Ukraine setzt angeblich bereits US-Streumunition ein: Wie kam sie ins Land?

In Europa bilden die Mitgliedsstaaten des Osloer Übereinkommens eigentlich einen Sperrgürtel für eine Lieferung von Streumunition. Welche Staaten haben die Verpflichungen des Abkommens verletzt? Bild: Cluster Convention

Europäsche Mitgliedsstaaten des Abkommens zum Verbot der Streumunition würden einen Sperrgürtel bilden. Haben Deutschland und/oder andere Staaten ihre Verpflichtungen verletzt?

 

Für Joe Biden war es angeblich eine „schwierige Entscheidung“ der Ukraine Streumunition zu liefern, die von den meisten Nato-Ländern geächtet wird. Es sei eine Notentscheidung gewesen, weil nicht nur der Ukraine, sondern auch der USA und den Nato-Ländern die Munition ausgeht und die Ukraine mitten in der lange angekündigten Groß0ffensive steckt, die schon jetzt bestenfalls schleppend und unter großen Verlusten vorankommt.

Die Bundesregierung hält sich bedeckt, der Bundespräsident rief dazu auf, jetzt doch den USA nicht wegen der in Deutschland verbotenen Streumunition in den Rücken zu fallen, auch wenn sie besonders gefährlich für Zivilisten ist, weil viele, bis zu 40 Prozent, der teils hunderten kleinen Sprengkörper nicht zünden, aber viele Jahre scharf bleiben und explodieren können, wenn ein Mensch damit in Berührung kommt.

Am 13. Juli wurde berichtet, dass die Streumunition in der Ukraine angekommen sei. Jetzt berichtet die Washington Post, dass die ukrainischen Streitkräfte begonnen habe, die amerikanische Streumunition für Artillerie (dual-purpose improved conventional munition – DPICM) einzusetzen. Schon zuvor hatte das ukrainische ebenso wie das russische Militär Streumunition eingesetzt. Weder die USA noch die Ukraine, Polen oder Russland haben das Oslo-Übereinkommen zum Verbot der Streumunition ratifiziert.

Am Januar hatte bereits Human Rights Watch (HRW) berichtet, dass ukrainische Streitkräfte letztes Jahr mit Tausenden von Anti-Personen-Minen (Schmetterlinsminen) ostukrainische Gebiete um Izyum beschossen hatte, obgleich Kiew versprochen hatte, diese Waffen nicht zu nutzen. HRW hatte die Region besucht, nachdem sie sich die russischen Streitkräfte zurückgezogen hatte. Die Frage ist, ob die Ukraine, die ihre Versprechen nicht einhält, auch die Streumunition gegen Wohngebiete einsetzen wird, was sie angeblich nicht machen wird, wie dem Pentagon versprochen wurde. Die Ukraine redet sich bei solchen Themen gerne damit heraus, wie das auch im Hinblick auf die Anti-Personen-Minen gemacht wurde, dass sie ihr Recht auf Selbstverteidigung unter Einhaltung „internationaler Verpflichtungen“ wahrnehme, während Kriegsverbrechen nur die Russen begehen würden.

Wie die Streumunition in die Ukraine gekommen ist, berichtet die Washington Post nicht. Natürlich auch nicht John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, der den Einsatz der Streumunition bestätigte. Alles soll ganz angemessen geschehen: “Sie setzen sie angemessen ein. Sie setzen sie effektiv ein und sie haben bereits einen Einfluss auf die russischen Verteidigungsformationen und die russischen Verteidigungsmanöver.“ Mehr wollte er nicht sagen oder schönreden.

Die gelieferte DPICM (M864 und M483A1) enthält 48 bzw. 88 Sprengkörper (Submunition). Das Pentagon versichert, dass die Fehlerrate nur um die 2 Prozent betrage, was aber stark beschönigt sein dürfte. Die Testergebnisse unterliegen der Geheimhaltung. Abgefeuert werden kann die Streumunition von allen 155mm-Artilleriesystemen. Auch von der deutschen Panzerhaubitze. Nach Sprachregelung der Bundeswehr sind deutsche Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, keine deutschen Waffen mehr, sondern ukrainische. Deswegen habe man dann damit nichts mehr zu tun. Die DPICM-Munition kann bis zu einer Entfernung von 25 km gefeuert werden.

Wie die Streumunition in die Ukraine gelangt ist, bleibt vorerst unbekannt. Viele der Nato-Staaten haben das Oslo-Übereinkommen ratifiziert, für sie wäre auch der Transport über Land oder im Überflug verboten. Nur Polen, Rumänien, Estland, Lettland, Finnland, die Türkei und Georgien haben in Nachbarschaft der Ukraine das Übereinkommen nicht ratifiziert. Die Unterzeichnerstaaten bilden gewissermaßen einen Sperrgürtel, der eine Lieferung über das Meer oder durch Flugzeuge verhindern müsste, wenn die Verpflichtungen eingehalten werden. Man muss also davon ausgehen, dass europäische Staaten ihre Verpflichtungen gebrochen haben oder dass sie von den USA über den Transport nicht benachrichtigt wurden. Möglich wäre unter Umständen eine Lieferung über die Türkei, die auch bereits Streumunition an die Ukraine verkauft hat.

Da Deutschland für Lieferungen aus den USA über Wasser und Luft ein Transitland ist, könnte man vermuten, dass auch die Streumunition über Deutschland nach Polen transportiert wurde, um dann in die Ukraine zu gelangen. Man wird sehen müssen, ob die Strafanzeigen gegen Steinmeier (Strafanzeige gegen Bundespräsident Steinmeier wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen § 18a Kriegswaffenkontrollgesetz) und gegen Unbekannt, d.h. gegen Amtsträger, die einen Lieferung durch Deutschland zugelassen haben (Streumunition: Weitere Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz), eine Folge haben werden. Man muss leider davon ausgehen, dass sie wie schon zu anderen Gelegenheiten abgewürgt werden, weil man es sich mit dem großen Bruder nicht verderben will. Aber vielleicht gibt es ja Beobachtungen oder gar einen Whistleblower …

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26 Kommentare

  1. Drei Anmerkungen:

    1.) Mitten in der groß angekündigten und geplanten Offensive geht einem das wichtigste Mord-und Zerstörungswerk aus. Man hat keine Artilleriegranaten mehr und muss auf Streugranaten umsteigen. Was sagt mir diese Tatsache über die Planer und ihre Pläne?

    2) Darf man glauben, dass die europäischen NATO-Staaten, die die Streubomben-Konvention mit großem Pomp angenommen haben, nun in irgendeiner Weise versuchen werden, ihrem angeblichen Werten und den daraus folgenden Handlungsanweisungen zu folgen? Ich fürchte, die Werte, die man stets als Monstranz vor sich herträgt, sind schon lange nur noch ein zerfledderter Lumpen.
    Man braucht nur auf die Vorgänge um die Pipelines zu gucken, um zu sehen, wo es eine wirkliche Zeitenwende gab.

    3) Was glaubt man wohl, wie die Antwort der Russen aussehen wird?

    1. Man könnte etwa besonders das Regierungsviertel – spiegelbildlich – ebenso mit Streubomben pflastern. Wenig wirkliche Zerstörung und, na ja, bisschen “bumms”. Mehr nicht. Denn wie man uns ja versichert: Der Schaden, wird ja weit überschätzt.

    2. Der Einsatz von Streumunition auf dem Gebiet der eigenen Bevölkerung zeigt die Menschenverachtung der Regierung in Kiew gegenüber ihren Mitbürern im Osten des Landes. Seit 2014 schon beschiesst Kiew dort Wohngebiete.

    3. Irgendwann hört alles mal auf, dann bleibt die Frage : wo steht der Westen und wer will überhaupt noch mit ihnen einen ‘Vertag’ abschließen?

    4. Was sagt mir diese Tatsache über die Planer und ihre Pläne?

      Sie rechneten offenbar damit, dass Russland unter der Last der “Sanktionen aus der Hölle” schnell zusammenbräche. Und als das nicht aufging rechnete man wohl damit mit den “weit überlegeneren” westlichen Waffen würde Russland auf dem Schlachtfeld schnell zu besiegen sein. Wie immer hat man in seiner Überheblichkeit seine eigenen Fähigkeiten stark überschätzt und Russland stark unterschätzt. Sie leiten das aus ihrer faschistischen Ideologie vom s.g. “Amerikanischen Exzeptionalismus” ab, demnach USA eine besonders edle Nation, die von der Natur aus Allen anderen “niederen Völkern” in jeder Hinsicht weit überlegen sei.

      1. “Was sagt das über die Planer”,
        vielleicht das die Ukraine sich Russland gegenüber ergibt, so als Rache für die Enttäuschung?

        Bleibt nur die Frage, wie Russland damit umgeht und wie über Gewinne/Verluste mit dem Westen zu verhandeln?

  2. Nun wird es wohl so sein, dass die USA sagen, dass sie den Weg ihrer Militärtransporte nicht bekannt geben. Womit dann alle Transitstaaten aus dem Schneider sind.

    Nun überschattet die Streumunition ein wenig den Kern der Sache: die gesamte NATO hat keine Artilleriemunition mehr. Wegen des bisschen Ukrainekriegs. Das ist eine gigantische Blamage. Überdies ist das Militärbündnis jetzt ein völlig unnützes Monstrum, denn ohne Artilleriemunition kann sie schlichtweg nichts unternehmen. Dass nun in großen Mengen nachproduziert wird, ist nicht sehr wahrscheinlich. Neulich wurde die Munitionsfabrik in den USA gezeigt. Diese hat sicher schon die siegreiche US-Army im Zweiten Weltkrieg beliefert. In genau diesem Zustand.

    Aber da ist vielleicht noch mehr. Die USA haben ja 800 Militärstützpunkte auf der ganzen Welt. Was die so tun, erfährt die Öffentlichkeit so gut wie nie. Aber irgend etwas müssen sie ja tun, sie müssen sich ja im Sinne des Imperiums rechnen. Und wenn da Waffen im Spiel sind, ist die Freiwilligkeit der Beteiligten nicht mehr unbedingt gegeben. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

    Nun weiß aber alle Welt, dass da keine Munition mehr ist. Vielleicht noch Restbestände, aber es kommt kein Nachschub mehr. Ja nun, da könnte der Gedanke aufkommen, man könne sich gewisse Frechheiten gegen das Imperium erlauben, die man sich bisher nicht getraute.

    Ich meine, da etwas in dieser Richtung zu bemerken.

  3. D tut das, was sie immer getan haben, sich empört geben.
    Aber alle Kriege und vor allem seit Irak, lief die ganze Logistik über Deutschland. Verwundete wurden nach Deutschland gebracht und versorgt.
    Die Kämpfer aus der Ukraine kommen auch und mal mehr oder weniger ‘komplett’ versorgt.
    Leopard und all die gelieferten Wunderwaffen, entsprach das internationaler Gepflogenheiten?
    Der IWF hat seine strikten Kredit vergaberichtlinien geändert, um Kredite zu zahlen.
    Die EU richtet spezielle ‘Fonds’ ein in Mrdhöhe, um diese an die Ukraine zu vergeben.
    Rechenschaft über den Verbleib der Kredite ist wohl von Anfang an nicht mal ‘vorgesehen’?
    Die angeblichen souveräne Staaten innerhalb der EU, vergassen ihre Bevölkerung /Industrie/ Etc.
    Im Gegenteil das mediale Spektakel freut sich, Politiker machen Kniefall, fabulieren Friede mit Waffen.
    Wenn ein Irrsinn existiert, ist das die Gleichgültigkeit und die meisten meckern weil ihr hart erarbeitetes Geldchen immer weniger wird. Das allerdings wird seit Jahrzehnten weniger und ihr angebliches Sozialsystem systematisch abgeschafft. Alles was nach dem Krieg als Staatseigentum durch die Leuts erarbeitet wurde für einen Appel und Ei privatisiert. Der überwiegende ursprüngliche Staatsapparat (Dorf, Gemeinde Stadt +++) ist heute mit Steuernummer versehen. Der Markt regelt alles um das Monopol zu verfestigen, was dann als Markt tituliert wird.

  4. Die Frage ist, ob die Ukraine, die ihre Versprechen nicht einhält, auch die Streumunition gegen Wohngebiete einsetzen wird, was sie angeblich nicht machen wird, wie dem Pentagon versprochen wurde. Die Ukraine redet sich bei solchen Themen gerne damit heraus, wie das auch im Hinblick auf die Anti-Personen-Minen gemacht wurde, dass sie ihr Recht auf Selbstverteidigung unter Einhaltung „internationaler Verpflichtungen“ wahrnehme, während Kriegsverbrechen nur die Russen begehen würden.

    Am 14. März 2022 ist eine Ukrainische Rakete vom Typ Tochka-U mit Cluster-Sprengkopf an der Universitetskaya Straße im Zentrum von Donezk niedergegangen. 21 Menschen wurden dabei getötet, 36 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Ausschließlich zivile Bevölkerung. Zynisch wie sie immer sind, hat die Ukraine die Verantwortung von sich gewiesen und behauptete wie immer, Russland sei das gewesen.

    Video – Moment des Einschlags
    Video – Folgen nach dem Einschlag
    Nichts für schwache Nerven!

    Bei mir gibt es keinerlei Zweifel, dass die von USA gelieferten Streubomben gegen Wohngebiete eingesetzt und wie immer den Russen unterstellt werden.

    Der Westen macht es der Ukraine leicht Kriegsverbrechen zu begehen. Man glaubt einfach Alles aufs Wort. Wenn Selensky sagt es waren die Russen dann ist es außerhalb jeden Zweifels, egal wie unplausibel das auch sein mag.

    1. “Zynisch wie sie immer sind, hat die Ukraine die Verantwortung von sich gewiesen und behauptete wie immer, Russland sei das gewesen. ”
      Da die Russen die gleiche Rakete einsetzen, müßte dies mal unabhängig überprüft werden. Wird bei dem
      Konflikt wie so oft nicht gemacht. Man ist entweder Pro-Russisch oder Pro-Ukrainisch dazwischen, gibt es
      nichts.

      1. Da die Russen die gleiche Rakete einsetzen

        Russland hat seine letzte Tochka im April 2019 im Rahmen der Modernesierung der Armee gegen den Nachfolger Iskander ersetzt und hat sie noch nie in der Ukraine eingesetzt. Tochkas wurden ausschließlich noch von Kiew eingesetzt, schon seit 2014. Alleine im März 2022 wurden bei Donezk 12 Stück abgeschossen. Zum einem.

        Zum anderen, in Donezk leben nur Russen. Russen beschießen also eigene Leute, erzähl das mal in Donezk.

        1. Kann gut sein das ab dem genannten Datum die 9K720 ausser Dienst gestellt wurden.
          Aber da Rüstungsgüter von einem auf dem anderen Tag nicht aufhören zu existieren.
          Sondern meist in ein Depot gelagert werden, dann irgendwann demilitarisiert, verkauft,
          für Übungszwecke benutzt oder umfunktoniert werden. Es kann durchaus sein das wie
          mehrere Quellen, die z. B. auch die Wikipedia meint das solche Raketen von den Russen
          wieder reaktivierte wurden. Auf die gleiche Weise konnte z. B. Deutschland auch Leo1
          Panzer liefern / liefern lassen obwohl diese schon lange nicht mehr bei der Bundeswehr
          in Gebrauch sind. Da diese Kriegswaffen waren, konnte die VEBEG diese nicht weiterverkaufen. Die kamen von zwei Herstellern die diese nicht weiter verkaufen
          durften. Theoretisch könnte die Bundeswehr solches Material wieder reaktivieren und
          benutzen, wie es der Russischen Armee unterstellt wird.

          Zum Punkt zwei würde mir eine False-Flag Operation einfallen. In Russland gibt es
          mit Sicherheit auch Seperatisten, die mit der Politik nicht einverstanden sind und zu
          so einer Aktion fähig sind. Nur um den Staat in einem schlechten Licht erscheinen zu
          lassen.

          1. Kann gut sein das ab dem genannten Datum die 9K720 ausser Dienst gestellt wurden.
            Aber da Rüstungsgüter von einem auf dem anderen Tag nicht aufhören zu existieren.

            Mag ja sein, aber dass Russland irgendwelche ausgemusterten Tochkas in der Ukraine benutzt hätte, das ist reine Spekulation und es gibt dafür nicht einen einzigen Beleg. Dass die Ukraine sie massenweise in der Ostukraine bereits seit vielen Jahren einsetzte, daran kann es keinen Zweifel geben. In Donezk gibt es einen Schrottplatz wo ihre Trümer haushoch gestappelt wurden schon lange bevor Russland überhaupt einmarschierte.

            mehrere Quellen, die z. B. auch die Wikipedia

            Und auf welche Quellen verweist Wikipedia dabei? Auf “Institute of War Studies” und “Bellingcat”. Also auf britische und amerikanische Kriegspropagandaschleudern. Und auf was beziehen sie sich? Na wieder auf Worte von Vertretern der Ukraine. Wo ist denn aber das Dokument, aus welchen das hervorgeht?

            1. “Und auf welche Quellen verweist Wikipedia dabei?”
              Ging mir nur darum zu zeigen das von mehreren Seiten der Verdacht
              geäussert wurde und wie es sein kann das eine Armee immer noch
              auf solche Bestände zurückgreifen kann. Da ich kein russisch kann
              ich ich in die entsprechende Dokumente einlesen, falls die vorhanden
              sind. Unabhängige Quellen kann ich nicht benennen.

              “Russen beschießen also eigene Leute, erzähl das mal in Donezk.”
              Ich glaub’ nicht das die Russen die Armee sind, bei denen so etwas
              nicht gibt. Bestimmt hat / hatte die NATO nicht nur allein Stay-
              Behind-Organisationen vergleichbar mit Gladio. Kannst Du mit
              Sicherheit sagen was Einheiten wie die Speznas oder andere
              asymetrische Spezialeinheiten machen?

  5. In Sachsen ist ja Großenhain im Gespräch, als Munitionsbude für Rheinmetall.
    Wehren die Leute sich: Wir haben ja nicht mal ein Krankenhaus- wenn da was passiert.
    Mit dem Zollstock auf der Karte nachgemessen: nicht mal zwei Km vom Stadtzentrum soll das Ding hin.
    Fernsehbeiträge, Radio, Zeitung- und etwas weiter, in einem anderen Gewerbegebiet,
    steht plötzlich eine Riesen Halle, zwei Straßenzüge lang.
    Keiner weiß was, kein Logo, keine Auskunft- bloß: dass es alles ganz schön schnell ging.
    Tsja, vielleicht sind die braven Bürger auf der falschen Fährte?

  6. Ich habs schon mal geschrieben, die von den usa gelieferte Munition ist 27 – 37 Jahre alt, denn 1996 wurde ihre Produktion eingestellt. (Die usa selbst hat sie 2016 letztmals verwendet.) Vom u.s.-Militär wird eine ‘Lebensdauer’ von 20 Jahren angesetzt, wobei anzumerken ist, dass je nach Lagerungsbedingungen der Verfall der Funktionalität schon viel früher einsetzt. Man kann also fest davon ausgehen, dass die Blindgängerrate am oberen Ende anzusetzen ist, also gegen 40 Prozent. Und verschlimmert wird das noch durch das Einsatzterrain in der Ukraine, weicher Untergrund, Vegetation, getestet wird stets auf hartem Grund.

    Selbstverständlich hat kein nato-Land etwas gegen das Durchreichen der Streubomben getan, was auch immer unterschrieben wurde. Es ist ja für die ‘gute’ Sache.

  7. Ich möchte an dieser Stelle mal auf einen Artikel der Deutschen Welle aus ***Oktober 2014*** hinweisen.

    Zitat
    “ Anfang Oktober haben wir eine Mission in die Ostukraine geschickt, um Meldungen über den Einsatz von Streubomben nachzugehen”, sagt Hugh Williamson, HRW-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien, im Gespräch mit der Deutschen Welle. Es habe sich um eigene Waffenexperten gehandelt. Sie hätten Menschen vor Ort befragt und mit einem Journalisten gesprochen, der in dem betroffenen Gebiet gewesen sei. “Er konnte den Typ der verwendeten Raketen bestimmen und die ukrainische Armee verfügt über sie”, so Williamson. Doch am wichtigsten sei festzustellen, von welchen Positionen aus geschossen worden sei. “Unsere Experten haben die Flugbahnen der Raketen berechnet, die getroffenen Stellen und die Standorte der Raketenwerfer besichtigt. Sie sind zum Ergebnis gekommen: Geschossen haben ukrainische Regierungstruppen. Wir können nicht absolut sicher sein, aber alle Beweise deuten darauf hin”, so Williamson.
    Quelle
    https://www.dw.com/de/streit-um-streubomben-bericht-von-hrw/a-18012403

    Auch andere Quellen, wie die “Asian Times” haben Ende 2014 und Anfang 2015 auf den Einsatz von Streumunition hingewiesen.
    Wenn man die Ereignisse vom Maiden bedenkt und die Chronologie bis zu den ersten Meldungen, erkennt man, wie wenig Zeit dazwischen vergangen ist und wie in nur wenigen Monaten Kiew die Situation eskaliert hat.

  8. Leider wird oft mit dem Argument “der Böse hat es auch gemacht” agiert! Und damit die Ukrainischen Taten als Reaktionstaten relativiert!
    Ich hätte gern knallharte Fakten wo RU Streuminition eingesetzt hat …. am besten nicht von west.bezahlten NGOs!

  9. Wie kommen angeblich unerwünschte Bengalos ins Fußballstadium?

    Und der Vergleich ist nicht so absurd wie er sich anhört. Hätte die DFL ein ernsthaftes Interesse daran, dann gäbe es jene Szenen in Fußballstadien nicht. Bei den ziemlich rigiden Einlaßkontrollen sollte dies so eigentlich auch nicht möglich sein.

    Bei angeblich illegaler Migration, beim Drogen- oder Waffenhandel ist das ähnlich. Der Staat läßt wegschauen oder beteiligt sich sogar aktiv. War beim Terrorismus ähnlich, eigentlich betreiben den nur staatliche Akteure gegeneinander.

    Und gerade illegaler Waffenhandel ist ohne staatliche Protektion gar nicht möglich, erst recht nicht im großen Stil. In Wirklichkeit handeln immer staatliche Akteure, die Händler sind nur die Makler. Wie kamen denn die Waffen nach Afrika, selber produzieren die meisten der afrikanischen Staaten ja keine Waffen.

    Diskussionen führt man aber auch immer erst dann, wenn die Fakten längst geschaffen sind. Von daher bin ich mir sicher, die Streumunition ist noch nicht das Ende der Eskalationsspirale, da geht noch was. Und ich würde fast darauf wetten, diese Munition muß nicht zwangsläufig amerikanischer Produktion sein, die kann auch aus europäischen Lagern stammen und die jetztige Ankündigung ist nichts anderes als ein Tarnmanöver, weil sich nicht mehr verbergen läßt, was die Spatzen schon von den Dächern pfeifen.

    1. “Diskussionen führt man aber auch immer erst dann, wenn die Fakten längst geschaffen sind.
      Von daher bin ich mir sicher, die Streumunition ist noch nicht das Ende der Eskalationsspirale,
      da geht noch was.”

      Naja auf den Wunschzettel wäre da noch so eine “humane” Waffen wie Phosporbomben.
      Weil die Russen diese auch schon eingesetzt haben sollen.
      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/pistorius-waffenforderungen-ukraine-krieg-russland-lanz-100.html

      Sogar C-Waffen wurden nach den Angaben von den Ukrainer eingesetzt. Also wollen die
      bestimmt irgendwann auch noch Lewisit.
      https://cbrneworld.com/news/lewisite-accusations

    2. Richtig. Man kann sicher ohne großes Risiko wetten, daß der Transport über Deutschland abgewickelt wird, siehe auch die Beobachtungen aus Sachsen. Ich hatte schon ähnliche hier berichtet.
      Mit der Frage wird eines der ganz großen Rätsel der Menschheit gestreift:
      Es ist immer wieder ein Problem Nahrungsmittel oder Medikament in Krisengebiete zu transportieren. Bei Waffen und Munition klappt das auf rätselhafte Weise immer problemlos.

  10. Werden solche Waffen eingesetzt, wird Russland sie auch einsetzen., es macht daher keinen Sinn sie einzusetzen. Im Gegenteil, Russland kann sie wesentlich besser einsetzen, da sie die Luftüberlegenheit haben.

  11. Gerade auf Military Summery gehört: Die Russen haben eine Gruppe von Journalisten an die Front geschickt. Die Journalisten wollten über den Einsatz von Streumunition berichten. Die Ukraine hat davon erfahren und die gezielt die Journalisten mit Streumunition angegriffen. Alle Journalisten wurden verletzt, einer getötet.

    Kann man noch dümmer sein? Die Ukraine arbeitet mit so viel Hingabe an der eigenen Zerstörung. Denkt denn dort keiner von 12 bis Mittag?

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