Filip Siman hatte für ein Freiwilligenbataillon Butscha und Irpin mit seinem Trupp von Russen gesäubert. Das Gericht in Prag interessierte nur die Plünderungen.
Der 27-jährige Tscheche Filip Siman wurde in Tschechien zu einer siebenjährigen Haftstrafe wegen Plünderung im Krieg verurteilt. Er hatte sich im März 2022 kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine dem 2014 gegründeten Freiwilligenbataillon Karpatská Sič ohne die erforderliche Genehmigung des Präsidenten angeschlossen und war Anfang April 2022 zur Säuberung von Butscha und Irpin nach dem Abzug der russischen Truppen eingesetzt worden, wo er von Häusern und toten Soldaten Dinge entwendet hat, was durch Zeugenaussagen und von ihm selbst gemachten Videos dokumentiert wurde. Er wurde von Vorgesetzten zusammen mit einem weiteren tschechischen Kollegen angezeigt, die ukrainische Polizei ließ beide jedoch wieder mangels Beweisen gehen. Ein Jahr nach der Rückkehr nach Tschechien wurde sie wegen Plünderung und ungenehmigtem Dienst in einer ausländischen Armee inhaftiert.
Wir hatten bereits über den Fall berichtet, der deswegen interessant ist, weil Siman eben in Irpin und Butscha eingesetzt waren, wo die Massaker an Zivilisten begangen wurden. In Butscha und Irpin war Filip Siman als Kommandeur mit seiner 12-köpfigen Einheit drei Wochen lang von Ende März bis Anfang April tätig, um die Städte von Russen zu säubern. Am 1. April rückten ukrainischen Truppen in Butscha ein: „Wir waren die Polizei, wir waren das Gericht, wir waren das Erschießungskommando, wenn es darauf ankam”, sagte er vor Gericht.
Bekannt ist, dass nach dem Rückzug der Russen Freiwilligenverbände Butscha und Irpin durchkämmten. Wie Siman sagt, muss man annehmen, dass dabei auch vermeintliche Kollaborateure getötet oder misshandelt, also Verbrechen begangen wurden, die den Russen angelastet wurden. „Siman schilderte dem Richter“, berichtet Seznam Zprávy, „dass er traumatische Erlebnisse aus der Ukraine mitgenommen habe, dass er zum ersten Mal in seinem Leben Mord oder Vergewaltigung gesehen habe. Er erwähnte auch das angebliche Funktionieren der Finanzierung ukrainischer Militärstrukturen.“
Wie zu erwarten, wurden die Ereignisse in Butscha und Irpin vor dem tschechischen Gericht nur insoweit zum Thema, als es um die Plünderungen ging, die Siman nachgewiesen werden konnten. Was er in Butscha und Irpin darüber hinaus gemacht und gesehen hat, blieb außen vor. Damit ist eine Möglichkeit vertan oder absichtlich verbaut worden, mehr über die Vorgänge zu erfahren
Sie hätten zur Mitnahme von Dingen die Genehmigung des Bataillons gehabt, beteuerte er, das sei gang und gäbe gewesen: „Wir waren das Gesetz, das haben sie uns gesagt.“ Er gab zu, Wertgegenstände wie Silber- und Goldbarren, einen Ring oder eine Markensonnenbrille entwendet zu haben, andere Dinge sahen Kameraden des Bataillons bei ihm oder waren auf den Videos zu sehen, mit denen Siman angeblich das Gefundene nach Anweisung dokumentierte. Möglicherweise wollte man bei Karpatská Sič die Tschechen loshaben.
Siman sagte, dass alles, was er mitgenommen hatte, für ihn von symbolischem Wert gewesen wäre. „Wenn ich mich bereichern wollte, nehme ich etwas anderes als eine Atemmaske oder ein Buchlesegerät“, sagte er vor Gericht. Er bereue, was er getan hat. Sein Verteidiger erklärte, Siman sei nicht darüber informiert gewesen, was man in einem Kriegsgebiet zu beachten habe. Das Gericht berücksichtigte, dass Siman keine Vorstrafe hat und Reue zeigte, weswegen das Strafmaß abgesenkt wurde. Die Staatsanwaltschaft geht in die Revision und fordert eine Gefängnisstrafe von zehn Jahren. Damit soll wohl die Abschreckung erhöht werden. Allerdings beträgt die Strafe für Plünderung im Kriegsgebiet zwischen 8 und 20 Jahren.
Der tschechische Präsident hat seit Beginn des Kriegs einigen Tschechen die Erlaubnis erteilt, in der Ukraine gegen Russland zu kämpfen. Siman hatte gar nicht versucht, eine Erlaubnis zu erlangen und geltend gemacht, er habe sich auf das Versprechen des ehemaligen Präsidenten Zeman und des Premierministers Fiala verlassen, dass diejenigen, die in die Ukraine kämpfen, straffrei bleiben würden. Das Gericht gab hier nach und verfolgte diese Strafsache nicht weiter.
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Ist doch ein Witz, oder?
Wie kann sich das Gericht auf Zeman und Fiala berufen – die können wohl kaum im Alleingang solche Versprechen abgeben…
Entweder ist Siman dumm – oder in Tschechien alles lupenreine Demokratoren…
Aber über Orban nörgeln…
Wahrscheinlich ist es eine wichtige Funktion der westlichen Söldner der Ukraine, Schuld auf sich zu nehmen und als Sündenböcke zu dienen, um die ukrainischen Kriegsverbrechen zu decken. Vergleichbar ist der Import von Dschihadisten, die für den Westen in Syrien gegen Assad gekämpft haben, und von afghanischen Kollaborateuren des Westens, die dann hier Messereinsätze vornehmen, damit das Blockregime die empörten Einheimischen als Rassisten diffamieren kann, während die Messertäter als bedauernswerte psychisch kranke und traumatisierte Opfer Assads und der Taliban in psychiatrischen Kliniken verständnisvolle Therapie erhalten.
Unsere osteuropäischen Nachbarn sind militärisch betrachtet offenbar nicht immer zimperlich, wenn es um die Erbeutung erbeuteter Gegenstände bestellt ist. An den goldenen Zahnfüllungen vernichteter Semiten und deren sonstigem Eigentum haben auch schon die Nazis im Zuge ihrer maximalen Verwertungsideologie maximalst schadlos gehalten. In extrem vermögenden Kreisen umgibt das die Protagonisten offenbar immer noch mit dem Nimbus der eigenen Unverwüstbarkeit, obwohl auch diesen ihre gewaltigen Vermögen aktuell inflationsbedingt mehr und mehr entgleiten, wenn sie nicht gerade in tote Soldaten investieren. Tote Soldaten verursachen kaum nennenswerte Kosten, während lebende und vor allem verletzte eine extreme Belastung für ein Gesundheitswesen darstellen können.
@Overton:
Die Verlinkung im Text
verweist auf eine 404-Seite, desgleichen im Artikel
https://overton-magazin.de/top-story/butscha-wir-waren-die-polizei-wir-waren-das-gericht-wir-waren-das-erschiessungskommando/
Solche sehr gewichtigen Aussagen sollte man schon richtig belegen!
Außnahmsweise, weil ich heute nen guten Tag hatte, google ich für dich:
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/domaci-pokracuje-soud-s-ceskym-dobrovolnikem-ktereho-vini-z-rabovani-na-ukrajine-255371
Wie man Text übersetzt weißt du? Kleiner Tip: Am bequemsten (und schlechtesten) mit google translate. Am Besten mit ChatGPT. Deepl liegt so dazwischen.
Obiger Prozessbericht ist übrigens sehr aufschlussreich. Die Typen haben gewütet. Sie haben vergewaltigt, sie haben gemordet. In einem Ausmaß, dass selbst ein Ami Söldner nach 3 Tagen durchdrehte. Hier mal ein kurzer Ausschnitt, beginnend mit deiner “sehr gewichtigen Aussage”:
Im Freiwilligenbataillon wurde Siman laut eigener Aussage auch Henker. „Wir waren die Polizei, wir waren das Gericht, wir waren auch das Erschießungskommando, wenn es darauf ankam“, fügte er hinzu.
„Ich habe nichts missbraucht“
Siman widersprach der Anklage. „Es stimmt nicht, dass ich meine Stellung zum Plündern ausgenutzt habe“, sagte Siman zur Richterin. Als Motivation für seine Taten gab er an, dass er seine Familie versorgen wollte. Er habe sich nicht bewusst gemacht, dass er gesetzeswidrig handelte.
Siman schilderte der Richterin, dass er traumatische Erlebnisse aus der Ukraine mitgenommen habe. Er beschrieb, dass er zum ersten Mal in seinem Leben einen Mord oder eine Vergewaltigung gesehen habe. Er erwähnte auch die angebliche Funktionsweise der Finanzierung ukrainischer militärischer Strukturen.
„Ich habe nicht verstanden, dass die Armee alte Ausrüstung hat und die Freiwilligen moderne Technik“, erläuterte Siman. Er beschrieb auch weitere Erlebnisse aus dem Gebiet, das von russischen Angreifern besetzt war. „Ein Amerikaner kam, um zu helfen, und nach drei Tagen drehte er komplett durch, es tat mir leid um ihn“, sagte er in seiner Aussage.
Es geht mir nicht um die Auffindbarkeit an sich sondern darum, dass schlampig gearbeitet wurde/wird.
Wenn Willkür überhand annimmt, dann wird das recht automatisch untergraben. alle gucken zu in ihren demokratischen Saustall.
Die Tschechen haben über ihre ‘legitimierte’ Politik vieles den ukrainischen Pseudostaat versprochen und was haben diese geliefert?
Ich möchte nicht gegen die Tschechen oder Ukrainer tollen, aber ich möchte die Runde im Forum fragen :
Was ist wahr und welche reale Existenz finden wir vor?
Es existiert ein grosser ‘Scheisshaufen’vor uns und die Menschen sind nicht in der Lage, diesen Mist auseinander zu halten.
Das was ich schreibe, ist keine Entschuldigung für diese Politik, aber verstehen wir diese Politik überhaupt?
Für Lesende denen sich der Zusammenhang Ukraine/Tschechien nicht schlüssig erscheint:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karpatenukraine
Zur Einordnung der Karpatská Sič/Карпатська Січ, die ähnliche Werte wie die „Swoboda (Freiheit)“ Bewegung teilt, Symbole/Insignien wie die Wolfsangel nutzt, historische Wurzeln hat und kurz mit „Swoboda“ kooperierte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_„Swoboda“#Einordnung_von_außen
Rechtlich gesehen ist die Möglichkeit erneut anzuklagen nicht verbaut, eine erneute Anklage für Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen ist möglich, da die Verurteiliung gegen Plünderung spezifisch (Diebstahl) ist, eine erneute Anklage wegen Plünderung ist nicht möglich.