Totgeschwiegenes Thema: Wen unterstützt der Westen, wenn er vorbehaltslos „die Ukraine“ unterstützt

Asow präsentiert sich gerne als wilder Haufen, nicht als disziplinierte Militäreinheit.

Jede kritische Sicht auf die Ukraine ist derzeit tabu, Hauptsache die Waffen und das Geld fließen in das Land der tapferen Kämpfer. Die rechtsnationalistischen Freiwilligenverbände wie Asow sind aus dem Blick geraten oder weißgewaschen worden, Asow-Kämpfer touren durch die USA und werben für ihre Miliz.

 

Es ist immer nur davon die Rede, dass „die Ukraine“ finanziell und militärisch unterstützt werden muss in ihrem totalen Verteidigungskrieg, der seit kurzem zu Offensiven übergegangen ist. Nicht gesprochen wird, wer in dem von hoher Korruption gezeichnetem Land die Gelder und die Waffen bekommen soll bzw. bekommt. Schon vor dem Krieg gab es zahlreiche Freiwilligenverbände oder Milizen, die meist extrem nationalistisch gesinnt waren und weiterhin sind und nur formell in die Streitkräfte bzw. die Nationalgarde eingegliedert waren. Sie hatten sich nach 2014 herausgebildet und sich angesichts der desolaten Kampfkraft der regulären ukrainischen Armee als hochmotivierte Einheiten gezeigt, beispielsweise beim Kampf um den Flugplatz in Donezk oder wie Asow beim Kampf gegen die Separatisten in Mariupol, wo sie dann einen Stützpunkt und später ihr Hauptquartier hatten. Sie gaben sich seitdem als Retter der Ukraine und wurden entsprechend als Kriegshelden verklärt.

Das bekannte Foto von einem Asow-Kämpfer in Asovstal verklärt den Krieg zur religiösen Erleuchtung oder eher Weihe

Zunächst sollten sie aufgelöst werden und ihre Waffen niederlegen, dann hat Arsen Avakov, von 2014 bis 2021 Innenminister, die Milizen in die von ihm geschaffene Nationalgarde pro forma eingegliedert. 2019 hatten die noch unabhängigen Freiwilligenbataillone Sheikh Mansur, die OUN (Organisation ukrainischer Nationalisten) und das 8. Bataillon der ukrainischen Freiwilligenarmee (Rechter Sektor) die Waffen niedergelegt und sich meist in Freiwilligenverbände unter der Nationalgarde eingereiht. Avakov sicherte mit Tausenden von gut bewaffneten und auch von der amerikanischen Armee ausgebildeten Milizen seine Macht über mehrere Regierungen hinweg, da nun das Innenministerium die Ausrüstung, Bewaffnung und Bezahlung der Milizen übernahm, die aber weiter recht selbständig agieren und sich über Spenden finanzieren.

U.a. ernannte Asakov den Asow-Kommandeur Vadym Troyan zum Polizeichef von Charkiw, 2016 wurde er zum Stellvertretenden Chef der Nationalen Polizei bis 2021. Die Asow-Bewegung gründete etwa die Partei National Corps, das Yunatskyy Korpus schult Kinder nationalistisch und militärisch, die Nationale Miliz (Natsionalni Druzhyny) wollte für öffentliche Ordnung sorgen und war dafür auch zuständig in Kiew, wo sie durch brutale Angriffe auf Roma auffiel, auf sie folgte die rechtsextreme Miliz Centuria, die sich auch um die „kulturelle und ethnische Identität“ oder um die „Wiederbelebung der Großukraine“ sorgt und enge Verbindung zum Militär hat (Far-Right Group Made Its Home in Ukraine’s Major Western Military Training Hub). Sie soll seit 2018 mit der Hetman Petro Sahaidachny National Army Academy (NAA) verbunden sein. Dort wurden offenbar auch Centuria- und Asow-Mitglieder von der US-Armee und von Briten ausgebildet. Sie nahmen auch an Militärübungen mit den USA, Großbritannien, Polen, Frankreich und Deutschland teil.

Das seit 2014 umgesetzte Resistance Operating Concept, das von amerikanischen Spezialeinheiten entwickelt wurde, setzt auf totale Verteidigung, also die Einbeziehung der Gesamtbevölkerung, auf Freiwilligenverbände, die kampfbereiter sind, und auf „die Entwicklung einer starken Nationalität“ und „patriotische Erziehung“. Das soll in der Ukraine seit 2014 umgesetzt worden sein (Ukraine hat das amerikanische Resistance Operating Concept umgesetzt).

Über die Größenordnung der Freiwilligenverbände gibt es, soweit ich sehe (bitte um glaubwürdige Quellen, sofern es solche gib), keine verlässlichen Daten. Zumal mit der Gründung der Territorialverbände vor allem die Freiwilligenverbände ins Geschäft kamen. Reuters berichtete 2020, dass es in der Ukraine 102.000 Kämpfer in paramilitärischen Verbänden gebe. Gemeint sein dürften damit die Freiwilligenverbände. Die reguläre Armee soll damals 145.000 Soldaten umfasst haben.

Ob die Zahlen stimmen, kann ich nicht beurteilen, man kann aber wohl davon ausgehen, dass die Freiwilligenverbände schon vor dem Krieg Zehntausende von Kämpfern stark waren, sie stellten also eine erhebliche Macht dar, die zwar in Wahlen marginal blieb, aber allein durch ihr Drohpotenzial  großen politischen Einfluss ausübte. So soll Präsident Selenskij, der die Wahl vor allem mit dem Versprechen gewonnen hatte, mit Russland Frieden zu schließen, auf Druck und durch Bedrohung der nationalistischen Verbände davon abgerückt sein. In dem Video sieht man einen Vorfall, wie Selenskij bedroht wurde. Schließlich wurde im Vorfeld des Kriegs das Minsker Abkommen als Verrat und Zerstörung der Ukraine propagiert, das auf keinen Fall umgesetzt werden darf.

Mit Kriegskitsch wird für Spenden geworben

Asow war bis zum Krieg ein besonders umstrittener Freiwilligenverband, der schon wegen seiner faschistoiden, weiterhin gepflegten Rituale und Zeichen als rechtsextremistisch bzw. als Neonazi-Gruppe  eingestuft wurde. Seit dem Krieg und seit der „heldenhaften“ Verteidigung von Mariupol hat sich die Einschätzung gewandelt und wurde die Miliz weißgewaschen (Asow-Regiment: Journalisten sollen Abbuße leisten). Das war auch deswegen notwendig, um weiterhin die westlich orientierte Ukraine („die Ukraine“) militärisch unterstützen zu können, ohne unter Kritik wegen der Förderung von zumindest extrem nationalistischen, auch rassistischen Milizen zu geraten. Mariupol war für Asow und andere Freiwilligenverbände ein Propagandaschub, der für viel Solidarität und auch Spenden sorgte, aber auch dafür, dass neue Einheiten entstanden wie die Spezialeinheit Azov SSO Regiment oder Kraken.

Seit September touren Asow-Kämpfer, darunter zwei ehemalige Kriegsgefangene und der Kommandeur sowie Asow-Mitgründer Giorgi Kuparashvili, der verwundet aus Mariupol noch ausgeflogen werden konnte, durch die USA, um für den Krieg gegen Russland, vor allem aber für Asow zu werben. Auch Kateryna Prokopenko  ist dabei, die Frau des bekannten Asow-Kommandeurs, der durch einen Gefangenaustausch freikam und sich in der Türkei aufhält. Er wurde von Präsident Selenskij zum „Helden der Ukraine“ geadelt. Im Augenblick formieren sich die aus russischer Gefangenschaft entlassenen „Helden“ neu und wollen wieder in den Kampf ziehen. Dafür wird kräftig um finanzielle Unterstützung geworben. Krieg ist halt auch hier Geschäft.

Zur Werbestrategie gehört, die Kämpfer als Beschützer von wehrlosen Tieren darzustellen.

Sie haben im Kampfanzug den Kongress-Abgeordnete besucht, vertreten die gewohnte These, dass die Ukraine den Westen verteidigt,  und wurden auch von Universitäten eingeladen, beispielsweise von der Stanford University, in deren Zeitschrift ein völlig unkritischer Artikel erschien. Natürlich streiten sie jede Verbindung mit Rechtsextremen ab, die bei der Eingliederung in die Nationalgarde entfernt worden sein sollen. Alles russische Propaganda. Das hört man gerne von den neuen Heroen im nicht mehr postheroischen Zeitalter, die die Kriegsmüdigkeit in den USA bekämpfen wollen. In Kiew wurde die Marshala-Malinovsky-Straße in „Helden des Asow-Regiments“ umbenannt. Unwidersprochen proklamiert Asow: „Jetzt steckt ASOW in jedem von uns. ASOW ist die ganze Ukraine!“

Dumm ist, dass ausgerechnet das Center for International Security and Cooperation (CISAC) an der Stanford University einen im August aktualisierten Bericht veröffentlicht hatte, in dem die Asow-Bewegung als „rechtsextremes nationalistisches Netzwerk in der Ukraine angesiedelter militärischer, paramilitärischer und politischer Organisationen“ bezeichnet wird, die „extensive transnationale Verbindungen mit anderen rechtsextremen Organisationen“  haben. Politisch will Asow wie andere rechtsnationalistische Milizen und Gruppen nicht in die EU. Man lehnt das liberale Europa ab und denkt an einen osteuropäischen Staatenverbund.

Andriy Biletsky, rechts.

Asow-Mitbegründer Andriy Biletsky, der vor 2014 bei den „Patriot der Ukraine“ und „Sozial-Nationalversammlung“, mit dem Euromaidan auch im Rechten Sektor und dann 2014 bis 2019 Abgeordneter war, gründete 2016 die rechtsnationalistische Partei Nationales Korps (interessantes Interview mit ihm aus dem Jahr 2018), ist jetzt wieder Asow-Kommandeur und damit Teil der ukrainischen Streitkräfte. Um einen Eindruck von der Mentalität der weißgewaschenen Asow-Bewegung und anderer Freiwilligenverbände zu erhalten, hier ein Auszug aus einem von ihm auf seinem Telegram-Kanal am 14. Oktober veröffentlichten Text zur angeblichen Notwendigkeit des Siegs über die „ewige eurasische Horde“:

„Jeder der Eroberer hat uns gesagt: Die Ukrainer sind eine Nation von Bauern und Bauern. Aber die Geschichte zeigt, dass die Ukrainer eine Kriegernation sind. Die Einzigartigkeit der ukrainischen Geschichte besteht darin, dass wir auch ohne eigene Staatlichkeit immer wieder eine nationale Armee hatten. Die Armee war wiederholt der einzige Ausdruck der nationalen Idee. … Heute wird das solide Fundament der ukrainischen Zukunft von der Armee gelegt. Wohlgemerkt nicht von Politikern, Diplomaten oder Geschäftsleuten. Der Staat ist heute durch den militärischen Geist vereint. Der Staat ist militärisch vereint. Der Staat ist durch eine wahrhaft ukrainische Nationalarmee vereint. Heute hängt nicht nur die Zukunft unseres Staates vom ukrainischen Krieger ab. Das Schicksal ganz Europas hängt von seiner Stabilität ab.“

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80 Kommentare

  1. Dass Sie sich trauen mit diesem Tabu zu brechen und darüber schreiben sei Ihnen hoch angerechnet Herr Rötzer. Nicht viele Journalisten in Deutschland sind so mutig.

    Eine wichtige Sache hat mir hier noch ein wenig gefehlt. Das Problem ist, die Ukraine ist kein monoethnisches Land. Im Gegenteil es ist ein hochgradig multinationales Land. Es gibt dort bei weitem nicht nur Ukrainer. Es gibt sehr viele Russen (vor Allem im Osten des Landes). Es gibt aber auch andere, Ungar, Rumänen, Polen, Bulgaren usw… Und außerdem konzentrieren sich ethnische Minderheiten auf bestimmte Gebiete, wo sie in großer Mehrheit sind. So ist der gesamte Südosten der Ukraine überwiegend von Russen besiedelt. Im Westen gibt es ganze Oblasten die von Rumänen und Ungarn besiedelt sind. Das ist ähnlich wie in Kanada, Luxemburg oder in der Schweiz und ist historisch bedingt.

    Die Ukrainischen Nazis aber, streben eine monoethnische Ukraine an. Nach ihrem Motto: Ukraine den Ukrainern. Sie sind von der Idee der Überlegenheit der weißen Rasse beflügelt, extrem gewaltbereit und wollen die Ukraine von Nichtukrainern reinigen (Stichwort ethnische Säuberungen). In erster Linie von Russen, die sie ganz besonders und abgrundtief hassen. aber auch mit Ungarn und mit Rumänien hat die Ukrainische Regierung Stress, weil sich die ungarische und rumänischen Minderheiten über Diskriminierung beschweren. Auch sind sie übergriffig gegenüber den Roma, was sie ja auch schon erwähnt haben.

    Von daher, wie passt das denn mit den s.g. europäischen Werten zusammen, welche ausgerechnet Deutschland in der Ukraine verteidigen will? Wohin soll der „Sieg der Ukraine“ denn überhaupt hinführen? Ist ihnen denn nicht klar, dass Nazis, wenn sie zu einem Sieg geführt werden sich hinterher stark genug vorkommen um sich auch gegenüber Europa offenbaren werden? Sie haben eine ganz andere Vorstellung von Europa in welchem es kein Platz für das gibt, was man heute als „europäische Werte“ bezeichnet. Sie verehren Hitler ganz offen. In ihren Schützengräben finden russische Soldaten oft Hitlers Bücher und Naziartefakte wie Reichsfahnen, authentische SS-Uniformen, sogar Originalwaffen von der Wehrmacht usw… Manche von ihnen sind von oben bis unten mit Nazisymbolik tätowiert. Ich habe einen gesehen, der hatte ein Portrait von Hitler welches sich über seinen gesamten Körper erstreckte. Diese Leute sollen Europa verteidigen? Sie wollen eher das Dritte Reich wiederbeleben, das ist ihre Vorstellung von Europa. Natürlich halten sie sich jetzt damit (noch) bedeckt, weil sie ja von der Unterstützung durch den Westen profitieren. Aber wenn sie die Russen besiegen würden, brauchten sie das nicht mehr. Unter sich aber verachten sie die EU und ihre Werte. Sie bezeichnen europäische Politiker abfällig als „Neobolschewiki“.

    Das passt natürlich nicht zusammen, und das ist den europäischen Politikern, die sich damals mit den ukrainischen Nazis eingelassen haben um einen Putsch in der Ukraine durchzuziehen sehr wohl bewusst gewesen. Sie glaubten sie könnten die Gesinnung der ukrainischen Nazis unter den Teppich kehren und sie unter Kontrolle halten. Die Aussicht darauf die Ukraine in ein Rammbock gegen Russland verwandeln zu können, war ihnen dieses Risiko wert. Denn sie haben doch etwas gemeinsam mit den ukrainischen Nazis. Den völlig irrationalen Hass auf Russen.

    1. Und wäre eben genau deshalb eine Fusion der beiden Parteien „Bündnis 90/Die Grünen“ und „Der III. Weg“ nicht längst überfällig……?

    2. Lieber Hacker, klar: du weißt das, ich weiß das – wir hier alle wissen das! Schließlich ist ja alles auch bildlich dokumentiert. Daher ist es auch so erschütternd, sich diesen Beweisen so krampfhaft zu entziehen, sie als „Propaganda“ zu brandmarken – Hauptsache in DE, wird ein „unbarmherziger Kampf gegen rääächzz“ geführt.

      Doch Nancy, denkt nicht weiter: Im Falle eines tatsächlichen Sieges und eines Beitritts in die EU, werden sich auch dieses Elemente mit interntionlen und auch deutschen gewaltbereiten Rechtsextremisten vernetzen. Sie werden probate Unterstützer sein. Und dazu bruchen sie keine „Terroroma“.

      Ich bin immer wieder erstaunt, wie das dumme Volk, derlei Belege, gefleisstenlich übersieht, das als „nicht repräsentativ“ betrachtet. Aber wehe, ein besoffener 15-Jähriger wird ertappt, wenn er ein Hakenkreuz sprüht.

  2. Im Westen nichts Neues. Warum soll man nicht ukrainische Rechtsextreme unterstützen, wenn man in früheren Zeiten und Zusammenhängen nicht die geringsten Bedenken zeigte, sich mit den allerschlimmsten Gruppen zusammenzutun bzw. mit ihnen zusammen zu arbeiten, sie finanziell und logistisch zu unterstützen. Zu diesem illustren Kreis gehören die Völkermörder der Khmer Rouge, die noch jahrelang ihr Land in der UNO vertreten durften, nachdem sie längst die Kontrolle über Kambodscha verloren hatten. Al Kaida wäre ohne massive u.s.-amerikanische Vorarbeit kaum möglich geworden, die Unterstützung islamistischer Extremisten gehörte lange zum guten antisowjetischen Ton. Man kann die Liste verlängern. Saddam z. B. wurde in seinem Krieg gegen den Iran kräftig unterstützt, wurde auch noch unterstützt nach Giftgaseinsatz gegen Kurden und erst fallengelassen, als er in Kuwait zu weit ging.

    Warum also sollte Asow ein Problem sein? Abgesehen davon – der Kommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Saluschni, wurde kürzlich mit einem Kettchen am Handgelenk fotographiert, auf dessen einen Glied eine Swastika prangte. Der Mann lässt sich auch gern unter Bandera-Bildern und hinter Bandera-Statuetten ablichten. Die einschlägige Gesinnung geht weit über Asow hinaus.

    1. Assad war noch vor gar nicht so langer Zeit für Deutschland ein wichtiger Partner im Kampf gegen Terrorismus. Im Stern erschien 2008 ein Artikel darüber mit dem Titel „Die Syrien Connection“. Am Geld sollte es Assad nicht mangeln.

      stern-Recherchen belegen, wie eng Außenminister Steinmeier und BND-Chef Uhrlau mit dem Regime in Damaskus kooperiert haben – auch auf Kosten von Menschenrechten.

      Ihre Kerker werden zu Folterkammern für den zivilisierten Westen. stern-Recherchen belegen nun, dass die Bundesregierung, und dort vor allem Kanzleramtsminister Steinmeier und BND-Chef Uhrlau, viel enger mit den Syrern kooperierte, als bisher bekannt ist.

      empfehle:

      http://www.stern.de/panorama/investigativ/projekte/geheimdienste/kooperation-mit-einem-folterstaat-die-syrien-connection-3525940.html

      1. Beim „Westen“ wundert einen nichts mehr. Außer dem verlogenen Geschwätz von „regelbasierter Ordnung“ und „Werten“. Welche Werte liegen in der Unterstützung von IS, Al Quaida und deren anschließendender Bekämpfung. Und erst in der Unterstützung von Nazis, die alsbald in EU ihr Unwesen treiben sollen. Das sind doch sicher alles lupenreine Demokraten…. sieht man ja schon länger am Verhalten der ukrainischen Regierung und wehe wer als Russe oder russlandfreundlich gilt.

        Wenn ich mir meine Schulerziehung so anschaue, wundert mich allerdings, wie Deutschland so umkippen konnte. Was machten die jetzt in der Schule? Wie verkaufen die Holocaust und Nazis in Ukraine? Gibt es dafür Vorgaben? Oder schaut man krampfhaft weg und es gibt keine aufgeweckten Schüler mehr, die es merken? Wir hätten früher unangenehme Fragen gestellt.

  3. Ich denke, die lieben Mitmenschen, die glauben, die Ukraine verteidige „unsere Demokratie“, sollte man darauf hinweisen, dass die ukrainische Regierung seit dem Maidan-Putsch Asow nicht nur militärisch, sondern gerade auch dessen Verbreitung rechtsextremistischer bis hin zu nazistischer Ideologie gezielt fördert.

    Darüber hat es reihenweise Artikel und Dokus in westlichen Medien (USA, UK, D,…), die keinesfalls für „russische Propanda“ bekannt sind, gegeben.
    Beispielsweise über das Asow-Schulungszentrum Kosakenhaus/Cossack House mitten in Kiew in der Nähe des Maidans mit seinem umfangreichen ideologischen Angebot inklusive Shop, in dem u. a. das Hakenkreuz als Schmuck erhältlich ist.

    Besonders folgenschwer ist die „Schulung“ der ukrainischen Kinder und Jugendlichen zu Rechtsextremisten bis hin zu kleinen Nazis – ebenfalls total offen seit dem Maidan und inzwischen verschärft.
    Nein, es sind nicht nur „Einzelfälle“, sondern es ist Regierungsprogramm der Ukraine.
    Von der Einschulung an werden OUN, UPA, Bandera usw. als heldenhafte Vorbilder im Kampf gegen Russland, das zu zerstörende Reich des Bösen, vorgegeben.
    Beispielsweise ist 2014 die schon 2013 herausgegebene ABC-Fibel von Oleg Vitvitsky im Gebrauch, in der zu jedem Buchstaben eine Geschichte zu OUN und UPA mit einem kleinen UPA-„Rebellen“ als Vorbild für die Kinder idyllisch illustriert ist.
    Seit 2014 gibt es auch vermehrt Videos im Netz, in denen ukrainische Kinder im Chor „Heil Hitler“ rufen, den Hitler-Gruß zeigen, erzählen, wie sie möglichst viele Russen eigenhändig töten wollen, usw.
    Ok, die Authentizität solcher Videos lässt sich schwer überprüfen, aber die Authentizität der von zahlreichen westlichen Medien erstellten Videos und Artikel über die staatlich geförderten Asow-Kinderferienlager kann wohl kaum bezweifelt werden – oder sind The Guardian, BBC, NBC usw. „russische Troll-Fabriken“?

    Diese Asow-Kinderferienlager sind überall in der Ukraine entstanden und haben inzwischen Tausenden Kindern ab 6 Jahren unter teilweise brutalstem militärischem Drill nicht nur beigebracht, wie man ein echtes Sturmgewehr lädt, sondern auch jede Menge Parolen, die 1:1 der deutschen Nazi-Ideologie entnommen sind und sogar darüber hinaus.
    Beispiel: Bei Gewehrübungen rufen die Kinder Parolen wie „Wir zielen nie auf Menschen, sondern nur auf Russen“
    Dinge wie LGTB-Rechte werden den Kindern dort als „bolschewistische“ Schwächung Europas erklärt.

    Im Wertewesten ist auch bestens bekannt, wie gut Asow mit all den Neonazi-Gruppen rund um den Globus vernetzt ist, um dort zu rekrutieren, und welche Terrorgefahr dadurch entsteht.
    In den USA schreckte man z. B. auf, als zwei amerikanische Asow-Veteranen einen brutalen Raubmord begangen hatten, um ihre Rückreise in die Ukraine zu finanzieren.

    Das Thema kann also auch „uns“ betreffen.
    Dass unsere einheimischen Neonazis wie „Der Dritte Weg“ seit Jahren wechselseitige Besuchskontakte mit Asow gepflegt haben, kann man bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachlesen (auch keine „russische Troll-Fabrik“, oder?)

      1. Aber warum wurde von Seiten derer, die nichts damit am Hut hatten, nicht konsequent dagegen vorgegangen?
        Bei einem dumpfen Rassismus mit tödlicher Historie sollte die Lage eigentlich klar sein.

      2. Zu „Nazismus wurde in der Ukraine eigentlich schon viel früher kultiviert als 2014“:
        Natürlich, denn so plötzlich kann seine breite gesellschaftliche Präsenz ja nicht entstanden sein.
        Ich hatte dazu auch schon gepostet, was hier in Deutschland seit 1945 dazu beigetragen worden ist.

        Zu „Aber warum wurde von Seiten derer, die nichts damit am Hut hatten, nicht konsequent dagegen vorgegangen?“
        Der ukrainische Nazismus ist mitsamt seiner OUN-Führer 1945 ausgelagert und hauptsächlich in Kanada und USA als mögliche spätere Waffe gegen die Sowjetunion gepflegt worden.
        Dort gibt es seitdem auch übelste ukrainische Kinderferiencamps wie z. B. die „Forest Devils“.

        1. Kommt einem doch irgendwie bekannt vor…..

          Nachdem die Vereinigten Staaten 2001 geholfen hatten, die Taliban-Regierung in Afghanistan zu stürzen, stießen sie auf ein Erbe ihrer früheren Intervention in der Region. Wie die Washington Post 2002 berichtete, hatten die Vereinigten Staaten seit den 1980er Jahren Millionen von Dollar ausgegeben, um antisowjetische Lehrbücher für afghanische Schulkinder zu produzieren und zu verbreiten. Die Bücher förderten eine dschihadistische Einstellung, was damals für ein Washington, das von den Zwängen des Kalten Krieges getrieben wurde, nützliche Propaganda war.

          „Die Fibeln, in denen vom Dschihad die Rede war und die Zeichnungen von Gewehren, Kugeln, Soldaten und Minen enthielten, dienten seither als Kernlehrplan des afghanischen Schulsystems“, berichtete The Post. „Sogar die Taliban benutzten die von den Amerikanern produzierten Bücher, obwohl die radikale Bewegung in Übereinstimmung mit ihrem strengen fundamentalistischen Kodex menschliche Gesichter ausradierte.“

          Bücher wie „The Alphabet for Jihad Literacy“ wurden unter der Schirmherrschaft der US-Behörde für internationale Entwicklung von der Universität von Nebraska in Omaha produziert und über Netzwerke, die von der CIA und dem pakistanischen Militärgeheimdienst ISI aufgebaut wurden, nach Afghanistan geschmuggelt-

          (x)https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2014/12/08/the-taliban-indoctrinates-kids-with-jihadist-textbooks-paid-for-by-the-u-s/

    1. Liebe Sabine,

      „Ich denke, die lieben Mitmenschen, die glauben, die Ukraine verteidige „unsere Demokratie“, sollte man darauf hinweisen, dass die ukrainische Regierung seit dem Maidan-Putsch Asow nicht nur militärisch, sondern gerade auch dessen Verbreitung rechtsextremistischer bis hin zu nazistischer Ideologie gezielt fördert.“

      Aus eigener „missionarischer“ Erfahrung weiß ich, dass sie teflonbeschichtet sind, was das Thema betrifft. Selbst wenn ich mehrere Links präsentiere, Fotos, etc: „Ach, das ist ja nicht repräsentativ“. Manchmal denke ich: es gibt eben gute Nazis und böse Nazis.

      1. Hallo Rebane,
        zu „Selbst wenn ich mehrere Links präsentiere, Fotos, etc: „Ach, das ist ja nicht repräsentativ“.“:
        Deshalb scheinen mir die umfangreichen Veröffentlichungen von Bellingcat und Belltower (beides hierzulande medial hochgeachtete „Recherche-Zentren“) nützlich, denn die haben die massive STAATLICHE Förderung des Rechtsextremismus in der Ukraine belegt und auf die Gefahr, die von der Ukraine ausgeht bezüglich des weltweiten Neonazi-Netzwerks, in dem Asow führend ist, hingewiesen.

        Hier auf die Schnelle eins von vielen Beispielen:
        https://www.belltower.news/rechtsextreme-in-der-ukraine-olena-semenyaka-auf-ideologischer-mission-110353/

  4. Es ist das Prinzip der USA/CIA extreme Gruppierungen in exterritorialen Konflikten einzubinden und finanziell und militärisch zu unterstützen.
    In Afghanistan haben die Amerikaner
    die „Mudschahedin“ gegen die Russen gepushed und bewaffnet. Die Mudschahedin, die die Massenmedien damals liebevoll mit „Gotteskrieger“ übersetzten, waren Islamisten aus denen später Al-Kaida und die Taliban hervorgingen.
    Das Prinzip der Amerikaner besteht darin, langfristig Unruhe in Ländern zu schüren um sie somit unter ihre „Unkontrolle“ bringen zu können. ( George Friedman sinngemäß ).
    In der Ukraine setzen sie nun Nazis ein. In deutschen Medien sind es diesmal keine Gotteskrieger, dafür aber „Freiheitskämpfer“.
    – Weitere Beispiele bitte selbst ergänzen –

    Ohne transatlantischen Dildo im Hintern wird heute bei ARD und ZDF niemand mehr Redakteur. Es geht dabei nicht um eine 5 in Geschichte als Voraussetzung zur Festanstellung.

  5. Entweder die „Unsrigen“ sind wirklich so blöde und nichtsahnend wie sie tun und werden erschreckt wenn sie feststellen daß die ukrainischen „Freiheitskämpfer“ faschistische statt bürgerliche Pläne haben.
    Oder die „Unsrigen“ wissen das und verschweigen es.
    Wobei die Einheit zwischen Regierung und Massenmedien erstaunlich ist, inklusive der Kwerdenker.
    Wollen „unsere“ Regierenden die wieder einfangen oder weiterverwenden gegen was sie für „links“ halten ?
    Das sind so Fragen wie es mit den Ukronazis weitergeht. Vorerst iss ja Krieg. Der dauert ned ewig.
    Wie will die Ukraine die Waffen zahlen und mit was?
    Oder „Schau mer mal na sehn wa schon“, des hätt ja keiner ahnen können, niemand hats gewollt, Staun?
    Einen auf blöd machen?

    1. Die Ukraine zahlt die Waffen nicht. Wir, die EU-Steuerzahler bezahlen diesen Krieg. Und über den Wiederaufbau wird ja auch schon gesprochen. Wahrscheinlich stopfen wir es den US-Investoren hinten und vorne rein.

      1. Fefe sagt:
        Die Amerikaner werden langsam ungeduldig.
        So geht das nicht weiter hier. Was ist denn das für eine Zahlungsmoral? Die Ukraine hat nicht genug Geld, die von den Amerikanern geleasten (!) Waffen zu bezahlen!!
        Hey, ich hab ne Idee. Die EU kann das doch zahlen!1!!
        Nein, wirklich. Während Deutschland und der Rest der Welt der Ukraine Waffen schenkt, haben die Amis Leasing gemacht. Also … Waffen verkauft und noch die Finanzierung per Kredit übernommen. Und jetzt wo die Ukrainer völlig überraschend zahlungsunfähig sind, da haben die Amis die Stirn, die EU zu säckeln, sie sollen mal der Ukraine Geld geben, damit die ihre Rechnungen bei den Amis begleichen kann.
        Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/ukraine-braucht-dringend-geld-li.271538 / via: http://blog.fefe.de/?ts=9db0590d

  6. Bilder zum Thema es gäbe keinen Nazismus in der Ukraine und sie verteidige die Demokratie und europäische Werte.

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    1. Friedliche Männerrunden. Eindeutig Folkloregruppen. Teilweise mit nordischen kryptischen Symbolen. Von der Kirche gesegnet.

      Alles ist gut. Slawa Ukrajini oder so ähnlich…..

  7. Auch interessant. Der russische Befehlshaber der Operation gab heute ein Interview.
    Wichtigste Thesen zusammengefasst:


    Die Lage im Einsatzgebiet ist angespannt.
    Der Feind verliert täglich mehr als 100 Kämpfer pro Tag.
    Wir streben kein hohes Angriffstempo an, sondern zermalmen den Gegner methodisch und rücken vor mit Vorsicht. Wir schonen das Leben unserer Soldaten und Zivilisten.
    Um die Flucht von der Front zu verhindern, setzt Kiew Nazi-Sperrtruppen ein, welche auf diejenigen schießen, die vom Schlachtfeld zu fliehen versuchen.
    Russland möchte, dass die Ukraine von der westlichen Fremdherrschaft und der NATO befreit wird und mit Russland befreundet ist.
    Der Feind sind nicht Ukrainer, sondern das verbrecherische Regime, das ukrainische Bürger in den Tod treibt.
    Sondereinsatz bestätigt die Wirksamkeit der uns in Russland zur Verfügung stehenden Luftwaffe und Luftabwehrmittel.

    Mit anderen Worten: Biden und Zelensky wird zu verstehen gegeben, dass das Szenario eines ukrainischen Sieges einfach nicht in Frage kommt. Ein Atomkrieg kommt in Frage. Verhandlungen kommen in Frage. Aber ein Sieg der Ukraine nicht.

    1. „Russland möchte, dass die Ukraine von der westlichen Fremdherrschaft und der NATO befreit wird und mit Russland befreundet ist.“

      PR-technisch ist den Leuten, die von Angriffen betroffen sind, natürlich schwer zu vermitteln, dass die, die sie angreifen, eigentlich mit ihnen befreundet sein wollen.

      Das aber nur als etwas ironische Fußnote. (war im Irak ähnlich, jedenfalls aus Sicht naiver Marines, die nicht verstanden, dass man auf sie schießt.)

      Ich habe anders als Sie, überhaupt keinen Überblick welches Ausmaß die Angriffe im Moment haben.

      (Vermutlich wäre ein detaillierter monatlicher Vergleich mit anderen Kriegen ein nützliches Argument. Ich erinnere mich aber leider nur an dieses Details, dass die Opfer im Irak nach 4 Monaten wesentlich höher waren. Das ist Zahelnklauberei, aber Leute, die man überzeugen will, nehmen solche Statistiken gerne hin, glaube ich.)

      Jedenfalls, danke für die updates!

      1. Keine Sorge, Herr Hacker hat auch keinen Überblick über die militärische Lage. Dafür kennt er die tägliche, russische Propaganda in- und auswendig, die er hier emsig herunterbetet.

        phz

        1. Wird das Thema vom Westen jetzt
          totgeschwiegen oder nicht?
          Unterstuetzt der Westen hier Nazigruppen fuer die „Eindämmung“ Russlands
          JA oder Nein?

            1. Haben Sie denn den Ueberblick ueber die militaerische Lage in der Ukraine oder plappern Sie nur die taegliche transatlantische Propaganda nach?
              Sind Sie vor Ort und koennen berichten?
              Nein? Dann beantworten Sie doch bitte die Frage des Artikels:
              „Wen unterstützt der Westen, wenn er vorbehaltslos „die Ukraine“ unterstützt“ und……warum wird das Thema im Westen totgeschwiegen?

        2. Geh doch bitte wieder zurück zu tp. Dort kannst du dann weiterhin andere anpöbeln. Und das mit freundlicher Unterstützung der dortigen sogenannten Moderatoren. Danke.

  8. Hier noch ein paar Quellen:

    Als Quelle für meine „russische Desinformation“ nenne ich gern die Bundeszentrale für politische Bildung (jede Menge vor Asow warnende Artikel) sowie ihr Jugendmagazin Fluter.
    2017 brachte Fluter einen Artikel mit aussagekräftigen Fotos, Kurzvideos und Zitaten von einem Asow-Kinderferienlager, das laut Fluter 2014 begann, Kinder ab 7 Jahren zu missbrauchen:
    https://www.fluter.de/asow-jugendcamps-in-der-ukraine

    Aus Gründen der Ausgewogenheit sollte dazu die Kyiv Post als „Ukraine’s Global Voice“ zu Wort kommen, die sich schon 2015 über die damalige Schlagzeile der Daily Mail (UK) empörte:
    „Shocking pictures from inside neo-Nazi military camp reveal recruits as young as SIX are being taught how to fire weapons (even though there’s a ceasefire)”
    Leider gelingt es der Kyiv Post nicht wirklich, demgegenüber ein Asow-Kinderferienlager als harmlos darzustellen, denn die lieben Kleinen singen dort am Lagerfeuer am liebsten „patriotic songs“ der Nazi-Kollaborateure in den 1940ern.
    Dazu: „The Kyiv Post listened to the words of one of the songs. Its lyrics were about Ukrainian soldiers defeating their enemies. Today that enemy is Russia. A boy who sits on a log softly whispers: “I want that this war will end and we will kill all the Russians.”
    https://www.kyivpost.com/multimedia/photo/azovets-patriotic-camp-for-children-396138

    Da wir mit Bellingcat ein „Recherche-Zentrum“ für super-investigative Faktenchecks bekommen haben, muss es stimmen, wenn Bellingcat betont, dass die Asow-Kinderferienlager und anderer Kindesmissbrauch durch Nazis wie C14 vom ukrainischen Staat gefördert werden.
    Dazu brachte Bellingcat in seinem Artikel von 2019 Absatzüberschriften wie:
    „Handing out diplomas, with state funding and neo-Nazi imagery“
    „An accused murderer’s youth camp, on the government’s dime“
    „The far-right figure who leads “national-patriotic education” in Ukraine’s Government“
    https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2019/07/16/ukrainian-far-right-extremists-receive-state-funds-to-teach-patriotism/

    Auch was AP, NBC, BBC, The Guardian und viele andere Medien aus USA und UK über die Asow-Kinderferienlager dokumentiert haben, kann wohl kaum das Werk von „Putins Troll-Fabriken“ sein.

    Der Artikel von AP ist kurz und informativ:
    https://apnews.com/article/ap-top-news-kiev-international-news-ukraine-europe-94fe1c68205a43ca96fcc89c88a7cc9f

    Der Trailer einer NBC-Doku ist kurz und schockierend:
    https://www.youtube.com/watch?v=CpV16BQfbrQ

    Übrigens, auf Fotos der Asow-Kinderferiencamps ist häufig die Schwarze Sonne, mit der sich die Neonazis weltweit untereinander zu erkennen geben, präsent.
    Auch auf dem Aufdruck der T-Shirts der Kinder und Trainer in den Asow-Ferienlagern darf sie nicht fehlen:
    Hinter den Silhouetten eines Kindes und eines Jugendlichen mit Sturmgewehren, manchmal mit Wolfsangel, prangt die Schwarze Sonne in dezentem Hellgrau.
    Bei ukrainischen Kindersportveranstaltungen wird eine T-Shirt-Version mit Schwarzer Sonne, aber ohne Sturmgewehre getragen.
    Es geht also definitiv um mehr als nur „Patriotismus“.

    1. @Sabine Schulz – xyz Quatsch

      …dann werden Gegenstimmen sagen, die „Nazis“ hätten kaum Prozentpunkte bei den Wahlen bekommen und hätten kaum Minister. (Zudem gibt es auch Leute, die Verständnis für die russ. Position haben, aber darauf hinweisen, dass man den Aspekt Neonazis nicht überbewerten solle, bei einer Bevölkerung von 40 Mio.) – ich spekuliere hier nur – und was seien ein paar Kinderlager bei einer so großen Zahl an sonst total anständigen Ukrainern.
      Wie lautet die Antwort darauf?

      Es liefe darauf hinaus, in Frage zu stellen, ob die Existenz dieser Lager einen Krieg rechtfertigt.

      Die übernächste Reaktion wäre, Neonazis gibts in Russland auch.
      (siehe z.B. DIE ZEIT in ihrem großen Special vor ein paar Jahren, wo tatsächlich noch kritisch aufs Asow eingegangen wurde und die Verbindungen nach Kanada, Sie erwähnen sie ja auch, und BRD)

      (ich hab kein Lanz TV geguckt, und kann jetzt hier sein Vokabular nicht imitieren)

      p.s. hier noch als link-Hinweis , der Atlantik-Rat warnt vor C-14, im Jahre 2018:

      „Ukraine’s Got a Real Problem with Far-Right Violence (And No, RT Didn’t Write This Headline)“,
      der Autor hielt sich wohl für lustig:

      https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/ukraine-s-got-a-real-problem-with-far-right-violence-and-no-rt-didn-t-write-this-headline/

      1. Hallo xyz,
        zu „…dann werden Gegenstimmen sagen, die „Nazis“ hätten kaum Prozentpunkte bei den Wahlen bekommen und hätten kaum Minister“:
        Fein, wenn mein Gegenüber so argumentiert, kann ich darauf hinweisen, dass schon 2014 der damalige Asow-Kommandant in Mariupol im NZZ-Interview verkündete, dass Asow nichts von Demokratie und Wahlen halte, sondern eine „Herrschaft der Besten“ durch Stärke durchsetzen wolle.
        Hatte ich hier im Forum schon verlinkt.

        Zu „(…) und was seien ein paar Kinderlager bei einer so großen Zahl an sonst total anständigen Ukrainern.“:
        Ich habe in meinen beiden obigen Beiträgen mit einer Menge Fakten und verlinkten Quellen belegt, dass es sich nicht nur um „ein paar Kinderlager“, sondern um das gesamte ukrainische Bildungssystem handelt.
        Das steht in den verlinkten Artikeln genau und detailliert.

        Zu „Es liefe darauf hinaus, in Frage zu stellen, ob die Existenz dieser Lager einen Krieg rechtfertigt.“:
        Auf eine solche Frage würde ich mich gar nicht einlassen, weil die Diskussion ja nicht darum geht, „Putins Angriffskrieg zu rechtfertigen“, sondern darum, ob die Demokratie in der Ukraine so blütenrein ist, wie uns die Medien plötzlich weismachen wollen.
        Wenn ich daran bei meinem Gegenüber leise Zweifel auslösen kann, bin ich zufrieden, denn ich denke, das Hauptproblem bei uns besteht in der transatlantischen Medienmacht, die auch Politiker vor sich hertreibt.

        Zu „Die übernächste Reaktion wäre, Neonazis gibts in Russland auch.“:
        Darauf hatte ich Ihnen schon geantwortet, s. russische Neonazis wie „Wotanjugend“, die seit dem Maidan in der Ukraine gegen „Putins Russland“ kämpfen, weil Putin ihnen das Leben in Russland vermiest.
        (Beleg ebenfalls bei Bellingcat, dem hochgepriesenen „Recherche-Zentrum“)

        Zu „p.s. hier noch als link-Hinweis , der Atlantik-Rat warnt vor C-14, im Jahre 2018:“:
        Dass C-14 nicht beschönigt werden kann, ist kein Wunder, aber der Atlantic Council musste auch zugegeben, dass Asow lupenreine Nazi-Propaganda betreibt.
        Hatte ich hier im Forum schon verlinkt.

        Sorry, ich merke, dass ich für dieses Medium ungeeignet bin, denn ich kann nicht immer wieder das Gleiche schreiben.
        Damit bin ich auch zeitlich überfordert.
        Mea culpa.

        1. Hallo Sabine,

          Danke für das zusammentragen dieser vieler Fakten. Viele, so wie du und ich, kennen diese. Ich bin schon 2014 erschrocken über diese breite Masse und Unterstützung in der vor allem westurkrainischen Bevölkerung für diese Naziideologie und Verherrlichung deutscher sowie ukrainischer faschistischer Propaganda. Hier würden solche Menschen mit den Staatsanwalt zu tun bekommen und in der Ukraine statten wir den gleichen Typ mit Waffen aus. Der Irrsinn ist nicht zu begreifen.

          Zusätzlich hat sich diese faschistische Ideologie in der ukrainischen Gesetzgebung festgesetzt. Darüber hatte ich in den letzten zwei Tagen hier im Forum @Mengel 10:25 Uhr unter dem Artikel von Jürgen Hübschen „Abstimmung der UN Vollversammlung zu den völkerrechtwidrigen Annexionen Russlands“ viel geschrieben und verlinkt. Wer die dazu gehörigen Artikel zu den Gesetzen gelesen hat, weiß auch wie sich dies im Alltagsleben der Ukrainer negativ auswirkt.

          Dieser heutige Zustand kann man als Ethnozid bezeichnen. Sollte der Krieg für RF verloren gehen (was ich mir nicht vorstellen kann), würde wahrscheinlich in den zurückeroberten Gebieten ein Genozid geg Russen stattfinden. Wie das aussehen kann, hat hier im Forum @August zum Artikel 07:46 Uhr von Florian Rötzer Kuleba: „Wenn jemand versucht, das Wort Verhandlungen zu sagen, bringen wir ihn zum Schweigen“ mit einem Kurzvideo gepostet. Die Aufnahmen veröffentlichte der ehemalige Kommandant des neonazistischen Asow-Bataillons Maxim Schorin in seinem Telegramkanal. Wenn das sich als wahr heraus stellen sollte, findet diesen Säuberungsaktionen mit Ermordungen von Russen bereits statt. Bei den im schrecklichen Hinrichtungsvideo gezeigten Menschen handelt es sich vermutlich um Lehrer aus Kupjansk. (https://www.extremnews.com/berichte/weltgeschehen/971418d16ca2a8e)

        2. Bitte bleiben Sie uns erhalten, ich lese Ihre Kommentare mit grossem Interesse, Ihre Links sind aufschlussreich und sehr hilfreich, gerade, weil man selbst mit bescheidenen Englischkenntnisse im Netz unterwegs ist, um sich zu informieren.
          Ich verstehe, dass die staendigen Wiederholungen mit der Zeit nerven aber….es informieren sich immer mehr Menschen abseits der MSM, wechseln die Foren in Medien, die noch nicht von
          den transatlantischen Trollen gekapert wurden…..Wiederholungen sind noetig damit hinterher keiner sagen kann „das habe ich nicht gewusst“. Ich kann allerdings nur fuer mich sprechen, denke aber, dass Ihre Kommentare fuer viele hier im Forum wichtig sind oder sollen die Panzerhaubitzen die Oberhand gewinnen? Das gilt auch fuer den Russischen Hacker, auch wenn einige mit ihm nicht d’accord sind, sind auch seine Kommentare wichtig!

        3. @Sabine Schulz – xyz Quatsch

          Meine Fragen waren natürlich nicht gegen Sie und ihre Recherche-Arbeit gerichtet.

          Ich teile Ihre Meinung und danke für die Links (so wie ich auch z.B. „Mengels“ Links aus einem anderen Artikel-Post versuche zu speichern und viele andere.)

          Aber nach dem was Klingbeil und der Rest der Meute täglich produzieren (heute wieder Nachdenkseiten) und eingedenk der Tatsache, dass die GRÜNEN, im Moment zumindest, diese Zustimmungswerte erreichen, hab ich versucht typisch, (dumme) Fragen zu stellen, wie ich sie selber schon erlebt habe.

          Denn Früchte würden Ihre Mühen, glaube ich, vor allem tragen, wenn die Aussagen zu den Kinderlagern, wie wohl auch beabsichtigt, letzendlich nicht OT als Adressaten hätten, sondern jene, die eben solche Fragen formulierten. (die Rechthaberischen und Lautesten hören nicht zu, sie verstehen komplizierte Dinge nicht, sie lesen keine links)

          p.s. es geht mir wie Ihnen, auch ich rege mich täglich zu sehr auf, um nicht zu kommentieren. Ich nehme es mir jeden Tag aufs Neue vor, weil eigentlich die Zeit fehlt (wie anderen hier auch). Aber Arno Luik im neuesten OT-Artikel bestätigt ja, welch Wahnsinn in den Redaktionen herrscht. Also, wie kann man da wegsehen…

        4. Hallo Mengel, Rubis und xyz,
          vielen Dank für Ihre freundlichen Rückmeldungen.

          @Mengel: „Wenn das sich als wahr heraus stellen sollte, findet diesen Säuberungsaktionen mit Ermordungen von Russen bereits statt.“
          Leider wird das Morden in der Ukraine auf jeden Fall noch viele Jahre lang weitergehen, allein schon wegen der nicht nur in Ferienlagern, sondern auch in den Schulbüchern, Kinderliedern usw., aber auch an den Universitäten vermittelten Wahnvorstellung, die Ukrainer müssten alle „Moscowiter“ töten, um die Welt zu befreien. Die Parole „wir werden ihre Leichen stapeln“, die dort schon kleine Kindern bei verschiedenen Gelegenheiten rufen, passt ja auf erschreckende Weise zum von Ihnen verlinkten Video.

          @ Rubis: „Wiederholungen sind noetig (…)“
          Natürlich müssen z. B. für neue Mitleser einige Sachverhalte immer wieder beleuchtet werden und für deren eventuell erstmal sehr skeptische Einwände sollte unbedingt Verständnis aufgebracht werden.

          Aber die Kommunikation zwischen xyz und mir basierte auf dem Vorschlag von xyz, ein Kollektiv zu bilden, um als Leser gemeinsam eine möglichst einleuchtende Zusammenfassung zum Ukraine-Krieg zu erstellen und evtl. irgendwo einzubringen.
          Nachdem sich zeigte, dass dies innerhalb des Overton-Forums nicht praktikabel ist, schlug ich vor, wir könnten uns immerhin beim Sammeln auch für MSM-Konsumenten überzeugender Fakten und Quellen gegenseitig ergänzen.
          Damit wollte ich mit meinen obigen beiden Beiträgen den Anfang machen.

          @xyz: „Meine Fragen waren natürlich nicht gegen Sie und ihre Recherche-Arbeit gerichtet.“
          Habe ich auch nicht so verstanden.
          Aber wissen Sie, mein Zeitaufwand bestand letzte Nacht vor allem darin, aus der Unmenge sehr prägnanter westlicher Quellen zum Thema „patriotische“ Kindererziehung in der Ukraine ein paar auszusuchen, die mir für MSM-Konsumenten möglichst überzeugend erscheinen.
          Deshalb habe ich z. B. Belltower (auch von der Bundesregierung gefördert) und andere dazu sehr informative Medien rausgelassen, weil sie mir zu wenig bekannt erscheinen.
          Ich hätte stattdessen einfach eine ellenlange Liste von Links ins Forum knallen können, aber wer hätte damit wirklich etwas anfangen können?
          Bisherige MSM-Konsumenten sicherlich nicht.

          @xyz: „Denn Früchte würden Ihre Mühen, glaube ich, vor allem tragen, wenn die Aussagen zu den Kinderlagern, wie wohl auch beabsichtigt, letzendlich nicht OT als Adressaten hätten, sondern jene, die eben solche Fragen formulierten.“
          Ja, genau das hatte ich Ihnen in den letzten Tagen ja vorgeschlagen: Eine kleine Sammlung gut belegter Argumente, die nicht auf die herkömmliche Weise abgetan werden können.
          Aus den von mir verlinkten westlichen (!) Quellen geht z. B. eindeutig hervor, wie die ukrainische Regierung nazistische Ideologie fördert und zwar nicht nur mit „ein paar Ferienlagern“.
          Hatten Sie die Links überhaupt geöffnet?

            1. @xyz
              Super!
              Dahin können wir Ihnen also Infos/Quellen, die wir nützlich finden, zum Sammeln schicken, damit sie nicht hier in den schnelllebigen Foren ins Leere gehen?
              Mache ich gern.
              Aber kann das nicht für Sie zu einem unüberschaubaren Zeitaufwand führen?
              Könnten Sie dazu vielleicht formulieren, was an Input von Ihnen erwünscht ist und was nicht?

              1. ich hab das jetzt nur als Kanal eingerichtet um sich vernünftig austauschen zu können.

                Ich bin kein Verwalter von einem OT-Projekt. Um das klar zu sagen. Was anderes zu behaupten wäre aus zeitlichen Gründen auch unseriös. Ich weiß auch nicht wie weit diese Sache klappt, aber um das herauszufinden, muss man es ausprobieren.

                eine Dropbox habe ich unter der xyz Adresse eben eingerichtet.
                idealerweise würden alle Betiligten alle Passwörter haben (jetzt sinds grad 2) zur email/dropbox

                1. Hallo xyz,
                  zu „jetzt sinds grad 2“ fallen mir als mögliche Gründe ein:
                  – Vielleicht ist evtl. Interessierten nicht klar, worum es geht, welches Ziel es hat, usw.
                  – Vielleicht haben zu wenige davon mitbekommen, weil sie bei „Antworten“ nicht mitlesen
                  – Vielleicht würden Leute mitmachen wollen, wenn ich nicht dabei wäre
                  Letzteres vermute ich, weil ich mich häufig mit Kritik am Forum („Filterblase“, „Echokammer“, „ständig wird abgelenkt“) unbeliebt gemacht habe.
                  Deshalb wäre es gut, wenn Sie Ihre Idee nochmal einbringen z. B. mit einem Thread-Anfang direkt unter einem Artikel, sodass mehr Leser es sehen, und ich mich völlig raushalte.

                  Das heißt nicht, dass ich kein Interesse mehr hätte, aber vielleicht geht’s ohne mich besser, zumindest sollte das erstmal ausprobiert werden.
                  Ich möchte nicht als Bremse wirken bei einem Vorhaben, das ich gut finde.
                  Außerdem brauche ich erstmal eine Auszeit nach der Beschäftigung mit emotional belastenden Themen (die historischen Hintergründe des Faschismus nicht nur in der Ukraine, der konkrete Ablauf der Pogrome – Horror, was Menschen, auch die anwesende Bevölkerung, „minderwertigen“ Menschen antun können – aber man darf das nicht ignorieren, wenn man Gegenwart und Zukunft einschätzen will, denke ich)

                  1. @Sabine Schulz hier xyz quatsch

                    „2“ bezog sich auf 2 Passworte, nicht 2 Foristen.

                    Passworte für eine email und für eine dropbox, die man sich hätte teilen können. Meine Syntax war unsinnig in der Formulierung.

                    Mit Ihrer Person hätte Desinteresse unter Garantie nichts zu tun.

                    Ggf. müsste man es hier wahrscheinlich nochmal posten, wie Sie sagen.

                    Ob ich Lust darauf habe, weiß ich nicht. Man kann Gruppenarbeiten ohne einen vorherigen Plan nicht wirklich sinnvoll nutzen. Aber das besprachen wir schon im August. (Es gab ja vereinzeltes Interesse als das Thema kurz aktuell war)

                    Die email zumindest ist aktiv. Falls Sie schreiben wollen. Ich checks ab und zu. Was es in der Sache „bringt“ ist eine andere Frage.

                    Hier noch 3 links, die ich in meinen Archiven fand, mit der Faschismusfrage verwandt:

                    DIE ZEIT große Recherche zu rechten Netzwerken, 2021:
                    https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-02/fascism-international-right-wing-extremism-neo-nazis-english?utm_referrer=https%3A%2F%2Fnewleftreview.org%2F

                    THE NATION mit einer Reportage zu rechtsradikalen Vorfällen in der Ukraine (ich denke es betrifft v.a. die westlichen Großstädte), 2019
                    https://www.thenation.com/article/politics/neo-nazis-far-right-ukraine/

                    GLOBALBRDIGE.CH, diesen hab ich noch nicht gelesen, ist neu, (könnte recht subjektiv sein aber das kann auch was helfen):
                    https://globalbridge.ch/die-stimme-aus-dem-donbass-xiii-historisches-gedaechtnis-im-visier-ukrainischer-soldaten%ef%bf%bc/

                    vielleicht noch die Bücher von Richard Sakwa, als Hinweis, ich poste noch separat rasch einen Absatz aus „Frontline Ukraine“ von 2016.

                    Ggf. viel Erfolg in Nörvenich und weitere Recherchen.

                  2. Ausschnitt aus „Frontline Ukraine“, Richard Sakwa:

                    (seine neue Studie soll 2023 rauskommen; ich glaube der Krieg hat ihn als Russlandhistoriker etwas zerrüttet, einen solchen hielt er für ausgeschlossen, was mich dann doch wunderte, weil er doch bestens informiert ist. Andererseits wirft es ein positives Licht auf die russische Regierung der letzten 20 Jahre, weil man es ihnen nicht zutraute.)

                    „(…) Separatist aspirations were not supported by the majority of the population, and the insurgents rejected the ‘separatist’ label, while the mainstream Western view that the insurgency consisted of ‘terrorists’ backed by Moscow is equally false. A well-known survey by the Kyiv International Institute of Sociology (KIIS) from 29 April to 11 May 2014 revealed that only 20–30 per cent of the population of the Donbas supported outright separatism, slightly fewer supported Kiev, while about half were in the middle. Various types of autonomy were supported by 54 per cent, but in the Donbas only 8 per cent favoured independence, 23 per cent supported joining Russia, while a further 23 per cent favoured greater autonomy within Ukraine. The majority of the insurgent leadership came from the Donbas, with some from other regions of Ukraine, including Crimea. This demonstrates that there was no overwhelming desire to leave Ukraine, but it also shows a high level of alienation. Serhiy Kudelia’s study confirms this finding, arguing that despite Western accusations that the insurgency was provoked and sponsored by Russia, it was in fact ‘primarily a homegrown phenomenon’: ‘political factors – state fragmentation, violent regime change, and the government’s low coercive capacity – combined with popular emotions specific to the region – resentment and fear – played a crucial role in launching the armed secessionist movement there’. (…)“ (Zitatangabe: Serhiy Kudelia, ‘Domestic Sources of the Donbas Insurgency’, PONARD Eurasia Policy Memo No. 351, September 2014, p. 1.) / „(…) Although it became axiomatic in much of the West that the insurgency was financed and sponsored by Russia, evidence of this before August is far from conclusive. The provenance of the insurgents who emerged in April 2014 to take over administrative buildings in Slavyansk, Kramatorsk and Donetsk is unclear, but they were certainly not the ‘little green men’ who had operated so effectively and clinically in taking over Crimea. (…) There is no more controversial issue than the extent to which Russia was implicated in inciting and supporting the insurgency. What is incontrovertible is that two elements developed in parallel: a genuine regional revolt adopting the tactics of the Maidan against the ‘Ukrainising’ and anti-Russian policies pursued by the Kiev authorities; and the strategic political considerations of Moscow, which exploited the insurgency to exercise leverage against the Kiev government to achieve defined goals – above all a degree of regional devolution, initially called federalisation – as well as to ensure that the strategic neutrality of the country was maintained. These goals, as well as the establishment of Russian as a second state language, may well have been in the best interests of Ukraine itself, but the method was catastrophic for the region and the country. Russia may well have stirred the pot at the beginning, and thereafter held regular consultations with resistance leaders, but the scale of its initial materiel support was greatly exaggerated by the Kiev government and its Western supporters. Moscow did allow a stream of volunteers to join the resistance, and some military equipment found its way across the border. But a constant refrain of the resistance movement was the lack of supplies and support; they repeatedly called on Russia to be more assertive in its backing, including direct military intervention, although this would only ever be a desperate measure. Moscow had learned the lessons of Afghanistan and the West’s own ill-advised interventions in that country, Iraq and Libya. Nevertheless, already in April NATO foreign ministers announced that they would suspend practical cooperation and military ties with Russia because of its actions in Ukraine, while once again (as in August 2008) the NATO–Russia Council proved itself to be useless. (…)“

                    1. Hallo xyz,
                      danke für die Infos und Links.
                      Wenn Sie ein konkretes Thema und/oder Ziel vorgeben, möchte ich gern Argumente, Quellen etc. dazu beitragen.

                      Zu „(…) Krieg (…), einen solchen hielt er für ausgeschlossen, was mich dann doch wunderte, weil er doch bestens informiert ist.“:
                      Lawrow sagte später im Interview, die Entscheidung sei bis zum Schluss offen gewesen, sodass er und andere erst Stunden vor ihrer öffentlichen Bekanntgabe am 24.2. davon informiert wurden.
                      Bezrukow (Sicherheitsrat, MGIMO, Valdai-Club) sagte das auch und bedauerte ihre Notwendigkeit als Erfolg der USA.

    1. Danke @Skeptiker für die Verlinkung dieses Beitrages. Thierry Meyssan Beiträge sind nie einfache Artikel. Aber sie zeigen immer mögliche Verbindungen und Erklärungsansetze. Dabei steckt immer mindestens ein Schuss Wahrheit. Das neben der Schwächung Russlands auch die Schwächung Europas geplant wurde, dort im besonderen die reichen Staaten wie Deutschland, um Konkurenz auszuschalten, den Eurio zu schwächen, was den Dollar stärkt – ja, davon bin ich überzeugt.

      Was sie nicht wußten, siehe Video G.Friedman 2015, wie weit Europa da mitmacht. Deshalb musste auch Merkel als Unsicherheitsfaktor weg. Mit der Installation der Sachs-Sprößlinge Baerbock, Habeck, Lindner und demerpressbaren Scholz der überzeugten Transatlantikerin und Neokonservativen vd Leyen, haben sie neben Hauptakteuren in den USA Biden, Blinken, Fraser, Pelosi in der USA ein willfähiges Team von Handlangern zusammen gestellt und installiert. Das wirkt schon, wie geplant. So viele Zufälle auf einmal??

  9. Und das alles hat Putin mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg bewirkt, sozusagen auch hinterher?
    Spaß beiseite, Chapeau, Autor!

  10. Den Nachdenkseiten wurde ein internes Dokument der Bundesregierung geleakt. Die Authentizität des Dokuments wurde durch eine Anfrage im Bundestag bestätigt. In diesem Dokument wird akribisch aufgeführt wie mit dem russischen Narrativ in den Medien, darunter auch Stern, Spiegel, Tagesspiegel, Faktenchecker, zu verfahren ist. Offensichtlich ist es Teil.dieser Propaganda sämtliche Erzählungen, die für die Ukraine ungünstig sind reinzuwaschen.

    1. Ďas erinnert mich irgendwie doch fatal an die Gleichschaltungsverordnungen eines gewissen hinkefüßigen Propagandaministers. Ich glaube, ich muss mich da mal mehr vertiefen, Quellenstudium und so. Wenn ich bloß mehr Zeit hätte.

  11. So sehr man sich in den Details verlieren kann, so sehr ist es in meinen Augen notwendig die alles umklammernde Rahmenbedingung zu ergründen, was hier gerade „auf der Welt“ passiert. Russland/Ukraine, das ist ein Krieg mit Ansage, das hat Vorlauf, ist eingebettet in viele historische Dinge. Aber warum passieren diese Dinge JETZT. Wer das (zumindest für sich) schlüssig irgendwie beantworten kann, der hat es leichter (für sich) die Dinge zu ordnen und die Details nicht überzubewerten. Es geht nicht darum zu behaupten, dass das „die Wahrheit“ schlecht hin ist, aber es ist MEINE Sicht die ich hier schildern möchte:

    Meiner Ansicht nach tun sich die Menschen sehr schwer die eigene Seite kritisch zu sehen. Wir, der Westen, stehen für das Gute, Freiheit, Demokratie, etc … Die Doppelmoral und die Doppelstandards sind offensichtlich und trotzdem ignorieren die Menschen das weg, seit Jahrzehnten. Die brutalen Kriege der USA sind trotzdem vorhanden und nicht bestreitbar, auf das Thema „der Russe macht sowas auch“ möchte ich nicht mal eingehen, ich bin sicher dass es auf der Ebene über die ich spreche sowieso keine Player mehr gibt, die den Anspruch an Moral im herkömmlichen Sinne noch erfüllen könnten. Worauf ich hinaus will ist, dass es seit ewigen Zeiten schon eine Rivalität zwischen dem (mehr oder weniger) starken Russland und den USA gibt. Dass China keine Rolle spielte auf dieser Ebene, bis deren Aufstieg gefährlich wurde. Und dass die USA ihren Status, ihren Lebenstil, nur halten können, weil Sie die Welt mit dem Dollarsystem auspressen. Es ist allgemein bekannt, dass schöne Bonmots existieren wie „der Dollar ist unsere Währung aber Euer Problem“. Technisch gesehen können die USA sich einfach das Leben was sie führen wollen „erdrucken“ und exportieren die Probleme mittels Weltleitwährung einfach in aller Herren Länder. Umgekehrt kann man sagen, dass die Dollarnachfrage (der Zwang dazu) eine verdeckte Tributzahlung an den Hegemon ist, der die Geschicke der Welt lenken will.

    Noch einmal: Ich will nicht sagen, dass nicht China oder Russland das auch wollen würden und danach streben (würden), ich schaue nur auf „unsere“ Seite. Und die hat in den letzten Dekaden einiges an Gegenwind von der durch sie ausgepressten Welt erfahren. Bisher konnte das Imperium aber immer dafür sorgen, dass daraus keine Gefahr wurde. Gaddafi „Öl für EUR“ ist Geschichte. Saddam „Öl für Gold[dinar]“ ist Geschichte. Jede Art von Aufbegehren gegen die „regelbasierte Ordnung“ des Imperiums ist auf die eine oder andere Art erstickt worden.

    Russland und China haben beide – mit unterschiedlichen Vorgehensweisen und mit unterschiedlichen außenpolitischen Wahrnehmungen seitens der USA – beide versucht, sich aus dem Dollarklammergriff zu befreien. Wir sehen in der Tat hier eine sehr große Bestrebung, sich dem Diktat der USA zu entziehen und das können die USA nicht zulassen. Sie wären augenblicklich pleite und ein drittklassiger Player, würde das Dollarsystem zusammenbrechen. Insofern sind die Tributzahlungen bereits aus einigen Teilen der Welt kleiner geworden und müssen ersetzt werden, was sich in sinkenden Lebensstandards und höheren Kosten in den „westlichen“ Ländern ausdrückt, da diese nun mehr zu schultern haben. Das kann nicht auf Dauer gehen und presst die Alliierten aus, führt zu mehr Instabilität. Auf der anderen Seite sieht man, wie sich Player wie Saudi Arabien und andere Staaten von den USA abwenden und eine BRICS+ anzustreben scheinen, jedenfalls kann man sagen, dass ein sehr großer Teil der Staaten der Welt nicht auf der Sanktionsseite steht und nur ca. 15% der Weltbevölkerung (= goldene Milliarde) mit den USA stehen.

    Daher strebt all das nach einer finalen Antwort. Und diese Antwort wird in meinen Augen ein maximaler Krieg sein, zwischen den USA und dem Westen einerseits und RU/CN andererseits (und angeschlossener Teilnehmer). Hätten wir keine nuklearen Probleme die keinem am Ende nutzen, wir hätte schon seit Jahren einen konventionellen Weltkrieg, er wäre vielleicht schon wieder vorbei. Doch in diesen Zeit kann man eine solche Auseinandersetzung nicht führen, ohne selbst dabei unter die Räder zu kommen. Putin drückte das aus mit „was interessiert uns Russen eine Welt, in der es kein Russland mehr gibt“ und meinte damit, dass er lieber sein Land atomar verteidigt, als es einfach aufzugeben. Das gleiche ist meiner Ansicht nach über die Vormachtstellung der USA a. G. der extremen Bedeutung für deren Lebensstil und ihre exzeptionelle Selbstwahrnehmung zu sagen, die USA haben – anders als RU – eine Erstschlagsdoktrin und regelmäßige Diskussion auf höchster Ebene, in denen Hardliner einen Atomschlag gegen ein aufstrebendes China in den Ringe warfen, „bevor China groß genug ist sich zu wehren“.

    Halten wir fest: Die USA haben eine Position die sie nicht mal wenn sie wollten einfach aufgeben können, weil für sie buchstäblich ALLES daran hängt. Die restliche Welt, allen voran RU/CN rücken im Bestreben sich nicht weiter von den USA durch die Manege ziehen zu lassen und auch noch dafür zu bezahlen zusammen und bilden erstmalig eine erkennbar gefährliche Konstellation für die USA. Und nun die Quizfrage: Werden die Aufbegehrer wieder kleinlaut sich unterordnen? Werden die USA darauf verzichten buchstäblich ALLES zu tun, um ihren sicheren Untergang (im Sinne eine massiven Bedeutungsverlustes im Mindesten) abzuwenden? Werden diese Parteien sich zusammensetzen und darüber reden? Alles war ich gerade sehe deutet für mich darauf hin, dass hier nur Vorgeplänkel für eine massive Katastrophe stattfinden, das wir a. G. der Motivlagen und Möglichkeiten, der Konstellationen historisch und den Verschiebungen aktuell klar auf einen Showdown maximaler Wucht zulaufen. Nichts anderes kann ich mir vorstellen, wenn gleich ich größte Hoffnung habe mir komplett zu irren oder zu erleben, dass die Dinge sich trotzdem irgendwie besser regeln.

    Der Ukrainekonflikt ist in meinen Augen daher schlimm, sehr schlimm, aber nur ein erstes Aufflammen und wir werden in den nächsten 1-2 Jahren sicherlich aufhören und in diesem Detailgrad über die einzelenen Konflikorte zu unterhalten… Der Fokus sollte darauf liegen zu erkennen, was den GLOBALEN Konflikt treibt und ob hier eine Lösung zu erzielen sein kann und wenn nicht, alle Vorbereitungen treffen auf das unvermeidliche.

    1. Die Konzeption der „regelbasierten Ordnung“ der Vereinigten Staaten ist ein Anspruch auf eine Diktatur der USA. China und Russland streben vielmehr eine s.g. „multipolare Ordnung“ an, in welcher es keinen Hegemon gibt.

      1. „China und Russland streben vielmehr eine s.g. „multipolare Ordnung“ an, in welcher es keinen Hegemon gibt.“
        Lachhaft deine Aussage wenn gerade Russland seine Hegomonie über die Ukraine sogar mit Waffengewalt umsetzt.

    2. Hi Thorsten E.,

      meinen Dank für deinem Beitrag, dem ich mich anschließen möchte.
      Wir haben ja genau diese Punkte im Forum hier schon mehrfach andiskutiert. Extrem viele Länder stehen zur USA sehr skeptisch bis mißtrauisch und sogar feindlich gegenüber. Diese Skepsis gibt es gegenüber der US-Politik selbst in Berliner Kreisen, welche aber durch die olivgrünkhakibraunen Akteure zur Zeit rausgedrängt werden, als Beispiel ist hier BSI-Präsident Schönborn (1) zu nennen. Ohne solche Kontakte in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts würde der eiserne Vorhang und ein zweigeteiltes Deutschland heute noch Realität sein!

      Letztens hatte ich die Frage in den Raum gestellt, ob es politische Gründe hinter dieser behutsamen miltärischen Vorgehnensweise der russischen Armee, die ruhige bedachtsame Art der russischen Außenpolitik, welche sich sehr stark mit vielen anderen Länder China, Indien, Iran, Türkei und einige mehr abstimmt, auch begründet ist, in der Angst das die USA überreagiert? Oder will man die Ressourcen der USA in der Ukraine binden, dass andere Konflikte sie überdehnen (um andere Staaten zu schützen?) ? Warum stößt China und andere arabische Staaten so langsam die US-Anleihen ab? Wollen sie nicht, dass das Dollarsystem kollabiert und die USA daraufhin militärisch reagiert?

      Leider gibt es keine gute Analyse in den Zeitungen der Welt (oder ich habe diese nicht gefunden) zu meinen Fragen.

      Empfehlen möchte ich noch dieses Video mit dem Titel „Halber Krieg“.
      https://odysee.com/@InfraRotMedien:0/halberkrieg:8?r=5wMsZyJYN5Y8bbQ2Me651cAyWZurMACY&fbclid=IwAR0aW07o1TgdkkhS8J4IOVoXSECZTkEsi6pCyLe1ah0W1x_GWxdQU44eft4

      In dem Video wuird aufgezeigt, wie stark sich Russland in diesem Krieg zurück hält. Das dies eine reine politische Entscheidung sein muss, denn der ihr Potenzial bei dem Großangriff auf die ukrainiche Infrastruktur am Montag nach dem Angriff auf die Kmertsch-Brücke fiel mit einemzwanzigstel ihres Abschusspotential für eine Angriffswelle extrem bescheiden aus. Und auch wie zurückhaltend im Vergleich zur Nato (Belgrad) und USA (Irak) diese Auswahl der Ziele einzuschätzen ist. Ohne die trotzdem entstandenen menschlichen Opfer nicht beklagen zu wollen. Ja die Ukrainer tun mir leid!

      (1) https://www.rnd.de/politik/bsi-praesident-schoenbohm-freigestellt-nach-kritik-von-faeser-wegen-russland-kontakten-FLDLGOGFQFDUZG3UYWAU2RGGCI.html

    3. Zu meinem Bedauern klingt das alles sehr plausibel für mich.
      Ich sehe die Dinge ganz genauso inzwischen, auch wenn ich die Historie mit ihren vielen Verflechtungen, Abhängigkeiten, wirtschaftlichen und finanzpolitischen Implikationen, etc. nicht derart beschreiben kann, weil ich dazu ganz einfach immer noch zu wenig weiß.

      Alles, wirklich alles, deutet doch auf diesen“ maximalen Krieg“ hin. Irre ich mich?????
      Auf den verschiedensten Medienplattformen, Plattformen von Regierungsinstitutionen etc. lese ich doch längst, was ich im Katastrophenfall, nee, vorbereitend auf den Katastrophenfall, zu tun habe. Es gibt Dokus dazu! (Links habe ich nicht zur Hand; man schaue z.B. in die ZDF Mediathek….). Von der Aufforderung, Lebensmittel für 10 Tage bereitzustellen, nötige Medikamente zu ordern und die wichtigsten Papiere (welche sind das? Die Wertpapiere?????) zur Hand zu haben……, Himmelherrgott, wer da nix spürt, muss bereits tot sein!!?!!! Irre ich mich?????
      Sowas habe ich noch nie erlebt.
      Und: was ist zu tun?
      Ich habe noch nirgends, und das meine ich nicht vorwurfsvoll, irgendetwas gesehen, gehört, gelesen, was man tun könnte, um der Lage Einhalt zu gebieten. Nichts im Prinzip.
      Friedensbewegung? Wie war das damals? 500.000 (???) in Bonn, wegen des Nato-Doppelbeschlusses?!!! Wo sind die alle? Soll ich mich alleine in den Bonner Hofgarten stellen?????

      Und ganz klar ohne wenn und aber: nein, diese Ukraine, die WIR (auch das kotzt mich an), so kompromisslos unterstützen, möchte ICH nicht unterstützen. Da bin ich raus. Meine Empathie gilt jedoch JEDEM, der in diesem Krieg verrecken muss. Egal ob ukrainischer Zivilist, oder russischer Soldat. Völlig Wurscht. Aber selbst DAS darf man ja kaum sagen, ohne dass……
      Egal.

      Danke für den guten Artikel und danke für den erhellenden Kommentar von Thorsten E.

  12. Warum eine Eskalation in den kommenden Wochen unvermeidlich ist.

    1. Die Regierung von Liz Truss in Großbritannien hängt an einem seidenen Faden. Ihre Zustimmungsrate im Lande ist auf 10 % gesunken. Ein Teil des Establishments der Konservativen Partei möchte sie so schnell wie möglich absetzen, da die Regierung die Kontrolle über die wirtschaftlichen Prozesse im Land verliert und die Bewertungen der Konservativen Partei einbrechen, wodurch die Kosten des derzeitigen Ukraine-Kurses nicht nur für die Bevölkerung (die noch toleriert werden könnte), sondern auch für die herrschenden Eliten (was nicht tolerierbar ist) steigen.

    2. Die US-Kongresswahlen finden Anfang November statt. Aktuellen Umfragen zufolge haben die Republikaner eine Wahrscheinlichkeit von 95 %, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erlangen. Sie haben auch eine gewisse Chance, eine Mehrheit im Senat zu erreichen, was für die Regierung Biden eine Katastrophe wäre. Der Chef der republikanischen Minderheit im Repräsentantenhaus hat bereits erklärt, dass nach einem Sieg der Republikaner die Unterstützung für die Ukraine zugunsten der amerikanischen Wähler reduziert werden wird.

    3. Die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Krise in Europa verschärft sich zusehends. Die Inflation hat in einer Reihe von Ländern die 10 %-Marke überschritten, es kommt zu massiven Unternehmensschließungen, die Zahl der regierungsfeindlichen Demonstrationen nimmt zu, die die Vorherrschaft des euro-atlantischen Establishments bedrohen und den inner-europäischen Frontismus schüren. Die Kosten des Krieges in der Ukraine steigen für den Durchschnittseuropäer exponentiell an.

    4. Dementsprechend könnten die Betreiber des Krieges in den USA und Großbritannien bereits in den kommenden Wochen schwere innenpolitische Schläge einstecken. Der mögliche Sturz des Truss-Kabinetts und die sehr wahrscheinliche Verwandlung der Biden-Administration in eine „Lame Duck“-Administration zwingt die Falken zur Eile, so dass die Zelensky-Bande bereits in den kommenden Wochen in eine Offensive gedrängt werden muss. Darüber hinaus steigt die Wahrscheinlichkeit verschiedener Terroranschläge, Sabotageakte und anderer Provokationen, was nicht nur die Eskalationsstufe insgesamt erhöht, sondern die USA und Russland auch auf eine Neuauflage der Kuba-Krise zusteuern lässt.

  13. Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch in den Volksrepubliken Donezk, Lugansk sowie in den Gebieten Cherson und Saporoschje das Kriegsrecht eingeführt. Er kündigte dies bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates an. Mit dem Kriegsrecht gehen erweiterte Machtbefugnisse für die von Moskau eingesetzten Verwaltungen in den vier Regionen einher.

    Das Kriegsrecht tritt am 20. Oktober um Mitternacht in Kraft. Der Erlass des Präsidenten wurde auf der Website des Kremls veröffentlicht und wird unverzüglich dem Föderationsrat zur Genehmigung vorgelegt. Die kommende Sitzung des Föderationsrates findet bereits am heutigen Nachmittag statt.

    Laut dem Dokument wird das Kriegsrecht eingeführt, weil „bewaffnete Gewalt gegen die territoriale Integrität der Russischen Föderation eingesetzt wird“.

    Wenn ich das richtig verstehe, können jetzt alle regulären Truppen in diesen Gebieten zur Verteidigung harangezogen werden. Dies würde die zahlenmäßige Überlegenheit der Ukraine umkehren.

  14. Eigentlich ist es wie immer, wir unterstützen die Schweinehunde und wir wissen das auch.

    Wenn die Amerikaner ihr Wissen über die Neonazis in Ukraine aus taktischen Gründen „vergessen“ haben, kann man es noch verstehen. Dass Europäer dabei aber mitmachen, ist mehr als fahrlässig.

    Die Damen und Herren brauchen sich im Ernstfall nur ins Auto zu setzen und sind in wenigen Stunden hier. Und wer weiß, was sie alles mitbringen – ausser ihrer Gesinnung. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Leute in vorderster Front mitkämpfen und sich verheizen lassen. Was passiert, wenn die Ukraine zusammenbricht?

    1. Die gesamte ukrainische Regierung ist rechts durchsetzt.
      Die Gebrüder Asov und wie die alle heißen, sind keine „bedauernswerten Einzelfälle“ wie beim deutschen Verfassungsschutz, der Polizei, Bundeswehr, Bundes-, Landtagsabgeordnete usw.
      Das ist in der Ukraine noch krasser als bei uns, außerdem in seriösen Quellen überall nachlesbar.

  15. * Danke *
    Das genaueste das ich bisher über die faschistischen Nationalgarden gelesen habe.
    Habe diesen Artikel an die Nachdenkseiten empfohlen.
    * Danke *

  16. „Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis des Europaparlaments.
    EU-Parlamentspräsidentin Metsola würdigt den Kampf der Ukrainer für „Demokratie, Freiheit und Rechtssstaatlichkeit“.“ ( dpa )

    Insbesondere für die RECHTSstaatlichkeit…vermutlich *hust*

  17. Das Overtone-Magazine ist neben den Nachdenkseiten aktuell das einzige, halbwegs relevante Medium, dass auf die rechtsextremistische Schlagseite des ukrainischen Nationalismus hinweist. Ansonsten gilt: Alles was das Narrativ von der demokratischen und sympathischen Ukraine verwirrt, wird dem deutschen Mediennutzer
    vorenthalten. Dabei ist die Auseinandersetzung mit den Ursprüngen und Zielvorstellungen des ukrainischen Nationalismus nicht nur zum Verständnis der Entstehungsgeschichte des jetzigen Krieges wichtig. Eine gedeihliche Zukunft der Ukraine als multi-ethnischem Staat kommt ohne sie nicht aus.

    Das Trauma des jungen ukrainischen Nationalismus ist die gescheiterte Staatsgründung nach dem 1. Weltkrieg. Als 1921 im Friedensvertrag von Riga die Republik Polen und die Sowjetunion sich das Staatsgebiet der heutigen Ukraine aufteilten, wurde das von den allierten Siegermächten und vom Völkerbund ohne Protest hingenommen. Denn die ukrainischen Nationalisten hatten das Pech, dass es weder im Westen noch im Osten ein geschlossenes ukrainisches Siedlungsgebiet gab. Im Westen stellten Polen und Juden rund 40% der Bevölkerung, im Osten war diese durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Zarenreich russisch bzw. russifiziert.
    Die Schaffung einer „ethnisch reinen“ Ukraine als Basis des zukunftigen ukrainischen Staates war daher das vorrangige Ziel der ukrainischen Nationalisten, von Konovalets über die OUN Banderas und Melniks. In diesem Zusammenhang ist die Beteiligung der ukrainischen Nationalisten an den Judenmassakern nach 1941 oder auch das Gemetzel der UPA an der polnischen Bevölkerung Wolhyniens 1943 zu sehen.
    Dass sich der ukrainische Nationalismus vor allem unter Juschtschenko und dann natürlich ab 2014 auf die „Heldenfiguren“ der Zwischenkriegszeit wie vor allem Bandera oder auch den faschistischen Massenmörder Schuchewytsch beziehen – nach beiden wurden übrigens selbst in Kiew bedeutende Strassen benannt – ist fatal. Denn mit der Heroisierung dieser Figuren blieb und bleibt auch die Nationalidee von der „ethnisch reinen“ Ukraine virulent, und das in einem Land, dessen Bevölkerung fast zur Hälfte nicht das Ukrainische als Umgangssprache pflegt sowie dem ukrainischen Nationalismus distanziert gegenübersteht. Eines der trageschen Resultate der ungebrochenen Staatsidee des ukrainischen Nationalismus ist das von Selenskyj unterzeichnete Sprachengesetz (FAZ: „Das Russische abwürgen“) und die Verhinderung jeglicher Autonomieregelungen für die Oblasti des Donbass bzw. das militärische Vorgehen gegen die Volksrepubliken, das Russland jetzt Anlass für seine spezielle Kriegs-Eskalation gab.

    1. im Osten war diese durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Zarenreich russisch bzw. russifiziert.

      Naja was heißt „russifiziert“? Als ob es da vorher Ukrainer gegeben hätte die man in Russen verwandelte. Es war genau umgekehrt.

      Kiew trägt den Beinamen „Mutter aller russischen Städte“. Das war die Wiege der russischen Zivilisation. Von dort aus breitete sich die alte Rus nach norden und osten aus und wurde später zum russischen Kaiserreich. Es wurde in Kiewer Rus russisch gesprochen und die Bevölkerung bezeichnete sich selbst als Russen.

      Vor der russischen Revolution während des Zarenreichs lebte auf dem Gebiet der heutigen Ukraine das Volk der s.g. Kleinrussen. Das war zu dieser Zeit weltweit anerkannte ethnologische Standard. Die Kleinrussen sprachen russisch und verstanden sich selbst als Teil des s.g. dreieinigen russisches Volkes. Die Konzeption des dreeinigen russischen Volkes war die staatstragende Ideologie des russischen Reiches. Eine Ethnie „Ukrainer“ kannte keiner auf der Welt. Als Ukrainer wurden in Russland und darüber hinaus Russen bezeichnet, die in Grenzregionen des russischen Reiches lebten. Das Wort Ukraine ist russisch und bedeutet wörtlich: Grenzgebiet. Es gab auch andere „Ukrainen“ im russischen Zarenreich. Es gab eine andere „Ukraine“ etwa bei Pskov und wieder eine andere bei Novgorod.

      Alle Städte der Ukraine wurden von russischen Kaisern gegründet. Donezk (urspr. Jusofka) wurde in Folge eines Geheißes der Katharina II. zur Kolonisierung der Steppe nach dem russisch-türkischem Krieg gegründet. Charkov, Mariupol usw.. alles Gründungen russischer Kaiser und Kaiserinnen. Vorher war da bis auf Kiew nur wilde Steppe.

      Niemand auf der Welt zweifelte damals an, dass das Gebiet der heutigen Ukraine ein Kernbestandteil des russischen Reiches war, und dass dort Russen lebten. Ukrainer als Volk kannte man auch nirgends auf der Welt.

      Die Idee, dass Ukrainer keine Russen, sondern eine von Russen zu unterscheidende Ethnie sei brachte ursprünglich Österreich-Ungarn im 19. Jh ins Spiel, welches Teile der heutigen Westukraine besetzte. Diese Idee diente gerade der Entrussifizierung dieser Gebiete. Im Osten der heutigen Ukraine geschah dies nicht, dort lebten auch weiterhin Kleinrussen denen Niemand einredete sie seien in Wirklichkeit keine Russen, sondern ein Anderes Volk.

      Später griffen ausgerechnet die Bolschewiki, nach der Revolution und Abschaffung der russischen Monarchie diese Idee auf und begangen mit dem eigentlichen Nation Building, mit der konsequenten Ukrainisierung (!) der Ukraine.

      Das hatte den Hintergrund, dass für die Bolschwiki der größte Feind die russische Monarchie gewesen ist. Es gab einen blutigen Bürgerkrieg nach deren Machtergreifung. Kommunisten (die Roten) gegen die Monarchisten (die Weißen) mit immerhin 11 Millionen Opfern. Der schlimmste Alptraum für die sich durchgesetzten Bolschewiki wäre die Rückkehr der russischen Monarchie gewesen. Davor hatten die Bolschewiki am Meisten Angst. Und daher begangen sie den russischen Einfluss einzudämmen, gar zu unterdrücken. Sie haben den Zaren ermordet und jeden Mitglied seiner Familie den sie greifen konnten. Sie haben die orthodoxe Kirche verboten. Orthodoxe Kirchen wurden niedergerissen oder zweckentfremdet und russischen orthodoxe Priester wurden brutal verfolgt.
      Sie schafften auch die Konzeption des Dreieinigen russisches Volkes ab. Ab nun waren Russen, Weißrussen und Kleinrussen nicht mehr ein Volk, sondern von einander unterschiedliche Ethnien. Das wurde willkürlich und gewaltsam gemacht. Ausgerechnet die Bolschewiki fingen damit an die Ukraine zu ukrainisieren. In den 1920ger und Anfang 1930ger Jahren kam es im Rahmen der s.g. Korenisazija Politik der Bolschewiki zu einer regelrecht gewaltsamen Ukrainisierung.

      Wikipedia: Ukrainisierung
      Eine zwischenzeitliche Blüte erlebte die ukrainische Sprache und Kultur zwischen 1923 und 1931. Im Rahmen der Korenisazija-Politik der Sowjetunion kam es im Gebiet der Ukrainischen SSR zu einer vorübergehenden starken Ukrainisierungsphase. Die Sowjetunion beabsichtigte, die Ukrainer so nachträglich in die Sowjetunion zu integrieren. Die ukrainische Sprache wurde explizit gefördert, die Alphabetisierungsrate stieg stark an, das Schulsystem wurde nahezu vollständig auf Ukrainisch umgestellt und die ukrainische Presse entwickelte sich, weil staatlich gefördert, in einem nie dagewesenen Ausmaß. Der Einfluss des Russischen wurde gleichzeitig stark zurückgedrängt. Bereits zu dieser Zeit gab es Widerstand gegen die Ukrainisierung, die von ihren Gegnern als diskriminierend und „zu hart“ angesehen wurde.

      Ausgerechnet der von modernen Ukrainern verhasste Joseph Stalin (georgischer Abstammung) war ein besonders eifriger Verfechter der Ukrainisierung. Er war so zusagen der Vater der Ukrainischen Nation. Am 10 März 1921 beim 10. Parteitag der KpDSU beschloss er die Ukrainisierung der Ukraine, gegen teilweise heftigen Widerstand der Partei.

      Zitat Stalin:
      „Noch vor nicht all zu langer Zeit, hieß es, die ukrainische Republik und die ukrainische Nation seien eine Erfindung der Deutschen. Inzwischen ist klar, dass die ukrainische Nation existiert und die Entwicklung ihrer Kultur in der Verantwortung der Kommunisten liegt. Man kann sich nicht gegen die Geschichte stellen. Es ist klar, dass, wenn die Städte der Ukraine weiterhin von russischen Elementen dominiert werden, diese Städte mit der Zeit unweigerlich ukrainisiert werden.“

      Als Geburtsstunde der Ukrainischen Nation kann die erste Volkszählung der Sowjetunion im Jahr 1926 angesehen werden. Das war das erste mal in der Geschichte, dass Ukrainer getrennt von Russen gezählt wurden.

      Es ist also nicht so, dass Ukrainer während der Zarenzeit russifiziert wurden. Vielmehr ist es umgekehrt, Kleinrussen, wurden von Bolschewiki nach der Zarenzeit ukrainisiert und wurden erst von Stalin zu einer von Russen gewaltsam (!) abgetrennten Nation.

  18. “ „Bandera“, so heißt es in einem CIA-Bericht aus dem Jahr 1948, „ist von Natur aus ein politischer Querulant mit großem persönlichem Ehrgeiz, der sich … all jenen politischen Organisationen in der Emigration widersetzt hat, die eine repräsentative Regierungsform in der Ukraine befürworten, im Gegensatz zu einem (von Bandera geforderten, Red.) Einparteien-Regime der OUN/Bandera“.“(1)
    S.Banderas ist für die Ermordung von ca.1,7 Millionen Menschen in der sowj. Teilrepublik Ukraine durch gezielte Propagierung, Anstachlung und zumindestens Duldung zur Tötung der Juden, Russen, Polen und Bolschewiken als Führer des OUN aktiv verantwortlich. Ihn als Massenmörder zu bezeichnen, ist unter Historikern als tatsache anerkannt.

    Mit dem heutigen Regime in Kiew ist der Traum von ukrainischen Faschismus des S. Banderas wahr geworden. Die Regierung Selenskyj hat alle Parteien verboten, außer seine eigene Partei Diener des Volkes (Sluha narodu) und die radikal-nationalistischen Partei Swoboda. Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat das Gesetz „Über die Vornahme von Änderungen an gesetzgeberischen Akten der Ukraine über das Verbot politischer Parteien“ (2) Mitte Mai 2022 unterzeichnet (dabei die größte Oppositionspartei „Oppositionsplattform für das Leben“ und die vom Ex-Präsidenten Poroschenko Partei „Europäische Solidarität“ , die Kommunistische Partei der Ukraine wurde schon kurz nach dem Maidanputsch verboten).
    Das sich die Bundesregierung an diesem Gesetz nicht stört und die EU: Dies sei «nicht der rechte Zeitpunkt» für Kritik und wer Kiew rüge, «wiederholt die russische Propaganda» (3).
    Im Zuge dessen kündigte der Sicherheitsrat der Ukraine an, sämtliche Fernsehprogramme, die Informationen verbreiten, unter einem einheitlichen Programm zusammen zu schalten, womit er die möglichen Sichtweisen auf das Kriegsgeschehen drastisch einschränkt. Selenskyj nutzt diesen Krieg um seine eigene Macht abzusichern und sein pro westliches Regime zu festigen…

    Wie oben gesagt, Banderas klatscht gerade in seinem Grab zusammen mit seinem größten Fan Ex-Botschafter Melnyk (4).

    Sevim Dagdelen zu S.Banderas (5):

    „Stepan Bandera war seit 1933 Chef der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN). 1935 erklärte er vor einem Gericht in Polen, seine Idee sei so groß, dass zu ihrer Verwirklichung „nicht Hunderte, sondern Tausende von Menschen geopfert werden müssen.“

    Die OUN kollaborierte mit dem Dritten Reich. Von den Nazis erhofften sie sich – vergeblich – die Unabhängigkeit der Ukraine. Aufgrund dieser Differenzen kam Bandera im Juli 1941 in sogenannte „Ehrenhaft“ im KZ Sachsenhausen. Ende September 1944 wurde er entlassen und beteiligte sich am Aufbau eines „Ukrainischen Nationalkomitees“, das am 12. März 1945 in Weimar vorgestellt wurde, um Ukrainer für den „Endkampf“ gegen die Sowjetunion zu motivieren.

    Die Ideologie von Banderas OUN
    Die OUN hatte ein rechtsextremes, rassistisches Programm. Eine ihrer „Lebensregeln des ukrainischen Nationalisten“ lautete: „Mache aus deiner Familie ein Gefäß für die rassische Reinheit deiner Nation“. Die Theoriezeitschrift der OUN „Aufbau der Nation“ schrieb 1929, Juden seien ein „feindlicher Körper in unserem nationalen Organismus“. Durch sämtliche Publikationen, auch während des Krieges, zog sich Hetze gegen die „Judenkommune“ oder den „moskau-jüdischen Apparat“. Der von der OUN am 30. Juni 1941 in Lemberg (Lwiw) ausgerufene „Regierungschef“ der Ukraine, Jaroslaw Stezko, schrieb im Juli 1941: „Daher stehe ich auf dem Standpunkt, dass die Juden vernichtet werden müssen und dass es zweckmäßig ist, in der Ukraine die deutschen Methoden der Judenvernichtung einzuführen.“

    (1) https://globalbridge.ch/stepan-bandera-trotz-allem-noch-immer-offizieller-held-der-ukraine/
    (2) https://lostineu.eu/repression-in-der-ukraine-bruessel-sieht-kein-problem/
    (3) https://weltwoche.ch/daily/wolodymyr-selenskyj-hat-in-der-ukraine-praktisch-alle-parteien-verboten-und-konzentriert-seine-medienmacht-kritik-im-westen-fehlanzeige/
    (4) https://www.nachdenkseiten.de/?p=83660
    (5) https://www.sevimdagdelen.de/andrij-melnyk-und-sein-faible-fuer-stepan-bandera-und-asow/

    1. DIE OUN, die CIA und USA

      Die OUN, insbesondere die von dem mit den Deutschen verbündeten Stepan Bandera und seinem Stellvertreter Jaroslaw Stetsko, der OUN-B, geführte Fraktion, war eine gewalttätig antisemitische, antikommunistische und antirussische Organisation, die mit der Nazi-Besatzung kollaborierte und aktiv an der Ermordung von Millionen von Polen, ukrainischen Juden und ethnisch russischen und ukrainischen Kommunisten in der Region beteiligt war. Dennoch nannte die Washington Post Stetsko einen Nationalhelden, einen „einsamen Patrioten“.
      Auf dem Parteitag der OUN im August 1939 wurde die Schaffung eines „ethnisch einheitlichen“ Staates gefordert, ein Konzept, das nach 1941 mit der Einleitung einer „Säuberungsaktion gegen alle Feinde der Rasse“ noch intensiviert wurde.
      Anlässlich des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion stellte die OUN in der westukrainischen Stadt Lemberg Plakate auf, auf denen zu lesen war: „Werfen Sie Ihre Waffen jetzt nicht weg. Nehmen Sie sie in die Hand. Zerstört den Feind….Volk! Wisset! Moskau, Polen, die Ungarn, die Juden sind eure Feinde. Vernichtet sie! … Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden! Ruhm dem Führer! [Bandera]“
      Die rund 1,5 Millionen Juden in der Ukraine wurden von den Deutschen mit Hilfe der ukrainischen Aufstandsarmee OUN, der ukrainischen Polizei und gewöhnlichen ukrainischen Bürgern praktisch ausgelöscht. Die OUN bestand aus einer Reihe von ukrainischen Faschisten, Nazis und anderen extremen Elementen, aber sie umfasste auch slowakische Hlinka-Gardisten, ukrainische SS-Männer der 14. Grenadierdivision der Waffen-SS (Galizien) und deutsche SS-Söldner.
      Das Massaker an den Polen (schätzungsweise 100.000 bis 200.000 getötete Polen) wurde 1943 unter aktiver Beteiligung der UPA intensiviert. Die OUN-UPA kollaborierte auch mit den Deutschen bei der Vernichtung Tausender ukrainischer Russen. Ihr selbsternannter „Premierminister“, Jaroslaw Stetsko, beschrieb die Russen als eine barbarische, nichteuropäische Rasse, die von den Mongolen und Hunnen abstamme.
      Nach dem Krieg sahen die USA kein Problem darin, eng mit Stetsko zusammenzuarbeiten, der in seiner eigenen Biografie (1941) schrieb: „Ich betrachte den Marxismus als ein Produkt des jüdischen Geistes, der im Moskauer Völkergefängnis vom moskowitisch-asiatischen Volk mit Hilfe der Juden angewandt wurde. Moskau und das Judentum sind die größten Feinde der Ukraine und die Träger der korrupten internationalen bolschewistischen Ideen….. Ich unterstütze daher die Vernichtung der Juden und schlage vor, die deutschen Methoden zur Ausrottung der Judenfeindschaft in die Ukraine zu bringen und ihre Assimilation zu verbieten…“.
      Anfang der 80er Jahre traf sich Vizepräsidenten der USA George H.W. Bush (1976 bis 1977 Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, von 1989 bis 1993 Präsident der USA ) sogar mit dem OUN-Führer Yaroslav Stetsko in der USA.
      Weder sein Wahnsinn noch die Todeslager der Nazis, die drei Millionen russischen Kriegsgefangenen, die in den Konzentrationslagern starben, noch die totale Barbarei der deutschen und alliierten Invasionen änderten etwas an der offiziellen amerikanischen Denkweise darüber, wie Nazis und hochrangige Faschisten für Amerikas Krieg gegen den Sowjetsozialismus nützlich sein könnten. Stetsko wurde in Washington breit empfangen, wo er von Ronald Reagan und George H.W. Bush als geschätzter Führer des Blocks der antibolschewistischen Nationen, der ursprünglich eine deutsche Naziformation war (notiert von Stephen Dorril), und als ständiger Delegierter des ABN in der Antikommunistischen Weltliga gefeiert wurde.
      Eine geheime, freigegebene CIA-Historie zeigt, dass die Agentur sich weigerte, den OUN-Kriegsverbrecher S.Bandera an die Sowjets auszuliefern, um die Untergrundbewegung und ihre Destabilisierungsbemühungen in der Ukraine zu erhalten. Als Bandera 1959 durch einen KGB-Mann (Israel hatte diese Methode in dieser Zeit auch mehrfach gegen Naziverbrecher angewandt) ermordet wurde, nachdem die USA sich geweigert hatten, ihn wegen Kriegsverbrechen an die Sowjetunion auszuliefern, übernahm Stetsko die Führung der OUN.

      Zu Beginn des Kalten Krieges wurden Hunderte, wenn nicht Tausende Nazis, darunter Kriegsverbrecher wie der SS-Offizier Otto von Bolschwing (einer der Hauptorganisatoren der Endlösung und ein Stellvertreter Adolf Eichmanns), aus Deutschland, der Ukraine, den Balkanländern, den baltischen Staaten und Weißrussland in die USA gebracht.
      Die CIA setzte einige von Banderas ehemaligen Kumpanen zu Sabotage- und Spionageaktionen in der Sowjetunion ein, aber nie Bandera selbst, da Bandera in seine eigene Legende vernarrt war. „Bandera“, so heißt es in einem CIA-Bericht aus dem Jahr 1948, „ist von Natur aus ein politischer Querulant mit großem persönlichem Ehrgeiz, der sich … all jenen politischen Organisationen in der Emigration widersetzt hat, die eine repräsentative Regierungsform in der Ukraine befürworten, im Gegensatz zu einem (von Bandera geforderten, Red.) Einparteien-Regime der OUN/Bandera“.
      Ukrainische Quellen bestätigten, dass „die kämpfenden Menschen in der Heimat … nicht bereit waren, [Bandera] als Diktator zu akzeptieren“, und dass Banderas Programm „für die Widerstandsbewegung [in der Ukraine] unannehmbar war“. 1952 trat Stepan Bandera vorübergehend vom Amt des OUN-Chefs zurück, unter dem Druck „der wachsenden Opposition gegen seinen Führungsstil unter … hochrangigen nationalistischen Führern, die ihn wegen seiner totalitären Taktik ablehnten. ….“
      Nachdem die CIA Anfang der 1950er Jahre 85 Agenten mit Fallschirmen in der Ukraine abgesetzt hatte, von denen drei Viertel gefangen genommen wurden, gab sie zu, dass das Projekt ein kläglicher Fehlschlag war. Das hinderte die Krieger des Kalten Krieges jedoch nicht daran, Söldner für Regimewechsel in anderen Ländern einzusetzen, insbesondere beim Scheitern der Schweinebucht zehn Jahre später. Nachdem die ukrainische Aufstandsbewegung niedergeschlagen worden war, wurden viele Banderisten, darunter Mykola Lebed, einer der Gründer der OUN und ein Bandera-Leutnant, der von der Gestapo in gnadenlosen Foltermethoden ausgebildet worden war, zu Emigranten in der BRD und USA. Lebed, der Außenminister der Organisation und Chef ihrer berüchtigten Geheimpolizei gewesen war, wurde von der US-Armee als „bekannter Sadist und Kollaborateur der Deutschen“ beschrieben.
      Später nach München umgesiedelt, genoss Lebed (ebenso wie Bandera) die Gönnerschaft des Nazi-Geheimdienstoffiziers Reinhard Gehlen, der selbst enge operative Beziehungen zur CIA unterhielt.
      Gehlen wurde später zum Chef des westdeutschen Geheimdienstes, beschäftigte die Nazis, mit denen er während des Krieges zusammengearbeitet hatte, und half der CIA, indem er Informationen über Osteuropa austauschte. Mit Billigung des CIA-Direktors Allen Dulles arbeitete Lebed in New York (und lebte im reichen Westchester County) unter falschem Namen als antisowjetischer Geheimdienstler und erhielt die US-Staatsbürgerschaft.
      Die rechtsextremen Ukrainer von gestern und heute sind seit langem Instrumente einer Politik des Kalten Krieges. „Ehemalige Mitglieder des ukrainischen Untergrunds, die sich derzeit in den Vereinigten Staaten befinden“, schreibt die CIA in eindieser Aufruf zur ethnischen Säuberung nicht von den Deutschen kam, die damals die Ukraine besetzten, em streng geheimen Dokument aus dem Jahr 1950, „werden so weit wie möglich ausgebeutet.“

      Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der Verbrechen in der sowjetischen Teilrepublik Ukraine damals nicht von SS und Wehrmacht sondern von einheimischen ukrainischen faschistischen und neonazistischen Propagandisten (OUN) durchgeführt wurden – denselben, die heute einen Krieg gegen die Donbass-Region führen und ihre Vorfahren als Helden darstellen, weil sie den ukrainischen Nationalismus gegen die Sowjets und Deutschland verteidigt haben. Das Pentagon hat erfolgreich Druck auf den Kongress ausgeübt, damit dieser die Beschränkungen für die militärische Ausbildung und Unterstützung von Gruppen wie dem Asow-Bataillon, die auf faschistischer oder neonazistischer Ideologie basieren, aufhebt.

      Man vergleiche der Forderungen der OUN und ihrer Führer Banderas, Stetsko, Lebed mit der heutigen Rassen- und Sprachgesetzgebung. Schaut euch den Umgang und der Vertreibung der nichteinheimischen Ukrainern in den russischdominierten Gebieten durch die ultranationalistsischen Einheiten an, es ist wie in den 40er Jahren durch OUN . Das ist Faschismus!

  19. Kalter Krieg im Supermarkt

    Der “ Russische Zupfkuchen “ wurde umbenannt. Er heißt jetzt „Völkerrechtswidriger Invasions-Kuchen“. Das Rezept blieb unverändert.

    Vielleicht genügt „Regelbruch“

    1. also hier in der Nähe, glaube ich, dass die Borschtschtschtsch, beim sehr guten Russen, in „Borschtschtschtsch ukrainischer Art“ umbenannt wurde.

      aber obs den Zupfkuchen in den Konditoreien immer noch so gibt, muss ich echt mal checken.

      ein Konditor jedenfalls hatte eine Weile blau-gelben Kuchen, bei dem ein Teil an die Flüchtlingshilfe ging.
      Das war gut gemeint, ich hab auch nix gesagt, aber albern ist es trotzdem.

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