er vollkommen recht: eine soziale Marktwirtschaft, nur ein anderer, harmloserer Begriff für Kapitalismus, kann niemals sozial sein. Niemals. Bis 1990 saß bei Tarifverhandlungen immer die DDR mit am Tisch. Ich weiß wovon ich rede, denn ich war oft dabei. Das Kapital hatte Sorge, die Arbeiterklasse könnte von den sozialen Errungenschaften der DDR überzeugt sein. Deshalb gab es bis `90 Zugeständnisse. Das ist vorbei. Der Kapitalismus wurde von der Kette gelassen. Das Ergebnis ist seit 35 Jahren zu beobachten.
        Aber um die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaftsbosse, samt den Mitgliedern in den Gewerkschaften einzulullen und immer wieder von “wir sitzen alle in einem Boot” zu faseln, hört sich Marktwirtschaft besser an als Kapitalismus. Wer nach Gewerkschaften im Kapitalismus schreit, wird auch Arbeitgeberverbände bekommen. Na, wer sitzt wohl am längeren Hebel? Soziale Marktwirtschaft…….. was für ein Scheiß.
        Die Menschen müssen erst noch begreifen, das der schlechteste Sozialismus besser, als der beste Kapitalismus ist.

      2. Es gibt noch genügend gute Arbeitgeber’s und Behörden die ihre Festen Mitarbeiter hegen und pflegen. Als Dienstleister bekam ich da genügend Einblick, in die Betriebliche Fürsorge für die eigenen Mitarbeiter.

        So ein Arbeitsplatz sollte eigentlich überall die Normalität sein.

    1. Jawoll. Das ist ein Oxymoron. Man kann es nicht oft genug sagen.

      Wo im Übrigen der moralische Unterschied liegt, zwischen: “Ich bin viel stärker als Du, darum gib mir alles, was Du hast, sonst zertrete ich Dich” und “Ich bin viel verschlagener und juristisch bewandert als Du, also nehme ich mir alles, was Du hast und Du darfst Dich nicht physisch wehren, weil das gegen Gesetze verstößt” wollte mir nie einleuchten.

      Alle Konkurrenzwirtschaft kann nicht sozial sein. Eben genau NICHT sozial zu sein konstituiert diese erst.

  3. Ist halt furchtbar, wie angebliche Leistungsträger nur von Leistungen anderer profitieren und ahnungslos Ansagen machen und sich sogar die eigene Lebensgrundlage zunichte machen.
    it‘s the economy/kapitalism/slavery stupid

  4. ……Das beansprucht zwar die Streikkasse, schont aber die Lohnkosten des Unternehmens…..

    Warnstreiks werden von den DGB-Gewerkschaften im Gegensatz zu richtigen Streiks nach Urabstimmungen so gut wie nie bezahlt. Deshalb scheuen die Gewerkschaftsfunktionäre richtige Streiks wie der Teufel das Weihwasser, denn dann würde sich rasch zeigen, dass die Co-Manager schon nach wenigen Tagen offenbaren müssen, dass eine gefüllte Streikkasse gar nicht existiert, weil die dafür gedachten Gelder längst in “Bildungsarbeit” und aufgeblähte Gewerkschaftsbürokratie geflossen sind.

    So wird man wie auch in anderen Fällen von Massenentlassungen die schon öfter praktizierte Taktik anwenden, einen Teil der Kündigungen wieder zurückzunehmen, damit sich die Gewerkschaftsfunktionäre als Retter aufblasen können , dass Dank ihrer geschickten Verhandlungstaktik doch noch einige tausend Arbeitsplätze plötzlich gerettet wurden. Oder anders gesagt, man will 7000 Leute entlassen, spricht aber von 10 000, damit sich Betriebsräte und Gewerkschaften hinstellen und sagen können “seht, wir haben 3000 Arbeitsplätze gerettet”. Alter Trick, aber funktioniert scheinbar immer noch!

  5. “Überhaupt steht der Konzern als Beispiel für die Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft, in der Beschäftigte nicht mehr ausgebeutet, sondern mit anständiger Bezahlung und solider Arbeitsplatzsicherung in den Stand einer „Arbeiteraristokratie“ (den Vorwurf gab es ja auch mal von links) versetzt werden.”
    Halleluja, der Kapitalfriede ist ausgebrochen! Die DGB-Funktionäre sind gar nicht dazu da, der Arbeiterklasse Brosamen der Konzerngewinne zukommen zu lassen, um sie vom Kampf für ihre Interessen abzuhalten. Die Ausbeutung ist ja von ihnen abgeschafft.
    Wer solche Autoren hat, braucht keine Propagandisten.

    1. @OberstMeyer
      Ich muss Ihnen mal wieder zustimmen

      Auf den Punkt gebracht:
      Brüder, sagt mir doch was Freiheit ist
      Ist sie häßlich oder schön
      Kann man sie fühlen oder riechen
      Oder kann man sie auch sehn.
      Fährt die Freiheit im Mercedes
      Oder fährt sie Cadillac
      Oder trägt sie einen Zylinder
      weißes Hemd und schwarzen Frack

      Und ich bin kein Frosch im Brunnen
      Der ein Stück vom Himmel sieht
      Und denkt er hätt die Welt gesehn
      Das geht mir aufs Gemüt

      Vielleicht kann man die Freiheit saufen
      So wie Schnaps und Bier und Wein
      Ich hab das oft schon ausprobiert
      Das kann ja gar nicht sein
      Denn komm ich aus meiner Kneipe
      kann ich kaum noch gerade gehn
      Da ist die einzge Freiheit die ich hab
      Alles besoffen zu verstehn

      Und ich bin kein Frosch im Brunnen….

      Von der Unternehmerfreiheit
      tun mir schon die Knochen weh
      mit Schwielen an den Händen
      kaputtes Portemonnai
      Und drum scheiß ich auf die Freiheit
      der Unternehmer-BRD
      steckt Euch die Freiheit in den Arsch
      daß ich sie bloß nicht seh

      Chancengleichheit, Mitbestimmung
      Ei, was kann denn das schon sein
      Vielleicht daß ich den Nagel halte
      mein Chef der haut ihn rein
      hört ihn brüllen, hört ihn schreien
      wie gut es uns doch geht
      dem Unternehmer glaub ich gern
      der lebt ja vom Prolet

      Und ich bin kein Frosch…

      Hat mein Boß sich sattgefressen
      Schmeißt er mir nen Knochen hin
      Ein Trinkgeld ist der Stundenlohn
      im Vergleich zu dem Gewinn
      Und nicht Freiheit sondern Ketten
      das schenkt uns das Kapital
      Unsre Freiheit die heißt Klassenkampf
      Das ist die einz´ge Wahl

      1. Zwar etwas holprig, aber treffend, wie auch die Realität. Aber Heine war’s nicht. Lese gerade wieder das Wintermärchen. Noch ein bisschen dran feilen, und Heine würde es gern übernehmen.

    2. Sie bräuchten auch noch eine Nachhilfestunde in Sarkasmus, ist das der erste Artikel von dem Autor, den Sie lesen? Aber schon nach dem ersten Absatz einen Kommentar einstellen!

  6. Eine wilde, wilde Show, die den ganzen Irrsinn unserer Tage exemplifiziert. VW hat einen GEWINNEINBRUCH (das ist kein Verlust!!!) zu verzeichnen, und zwar um 65 Prozent. Das bedeutet, dass 35% verbleiben. Die Rendite ist von etwa 5 auf etwa 3 Prozent gesunken….
    DIE MACHEN NOCH PLUS!!! Was passiert, wenn die mal VERLUSTE schreiben?
    Man macht aber hier Brimborium, als hätte VW seit Jahren negative Renditen und würde das Geld der Aktionäre verbrennen.
    Und da sind wir beim Kern des Übels: Die Rendite ist niedriger, als die ANLEGER (die selbst keinerlei Arbeit verrichten) gerne hätten…. Und die Anleger wollen Taten sehen, die schnell große Kosten reduzieren, damit ihr Anteil aus der Arbeit der verbliebenen Beschäftigten gleich bleibt oder besser: steigt. Damit muss jeder verbleibende Mitarbeiter bei VW einen viel größeren Anteil SEINER Wertschöpfung für die Aktionäre erbringen.

    Ich persönlich finde ja, nach Corona und der Ampel bis hierhin, es herrschen noch nicht wieder reguläre Bedingungen. Mithin sind also reguläre Dividenden und Renditen kaum erwartbar.

    Diese doch in sklavischer Hörigkeit um jeden Preis erhalten zu wollen, könnte VW insgesamt den Rest geben… weil am Ende die Flachpfeifen im Management, die zahllose Trends und Möglichkeiten verpeilt haben, bleiben werden, während die Fachkräftebasis weiter ausgehöhlt wird. Was VW jetzt verliert, ist nachher bei Bedarf nicht einfach wieder herstellbar.
    Vermutlich sehen wir also den langsamen, qualvollen Tod einer deutschen Institution, exemplarisch für den Niedergang Deutschlands bzw, des Westens insgesamt.

    Ist aber auch Zeit, mal einen Gang zurück zu schalten und die Landschaft zu genießen…vor lauter Exportweltmeisterei hat ja schon lange kaum wer Zeit dafür gehabt. Genügsamkeit wird immer wichtiger bei den Tagen, die da auf uns zu kommen. Mit wenig auskommen wird ein Selektionsvorteil sein…

  7. Feste drauf auf die Gewerkschaft und auf die Mitbestimmung. Ist doch nur Co-Management. Mit welchem Ziel? Kommt dann eine Gesellschaft ohne Ausbeutung? Ganz sicher nicht, nichts ist derart illusorisch derzeit. Es kommt der filterlose Manchester-Kapitalismus.
    Ja, da kann man natürlich an der VW-Geschichte herummäkeln. Aber beispielsweise in der italienischen Autoindustrie wäen die Beschäftigten arg froh, wenn auf diesem Niveau verhandelt würde. Die nämlich hat es noch härter erwischt als die deutsche. Es ist nun mal so, dass die Chinesen, die vor zehn Jahren noch so gut wie keine Autos bauten, jetzt erstklassige Fahrzeuge zum Schnäppchenpreis anbieten. Das hat in Europa Einbußen zur Folge. Und Härten.
    Da im gewerkschaftsfreien England kann sich unser Suitbert mal anschauen, wie das aussieht ohne Mitbestimmung.
    Hingegen in deutschen Konzernen gilt die Mitbestimmung auch in den ausländischen Niederlassungen. Das sind äußerst beliebte Arbeitsplätze, denn dass man so viele Rechte als Arbeitender hat, ist in den meisten Ländern undenkbar. Wobei deutsche Konzerne durchweg erfolgreicher agieren als die britischen. Leicht zu erklären: die britischen Manager sitzen in ihrer Führungsetage und trinken Tee. Die unvermeidlichen Pannen im Produktionsprozess interessieren sie nicht. Das ist unter der Mitbestimmung und den damit verbundenen Rechte der Gewerkschaft so nicht möglich. Die müssen sich kümmern.

    Kleiner Rückblick: in den frühen 2000-er Jahren versuchten die Unternehmer, Deutschland nach britischem Vorbild gewerkschaftsfrei zu machen. Zentrales Instrument war dabei die Propagandatruppe INSM. Diese versuchte, mit bezahlten Schreibern überall Stimmung gegen die Gewerkschaft zu machen. Von rechts kamen die, die Sozialismus witterten. Von angeblich links kamen die, die Kapitulantentum am Werk sahen. Aber Ziel waren britische Verhältnisse.

    Genau da macht Suibert Cechura mit, vermutlich ohne es zu wissen. Muss das sein?

  8. Ich weiß nun wirklich nicht, was an den geplanten Optimierungen der Autoindustrie verwerflich sein soll. In unserem Wirtschaftssystem hat das Kapital die Macht und zwar nur das Kapital. Die Einschränkungen sind nur Verzierungen.
    Ich weiß nun wirklich nicht warum und wieso Gewerkschaften zu empört gestikulieren. Die haben ihre Aufgabe erfüllt, teilweise mit Bravour, und dürfen jetzt den “‘Schwanz einziehen”. Die haben die Arbeitnehmerschaft bisher ruhig gehalten, glaubten an Versprechungen, Versicherungen, Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge und vergasen dabei, dass in unserem System der Kapitaleigner bestimmt.
    Das der Wirtschaftsstandort BRD Probleme bekommt, war doch für einen halbwegs Gebildeten abzusehen. Unsere Politiker und die von den Atlantikern beherrschten MSM haben mit Erfolg der Bevölkerung eingehämmert, dass nur wir die Guten sind, das unser “way of life” der einzige Wahre ist
    Dies haben fast alle ohne “Rücksicht auf Verluste” mit Bravour in die Welt getragen. Wir haben auf dem Energiesektor einen zuverlässigen Lieferanten gegen einen unzuverlässigen ausgetauscht. Wir habe andere Rohstofflieferanten und auch Kunden mit arroganten Gehabe, teiweise mit Gegnerschft, verschreckt.

  9. Ein seltsamer Interessenausgleich wird da von den Arbeitervertretern vorgeschlagen: Die Kollegen sollen dem Unternehmen die Mittel für die Finanzierung der Entlassungen zur Verfügung stellen, die dann unter Mitwirkung der Gewerkschaft nicht mehr Entlassungen heißen. Sie gelten jetzt als Beitrag dazu, dass der Personalabbau ohne Friktionen über die Bühne geht, dass also die Belegschaft die Forderungen des Betriebs schluckt. „Sozialverträglich“ heißt so etwas!

    Das kommt einem ja von den Sozialversicherungsbeiträgen her bekannt vor. Die Arbeiterklasse soll selbst für die vom Kapital verursachte Ruinierung der bürgerlichen Existenz der Arbeiter aufkommen. So wird das Kapital so richtig frei und kann sich auch noch als arbeitnehmerfreundlich verkaufen, da es Entlassungen abfedert. Übel, übel.

  10. Wenn Energie, Rohstoffe und Halbzeuge aus poliischen Gründen nicht mehr aus einer jahrzehntelangen, günstigen Quelle zur Verfügung stehen, wenn Bildung und Forschung kaputtgespart wurde und wird, wenn technische Entwicklung von der Politik kujoniert wird, wenn mehr auf hochbezahlte Einflüsterer gehört wird, denn auf Fachleute und Management und Rendite die einzigen Kriterien sind, wenn Arbeiter und Angestellte verunsichert bis frustriert und wütend an den Arbeitsplatz gehen, was Wunder wenns steil bergab geht..

  11. Eine hervorragende Ausarbeitung über das Dilemma bei VW aber der rotzige Querulant Opelt hat trotzdem etwas daran auszusetzen. Die aller wenigsten, einige hier als Leser, sehen bei der Sache durch. Ein Fließbandarbeiter aber wird spätestens nach der ersten Seite des Berichts aussteigen und kopfschüttelnd seinen alten VW Polo waschen gehen.
    Ein paar Dinge möchte ich hier einmal aufzeigen, die zu denken geben. Am 8.10.1949 wurde der Staatsbetrieb von der britischen Besatzungsmacht aus ihrer Beschlagnahme an die damalige bundesdeutsche Regierung übergeben. Diese wiederum übergab den Betrieb an das Land Niedersachsen. Nach Art. 23g in Verbindung mit Art. 55 der HLKO war den Briten aufgegeben den Betrieb nur treuhänderisch zu verwalten. Treuhänderisch wie man die Vorschriften darüber auch im deutschen BGB finden kann. Der Staatsbetrieb gehörte also zumindest in der Mehrheit dem Staat. Der Staat in einer Demokratie/Volksherrschaft ist der einzelne Mensch in der Gesamtheit des Staatsvolks. Dieses Staatsvolk war bis 1999 mit dem Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz organisiert. Der deutsche Staat namens Deutsches Reich ist nach wie vor mangels Organisation (fehlende Verfassung) handlungsunfähig. Das stellte selbst das GrundGesetzGericht, selbst nennt es sich Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung 2 BvF 1/73 1973 fest. Diese Entscheidung wurde bis dato nicht aufgehoben, nur 2014 überarbeitet aber im Inhalt nicht verändert. Daraus ergeht, dass nur der Staat der Souverän, der Herr, also das Volk eine Entscheidung über sein Wohlbefinden herbeiführen darf. Zwei Fragen zum Nachdenken hier:
    1. Hat das deutsche Volk Kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt sich das Grundgesetz gegeben, wie es 1949 und wiederholt 1990 in der Präambel steht.
    Wann haben diese verfassungsgebenden Kraftakte stattgefunden und in welchen Analen (BGBl.) sind sie festgehalten?

    2. Wenn dieses nicht geschehen ist, was inzwischen nachgewiesen wurde, wer hat dann als Herr/Souverän den deutschen Staatsbetrieb namens VW in die Hände von privaten Aktionären gelegt?

    Man kommt zum Ergebnis, das dem deutschen Staat, dem deutschen Volk die Gewinne seiner wertschöpfenden Arbeit geraubt werden. Jetzt braucht es aber immer zwei, einer der raubt und einer der sich berauben lässt. Der sich berauben lässt ist der deutsche Michel, weil er ohne selbstbewusste Eigenverantwortung seinen Status als deutsches Volk aus den Händen gelassen hat. Mit einer solchen Verantwortung aber könnte er sich eine wahrhafte und vom Volk tatsächlich in Kraft gesetzte Verfassung schaffen und den Raubzug gegen sein Eigentum beenden.
    Na ja, vielleicht ist die andere Ausarbeitung tatsächlich besser, weil ja das, was der rqO vorschlägt, doch eigenständiges Denken fordert und das kann wehtun. Wer aber denken will, der findet im Sonderwort vom 3.10.2015 etwas mehr Hilfe. http://www.bundvfd.de/wp-content/uploads/2016/09/Opelt-sowo-151003.pdf

    Olaf Thomas Opelt Plauen, 12.12.24

    1. Es gibt noch einen Punkt: am 2. Mai 1933 hat der Deutsche Staat die ADGB-Gewerkschaften (ADGB=Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund, Rechtsvorgänger des DGB) zerschlagen, ihre Gelder wurden vom Staat beschlagnahmt. Neben der Gründung einer staatlichen NS-Pseudo-Gewerkschaft namens DAF wird 1937/38 eine Volkswagen GmbH gegründet mit staatlichen Mitteln also auch aus beschlagnahmten gewerkschaftlichen Vermögen. Was also nach dem 2. Weltkrieg mit dem VW-Werk?

      Am 8.10. 1949, gab es jedoch noch keinen Gewerkschaftsbund, der DGB wurde erst am 15. Oktober 1949 gegründet an, also wurde die Fabrik dem seit 1946 bestehenden Land Niedersachsen übereignet mit einer von Anfang an starken Stellung der Gewerkschaften in der Fabrik und einen niedersächsischen Ministerpräsidenten als Aufsichtsratsvorsitzenden. Sozusagen als Wiedergutmachung, denn es wurden ja nicht nur Gewerkschaftzentralen gestürmt und verwüstet und irgendwelche Gewerkschaftsgelder für Nazizwecke zweckentfremdet sondern auch tausende Gewerkschafter umgebracht. Und genau deshalb gab es ein “VW-Gesetz” das jahrzehntelang eine Sperrmajorität des öffentlichen Minderheitsgesellschafters festschrieb. Leider konnten Großaktionäre wie die Erben von Porsche-Piech und Khatar sich bei der EU durchsetzen und das VW Gesetz wurde gekippt. Die Nazi-Erben hatten gewonnen.

  12. Lieber “Reichsbürger” Olaf Thomas Opelt,
    deine Einlassung zum Kraft durch Freude Automobil Bau in Wolfsburg ist nicht so Interessant wie die Privatisierung des Volkseigentums in der Sowjetischen Besatzungs Zone durch die Treuhänder. Ihr wart in Betriebskampfgruppen organisiert, stattdessen habt ihr die Wohnungen des Vietcong in Rostock-Lichtenhagen in Brand gesetzt und eure Durststrecken mit warmen Bier gelöscht.

    Möge deine eingenässte Jogginghose nie wieder Trocknen!

  13. Ist jemand von der grünen Partei im Vorstand, dann bekommt man eben auch deren Weltanschauung, dafür sind sie im Vorstand. Wer sie reingelassen hat trägt die Schuld, denn sie werden erst wieder von der Macht lassen, wenn es keine Macht mehr gibt.

  14. Die Kapitalisten fahren verschärft ihre Geschütze aus und verlangen von der nächsten Bundesregierung eine neue Arbeitsmarktreform. Vorreiter ist diesmal der Mercedes Chef Ola Källenius (Jahresgehalt 2023 – 12,74 Mill. €), der von der SZ interviewt wurde, leider wie üblich hinter der Bezahlschranke:

    „Man muss den Arbeitsmarkt reformieren“
    “Es kriselt stark bei Deutschlands Autobauern. Mercedes-Chef Ola Källenius findet, das liegt auch an der hiesigen Sozialpolitik, äußert Wünsche an die künftige Bundesregierung und erklärt, wie er Trump begegnen möchte…..”

    Dass heißt nichts anderes als Wegfall des Mindestlohns und Kündigungsschutzes, Ausweitung der Leiharbeit, Arbeits- oder Kriegsdienst für Jugendliche (auch Frauen!), Einsatz von Arbeitslosen für geringes Geld auch in der Wirtschaft, kurz und bündig gesagt, nachdem viele Lohnabhängige schon durch die Agenda 2010 verarmt worden sind, soll jetzt die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten durchgesetzt werden. Arbeit soll zur Ramschware degradiert werden. Mit den DGB-Gewerkschaften als Arbeitnehmeranwälten sehe ich schwarz, denn sie haben schon bei der Agenda 2010 vollkommen versagt, ihre Funktionäre saßen mit in der Hartz-4 Kommission.

    Konnten die Gewerkschaften vor 35 Jahren mit einer 35-Stundenwoche noch einen Großteil der Arbeitsplätze retten, besteht diesmal die Gefahr, dass Deutschland enggültig zu einer billigen Werkbank für den Weltmarkt wird. Leider haben sich die Befürchtungen bewahrheitet, die mit dem Verfall der (mehr oder weniger) sozialistischen Länder einhergegangen sind:

    Jetzt kann der Kapitalismus endlich wieder sein wahres Gesicht zeigen

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