
Der alte und neue Herrscher im Weißen Haus wollte seine Macht demonstrieren – bei einem Thema, das seine Wähler goutieren würden: bei der Migration, Re-Migration, wie es in Deutschland heißt. Er schickte zwei Militärflugzeuge nach Kolumbien, um dort illegale Einwanderer abzuladen. Der dortige Staatschef, Gustavo Petro, verweigerte die Landeerlaubnis, die Flieger mussten zurück. Es folgte ein hitziges Hin und Her von Beschimpfungen, Drohungen und Sanktionen, und am Ende musste der Kolumbianer zu Kreuze kriechen. Ein gelungenes Exempel oder ein Schuss nach hinten – ausgerechnet gegenüber einem Staat, dem die USA noch bis vor kurzem eng verbunden waren, vor allem militärisch?
Der Reihe nach.
1999 entstand, noch unter der Clinton-Administration, der Plan Colombia für den Frieden, wie es vollmundig hieß; die US-Behörden wollten netterweise bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität helfen. Die Koka sei ein „soziales Problem“, hatte damals Präsident Andrés Pastrana erklärt, seine Lösung würde helfen, den bewaffneten Konflikt im Lande zu lösen; deshalb sollten nunmehr ein „Marshallplan und große Investitionen im sozialen Bereich“ kommen.
Doch während die großen Investitionen aus dem Norden ausblieben, errichtete das Pentagon dort Militärbasen und schulte seine Kollegen in Bogotá und Medellín mit dirty tricks: Vertreibung, Folter und Mord. Das Land wurde zum zweitgrößten Empfänger von US-Militärhilfe nach Israel. Offiziell ging es um Drogenbekämpfung, doch an der massenhaften Produktion von Kokain änderte sich nichts, aktiv wurden die US-Berater vor allem bei der Bekämpfung der Guerilla, der FARC und der ELN.
2012 wurde gar ein bilaterales Freihandelsabkommen geschlossen. Es galt, den neuen strategischen Partner zu füttern. Doch dann wurde im August 2022 der frühere Guerillero Gustavo Petro Präsident, und zweieinhalb Jahre später wurde, mit dem Regierungswechsel in Washington, aus dem geliebten strategischen Partner ein Feind.
Kaum hatte Donald Trump seinen Amtseid abgelegt, erklärte er, dass man die Südamerikaner künftig „nicht brauchen“ würde“ und gab den Startschuss für einen gigantischen Deportationfeldzug, auch gegen den Willen der dortigen Regierungen. Dass er damit seinen (militärischen) Einfluss auf dem Subkontinent verlieren würde, war ihm wohl egal. Er wies seine Einwanderungsbehörde US Immigration and Customs Enforcement (ICE) an, die Zahl der Verhaftungen von Illegalen drastisch zu erhöhen, auf bis zu 1500 Personen täglich.
Insgesamt wird die Zahl der in den USA lebenden Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus auf 7,8 Millionen geschätzt, davon etwa fünf Millionen Mexikaner. Fortan, so das Weiße Haus, sollen auch sensible Orte nicht mehr verschont werden, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. Und die Deportationen sollen sofort beginnen. 1500 Soldaten wurden bereits an die Grenze nach Mexiko abkommandiert. Es sollen noch mehr werden.

„Wie ich der Folter standgehalten habe, halte ich auch Sie aus“
Trump wollte ein Exempel statuieren, und entschied sich – zunächst – für Kolumbien. Zwar hat die dortige Regierung in den letzten vier Jahren – also auch der linke Petro – fast 500 Rückführungen akzeptiert; schließlich gibt es dazu gültige Verträge. Aber diese kamen mit zivilen Flügen. Und für ein großes PR-Spektakel brauchte es nun Militärtransporter und Uniformen, wie im wahren Krieg. In den Augen der Regierung in Bogotá war dies eine Demütigung ohne Anlass, denn man hatte ja, wie gesagt, bisher immer kooperiert. Statt zu überlegen, wie er auf diese Provokation reagieren sollte, nahm Petro den Handschuh auf. Er verweigerte den Militärflugzeugen die Landeerlaubnis.
Diese Meuterei ließ Trump toben, stand er doch bei seinen Wählern im Wort und offensichtlich hatte ihm noch niemand gesagt, dass der Wahlkampf vorüber sei. Er verhängte sofort Strafzölle von bis zu 50 Prozent auf kolumbianische Produkte, Blumen, Kaffee, Bananen und Avocados. Die US-Botschaft cancelte bereits erteilte Visa und schloss am vergangenen Montag ihre Konsularabteilung. Ein hoher kolumbianischer Funktionär der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) wurde sogar, gerade in Washington gelandet, festgesetzt und in sein Herkunftslands deportiert, sein Diplomatenvisum war ebenfalls annulliert worden. Mitarbeiter der Weltbank hatten dasselbe Problem, andere wurden schon beim Einchecken von der Fluggesellschaft zurückgewiesen.
Auf X schlug Petro zurück: “Sie halten mich für einen Untermenschen“, schrieb der Empörte, „Sie wollen mit Ihrer Wirtschaftsmacht und Ihrem Hochmut hier einen Staatsstreich anzetteln, wie Sie es mit (dem früheren chilenischen Präsidenten Salvador) Allende getan haben. Aber für mich gilt das Gesetz, und so wie ich der Folter standgehalten habe, halte ich auch Sie aus.“ Er revanchierte sich prompt mit einem Strafzoll von 25 % auf Produkte made in the USA, Erdöl, Elektronik, Mais, Sojamehl und Flugzeug-Bauteile und erinnerte öffentlich daran, dass sich in seinem Land 15.600 US-Amerikaner ohne gültigen Aufenthaltsstatus aufhielten. Diese sollten bitte schnell „ihre Situation regeln“. Dann setzte er auch noch Whisky mit Kokain gleich: „Eine Million Lateinamerikaner wurden aufgrund des Verbots von Kokain und Marihuana ermordet, während Wein, Whisky und Tabak, die mehr Todesopfer fordern, erlaubt bleiben.“
Petro sprach damit seinen Landsleuten aus dem Herzen, vergaß allerdings dabei, dass die Vereinigten Staaten der größte Handelspartner Bogotás sind. Natürlich war der Kampf gegen den Goliath im Norden nicht zu gewinnen; Kolumbiens Wirtschaft ist von dem ungeliebten Nachbarn abhängig. Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, beruhigte ihn sogar sein eigenes Außenministerium. „Achtung, Trump ist verrückter als Maduro“, warnten ihn seine engsten Mitarbeiter, wie die spanische El País schrieb.
Die Reaktion aus dem Weißen Haus ließ nicht auf sich warten. Schon am nächsten Tag meldete es Vollzug: „Der Engpass wurde überwunden.“ Künftig wolle die kolumbianische Regierung ohne jegliche Restriktionen seine Staatsbürger zurücknehmen, „auch die in US-Militärmaschinen kommen, ohne Begrenzung und ohne Verzögerungen“. Die US-Sanktionen, die Rücknahme der Visa, blieben solange bestehen, bis das erste US-Flugzeug kolumbianische Illegale abgeliefert und wieder in der Heimat zurück sei. Trump feierte auf Truth Social: „Die USA haben gewonnen!”
Petro hat, um die Würde der Menschen zu wahren, schließlich 205 Migranten mit zwei kolumbianischen Militärmaschinen aus den USA ins Land zurückgeholt.

Auch die Nachbarstaaten sind betroffen
Unklar ist noch, wie sich die anderen, ebenfalls betroffenen lateinamerikanischen Regierngen verhalten werden. In der Amazonasstadt Manaos wurden am vergangenen Freitag ebenfalls 88 Migranten abgeladen, nicht von einer Militärmaschine, sondern von einem Flieger der US-Einwanderungsbehörde ICE. Aber auch hier wurden die vertraglich festgelegten Abmachungen über die Rücknahme von Staatsbürgern nicht respektiert. Die Klimaanlage an Bord funktionierte nicht, eine Turbine war defekt, und die Abgeschobenen waren während des gesamten Fluges an Händen und Knöcheln gefesselt, sie durften nicht auf die Toilette und bekamen kein Wasser. Das Justizministerium in Brasilia sprach von einer „inflagranten Missachtung der Grundrechte“. Doch man habe nicht, wie Petro, auf die Trump-Provokationen eingehen wollen, sondern sei ruhig geblieben, sagte Minister Ricardo Lewandowski bei einem Mittagessen mit Unternehmern: „Laut der Verträge müssen die Deportationen die Grundrechte der Betroffenen respektieren, vor allem von denen, die keine Straftäter sind.“
Auch die mexikanische Regierung will einen klaren Kopf behalten, obwohl die Situation an der Grenze bedrohlich ist und jeden Tag bedrohlicher wird. Dort wird wohl weniger die US Air Force zum Einsatz kommen, sondern die Army. In Juárez und Tijuana werden jetzt Aufnahmezentren für Abgeschobene errichtet, Lebensmittelvorräte angelegt, Krankenstationen errichtet. Die Präsidentin Claudia Sheinbaum nennt ihr Hilfsprogramm “Bleibe in México” und legt viel Geduld mit ihrem Amtskollegen in Washington an den Tag.
Der will, hat er verkündet, den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umbenennen, wobei er mit „Amerika“ nicht den Kontinent von Alaska bis Feuerland, sondern nur sein eigenes Land meint, God´s own country. Google hat sich sofort unterworfen und Trumps Willen kartographisch umgesetzt. Sheinbaum erklärte, wie eine Grundschullehrerin, dass der Golf schon seit Jahrhunderten den Namen Mexikos trage und dass die Welt ihn weiterhin so nennen würde.
Und während Trump seine Maschinen für die Abschiebungsflüge einsetzt, schickte Sheinbaum erst vor zwei Wochen (ebenso wie Kanada, das nach Trumps Willen annektiert werden soll) moderne Löschflugzeuge und Feuerwehr-Spezialisten nach Kalifornien, um bei den Bränden zu helfen.
BRICS steht für die lateinamerikanischen Länder vor der Tür
Die Haltung Trumps, künftig auf eine Zusammenarbeit mit den Nachbarn südlich des Río Grande zu verzichten, weil man sie ja „nicht braucht“, kann sich als Bumerang entpuppen. Denn für die Latinos ergeben sich schon länger andere Perspektiven, nicht nur die einer neuen subkontinentalen Einheit, sondern das BRICS steht vor der Tür. Petro will dort aufgenommen werden, um seinen Absatzmarkt zu diversifizieren. Das Gründungsmitglied Brasilien unterstützt ihn dabei, auch wenn dies noch ein langer Weg wird. Bisher exportiert Kolumbien nur die Hälfte von dem, was in die USA geht, in alle BRICS-Länder.
Im vergangenen November hatte sein Finanzminister verkündet, dass man jetzt einen Aufnahmeantrag bei der BRICS-Bank würde. Auch das ist sicher nicht mit Wohlwollen in Washington aufgenommen worden, doch die Biden-Administration hatte das nicht weiter kommentiert – so wie man auf die Aufnahme Uruguays als volles Mitglied der BRICS-Bank reagiert hatte, nämlich gar nicht. Aber Montevideo ist weit weg, wurde damals noch von einer konservativen Partei regiert und hatte den Beitritt zu der neuen Entwicklungsbank ohne politisches Tamtam über die Bühne gezogen.
Die BRICS-Bank wird von der früheren brasilianischen Präsidentin der Arbeiterpartei, Dilma Rousseff, geleitet. Sie steht dem Begehren Petros mehr als aufgeschlossen gegenüber. Und Lula da Silva hat gerade einen Staatsbesuch in Moskau angekündigt – vermutlich, um die Beziehungen zu verbessern und neue Verträge zu unterzeichnen. Nicht zuletzt dürfte das Auftreten Trumps als Rambo der Re-Migration ihn zu diesem Schritt bewegt haben.
Auf Einladung der Regierung in Honduras wollen sich noch in diesem Monat die lateinamerikanischen Präsidenten an einen Tisch setzen, um die neue Situation und das künftige Verhältnis zum Weißen Haus zu diskutieren. Man müsse sich auf die neuen Zeiten einstellen, heißt es, und das berge auch große Chancen.
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Danke an Frau Weber für diesen Einblick, allerdings: Ist Trump qualitativ wirklich so viel anders unterwegs als andere US Regierungen? Die verpacken ihre Erpressungen halt etwas geschickter, damit die Erzählungen nett klingen, aber Recht und Gesetz scheinen mir im allgemeinen jetzt nicht unbedingt besonders relevant für das Handeln von US Regierungen sein. Je schwächer der Gegenpart ist, desto irrelevanter dürfte das sein und Kolumbien fällt sicherlich eher in die Kategorie sehr schwach.
Den relevanten Unterschied sehe ich hier eigentlich nur darin, dass so ein Vorgang der Abschiebung von ein paar Dutzend Illegalen nicht in das übliche Muster passt (im Sinne von Reaktionen wie Sanktionen). Und wenn es wirklich nur der Bedienung eines Wahlversprechens dient, dann hat das ja fast schon revolutionäre Züge für westliche Politiker so ganz allgemein! 😉
Das finden Sie „revolutionär“? – Das Wahlversprechen, ein paar arme Schweine zu demütigen. –
Was sind das für Wähler, die sich damit abspeisen lassen.
Die anderen Wahlversprechen – make USA great again, Re-Industrialisierung, gut bezahlte Industrie-Jobs, Steigerung der Reallöhne – kann Trump alle nicht erfüllen. Nach ihm werden die Leute noch wütender sein als vorher.
Nein, finde ich natürlich nicht. Das war Sarkasmus, daher auch der Smiley.
bei solch steilen Thesen kann ich nicht zustimmen. Die deutsche Industrie läuft schon in die USA, Schon vor Trump 2.0.
„Eine Million Lateinamerikaner wurden aufgrund des Verbots von Kokain und Marihuana ermordet, während Wein, Whisky und Tabak, die mehr Todesopfer fordern, erlaubt bleiben.“ Das ist die Generalausrede der Drogenabhängigen. Wenn ein Staatschef das sagt, verteidigt er die Drogenmafia. Sicher geht er davon aus, dass die USA seine Forderung nach Verbot von Wein, Whisky und Tabak nicht erfüllen werden. Außerdem noch eine Frage zur Logik. Was bedeutet das, dass eine Million Lateinamerikaner aufgrund des Verbots von Kokain und Marihuana ermordet wurden? Heißt das, dass sie im Entzug gestorben sind, oder umgebracht wurden, um ihnen das Zeug abzunehmen? Oder spielt Petro auf die Toten des Drogenkriegs an und meint, wenn Drogen in USA nicht verboten wären, wären die Opfer dieses Kriegs noch am Leben? Dieser Petro ist doch ein Taliban.
Wenn Sie allen Ernstes immer noch den Schwachsinn von den „guten“ legalen und den „bösen“ illegalen Drogen glauben und meinen, das sei nur „die Generalausrede der Drogenabhängigen“ (Alkohol- und Nikotinsucht sind natürlich keine „Drogensucht“, gell?), sollten Sie doch mal ein paar der exzellenten Beiträge Stephan Schleims hier auf Overton zu diesem Thema lesen oder sich das 2015 erschienene journalistische Top-Buch „Drogen-die Geschichte eines langen Krieges“ (im Original „Chasing the scream“) des britischen Journalisten Johann Hari zu Gemüte führen, um Ihren beschränkten Horizont zu erweitern.
Der kolumbianische Staatschef Petro hat mit seiner Aussage zu dieser verlogenen Heuchelei den Nagel auf den Kopf getroffen und meint natürlich mit den Todesopfern die Menschen, die insbesondere auch in Kolumbien infolge des von den USA mit unerbittlicher Härte auch dort geführten Irrsinnskrieges gegen die Drogen massakriert wurden.
Und noch als kleine Ergänzung: Selbst die alles andere als objektive und seriöse WHO kann bis heute keinen einzigen Fall nennen, wo ein Mensch nachweislich durch übermäßigen Marihuana-Konsum ums Leben gekommen ist, während allein in Deutschland jedes Jahr etwa 20.000 Menschen an den direkten und indirekten Folgen des Alkoholmissbrauchs sterben.
Einfach alle Drogen legalisieren und hat den 🐟!
Genau so wie den Kapitalismus abschaffen, ™1974, keine Korruption und kaum noch Kriminalität mehr… aber, was red ich… 😉
Aua, das tut beim lesen ja schon richtig weh…
Also zu sagen, Alkohol fordert mehr Todesopfer als Kokain oder Canabis macht einen jetzt zum Unterstützer der Drogenmafia?
„Dieser Petro ist doch ein Taliban.“ Primitiver und kenntnisfreier geht es nicht, aber klar, der reiche Norden hat gesprochen. Fragt sich nur, warum sich mensch als Forist gerne zum Fürsprecher der Mächtige(re)n aufschwingen will – wird vielleicht ein wenig imperialer Ruhm auf einen herunterkrümeln? Ach ja: In Kolumbien gab es die Praxis der Armee, im Kampf gegen die verschiedenen Guerillagruppen UND eben auch im Rahmen des „War on drugs“ (hieß der so?) Unbeteiligte einfach mal so umzubringen, so eine Art Kopfgeld für jeden Toten, selbst wenn er kein Guerillero war (auch sonst wäre es noch barbarisch genug). Das sind die sog. „Falsos positivos“. Sorry für die Erwähnung dieser Tatsache.
Meine Antwort werden die Cannabiszombies aus folgendem Grund bestimmt nicht verstehen.
„Eine Reihe von Studien legt nahe, dass vor allem regelmäßiges Kiffen einen schädlichen Einfluss auf die geistige Entwicklung Jugendlicher haben kann. Dies hat Folgen für ihre Leistungen in der Schule, in der Ausbildung, im Studium oder im Beruf.“
https://www.drugcom.de/news/wie-cannabis-die-gehirnentwicklung-beeinflusst/
Was auch nicht zu unterschätzen ist:
„Eine Studie aus den USA findet Belege für einen wechselseitigen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Depressionen.“
https://www.drugcom.de/news/wie-cannabis-und-depression-zusammenhaengen/
Zwischen 2009 und 2021 sind bei den US-Giftnotrufzentralen 18698 Meldungen einer vorsätzlichen Cannabisexposition mit Verdacht auf Suizid eingegangen.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/230967/Randnotiz-Suizidversuche-mit-Cannabis
Eine gute Zusammenfassung enthält folgender Artikel:
„Akute psychiatrische Störungsbilder und medizinische Notfälle im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Cannabinoiden“
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1953-2616.pdf
„Sie holen dich, du alter Kiffer“ singt Nina Hagen, und spielt damit auf die Paranoia der Konsumenten an.
Besonders häufig sind Panikattacken, die oft zur Beendigung des Konsums führen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese direkt von der Droge kommen, oder weil die Konsumenten merken, dass sie nur noch Scheiße bauen.
Ich verfolge das Ganze sehr interessiert, weil die westlichen Staaten, zu denen wir auch gehören, entschlossen sind, diesen Weg zu gehen und sich ungeliebten und teuren Migranten zu entledigen. Ich sehe das nicht aus moralischen Motiven heraus, sondern frage mich, wie werden sich die Staaten, wo die Migranten herkommen, verhalten.
Es sind ja viele Staaten der dritten Welt, heute sagen wir, des globalen Südens.
Meiner Meinung nach gibt es für diese Rück „deportation“ keine Rechtsgrundlage, es sei denn, es existieren bilaterale Verträge. Auch bei uns kann jeder seinen Wohnsitz ändern, er oder sie können auswandern und ob sie das als Wanderer machen, nur mit einem Rucksack oder mit Flieger, Business class und dickem Bankkonto, das spielt keine Rolle. Wenn uns dann ein Einwanderland die Personen zurück schickt, gegen deren Willen, wie verhalten wir uns dann?
Hier geht es also um Machtdemonstration, der Stärkere entscheidet aber es steht nicht fest, ob er wirklich der Stärkere ist. Konflikte sind vorprogrammiert und ich erwarte da auch einiges.
Es ist alles nicht so einfach, wie sich das manche denken und die Welt hat sich verändert.
Deine Frage ergibt eigentlich zwingend direkt die Antwort dazu wie man mit Migration, die nicht erwünscht ist, umgehen muss: Nicht reinlassen, denn wenn sie einmal hier sind entsteht tatsächlich das Problem, dass man auf die Kooperation des Herkunftslandes angewiesen ist. Falls das die Wiedereinreise verweigert, dann würde bei einem erzwungen Vollzug der Ausreise (wohin auch immer) ein staatenloser Mensch entstehen und ich bezweifel, dass das zumindest mit unserem Grundgesetz vereinbar wäre.
@Yossarian
Halt mal die Luft an BRAUNER!!! Anstatt so einen scheiss-rassistischen Bullshit hier zu verzapfen.
LOL, da habe ich dich aber getriggert oder? Was ist denn daran rassistisch? Bitte mal erläutern.
@Yossarian
„da habe ich dich aber getriggert oder? “
NÖ!!!
Der grösste Macher aller Zeiten (GMaZ) inszeniert sich vor seinem Volk und der Reste-Welt gerade lautstark als ehrlicher Politikus, der zu seinem Wort steht. Die Fans sind bestimmt höchst entzückt. Umso leichter kann er seinen Untertanen die zukünftigen bitteren Pillen, mit dem Hauch der Seriösität überzogen, verabreichen. Master Trump praktiziert hier seine hemdsärmeligen, ausgefuchsten Klinkenputzer-Hausierertechniken. Dass der kolumbianische Machismo-Presidente dem Imperator (aller Amerikas!!! und sonstwo) so leicht auf den Leim gehen würde, überrascht mich nicht.
@Veit_Tanzt
…und der Nachahmer will in Deutchland bald die Regierung übernehmen und die Nazis feiern schon kräftig und singen immer lauter „Deutschland den Deutschen“ und keiner in DE will die Gefahr am :Horizont sehen, geschweige zu verhindern das diese Strolche an die Macht kommen!
Aufstand im Irrenhaus, doch die wahren Irren sitzen scheinbar draußen
Da tun sich für mich ABGRÜNDE auf!!!
@ Otto0815
Schröder Roadshow, einmal live mit Gert Köster als Sänger gesehen und gehört. War prima.
Ansonsten stimme ich voll und ganz in der Beurteilung der Causa FF SchMerz GmbH & Co.KG zu.
@Veit_Tanzt
„Schröder Roadshow, einmal live mit Gert Köster als Sänger gesehen und gehört. War prima.“
Super, live habe ich sie leider nicht gesehen. Ich habe nur 2 LP´s
Hahaha: „Machismo-Presidente“ … Why T F?
Warum soll ausgerechnet Nicolas Maduro verrückt sein?
Ist die Headline nicht selbst verrückt wenn sie suggeriert Maduro wäre nur weniger verrückt als Trump?
Wir schwören mit Maduro, die imperialistische Offensive zu stoppen!
Politische Stellungnahme des Capítulo Venezuela von Alba Movimientos für die Organisationen der Welt
Wir unterstützen Maduro uneingeschränkt!
https://amerika21.de/files/a21/styles/bild-voll/public/img/2025/alba_movimientos_capitulo_venezuela_stement_wahlen_2024.jpg?itok=g9m-2rer
Acht entscheidende Gründe!!!
https://amerika21.de/dokument/273396/venezuelawir-legen-mit-maduro-den-eid-ab
Genau genommen frag ich mich auch: Warum die Frage nicht heisst: Wer ist verückter, Trump oder Milei?
Das wäre aber Global.
Hier geht es aber um den den Konflikt einer regionalen Hegemonialmacht(muss sich die USA als Schwäche gefallen lassen). In der die Führer(Guides natürlich) um Korruption und noch etwas Machtwettbewerb wetteifern.
😉
Maduro ist leider kein zweiter Chavez geworden und die Unterschiede verschwimmen, jedoch nicht die Machtverhältnisse.
Aber der Geist von Chavez , in der Form eines Vögelchens, ist auf Maduros Schulter gelandet. Don’t you remember?
gruss
Gute Punkte!
Warum hat Trump Militärmaschinen geschickt? Nun, wenn es Zivilflugzeuge gewesen wären, hätten sie die Kolumbianer einfach behalten können, wenn die da ohne Erlaubnis landen. Bei der US-Airforce trauen sie sich das nicht. Aber stehen unsere Wüteriche von CDU und AFD dann nicht vor demselben Problem? Es könnte damit enden, dass die Bundeswehr ihre letzten Transall verliert. Ich will da gewarnt haben.
Jetzt muss man wirklich umdenken. Über Jahrzehnte waren die USA in der Kritik, wegen Interventionen in Südamerika. Damit ist offenbar Schluss. Mit seinen Zöllen bewirkt er Gegenzölle und bringt damit den Handel komplett zum Erliegen. Ob das von ökonomischem Sachverstand getragen ist? Wohl nicht. Er macht die BRICS stark.
Noch doller: er hat Zölle gegen Taiwan beschlossen, auf die Chips, die die US-Industrie dringend braucht. Das könnte sich Xi Jinping ausgedacht haben, meint die Presse. Der Trump ist wirklich verrückt.
Tramp macht das einzig richtige er setzt seine Wahlversprechen um.Während unsere Politiker nur auf Bauernfang ist.Schon Habecks Satz keine Abstimmung mit der AFD richtig muss es heißen keine Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Grünen.
Es ist ziemlich naiv zu glauben, Trump würde jetzt alle Illegalen abschieben; eher: Die eigene Meute will (letztlich eher symbolische) Demütigung sehen. Der Präsi weiß ganz genau, was mit der US-Wirtschaft ohne sehr billige, sehr fleißige und maximal rechtlose Arbeitskräfte passieren würde. Die Ausbeuter würden Trump an die Gurgel gehen, machte er seine großmäuligen Ankündigungen wahr. Sicher wird der Druck auf die Illegalen noch weiter steigen, sich NOCH unsichtbarer zu machen, NOCH weniger für die Plackerei fordern zu können usw.; es geht halt immer noch etwas niederträchtiger und ausbeuterischer.
Illegale Migration ist hier das Problem. Trumps Migrationspolitik ähnelt der australischen. Maximale Abschreckung illegaler Migranten. Ich befürworte die damit einhergehenden rigiden Maßnahmen keinesfalls, aber die Abschreckung wird eben maximal sein.
Wann geht Van der Leyen bei Claudia Sheinbaum oder Lula da Silva in die Fortbildung?
Oder kann die das nicht lernen?
Dafür sitzt sie auf einem allzu hohen Ross. Ob sie den Ansatz der Mexikaner und Brasilianer generell verstehen würde? Vom Inhalt her? Was das menschliche Format angeht? Wir wissen es nicht.
Es geht um maximale Demütigung der Rechtlosen live im Fernsehen.
Damit Trumps Wähler etwas zum Freuen haben.
Denn wirklich verbessern kann und will Trump ihre Lage nicht.
Die Alfabetisierungsrate der USA: Nur 48% können die Anweisung eines Rezepts verstehen.
Aberglaube wie im Mittelalter: 42% der US-Amerikaner glauben an Kreationismus (alles von Gott geschaffen, es gebe keine Entwicklung).
Die letzte effektive Steigerung der Reallöhne in den USA: vor 50 Jahren
Da stellt sich durchaus die Frage: Was ist Entwicklung? Die USA haben eben besonders auf die Karte „Alle hauen volle Pulle alles raus“ gesetzt, die Besten räumen ab, sehr viele schauen komplett in die Röhre. Hollywood hat was, auch sonst gibt es coole Sachen, aber Fahne und Hymne machen letztlich nicht wirklich glücklich – satt sowieso nicht. Auch Abgehängte wollen (oder müssen) gerne glauben, an einer ominösen Größe oder Besonderheit teilzuhaben. Kultur(losigkeit) statt Krankenversicherung. Lieber den Helden des kapitalistischen Alltags spielen (müssen). Bzw. eben auch: Nicht ankommen gegen die Mächtigen, gerade die Armen haben sehr wohl etwas zu verlieren, wenn sie substanziell aufmucken. Da scheint (klein)kriminell zu werden noch gangbarer, Waffen sind ja auch überall erhältlich.
Fehlt noch der Seitenhieb auf die NATO, Kolumbien ist immerhin „Major non-NATO ally“, nach Argentinien im Hinterhof der US-Amerikaner. Argentinien, dass man auch getrosst Soros-Island taufen könnte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Major_non-NATO_ally
https://www.nachdenkseiten.de/?p=38710
Soweit ich es beurteilen kann, hat Trump seinen ersten großen außenpolitischen Sieg eingefahren? Gerade gelesen, mit welcher Arroganz das Außenamt offiziell Stellung bezog. Man kann es nur als bewusste Demütigung verstehen. Nicht, dass die Lateinamerikaner das nicht schon kennen würden, aber sie werden sich sowas wie Stolz auch weiter mehrheitlich nicht leisten können. Ich sehe im Moment keinen Weg, auf dem die Länder der Region sich emanzipieren könnten.
Deutschland und auch das restliche Europa haben sich auch in eine ziemlich ausweglose Situation manövriert. Die Verbindungen zu Russland sind ruiniert, die zu China schwer beschädigt. Mit einer sich selbst tragenden Binnenkonjunktur wird man auch nicht rechnen können und einstige Standortvorteile, wie stabile politische Verhältnisse, gute Infrastruktur und Verwaltung, geordnete rechtliche Verhältnisse oder eine gute Sicherheitslage, erledigen sich von Tag zu Tag mehr.
Die Abhängigkeit von den Amis ist so groß, wie 1950 und sie brauchen uns nicht mehr als Vorposten gegen die SU. Das machen jetzt die polnischen und ähnliche Kläffer im Osten. Sieht wirklich nicht gut aus. Die beiden Flüge nach Kolumbien haben mehr verdeutlicht, als manche lange Analyse oder Erklärung.
Unter den gegebenen Umständen wäre ich tatsächlich dafür, dass die gegenwärtige Außenministerin weiter amtiert. An Demütigungen sollte sie gewöhnt sein und was sie tut oder sagt, interessiert auf der Welt niemanden mehr. Sie ist und wäre die Außenministerin, die Deutschlands Rolle beispielhaft verkörpert. Doch, eine Person, die besser für dieses Amt geeignet ist, kann man sich kaum vorstellen.
Guter Kommentar, vielleicht etwas arg ausweglos gesehen. Im Vergleich zu den Europäern kommt mir Gustavo Petro – trotz einstweilen nicht so durchschlagenden Erfolges – geradezu kühn und mutig vor (seine analytische Intelligenz ist den EU-Leadern sowieso Lichtjahre voraus). MAGA ist trotz vorläufiger taktischer Siege doch ein ranziger Dreck, ewig wird das auch nicht gehen. Es tun sich nach und nach durchaus Alternativen auf, jedenfalls eher noch für manche Staaten des Globalen Südens, trotz aller (gewachsenen/verbliebenen) Abhängigkeiten.
Ja, was die Einschätzung von Petro betrifft – also in diese r Frage, sonst weiß ich nichts, was über die Informationen und Text hinaus geht – stimme ich zu. Er hat versucht seine Würde und die seiner Landsleute zu verteidigen. Zwar erfolglos, aber wenn ich an die politische Klasse unseres Landes und ihr Verhalten im Zusammenhang mit Nordstream denke, ist er wirklich ein anderes Kaliber.
Was die Vermutung betrifft, dass Trump das so nicht weitermachen kann, zweifele ich doch. Ich fürchte, die Amis selbst revoltieren nicht, dass tun sie nie, und die anderen sind zu schwach. Was nun die (West) Europäer betrifft, da ist nichts mehr zu sagen. Außer Phrasendrescherei und hilfloses Hinnehmen noch der größten Zumutung kommt nichts mehr. Es wäre zu wünschen, dass du Recht behältst. Mir fehlt jeglicher Glaube.
Nur Mut! Natürlich zieht Trump seine Show durch. Und dann? Spätestens sein Nachfolger wird entweder als eher lahme Kopie erscheinen, ihn groteskerweise noch zu übertreffen suchen oder eben anders agieren (müssen). Was deine Einschätzung bezüglich (West)Europa angeht, stimme ich auch zu. Allerdings verbreiten gerade die EU-Granden auch immer Beschwörungsformeln à la „ ,
´Wir´ müssen in der Zeit wachsender weltpolitischer Herausforderungen und angesichts der autoritären Akteure…“
usw., die ganze Litanei von Einflussträgern einer Weltgegend, die von 1492 bis heute stets solche Drohungen für den Rest der Welt ausstieß (und zumeist auch in die Tat umsetzte) – im Namen des richtigen Glaubens oder hehrer humanistischer Ideale (auf die sich die Unterworfenen selbstverfreilich nie wirklich berufen konnten). Die USA haben als europäischer Ableger angefangen und sind halt halt noch größer/mächtiger geworden (sorry für den Vortrag 🙂 ).
Mein Fazit ist: Wenn möglicherweise die Hegemonie anmaßender Bleichgesichter eher schwindet, ist es nicht sonderlich schade darum. Auf keinen Fall sollte mensch sich vor den Karren „Wir Europäer“ spannen lassen. Siehe oben, zudem habe ich auch schlicht keinen Bock, mir meinen Kopf für (Einfluss-)Reiche(re) zu zerbrechen oder mich sonstwie für deren Machtstreben reinzuhängen. Wie kritisierte Malcolm X doch so treffend die Einstellung des Haussklaven, der den erkrankten Plantagenbesitzer fragte: „Are WE sick, Boss?“
https://vimeo.com/1051808431
Im Video zur Deportation nach Kolumbien sieht man wie sich die Ausgewiesenen nach der Landung beschweren.
Es wird gesagt dass einem nichts gesagt wird und das man was unterschreiben muss.
Länge: 1:59 Minuten
Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.
Es gibt derzeit vielleicht viele deutsche Babyboomer, die gerne in Länder wie Kolumbien auswandern würden, sofern sie dort nicht sofort nach ihrer Ankunft von Maschinenpistolen durchsiebt würden. Kolumbien stelle ich mir persönlich indessen gar nicht mal so unwirtlich vor, vielleicht vergleichsweise heiß, feucht und inzwischen auch weitgehend entwaldet und zu einer Agrarwüste degradiert aber landschaftlich immer noch abwechslungsreicher als, sagen wir mal eine Tesla Gigafactory, einen Großraumflughafen oder eine geplatzte Finanzmetropole.
Von Frau Weber würde ich hier gerne mehr lesen und das ginge mithin auch noch einigertmaßen komfortabel. Mitten im kolumbianschen Busch wäre hierzu vielleicht mitunter ein Satellitentelefon erforderlich.