Terrorakt in Colorado gegen Juden

Mohamed Sabry Soliman hat in Colorado Juden angegriffen
Mohamed Sabry Soliman hat in Colorado eine Gruppe von Juden angegriffen. Bild: Boulder Police Dept.

Was kodiert der Terroranschlag in Colorado? Wie legitimiert er sich? Was legitimiert er?

 

Nach dem Terrorakt in Colorado/USA, den der Ägypter Mohamed Sabry Soliman gegen eine Gruppe von Juden, die für die Befreiung der Geiseln in Hamas-Gefangenschaft demonstrierten, in dieser Woche begangen hat, gestand er, dass er diesen ein Jahr lang geplant habe, wobei sein Ziel die “zionistische Gruppe” gewesen sei, welche Aktionen zur Geiselbefreiung veranstaltete. Er bewarf sie mit Molotowcocktails; acht Personen sind verletzt worden, eine 88-Jährige unter ihnen lebensgefährlich. Während des Ereignisses schrie der Täter: “Das wird erst enden, wenn Palästina für uns alle frei sein wird.” US-Präsident Donald Trump deklarierte: “Wir werden einen solchen Angriff nicht dulden. [Der Täter] ist hier reingekommen infolge der lächerlichen Politik der offenen Grenzen Bidens. Er muss jetzt unter der Trump-Politik ausgewiesen werden.”

Wir haben hier schon mehrfach darzulegen versucht, dass man zwischen Judentum, Zionismus und Israel und entsprechend zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik zu unterscheiden habe. Dies aus dem einfachen Grund, dass nicht alle Juden Zionisten, nicht alle Zionisten Israelis und nicht alle Israelis Juden sind. Aber offenbar war die diesbezügliche Bemühung vergeblich. Weder Nichtjuden noch Juden (außerhalb von oder in Israel) noch Palästinenser bzw. andere Araber sind fähig, diese Unterscheidung aufzunehmen, besonders nicht, wenn es darum geht, die unterlassene Unterscheidung ideologisch zu instrumentalisieren.

In den obigen Zeilen des Berichts über den Terrorakt kodiert sich einiges von dem, was im politischen Diskurs wild durcheinander geworfen wird. Der Ägypter (nicht ein Palästinenser) begeht den Terrorakt gegen eine “zionistische Gruppe”, aber er begeht ihn nicht auf israelischem, sondern auf nordamerikanischem Boden. Was den Zionismus der dort lebenden Juden ausmacht, ist nicht eindeutig ersichtlich, denn man muss nicht Zionist sein, um für die Geiselbefreiung aus Gaza zu demonstrieren. Man kann für die Geiseln gegen Netanjahu demonstrieren, der ihre Befreiung aus politischem Kalkül bewusst unterwandert.

Andererseits demonstrieren diese Juden in diesem Fall nicht gegen irgendetwas, sondern gegen etwas, das ganz gewiss den israelisch-palästinensischen Konflikt anbelangt: die entführten israelischen Geiseln befinden sich in der Gefangenschaft von Hamas-Palästinensern. Das indiziert auch der ägyptische Terrorist in Colorado – sein Schlachtruf lautet: “Das wird erst enden, wenn Palästina für uns alle frei sein wird.”

Er proklamiert also, den Terror gegen für Zionisten erachtete Juden praktizieren zu wollen, bis Palästina befreit sein wird. Nicht ganz ersichtlich ist, was er mit “frei” meint. Frei von Juden? Frei von Zionisten? Frei von Israelis? Irrelevant ist dabei, welche Aussicht auf Erfolg er mit seinem Terrorakt erwarten darf. “From the River to the Sea, Palestine will be free” skandierten weltweit Palästina-solidarische Demonstranten seit dem 7. Oktober und im Verlauf des darauffolgenden Krieges. Von selbst versteht sich, dass es sich dabei eher um eine Wunschvorstellung denn um eine Prognose handelt, die einen Anspruch auf reale historische Erfüllung erhebt.

US-Präsident Trump instrumentalisiert den Terrorakt, um Ex-Präsident Joe Biden ein weiteres (und wohl nicht das letzte) Mal wegen seiner “lächerlichen Politik der offenen Grenzen” eins auszuwischen. Das Malheur, dass der Terrorakt sich aber nun in seiner Amtszeit zugetragen hat, will er durch die Trump-Politik der Ausweisung von Flüchtlingen korrigieren. Interessant ist, dass er, ein gestandener Polemiker, in diesem Zusammenhang nicht von Antisemitismus redet. Es ist nicht ausgemacht, ob er den Akt als solchen einstuft oder nicht. Offenbar geht es ihm mehr um die Polemik gegen Biden, als um die Einordnung des Geschehens in einen Zusammenhang, der etwas mit dem spezifischen Täter und seinen Opfern zu tun hat.

Diese Funktion erfüllten in Israel sogleich Politiker, Publizisten und das Medienpublikum. Dabei ging es ihnen nicht so sehr um den Kontext des Ereignisses, sondern primär, um den “Beweis” dafür, dass Israel zu Unrecht beschmutzt werde; man konnte den Eindruck gewinnen, dass man auf einen solchen Terrorakt nachgerade wartete, um sich wieder als “Opfer” des Terrors stilisieren zu dürfen; nichts geht in Israel über den “Antisemitismus” als Mittel der ideologischen Kaschierung und Ablenkung von eigenem Verbrechen. Dass der Täter selbst die Unterscheidung nicht zu machen vermag und wahllos gegen Juden als “zionistische Gruppe” agierte, ändert nichts daran, dass die Unterlassung der Unterscheidung seitens der israelischen Öffentlichkeit von einem polemischen, den Terrorakt instrumentalisierenden Impuls herrührt.

Es sei in diesem Zusammenhang ein weiteres Mal ein Blick auf den Begriff des “israelbezogenen Antisemitismus” geworfen, der auf Israels Betreiben Eingang in die Antisemitismusdefinition der IHRA gefunden hat. Die Kritik an dieser Definition, die sich in der Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus findet, insistiert darauf, dass Israelkritik zwar antisemitische Motivationen innewohnen mögen, aber nicht kategorisch für antisemitisch zu erachten sei. Israelkritik sei angesichts dessen, was Israel schon allein durch seine jahrzehntelange Okkupationspraxis verbricht, nicht nur angesagt, sondern letztlich im Hinblick auf eine künftige politische Lösung des Konflikts mit den Palästinensern unentbehrlich.

Das Paradoxe dabei ist, dass wenn mit “Antisemitismus” Ressentiment, Hass und Aggression gegen Juden in der Welt gemeint sind, dann stimmt es, dass es einen “israelbezogenen Antisemitismus” gibt, aber gerade in dem Sinn, dass de facto ein Kausalnexus zwischen Israels Taten und seiner Verdammung besteht, der sich gleichwohl, wie gesagt, an Juden in der Welt (als Abstraktum) austoben mag. Anders gesagt: Israelbezogener Antisemitismus ist ein “Antisemitismus”, der realiter von Israel verursacht, jedoch ideologisch stets als Israel-unabhängig bzw. als von vornherein gegeben dargestellt wird. Es ist nicht verfehlt zu behaupten, dass Israel den Antisemitismus in der Welt braucht, um ihn als Propagandamittel der Rechtfertigung seiner eigenen verbrecherischen Praxis zu verwerten.

Der Terrorakt in Colorado kommt da wie gerufen. Denn gerade weil Israel immer größere Kriegsverbrechen gegen die Gaza-Bevölkerung generiert, sein Recht auf “Selbstverteidigung” einklagend und sich ein Universum in Gaza zusammendichtet, in dem es “keine Unbeteiligten” gebe. Gerade weil die unfassbare Zahl der getöteten Kinder momentan selbst die traditionellen Israel-Freunde erschüttert, bedarf es des “Beweises”, dass die Bilder aus Gaza “fake” und der Kampf gegen den “Terror” (von dem auch die Kinder nicht ausgenommen sind) letztlich ein Kampf gegen den Antisemitismus seien. Und gerade deshalb muss die Differenzierung zwischen Juden, Zionisten und Israelis in Abrede gestellt werden.

Man kann da den Mond lange anbellen. Es braucht nur ein Mohamed Sabry Soliman aufzutauchen, und schon bekommt die IDF wieder Rückenwind – als Bekämpferin des Antisemitismus mit Waffen (eine auch der sich mit Israel solidarisierenden deutschen Journaille offenbar nicht unbekannte Behauptung).

Moshe Zuckermann

Moshe Zuckermann wuchs als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Tel Aviv auf. Seine Eltern emigrierten 1960 nach Frankfurt am Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel im Jahr 1970 studierte er an der Universität Tel Aviv, wo er am Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas lehrte und das Institut für deutsche Geschichte leitete. 2018 wurde er emeritiert.
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103 Kommentare

  1. Ich finde solche Terrorakte gegen Unbeteiligte , nur weil sie der Glaubensgmeinschaft angehören, nicht richtig.

    Andererseits führ genau die Politik des Netanjahu-Regimes zu solchen Taten. Damit wäre Bibi selbst der größte Unterstützer des Antisemitismus.

    1. Ich denke es hat auch mit medialer Polarisierung zu tun und immer mehr gegenseitiger Nichtachtung im Alltag. Eine persönliche Beziehung zu den Opfern in Gaza oder Westjordanland scheint es ja beim Attentäter nicht gegeben zu haben. Die Opfer demonstrierten ja auch nicht für die Vernichtung von Palistensern oder ein Grossisrael, sondern für die Freilassung der israelischen Geiseln, die ja ebenfalls Opfer dieses Konflikts sind.
      Also irgendwie keine rational nachvollziehbarer Ursache, sondern nur eine weitere Schippe auf den Misthaufen der Greueltaten.

    2. Könnte man endlich bitte, bitte den Begriff Antisemitismus in die Tonne treten. Es gibt keinen Antisemitismus, es gibt aber eine Antijudeneinstellung, heutzutage insbesondere AntiZionismus! Nicht alle Juden sind semitischer Abstammung, schon deshalb ist die Antisemitismus Anschuldigung immer unsinnig. Mir ist z.B. der Glauben des Judentums egal-so egal wie mir jegliche Religion ist-, solange er nicht in den Zionismus mutiert, gegen den bin ich entschieden, bin aber deswegen kein Antisemit nicht mal im Ansatz, auch kein Antijude! Wollte ich nur einmal klarstellen!

    3. @ Otto0815
      In Täuschland ist halt das Thema Juden ein heisses, tabuisiertes Eisen. Dass infolge des in aller Öffentlichkeit stattfindende Massakers an den Gazabewohnern viele unterschiedlichste Menschen auf der Welt die neu bewertende Aufmerksamkeit auf ihre jüdischen Mitbürger und deren Leben, Tätigkeiten und Geschäftsgebaren lenken könnten, ist anzunehmen. Da wird nicht unbedingt zwischen säkularen Juden, Zionisten oder was auch immer unterschieden werden.

  2. Ich kann mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass das israelische Regime, viele israelische Bürger, die Israel-Lobby generell auch hier in Deutschland, eine klammheimliche Freude an solchen Taten haben, denn mit ihrer behaupteten Gleichsetzung von Juden und Israel als deren einzige und rechtmäßige Repräsentation erzeugen sie genau diesen unterschiedslosen Hass, der Israel die scheinbare Rechtfertigung für seine „Selbstverteidigung“ liefert. Und ohne solche spektakulären Taten, die ich selbstverständlich nicht billige, sind sie gezwungen, jede Palästinenserdemo, jedes Palästinsertuch, jeden Ruf ‚Free Palestine‘, selbst den Protest jüdischer Menschen wie Iris Hefets als antisemitisch zu framen um damit ihre eigentlich nicht sehr beeindruckende Statistik aufzublähen.
    Übrigens, am 14.6. um 14:00 am Brandenburger Tor wird es eine hoffentlich große Kundgebung gegen dieses Gemetzel in Gaza geben.

  3. Irgendwie fehlt da das Basiswissen. Warum denn haben die Nazis sechs Millionen Juden umgebracht? Erstmal: es war nicht wegen des Glaubens, das gehört ins 19. Jahrhundert. Es war wegen der Rasse. In jenem Free Palestine, das die Thunberg will, hätte unser Moshe sehr schlechte Karten. Zu sagen, er habe doch immer gegen den Zionismus gekämpft, wird nicht helfen.
    Die Juden seien schuld an Börsencrashs und Inflationen, so der Vorwurf der Nazis. Gern gesehen von der Industrie, denn das exkulpiert das System des Kapitalismus. Die Bibel der Nazis waren die „Protokolle der Weisen von Zion“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Protokolle_der_Weisen_von_Zion

    Diese wurden von der Frankfurter Allgemeinen schon 1924 als Fälschung entlarvt. Man dachte, die Sache sei damit erledigt. Aber an diesem Punkt machten die Nazis ernst. Die Protokolle waren Teil des Unterrichts und wer ihre Echtheit bezweifelte landete im Knast. Und wo finden wir sie heute? In der Hamas-Satzung natürlich, in gleicher Funktion wie im Dritten Reich. Das wäre ja der Hauptaspekt dieses Konflikts. Er ist völlig unbekannt.

    Hier die Liste der Terroranschläge in USA:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschl%C3%A4gen_in_den_Vereinigten_Staaten#2018

    Man sieht, dass schon vor 2023 etwa ein Drittel der Anschläge antisemitisch motiviert ist. Das ist mit Abstand der gefährlichste und aggresivste Rassismus weltweit. Seltsamerweise wird die Liste nach dem 7.10. sehr dünn und der im Artikel genannte Anschlag ist gar nicht dabei. Da will man der Öffentlichkeit die ganze Wahrheit nicht zumuten.

    Denn natürlich war der 7.10. das weltweite Fanal zur Ausrottung der Juden. Der Nazi kapiert das sofort mit seinem Instinkt. Aber dass blöde Linke da mitmachen, ist unverzeihlich.

    1. ……………………………………………………………………………………………………………:::………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. …………………………..
      Gelöscht, weil ohnehin jedes Wort an Sie zu viel ist.
      Kein Verstand und kein Gefühl, nirgends.

      1. Genau so habe ich mir das vorgestellt. Jede Debatte außerhalb eurer Textbausteine müsst ihr meiden. Da seid ihr völlig hilflos.

        1. Regierungspolitiker ! in Israel sagen sehr offen in die Medien was sie wollen, Ausrottung oder mindestens Deportation aller Palästineser um an deren Land zu kommen. Auch im Westjordanland wird ihnen Stück für Stück ihr Land weggenommen, und die Besitzer werden dann noch mit Steinen und Schusswaffen vertrieben. Die meisten Israelis, also über 50% haben damit kein Problem.

          Und du kommst immer noch mit Nazis vor 100 Jahren. Du kennst die aktuellen Fakten, die kennt mittlerweile jeder, hast dich aber entschieden die zu ignorireren. Was soll man da mit dir diskutieren? Da hat der Vorredner recht.

    2. Hatten Sie eigentlich Ihre beachtliche selektive Ignoranz schon vor „Corona“.. oder haben Sie die erst in dieser Zeit als Antwort auf die vielen kognitiven Dissonanzen entwickelt?

    3. Ein wenig historisches Basiswissen täte Ihnen gut. Geschehnisse und Fakten aus Ihrem Kontext zu reißen um sie in willkürliche, eigene Kontexte zu stellen ist nichts anderes als demagogisch.
      Vielleicht zum Anfang als Erinerung, die Nazis haben nicht nur jüdische Menschen systematisch umgebracht….

    4. Bibi wusste von dem Überfall und hat die sonst stark gesicherte Grenze ungesichert gelassen. Er hat damit auch seine eigenen Leute verheizt, zusätzlich zu denen, die durch seine Hubschrauber starben. Es war für Bibi ein gefundenes Fressen, endlich hatte er einen Grund, ohne jegliche Rücksicht zuzuschlagen und Gaza dem Erdboden gleich zu machen. Parallel dazu wütet er auch im Westjordanland weiter, wo keine Hamas irgendeine Geisel genommen hatte. Es gibt keinerlei Entschuldigungen für das Gemetzel, auch nicht der 7. Oktober. Es ist so, wie ich es heute in einem 10-minütigem untertexteten Videointerview mit einer israelischen Großmutter gesehen habe. Ihr Herz schlägt für ein Israel im gesamten Bereich zwischen Irak und dem Mittelmeer, Araber haben da nichts zu suchen und Palästinrnser gibt es gar nicht, so ihre Aussage. Das Leid in Gaza und die toten Kinder interessieren sie nicht, Wo nur dieser Hass auf Israel herkommt, denn viele denken so. Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer, der Dame reicht ja noch nicht einmal der Gazastreifen und das Westjordanland, die sich als auserwählt Betrachtenden möchten den ganzen Nahen Osten, vorerst. Das wird schief gehen, früher oder später.

        1. genau, kann ich nur mit Ausrufezeichen versehen und dick unterstreichen! Die Zionisten wollen den ganzen Kuchen behalten und ihn gleichzeitig fressen! Langfristig wird der Apartheid Staat Israel nicht überleben, er wird enden so ähnlich wie die Apartheid Kolonie Süd Afrika auch enden musste, grundsätzlich auch weil sich die Menschheit, ganz egal ob europäisch oder nicht europäisch, nicht für immer versklaven lässt, historisch gesehen wird es immer wieder befreiende Auflehnung geben, wenn nötig auch gewalttätig!

          1. Der zionistische Staat Israel wird irgendwann enden. Nur wahrscheinlich in der Samson-Option. Und damit für alle die dort leben.
            Das Zionisten über Leichenberge gehen haben sie schon oftmals bewiesen!

            1. Das könnten Sie leider nicht ganz falsch vorher sehen, glücklicherweise gab es ja für den Buren Apartheid Staat keine Samson Option und auch keine unbedingte Unterstützung von den USA, den selbsternannten Verfechtern von Menschenrechten. Es ist wohl nicht unrealistisch in dieser Hinsicht pessimistisch zu denken. Erwarten wir das Schlimmste zu dem es hoffentlich nicht kommen wird:))

      1. Diese Großmutter war sicher Daniela Weiß, die Siedlerführerin. Sie war während des krieges in Gaza, in Begleitung der Armee, das ist eigentlich für ALLE Zivilisten außer den Helfern verboten. Sie hat gesagt, dass sie sich schon mal über die Lage und die besten Plätze für jüdische Siedlungen informieren wollte. Die EU hat sie zumindest seit kurzem auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Natürlich war Deutschland da kein Vorreiter.

    5. „Hetzern spielen solche Vorfälle natürchlich in die Hände um andere Greueltaten zu rechtfertigen.“
      Kaum geschreibselt und soch kam einer, der „Nie wieder Völkermord, ohne uns“-Fraktion

    6. Hallo Arthur:C, ihre Schätzungen stimmen nicht. Es ist nicht etwa ein Drittel aller anschlöäge dem Antisemitismus zuzurechnen. Diese von Ihnen zitierte Liste enthält seit dem Jahr 1990 insgesamt 122 Anschläge, davon 13 !! , die als antisemitisch kategorisert werden. Ich habe mal alle gelisteten Tatbestände nachgezählt.
      Vor 1990 gab es keine als antisemitisch gelisteten Anschläge, sondern meist linksextremistische und rechtsextremistische. Seit 1990 sind allmählich ansteigende Zahlen von vereinzelten antisemitischen Anschlägen verzeichnet. Sehen Sie sich bitte meine Ausführungen im Kommentar 100 zu dieser Liste an. Der Schwerpunkt von antisemitischen Straftaten liegt in den Jahren 2019 und 2018 mit insgesamt 6 antisemitischen Anschlägen, davon einer von einem Al Qaida-Mann, dessen Hauptziel ein US-Flottenstützpunkt war, und 4 rechtsextreme, die es auf Juden/jüdische Einrichtungen abgesehen hatten. und ein allgemeines Schulmassaker, das auch jüdische Opfer hatte.

      Es kann sein, dass die politische Kategorisierung sich geändert hat, dass man 1990 rechte oder linke Anschläge noch nicht als teilweise mit antisemitischen Motiven erkannte, aber das ist reine Spekulation.

  4. Einst wird kommen der Tag, da auch Genozid-Leugnern …

    Beim ersten Mal hat es sich ja auch so eingestellt wie verkündet.

    Aus Homers Ilias:

    „Einst wird kommen der Tag, da die heilige Ilios hinsinkt, Priamos selbst, und das Volk des lanzenkundigen Königs.“

  5. Es passiert so viel Schlimmes in der Welt, das der Anschlag, von dem hier gesprochen wird, völlig aus dem Bewußtsein der Öffentlichkeit geraten ist. Es gibt in Deutschland täglich so viel Gewalt, Messerstechereien, Angriffe auf Unschuldige von wem auch immer, Polizeigewalt, lächerliche Justiz, das obige Gewalttat niemand wirklich interessiert.

    Freilich benutzen jetzt die Zionisten diese Gewalttat um sich weiter als Opfer zu inszenieren. Damit wollen sie vom Massenmord in Gaza ablenken, wo Isreal die derzeit schlimmsten Verbrechen der Menschheit verübt, Kinder tötet und Hungernde erschießt.

    In niedergehenden Gesellschaften wie den Westen, vor allen in den USA, aber auch Deutschland und Israel, nimmt die tägliche Gewalt stetig zu, ein Symptom des Selbstmordes einer ganzen Zivilisation.

    Es ist ein bißchen wie vor 1525, den Vorabend des Bauernaufstandes: die Gesellschaft wird von Kriegen, Gewalt, Mord, Spaßjustiz und Verfall der Moral geprägt, der an eine Apokalype erinnert. Leider gibt es derzeit keine gesellschaftlich Kraft die aus dieser vorrevolutionären Situation des Zerfalls nach vorne weisen könnte.

    Man muß froh sein, nicht selbst Opfer einer Gewalttat zu werden!

    Freilich, Moshe Zuckermann hat hier seine wöchentliche Kolumne und weiß auch nicht über was er immer schreiben soll. Er steckt in seiner israelischen Blase und hat damit den Blick für die Welt verloren. Seine Ergüsse interessieren mich deshalb immer weniger.

    In den USA passiert täglich so viel Gewalt, das die Gewalttat von Colorado völlig nebensächlich ist. Der normale Ami hat andere Sorgen, existenzielle. Die amerikanische Oberschicht interessiert sich derzeit vor allen für den Streit zwischen Musk und Trump. Da gerät selbst der Staatsbesuch des deutschen Kanzlers zur Nebensächlichkeit!

    1. Welche „Bauern“ sollten sich denn heute im niedergehenden Westen erheben und einen Aufstand initiieren? Die gesellschaftliche Ideologie (die alles zusammenhielt) war im ausgehenden Mittelalter das Christentum, die allerdings von Luther und Münzer anders interpretiert wurde als von Papst und Kaiser. Sie wurde so zur Befreiungsideologie für die Bauern. Die Ideologie die heute im Westen alles zusammenhält ist der Liberalismus, also die Betonung der Rechte des Einzelnen. Mit dieser Ideologie ist weder Klassenkampf noch ein Aufstand möglich. Mit dieser Ideologie ist nur Populismus möglich.

      1. Das mit den bürgerlichen Liberalismus kein Aufstand zu machen ist, weiß ich!
        Ich erkenne nirgents im Westen keine Ideologie, die einen Aufstand geistig befeuern könnte.
        Die linke Ideologie ist tot, erreicht die Massen nicht mehr. Im Gegenteil sie widert sie mit Wokismus etc. an.
        Die rechte Ideologie hat zwar die Krise erkannt, liefert aber mit der Rückkehr zu Nation und altbackenen Patriotismus auch keine Antwort.
        Was tun, sprach einst Lenin?

        1. Abwarten und Tee trinken oder anders: Analysieren und bei günstiger Gelegenheit in die Geschichte eingreifen. Dafür muss man allerdings verstehen was vor sich geht und nicht auf liberale Propaganda hereinfallen,

  6. „… man zwischen Judentum, Zionismus und Israel und entsprechend zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik zu unterscheiden habe.“
    Es ist jedoch Israel das jede Kritik an seiner Politik als antisemitisch verunglimpft. Und die westlichen Massenmedien übernehmen diesen Unsinn.

    “From the River to the Sea, Palestine will be free”
    Natürlich ist das eine Wunschvorstellung und keine sichere Prognose. Was aber auch bedeutet, dass man dafür aktiv werden muss (um das Ziel zu erreichen). Und dafür ist dann jedes Mittel recht, inklusive Terror und das Opfer des eigenen Lebens – was ja im Prinzip das Gleiche ist wie die Entstehung des Zionismus und des Staates Israel. Der heutige palestinensische Kampf ist also nur eine Reaktion auf das vorherige Agieren der Zionisten (mit ihrem Staat Israel).

    Im übrigen sollte man sich im Klaren sein, dass das Verhältnis von Islam und Islamismus seine Entsprechung findet im Verhältnis von Judentum und Zionismus – der Glaube (als Dogma) wird um den politischen Aspekt erweitert, und damit zum Problem für ein friedliches Miteinander.

        1. Wer ist eigentlich feiger?! Einer der im Bomber sitzt und 2000 kg Bomben auf bewohnte Häuser, Krankenhäuser, Schulen, Moscheen und Unis abwirft, mit Drohnen einzelne Menschen abknallt (und dafür noch belobigt wird), oder der, der einzelne Menschen persönlich angreift und direkt riskiert erschossen oder mindestens ergriffen und eingeknastet zu werden?
          Wenn man schon mit solchen Begriffen hantiert…..!!

          Vergleichbar übrigens zum Brecht-Zitat vom Verhältnis Bankraub zum Besitz einer Bank.

          1. Terror ist Angstherrschaft, ob er mit Waffen, Drohungen oder Nötigung ausgeübt wird. Er setzt darauf, durch Verängstigung Gewalt auszuüben.

            1. „Terror ist Angstherrschaft“, damit wäre Israel ein Terrorstaat. Er terrorisiert das Volk der Palestinenser – nicht nur in Gaza sondern ja auch im Westjordanland.

            1. Dafür sind die ja Verfügungsmasse der Reichen und kuschen gern, statt zu bemerken sas sie die Mehrheit und zu bemerken das das Land allen Menschen gehört.

      1. @A.F.
        „Terror ist der Krieg der Armen, der Unterdrückten, Krieg (und Wirtschaft) der Terror der Reichen und Unterdrücker.“
        Deshlb diskreditiert man auch Freiheitskämpefer als Terroristen und das ändert sich erst wenn die Freiheitskämpfer sich von ihren Unterdrückern befreit haben.

        Wir Deutschen sind direkt am Völkermord beteiligt und zwar jeder einzelne von uns weil wir ein Regierung legitimiert haben Waffen für den Völkermord zu liefern und wir nichts dagegen getan haben oder tun.

        In Deutschland natürlich undenkbar.
        Forumshocker und andere kommen einfach nicht runter von ihrem Sofa.

        „Todesfracht bleibt an Land
        Hafenarbeiter in Südfrankreich weigern sich, Waffen und Munition für Israel zu verladen.
        Diese Ladung ging nicht an Bord: Am Donnerstag weigerten sich die Hafenarbeiter im südfranzösischen Industriehafen von Fos-sur-Mer unweit von Marseille, 19 Paletten der in der Region ansässigen Firma Eurolinks an Bord des Schiffes »Contship Era« zu bringen.
        Einen Tag zuvor hatte das von Nichtregierungsorganisationen unterstützte Recherchemagazin Disclose Alarm geschlagen: Das französische Unternehmen schicke sich an, über die Häfen von Fos und Haifa – dem Zielort – vierzehn Tonnen Bauteile für Maschinengewehre an den kriegführenden Staat Israel zu liefern. Auf deren Herstellung sowie die von Munition für die israelische Armee ist Eurolink spezialisiert. Bestätigt wurden diese Informationen auch von der linken irischen Onlinezeitung The Ditch. Empfänger der Ladung ist demnach das Rüstungsunternehmen Israel Military Industries.“
        https://www.jungewelt.de/artikel/501420.antimilitarismus-todesfracht-bleibt-an-land.html

          1. Emanzipation funktioniert nur ohne göttliche Hilfe, sonst wäre sie auch keine Emanzipation mehr. Was nicht heisst, daß ein gläubiger Mensch sich nicht emanzipieren kann.

              1. Emanzipation funktionierz immer nur als ein kollektiver, d.h. sozialer Prozess. Da ist es irrelevant, welche (religiösen) Vorstellungen der Einzelne besitzt.

                1. Und wenn religiöse Vorstellungen einzelner von vielen geteilt werden und damit diesen Prozess unterstützen, dürfte es nicht bedeutungslos sein, wie religiöse Schriften als Botschaft interpretiert werden.
                  Es ist in der heutigen Zeit vielmehr einer der entscheidenden Schlüssel, Um einer wirklich emanzipativen Bewegung wieder Schubkraft und Begeisterung zu verleihen.
                  Bisher wurde Religion ja nahezu immer als Herrschaftsinstrument und konterrevolutionär missbraucht.
                  Das immanent revolutionäre Element wurde meist oft verkannt. Dabei soll einer der hellsten bundesrepublikanischen Köpfe namens Rudi Dutschke auch aus einem religiösen Antrieb gehandelt haben.
                  Die Emanzipation vollzieht sich eindeutig irdisch und nicht im Jenseits. Aber konsequent haben Religioten noch nie gedacht.

                  1. Solche soziale Prozesse funktionieren nur, wenn die grundlegenden Annahmen von vielen geteilt werde. Das Ausrichten an irgendwelchen heiligen Schriften oder esoterischen Fantastereien führt, da nicht auf das reale diesseits ausgerichtet, nie auf Emanzipation.

                    1. Wer besagt, dass diese nicht auf das reale Diesseits ausgerichtet wären?
                      Sie sind es bei entsprechender Interpretierung sogar sehr und nur auf diese Weise schlüssig.

  7. „Wir haben hier schon mehrfach darzulegen versucht, dass man zwischen Judentum, Zionismus und Israel und entsprechend zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik zu unterscheiden habe. ….. Weder Nichtjuden noch Juden (außerhalb von oder in Israel) noch Palästinenser bzw. andere Araber sind fähig, diese Unterscheidung aufzunehmen, besonders nicht, wenn es darum geht, die unterlassene Unterscheidung ideologisch zu instrumentalisieren.“

    Ich glaube, diese Behauptung ist falsch. Es gibt in allen Gruppen Personen, die diese Unterscheidung beachten und darum derartige Terrorakte nicht begehen oder unterstützen. Den Eindruck, den der Autor hier vermittelt, rührt m.E. daher, dass er die Sichtweise des Täters, die wenig differenzierend ist, stellvertretend für alle, als maßgebend setzt.

    “ „Das indiziert auch der ägyptische Terrorist in Colorado – sein Schlachtruf lautet: “Das wird erst enden, wenn Palästina für uns alle frei sein wird.” Er proklamiert also, den Terror gegen für Zionisten erachtete Juden praktizieren zu wollen, bis Palästina befreit sein wird.“

    Auch diese Aussage halte ich für fragwürdig. Der Täter unterscheidet in seinem „Schlachtruf“ nicht zwischen Juden und als „Zionisten erachteten Juden“, darin besteht ja gerade sein Unvermögen. Man weiß allerdings auch nicht, ob dieses Unvermögen, die eigene und die gegnerische Seite differenziert zu bewerten, nicht auch für die Angegriffenen steht. Nebulös in Bezug auf das bereits gesagte, ist aus meiner Sicht die Formulierung, „wenn Palästina für uns alle frei sein wird.”

    Wer verbirgt sich hinter dem Begriff „uns alle“? Alle Palästinenser oder die palästinensische Gesellschaft? Alle Muslime oder nahöstlichen Gesellschaften ? Oder alle Menschen – also Alle inklusive der gegnerischen Gruppe?

    Ansonsten glaube ich, für den kleinen Mann sind Terrorakte die Fortsetzung der politischen Auseinandersetzung mit anderen Mitteln.

      1. @ Ivo Genc
        ja, merci, wäre ja auch zu weltfremd gewesen, wenn das „Gerücht“ keine Bestätigung gefunden hätte, denn die grundlegenden Maximen der us-amerikanischen imperativen Außenpolitik sind den Netanjuhus und Konsorten keineswegs fremd. Lohnt sich immer, sich mit dem geopolitischen Strategen Zbignjew Brezezinski zu befassen, der sich anschickte den Sowjets ihr Vietnam zu bereiten …. mit Hilfe der Taliban, die von Amerika massiv unterstützt wurden…
        Der Mann ist zwar tot, aber das Konzept der einzigen Weltmacht ist quicklebendig und entfaltet sich vor unser aller Augen nicht nur in der Ukraine, sondern insbesondere auch in der exponierten Lage Israels.

        1. wollte nur ergänzen, daß meines Wissens seit mindestens 1945 alle weltweit agierenden Terrorgruppen von CIA, MI5, und Mossad erschaffen und finanziert sind und gegenwärtig weiterhin manipuliert und instrumentalisiert werden im Sinne und zugunsten des noch existierenden Weltherrscher Wahns der USA, nicht einmal verdeckt, sondern frech für jeden zu erkennen, leider geht es wohl der meisten Öffentlichkeit am Hintern vorbei, wenn publiziert, denn die täglichen Überlebenssorgen sind dem Normalverbraucher wichtiger denn je, auch verständlich für mich jedenfalls!

          1. Schüsse auf Hilfesuchende in Gaza
            »Menschen wurden von Kugeln in der Brust, den Beinen und sogar im Gesicht getroffen«
            Mehr als 60 Menschen wurden getötet, als sie Lebensmittel an Verteilstellen in Gaza abholen wollten – Hunderte wurden verletzt. Augenzeugen machen Israels Armee schwere Vorwürfe. Von Ghada Alkurd und Juliane von Mittelstaedt, Gaza und Hamburg

            https://www.spiegel.de/
            https://www.spiegel.de/ausland/schuesse-auf-hilfesuchende-in-gaza-menschen-wurden-von-kugeln-in-der-brust-den-beinen-und-sogar-im-gesicht-getroffen-a-6efcb9bc-89da-4f98-821e-3bcde7299067

            die humanitäre Lösung GHF in Gaza –
            eine neue Terrorgruppe nach dem Muster von US-Aid?

            Komplettlösungen für Kriegsgebiete
            Die GHF ist ein Projekt der „gemeinnützigen Organisation“ Fogbow, die „humanitären Zugang und Einsätze in schwierigen Umgebungen ermöglicht“. Die Teams operieren aktuell in Gaza und im Sudan und können auf Erfahrungen im „humanitären, privaten und militärischen Bereich“ zurückgreifen. „Wir bieten Komplettlösungen für komplexe logistische Herausforderungen“, heißt es in der Selbstdarstellung auf der Webseite der Organisation.
            Fogbow wird von ehemaligen Militärs und CIA-Mitarbeitern geleitet und war bereits an der Planung des humanitären Piers beteiligt, der von der US-Marine an der Küste des Gazastreifens betrieben wurde. https://www.nachdenkseiten.de/?p=133875

    1. „zwischen Judentum, Zionismus und Israel (…) zu unterscheiden habe.“

      „Ich glaube, diese Behauptung ist falsch.“

      Genau so haben es auch die Deutschen nach ’45 gemacht und machen es bis heute. Die (Einheits-) Formel: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ -die keine Propaganda war- wurde in der BRD NACH ’45 aufgebrochen und wird seitdem als zwei separate Elemente -Ja, sogar als Gegenpole- weitergeführt. Der eine Pol ist „der Staat und die Regierung“, der Gegenpol ist „die Deutschen / die Gesellschaft“, Das hat zu dem Zustand in Deutschland. geführt wo es heisst:: Hitler ist es gewesen, die Deutschen waren es gar nicht. Die Deutschen seien Opfer gewesen. usw. Das ist reine Ideologie der „Befreiung“ von der kollektiven Schuld einer Gesellschaft. Mit dem Konstrukt der Trennung von Staat/Regierung und Gesellschaft kann jede Gesellschaft ihren eigenen Auschwitz „wissenschaftlich“ begründen und sich von der historischen Schuld trennen. Um nichts anderes geht es doch dem @Zuckermann, wenn es bei ihm übersetzt heisst: Netanjahu und seine Regierungs-Entourage seien Mörder, demgegenüber stehe aber eine Gesellschaft aus 10 Mill guten, anständigen und .unbeteiligten Juden. Und darüber thront dann auch noch der gute, bürgerliche und natürlich (west-) demokratische Staat Israel.

      1. „„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ -die keine Propaganda war- ….“

        Erschreckend wie NS-affin einige hier diskutieren. Zu viel NS-Wochenschau-videos geschaut? Oder zu oft Höcke angehört?

  8. Ach, nochwas!

    Da hieß es doch tatsächlich eben bei ÄiSi : Warum denn haben die Nazis sechs Millionen Juden umgebracht?

    Gegenfragen:
    1. Ja wer hat denn die Nazis – oder besser gesagt den WK1-Gefreiten Schicklgruber in die Lage versetzt … ein Preparata, Guido hat dazu Basiswissen vermittelt. Einfach mal lesen.
    2. Das gute alte ‚cui bono‘ vielleicht? Hätten die Nazis nicht … hätte es jemals … ? Eben, warum auch!
    3. Und genau da wird man leicht nachdenklich. Einfach mal die Grundrechenarten (Basiswissen) bemühen, z.B. Oder Google, der finale Ortn fürs Basiswissen. Derzeitige, also aktuelle Einwohnerzahl Israels lt. Wiki 10.009.800! En détail: „Das dicht besiedelte Land hat 2023 etwa 10 Mio. Einwohner, davon ca. 7,2 Mio. Juden (73 %), 2,1 Mio. muslimische und christliche Araber (21 %) und weitere rund 490.000 Einwohner …“ Und das nach 75, wenn nicht 80 Jahren angestrengten Besiedlungsanstrengungen aus Gott äh Jave und der Welt. Da will ich gar nicht fragen, wohin denn weitere … egal.
    4. Höre auch gleich auf, aber … wenn wir schon mal auf Wiki waren oder sind, da bietet es sich doch geradezu an, etwas Backgroundwissen der Familie Netanjahu beizuholen. Na klar, Bibis Wiki-account ist – zwischenzeitlich – besenrein, es fehlen eigentlich nur noch die Hosiannahchöre. Aber der Papa, der ‚Tate‘ bei dem ist noch reichlich Basiswissen-Futter präsent – zumindest war es doch bis jetzt. Zu Benzion Mileikowsky *1912, Pseudonym Netanjahu („von Gott gegeben“), heißt es dann auch gleich „Politisch engagierte sich Netanjahu in der Bewegung des Revisionistischen Zionismus, er war Sekretär von Zeʾev Jabotinsky, dem „Vater des revisionistischen Zionismus“, und nach dessen Tod von 1940 bis 1948 Geschäftsführer der New Zionist Organization.“ Was vornehmlich in den USA vonstatten ging, übrigens. Ach ja?
    4. Papa Benzion – wie früher mal auf Wiki oder sonstwo ztu lesen war – hatte eigentlich den Erstgeborenen Jonathan (1946-1976) eingeplant gehabt. Aber der sollte tragischer Held im Geiselbefreiungs-Epos zu Entebbe werden. Ob Bibi deswegen den Geiseln von TenSeven nicht besonders wohlgesonnen sein dürfte, man weiß es nicht.
    5. Nein, ich höre jetzt doch mal auf mit dem Basiswissen. Dabei gäbe es noch reichlich Fudder, allein das Schicksal der bedauernswerten Passagiere der MS St.Louis bspw. oder das der rein zufällig unbefleckten Gleise nach Auschwitz bis zum Ende. Oder warum auf der Handreichung an Heydrich et al (bei zur Wannseekonferenz) das gerade mal ‚freie‘ Estland stolz als ‚judenfrei‘ ausdewiesen wurde, die beiden anderen Giftzwerge von heue nicht ganz so erfolgreich, aber man arbeitete schon daran.

    1. ja, so ist es, wenn man in historisch belegten Fakten herumstöbert, überkommt einem das Grausen und Kotzen, die abgrundtiefe Schlechtigkeit einer Minderheit aber Leuten an der Macht lässt auch mich schaudern, die Inkarnation des morallosen Bösen immer wieder die Mehrheit der Untertanen zu Untaten verführend! Und leider auch kein Gott der oder die das auch nur im Ansatz jemals geändert hat, jedenfalls keine Anzeichen dafür zu erkennen, geschichtlich gesehen, für mich jedenfalls. Wie schon Buddha erkannte, alles Leben ist leiden, und so werde ich auch bald dankbar tot sein für immer, denn nur der Tod ist endgültige Erlösung vom Leiden, auch dem Mitleiden!

        1. @Mischa,
          Verstand ist gefragt, anstelle von Wikipedia.

          Ich habe vor allem eine Abneigung, so selektiv historische Ereignisse herauszupicken und sie ebenso selektiv in willkürliche Beziehungen zueinanderzusetzen.

          Allein der erste Punkt der demagogisch als Fragen formulierten Ansichten strotzt nur so von Halbwahrheiten und historischen Verdrehungen, dass jegliches Weiterlesen aufgrund der dort sichtbaren intellektuellen Unredlichkeit sofort obsolet ist.

        2. Haha, erwischt!
          Schon mal darüber gehirnt, warum nicht nur Deutschland mit ihrer Schuld immer noch nach 80 Jahren kuscht, sondern auch die USA, Kleinbritannien und – wenn man’s recht nimmt – sogar Russland und selbst die allergrößten Schweinereien – von Anfang an – den ‚Friedensfürsten‘ durchgehen lassen?

          Die von mir aufgelisteten Punkte – von Ihnen als Halbwahrheiten entlarvt? Auch die halbe Miete hätte Bedenkenswerte. Habe die Punkte allerdings nichts als einzeln Geframetes aufgelistet, zusammen ergeben sie höchst Explosives. Was wenn Papa Benzion seinen Sohnemännern nicht etwas vererbt hätte aus seinem Tresor, etwas was eingangs Benannte so ziemlich kompromittieren würde. Man stelle sich vor, so was gelänge in die Öffentlichkeit. Wie heißt es so schön: Der Hehler ist so schlecht wie …. So wie derzeit in der causa Gaza (nicht-)gehandelt wird lässt eigentlich bald keine anderen Schlüsse zu.

          Übrigens; ihr Gezerfe gg. Wikipedia in allen Ehren. Aber was habe ich den daraus verwendet. Die relativ fälschungssichere Populationsstatistik sowie Highlights aus dem Lebenslauf von Papa B. Was – bitteschön gibt es daran zu kritisieren. Bündigeres als bei Wiki gab es ja nüscht.

      1. @klaudie: Habe gerade bei den Bereichen Geschichte und Politik mittlerweile auch eine sehr große Abneigung gegen Wikipedia, so strotzt z.B. der Eintrag zum Krieg in der Ukraine nur so vor Unterlassungen und Tatsachenverdrehungen, aber das heißt ja nicht automatisch, dass alle Einträge zu diesen Themen Blödsinn sind.

      2. Meine Meinung bzw. Eindruck von historischen Fakten ist niemals auf Studieren von Wikipedia Einträgen basiert! Wikipedia ist nur handlich für kurzes Nachschlagen über unbestreitbare Tatsachen, z.B. wieviel Zentimeter hat ein Meter, oder wieviel Kilometer ist der Erdumfang etc. Alles andere nur mit Vorsicht zur Unterhaltung genießbar, wollte nur kurz meinen Senf zu Ihrem sagen wir voreiligen Einwand dazugeben:))

    2. Und das denunzierte bzw. kriminalisierte „From the river to the sea…..“ ist ein von Netanjahu ebenfalls bemühter Schlachtruf und er erklärt auch gerne, was damit gemeint ist:

      „In Zukunft muss Israel das gesamte Gebiet vom Fluss bis zum Meer kontrollieren.“

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=110257

      Und es sieht ja auch ganz danach aus, als könne ihm das dank tätiger Mithilfe seiner politischen Freunde weltweit auch gelingen.

      PS Wobei der Unterschied zwischen den Parolen „….shall be free“ und „….muss Israel das gesamte Gebiet“ überdeutlich ist. Die Einen wollen endlich IHR Land, das ihnen von Rechts wegen zusteht, die anderen wollen endlich auch DEREN Land, und dessen Bewohner endlich – wie auch immer – loswerden.

  9. Er bewarf sie mit Molotowcocktails; acht Personen sind verletzt worden, eine 88-Jährige unter ihnen lebensgefährlich.

    Nein, die 88-jährige Barbara Steinmetz ist sicher nicht lebensgefährlich verletzt worden. Ausgerechnet das israelische Nachrichtenportal Ynet verlinkte als einziges Medium ein ungeschnittenes Video, welches das Geschehen, das sich unmittelbar nach dem Anschlag auf dem kleinen Platz vor dem Gericht von Boulder abspielte, aufzeichnete.
    https://www.ynetnews.com/jewish-world/article/rkdulxj7ex

    Darauf kann man die 88-jährige Steinmetz (weißes Haar, schwarze Hose, braunes T-Shirt, Sonnenbrille) sehen (ab Sekunde 4), wie sie unversehrt und telefonierend über den Platz läuft. Ynet liefert in dem Artikel freudlicherweise auch ein aktuelles Portraitfoto/Brustbild von Steinmetz zur visuellen Identifikation.

    Insgesamt will die obige Videoaufnahme auch nicht so recht mit den schrittweise angestiegenen, medial vermeldeten Verletztenzahlen harmonieren. Man sieht ein bis zwei am Boden liegende Menschen, die „Times of Israel“ bezifferte die Zahl der Verletzten dagegen zuletzt bereits auf „fifteen people as well as one dog“.
    https://www.timesofisrael.com/boulders-shocked-and-traumatized-jewish-community-takes-stock-of-losses-and-strengths/

    1. Dabei hat die 88-Jährige nur einen Appell an die Welt zu richten:
      „Seien wir nett zueinander! Seien wir gute Menschen!“
      Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Palästinenser in Gaza diese Losung unterstützt.
      Bei den Bewohnern Israels bin ich mir nicht sicher, ob sie mehrheitlich unterstützt wird.
      Auf welcher Seite steht diese Frau dann?
      Eigentlich ganz einfach. Sie steht auf der Seite, die Menschlichkeit einfordert und damit Dominanrgebaren zurück weist. Dieses ist an keine Nationalität gebunden. Aber Situationen verleiten Menschen gerne dazu, die Sau raus zu lassen.

      1. Dabei hat die 88-Jährige nur einen Appell an die Welt zu richten:
        „Seien wir nett zueinander! Seien wir gute Menschen!“

        Mit Allgemeinplätzen aus der Kindergartenmoral kann man solche Interessenkonflikte leider nicht abhandeln. Wenn man die Gründe für das nicht enden wollende Schlachten schon nicht politisch diskutieren will (Hinweis: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln), dann sollte man doch zumindest das Niveau der UN-Menschenrechtscharta nicht unterschreiten, also die gegenwärtige juristisch fixierte Moral.

        1. Wäre die Moral hinreichend juristisch fixiert und hätte eine entscheidende Durchsetzungskraft, hätte diese Politik mit juristischen Mitteln schon zu deutlichen Änderungen geführt.
          Kindergartenmoral kann sehr wohl sehr komplexe politische Situationen abbilden, wenn diese nicht fehlerhaft vereinfacht. Dann ist es aber weniger eine Kindermoral, sondern vielmehr eine Reinheitsmoral im Schwarz-weiß-Schema.
          Juristisch ist die Sache eigentlich klar. Israel und Komplizen vertuschen und vernebeln aber viele Dinge und sehen sich im Zweifel über dem Recht, indem sie dieses völlig willkürlich auslegen. R2P in diesem Kontext ist hier wesentlich zwingender als in den Fällen, bei denen es der Westen für sich beanspruchte.
          Ich habe das verwendet, was im Zeitungsausschnitt explizit steht. Und damit ist bei konsequenter Anwendung dieser Konflikt eindeutig lösbar. Vor allem auch nachhaltig. Die Hürde ist für egoistische Interessen dabei aber immer zu hoch. Ohne Miteinander, ohne Verständnis geht es nicht. Und der Preis für das Missachten wird immer größer. Und das für „beide“ Parteien, wobei die Interessen von Unterparteien aus diesen zweien konkurrierenden durchaus stärker übereinstimmen können als mit der eigenen Allgemein-Partei.

  10. Sind dem israelischen Geheimdienst die Palästinenser ausgegangen, dass er jetzt andere Nationalitäten bemüht um Vorfälle stattfinden zu lassen, die den Krieg und somit Nethanjaus Macht sichern?

    Fragte ich mich nur so eben beim Lesen.

    1. Da bringt mich Irgendwer ab er auf was. Was ist eigentlich aus der herzallerliebsten Sozen-Vorzeigepalästinenserin geworden. Die war doch sonst immer zu jeder passenden wie auch unpassenden Gelegenheit überall präsent?

      Man glaubt es kaum, aus der Sauline. der Sawsan, der Chebli, scheint eine Pauline – oder umgekehrt – geworden zu sein sein. Ist doch Blut dicker als Wasser,?

      Gucke da, wen es. wirklich interessiert. https://taz.de/Sawsan-Chebli-ueber-den-Gaza-Krieg/!6017664/
      Darf die das überhaupt? Nu, nehme mal an, seither wohl nicht mehr. Und ob es noch mal ein „Dinner for two“ beim Frühstücksdirektor in der Pension zur „Schönen Aussicht“ geben wird, dürfte auch zu bezweifeln sein. Bei dem ‚antisemitischen‘ Gesülze. In der Zwischenheit lt. Google: Amt weg, Backup der deutschen Justiz lässt zu wünschen über. Das u.v.a.m., tja, ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert.

  11. Korrespondiert damit:

    Chirs Hedges spricht mit Joan Scott von der Princeton Univers. über Amy Kaplans Buch über die Verwandtschaft und Allianz der Kolonialmythen der USA und Israels:
    „Out American Israel“
    https://www.hup.harvard.edu/books/9780674301788

    „The Shared Mythological History of Israel and the US (w/ Joan Scott) | The Chris Hedges Report
    Chris Hedges talks to Professor Joan Scott about the late Amy Kaplan’s cultural analysis of the US and Israel’s mythological shared history and how it has manufactured consent for Israel’s atrocities.
    51 Minuten, Engl.
    https://chrishedges.substack.com/p/the-shared-mythological-history-of
    Es gibt aber unter dem Video auch ein Transkript. Das kann man schnell übersetzen.

  12. Moshe Zuckermann hat Recht mit seiner Unterscheidung zwischen Israel, Zionismus und Judentum und das diese Begriffe munter durcheinandergeworfen werden. Nur finde ich, dass diese Unterscheidungen im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern in Gaza keine wirkliche Rolle spielen. Das Ganze ist viel einfacher, die endlosen Diskussionen um Antisemitismus etc. kann man sich sparen.
    Es geht im Gaza-Konflikt nicht um Antisemitismus. Es geht auch nicht darum, die Palästinenser von jedem Verbrechen freizusprechen, das Israel ihnen vorwirft. Sondern es geht darum, dass kein einziger Staat auf der Welt legitimiert ist, für die Verbrechen, die er Mitgliedern einer bestimmten Bevölkerungsgruppe innerhalb und außerhalb seiner Grenzen vorwirft, eine gesamte Gemeinschaft, Männer, Frauen, Kinder, Zivilisten und Militante mit jedem militärischen Mittel seiner Wahl ohne irgendeine Beschränkung zu vertreiben oder zu vernichten. Denn genau das nimmt die israelische Regierung, die israelische Armee und leider Gottes wohl auch ein sehr großer Teil der israelischen Bevölkerung für sich in Anspruch. Dieser schrankenlose Anspruch wird für die Weltgemeinschaft halbherzig bemäntelt, aber innerhalb Israels wird offenbar Klartext gesprochen.
    Man muss nur die Etiketten „israelisch“ und „palästinensisch“ von dem Geschehen in Gaza abkratzen, dann sieht man viel klarer, was dort geschieht. Eine bis an die Zähne bewaffnete Armee bekämpft eine eingesperrte und wehrlose Bevölkerung mit allem, was ihr zur Verfügung steht, ohne Rücksicht darauf, wen es erwischt. Hauptsache, diese feindliche Gemeinschaft verschwindet endlich.
    Und die Welt schaut zu, und manche klatschen noch Beifall. Manchmal fürchte ich, die Welt schaut solange zu, bis die Menschen in Gaza tatsächlich alle tot sind. Wenn ich Bilder aus Gaza sehe, erstaunt mich immer, dass dort überhaupt noch jemand am Leben ist.

    1. Was übrigens nie Thema ist, in all den Berichten über Gaza: Inzwischen wird die Bevölkerung auf 20% des ursprünglichen Gebietes zusammen gedrängt. Sie erhalten nicht nur keine Nahrung oder Wasser, sie haben auch keinerlei sanitäre Anlagen.
      Sie müssen also ihre Notdurft irgendwo verrichten, eine weitere unglaubliche Demütigung dieser Menschen, mal abgesehen davon dass das dann auch die Ursache von Krankheiten oder gar Seuchen ist. Arthur würde wahrscheinlich fröhlich kundtun in seiner unnachahmlichen Art, dass wer nichts ist und trinkt, auch nicht pinkeln und ka…en muss.

    2. Es ist vor allem ein Präzedenzfall der Zeitgeschichte. Man muss nur die „richtige“ Erzählung haben, schon sind Genozide kein Problem mehr. Es ist ein zivilisatorischer Rückfall, und das durch die „einzige Demokratie im Nahen Osten“.

      1. Ich glaube, Israel ist bisher noch ein Sonderfall der Zeitgeschichte. Ich kann mir keinen anderen Staat vorstellen, der mit dem durchkommen würde, womit Israel durchkommt. Egal welche Erzählung er anderen zur Rechtfertigung auftischt. Vielleicht liegt es daran, dass die israelische Regierung keine, wirklich gar keine Skrupel zeigt, die an den Juden verübten Greuel für ihre Zwecke auszuschlachten. Ihre Selbstgewissheit, zu den mörderischen Taten im Gaza-Streifen berechtigt zu sein, scheint genauso gigantisch zu sein wie ihr Rachedurst gegenüber den Palästinensern. Ein Opfer von Verbrechen kann selbst keine Verbrechen begehen, und alles, was dieses Opfer später anderen antut, ist von vornherein entschuldigt und gerechtfertigt durch die vorherige furchtbare Leidensgeschichte. So zumindest sehen es wohl viele Israelis und ihre Politiker.

        1. Dabei waren diese Opfernachfolger konkret nicht selbst Opfer.
          Mit entsprechender Opfererfahrung benimmt man sich meist nicht so.
          Und eigentlich verpflichtet die Exodustradition zu gewissen Verhaltensweisen. Aber das wird nicht thematisiert, obwohl es ein wichtiger Schritt bei der Lösung sein kann.

  13. Statt gewissen Kreisen Diskriminierungsdefizite vorzuhalten, wäre es vielleicht sinnvoller ihnen klar zu machen, wie extrem kontraproduktiv ihre Taten sind. Ein einziger solcher Anschlag macht kritische Bemühungen von Monaten zunichte, verhindert zuverlässig, dass der Druck auf westliche Regierungen so gross wird, dass sie von der verbalen Ebene zur Aktion übergehen und dieses Israel, also das aktuelle, rechtsextrem geführte, nicht der Staat als solcher, in die Ecke stellen, in die es gehört, indem alle Beziehungen abgebrochen werden. Wer für sich in Anspruch nimmt, Völkerrecht mit Füssen treten zu dürfen, stellt sich schliesslich selber ins Offside.

    Aber da kommt z. B. dieser Ägypter daher…

  14. Hätten die Demonstranten sich nicht für die Freilassung von Palästinensischen und Israelischen Gefangenen einsetzen können?

    Zumindest hätten sie damit gezeigt, dass es ihnen dabei nicht um das Erreichen von einseitigen Zielsetzungen innerhalb eines rassistisch, faschistoiden, zionistisch motivierten Konflikts geht, sondern dass sie humanitär denkende Juden sind, die sich für Menschlichkeit einsetzen.

    Es mag ja richtig sein zwischen Judentum, Zionismus und Israel unterscheiden zu müssen. Aber müssten das dann nicht auch die Demonstranten beim Demonstrieren ihrer Gesinnung beherzigen.

    1. Wenn es die 88-Jährige mit ihrer Losung ernst meint und dabei für alleDemonstranten sprechen würde, dann kann es nur so sein: Der Einsatz und damit die Demonstration dient der Freilassung aller (unschuldig) Gefangener.

  15. „Wir haben hier schon mehrfach darzulegen versucht, dass man zwischen Judentum, Zionismus und Israel und entsprechend zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik zu unterscheiden habe“
    Also anders gesagt, man darf nicht das Volk für seine Regierung in Verantwortung nehmen. Das erschließt sich nicht wirklich. Wenn es ok ist z.B. Russen oder Palästinenser oder über Sanktionen jedes andere Volk kollektiv für das Handeln seiner Herrscher in Haftung zu nehmen, die sie nach westlicher Meinung ja nicht mal demokratisch gewählt haben ist es doch nur, oder noch mehr legitim ein Volk, dass seine Regierung nach westlicher Vorstellung frei gewählt hat, für deren Taten in Kollektivhaft zu nehmen. Alles andere wäre schon ziemlich irrational.

    1. So einfach ist es dann doch nicht, wenngleich der Einwand in Bezug auf die Gleichheit gerechtigt ist. Der löst sich aber so auf, dass die Gazabewohner als Kollektiv nicht verantwortlich für die Hamas oder den 7. Oktober sind. Und ein humanitäres Völkerrecht gibt es auch noch, das greifen oder schneller greifen würde, wenn die dafür vorgesehenen Instirutionen die Mittel, vor allem die Macht zu deren Umsetzung, hätten.

  16. Die feinen Unterscheidungen gibt es gegenüber Palästinensern und deren Solidarischen Mitstreiter nicht. Erstens, und zweitens, hier geht es vor allem um Einschüchterung.
    https://taz.de/Repression-gegen-Palaestina-Solidaritaet/!6093326/
    „Die israelische Psychoanalytikerin Iris Hefets unterhielt sich dort mit zwei Freundinnen, als zwei Polizisten auf sie zukamen. Sie wollten das Schild, das sie während der Kundgebung hochgehalten hatte und nun vor sich auf dem Boden hielt, noch einmal inspizieren. Hefets antwortete, die Polizei kenne das Schild doch schon – es sei schon einmal beschlagnahmt und ihr als unbedenklich zurück erstattet worden; ein roter Aufkleber des Landeskriminalamts mit der Vorgangsnummer haftete deshalb noch am Griff.

    Die Beamten beharrten jedoch darauf, sie solle mit zu einem Polizeiwagen kommen, damit das Schild dort untersucht werden könne. Als sich Iris Hefets weigerte und anbot, die Polizisten könnten das Schild doch auch vor Ort fotografieren, zögerten die Beamten nicht lange. Zwei kräftige Männer griffen zu und schleiften die 60-jährige über den Platz bis zu ihrem Mannschaftswagen, der um die Ecke geparkt war. Dort wurde Hefets über eine halbe Stunde lang von zwei Dutzend Polizisten bewacht, während sie durchsucht wurde und man ihre Personalien aufnahm.“

    1. Einschüchterungen sind niemals Mittel einer demokratischen und offen, sich einer dem Pluralismus verpflichteten Gesellschaft.
      Wenn es solche Zustände dennoch gibt, sind sie entweder Ausnahmen von der Regel, eine Schwachstelle, die repariert werden muss, oder sie sind Zeichen einer autoritären Gesellschaft, in der die Gewaltenteilung nicht mehr funktioniert und die conditio humana des Grundgesetzes nur noch zum Schein gewahrt und in Sonntagsreden heuchelnd hervor geholt wird.

      1. Das Letztere ist wohl der Fall, denn es gibt mittlerweile so viele „Ausnahmen“ und „Schwachstellen“. Für eine offen autoritäre Regierung der AfD/CDU und/oder/mit der CDU/AfD, wird das Bett bereitet.

        1. @ AeaP
          Sehe ich genauso. Die Alternative ist, ähnlich wie in den USA es nur eine rechte Partei mit zwei unterschiedlich benamten Flügeln gibt, Teil des Parteienkartells. Ihr, die ihr eure Hoffnung auf die AfD setzt, lasst sie fahren oder lernt durch SchMerz.

  17. Und noch ein Ereignis, das Licht auf die Stimmung in diesem Land wirft.
    https://www.wsws.org/de/articles/2025/06/03/fato-j03.html
    „Der aus Syrien stammende Schauspieler Shehab Fatoum wich plötzlich vom vorgesehenen Skript ab. Eigentlich sollte er eine Passage aus Shakespeares Sommernachtstraum, „Zettels Traum“, sprechen. Unter einer Bank liegend sollte er eines der Romeo-und-Julia-Liebespaare mit den Worten Zettels aus dem Sommernachtstraum kommentieren. Stattdessen trat er auf die Bühne vor und sprach von seinem eigenen Traum, einem Traum vom Frieden. Er hielt eine bewegende Rede gegen den Völkermord in Gaza, angelehnt an den berühmten Friedensappell von Martin Luther King.“

  18. „Und gerade deshalb muss die Differenzierung zwischen Juden, Zionisten und Israelis in Abrede gestellt werden.“

    Ein eindrucksvolles Beispiel für die gedankenlose Gleichsetzung von „Israelis“ und „Juden“ lieferte gerade Piers Morgan in einem Austausch mit einem Palästinenser, der darauf hinweist, daß die Palästinenser kein Problem mit Juden, sondern mit ihren israelischen Besatzern hätten.

    https://www.jonathan-cook.net/blog/2025-06-04/piers-morgan-incite-palestinian/

  19. 2019 lebten in Palästina 4.976.684 Palästinenser!
    Wie viele Palästinenser wurden zwischen 1938 – 2019 vom Zionistischen-Regime durch Annexion ermordet und vertrieben? 2-5 Millionen?

    Das böse, böse NS-Regime hat angeblich ca.. 6 Millionen Juden ermordet!

    Wie viele Palästinenser hat das Zionistische-Regime bereits ermordet/vertrieben? 1 Million od́er gar 6 Millionen – seit 1938? Ganz Palästina und Teile von Syrien annektiert! Gesichert rechtsextremer Völkermord!

    Kein Wunder bei so einer bösartigen Vita, dass es zu Gewaltaktionen gegen Juden kommt! Der einfache Geist scheint nicht gut unterscheiden zu können zwischen Zionisten-Regime und friedlichen Juden im allgemeinen!

  20. zu Arthur_C

    Die von Arthur_C genannte Wikipedialiste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ist aber trotzdem aufschlussreich. Sie listet Anschläge auf, die in den USA verübt wurden. Außer acht gelassen werden in der Liste Anschläge auf US-Einrichtungen und Behörden im Ausland. Wenn ich die Zählung der Anschläge mal bei dem Jahr 1990 beginne, in den Jahren davor ist in der Liste kein einziger als antisemitisch, antizionistisch oder islamistisch vermerkt – der Schwerpunkt der politischen Kriminalität lag in den in den 60er Jahren auf antikolonialen Kämpfen, den Black Panthers, in den 70er und 80er Jahren auf dem Linksextremismus, dem Rechtsextremismus, – dann komme ich auf die Gesamtzahl 122 als Anschlag gelistete Verbrechen von 1990 bis zum heutigen Datum. Bei den meisten ist eine politische Motivation angegeben. Davon zwei mit jeweils mehrfachen Wiederholungen, nämlich die Anthrax-Briefbombenserie im Jahr 2001 und die Rohrbombenanschlagsserie im Jahr 2002, beide sind von Einzeltätern verübt worden und sind als regierungsfeindlich kategorisiert. Nicht erfasst ist der Mordversuch eines radikalen Israeli in Florida an zwei Landsleuten, die er für Palästinenser hielt, im Februar 2025, wohl aber die erst kürzlich erfolgte Ermordung der beiden Mitarbeiter der israelischen Botschaft in den USA. Diese wird allerdings nicht als antisemitisch, sondern als pro-palästinensisch eingeordnet.

    Es gibt ganze Jahre, die nicht in der Liste erfaßt sind. Möglicherweise ereignete sich in diesen Jahren kein Anschlag.

    Nach 1990 gibt es kaum noch linksextrem motivierte Anschläge, die islamistischen nehmen stark zu und die rechtsextremen ebenfalls. Esgibt auch einige religiös begründete Anschläge von fundamentalistischen Christen u.a.

    In den Jahren 2014 bis 2017 ist das Anschlagsaufkommen wesentlich höher als in den anderen Zeiträumen: 2014 sind es 13 Anschläge, davon 1 mit rechtem und antisemitischen Motiv und fünf mit islamistischem Motiv, 2015 sind es 11 Anschläge, davon keiner antisemitisch eingeordnet, 2016 sind es 14 Anschläge, und 2017 sind es 30, macht zusammen 68.
    Von diesen 68 Taten sind 4 als antisemitisch mit rechtsextremem Hintergrund kategorisiert. Die übrigen 64 Taten verteilen sich auf die Kategorien rassistisch, rechtsextrem, homophob, islamistisch, und eine relativ hohe Anzahl von keiner politischen Richtung zugeordneten Straftaten. In diesen Jahren sind etwas mehr als die Hälfte der in der Liste aufgeführten Anschläge erfolgt. Motivation waren etwa zu gleichen Teilen Islamismus und Rechtsextremismus.

    Von den insgesamt 122 gelisteten Anschlägen seit 1990 sind 13 als antisemitisch eingeordnet, teilweise mit weiteren politischen Motivationen

    1990 der Mord an dem Rabbiner Meir Kahane im November 1990 mit den Konnotationen islamistisch, antizionistisch, antisemitisch,

    2006 der Anschlag auf das Gebäude der Jewish Federation of Greater Seattle im Juli als rein antisemitisch ohne weitere Konnotation,

    2014 der Anschlag mit Schusswaffen auf das jüdische Altersheim in Seattle im Jahr 2014 als antisemitisch und rechtsextremistisch, Täter Frazier Glenn M. Jr. (White Supremacist)

    2018 der Anschlag der Atomwaffendivision auf einen jüdischen Studenten mit einer Stichwaffe
    als rechtsextremistisch, neonazistisch, neofaschistisch, antisemitisch, homophob, islamophob, rassistisch

    ebenfalls 2018 ein Schulmassaker in Florida mit Halbautomatischen Waffen als neonazistisch, antisemitisch, homophob, rassistisch Täter Nikolas Cr.

    und
    2018 der Überfall eines Weißen Suprematisten mit Schusswaffen auf eine Synagoge: rechtsextremistisch, antisemitisch Täter Robert B. (White Supremacist)

    2019 April Anschlag auf eine Synagoge und jüdische Zivilisten in Kalifornien: rechtsextremistisch, antisemitisch, Täter John T. E. (Rechtsextremist)

    ebenfalls 2019 , Dezember Anschlag eines Al Qaida-Mannes auf einen Marinestützpunkt in Florida: salafistisch, antizionistisch, antisemitisch, Täter Mohamed Saeed A. (al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel)

    ebenfalls 2019, Dez. Anschlag auf kosheres Lebensmittelgeschäft: antisemitisch,polizeifeindlich Täter David N. A., Francine G.

    ebenfalls Dez 2019 Anschlag auf Chanukkafeier, Ziel jüdische Zivilisten: antisemitisch Täter Grafton E. T.

    2020 sind keine antisemitisch motivierten Anschläge verzeichnet

    2021 Juni Anschlag auf nicht näher bezeichnete Zivilisten: rechtsextremistisch, neonazistisch, rassistisch, antisemitisch Täter Nathan A.
    (White Supremacist)
    2022 Januar Anschlag mit Schusswaffe auf eine Synagoge und jüdische Zivilisten: Kategorisierung als islamistisch, antisemitisch Täter Malik Faisal A.

    2023 sind keine antisemitisch motivierten Anschläge verzeichnet

    2024 unbekanntes Datum: Anschlag auf einen jüdischen Mann mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe
    Kategorie islamistisch, antisemitisch, Täter Sidi Mohamed A.

    Ich hoffe, dass mir bei der Zahlenspielerei kein Malheur passiert ist. Wenn jemand eines finden sollte, dann bitte melden.

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