Trump will Pentagon-Rekordhaushalt von 1,1 Billionen Dollar und eine schöne Militärparade

 

Trump hat schon 2019 in Washington am Unabhängigkeitstag mit „Salute to America“ eine Parade mit Militärfahrzeugen, Flugzeugen am Himmel und einem Feuerwerk vorgeübt. Bild:  Weißes Haus.

Die USA sind die größte, von Gott gesandte Nation auf der Erde und Donald Trump der beste Präsident, den es in der Geschichte gegeben hat. So könnte man die Botschaft von Trump kondensieren. Es geht darum, den Patriotismus zu stärken, der gleichzeitig den aktuellen Präsidenten glänzen lassen soll. MAGA ist eben auch immer Make Trump Greater.

Trump will sich zwar als Friedensstifter sehen, dem gelingt, was andere nicht schaffen, also dumme Kriege zu beenden. Gleichwohl hat er schon in seiner ersten Präsidentschaft die Militärausgaben erhöht und fordert nun von den Nato-Staaten, 5 Prozent des BIP in die Aufrüstung zu stecken. Warum wird aus seinen Botschaften nicht so klar. Man hat den Eindruck, er sieht das Militär als Garant dafür, Interessen auch mal militärisch durchsetzen zu können, zumindest bei Gegnern wie den Huthis im Jemen, die keine Atomwaffen besitzen. Zwar soll das amerikanische Heer auch schrumpfen, aber nur um desto effizienter und „tödlicher“ zu werden. „Frieden durch Stärke“ ist die Devise.

Die Trump-Regierung hat für den kommenden Pentagon-Haushalt 893 Milliarden US-Dollar gefordert. Die Militärs nörgeln wie üblich und fordern immer mehr Ausgaben, weil die Streitkräfte unterfinanziert seien. Aber Trump, der eigentlich auch mal den Haushalt kürzen wollte, gibt sich nicht zufrieden. Er muss schon mehr als eine Billion betragen, womit Trump dann auch eine historische Marke gesetzt hätte. Bei der Ankündigung Anfang April sagte er mit Betonung darauf, dass er nur das Größte und ein symbolischer Rekord in Frage kommt. Natürlich muss die Billionen-Marke überschritten werden, Trump will 1,01 Billionen, dafür sollen 150 Milliarden, die im gerade im Kongress verhandelten Reconciliation Bill, genannt “One Big Beautiful Bill Act“, für das Pentagon über 4 Jahre zur Entwicklung und Beschaffung neuer Techniken wie Drohnen vorgesehen sind, weitgehend im ersten Jahr ausgegeben werden:

„Wir haben auch einen Haushalt zugestimmt, der sich in der Nähe von einer Billion Dollar befindet. Eine Billion Dollar, so etwas hat noch niemand gesehen. Wir müssen unser Militär aufbauen, und wir sind sehr kostenbewusst, aber das Militär ist etwas, das wir aufbauen müssen, und wir müssen stark sein, denn es gibt jetzt eine Menge böser Kräfte da draußen. Wir werden also einen Haushalt verabschieden, und ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass es der größte ist, den wir je für das Militär aufgestellt haben.“

Verteidigungsminister Hegseth dazu auf X: “COMING SOON: the first TRILLION dollar @DeptofDefense budget. (PS: we intend to spend every taxpayer dollar wisely — on lethality and readiness).”

Viel Geld wird Trumps Lieblingsprojekt Golden Dome verschlingen, dessen Vorbild der israelische Iron Dome ist. Die Hauptbedrohung, das habe der russisch-ukrainische Krieg gezeigt, sind neben Drohnen nicht mehr die herkömmlichen ballistischen Interkontinentalraketen, sondern Marschflugkörper mit mehreren Sprengköpfen und manövrierfähige Hyperschall-Gleitflugkörper. Der Golden Dome soll zu deren Erkennung und Abwehr Sensoren, Abfangjäger und Kommando- und Kontrolltechnologien kombinieren. Technisch ist noch alles vage und gilt als kaum realisierbar. Golden Dome ist letztlich nur eine Fortsetzung des gescheiterten Star Wars-Programm von Reagan.

Aber da gibt es einen Mangel für den größten Präsidenten mit der größten Armee und den besten Waffen, der ihn schon während seiner ersten Präsidentschaft gequält zu haben scheint. Er ist Befehlshaber der größten Armee der Welt, aber kann sich und die wehrhafte Nation nicht stolz mit einer Parade darstellen.

Das kann sogar der französische Präsident Macron mit der großen Militärparade auf den Champs-Élysées am 17. Juli, dem Nationalfeiertag anlässlich des Sturms auf die Bastille, der Öffentlichkeit und Trump vorführen. Mit Tausenden von Soldaten, Dutzenden von Flugzeugen und Hubschraubern und internationalen Gästen. Und dann ist da noch Putin, der ebenso traditionell am 9. Mai den Sieg über Nazideutschland mit einer großen Militärparade und geladenen Gästen feiert.

Zwar hatte Trump schon 2019 in Washington am Unabhängigkeitstag mit „Salute to America“ eine Parade mit Militärfahrzeugen, Flugzeugen am Himmel und einem Feuerwerk vorgeübt. Aber nicht einmal Panzer durften Rollen und es war ein relativ billiges Spektakel, das wenig Eindruck hinterließ, obgleich Trump eigentlich die Militärparade in Frankreich, wo er 2017 zu Gast war, toppen wollte. 2020 wurde dank Covid19 alles noch kleiner, dann kam Biden dazwischen.

Aber nun soll endlich Trumps Traum am 250. Geburtstag der Armee in Erfüllung gehen. Doch wie üblich geht es nicht wirklich um die Armee am 14. Juni, an diesem Tag feiert Trump auch seinen 79. Geburtstag mit der Militärparade, an der über 7000 Soldaten vom Pentagon bis zum Weißen Haus aufmarschieren und auch Panzer, Bradleys und Panzerhaubitzen rollen sollen.

Die Kosten der Parade sollen zwischen 30 und 45 Millionen Dollar betragen. Das sind, wie Trump betonte, „Peanuts im Vergleich zu dem Wert, den sie hat“. Und auch im Vergleich zum Billionen-Haushalt: „Wir haben die besten Raketen der Welt. Wir haben die besten U-Boote der Welt. Wir haben die besten Panzer der Welt. Wir haben die besten Waffen der Welt. Und wir werden sie feiern“, so Trump. Und er plant noch mehr. Da schließlich die USA den größten Beitrag zu den Siegen im Ersten und Zweiten Weltkrieg beigetragen haben, soll wie in Frankreich oder Russland auch eine große Militärparade abgehalten werden – oder auch zwei.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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23 Kommentare

  1. Das ist gestern in Den Haag (Niederlanden) bzgl. Gaza passiert:

    In Den Haag fand gestern die seit 20 Jahren grösste Demonstration statt. Über 100.000 Demonstranten haben, in der Stadt die 565.701 Einwohner hat und Regierungssitz ist, gegen die Regierung protestiert die nicht genug für die Palästinenser macht und sich nicht gegen die Menschenrechtsverletzungen und gegen den Palästina-Krieg einsetzt.
    Von der Polizei gibt es keine Angaben über die Anzahl der Demonstranten aber es wurde gesagt dass die Veranstaltung friedlich verlaufen sei.
    Im Video sieht man die Menschenmenge, die Aussage eines Demonstranten und die Korrespondentin.
    Die Hälfte der Bevölkerung oder weniger stehen noch hinter der niederländischen Regierung.
    Der Demonstrant sagt, dass die meisten wollen das Israel anders behandelt wird.
    Die Korrespondentin erläutert dass der Begriff Genozid für die vielen Toten in Gaza von den Bürgermeistern und in den Städten benutzt wird.
    Seit 79 Tagen werden nach Gaza keine Hilfslieferungen reingelassen.

    https://vimeo.com/1085700968

    Länge: 0:48 Minuten
    Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.

    1. @Termolo
      Leider ist das alles den Deutschen egal, die kümmern sich lieber um ihre Eitelkeiten.

      Israelischer Arzt vergleicht Tötung von Palästinensern in Gaza mit „Beseitigung von Kakerlaken“
      https://www.sicht-vom-hochblauen.de/israelischer-arzt-vergleicht-toetung-von-palaestinensern-in-gaza-mit-beseitigung-von-kakerlaken/
      https://www.middleeasteye.net/news/israeli-doctor-compared-killing-palestinians-gaza-eliminating-cockroaches
      ————————–
      Eine halbe Million Menschen marschieren zur Downing Street, um Starmer zu drängen, die Beziehungen zu Israel abzubrechen
      https://www.sicht-vom-hochblauen.de/eine-halbe-million-menschen-marschieren-zur-downing-street-um-starmer-zu-draengen-die-beziehungen-zu-israel-abzubrechen/

      https://www.middleeasteye.net/news/half-million-march-downing-street-urge-end-uk-israel-ties

      1. ja, Otto, die Meinung der zur Zeit tonangebenden deutschen Politiker und ihnen folgenden scheint zu sein „jetzt zeigen wir es den russischen Untermenschen aber mal richtig“ oder so…der paranoide Haß auf alles Russische scheint alle anderen gegenwärtigen Probleme beiseite zu stellen, also einfach ignorieren..es passiert nichts was nicht passieren soll, in so etwa..erbärmlich die maßgebliche deutsche Einstellung sage ich mal…ich bin 75 und finde die deutsche Politik nur noch zum Kotzen!

      2. Ich gehe davon aus dass eigentlich jeder eine negative Meinung zu dem was passiert hat. Es fällt evtl. schwer zu verstehen dass das eigene Land bei so was mitmacht und das unterstützt. Insbesondere ist es das jahrelange nicht-informiert sein was zu dieser Verschlechterung der Verhältnisse führt.
        Wer weiss denn schon dass um Gaza eine Mauer ist (65 km lang und 6 m hoch)? Ich wusste es jedenfalls nicht.

        https://vimeo.com/1086021615

      1. Und dabei hat „Dickerchen“ noch all die anderen „besten“ US-Sachen vergessen:

        -Das „beste“ Gesundheits- und Sozialsystem der Welt.

        -Das „beste“ Bildungssystem der Welt.

        -Das „beste“ Zeltstadtsystem von Obdachlosen in der Welt.

        -Die „besten“ Drogen-Quoten insbesondere bei Fentanyl-Abhängigen.

        -Die „beste“ Quote beim Gebrauch von Schusswaffen im Alltag.

        -Die „beste“ Umwelt- und Klimapolitik (O-Ton „Dickerchen“: „Drill, Baby, drill!“)

        etc.

        Ergänzungen sind gerne willkommen.

        1. @Ben @Träumer @jemp1965

          Ihr irrt alle! Die beste Rekete die der Welt in nämlich keine!
          Zumindest keine Rakete die dazu gedacht ist sich gegenseitig zu ermorden.

    1. finde es immer wieder ermutigend wenn auch andere die gleiche oder ähnliche Gedanken zu einem Tagesthema haben! Danke es für mich zu schreiben, Ben!:)) Bin erleichtert das es noch realistisch denkende Menschen unter uns gibt!

    1. Tja, bei Trump, ist „great“ die wirkungslose Zauberformel. Sein Gnomengemächt, wird auch durch oftmalige Beschwörung, nicht „great“. Der ganze Wahn, wird durch sein phallisches Defizit gesteuert. Hätte man vor 20 Jahren diesem primitiven Proleten eine Penisverlängerung bezahlt, sähe die Welt anders aus.

      1. Sie verharmlosen Narzissten.
        Narzissten fühlen sich wie Gott, sind aber eben nur Menschen.
        Für Ihren kindlichen, verharmlosenden Vergleich heißt das, dass sie sich fühlen, als hätten sie einen Schwanz einmal um die Erde. Und selbstcdann würde es noch fehlen, dass ALLE dafür zu büßen haben, obwohl die für sein zu kleines Gemächt NULL verantwortlich sind.
        Somit negieren sie mot so einem Teenie Scheiß auch noch die Rachegelüste an ALLEN, die nichts damit zu tun haben.
        Narzissten freuen sich über so eine luftleere Null-Kritik Ihrerseits.
        Täter LIEBEN Menschen, wie Sie.

  2. Eine fette Militärparade bedeutet nicht, dass die vorgeführten Dinger auch wirklich funktionieren, richtig? Gibt’s bei Temu schon Panzerattrappen?

    1. Keine Ahnung. Aber die Briten liefern massenhaft Waffenattrappen in die Ukraine. Einfach mal bei denen fragen, ob die den Vettern was borgen…

      1. Wenn die Briten da nich einmal gaaanz aus versehen eine Atrappe von
        Trump liefern. Ein paar Servos in die Toussot Kopie und der Wachstrump
        kann in den Flieger in die USA verschickt werden. Trumps Gattin freut sich
        bestimmt, dass dann wenigstens mal etwas hartes anzufassen ist.

  3. Dieser Trump aber auch! Jetzt muss er unbedingt über eine Billion kommen. Was für eine Psyche muss dem zugrunde liegen? Dort meint man analysieren zu müssen.

    Wenn Karl Marx noch lebte, würde er das als bürgerlich-idealistisch bezeichnen. Man soll die Trumps und Reagans nicht allzu ernst nehmen, denn diese seien nur dabei, Notwendigkeiten innerhalb des kapitalistischen Verwertungsbetriebs umzusetzen. Wobei sich die Notwendigkeiten aus der fallenden Profitrate ergeben, die er im „Kapital“ nachgewiesen hat. Denn die Rüstung hebt die Profitrate, denn da wird sie staatlich garantiert. Noch besser wird sie, wenn die Rüstungsindustrie für das viele Geld nur Mist oder gar nichts produziert, wie in USA. So hätte Marx den neuerlichen Rüstungswahn erklärt, der überall im Westen jetzt ausgebrochen ist.

    Trump versucht, das Handelsdefizit mit Waffenverkäufen zu reduzieren. Die Zölle als zweiter Teil der Strategie passen da hervorragend dazu. Denn wer US-Waffen kauft, bekommt die Zölle reduziert. Allerdings werden sich die Waffenhändler die Ware ansehen und mit russischen und chinesischen Produkten vergleichen. Nicht zu deren Gunsten wohl.

    Die abfangende Rakete sollte schneller sein als die abzufangende. Da müsste man den Oreschnik übertreffen, der stets oberhalb von Mach 10 unterwegs ist. Die Amis haben da nichts. Aber sol lang die Russen keinen Oreschnik schicken, kann man behaupten, diesen abfangen zu können. Irgendwie ist das dann am Ende doch friedenssichernd.

    Wenigstens das.

    1. ja klar, Otto, dem Wunderwaffen Bedürfnis um es den Russen und Asiaten mal so richtig zu zeigen wird ab jetzt mit allem gefrönt was die Schulden zu lassen, ach was, grenzenlose Schulden für die Kriegstüchtigkeit angeführt von USA ist so was von angesagt..blühende Rüstungsindustrien weit und breit!:))

  4. Was produzieren eigentlich Waffen? Frieden, Freiheit, Demokratie?
    Eigentlich handelt es sich nur um rostende Exponate, falls man sie nicht einsetzt – und wenn man sie einsetzt, produzieren sie Zerstörung. Fein, dann kann man alles wieder aufbauen und das erfreut gewisse Leute durch die damit verbundene Aussicht auf sprudelnde Gewinne.
    Das blöde dabei, zuerst kauft der Bürger ungefragt Waffen, bezahlt von seinen steuerlichen Abgaben.
    Bei deren Einsatz riskiert er Kopf und Kragen für die, die die Waffen von seinem Geld gekauft haben
    und wenn so ein Konflikt dann endet, egal ob siegreich oder verloren, zahlt er für die entstandenen Schäden.

    Eine klare Win-Win Situation also, denn reich werden dabei nur die anderen.
    Aber wer sind die Anderen?
    Gut dass das keiner weiß, sonst wäre Kriegstüchigkeit kein sehr erstrebenswertes Ziel, das die Leid-Medien so umjubeln, als handele es sich um ein Volksfest mit Würstchen und Freibier.
    Jedenfalls scheinen diese Medien zu den Anderen-Verstehenden zu gehören.
    Ob die dann auch wissen, wer eigentlich diese Anderen sind?
    Ich vermute ja stark, es handelt sich dabei um Außerirdische mit der Mission die Weltbevölkerung auf ein CO2-erträgliches Maß zu reduzieren, damit sie dem verbleibenden Rest die umstrittenen fossilen Brennstoffe, die in der Arktis und anderswo noch auf Förderung lauern, zu überteuerten Preisen anzudrehen.
    Warum sonst fabrizieren sie Streit und Ärger um die noch schlummernden Oel und Gasreserven, die man doch bei der angestrebten – und bei uns neuerdings verfassungrechtlich verankerten Klimaneutralität, gar nicht brauchte.
    Aber vielleicht liegt das ja daran, das eine klimaneutrale Kriegsführung noch nicht so recht vorstellbar ist.

    Da bleibt nur zu hoffen, dass der Messias rechtzeitig erscheint, um uns von allem Bösen zu befreien.
    Ich jedenfalls erfreue mich schon mal vorbereitend an den vielsagenden Bildern von Hieronymus Bosch.

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