Ukraine: Wenn Diplomaten nicht zurückkehren …

Präsident Selenskij am 2. August mit Außenminister Kuleba bei einem Treffen mit den ukrainischen Botschaftern. Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-SA-4.0

Ukrainische Botschafter sollen Ukrainer aus dem Ausland zurückholen, aber viele Botschaftsmitarbeiter scheinen nach Dienstende lieber im Ausland zu bleiben.

 

Eines der Probleme der Ukraine im Krieg mit Russland ist, dass viele Ukrainer aus dem Land geflohen sind, meistens Frauen mit Kindern, aber auch Männer, die sich mit Tricks und Geld absetzen konnten. Oft handelt es sich um Teile der „Elite“, also um Ukrainer, die Akademiker sind und/oder aus der Mittelschickt und höher stammen.

Gerade wird angesichts der schwieriger werdenden Mobilisierung  durch das Vorgehen gegen Angestellte der Rekrutierungsämter deutlich, die gegen Geld vielen Männern halfen, ins Ausland zu gehen oder nicht eingezogen zu werden. Heroisch ist nur ein Teil der Bevölkerung, zunehmend mehr werden unter Zwang vor allem die Mitglieder der ärmeren Schichten an die Front geschickt, die sich dem nicht entziehen können. Aufruhr erzeugte die Forderung von Vadim Denisenko, dem Leiter des Ukrainischen Instituts für die Zukunft, auch nach Beendigung des Kriegs das Ausreiseverbot für Männer noch beizubehalten.

Nur ein Teil der sieben Millionen Ukrainer, die vor dem Krieg bzw. als Männer vor der Einziehung ins Ausland gegangen sind, wollen zurückkehren. Wenn der Krieg vorbei ist, würden viele Männer, die jetzt auf ihren Koffern sitzen, ebenfalls gehen. Die europäischen Ländern würden mit den Ukrainern ihre demografischen Probleme zu lösen versuchen. Daher gehe es um den Erhalt der Nation.

Ein Indiz dafür, dass Ukrainer, die vor oder nach dem Krieg ins Ausland gegangen sind, nicht vom nationalistischen Fieber ergriffen sind und um jeden Preis in ihre Heimat zurückkehren wollen, ist die Entscheidung von ukrainischen Botschaftsangehörigen nach ihrem Dienstende. Seit Anfang 2022 sollen „40 bis 60 % der Mitarbeiter diplomatischer Abteilungen nicht aus ukrainischen Botschaften im Ausland zurückgekehrt sein, berichtete unlängst ZN.ua. Die Zahlen könnten aber durchaus noch höher sein. Von 20 Mitarbeitern von Konsulaten und der ukrainischen Botschaft in den USA soll gerade einmal einer wieder in die USA zurückgereist sein. Angeblich gibt es Botschaften, von denen kein einziger Mitarbeiter in die Ukraine zurückkehren wollte. Dabei würden finanzielle, familiäre und Karriereaspekte eine Rolle spielen, seit Beginn des Kriegs aber natürlich auch die Angst, eingezogen zu werden oder das Land nicht mehr verlassen zu können.

So würden viele ehemalige Botschaftsmitarbeiter nach ihrer Rückkehr keine Anstellung im unterfinanzierten Ministerium erhalten. Dazu kommt, wenn es eine Stelle gibt, die Bezahlung, die sehr schlecht sein muss: „Beispielsweise verdient der dritte Sekretär des Außenministeriums, der sich auf der untersten Stufe der Karriereleiter im diplomatischen Dienst befindet, etwa 7000 Griwna pro Monat (etwa 800 Euro), sodass es nicht so viele Menschen gibt, die im Außenministerium arbeiten wollen.“ Daher seien viele Stellen im Ministerium auch unbesetzt.

Kürzlich hatte Präsident Selenskij bei einem Treffen der Botschafter in Transkarpatien – nicht in Kiew – erklärt, es sei eine der wichtigsten Aufgaben der Botschaften neben der Durchsetzung seiner „Friedensformel“, dem Besorgen neuer Waffen und der Schaffung von pro-ukrainischer Stimmung, die Ukrainer wieder ins Land zurückzubringen und ihre Verbindungen zur Ukraine aufrechtzuerhalten. Aber das ist natürlich mit dem Verhalten vieler Botschaftsmitarbeiter schwierig, wie Vladimir Kravchenko, der Autor des ZN-Artikels, schreibt: „Wenn Diplomaten nicht zurückkehren, die immer an vorderster Front die Interessen ihres Landes verteidigen, bedeutet das, dass sie nicht an die Zukunft dieses Landes glauben.“ Und das ist ein Indikator sowohl für die ukrainische Gesellschaft als auch für ausländische Investoren.“

Kravenchko verweist überdies darauf, dass das Präsidialamt das Außenministerium degradiert hat. Es gebe Konflikte zwischen dem Leiter des Präsidialamts Yermak und dem Außenminister Dmitri Kuleba, über dessen Rücktritt immer wieder spekuliert wird. Selenskij weist oft die Vorschläge von Kuleba zur Ernennung von Botschaftern zurück, manche Botschafterposten sind wie in Belgien, Großbritannien oder Ungarn nicht besetzt. Selenskij betreibt Diplomatie gerne persönlich in seinem Stil ohne diplomatische Gepflogenheiten (bis hin zur Kleidung), mit moralischem Impetus und fordernd wie Andrei Melnyik, was zunehmend auf Ablehnung stößt wie zuletzt auf dem Nato-Gipfel in Vilnius.

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34 Kommentare

  1. “Die europäischen Ländern würden mit den Ukrainern ihre demografischen Probleme zu lösen versuchen. Daher gehe es um den Erhalt der Nation.”

    Damit reiht sich die Ukraine in das Schicksal der baltischen Staaten ein, deren ökonomische Probleme nach dem EU-Beitritt nahezu ausschließlich durch Abwanderung gelöst wurden. Auch Rumänien und Bulgarien wissen ein Lied davon zu singen. Letzteres ist das Land mit der höchsten Abwanderung der Welt. Globale Konzerne machen den Arbeitsmarkt kaputt und zerstören vorhandene Wirtschaftsstrukturen. Ist alles verwüstet, ziehen sie weiter. Erinnert sich noch jemand an Nokia?

    Der Hintergrund hat dazu vor kurzem einen sehr umfangreichen Bericht eingestellt und klar benannt, worum es eigentlich geht.

    https://www.hintergrund.de/politik/politik-eu/ohne-rueckfahrkarte-und-alternative-zug-der-ukraine-nach-westen/?highlight=ukraine

    “Was der Vertreter des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft sagte, bestätigte am deutlichsten, worum es beim Beitritt der Ukraine zur EU geht: Der Westen will die Ukraine endgültig aus ihren jahrhundertealten Verbindungen mit Russland herausreißen und seinem Einflussgebiet unterordnen. Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Das Land ist für den Westen als Rohstofflieferant – bis zum Weizen von der fruchtbaren Schwarzerde –, als Absatzmarkt und als verlängerte Werkbank sowie als Arbeitskräftereservoir für westliche Konzerne interessant. Und nicht zu vergessen: als Aufmarschgebiet und Raketenstandort vor allem für die USA gegen Russland.”

    Willkommen im Raubtierkapitalismus.

    1. – »Das Land ist für den Westen als Rohstofflieferant – bis zum Weizen von der fruchtbaren Schwarzerde –, als Absatzmarkt und als verlängerte Werkbank sowie als Arbeitskräftereservoir für westliche Konzerne interessant.«

      Das war einmal. Die Rohstoffe und die Schwarzerde gehören jetzt in der Masse zu Russland, ebenso der größte Teil des Schiefergasfeldes im Donbass- und Donetzk-Becken. Monsanto, Chevron und Konsorten haben ihre bisherigen Investitionen wahrscheinlich schon abgeschrieben.
      Als Absatzmarkt bräuchte die Ukraine irgendwie so was wie Geld. Das haben sie aber nicht. Ganz im Gegnteil: Sie brauchen jeden Monat 5 Milliarden US-Dollar allein schon um die Staatsverwaltung aufrecht erhalten zu können – weswegen die Gehälter auch so niedrig sind.
      Und als Arbeitskräftereservoir kann man die Ukraine wohl nicht mehr lange nutzen. Wenn sie nicht langsam mal mit dem Krieg aufhören, gibt es bald keine Ukrainer mehr.

      – »Und nicht zu vergessen: als Aufmarschgebiet und Raketenstandort vor allem für die USA gegen Russland.«

      Mittlerweile wird der NATO klar sein, dass Russland (ob mit Putin oder ohne) das niemals dulden wird und dass sie, also die NATO selbst, weder militärisch noch politisch in der Lage ist, das gegen Russlands Willen durchzusetzen.

      1. Ich weiß nicht, ob Sie den verlinkten Artikel gelesen haben. Es ging um ein Forum mit deutschen Industrievertretern. Die USA war nicht anwesend.

        “Mittlerweile wird der NATO klar sein, dass Russland (ob mit Putin oder ohne) das niemals dulden wird und dass sie, also die NATO selbst, weder militärisch noch politisch in der Lage ist, das gegen Russlands Willen durchzusetzen.”

        Das glaube ich nicht. Die NATO ist ein aggressives Kriegsbündnis mit der Sucht nach mehr. Nicht umsonst wollen sie jetzt eine Vertretung in Japan eröffnen. Macron hat zwar Veto eingelegt, aber es wird auch eine Zeit nach Macron geben. Dann ist Ursula von der Leyen Head of Nato, was ich übrigens begrüßen würde. Wenn man sich ihren “trail of disaster” ansieht, dann dürfte nach ihrer Amtszeit die Nato zumindest deutlich angeschlagen sein, wenn nicht sogar in der Auflösung. Das lässt hoffen.

        1. “Wenn man sich ihren „trail of disaster“ ansieht, dann dürfte nach ihrer Amtszeit die Nato zumindest deutlich angeschlagen sein, wenn nicht sogar in der Auflösung. Das lässt hoffen.”

          Dachte ich zuerst auch ganz spontan. Allerding nur ganz kurz.
          Denn sie kann in der Position natürlich ganz Europa mit in die Scheisse, sprich die nukleare Verwüstung, reiten… dann ist zwar die NATO in ihrer jetzigen Form tatsächlich Geschichte, aber wir werden uns nicht mehr daran erfreuen können.

    2. “Raubtierkapitalismus”

      So weit ich mich erinnere, hatte Russland nichts dagegen, dass die Ukraine in das EU-Assoziierungsabkommen eintritt. Nur wurde der damaligen ukrainischen Regierung irgendwann klar, dass Kreditverhandlungen mit dem IWF anders ablaufen werden als mit dem früheren Geldgeber, wo bei Kumpelgesprächen Bruderschaftspreise u.Ä. vereinbart wurden.

      Mit dem Stopp des Assoziierungsabkommens fingen die großen Probleme an: Putsch -> Krieg -> Nazi-Bataillone -> Aufrüstung -> Sturm auf die belagerten Regionen -> Eingreifen der Schutzmacht der ethnischen Russen.

      Das allermeiste Kriegsgeld und -material, das der Wertewesten in die Ukraine “investiert” hat, wird er nicht mehr wieder sehen. So funktioniert Imperialismus, wenn er auf das dysfunktionale Gleis geraten ist, wenn beispielsweise ein kompetenter Kontrahent auftaucht, an dem sich dann so lange die Zähne ausgebissen werden, bis Einsicht einkehrt.

      Der Kapitalismus finanziert das alles und bekommt dann als Belohnung die neuen Spielsachen, wenn die Eroberungen gelungen sind.

      1. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Assoziierungsabkommen seitens der EU einseitig dahingehend veraendert, dass die EU die Ausschliesslichkeit verlangte. Die Ukraine hatte mit Russland umfangreiche Freihandelsabkommen und natuerlich hatte auch Russland kein Interesse, dass europaeische Produkte durch die Ukraine ungehindert auf den russischen Markt gelangen. Man haette Russland durchaus in die Verhandlungen einbeziehen koennen und die Ukraine zu einer wirtschaftlichen Bruecke zwischen Ost und West gemacht. Aber das wollte man nicht. Es war die Vorbereitung zur Abkoppelung von Russland und es war dieser Zwang zur Ausschliesslichkeit, der Janukowitsch dazu veranlasste das Abkommen nicht zu unterzeichnen. Man erinnert sich an die Szene als er seinen Stift zerbrach und damit demonstrierte, dass es die Unterschrift nicht geben werde. Der Rest ist bekannt. Putsch, Flucht, Marionettenregierung in der Ukraine nach US Gusto.

        Die USA werden ihr Geld wiedersehen, denn die US-Foerderung basiert ausschliesslich auf Krediten. Die Europaeer hingegen zahlen das aus der eigenen Tasche.

        1. Eben. Die US-Investoren profitieren, der MIK sowieso, das Geld des EU-Steuerzahlers wird verpulvert von der EU-Kommission und unseren Regierungen. Und die Ukrainer haben nichts davon, mit Ausnahme derer, die Gelegenheit haben, sich zu bedienen.

  2. die ukrainischen Männer die hier sind, können gar nicht zurück, selbst wenn die Ukraine militärisch erfolgreich sein sollte.
    Wie würden die wohl dort empfangen werden, sie die den Kriegsdienst vermeiden konnten ?

    Ich vollstes Verständnis für jeden der sich diesem Scheisskrieg entzieht.

    Ich kenne mehrere ukrainische Männer persönlich: die wollen auf Jahre oder für immer weg von der Ukraine bleiben.

    1. Natürlich weiß ich nicht, was die Masse der geflohenen Ukrainer wünscht und was sie tun wird. Aber ich vermute, dass du Recht hast. Millionen haben das vollkommen ruinierte Land schon vor dem Krieg verlassen. Auch schon vor dem Bürgerkrieg im Donbass. Sogar das kleine Weißrussland mit seinen nur zehn Millionen Einwohnern soll schon bis 2017 200.000 Ukrainer aufgenommen haben.
      Die Ukraine war seit der Unabhängigkeit ein Paradies – für Diebe und Schmarotzer. Von der Regierung bis zu den kleinsten Ämtern. Egal ab Polizei oder medizinische Einrichtungen. Überall wurde gestohlen und denen, die sich nicht wehren konnten, Geld abgepresst. Wer sein Leben durch Arbeit bestreiten musste, hatte es eher schwer.
      Uns wurde mehrfach erklärt, wenn wir zum Arzt müssten, was nicht der Fall war, sollten wir auf jeden Fall zehn Dollar bereithalten, wenn wir den Arzt jemals zu Gesicht bekommen wollten. Eine Krankenschwester soll regulär 200 Dollar verdient haben.
      Ich denke auch, dass sehr viele der Menschen, die das Land verließen, nicht mehr zurückgehen werden, wenn dieser Scheißkrieg vorbeigehen sollte, ohne ins atomare Inferno von WKIII überzugehen.
      Was wir erwarten dürfen ist, dass die Diebe sich wieder um Verwaltung und Administration scharen werden, um von dem zu erwartenden Geld, das für den Wiederaufbau ins Land strömen muss und wird, so viel zu stehlen, wie immer es geht. Ich enthalte mich weiterhin jeder Prognose, wie dieser Krieg ausgehen wird. Von dem, was danach in diesem Land, oder dort wo dieses Land einst war, geschehen wird, habe ich eine klare Vorstellung und bin sehr gewiss, dass das keine haltlosen Spekulationen sind.
      Wie viele patriotische Ukrainer wird es geben, die, wenn sie im Exil ein Auskommen fanden, zurückkehren, um sich zum Wohl neuer und alter Diebesbanden ausplündern zu lassen?

  3. das schlimmste an der Geschichte finde ich die Verlogenheit des “Diener des Volkes” Selenskyj, der mit überwältigender Mehrheit für sein Wahlprogramm- Frieden mit der Russischen Federation auszuhandeln- gewonnen hat und nach dem Wahlsieg eine Kehrtwändung zum Krieg gegen Russland vollzogen hat und ist im Endeffekt zum “Totengräber der Ukraine” geworden… die Umstände? sind im Grunde egal, er hat es getan…

    1. Selenkyj reiht sich nur ein in die lange Reihe wortbrüchiger, betrügerischer Politiker, mit denen so ziemlich jedes Volk der Welt konfrontiert ist. Allerdings ist er schon ein ziemlich krasser Fall, das ist richtig.

    2. Selenskyj ist ein Schauspieler, der gerade die Rolle seines Lebens spielt – und inzwischen vergessen hat, dass es nur eine Rolle ist.

      Selenskyj war doch nur ein populärer Strohmann für einen stinkreichen Oligarchen (mutmasslich seinem Chef, dem ohnehin viele, wenn nicht die meissten TV-Sender in der Ukraine gehören), dem irgendein Hollwood-Drehbuch-Autorenkollektiv die Rolle des Lehrers, der ukrainischer Präsident wird, auf den Leib geschrieben haben, so dass er eben ein Schauspieler war, der ukrainischer Präsident werden konnte, um die Agenda ganz anderer im Hintergrund zu exekutieren.
      Die Wahlversprechen waren lediglich der Teil des erweiterten Drehbuchs, der dann nicht mehr nur als Fiktion gesendet wurde…

  4. Ich würde sagen – aus mittel oder höheren Schichten geht KEINER mehr zurück in die Ukraine.

    Sie müssten das Geld was sie aus der Ukraine geschafft haben, wieder zurück bringen, das automatisch
    eingezogen wird.
    Und die Sozialempfänger erhalten hierzulande mehr Geld, ohne für den Wiederaufbau zu schuften.
    Und wenn Sie länger als drei Jahre hier leben, haben sie automatisch ein Bleiberecht.

  5. Was wir hier in Deutschland sehen ist nur die Spitze des Eisbergs. Ich war 2022 in der Hohen Tatra, auf der polnischen wie auch auf der slowakischen Seiten. Dort (insbesondere in Zakopane und Poppen) sah ich jede Menge große Wagen mit ukrainischem Kennzeichen, meist SUV, und in den seltensten Fällen saß eine Frau am Steuer.

  6. Brain Drain der alten ‘Schule’ funktioniert heute immer noch, nur mit dem feinen Unterschied, das das eleganter eingekleidet ist.
    Passend zur ‘Elite’, die dann lieber dort bleiben, verkündet der Vize/wirtschaftsfuzzie:
    Das jegliche Investition in der Ukraine durch D abgedeckt wird!
    Also Rheinmetall bzw. Black Rock investiert in einem Kriegsgebiet, erhält sogleich die passende Antwort :Das ist automatisch ein Target.
    Also die Dummheit liegt nicht in der Ukraine, denn wer kann ist wach, aber die super schlauen Deutschen, lassen alles mit sich machen. Man diskutiert lieber über alte Gepflogenheiten.

    1. Die Ukrainer wissen das ihr Land fertig hat und die aufgeführte Statistik, ist eine Anerkennung der Realität, das man verloren hat.
      Jetzt geht es nur noch darum, wie lange der Westen möchte.

    2. dazu auch https://www.nachdenkseiten.de/?p=102239
      14 T€ pro Haushalt kostet uns das – bis jetzt.

      Und dann noch Habeck:
      „Der Wiederaufbau der Ukraine ist eine Generationenaufgabe für die Ukraine und die internationale Gemeinschaft. Je enger die wirtschaftlichen Beziehungen zur Ukraine sind, desto früher kann begonnen werden, daran zu arbeiten. Noch während des Krieges wollen wir daher die Voraussetzungen schaffen und Kapazitäten aufbauen. Gleichzeitig ist es ein Signal der Zuversicht und der Solidarität!“

      Welche Zuversicht? Die ist längst weg, wer will denn von Politikern regiert werden, die einen in ein schwarzes Loch stürzen. Hat uns jemand gefragt, ob wir das wollen?

  7. Mit diesem Diktator kann es keine diplomatische Lösung geben. Da er und seine Genossen so viel Dreck am Stecken haben, das sie sofort alles verlieren würden, was sie sich ergaunert haben. Deshalb müssen solange Menschen sterben, bis sie einen Sieg errungen haben oder bis sie mit Gewalt ihre Macht verlieren.

  8. Ja, warum kommen sie nicht zurück? Um in der Ukraine etwas zu werden, ist frenetische Teilnahme am Bandera-Kult notwendig, egal welcher Partei man angehört. Die haben keine Lust auf Kult und bleiben weg. Verstehe ich.

    Kurzer Rückblick: gleich nach dem Sturz Janukowitschs hatten alle, vom Hilfsarbeiter bis zum Oligarchen, Grund ihn zurück zu wünschen. Da war Bürgerkrieg und die Wirtschaft brach um 51 Prozent ein, weil man alle wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland gekappt hatte. Das wurde in Kauf genommen als Kollateralschaden, denn eigentlich sollte Russlands Wirtschaft einstürzen. Der kollaterale Schaden war aber der einzige.

    Selbst Ihor Kolomoisky, den Schlauesten der Schlauen, hat es getroffen. Sein Vermögen ging von 6 auf 2 Milliarden zurück. Mein Beileid.

    Dann hat man im Rahmen der “Lustration” das Gros der Beamten ausgetauscht und durch einen Nazi ersetzt. Wegen Korruption. Nur hat sich herausgestellt, dass der Nazi noch viel korrupter war als sein Vorgänger. Überraschung aber auch.

    Um was für einen Staat es sich handelt, hat ausgerechnet das Atlantic Council offengelegt:
    https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/ukraine-s-got-a-real-problem-with-far-right-violence-and-no-rt-didn-t-write-this-headline/

    “International human rights groups have sounded the alarm. After the March 8 attacks, Amnesty International warned that “Ukraine is sinking into a chaos of uncontrolled violence posed by radical groups and their total impunity. Practically no one in the country can feel safe under these conditions.” Amnesty International, Human Rights Watch, Freedom House, and Front Line Defenders warned in a letter that radical groups acting under “a veneer of patriotism” and “traditional values” were allowed to operate under an “atmosphere of near total impunity that cannot but embolden these groups to commit more attacks.”

    Uneingeschränktes Gewaltmonopol der Nazibanden, ohne die geringste Wahrscheinlichkeit, dass dies eine Strafverfolgung nach sich zieht. Was jedermann bedroht, insbesondere die russische Minderheit. Da gehen unsere Milliarden hin, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten.

    Die Nazis selbst haben es aber derzeit auch nicht bequem. Von ihnen wird verlangt, dass sie die Offensive an vorderster Front vorantreiben, wo sie als Elitetruppen fungieren. Das reduziert die Lebenserwartung kolossal.

    Wer hat eigentlich Grund, in der Ukraine zu bleiben? Eigentlich niemand. Wer wird wohl der letzte Ukrainer sein? Ich tippe auf Andreij Melnyk.

    1. “Die haben keine Lust auf Kult und bleiben weg. Verstehe ich.”

      Ja, verstehe ich auch.
      Was ich nicht verstehe, warum wir die Ukraine, deren Krieg, die abgehauenen Ukros hier, und dann noch den Wiederaufbau finanzieren sollen. Und warum die ausgerechnet hier her kommen, wenn sie keinen Bock auf Ideologie haben. Denn, siehe oben.

      Ziemlich sicher bin ich mir, dass die, vergleichsweise stockkonservativen, Ukrainer niemals nicht eine unserer jetzigen Regierungsparteien wählen würden, wenn man sie denn wählen liesse. Ähnlich unserer türkischen Freunde hier.

      1. Wenn ich mich nicht irre, ist das wesentliche Argument dafür nach DE zu kommen, die monetären Leistungen. Nicht Freiheit, Demokratie, Menschen- oder LBGQxy-Rechte, sondern Zaster. Mit den Deutschen “an sich” usw. hat man wenig im Sinn. Vor Wochen habe ich mal eine kurze Reportage gesehen, in der junge Leute nach Geburtsort/land und Identität gefragt wurden: kaum einer der hier Geborenen nahm für sich das Prädikat Deutsch in Anspruch.

  9. Off topic:
    Hat eigentlich irgendwer mitbekommen, dass in der Ukraine seit einem Jahr eine Kirchenverfolgung stattfindet und Zelenski nun damit begonnen hat, reihenweise orthodoxe Bischöfe “einzubuchten”?

    Am 12.5.23 ist der Metropolit Josef (Iosaf) zu drei Jahren (auf Bewährung) verurteilt worden, weil er russischsprachige orthodoxe Literatur aus dem Internet heruntergeladen hatte. Kein Witz.
    Vor drei Tagen ist der Metropolit Jonathan (Ionafan) von Winnyzja zu 5 Jahren Haft verurteilt worden. Da ging’s um irgendwas mit “Kollaborationismus”.

    In der Warteschlange befindet sich der Metropolit Pawel, ehemaliger Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, aus dem die orthodoxe Kirche vor kurzem herausbefördert wurde. Er ist gerade für 1 Million $ Kaution auf “freien Fuß” gesetzt worden und wartet auf seinen Prozess.

    Desweiteren wird offenbar die Anklage vorbereitet gegen den Metropoliten Feodosij (von Tscherkassi), der seit April unter Hausarrest steht, sowie gegen den Metropoliten Luka (von Zaporoschje), der bereits erstmals zum Verhör eingeladen wurde.

    Das sind jetzt nur die Bischöfe. Niedere Kirchenchargen standen innerhalb des letzten Jahres auch vor Gericht. Aber da verliert man den Überblick.
    Jedenfalls bin ich gleichzeitig erschrocken und amüsiert, wie effektiv “unsere” Medien eine derartige Repressionswelle gegen höchste Kirchenvertreter unter der Decke halten können.

    P.S.
    Es geht überigens nicht einmal um “Kollaboration”, denn die ukrainisch-orthodoxe Kriche hat den russischen Überfall verbal deutlichst verurteilt. Es geht darum, dass der nationalistische ukrainische Staat (und das us-Außenministerium?) gerne die kanonische ukrainisch-orthodoxe Kirche, die wie vor 400 Jahren noch immer dem gemeinsamen Patriarchen in Moskau untersteht, vollkommen “derussifizieren” und in eine eigene Staatskirche aus der Retorte integrieren möchte. Und da spielt der “unpatriotische”, auf Tradition bedachte, in transzendenten Ewigkeiten wandelnde Klerus halt bisher nicht mit.

  10. “Selenskij betreibt Diplomatie gerne persönlich in seinem Stil ohne diplomatische Gepflogenheiten…, mit moralischem Impetus und fordernd wie Andrei Melnyik…”

    Nun, die “Gesichter der Ukraine”, die uns hier gezeigt werden, sind allesamt keine Sympathieträger, mit denen ich abends auf ein Bier zusammenhocken wollen würde. Ganz im Gegenteil, würden die mir im Dunkeln begegnen, würde ich lieber einen Umweg laufen, ehe ich an denen vorbei müsste!

  11. Hmm. wenn ich das lese. Ob Melnyk sich vielleicht aktiv um den Posten in brasilien beworben hat.
    So ist er , im wahrsten Sinne des Wortes, fernab vom Schuss

    1. Da bin ich mir nicht so sicher. Mit Lula wird er nicht solche Spielchen machen können wie mit unserem CumEx-Korrupty und seiner Meute.

      1. Was Lula betrifft , bestimmt, ja.
        Aber dann kann er dort eine ruhige Kugel schieben – “man kann ja nichts machen”.
        und er selbst ist weit weg von der Front.

    2. Vielleicht verwaltet Melnyk von Brasilien aus auch nur die Offshore-Konten der Selenskyj-Kamarilla in Panama und der Karibik?

  12. und sein Söhnchen verpestet mit seinem SUV die Berliner Luft und feiert fröhliche Parties.

    …. da hat Karl-Maria schon RECHT, besonders die, die nicht in den Krieg ziehen müssen fordern es von anderen Leuten am Lautesten.

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