Umfrage: Mehrheit der Ukrainer glaubt weiterhin an einen Sieg über Russland

Präsident Selenskij übergab am 6. Mai  Orden an Infantriesoldaten. Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-ND-4.0

 

Umfragen in einem Land, das sich im Krieg und unter Kriegsrecht befindet, sind schwierig. Im Fall der Ukraine kommt hinzu, dass viele Bürger nicht gefragt werden, weil sie in den von Russland besetzten oder annektierten Gebieten oder in den Regionen leben, in denen gekämpft wird. Zudem sind Millionen Ukrainer aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Daher wird man solche Umfragen nicht repräsentativ für die Ukraine nennen können, sondern bestenfalls für die Menschen im Großteil des von Kiew kontrollierten Gebiets. Unklar ist, ob auch Binnenflüchtige befragt wurden.

Das Institut Razumkov hat für eine Umfrage über 2000 Erwachsene vom 24. April bis 4. Mai 2025 befragt. Die Auswahl soll die demografische Struktur der erwachsenen Bevölkerung der Gebiete, in denen die Befragung durchgeführt wurde, zum Beginn des Jahres 2022 abbilden. Die Menschen wurden persönlich befragt, was bedeuten kann, dass nicht alle wirklich sagten, was sie denken. Aber es gibt auf jeden Fall gewisse Trends bei den Umfrageergebnissen, die ganz interessant sind.

Für fast die Hälfte entwickeln sich die Ereignisse in der Ukraine nicht in die richtige Richtung, das sagt nur knapp ein Drittel. Die Menschen ordnen ihre Befindlichkeit eher in Richtung Panik, Angst und Unsicherheit ein. Explizit wurde zwar nicht nach dem Vertrauen in Selenskij gefragt, sondern in den Präsidenten der Ukraine. Die meisten werden für Selenskij geantwortet haben, es könnte aber auch das Amt als solches gemeint gewesen sein. 59.8% trauen dem Präsidenten, 10 Prozent weniger als bei einer Umfrage im März 2025.

Dagegen trauen der Rada, also dem Parlament oder dem Kern der repräsentativen Demokratie, nicht einmal ein Fünftel, auch der von Selenskij eingesetzten Regierung wird kaum mehr Vertrauen entgegengebracht, Staatsangestellte und politische Parteien kommen am schlechtesten weg. Auch der ukrainischen Regierung als Ganzes trauen nur 35%. Die Ergebnisse haben wahrscheinlich mit der hohen Korruption im Parlament und Staatsapparat sowie einem Misstrauen in die Demokratie zu tun. Auch dem Justizsystem und der Staatsanwaltschaft traut man nicht über den Weg.

Das Misstrauen in demokratische Institutionen zeigt sich darin, dass fast 70% einen vom Parlament und Wahlen unabhängigen starken Mann gut finden, davon fast 30% sehr gut. Wie das damit zusammenpasst, dass gleichzeitig 88% ein demokratisches System gut finden, ist kaum plausibel zu machen. Möglicherweise verkörpert der Präsident in einer Präsidialdemokratie wie in der Ukraine – oder in den USA – den starken Mann.

Bürgermeistern und Gemeinderäten, die sind den Menschen näher, genießen höheres Vertrauen. Für autoritäre Orientierung der Ukraine spricht auch, dass das Militär das höchste Vertrauen genießt, was natürlich auch mit dem Krieg zusammenhängt, das Verteidigungsministerium wird schon sehr viel mehr Mistrauen entgegengebracht. Die Ukraine hält gerade einmal ein Fünftel für eine Demokratie, für die Hälfte bewegt sie sich in Richtung Demokratie, für ein Fünftel ist sie kein demokratischer Staat.

Angeblich wird in der Ukraine Europa verteidigt und soll sie in die EU aufgenommen werden. Aber als Europäer sehen sich nur fast 40%, fast 52% lehnen dies ab.

Am Realitätssinn der Ukrainer lässt sich zweifeln, wenn 76% sagen, sie glauben an einen Sieg der Ukraine über Russland. 60 Prozent halten ihn für möglich, was auch wieder auf eine kognitive Dissonanz hinweist. Über 70% stimmen jeweils den Aussagen zu: Die Ukraine kann Russland besiegen, wenn westliche Partner genügend Waffen liefern, die Ukraine kann Russland besiegen, wenn der Westen mit Humanressourcen hilft, die Ukraine wird in der Lage sein, Russland zu besiegen, wenn sie einen starken eigenen Verteidigungsindustriekomplex aufbaut und die Mobilisierung in Gang setzt. Direkt gefragt, ob sie einen Sieg über Russland für möglich halten, stimmen 60% zu, ein Fünftel sieht das nicht so. Schwierig zu beurteilen, ob die Menschen wirklich weiter an einen Sieg glauben oder meinen, sich lieber so äußern zu sollen, um nicht als prorussisch zu erscheinen und Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Sind sie so indoktriniert oder ist es die Stimmung, die in einem Land im Krieg entsteht, an einen Sieg bis fast in den Untergang zu glauben, was ja auch in der deutschen Geschichte der Fall war.

Die auch von ihm geschürte Siegesgewissheit wird für Selenskij erwartungsgemäß zu einem Problem werden, wenn er Kompromisse bei Friedensverhandlungen eingehen sollte bzw. dies müsste. 40% sehen als Bedingung für ein Friedensabkommen mindestens „die Befreiung der Ukraine von russischen Truppen innerhalb der Grenzen von 1991“ und 30% „die Befreiung der Ukraine von russischen Truppen entlang der Kontaktlinie bis Anfang 2022“. Beides ist höchst unrealistisch nach dem militärischen Stand der Dinge, die realistische Aussage „Ich gehe davon aus, dass die Grenzen entlang der Frontlinie zum Zeitpunkt der Einigung festgelegt werden“ teilen nur 10,8%.

Wenn es tatsächlich so wenig Bereitschaft in der Ukraine geben soll, was von den europäischen Staaten genährt wird, dann wird sich Selenskij nach einem Friedensabkommen kaum halten können, zumal die Mehrheit davon ausgeht, dass Russland sich nicht daran halten wird. Ich hatte schon geschrieben, dass Selenskij jetzt noch versucht, politische Gegner auszuschalten, bevor nach Aufhebung des Kriegsrechts Wahlen stattfinden müssen (Rada verlängert Kriegsrecht frühzeitig, Wahlen sollen frühestens im November möglich sein, Präsident Selenskij nutzt das Kriegsrecht, um politische und mediale Konkurrenz auszuschalten).

Aber das Risiko, abgewählt zu werden, ist wahrscheinlich geringer als das eines bewaffneten Putsches der Soldaten und vor allem der Kämpfer aus Freiwilligenverbänden, die das als einen Verrat empfinden. Das hat übrigens schon dazu geführt, dass Selenskij vor dem Krieg nicht die Minsker Abkommen umsetzen konnte, weil schon die Idee, den Volksrepubliken Lugansk und Donezk größere Autonomie einzuräumen als Verrat gesehen wurde. Selenskij hatte damals schnell eingelenkt und hat damit seinen Teil zur Eskalation des Konflikts beigetragen.

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44 Kommentare

  1. Nun ja, man definiert einfach die Ziele Russlands so, dass ein eigener Sieg herauskommt: „Seht her, wir konnten Lwiw verteidigen.“ 🤣
    Übrigens zeigt das heutige „Wiiligen-Treffen“ in Kiew vor allem eines: Die Willigen haben großes Vertrauen in Putin! Findet dieses doch am letzten Tag des von Russland verkündeten Waffenstillstands statt – und bis morgen haben sich die Willigen dann wieder aus dem Staub gemacht. 😅

    1. @xblob
      und Friedrich der „Große“ sagte gestern: Die Ukrainer haben die Russen vor Kiew besiegt und deshalb mußten die Russen abziehen.

      Wahrscheinlich wird durch solche Sprüche der Siegeswillen für den Endsieg motiviert

  2. Die von Russland annektierten Gebiete? Auf der Krim ist 2014 kein einziger Schuß gefallen,
    die Bevölkerung hatte sich anhand der Vorkommnisse in Odessa ganz freiwillig zu Russland
    bekannt. Die beiden Dombas Republiken haben unter dem Granatenhagel der Nazi-Battallione
    der Ukraine, 8 Jahre um die Aufnahme in die Russische Föderation gebettelt. Die weiteren Landgewinne
    sind ganz normale Eroberungen gegen einen Feind, der die eigene Bevölkerung weg gemezelt hat. Da
    sehe ich absolut keine annektierten Gebiete. Die Umfragen sind soviel wert, wie die Kommentare und
    Nachrichten in den Öffentlich Rechtlichen, oder unsere Bundestagswahlen.

    1. Das war mir auch aufgefallen mit den sezessierten Gebieten.

      Herr Rötzer eben: 70% Anbiederung an das „westliche System“, 30% Informationsgehalt.

      1. Gewiss ist Herr Roetzer bis zu einem gewissen Grad westlich angepasst. Es ist aber töricht, ihn erziehen zu wollen. Unter den westlich angepassten ist er einer der wenigen, die den nicht angepassten ermöglichen, ihre Stimme zu erheben. Das sollte man respektieren und nicht versuchen, Herrn Rötzer umzuerziehen.

  3. Gibt es zufällig vergleichbare Umfragen bspw. aus Deutschland anno 1944? Das würde sicher helfen, so was einzuordnen.

    Ansonsten klingt das nach einer gewissen Bereitschaft, eine Dolchstoßlegende zu glauben a la „im Felde unbesiegt“. Bei der Popularität dürfte die ruhmreiche ukrainische Armee denn auch den Feldmarschall stellen, der die Restukraine nach dem Krieg als Staatsoberhaupt in eine leuchtende Zukunft führen wird. Vielleicht findet sich noch einer mit Adelstitel.

  4. Es ist wohl eher ein an den Sieg glauben wollen. Das erspart einem eine Antwort auf das Warum finden zu müssen.

    Dass sich 52 Prozent nicht als Europäer sehen, dürfte hinsichtlich des Warum ein Problem darstellen. Ein Anschluss an die EU ist Teil der Legitimation des Kampfes, gleichzeitig aber auch zu den Konfliktursachen zu zählen. Der Krieg ist sozusagen auch Preis dafür, dass man sich in Richtung EU und auch Nato hat locken lassen. Ein sehr hoher Preis, den anscheinend immer weniger zu zahlen bereit sind. Hierzulande wird so etwas meist nur als eine „Gefahr der Kriegsmüdigkeit“ bezeichnet. Das Wort Kriegsmüdigkeit für sich allein ist schon ein ziemlich zynischer Euphemismus.

  5. Morgen ist’s Muttertag

    Ich glaube 100% das Sarah Connor die Mutter von John Conner ist, genau der John Conner der SKYNET den Stecker ziehen könnte.

  6. Naja, da gibt´s ne Website die angeblich nen weltweiten Durchschnitts-IQ nach Ländernim IQ-test wiedergibt. Ich formuliere mal ganz vorsichtig: Ich habe mir nicht die Mühe gemacht das Ding zu überprüfen, einfach weil mir das Ergebnis einigermaßen plausibel vorkommt.

    Also hier isses: https://www.worldwide-iq-test.com/country/UA

    Ukraine liegt von 110 erfassten Ländern auf Platz 89. Erscheint mir allerdings nur bedingt plausibel, denn ich könnte schwören – da wurde das Ergebnis geschönt….!

    1. Naja, scheiss auf den IQ. Ein analphapetischer Kopfjäger in Neu Guinea, wie ihn jared Diamond schildert, hat einen realistischer weise einen Grössenordnungen höheren IQ als der vergleichbare US-Highschoolabsolvent, und unter gleichen Bedingungen tausendmal mehr Chancen auf einen Nobelpreis als Annalea Baerbock oder Robert Habeck.

  7. https://mf.b37mrtl.ru/deutsch/images/2025.05/article/681f6d7db480cc5599600627.jpg

    die Ukraine braucht also 30 Tage Waffenstillstand um die Lager wieder aufzufuellen!
    Die Bestellung wurde heute an die Herren Merz, Macron, Starmer und Tusk ausgehaendigt!

    https://mf.b37mrtl.ru/deutsch/images/2025.05/article/681f046748fbef144c11ae17.jpg

    man freut sich wie Bolle auf die Provision der Ruestungsindustrie und der Kleine hat wieder Puder fuer’s Naeschen bekommen, also alles im PR Bereich!

    Russland wird das Spiel durchschauen und ihnen ein NJET in die Oehrchen hauchen!

  8. Natürlich. Jetzt bietet (mal) wieder die unterlegene Partei einen Waffenstillstand an (was für ein Witz), um dann in den 30 Tagen die guten deutschen Stiere ins Land zu holen. Da man ab jetzt auch über Tiergattungen nicht mehr öffentlich sprechen will, wird es auch keiner merken. Grins.
    Dann wird gewonnen. Endlich klappt`s.

    1. Dieses „ab jetzt machen wir es heimlich“ ist ja auch nur noch peinlich. Als ob das bisher anders gewesen wäre! Da hat man „die Lieferung“ von Waffen laut „angekündigt“ – und am nächsten Tag schlug die erste „Storm Shadow“ schon ein. Also liefen die Vorbereitungen und Lieferungen schon Wochen zuvor an.

      Am geilsten finde ich aber die angekündigten „neuen Sanktionen“!

      Was wollen die denn nun noch sanktionieren? Ist doch schon alles auf der Liste!

      1. Bisher konnte man durchaus mit legalen Methoden herausfinden, was die BRD alles an Kriegsgerät nach UA lieferte. Das will FznFrz jetzt wohl verhindern. Im Grunde in seiner Position als Blackrock-Renditemaximierungsbeauftragter eine richtige Idee, die die Diskussion über diese Lieferungen erschweren wird. nur als Zahlschaf gefällt sie mir halt nicht.

  9. Wieviele Menschen haben damals Hitler vertraut? Und wieviele Menschen vertrauten der DDR-Führung? Zu letzerem Punkt kann ich aussagen, dass im Jahr des Sturzes der DDR noch im Sommer der Gartenspartenvorsitzende, ein ehemaliger SED-Kreissekretär, nach den gefälschten Wahlen vor versammelter Mannschaft von einem überzeugenden Vetrauensbeweis herumfaselte, obwohl die Wahlen selbst nach DDR-Vorgabe schlechter ausfielen als alle vorher, die Wahlkommissionen hatten ein paar Prozente weniger zugestanden, vermutlich in der Hoffnung, dass dies beruhigend aufs Volk wirken könnte, Pustekuchen.
    Und so wird es in der Ukraine auch sein und werden.

  10. So lange die Mehrheit der Kopulation der Filligen, zu der seit heute offenbar auch Merz-Land gehört, an den Endsieg glauben, geht der krieg weiter. Bis zum letzten Ukrainer.

  11. Sehr schöne Propagandaumfrage:

    wenn die Alternative zu einer „falschen Antwort“ staatliche Restriktionen sind, dann fällt die Antwort nicht so schwer.

  12. Die Asow-Leute und Banderisten werden da bestimmt ganz genau hingeschaut haben was da gesagt und veröffentlicht wurde.
    Das ganze scheint eher in Richtung dieser Art zu gehen: Traue keiner Statistik äh Umfrage oder du hast sie selbst gefälscht

  13. @ Rötzer @ overton : Für fast die Hälfte
    entwickeln sich die Ereignisse in der Ukraine nicht in die richtige Richtung, das
    sagt nur knapp ein Drittel“ – So sinnlos wie die Quatsch- Umfrage ist dieser Artikel.

  14. Die Ukrainer sind dumm, wenn sie in der Mehrheit daran glauben, das ein Sieg über Russland möglich ist „mit mehr Waffen, mehr Humanressourcen (Euphemismus für Kanonenfutter) und sonstiger Hilfe aus dem Ausland.
    Damit geben sie zu, das die Ukraine nicht mehr in der Lage ist, ohne Hilfe aus dem Ausland zu überleben. Und wie sie einen Rüstungskomplex erschaffen wollen, ohne das die Fabriken von den Russen sogleich in Schutt und Asche gelegt werden, wissen sie scheinbar auch nicht.
    Viele zustimmende Antworten zum Militär oder zum „Präsidenten“ sind wahrscheinlich gelogen, wenn man sich die Einberufungspraxis der ukrainischen Armee ansieht. Dieses Land ist ein failed state ohne Überlebenschance. Ein Shithole Country, wie ein US-Amerikanischer Präsident zu sagen pflegte.

  15. Meines Erachtens gehören Leute wie der Fotzen-Fritz, der Kinderschänderschützer Starmer und der schwule Macron schlicht in eine geschlossene Anstalt – und zwar für den Rest ihres erbärmlichen Lebens.
    Ob man sie alternativ gleich aufhängt – na meinen Segen habt Ihr dabei.
    Mehr gibt es zu diesen Verbrechern nicht zu sagen.
    Aber sprechen wir mal über die Wähler.
    Zumindest in Deutschland, das sehen wir mittlerweile, haben nur 20% – also die AfD-Wähler – etwas wie Verstand und Ehre – der Rest, tja – wie die Herren halt. Abfall.

  16. Die Ukrainer scheinen schwer verwirrt zu sein. USAID hat wohl gute Arbeit geleistet.
    Ach, hätten sie doch bloß Nulands Cookies nicht gegessen!

  17. „Russland ehrt alle, die zum gemeinsamen Sieg über den Nationalsozialismus beigetragen haben“, sagte Putin zu Beginn seiner Rede vor Journalisten.
    Soviep zu den Lügen der Nazis und Atlanti-Faschisten über die „Instrumentalisierung des Gedenkens“ durch die RF.

    1. Die „Instrumentalisierung“ besteht nach Sicht der EUliten vermutlich schon darin, dass Russland sich nicht als das Böse schlechthin darstellt.

  18. „Die Ukraine kann Russland besiegen, wenn westliche Partner genügend Waffen liefern (a), die Ukraine kann Russland besiegen, wenn der Westen mit Humanressourcen hilft (b), die Ukraine wird in der Lage sein, Russland zu besiegen, wenn sie einen starken eigenen Verteidigungsindustriekomplex aufbaut (c) und die Mobilisierung (d) in Gang setzt.“

    Gucken wir mal die drei Varianten durch
    a) Es hat sich im Verlauf des Krieges herausgestellt, dass die angeblich überlegene westliche Waffenproduktion unsere Achillesferse ist. Wir können aktuell für einen Landkrieg nicht genug Waffen liefern. Weder sind unsere Waffen wesentlich besser als die russischen, noch können wir bei den Stückzahlen gleich ziehen.

    b) Dass der Westen Soldaten schickt, ist wenig wahrscheinlich. Andernfalls hätte man den Krieg nicht als Stellvertreterkrieg organisiert. Man will ja die eigenen Leute schonen. Ausschließen lässt es sich zwar nicht, aber auch in diesem Fall, hätte die materielle Achillesferse – siehe a – Bestand.

    c) Die Ukraine baut einen militärisch-industriellen Komplex auf, der mit dem russischen MIK mithalten kann. In diesem Fall müsste der Westen die Ukraine über Jahre massiv unterstützen, für eine eigene Aufrüstung bliebe da kein Geld. Dieser ukrainische MIK stände pausenlos unter dem Feuer der russischen Fernlenkwaffen.

    d) Wer soll denn da noch mobilisiert werden? Schon heute muss Jagd auf die wenigen Verbliebenen gemacht werden.

    Wäre es nicht besser, wenn man der Realität endlich ins Auge sähe?

  19. „Umfrage: Mehrheit der Ukrainer glaubt weiterhin an einen Sieg über Russland“
    Um es mal brutal zu sagen, dann solllen sie doch untergehen wenn sie keinen Frieden wollen.

    1. Die Tausenden, die abhauen und die hunderten, die dabei umkommen, glauben so wenig an den Sieg wie die „Ugilanten“, die sich verstecken oder in Frauenkleidung auf die Strasse gehen, und die hunderttausenden Deserteure eher auch nicht.

  20. Ist ja interessant. Wenn 76 Prozent einen Sieg über Russland für möglich halten, dann sind sie in krasser Weise falsch informiert. Die Erklärung ist einfach. Die Nazibanden, vorneweg Azow, haben das uneingeschränkte Gewaltmonopol und das nutzen sie natürlich, um die Medien in ihrem Sinne zu säubern. Also die, die Herr Rötzer immer „Freiwilligenverbände“ nennt. Er ist halt höflich.
    Wozu dann auch passt, dass eine ausgesprochene Führerstruktur in allen Bereichen befürwortet wird. Nicht irgendwelche Parlamente, die sind in dieser Diktion nur Schwatzbuden. Da passt alles zusammen. Andererseits wird immer die „Demokratie“ gelobt. Das wollen die Westler sehen und die merken natürlich den Widerspruch nicht.
    Insgesamt ist die Umfrage höchst aufschlussreich. Sie sagt, dass in der Ukraine nicht einmal kleine Reste einer freien Presse übrig geblieben sind. Totale Manipulation auf allen Ebenen.
    Was, wenn die Ukrainer die Wahrheit erfahren? Man kann nur hoffen, dass sie dann ruhig überlegen, wer sie seit 2014 verarscht hat. Und dass es nicht zu Gewaltausbrüchen kommt.

    1. „Was, wenn die Ukrainer die Wahrheit erfahren?“

      Die wollen sie ebensowenig wissen wie die Deutschen, bevor die Kapitulation unterschrieben war.

      Wessen Vorfahren eigenhändig das Schwarze Meer ausgegraben haben, Jesus für einen Ukrainer hält, „weiß“, daß Sanskrit sich vom Ukrainischen ableitet und Franzosen, Spanier, Portugiesen, Türken und Juden von „Galiziern“ abstammen, der glaubt auch „in Wahrheit“ an den Endsieg.

      Leider kann man die Beispiele aus ukrainischen Schulbüchern bei Heise/TP nicht mehr nachlesen. Aber vielleicht hilft das eine oder andere Beispiel aus Lehrbüchern (aus der Perspektive eines Russen) hier beim Verständnis:

      „Daß es auf den Gebieten der alten Ukraine 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung das Reich der Skythen gab (dessen Umrisse verblüffend mit denen der heutigen Ukraine zusammenfallen) gilt als Gemeinplatz. Von einer direkten Abstammung spricht man zwar nicht; aber die Andeutungen sind deutlich genug.
      …….
      Von den Skythen sagt man, daß sie freiheitsliebende und kriegerische Nomaden waren (wobei sie offenbar streng innerhalb der ukrainischen Grenzen umherzogen). „Der Krieg war für die Skythen eine alltägliche Sache, und die erwachsenen Skythen trennten sich nie von ihrer Waffe. Einen Skythen, der seinen Feind nicht besiegt hatte,
      ließ man nicht einmal an die Festtafel.“
      In der 8-Klasse geht es dann um die „kosakische Ukraine“: „Nicht nur Furchtlosigkeit und Wagemut waren diesen Menschen eigen, sondern auch gründliche Kenntnis der zeitgenössischen Militärtechnik. Nun, habt ihr davon gehört, daß die Kosaken über eine Unterseebootflotte verfügen?“
      Eigentlich haben die Kosaken jehrhundertelang Befreiungskriege geführt, erst gegen die Polen und Litauer, dann gegen die „Moskauer“ und später vertrieben sie Napoleon. Und auch Ungarn, Deutsche und Österreicher werden als Unterdrücker benannt. Und nun kämpfen sie, die jahrhundertelang Unterdrückten und Beleidigten, wieder gegen Unterdrücker für ihren bewundernswerten Kosakenstaat, für den sie sich auf dem Maidan 2014 zusammengefunden haben. Das MUSS einfach gutgehen.

      https://www.academia.edu/11419362/Ukrainische_Schulb%C3%BCcher

  21. Das Misstrauen in demokratische Institutionen zeigt sich darin, dass fast 70% einen vom Parlament und Wahlen unabhängigen starken Mann gut finden, davon fast 30% sehr gut. Wie das damit zusammenpasst, dass gleichzeitig 88% ein demokratisches System gut finden, ist kaum plausibel zu machen. Möglicherweise verkörpert der Präsident in einer Präsidialdemokratie wie in der Ukraine – oder in den USA – den starken Mann.

    Das Herr Rötzer zeigt vor allem, das Umfragen ein Mittel der Manipulation und Verwirrung sind meistens mit einem vorher festgelegten „Spin“ angefertigt und im Allgemeinen nicht wirklich zu gebrauchen..

    Das hat übrigens schon dazu geführt, dass Selenskij vor dem Krieg nicht die Minsker Abkommen umsetzen konnte, weil schon die Idee, den Volksrepubliken Lugansk und Donezk größere Autonomie einzuräumen als Verrat gesehen wurde. Selenskij hatte damals schnell eingelenkt und hat damit seinen Teil zur Eskalation des Konflikts beigetragen.

    Die Verhinderung des Minsker Abkommens geht vor allem auf England im Verbund mit Amerika und den europäischen Kriegstreibern zurück, es war ein Betrug gegenüber Russland..

    https://europeanconservative.com/articles/news/official-johnson-forced-kyiv-to-refuse-russian-peace-deal/

    Auch wenn Herr Johnson das mittlerweile scheinbar leugnet..

    https://www.kyivpost.com/post/26582

    Eine andere Quelle:

    Former Israeli Prime Minister Naftali Bennett revealed in an interview that the US and Europe “blocked” his attempt to negotiate peace between Russia and Ukraine.
    In a video he published on his YouTube channel, Bennett said “there was a legitimate decision by the West to keep striking Putin”, to escalate the war, instead of seeking peace.

    https://geopoliticaleconomy.com/2023/02/10/ukraine-zelensky-minsk-peace-russia/

    Von Anfang an hat man mit Russland ein falsches Spiel getrieben..
    Und die Leute die dieses Spiel weiter treiben werden uns alle für Ihre Dummheit und Ihren Größenwahn verheizen wenn man Ihnen keinen Riegel vorschiebt..

    Allerdings werden wir dafür eine außerparlamentarische Opposition brauchen, weil die politischen Systeme nicht mehr die Bedürfnisse und Wünsche des Volkes wiederspiegeln und nicht mehr für die Interessen des Volkes stehen egal was uns die Umfragen vorgaukeln mögen..

    Mfg Makrovir

  22. Da haben die Biolabore in der Ukraine vermutlich den Leuten dort die Synapsen gegrillt.
    Spaß beiseite, in dem Umfeld kann man keine realistischen Antworten erwarten.
    Würden die das wirklich annehmen, gäbe es kaum Flüchtlinge aus der Ukraine.
    Es gibt ja Belege, das auch in Deutschland die Leute nicht das sagen was sie denken.
    Wie ungleich stärker ist der Druck in einem Land, was gerade einen Krieg verliert?

  23. Aus journalistisch wären noch ein paar Sätze zum durchführenden Institut hilfreich gewesen. Das könnte helfen, die Objektivität bzw. Parteilichkeit von deren Umfrage einzuschätzen.

    Die Selbstdarstellung ergab folgende Partner allein innerhalb (!) der Ukraine:
    (https://razumkov.org.ua/en/about-centre/partner)

    Swedish International Development Agency (SIDA);
    The US Agency for International Development (USAID Ukraine);
    Representation of the Konrad Adenauer Foundation in Ukraine;
    Representation of the Friedrich Naumann Foundation in Ukraine;
    Representation of Hanns Seidel Foundation in Ukraine;
    The International Renaissance Foundation;
    The Swiss Agency for Development and Cooperation;
    NATO Liaison Office in Ukraine;
    NATO Information and Documentation Centre in Ukraine;
    Naftogaz;
    Scientific and Technical Centre „Psiheya“.

    PS. Es wäre hilfreich für die Lesbarkrit von Beiträgen gäbe es irgendwo einen link zur Syntax der hier zu verwendenden (html?) -Codes

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