
1952 wurde Albert Einstein angetragen, israelischer Staatspräsident zu werden. Von dem, was Israel ihm damals war, ist 2025 kaum etwas übriggeblieben.
Im Jahre 1952 wurde Albert Einstein das Amt des israelischen Staatspräsidenten angetragen. Tiefbewegt lehnte er das Angebot ab, hob aber zugleich hervor, dass er auch traurig und beschämt über diese Absage sei. Das war 1952. Und heute? Wie würde Einstein heute, im Jahre 2025, reagiert haben?
Er hätte gewiss das Angebot noch immer abgelehnt, heute erst recht. Tief bewegt wäre er vielleicht auch noch gewesen; man ist es bei solchen Angeboten immer: das bisschen Narzissmus darf sich selbst ein Genie leisten. Aber traurig und beschämt wäre Einstein heute vermutlich über etwas ganz anderes gewesen – und dies allein lässt es schon mehr als fraglich erscheinen, ob ihm der Staat Israel die Staatspräsidentschaft überhaupt erst angetragen hätte. Im Jahre 1952 war Einstein über das Angebot des Staates Israel im Namen eines Judentums tief bewegt, in dessen Namen er heute über den Staat der Juden traurig und beschämt gewesen sein dürfte. Man muss kein Einstein sein, um so zu fühlen.
Was Einstein zum gegenwärtigen Krieg Israels gegen die Hamas gesagt hätte, kann man nicht mit Sicherheit wissen. Wir wissen indes, dass er eine pazifistische Grundhaltung vertrat, was sich seinem Briefdialog mit Freud “Warum Krieg?” (1933) entnehmen lässt. Bereits 1914 unterschrieb er einen Aufruf gegen den Krieg. Berühmt geworden ist sein Diktum: “Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen. Was mich erschreckt, ist nicht die Zerstörungskraft der Bombe, sondern die Explosionskraft des menschlichen Herzens zum Bösen.” Und doch erkannte er die historische Notwendigkeit, die Nazis kriegerisch zu bekämpfen.
Als man an ihn 1952 mit dem Angebot herantrat, israelischer Staatspräsident zu werden, hätte er schon wissen können, dass die zionistische Staatsgründung mit einem an den Palästinensern begangenen historischen Unrecht einhergegangen war. Dass er bei der Absage nach eigenem Bekunden “tiefbewegt” war, wird wohl mit der den europäischen Juden widerfahrenen Shoah zusammengehangen haben. Sieben Jahren nach der Befreiung von Auschwitz gab es kaum Juden, denen die Gründung eines Judenstaates nicht naheging. Das Anerbieten, Präsident dieses Staates zu werden, war da nicht nur eine Ehre, sondern hatte in der Tat etwas Bewegendes an sich. Aber was ist davon im Jahr 2025 übriggeblieben? So gut wie nichts, und die Gründe dafür, dass dem so ist, sind in sich ein Verrat am Auschwitz-Gedenken. Es hätte Einstein zur Ehre gereicht, das Angebot des Staates Israel, der zu dem verkommen ist, was er heute ist, nicht anzunehmen.
In den vergangenen zwei Jahren musste ich besonders oft an Esther Bejarano denken. Sie, die Shoah-Überlebende, die nach 1945 nach Palästina emigriert war und in Israel eine Familie gründete, hielt es mit ihrem kommunistisch gesinnten Mann im zionistischen Staat 15 Jahre aus und kehrte 1960 nach Deutschland, ihrem Geburtsland, zurück. Aber gerade das Israel, dem sie lebensgeschichtlich den Rücken gekehrt hatte, ließ sie nicht mehr los. So erging es den meisten Shoah-Überlebenden: Entweder sahen sie im zionistischen Land ihre persönliche “Erlösung” vom durchlebten Horror als Juden und solidarisierten sich mit ihm bedingungslos, gleichsam in Anerkennung der historischen Notwendigkeit einer Staatsgründung von und für Juden. Oder aber sie sahen im zionistischen Staat, der die Legitimation seiner Gründung nicht zuletzt von der den Juden widerfahrenen Genozidkatastrophe ableitete, gerade den Widerspruch zur “Lehre”, die sie selbst aus dem Holocaust gezogen haben – namentlich in den Auswirkungen des historischen Unrechts, den der Zionismus an den Palästinensern bereits 1948 begangen hatte, und in der israelischen Politik ihnen gegenüber, die nach 1967 im barbarischen Okkupationsregime und der systematischen Knechtung des palästinensischen Kollektivs mündete.
In Erinnerung blieb mir ein Bild von Esther aus dem Jahr 2015, auf dem sie auf der Bühne stehend zu sehen ist, während ihr Sohn Joram und der Musiker Kutlu Yurtseven von der Band “Microphone Mafia” ein Transparent mit der Inschrift “Nie wieder Krieg!” über ihren Kopf schwingen. Im Laufe des (noch immer nicht beendeten) Gazakriegs, fragte ich mich oft, wie wohl Esther auf ihn reagiert hätte, wenn sie noch am Leben gewesen wäre. Denn zum einen hätte auch für sie, die in ihrem Leben Schreckliches am eigenen Leib hatte erfahren müssen, der 7. Oktober das blanke Entsetzen ausgelöst. Zum anderen hätte der in Reaktion darauffolgende Rache- und Vergeltungskrieg der Israelis, der sich zunehmend zu einem Vernichtungskrieg steigerte und Tod, Elend, Zerstörung und Verwüstung unbeschreiblichen Ausmaßes bewirkte, Esthers Erschütterung und Bestürzung heraufbeschworen.
Überrascht wäre sie aber von dieser Gewalteskalation wohl kaum gewesen. Das “Nie wieder Krieg!”, das sie zur Parole erkor, bezog sich ja gerade darauf, dass ihr sehr wohl bewusst war, dass das Beschworene einem Wunschdenken entsprang und eher eine Gesinnung repräsentierte, als eine anstehende Realität dokumentierte. Esther war zu politisch, um ignorieren zu können, dass der historische Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sich mitnichten auf der Bahn seiner politischen Lösung befinde. Schon gar nicht bei der gegenwärtigen israelischen Regierung, der rechtsradikalsten und Faschismus-affinen der gesamten israelischen Parlamentsgeschichte.
Aber selbst sie (wie viele ihrer Gesinnungsgenossen, ich eingeschlossen) hätte wohl nicht ahnen können, dass kahanistische Terroristen und messianisch beflügelte Rassisten an den Schalthebeln des zionistischen Staates sitzen würden, mit einem verbrecherischen Premierminister verbündet, dem wegen Korruption, Betrug und Veruntreuung der Prozess gemacht wird, und der, um seine Macht und Herrschaft zu erhalten, einzig seine persönlichen Interessen verfolgt, die er unentwegt über die Interessen des Staates und die Belange der israelischen Gesellschaft stellt. Auch ihr wäre nicht die Möglichkeit in den Sinn gekommen, dass der zionistische Staatsführer die Loslösung der in Hamas-Gefangenschaft elend verendenden israelischen Geiseln mit Vorbedacht systematisch vereiteln würde. Gewusst hätte Esther aber auf jeden Fall, und zwar schon seit langem, dass der zionistische Staat, der eben gerade in Kategorien von Immer-wieder-Krieg und militaristischem Ethos des “totalen Sieges” denkt und handelt, nicht das historische Versprechen einzulösen vermag, den Juden eine sichere Zufluchtsstätte vor der “Welt” zu bieten.
Glücklich wäre Esther Bejarano darüber nicht gewesen, recht behalten zu haben mit all ihren humanistischen und friedensbewegten Befürchtungen, Prognosen und Anmahnungen. Am 15. Dezember 2024 wäre Esther 100 Jahre alt geworden. Vielleicht ist es gut, dass sie diesen Geburtstag nicht mehr begehen konnte, dass ihr also die letzten zwei Jahre mit allem, was sich in Israel und Palästina zugetragen hat, erspart geblieben sind. Und dennoch, wie schön wäre es gewesen, ihr zu diesem Jubiläum gratulieren zu können und es mit ihr gemeinsam feiern zu dürfen – und sei es im Sinne dessen, was sie ein Leben lang als Grundidee vertrat und um deren Verwirklichung unentwegt mit Emphase stritt: die in Freiheit begründete Emanzipation der Menschen.
Israel führt keinen Krieg gegen die Hamas, sondern ein Vernichtungs- und Vertreibungsprogramm gegen die Palästinenser und übrigens auch das industriell, mit KI-Einsatz und massivem Bombardement. Jetzt gerade wieder mit systematisch erzeugter Hungersnot, denn Lebensmitteltransporte werden nicht hinein gelassen.
Hat Overton eigentlich Angst angesichts der zunehmenden Entrechtung palästinensischen Protestes auch hierzulande die Stimmen der Betroffenen hier ebenso regelmäßig zu Wort kommen zu lassen? Wundern würde ich mich nicht.
Nein, Zuckermann ist, bei aller Sympathie, kein Ersatz.
Hatte eigentlich nicht die Absicht, noch einmal hier aufzutauchen. Nach der Lektüre diverser Traktate gestern und heute zum Thema – u.a. dem hier https://www.seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/so-wenden-wir-den-blick-ab-und-eine-buchempfehlung – habe ich dann doch beschlossen, mich wenigstens zu verabschieden. Ob es diesem letzten Eintrag so geschieht wie meinen beiden zum Beitrag von Moshe Z. Ende letzter Woche? Es steht zu erwarten an.
Es „tut“ besonnders weh, nach Verlorengegangem von Eigenem zu fahnden und dabei über Hass&Hetze-Gefülltes mit gesichertem Daseinsrecht üblicher Verdächtiger zu stolpern. Hatte ich doch vornehmlich das Vergessen moniert, wie man es den Kindern und anderen Leidenden per „Blick-Abwenden“ angedeihen lässt – dem Kollateralschaden angewandter Selbstverteidigung in fünfter Zehnerpotenz.
Je nun, es tut vielleicht weh, aber es ist auch gut zu wissen, zu erfahren zumal, dass auch hier auf Overton man nichts mehr verloren hat.
Vielleicht wäre der Blick auf Netanyahu für Einstein aber auch ein bisschen wie ein Blick in den Spiegel (ich denke an die Lüge, der Iran baue eine Atombombe):
https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/albert-einstein-atombombe/#:~:text=%E2%80%9EWenn%20ich%20gewusst%20h%C3%A4tte%2C%20dass,(1882%20%E2%80%93%201945)%20richtete.
„Wenn ich gewusst hätte, dass es den Deutschen nicht gelingen würde, die Atombombe zu konstruieren, hätte ich mich von allem ferngehalten“,
sagte Albert Einstein (1879 – 1955) rückblickend über einen Brief, den er im August 1939 an US-Präsident Franklin D. Roosevelt (1882 – 1945) richtete. In diesem Schreiben brachte Einstein seine Sorge, Adolf Hitler (1889 – 1945) könne die Macht der Kernspaltung nutzen, um damit in den Besitz einer Waffe mit nie dagewesener Zerstörungskraft zu gelangen, zum Ausdruck. Jene Waffe, die Atombombe, bauten die USA daraufhin selbst. Das Manhattan-Project in Los Alamos, eine 150.000 Mann starke Forschungsgruppe konstruierte unter der Leitung von J. Robert Oppenheimer (1904 – 1967) tatsächlich die Atombombe, testete sie aber im Rahmen von Trinity erst am 16. Juli 1945 um 5:29:45 Uhr Ortszeit, also über zwei Monate nach Kapitulation des Deutschen Reiches.“
„Hitler im Besitz der Atombombe und die Alliierten nicht, das war das Horrorszenario des überzeugten Pazifisten Albert Einstein, denn einen gewissenlosen Massenmörder wie Hitler würde nur ein Gleichgewicht der Kräfte, die Angst vor der Konsequenz des Gegenschlages vor dem Einsatz so einer Waffe zurückschrecken lassen. Leó Szilárd (1898 – 1967), der am Bau der Bombe mitgearbeitet hatte, hatte von ihrem Einsatz abgeraten, einen Brief an Roosevelt gerichtet. Einstein tat es ihm gleich, doch der Präsident starb. Sein Nachfolger Harry S. Truman (1884 – 1972) hat den Brief entweder nie gelesen oder ignoriert. Was Szilárd und Einstein gefürchtet hatten, geschah dann im August 1945: Die Waffe, deren bloße Existenz der Abschreckung dienen sollte, kam zum Einsatz und die USA löschten die Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. beziehungsweise 9. August 1945 mit den Atombomben „Little Boy“ und „Fat Man“ aus. Nahezu alle Wissenschaftler, die diesem Kriegsverbrechen mit ihrer Forschung den Weg geebnet hatten, zeigten sich schockiert über den tatsächlichen Einsatz der Waffe – nicht nur Einstein, auch Hahn, Heisenberg, Szilárd, selbst Oppenheimer. Einstein, der, als er die Nachricht im Radio hörte, nur noch ein leises „Oh, weh“ seufzte, gründete mit Szilárd daraufhin das Emergency Committee of Atomic Scientists und engagierte sich fortan – wie auch viele seiner Kollegen – für die friedliche Nutzung der Atomenergie.“
Solche fatalen Irrtümer und Fehleinschätzungen dürfen Grundlagenforscher sich leisten, sie müssen es vielleicht sogar, aber Politiker auf gar keinen Fall. Die Gründung des Emergency Committee of Atomic Scientists ehrt ihn, sie kam nur 10 Jahre zu spät und hätte auch 1939 sein erster Impuls sein müssen.
Ein „Oh weh“, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, reicht da nicht. Der Einstein in meiner Vorstellung seufzt auch so ein „Oh weh“ angesichts der Untaten der israelischen Regierung. Ob der Zionist Einstein auch hier aus seinem Irrtum die Konsequenzen gezogen und ein antizionistisches Emergency Committee gegründet hätte? Zutrauen könnte man es ihm, natürlich.
Die Israelis werden die nächste Atombombe zünden.
Hört auf meine Worte!
Einstein als Präsident einer Blockfreien aber sozialistisch orientierten Republik Israel in dem Israelis und Palästinenser gleich berechtigt sind – das ist wirklich ein schöner Traum, dieser wäre aber wahrscheinlich nicht lange gut gegangen. Denn gerade die Vereinigten Staaten hätten dies nicht lange geduldet, vermutlich wäre dieser Versuch genauso zu Ende gegangen wie die anderen jungen Nationalstaaten der Region also Ägypten, Syrien, Irak, Iran, Algerien wo die progressive Politik zu Anfang, einer reaktionär-stagnierenden Politik wich.
Einstein hat sich als Sozialist gesehen für ihn war eine Planwirtschaft und ein gutes Bildungssystem aus seiner Sicht die Lösung aller Probleme. Dennoch sah er bereits die Probleme einer Planwirtschaft vor allem mit der Bürokratie. Dem wollte er wiederum Transparenz und Demokratie entgegensetzen er hat dies im Text „Why Socialism – Warum Sozialismus“ 1949 beschrieben der gleichzeitig das Grünungs-essay der von Einstein gegründeten und noch immer existierenden Sozialistischen Zeitschrift „Monthly Review“ (New York) war.
https://monthlyreview.org/
https://aufruhrgebiet.de/2018/12/warum-sozialismus/
Nun, er hätte nicht die geringste Schwierigkeit gehabt, das einzuordnen. Die vom 7.10. waren dieselben, die Auschwitz betrieben haben. Von denen sie die Satzung abgeschrieben haben. Was gibt es da zu deabttieren? Bedingungslose Kapitulation, was sonst.
Das Wichtige wird wie fast immer übersehen. Ägypten hat einen Friedensvorschlag gemacht, der von den arabischen Staaten angenommen wurde.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-plan-reaktion-europa-100.html
Darin heißt es: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Hamas weder Gaza regieren noch eine Bedrohung für Israel darstellen darf“. Ein bislang völlig undenkbarer Satz. Aber so steht er drin.
Heißt, dass die Hamas im gesamten arabischen Raum keinen einzigen Verbündeten mehr hat. Und, gab es Proteste? Nichts zu sehen. Auch die Muslimbrüder halten still. Seltsamerweise in dem Moment, wo USAID verschwunden ist, hören auch diese Proteste auf. Es wurde ja bekannt, wohin deren Gelder fließen.
Nun hat Herr Zuckermann sich jede nur denkbare Mühe gemacht, den Fortbestand der Hamas-Herrschaft zu bewahren. Es könnte dieses Bemühen umsonst gewesen sein.
D b d, d h k P!
@ OberstMeyer
Mal wieder eine ernsthafte Frage an den Ex-DDR-Bürger als Zeitzeugen mit und ohne Uniform. Wurde dort eine ähnliche Indoktrination, wie evtl. beim Wessi ArthurC geschehen, verfolgt? Wie wurde denn dort die 3.Reich-Verfolgung von Zigeunern, Homosexuellen, Kommunisten, Sozialisten, bibeltreuen Christen, Juden usw. thematisiert? Waren die Nazis denn dann im Nachhinein alles Westdeutsche und haben sich nach 1945 in der BRD hinter dem antifaschistischem Schutzwall versammelt bzw. zusammengerottet? Die Gründung der NSDAP erfolgte ja in der Hauptstadt der Bewegung, München, und etliche Grosskopfete derselben kamen aus dem süddeutschen Raum. Das hat sich mit der Popularität der Führerpartei mit der Zeit aber gelegt und die Obermotze rekrutierten sich gesamtdeutsch.
Es wurden sämtliche Opfergruppen thematisiert. Schon ab dem alter ab dem andere mit Hakenkreuzschmierereien auf sich aufmerksam gemacht haben und sich jetzt als Bayrischer Spitzenpolitiker immer noch im Dienst sind. Es wurde der lokale Widerstand der heute fast vergessen ist thematisiert. Neben dem Kommunistischen Widerstand und bekannten lokalen Opfern der Nazis.
Und nein es waren nicht alle Nazis im Nachhinein westdeutsche. Muntschmann und Sauckel waren es nie – zum Bleistift.
@ NCC1701D
Ich danke für Ihre Auskunft.
Für meinen Teil hab ich ab und zu in den letzten Jahren über den Verbleib früherer NS-Grössen, so sie mir irgendwie untergekommen sind, ab und zu recherchiert. Eine gewisse Häufigkeit ergab Franken, Bayern und Baden-Württemberg. Internet ist für solches Tun recht nützlich.
Der Seitenhieb auf Sauckel und Mutschmann ist wohl Sarkasmus, oder? Wo es doch keiner gewesen und, wenn zweifelsfrei ja, ein Opfer der Umstände war.
Nazi-Verbrecher-Verfolgung und Bestrafung war in der DDR Staatsraison. Wenn einer erwischt wurde, bekam der den Prozess und seine angemessene Strafe nach Schwere der Schuld, ggf. bis zur Todesstrafe (die dann in den 60ern abgeschafft wurde).
Wer also als Nazi richtig dick Dreck am Stecken hatte, tat gut daran, sich rechtzeitig in Richtung Westen abzusetzen, was auch massenhaft passierte. Direkt nach dem Krieg (vor Gründung der DDR) war noch ein viel größeres Problem für solche Leute, daß die Rote Armee nicht nach Zivilrecht, sondern nach Standrecht Kriegsverbrechen bestrafte, mit GANZ kurzem Prozess. Flüchtende Wehrmachtsangehörige und andere bewaffnete Kräfte (SS, Gestapo, SD usw.) wussten das natürlich und vollzogen ihre Rückzugsbewegungen sofort bis in die westliche Besatzungszone.
Selbstverständlich wurden sie im Westen nicht als Schuldige, sondern als Verfolgte des kommunistischen Regimes eingeordnet. Würde dort gern in höhere Verwaltungspositionen genommen und fielen gleich wieder (diesmal dezenter) über die Verfolgten des Naziregimes her. In der Summe kam es also dazu, daß ein deutlich höherer Anteil der Bevölkerung im Westen eine solche belastete Vita hatte (und nicht nur in der Gesamtzahl, auch relativ). Natürlich auch gemittelt die Schwere der Belastung.
Die kleinen Lichter ohne größere Verbrechen (Mitläufer, kleinere Funktionäre), die in der DDR blieben, waren dort meist gut integriert, wurden auch akzeptiert, aber konnten (wenn sie sich nicht innerlich von der Ideologie distanziert hatten) natürlich solche Ideologie nicht mehr öffentlich äußern, das wurde strafrechtlich verfolgt (Offizialdelikt) und auch allgemein geächtet.
„Wie wurde denn dort die 3.Reich-Verfolgung von Zigeunern, Homosexuellen, Kommunisten, Sozialisten, bibeltreuen Christen, Juden usw. thematisiert?“
Ganz klar thematisiert: sie wurden als VN (Verfolgte des Naziregimes) eingeordnet und durch einige Privilegien (Lohnzuschlag, bevorzugter Zugang zu sozialen Leistungen, auch höhere Renten) unterstützt. Entschädigungen wurden m.W. nicht gezahlt, da sich die DDR eben nicht als Rechtsnachfolger des 3. Reiches definierte, sondern als Staat der Gegner der Nazis gegründet wurde.
Allerdings wurden Kriminelle, die im KZ gesessen hatten, nicht als VVN eingestuft, soviel ich weiß, vorausgesetzt, sie waren nach BGB / Zivilrecht verurteilt worden und nicht nach NS-Sondergesetzen (wie z.B. Verbot von Fraternisierung mit Gefangenen, sogen. Rassenschande o.ä.).
@ Noname
Ein ganz herzliches Dankeschön für Ihre äusserst informative Antwort.
Und damit wird plausibel, warum in der heutige Generation von Politikern der Nazi-Hass auf die Russen so verbreitet ist, dass für den nächsten Angriffskrieg auf Russland vorbereitet werden muss. Sozusagen HJ-2.0. Den Judenhass hat man sich angesichts eines „wehrhaften“ Israels gerne abgewöhnt, gehen auch die gegen „minderwertige“ Völker vor.
Man bedenke, was der amerikanischen Psychologe Gustave M. Gilbert als Aussage von Hermann Göring überliefert hat:
„Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. (…) Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt.“
Der Psychologe wendet ein: „Nur mit einem Unterschied. In einer Demokratie hat das Volk durch seine gewählten Volksvertreter ein Wort mitzureden, und in den Vereinigten Staaten kann nur der Kongress einen Krieg erklären.“
Göring entgegnet laut Gilbert: „Oh, das ist alles gut und schön, aber das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“
Ja was gibt es da zu debattieren? Denn schließlich müßte man dann zugeben, die Schüsse selbst angesagt zu haben:
Why Israel Created Hamas
Published: 23 October 2023
Insider insights into the creation of Hamas – and other designated terrorist groups.
∗∗∗
“Anyone who wants to thwart the establishment of a Palestinian state has to support bolstering Hamas and transferring money to Hamas.” – Benjamin Netanyahu (2019)
“In the visible dimension Hamas is an enemy, in the hidden dimension it is an ally.”
– IDF Major General Gershon Hacohen (2019)
“Israel started Hamas. It was a project of Shin Bet.”
– Charles Freeman, US diplomat and ambassador (2006)
https://swprs.org/why-israel-created-hamas/
October 7: An Israeli Inside Job? Former IDF Soldiers Speak Out (SPR)
October 7, 2023
https://odysee.com/$/playlist/c8ac68e424d661145a60674726eaa4d48f0f4aae
October 7: The Lies In Brief (AJ/IAK, 2024) | Israel-Hamas War
October 7, 2023
https://odysee.com/@swprs:3/october-7-the-lies-in-brief:5?lid=c8ac68e424d661145a60674726eaa4d48f0f4aae
The „Blue Shirts“ of October 7
Some of the people with Hamas on the day were not Palestinian or even Arab and at least one spoke Hebrew!
Michael Ginsburg
Dec 09, 2023
https://actionabletruth.substack.com/p/blue-shirts-october-7
Hamas ist für Israel, was für diesen Staat die Reichsbürger und Neofaschisten. Das Gleiche machen und dabei mit dem Finger auf die eigens betreuten Patsies zeigen. Wahnsinnig kreativ.
Was ist eigentlich mit der Bedrohung, die Palästinenser jahrzehntelang aushalten mussten und jetzt kurz vor der Vertreibung stehen? Warum sind 70% der Toten Frauen und Kinder? Geht es vielleicht gar nicht um „Selbstverteidigung“?
Die Antworten stehen aus. Die Fragen danach sind legitim.
Es handelt sich um den Kampf REICH gegen ARM!
Andrew Tate:hat das erkannt und auf dne Punkt gebracht:.Ich kann dem nur zustimmen.
Zitat:
„Christen haben mit Muslimen mehr gemeinsam als mit den politischen Eliten
In einem Interview für die britische Talkshow „Piers Morgan Uncensored“ hat der umstrittene Social-Media-Influencer Andrew Tate die Randalierer in Großbritannien zur Rückkehr zur Ordnung aufgerufen.
„Die Menschen, unter denen ihr lebt, lieben ihre Kinder und mühen sich ab, ihre Rechnungen zu bezahlen, genauso wie ihr.
Ich verspreche euch, der Konflikt lautet nicht Arme gegen Arme, sondern Reich gegen Arm.“
Die wahre Ursache der Unruhen, so Tate, sei das Handeln der politischen Elite, die Rassismus als Mittel einsetze, um die Bevölkerung zu spalten, „damit wir nicht merken, dass sie über alles lügen, was in den Nachrichten kommt, dass sie die Währung ständig aufblähen, dass sie unser Geld in Kriege schicken, die uns nicht interessieren“.
@ Otto0815
Völlig korrekt. Allerdings funktioniert diese Erkenntnis nur, wenn sie von den potentionellen Kontrahenten beidseitig anerkannt wird und somit eine Solidarität ermöglicht. Nicht umsonst heisst es, teile (spalte) und herrsche (während sich das Kroppzeug bekriegt). Der Eine sucht nach Gemeinsamkeiten, der Andere hingegen betont die Unterschiede.
@Veit_Tanzt
„Allerdings funktioniert diese Erkenntnis nur, wenn sie von den potentionellen Kontrahenten beidseitig anerkannt wird und somit eine Solidarität ermöglicht.“
Da stimme ich Ihnen zu, d. h. aber nicht, es würde sich nicht lohnen daran zu arbeiten.
Sehen wir mal nach Deutschland.
Offiziiell ist man laut der Regierung gegen Hass, Hetzezu und Rassismus aber man fördert den geradezu durch Sozialabbau, wobei man den Hass auf die unterschiedlichsten Gruppen, je nach Bedarf, fördert. (Migranten, Asylbewerber, Arbeitslose, Bürgergeldempfänger, etc., etc..
Mangelnder Wohnungsbau und unbezhlbare Mieten trotz Zuwanderung, fördern das ebenso.
Man fördert somit ganz bewußt, dass sich die unteren Schichten bekriegen und die oberen Schichten lachen sich eins ins Fäustchen und machen auch noch mehr Profit.
Es wird in der nächsten Zeit noch schlimmer, man muß nur Merz reden hören. Erspricht nicht von allen Bürgern für die er Politik machen will sondern nur für den ihm genehmen Teil der Bürger.
Alle anderen fallen unten durch
Wobei auch die seiner Meinung nach arbeitende Bevölkerung letztendlich auf der Strecke bleiben wird.
Höhere Arbeitslosigkeit dürfte in Kürze ein großes Thema werden wodurch die Verteilungskämpfe noch angeheizt werden.
Nehmen wir nur dort wird mal HartzIV-Bürgergeld, da wird systematisch der Hass auf die Langzeitarbeitslosen gelenkt, wohlwissend dass die Leute Opfer der katastrophalen Politk und des kapitalistischen Systems sind. Man plant sogar einen offenen Verfassungsbruch.
„Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!“
Hartz IV hatte schon immer eine Doppelfunktion, Arbeitsmarktreserve und Diszipinierung der noch arbeitenden Menschen.
Durch die kommende Verschärfung der Situation wird in 4 Jahren die AFD die Macht ergreifen sofern es nicht endet wie in Rumänien.
Offensichtlich kreisen Moshe Zuckermanns Gedanken um Bezüge zu jüdischen Menschen, welche durch ihr humanistisches Wirken, mehr oder weniger prominent waren, und sich zum jüdischen Staat kritisch positionierten. Spontan fallen mir da noch Martin Buber, Ury Avnery und Erich Fried ein. Wie hatte sich denn deren Bezug zum zionistischen Projekt entwickelt? Von den Lebendigen, wäre z.B. auch die deutsche Publizistin Evelyn Hecht Galinsky zu würdigen.
Seit dem ich mich, als 1969 in Deutschland geborener Mensch, mit dem Thema Israel auseinandergesetzt habe, hat mich immer auch die Frage beschäftigt, wie man als Deutscher Nicht-Jude überhaupt eine kritische Haltung zum Zionismus einnehmen könnte. Dabei fand ich heraus, das im sozialistisch-freidenkerischen Milieu, der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, durchaus schon Opposition gegen Antisemitismus und Kritik am zionistischen Projekt in Palästina zu finden ist. Ein seltsames Paradox von heute scheint mir, das einerseits der Sozialwissenschaftler Moshe Zuckermann seine massive Kritik am Zionismus in einerm freiheitlich ausgerichteten Tel Aviv, entäußern kann, und anderseits in Deutschland eine solche Kritik beständig dem Antisemitismus zugeordnet wird.
Stalin und jetzt auch Putin hat Euch Biodeutschen vergeben. Stalin sagte „Die Hitlers kommen und gegen, aber das deutsche Volk bleibt bestehen“. Putin meinte unlängst, die deutschen Nachkommen Hitlers, die Nachgeborenen Deutschen, trügen keine Schuld an der Vernichtung von 27 Millionen Sowjetbürgern durch die deutsche Wehrmacht.
Nehmen Sie als Biodeutscher diese großmütige Vergebung einfach an!
Sie müssen nicht die deutsche Schuld durch eine bedingungslose Unterstützung des zionistischen Israel reinwachsen. Sie treffen die falschen, das palästinensische Volk hat nichts mit Euren Weltkrieg zu tun!
Putin sagte aber auch das die Verbrechen der Nazis niemals vergessen werden sollen. Und genau das ist das Problem mit euch, ihr wollt die Verbrechen der Nazis vergessen. Und holt euch bei Putin noch eine Seeligsprechung ab. Nur das hat Putin nicht gemeint, denn natürlich ist keiner der heutigen Generation für Dinge die vor 80-90 Jahren passiert sind verantwortlich zu machen. Aber kennen sollte diese Dinge auch diese Generation und alle folgenden das schon …
Selbst Ben Gurion wusste, und sagte auch öffentlich, das die Palästinenser nichts für den europäischen Antisemitismus dafür gekonnt hatten. Wenn man auf Jemanden große Stücke hält, sagt man: “ Mit dem kann man einen Staat machen!“. Eine solche egalitäre Partizipation blieb den Palästinensern verwehrt, weil sie als Majorität die exklusiv jüdische Staatsidee infrage stellten.
@Martin Großkopf
Wenn sie, wie meine Wenigkeit, mit dem Spekulantentum von Bubis, Rosen und Konsorten samt Entmietung, aufgewachsen wären, wäre es ihnen bestimmt ganz leicht gefallen.
Ich kann mich noch gut an die Spruchbänder bei der Demo gegen die jüdischen Spekulanten 1972 erinnern (Bubis Raus), bei der ich meinen allerersten Stein warf.
Spekulantentum triggert zum Steine werfen. Dieses Bild gefällt mir.
Ja, mir auch, bin immer noch dabei. 😉
Nochmals zur historischen Einordnung des Middle East Konflikts:
Es handelt sich hier um einen antikolonialen Befreiungskampf des palästinensischen Volkes gegen ein weißes, zionistisch-rassistisches Siedlungsprojekt! Der palästinensische Widerstand dagegen – unter welcher ideologischen Flagge auch immer – ist ein nationaler Unabhängigkeitskampf!
Die Sowjetunion unter Stalin war einer der Hauptbetreiber dieses zionistischen Siedlungsprojekts! Sein Sonderbeobachter bei der UNO betrieb maßgeblich die zionistische Staatsgründung. Stalin hoffte mit Israel entstünde ein sozialistisches Projekt. Anfangs waren die Kibbuzime auch sozialistisch organisiert. Die Felder wurden als Gemeineigentum bewirtschaftet. Sogar die Kinder mußten im Kibbuz in eigenen Schlafsälen, getrennt von ihren Eltern, schlafen. Doch dieses stalinistisch-sozialistische Projekt war von Anfang an rassistisch. Die palästinensischen-arabischen Ureinwohner wurden vom zionistischen Projekt ausgeschlossen, durften nicht mal Mitglied der Gewerkschaft Histadrut werden. Die Ausbildung und Ausrüstung der israelischen Luftwaffe erfolgte maßgeblich durch die CSSR. Diese anfänglich sozialistische Ausrichtung ist ein Grund warum heute noch Teile der deutschen Linken Israel feiern.
Die zionistische Staatsgründung ist aber auch ein Einwanderungs-, ein Flüchtlingsproblem. Nach den Krieg gab es in Europa mehr als 2 Millionen Flüchtlinge, sog. Displaced Persons (DP), die in menschenunwürdigen Lagern lebten. Viele davon waren Juden und wollten nach Palästina, wo zionistische Terrorbanden wie z.B. die Irgun schon einen bewaffneten Kampf, Terroranschläge gegen die Indigenen, durchführten. Der Terror kam also durch die zionistische Besiedlung nach Palästina und das war der Ursprung der Gewalt, die Gegengewalt hervorrief.
Dies alles ist in Büchern und Dokumenten nichtzionistischer Juden gut belegt, siehe „Die Ethnische Säuberung Palästinas“ von Ilan Pappe
https://www.nahostfrieden.ch/pdf/Ludwig_Watzal-zum_Buch_von_Ilan_Pappe-Ethnische_Saeuberung.pdf
Mit der gewaltsamen Vertreibung des palästinensischen Volkes nach Afrika möchte Trump nun das zionistische Projekt vollenden.
Das wird nicht gelingen.
Free Palestine!
Ja das ist schon richtig, das Stalin von 1947 bis 49 das zionistischen Projekt unterstützte, er wollte Großbritannien im Nahen Osten schwächen. Jedoch entzündeten 1949 nach dem Krieg die Israelisch-sowjetischen Beziehungen an zwei Fragen. Kurz nachdem Golda Meir die israelische Gesandte in der Sowjetunion wurde, warf sie das Thema der Emigration der sowjetischen Juden nach Israel auf und die Sowjetunion ihrerseits forderte die Rückkehr der vertriebenen und Bürgerrechte für die verbliebenen Palästinenser, denn bis 1966 hatten die ja keine. Auf beiden Seiten wurde ein klares Nein formuliert und die Flitterwochen waren beendet.
Interessant. Können Sie mich für diese Einschätzung auf dokumentarische Belege verweisen?
Was Ihre Eingangsbehauptung anbetrifft, dass Stalin durch die plötzliche Unterstützung des „zionistischen Projekts“ Großbritannien im Nahen Osten schwächen wollte, so scheinen Ihnen die Stalinschen Ziele klarer zu sein als den sowjetischen Diplomaten der damaligen Zeit. Im Jahre 2000 erschien nämlich eine zweibändige tausendseitige Dokumentensammlung („Die sowjetisch-israelischen Beziehungen 1941 – 1953“, Moskau), …
https://docs.historyrussia.org/ru/nodes/267955-sovetsko-izrailskie-otnosheniya-t-i-1941-1953-v-2-kn-kn-1-1941-may-1949
https://www.docs.historyrussia.org/ru/nodes/267956-sovetsko-izrailskie-otnosheniya-t-i-1941-1953-v-2-kn-kn-2-may-1949-1953
… zusammengestellt von den Außenministerien der RF und Israels, aus der u.a. hervorgeht, dass die sowjetischen Diplomaten selbst im Dunkeln tappten, welche Ziele wohl mit dem plötzlichen Kurswechsel der sowjetischen Führung bezüglich des „zionistischen Projektes“ verfolgt wurden. Witzigerweise konnte es selbst der 82-jährige Molotow bei einem nachträglichen Gespräch im Jahre 1972 nicht plausibel erklären. (siehe: Wichnowitsch: „Stalin und die Schaffung des Staates Israel“ (2010), der aus dem Gespräch zitiert.)
https://cyberleninka.ru/article/n/stalin-i-sozdanie-gosudarstva-izrail/viewer
Die damalige Gegenseite, also die us-amerikanischen Diplomaten, verstanden den sowjetischen Kurswechsel übrigens ebenfalls nicht. (siehe beim erwähnten Wichnowitsch, der diesbezüglich aus der obigen Dokumentensammlung zitiert.)
Das Ganze bleibt also ein Rätsel, zumal interne Stalinsche Stellungnahmen, welche die Motivation erhellen könnten, nicht dokumentarisch überliefert sind.
Umso mehr öffnet das den Raum für allerlei nachträgliche Spekulationen, die unter russ. – und wohl auch israelischen – Historikern kontrovers diskutiert werden. Eins kann man aber wohl festhalten: Dass Stalin ganz sicher nicht ernsthaft annahm, dass „mit Israel ein sozialistisches Projekt entstünde“ oder dass die Kibbuzim „stalinistisch-sozialistische Projekte“ seien, wie es der – mit Verlaub – Dampfplauderer „Freedomofspeech“ oben darlegt.
Siehe dazu beispielsweise das Gespräch des Sekretärs der sowj. Botschaft in den USA Wawilow mit dem Vertreter der Zionisten in Palästina Epstein vom Juli 1947: „Die UdSSR weiß sehr gut, dass die soziale und ökonomische Struktur der jüdischen Gemeinschaft Palästinas kapitalistisch ist.“ (in Wichnowitsch und dem ersten Band der Dokumentensammlung, S. 242)
Wie kann Zuckermann über Einstein und Israel schreiben, ohne den offenen Brief von 1948 zu erwähnen? https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/231023-Einstein-Arendt-Brief-NYT-1948.pdf
Letztendlich hat Zuckermann indirekte Sympathien für das zionistische Projekt. Sein bequemes Leben in Israel hängt von dieser Lebenslüge ab.
Käme es zu einen souveränen palästinensischen Staat, würde sich sein Wohlstand mindern. Er müßte Einschränkungen hinnehmen und Wiedergutmachung leisten. Das fürchtet er!
Dieses Protestbriefs sagt deutlich aus, dass sich Einstein auch nicht durch politische Macht korrumpieren gelassen hat!
Mit „Unschärfe“ Versuch des Autors aus Einstein doch noch einen „guten“ Zionisten zu machen ist gescheitert. Es durfte schon die Aufregung des Angebotes gewesen sein, die ihn „tief bewegt“ hat, hier überhaupt mitzumachen. Dieser Protestbrief drückt es mit Klartext sehr deutlich aus. Auch Uri Avnery später formulierte: „Wir waren zuerst Mörder der Frauen und Kindern ….“ Einstein war mit dem Problem des „gerechten“ Krieges und Morden auch mit der Umbenennung auf „Revolutionäre“ statt Massenmörder schon 1914 nicht dabei. Er hat durchgemacht, wie diese Ideologie die Laufbahn gleichaltriges Freundes und Physik-Studenten Friedrich Adler zum Mörder 1914 ruinierte. Es gibt kein Buchtitel, der das für politische Zwecke auch heute überkleben kann und direkt in den 1. Weltkrieg -“Revolution“ führte. Bevor Hitler „mein Kampf“ schrieb, war schon T.G.Masaryk +Adler Viktor (Vater) „Weltrevolution“ gedruckt, die Jugend damals so in Wien als angeblich religiös „liberal“ in der Wirklichkeit als „Todgeweihte“ beeinflusst.
Schon damals Mussolini, Lenin, Stalin, Benes. Masaryk … .in demselben „Weltrevolution-Zug“ mit [„usaid“]- GB als Lokführer (wie noch heute in der Ukraine, Syrien, Jemen …) unterwegs.
Einstein hat sehr früh mit dem „Bauernverstand“ der neuen Religion der Heldendenkmäler und „gerechten“ Kriege Absage erteilt. Diese persönliche Entscheidung hat er auch nach der Modeschau der Massenmörder der Weltkriege/“Revolutionen“ nie geändert. Sich auch nicht korrumpieren lassen und da nie mitgemacht. ER passt einfach auch mit BW-„Filterung“ (mit/ohne Palästinenser) auch nicht in die Israels-Geschichte der „Sieger“ hinein. Ist auch heute noch wirklich so „schwer zu verstehen“?
Warum denn posthum Einstein Missbrauch-Versuch? Das hat er sich wirklich nicht verdient!
Ich würde mich schon schämen auf solchen Gedanken überhaupt zu kommen, nur um einen Massenmörder, dessen „Gedenktafel“ in meine Stadt noch heute hängen „darf“, zu kommen.
Mir fällt gerade ein, die Palästinenser sind für die Araber, dass was für unsere Politiker die Ukrainer sind. Helden die gegen den Erzfeind kämpfen, die man unterstützt und bei denen man froh ist nicht selbst an der Front zu stehen.
Der Zionismus ist ein europäische koloniales Projekt und zwar das Letzte, welches nicht befriedet ist, weil die Palästinenser nicht in der Minderheit sind. Daher gibt es nur die Zwei Staaten Lösung oder die Vertreibung der Palästinenser, die außer Israel und Donald niemand akzeptiert.
Wenn das Projekt die Kolonisierung Palästinas ist, dann kann die Antwort nur heißen: Widerstand und Unabhängigkeit, und damit – nicht die Zweistaatenlösung sondern – die Einstaatenlösung im Sinne eines geeinten Palästinas!
https://globalbridge.ch/so-wenden-wir-den-blick-ab-und-eine-buchempfehlung/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=globalbridge-updates-3
So ist auch hier der Blick abgewandt.
Als Einstein diejenigen, die Israel regieren, als „Faschisten“ bezeichnete…
Albert Einstein, Hanna Arendt, u.a.: Brief an New York Times, 4. Dezember 1948
Anlässlich des Besuchs von Menachim Begin in den USA haben jüdische Intellektuelle, einschließlich Albert Einstein und Hanna Arendt und Sidney Hook, einen Brief an die New York Times geschrieben, der am 4.12.1948 erschien. Von besonderem Interesse ist die Erwähnung des Deir Yassin-Massakers, das im April 1948 geschah.
Hier der Brief in deutscher Übersetzung: https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/005057.html
Die verrufenen „Faschisten“ und „Terroristen“ von 1948 sind nicht nur zu durchaus präsentablen „Freunden“ und Verbündeten geworden, sondern – in zunehmendem Maße – zu privilegierten strategischen Partnern der Weltherrscher, zu Säulen ihrer Imperien! Und das Schlimmste ist, dass die „Faschisten“ und „Terroristen“ von gestern heute in der Lage sind, der Mehrheit der westlichen Regierungen und Länder ihre autoritären und undemokratischen Entscheidungen aufzuzwingen!
Very nice, den kannte ich gar nicht…👍 👍 👍
Ein Grund mehr, alles dafür zu tun, dass Israel von der Landkarte verschwindet!!!
Der Autor schreibt :
„Im Jahre 1952 war Einstein über das Angebot des Staates Israel im Namen eines Judentums tief bewegt, in dessen Namen er heute über den Staat der Juden traurig und beschämt gewesen sein dürfte. Man muss kein Einstein sein, um so zu fühlen.“
Das ist wahr !
So merkwürdig es klingt : Auch für so manchen deutschen Linken wird aktuell in Israel eine große Hoffnung endgültig zu Grabe getragen.
Es gab Deutsche die der Meinung waren, wenn es ein Kollektiv gibt, das dazu berufen und auch befähigt ist eine humane, demokratische, sozialistische Gesellschaft aufzubauen, dann ist es das jüdische Kollektiv.
Die Gewalt der Zionisten wurde von diesen Leuten als eine Folge der Jahrtausend-Barbarei des Holocaust angesehen, die nicht von Dauer sein würde; diese Meinung schien sich mit dem Friedensprozeß von Oslo zu bewahrheiten : Die Holocaust-Erfahrung mußte erst verarbeitet und der Staat Israel konsolidiert sein, bevor Israel sein „wahres Gesicht“ des Humanismus zeigen konnte; soweit der naive Glaube so mancher deutscher Linker ( mich eingeschlossen ).
Da waren wir Linken in den 60ern, aus dem Brennpunkt Frankfurt-Westend aber ganz anderer Meinung.
Wir haben damals die Zionisten schon öffentlich angeprangert.
Bisschen spät diese Einsicht. Es war vorbei mit der Ermordung von Rabin durch einen Zionisten war es vorbei mit der Hoffnung auf Frieden. Peres als Nachfolger versuchte noch die Verhandlungen fortzusetzen, aber die Friedensbewegung war gebrochen. es lief in diesem Jahrhundert eigentlich alles auf den jetzigen Krieg zu. Der Frieden war gescheitert, also konnte es nur noch Krieg geben bis nur noch eine Seite übrig bleibt. Dafür wurde unter anderem die Hamas gefördert um die Palästinenser zu spalten und die Autonomiebehörde zu schwächen, Und jetzt hat die Hamas praktischerweise einen Vorwand geliefert mit dem Zionismus fortzufahren und zur Endlösung der Palästinenserfrage überzugehen. Ich könnte mich nicht erinnern, das es die letzten 25 Jahre irgendeine Bewegung in Richtung Frieden gab.
Ja es gab ein paar sozialistische Träumer und auch ein paar Humanisten in Israel,aber das hat ja nichts am Geburtsfehler Israels geändert, daß die Einwohner 1948 aus ihren Häusern vertrieben wurden und seitdem terrorosiert. Und offenschtlich haben sich die Humanisten nicht durchgesetzt sondern die Zionisten.
Das sage ich seit ™1974… 😉
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er bei der Einordnung von 14.000 Kindern, eines Netanjahu und den Verbrechen der zionistischen Fundi-Siedler, ein Problem gehabt hätte.
Dafür muss man nicht mal ein Einstein sein….
Albert Einstein war ein Pazifist, er hatte schon Ende der vierziger Jahre erkannt das der Zionismus in Israel/Palästina ein ernstzunehmendes Faschismusproblem hat. Daher auch seine Ablehnung des Vorschlages für dieses Amt, das er dieses „tief bewegt“ tat, war wohl der Tatsache geschuldet, das der Zweite Weltkrieg erst sieben Jahre vorbei war und das er überhaupt nicht religiös war, daher auch keine Verwurzelung im Judentum für sich persönlich in Anspruch nehmen konnte. Einstein, der einer jüdischen Familie entstammte lehnte zum Beispiel die Idee ab, dass die Juden Gottes außerwähltes Volk seien. In einem seiner weniger bekannten Briefe schreibt er: „Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gerne gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Dignität als alle anderen Völker. Soweit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppen wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Sonst kann ich nichts ‚Auserwähltes‘ an ihm wahrnehmen.“
Ich wundere mich, dass hr. Zimmerman bei dem Hr Einstein erst mit dem Jahr 1952 und nicht mit dem Jahr 1914 und schon mit der Kommunikation mit seinem, wegen Mord inhaftierten Studienfreund beginnt.