
Insbesondere beim Jugendschutz scheiden sich die Geister. Was wissen wir über den Einfluss von Cannabis aufs jugendliche Gehirn?
Karl Lauterbachs Initiative und ihre Kritiker im Faktencheck. Gestern, am 16. August 2023, stand Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der Bundespressekonferenz Rede und Antwort (hier im Angebot von Phoenix). Das Interesse war groß, denn nun ist der Kabinettsbeschluss zur Teillegalisierung von Cannabis bekannt: Noch dieses Jahr soll der Bundestag das Gesetz verabschieden, das den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabisprodukten straffrei stellt. Ihren Bedarf sollen Konsumentinnen und Konsumenten dann über bis zu drei eigene Pflanzen zuhause oder die Mitgliedschaft in einem Cannabis-Club decken können. Laut dem Minister kann auch der Bundesrat – in dem die Mehrheitsverhältnisse anders sind – das Vorhaben nicht aufhalten.
Während Lauterbach die mehr als hundertseitige Vorlage als „Gesetz mit Augenmaß“ verteidigte, geht Vertretern der Hanflobby und manchen Abgeordneten von FDP und Grünen die Legalisierung nicht weit genug. Allerdings ist Deutschland nicht nur an die internationalen Verträge der UN gebunden, sondern im Rahmen der EU auch an das Schengenabkommen. Dieses verpflichtet die Länder im Gegenzug für die offenen Binnengrenzen zur Durchsetzung von Drogenverboten im Innern.
Welle der Kritik
Die Initiative hat aber auch viele Gegner: Schon vor Wochen warnten beispielsweise Verbände von Kinder- und Jugendärzten vor steigendem Konsum und Schaden für das heranwachsende Gehirn. MENSCHEN-BILDER deckte allerdings Fehlinformationen auf: So hat sich der Konsum Minderjähriger durch die Legalisierung in mehreren US-Staaten nicht erhöht und setzte der steigende Trend bei jungen Erwachsenen schon lange vorher ein. Auf den Punkt mit dem Gehirn komme ich gleich im Detail zurück.
Presseberichte flankierten dann Lauterbachs gestrigen Termin mit alarmistischen Warnungen: „CDU warnt vor ‚komplettem Kontrollverlust'“, „Deutliche Kritik an Lauterbachs Cannabis-Plänen“, „Kritiker laufen Sturm“, Cannabis „macht krank“, das Gesetz „stärkt den Schwarzmarkt“ und „ist in der Praxis nicht machbar“ – um nur einige Beispiele zu nennen. Polizeigewerkschaft und Richterbund hielten es für zu bürokratisch. (Seit wann, mit Verlaub, ist das, gerade für diese Beamtenbünde, eine Kritik und keine Arbeitsplatzgarantie?)
Doch Lauterbach zeigte sich in der Pressekonferenz selbstbewusst: Er nennt einen wichtigen Punkt, wo er auf das Scheitern der heutigen Verbotspolitik hinweist. Für das gute Funktionieren der Prohibition gibt es in keinem Land ein gutes Beispiel. Wer eine psychoaktive Substanz wirklich will, für den gibt es einen Markt – dann unter wesentlich gefährlicheren Bedingungen, weil ohne Qualitätskontrolle und in Händen der Organisierten Kriminalität. Und hieran kranken die Stellungnahmen der Kritikerinnen und Kritiker allesamt: Die Verfehlungen der Verbotspolitik seit den 1970ern/1980ern löst man nicht mit einem sturen „Dagegen“. Die Opposition hatte lange genug Zeit für die Ausarbeitung alternativer Vorschläge. Durch das plumpe Herbeten der immer gleichen Parolen („Suchtgefahr“, „Einsteigsdroge“ usw.) löst man keine Probleme, sondern bestärkt in erster Linie Vorurteile.
Cannabis und das „jugendliche Gehirn“
Soweit die Politik und die öffentliche Diskussion. Jetzt wollen wir uns die Aussage, Cannabis sei insbesondere fürs heranwachsende Gehirn – das Gehirn von Heranwachsenden – eine Gefahr, genauer anschauen. Erst gestern wiederholte Simone Borchardt (CDU), Mitglied im Bundestags-Gesundheitsausschuss, im Morgenmagazin der ARD die Warnung der Kinder- und Jugendärzte:
„Wenn wir uns den Gesetzesentwurf anschauen, reden wir immer von einer Altersgrenze von 21 Jahren. Und wenn Sie nun mit Kinder- und Jugendärzten sprechen, dann wissen wir, dass das menschliche Gehirn erst mit 25 Jahren richtig entwickelt ist. Und demzufolge wird es eben zu Entwicklungsschäden und psychischen Erkrankungen führen. Und das, denke ich, halten wir in diesem Zusammenhang für eine sehr sehr große Gefahr.“ Simone Borchardt (CDU)
Das Argument mit der Gehirnentwicklung habe ich mir für meine Forschung zum „Neuro-Strafrecht“ in den Niederlanden genauer angeschaut: Mit dem Argument, das Gehirn befinde sich noch in der Entwicklung, wurde hier die Altersgrenze für die mögliche Anwendung des Jugendstrafrechts auf 22 Jahre angehoben. Bei genauerer Untersuchung stützten die angeführten neurowissenschaftlichen Studien diese Altersgrenze aber nicht und widersprachen ihr teils sogar ausdrücklich (siehe Schleim, 2020). In der Praxis kann es trotzdem von Vorteil sein, wenn die Justiz mehr Möglichkeiten hat, Integration und Rehabilitation höher zu gewichten als das Strafen. Das ist ein Wesensmerkmal des Jugendstrafrechts.
Wirrwarr der Altersgrenzen
Die vom niederländischen Justizministerium genannte Altersgrenze für die Gehirnentwicklung betrug 23 Jahre. Lauterbachs Gesetz zieht eine Grenze bei 21 Jahren, unter der nur Cannabis mit geringerem THC-Gehalt abgegeben werden soll. Unter 18 soll die Substanz ohnehin verboten bleiben. Kritiker sprachen allerdings vom Alter von 25 Jahren, bis zu dem sich das Gehirn entwickle, was auch die CDU-Politikerin Borchardt weiterverbreitete. In der alarmistischen Stellungnahme der Kinder- und Jugendärzte vom 24. Juli heißt es aber im Wortlaut:
„Da Entwicklungs- und Reifungsprozesse und insbesondere auch die Hirnreifung bis über die Mitte der dritten Lebensdekade hinausreichen, sind Abgaberegulierungen mit Altersbegrenzungen bei 21 oder gar 18 Jahren aus entwicklungs-(neuro-)biologischer Sicht nicht plausibel.“ DGKJP u.a.
Demnach müsste die Altersgrenze für den weniger schädlichen Cannabiskonsum also sogar noch über 25 Jahren liegen! Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) wiederum warnt vor einem Konsum unter 18, da dann „Marihuana beeinflussen könnte, wie das Gehirn Verbindungen für Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und das Lernen aufbaut“. Als Quelle dient hier übrigens schlicht der ganze Internetauftritt einer Schwesterbehörde, des National Institute on Drug Abuse. Auch nach längerem Suchen fand ich dort keinen Hinweis auf Studien, die eine bestimmte Altersgrenze begründen würden.
In ähnlicher Weise informiert ein Fakten-Check der Deutschen Welle über Cannabis: Das Gehirn entwickle sich in etwa bis in die Mitte der 20er. Die dort genannte Quelle ist wieder nur eine allgemeine Seite einer US-Behörde, diesmal das National Institute of Mental Health. Auch dieser Verweis bleibt vage.
Wissenschaftliche Befunde
Halten wir erst einmal fest: Wir haben jetzt schon die Altersgrenzen von 18, 21, 23, 25 und >25 Jahren. Dazu können wir noch die im Jugendschutzgesetz wichtigen Altersgrenzen von 14 und 16 Jahren hinzunehmen: Ab 14 gilt man in Deutschland nicht mehr als Kind – und darf in Begleitung seiner Eltern schon in der Öffentlichkeit Alkohol trinken (§ 9 JuSchG, Abs. 2). Ab 16 darf man das auch alleine (§ 9 JuSchG, Abs. 1). 14, 16, 18, 21, 23, 25, >25 Jahre – da ist für alle ‚was dabei.
Bloß die oft bemühte Wissenschaft (Hirnforschung) gibt diese Unterscheidungen nicht her! Manche neurowissenschaftliche Arbeiten stellen sogar dar, dass der sensomotorische Kortex schon im Alter von nur vier Jahren, Parietal- und Temporallappen im Alter von zehn und der in Diskussionen um die Gehirnreifung besonders gern bemühte präfrontale Kortex schon mit 16 mehr oder weniger fertig entwickelt ist (z.B. Casey et al., 2005).
Diese Verwirrung deutet darauf hin, dass es überhaupt keinen eindeutigen Standard zur Bemessung der Gehirnentwicklung gibt. Das entlarvt die alarmistischen Berichte aber als Propaganda: Man ist gegen Substanzkonsum – und behauptet dann einfach, die Wissenschaft belege die gewünschte Altersgrenze, wie es eben auch beim niederländischen „Neuro-Strafrecht“ gemacht wurde. (Ich habe gerade eine Förderung dafür erhalten, das in einem Buch, wieder open access, auszuarbeiten; man gebe mir Zeit bis Anfang/Mitte 2024.)
Damit sind aber die Gesundheitsgefahren von Cannabis nicht vom Tisch. Und auch ich will hier Substanzkonsum nicht verharmlosen. Die wissenschaftliche Datenlage ist aber nicht so eindeutig, wie es vor allem die Legalisierungsgegner immer wieder medienwirksam darstellen. Gesundheitsgefährdung durch Cannabis In der Diskussion um Substanzkonsum und Drogenpolitik geht verloren, aus welchen Gründen Menschen überhaupt psychoaktive Mittel verwenden (siehe dazu mein Open-Access-Buch, Schleim, 2023).
Wenn wir aber annehmen, dass viele Personen das aufgrund von psychosozialen Problemen tun, haben die wissenschaftlichen Studien ein allgemeines Problem: Negative Ergebnisse könnten dann nämlich an den psychosozialen Umständen liegen oder an deren Interaktion mit dem Substanzkonsum, nicht nur an den Substanzen selbst. Mit anderen Worten: Wie schädlich die Verwendung der Mittel ist, liegt dann auch an der allgemeinen Gesundheit einer Person und an ihrer Lebenssituation.
In einer neueren Studie britischer Forscher wurden jugendliche Cannabiskonsumenten im Alter von 16 und 17 Jahren mit einer erwachsenen Gruppe (26 bis 29 Jahre) verglichen. Wenn das „heranwachsende Gehirn“ so viel anfälliger ist, sollte man hier auch mehr Probleme erwarten. Die Wissenschaftler schlussfolgern aber:
„Die 16- und 17-Jährigen hatten, zusammengenommen, kein höheres Risiko für Cannabis-bezogene psychische Störungen als die 26- bis 29-Jährigen. Demnach scheint es, als wären Jugendliche nicht anfälliger für Schäden durch Cannabis als Erwachsene.“ (Lawn et al., 2022)
Wie so oft ist weitere Forschung nötig – und war die Stichprobe in diesem Fall (n = 274) nicht sehr groß. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen. Eine großangelegte Analyse der Daten von 2152 Cannabisnutzern und 6575 Nicht-Nutzern fand unter den Konsumenten – im Mittel – zwar leichte kognitive Defizite. Diese verschwanden aber, wenn die Personen mindestens 72 Stunden lang abstinent gewesen waren (Scott et al., 2018).
Fortsetzung folgt
Bis hierher haben wir gesehen, dass die häufig genannten Altersgrenzen wissenschaftlich nicht haltbar sind. Es ist eine komplexe Frage, wie gefährlich Cannabiskonsum wirklich ist. Im zweiten Teil betrachten wir die Rolle der richtigen Dosierung näher – und beziehen das Gelernte schließlich zurück auf die Drogenpolitik.
Der Artikel wurde zuerst auf dem Blog „Menschen-Bilder“ des Autors veröffentlicht. Stephan Schleim ist studierter Philosoph und promovierter Kognitionswissenschaftler. Seit 2009 ist er an der Universität Groningen in den Niederlanden tätig, zurzeit als Assoziierter Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie.
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Was Rauschmittel wie Canabis mit einem Menschen anrichten, ist
an der abgebildeten Person auf dem Tietelbild deutlich zu erkennen.
Jugendlichen sollten Bilder von so heruntergekommenen Personen
schon früh zur Abschreckung in den Schulen gezeigt werden.
Der Lauterbach kifft aber nicht soweit ich weiss. Trinkt aber gerne mal ein Weinchen zu viel.
Er hat Cannabis mal ausprobiert – und wurde in der Pressekonferenz auch dazu gefragt, ob er es nach der Gesetzesänderung wieder tun würde. Er meinte, er finde die Substanz nicht so interessant und habe das nicht vor.
Das wird er der Presse auch nicht erzählen.
Nein, der redet ja auch so schon, als sei er dauerstoned… da wäre Cannabis die absolut falsche Substanz 😉
Nachzuhören bei der Pressekonferenz;
https://youtu.be/diZV2b2cXbI?t=2996
Lauterbach ist bekennender Twitter-Junkie.
Die „Modellrechnungen“ (bei Corona bewährt) ergeben, dass beim exzessiven Twittern das Gehirn nur durchschnittlichen Schaden nimmt.
Nun, es wird sicher so sein, wenn irgendwas nicht fertig entwickelt ist, besteht eben die Möglichkeit das es Schwankungen gibt. Putzig ist aber doch, das diese ganze Forscherei, dieses ganze getue nun am Cannabis so aufgehangen wird. Bei Alkohol ist es klar, ab 18 ist das soweit ok, oder? Fragt keiner mehr, weil Folgen sind massiv, kosten elendig, ja, und der junge Mensch. Der findet da wie dort schwerlich raus, bzw. Er/Sie hat doch noch nicht das Bewusstsein, Ich brauch Hilfe. Das dauert.
Und das das eigentliche Ding ist, das Süchteleien eben passieren, so oder so, und immer noch stigmatisiert sind.
Es ist eine Krankheit, ob Kiffen, Spielen, Saufen. Und mit verboten kommt man da nicht bei, Gras zu kaufen ist einfacher wie Alk, für die Kids, da ist Legalisierung egal. Weil das Angebot trotz Legalisierung bleibt, das utopisch bzw. echt Naiv zu denken, das die Dealerei dann aufhört, auf Schulhof zb. wegen ab 21 legal erwerbbar, oder Jugendschutz, lol. Meine Vermutung ist ja eher, die Lobby, die Lobby, die ist sich noch nicht ganz im klaren, wie Sie das ganze für sich so gewinnbringend wie möglich platzieren können. Die Alkoholbranche sicher auch involviert. Lieber Hackebreit mit Karre an Baum rasen, als leicht benebelt am Strassenrand stehen zu bleiben, oder mit 12 km/h in Graben zu rollen, weil stoned. Hier in meiner Heimatstadt ist es so, das die Kids, ab 14 massiv kontrolliert werden, Fahrrad, Roller, auch zu Fuss, Taschenkontrolle, sobald Kiff gefunden wird, Verhandlung, Achtung, dann erstmal kein Führerschein mehr drin, wegen Drugs. Isso, MPU und Dinge sind dann gefordert. Hey, aber Bierchen, breit mit 14 Stadtfest is ok. Normal eben.
Die Polizei, oft so Neueinstellungen, die wollen Quote, müssen Quote für Aufstieg. Und ja, die Kids dann schon mal wegen Kiffen wirklich benachteiligt, Lappen zwar nicht mehr zeitgemäss, aber für ie oft ein Traum, oder eben für Ausbildun, Anfahrt undso wichtig.
Die beste Droge ist ein klarer Kopf. Das sollte transportiert werden.
Und diese ganzen Diskussionen, die sind Mumpitz, junge Menschen wollen sich betäuben, schon aus Protest gegen alles, aus Frust wegen alles, das auch gut so, sollnse, und dann ist Kiffen mit Sicherheit ein probateres Zeug wie Schnapps. Solange Sie es nicht spritzen! Dieses Haschisch.
Hm Haschisch spritzen führt zu massiven allergischen Reaktionen, von Krämpfen bis zum anaphylaktischen Schock, Pflanzenreste in die Blutbahn ist keine wirklich gute Idee. Mit dem THC hat das nicht viel bis nichts zu tun.
(Fällt ins Kapitel „Geschichten aus der Notaufnahme“, gleich hinter den oft exotischen Fremdkörpern, die Ärzte aus allen möglichen und unmöglichen Körperöffnungen entfernen müssen, mitunter operativ)
Was soll die Nummer mit den Gehirnen der Kinder / Heranwachsenden bitte für ein Argument sein? Mal angenommen, dass man mit einer Legalisierung wirklich real etwas an der Verfügbarkeit ändert (was ich stark bezweifle, weil Cannabis kriegt man echt an jeder Ecke), so bleibt schlussendlich der Umstand: Was geht es bitte den Staat an?
Für Kinder sind deren Eltern verantwortlich und ich unterstelle auch mal direkt, dass sie hoch motiviert sind diese auch zu schützen. Auch die legalen Drogen Alkohol und Zigaretten sind kritisch für Kinder. Welche Eltern führen diese Dinge ihren Kindern freiwillig zu oder versuchen nicht generell sie davon abzuhalten?
Wo ist der qualitative Unterschied zu Cannabis?
Und ganz allgemein schwebt über dem Drogenthema der zentrale Umstand: Eindämmung von Drogen funktioniert nicht. Sollte man sich das nicht endlich mal eingestehen? Eine Legalisierung hingegen bietet Möglichkeiten einer realen Verbesserung, denn damit kann man die Qualität verbessern, eine Aufklärung kann gezielter wirken und ganz besonders wichtig: Es würde der organisierten Kriminalität einen ihrer wichtigsten Märkte nehmen. Und all das wollen wir nicht, weil: Drogen sind kacke, bis auf die, die wir halt mal völlig willkürlich für legal erachten.
Und zum Abschluss noch ein wenig Statistik:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6257/umfrage/anteil-jugendlicher-mit-woechentlichem-alkoholkonsum/
Die legale Droge Alkohol hat offensichtlich nicht zur Folge, dass sich damit immer mehr Jugendliche volldröhnen, sondern ganz im Gegenteil.
Es ist doch auch so, wenn Junge Menschen Alkoholabhängig, oder egal wie abhängig werden, eine Entgiftung geht immer, aber eine Entwöhnungsbehandlung Alk ca. 15 Wochen, die muss bezahlt werden, meistens übernimmt das der Rentenversicherungsträger, 3 x mal kann Mann/Frau. Aber die schauen doch auch, hat der oder die überhaupt Chancen das von uns investierte Geld zurückzu zahlen, weil, Obacht, sobald im Renteneintritt, ja, dann zahlt die Krankenkasse, wenn überhaupt. Entgiftung immer, müssen Sie, ist wie Beinbruch, alle 5 Wochen kann man KK aufschlagen, möglichst liegend Transport, sonst eh kein Platz. Verhältniss lt DRV (Ich habe mich mal erkundigt, mündl. Überlieferung, also keine offizielle Quelle) Entwöhnungsbehandlung vs. Rückfall 8:1 , das ist ein Mordsgeschäft für ReHaKliniken, aber auch so wichtig. Dort auch Fachkräftemangel, weil oft privatisiert, und eben nicht mehr sonderlich gut bezahlt.
Soweit sollte es ja im Ideal mit keinem Drogenkonsum kommen. Wie man da aber mit dem Halten in der Illegalität etwas Positives erreichen will, war mir schon immer ein Rätsel.
Und wir haben ja auch einen kleinen Vorreiter, von dem wir uns ein wenig etwa abschauen können: Portugal
Dort hat man das ganze Drogenthema ab 2001 aus der Illegalität geholt indem man es auf den Level einer Ordnungswidrigkeit herabgestuft hat. Und? Gings schief? Soweit ich das recherchiert habe: Nein, null!
„Was soll die Nummer mit den Gehirnen der Kinder / Heranwachsenden bitte für ein Argument sein?“
Na man könnte auch anführen das Alkohol schon in der Schwangerschaft schädlich ist und im Jugend- und Kindesalter zu Entwicklungsstörungen führt. Wenn ich sehe wie Eltern bei jeder Gelegenheit bechern (Volkfeste, Weihnachtsmarkt uvm.). Dann wundern diese sich noch das die jüngere Generation dies Ihnen nachmacht. Da es aber um Cannabis geht, ist das Argument natürlich hinfällig.
„Cannabis kriegt man echt an jeder Ecke […] Wo ist der qualitative Unterschied zu Cannabis?“
Aber das ist meist gestreckt mit Glas, Blei usw. und in der Regel von minderer Qualität. Jedoch nicht wie Lauterbach meinte mit harten Drogen versetzt. Wenn es wieder eine Alkohol Prohibition geben sollte, gäbe es dort auch Probleme. Mit Vorlauf der getrunken wird, Fusselalkoholen und Methanol bei einem Moonshine. Zigaretten und Tabak sind auch nicht gestreckt. Da dies kontrolliert wird, anders zu Drogen die auf dem Schwarzmarkt gekauft werden.
Da Cannabis immer noch als Einstiegsdroge gilt. Immer die extremen Beispiele gezeigt werden, mit abgestürzten Typen die von morgen bis abends dies konsumieren, wird das nicht akzeptiert werden. CBD wird von Ärzten nicht empfohlen, lieber sollen Arzneimittel genommen werden mit starken Nebenwirkungen. Es gibt aber Rezeptoren im menschlichen Körper die auf den Stoff ansprechen. Es liegt somit nahe das die Menschheit diesen wie im Tierreich üblich, schon seit Generationen konsumiert haben.
„Was geht es bitte den Staat an? […] Es würde der organisierten Kriminalität einen ihrer wichtigsten Märkte nehmen“
Die Filme Reefer Madness und Assassin of Youth (Vorkrieg) zeigten schon die angeblich Nachteile von Hanf. Jedoch wurde dieses Naturprodukt damals nicht verboten, da es für die Kriegswirtschaft wichtig war und die Chemie- und Pharmaindustrie alternative Produkte im großen Stil, erst nach dem Weltkrieg anbieten konnten. Aber anderseits die CIA und andere dergleichen Organisationen, hätten Probleme mit finanzieren ihrer Black Projects. Sofern die ganzen Drogen legal werden würde.
Das Problem mit der „Verfügbarkeit an jeder Ecke“ ist, dass man nicht weiss, was zur „Festigung der Kundenbindung“ alles noch so beigemischt wurde…
Nun, es wird sicher so sein, wenn irgendwas nicht fertig entwickelt ist, besteht eben die Möglichkeit das es Schwankungen gibt. Putzig ist aber doch, das diese ganze Forscherei, dieses ganze getue nun am Cannabis so aufgehangen wird. Bei Alkohol ist es klar, ab 18 ist das soweit ok, oder? Fragt keiner mehr, weil Folgen sind massiv, kosten elendig, ja, und der junge Mensch. Der findet da wie dort schwerlich raus, bzw. Er/Sie hat doch noch nicht dqs Bewusstsein, Ich brauch Hilfe. Das dauert.
Und das das Dramaist, das Süchteleien eben passieren, so oder so, und immer noch stigmatisiert sind.
Es ist eine Krankheit, ob Kiffen, Spielen, Saufen. Und mit verboten kommt man da nicht bei, Gras zu kaufen ist einfacher wie Alk, für die Kids, da ist Legalisierung egal. Sprich, der Jugendschutz, lol.
Die beste Droge ist ein klarer Kopf. Das sollte transportiert werden.
Und diese ganzen Diskussionen, die sind Mumpitz, junge Menschen wollen sich betäuben, schon aus Protest gegen alles, aus Frust wegen alles, das auch gut so, sollnse, und dann ist Kiffen mit Sicherheit ein probateres Zeug wie Schnapps. Solange Sie es nicht spritzen! Dieses Haschisch.
Meine persönliche Einstellung zum Konsum zu psychoaktiven Substanzen ist extrem. Ich lehne sie ab und habe, erlaubt oder nicht, auch noch nie eine zu mir genommen, mit Ausnahme von Koffein. Aber das hat rein gar nichts damit zu tun, wie man eine einschlägige Gesetzgebung gestalten soll. Prohibition schafft Schwarzmarkt, mafiöse Strukturen, treibt Menschen in die Kriminalität und ist allgemein für eine Gesellschaft weit zerstörerischer, als jede Konsumwirkung. Wer sie befürwortet ist realitätsresistent.
Das heisst nun nicht, man solle ins Gegenteil verfallen, alles komplett freigeben, gar Werbung zulassen. In gewissen Fällen braucht es ein einigermassen kontrollierbares Angebot, das u. a. die Qualität sicherstellt, etwa Gepansche verhindert. Werbung verbietet sich allgemein. Und man soll es niemandem allzu leicht machen, an die betreffende Substanz zu kommen, aber auch nicht zu schwierig. Gerade so, dass es sich nicht lohnt, Risiken einzugehen.
Das ist natürlich leichter gesagt als getan, zudem stehen einer vernünftigen Regulierung derzeit noch viele unsinnige übergeordnete Gesetze, Verträge entgegen. Dazu jede Menge Dogmatiker, denen die verheerenden Wirkungen des Krieges gegen die Drogen immer noch nicht reichen. In Südamerika destabilisieren Narcos mittlerweile fast den gesamten Kontinent. Je länger die Prohibition anhält, umso weiter breitet sich das gewaltige Problem aus, wie ein metastasierender Krebs. Staaten werden nahezu unregierbar. Und es hat auch in den Hauptkonsumzonen gravierende Auswirkungen. Beispiel Niederlande, Konsum zulassen, Handel weiterhin kriminalisieren nützt nichts.
Mittlerweile hat ein Grossteil der Staaten massive Probleme mit Drogenkonsum und -kriminalität, nicht zuletzt, weil psychoaktive Substanzen heute immer mehr aus dem Chemielabor stammen. Kriege begünstigen die Problematik weiter. Was Lauterbach da vorschlägt, ist kaum ein Tropfen auf einem sehr heissen Stein. Und schon deswegen laufen gewisse Kreise Amok. Es ist beelendend.
Sie sprechen da einen Punkt an, den ich zu meinem Posting dann auch noch gerne ergänzen möchte Ich bin auch ganz klar gegen jegliche Werbung für Drogen. Nicht für Alkohol, nicht für Zigaretten und natürlich auch nicht für Cannabis.
Werbung ist nichts anderes als PR und somit Propaganda für ein Produkt. Menschen etwas mittels dieser Technik zu verkaufen, wo am Ende körperliche Abhängigkeit und Verfall dran hängen kann, sollte gesellschaftlich nicht gefördert werden. Wenn die Menschen das für sich entscheiden und dann am Ende evtl. auch drunter leiden, dann ist das jedem seine eigen Entscheidung. Firmen oder Staat sollten darin aber nicht rummanipulieren.
Hallo Zack15, unten habe ich Dich zitiert.
„mit Ausnahme von Koffein“
Gerade Koffein wird massiv unterschätzt. Seine Rolle bei Angststörungen, Nervosität und Burnout ist kaum einem bekannt. Und da es gesellschaftlich komplett akzeptiert wird, scheint sich auch kaum einer darüber Gedanken zu machen. Seit ich auf Koffein komplett verzichte, schlafe ich nicht nur deutlich besser, sondern bin auch produktiver, ohne dabei gestresst zu sein.
Drogen werden überall genommen
Bei den 4-beinigen wie bei den 2-beinigen usw …
und das seit Jahrtausenden.
Hört doch bitte endlich auf eure Mitmenschen zu drangsalieren und denen vorzuschreiben, was richtig ist
Wenn jemand bekifft ist, ist der idR wirklich friedlich .. der hat keinen Bock auf Stress. Was gehts mich also an?
Das Gleiche gilt auch für Heroin .. nur da sollte man alles von Wert festhalten, weil die Jungs und Mädels alles dafür tun an neuen Stoff zu kommen. Aber auch mit Heroin kann man ohne Probleme alt werden.
Ist eben Beschaffungskriminalität die auch vor dem „besten Freund“ und den „Verwandten“ keinen halt macht. Und somit ein soziales Problem und keines der Droge.
Alkoholmisbrauch betreiben wohl min 90% der Bevölkerung.
Auch kein Problem sofern die nicht aggressiv werden – passiert leider etwas öfter als bei den Kiffern oder Heroin.
Ist in der Tat ein Problem, wenn man wie ich in einem der Brennpunkte lebt.
Das ist noch nicht mal etwas, was mit Angst zu tun hat, sondern schlicht mit dem ganzen Geblubber, gesabber, gekotze was am nächsten Morgen irgendjemand wegräumen muss – also mit Ekel.
Die neueren syntetischen Drogen:
Da habe ich wirklich ein Problem. Crack/Meth/ oder Amphetamin oder wie auch immer es gerade genannt wird.
Das ist mW schon in WK 1 eingesetzt worden um die Jungs richtig zu puschen (die Mädels durften damals noch nicht mitschießen).
Koks (nicht syntetisch, aber im Gegensatz zur traditionellen Nutzung über Koka Blätter) funktioniert im Übrigen ähnlich: Völlige Selbstüberschätzung, Hohes Aggressionspotential, man ist einfach „Gottgleich“ und kann sich alles nehmen.
Agressionspotential weit über dem von Alkohol … WEIT!
Das einzige, was da hilft, ist soziale Kontrolle und (!) Integration
Wird ein Alkoholiker ausgestoßen, bleibt er einer – evtl auch friedlich und kommt nach einigen Jahren zurück
Wird ein Heroinsüchtiger ausgestoßen, wird der in DE sicher asozial und klaut sich durchs Leben – irgendwann ist dann die Überdosis sicher (da kann der noch nicht mal was dafür – halt Pech)
Diese ganzen aspekte des Drogenkonsums sind seit Mitte der 1970iger in diversen Publikationen ausführlich behandelt worden. Wissenschaftlich begleitet und aufbereitet.
Drogen gehören schlicht zum Leben!
Deshalb gibt es Drogerien
Zucker ist auch eine Droge, weil das körperliche Verlangen nach „mehr“ nahezu unwiederstehlich ist
Salz ebenso – was die Lebensmittelindustrie wie bei Zucker auch vortrefflich einsetzt.
Also: alles etwas runterfahren und mehr Toleranz üben
Pragmatisch und nicht moralisch / Idiologisch
„Also: alles etwas runterfahren und mehr Toleranz üben
Pragmatisch und nicht moralisch / Idiologisch“
Eben; ich begegne im Dunkeln lieber 10 Bekifften als einem Besoffenen!
Drogen machen gleichgültig – aber das ist mir scheissegal 😉
“ Aber auch mit Heroin kann man ohne Probleme alt werden.“
Vorausgesetzt, man verelendet nicht durch den Beschaffungsdruck und kommt immer an saubere, nicht gepanschte Ware. Mit einem guten Einkommen und entsprechenden Kontakten fallen diese Konsumenten überhaupt keinem auf und werden mit ihrer Sucht steinalt.
Ola, quería saber o seu prezo.
@Yossarian: Man sagt, der Staat sei zum Gesundheitsschutz seiner Bürgerinnen und Bürger verpflichtet (Recht auf Leben und so). Darum mischt er sich in das Leben seiner Schäfchen ein.
Das sagt man vielleicht, aber das ist falsch. Das Grundgesetz ist eine rechtliche Grenzziehung des Staatees, es sind Abwehrrechte des Bürgers. „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ definiert daher nicht einen Handlungsauftrag an den Staat mich vor mir selbst zu schützen, sondern definiert, dass der Staat sich von meinem Leben und Körper fernzuhalten hat.
Das ist die Basis. Das kann nun im Konflikt mit anderen Grundrechten stehen, aber vom Wesenskern her gilt: Abwehrrecht für UNS gegen den Staat.
Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass das Bundesverfassungsgericht den Grundrechten eine noch etwas weitreichendere Bedeutung als „objektive Norm“ für alle Rechtsbereiche gegeben hat. Daraus kann sich dann vielleicht hier und da doch mal sowas wie ein Schutz vor einem selbst ergeben, aber es ändert nichts an der grundsätzlichen Bedeutung der Grundrechte als Abwehrrechte.
Eben – das BVerfG hat sogar ein „Recht auf Rausch“ aus den Grundrechten abgeleitet, was zur Straffreiheit bei Besitz einer „geringen Menge“ weicher Drogen wie zB Cannabis geführt hatte.
Und ja, der Artikel 2 verpflichtet den Staat/Gesetzgeber, dass jeder, der sein Recht auf Rausch ausleben möchte, möglichst ungefährliche Rauschmittel erhält – und nicht mit zB abhängigmachenderen oder schädlicheren Substanzen verfälschte oder gestreckte zB, die auf dem Schwarzmarkt eben eine reale Gefahr darstellen.
Und dass Verbote auch wieder aufgehooben werden können bei gleichzeitiger Reglementierung der Grenzwerte bestimmter Inhaltsstoffe, hat die Aufhebung des Absintheverbots ja gezeigt!
Stimmt, aber mit unterschiedlichen Kriterien, Corona vs Cannabis!
Wenn es für medizinische Anwendungen erforderlich ist wäre ich in diesem Bereich für Lockerungen um Kranken helfen zu können.
Ansonsten bin ich dagegen.
Die jetzige Diskussion wurde ja von der FDP und nicht von Lauterbach vorangetrieben.
Strack-Zimmermann soll zur Hippiezeit das Zeug angeblich auch geraucht haben.
Für Alkoholiker und Drogensüchtige gibt es Entziehungskuren, für Raucher nicht, die müssen alles selbst bezahlen obwohl das Rauchen von Tabak verteufelt wird.
Rauchen von Tabak soll durch immer höhere Steuern unbezahlbar werden. Einige fordern zum Wohle der Gesundheit bereits Preise von 23 Euro pro Schachtel.
Das Rauchen von Drogen soll aber nun gefördert werden und dient wohl der Gesundheit???
Das ist doch hanebüchend!
Vermutlich sitzen die alten Drogenhändler schon in den Startlöchern und eröffnen dann ihre Drogenplantagen ganz legal.
Vielleicht werden für die Lizenzen auch genügend Schmiergelder an gezahlt.
Wer soll das kontrollieren?
Ich habe keine Ahnung wie lange das Zeug im Blut nachweisbar ist, habe aber mal gelesen das selbst der Genuß von Mohnkuchen bei einem Schnelltest zu einer Reaktion führen kann. (der macht natürlich nicht Süchtig)
Ein Spaziergang durch die entsprechenden Viertel in Großstädten, wie Berlin, Hamburg, Hannover oder Frankfurt, dürfte hilfreich sein um sich dagegen zu entscheiden.
High sein, unfrei sein, Haschisch muß dabei sein???
„Strack-Zimmermann soll zur Hippiezeit das Zeug angeblich auch geraucht haben.“
Damit sollte sie dringend wieder anfangen, dann argumentiert sie wahrscheinlich wieder friedlicher!
I want to Live
Schöner Song zum Thema Drogen
https://m.youtube.com/watch?v=fVCtF6jZcOs&pp=ygUPSm8gYmFua3MgaSB3YW50
Offensichtlich hat sich der Kinderärzte-Verband von der CDU einspannen lassen, um eines der wenigen sinnvollen Projekte dieser Regierung zu Fall zu bringen.
Hätte die CDU auch während der Corona auf diesen Kinderärzte-Verband gehört, dann wären z. B. auch meinem Kind schwere Dauerfolgen für die Schullaufbahn erspart geblieben. So klug und ehrlich ist die CDU aber nicht. (Die letzten ehrlichen CDU-Gesundheitspolitiker: lange her.)
Ist die CDU etwa gegen das Reinheitsgebot für Bier? Was tut der Kinderärzte-Verband gegen das Saufen, bei dem die Abhängigkeits- und Verwahrlosungsgefahr um ein Vielfaches größer ist als beim Kiffen? An wievielen Sportvereinen stehen „Sport-Gaststätten“ mit Alkoholwerbung, ohne dass Kinderärzte-Verband und CDU die Stimme erheben? Und ich rede hier nicht vom Verbot des Alkohols – sondern von der heuchlerischen Doppelmoral und Bigamie des Kinderärzte-Verbands und der CDU!
Denn die gar nicht so heimliche Zweit-Ehe, die beide führen, ist die mit der Pharma-Industrie:
Hat der Kinderärzte-Verband den Gehirnschaden erfunden – so wie den für das Ritalin?
– fragt Stephan Schleim im „Spektrum der Wissenschaft“:
„Das sind dieselben Ärztinnen und Ärzte, die seit gut 20 bis 30 Jahren kein Problem damit haben, Kindern und Jugendlichen immer größere Mengen “Speed” und andere Amphetamine zu verschreiben (z.B. Methylphenidat/Ritalin). Als Rechtfertigung dient das Vorliegen eines angeblichen Gehirnschadens, den man seit bald 100 Jahren vergeblich sucht.“ -> https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/cannabisalarm-warum-ignoriert-die-aerzteschaft-wissenschaftliche-erkenntnisse/
Die älteren Jahrgänge unter uns erinnern sich, dass es zu unserer Schulzeit diesen „Gehirnschaden“ ADHS noch nicht gab (war noch nicht erfunden) – und dass diese große Gruppe Schüler, wie alle anderen, drogenfrei leben durfte.
Wer ein Kind hat, weiß, dass es solche und solche Kinderärzte gibt. Genau wie Erwachsenen-Ärzte: „… noch einmal in die USA schauen (woher übrigens die ADHS-Diagnose kam): Dort wurden Schmerzpatienten seit den 1990ern millionenfach in die Opioid-Abhängigkeit getrieben – von niemand anderem als den Ärzten, Apothekern und Pharma-Firmen, die prächtig daran verdienten.“
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Aus diesem Grund stimme ich dem Foristen zu, der oben schreibt:
Mittlerweile hat ein Grossteil der Staaten massive Probleme mit Drogenkonsum und -kriminalität, nicht zuletzt, weil psychoaktive Substanzen heute immer mehr aus dem Chemielabor stammen. Kriege begünstigen die Problematik weiter. Was Lauterbach da vorschlägt, ist kaum ein Tropfen auf einem sehr heissen Stein. Und schon deswegen laufen gewisse Kreise Amok. Es ist beelendend.
Wie alle Diskussionen, die derart hochideologisch geführt werden, ist der Sachbezug nur in homöopathischen Dosen enthalten, auch wenn die Akteure behaupten, an der Sache zu argumentieren. Z.B. in der Altersfrage.
Ich will mich nicht in diese „Fachdiskussion“ über die Altersfrage einmischen, wenngleich die angeführten Studien offenbar einige methodische Schwächen haben, die ihre Aussagekraft in dieser Frage deutlich schmälern.
Ich möchte einfach mal in die Runde fragen, ob ein wirkungsvoller Schutz der Kinder bzw. Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen durch die bisherige Verbotspolitik vor Zugang zu THC-Produkten gewährleistet wurde.
Nach meiner Kenntnis ist es in jedem deutschen Kuhdorf innerhalb weniger Minuten möglich, auf dem Drogenmarkt THC-Produkte zu erwerben. Da es sich um einen völlig unkontrollierten Markt handelt, geschieht das komplett ohne Alterskontrolle und teilweise unter Beimischung von Streckungsmitteln die sehr wahrscheinlich gesundheitsgefährdend sind. Meistens fangen Dorfbewohner an zu meckern, wenn direkt an der Schule gedealt wird. Nunja, hier im Provinzkaff halten die Dealter diskreten Abstand zu Kindergärten und Grundschulen. Aber das Verbot durchzusetzen wurde längst aufgegeben. Der Aufwand dafür wäre viel zu hoch.
In den Niederlanden ist der Konsum unter Jugendlichen seit der Freigabe mittel- bis langfristig sogar signifikant zurückgegangen.
Denn was verboten ist, das entwickelt einen besonderen Reiz – siehe den Apfel im Paradies.
@“Da es sich um einen völlig unkontrollierten Markt handelt, geschieht das komplett ohne Alterskontrolle und teilweise unter Beimischung von Streckungsmitteln die sehr wahrscheinlich gesundheitsgefährdend sind. Meistens fangen Dorfbewohner an zu meckern, wenn direkt an der Schule gedealt wird. “
und das alles wird es durch die legalsisierung für erwachsene nicht mehr geben und kein dealer wird dann mehr an kinder und jugendliche verkaufen?
da habe ich aber berechtigte zweifel und fürchte wenn denen der markt für erwachsene wegbricht verstärken die ihre aktivitäten bei kindern und jugendlichen
„und das alles wird es durch die legalsisierung für erwachsene nicht mehr geben und kein dealer wird dann mehr an kinder und jugendliche verkaufen? “
Ich wage mal eine Prognose: Angesichts der Kompentenz unserer Politiker wird es das DEFINITIV auch nach dieser Art von Teillegalisierung noch geben, denn wo hat die Politik in den letzten Jahren mal was vernünftig umgesetzt?
Das ändert aber dennoch nichts am Argument an sich, denn in einem illegalen Markt hast du per se keine Kontrolle und wirst sie auch nicht erlangen. Daher ist selbst eine Teillegalisierung, egal wie verpfuscht sie am Ende ist, sicherlich eher ein Fortschritt in dem Bereich.
Was war eigentlich der Ausgangspunkt? Der hier wachsende Hanf war Grundstoff für Kleidung und Seiel und viele andere nützliche Gegenstände. Bisweilen wurde er geraucht, aber kein Mensch hat das als Drogenkonsum betrachtet, weil der THC-Gehalt sehr gering ist. Anders dann nach dem Verbot: da war Hanf plötzlich ein Schmuggelgut und das ist stets konzentrierter als das erlaubte. Wir haben hier bis zu 80-fache Konzentrationen von THC. Das Problem wurde damit erst durch das Verbot erst geschaffen. Eine klassische Massenhysterie des Abstinenzlertums, welche leider bis heute weiter funktioniert. Der Abstinenzler ist immer der Ankläger, er selbst ist über alle Kritik erhaben. Genau das muss jetzt endlich mal überdacht werden. Er, der Abstinenzler, ist der Übeltäter.
Der Widerstand gegen die Hanfausrottung konnte sich gar nicht formieren, weil niemand sich das vorstellen konnte. Da kennt man sie schlecht, die Abstinenzler: die schaffen ganz schnell Tatsachen. Der stets verwendete Trick: man behauptet in jedem Land, alle anderen Länder wollten ein Verbot. Was gelogen ist, aber funktioniert.
Jetzt bekommt man Cannabis in der Apotheke, wohl dosiert und ohne Beimischungen. Soweit zu begrüßen. Aber es ist ein Pharma-Produkt und ein weiterer Schritt hin zur Übernahme des ganzen Marktes durch Pharma. Die Schadstoffe im Cannabis sind die allerselben wie beim Tabak, aber hier sind sie gesund, da von Pharma.
Nicht gelöst ist das Problem mit dem Hanfanbau. Da wird behauptet, dass aus Hanf ein Plastikersatz fabriziert werden kann, der nicht überall Spuren hinterlässt. Oder ein Dämmaterial, das besser und naturfreundlicher wäre als bisherige Dämmstoffe. Wird aber nie wissenschaftlich untersucht, weil die wirtschaftliche Grundlage fehlt. Der Anbau ist verboten.
Wegen den Abstinenzlern.
Abstinenzler sind in der Anti-Hanf-Kampagne nicht wirklich das Problem. Muss man ja nicht konsumieren den Hanf. Sie sollen es aber nicht allen anderen Menschen aufzwingen. Aber in der Gemengelage aind diese Abstinenzler und Moralisten nur nützliche Idioten imho.
Als Faserrohstoff ist Hanf ja immer angepflanzt worden, auch wáhrend der derzeitigen Prohibition. Wie Sie ganz richtig schreiben, Alex_c, hat die Prohibition von Hanf ihn erst zu einer starken Droge gemacht. Wenn Oppa sich als Bengel etwas Hanf vom Feld in die Pfeife gestopft hat war er ein bisschen beduselt und das war es. Die gepressten Platteny Extrakte und auch gezielt gezüchtete Sorten sind ungleicj stärker als der damalige Hanf vom Acker.
Nach meinem Wissensstand ist es ein schönes Gemisch, welches zu der derzeitigen Situation geführt hat. Bestehend aus dem Interesse der Baumwoll und der chemischen Industrie unliebsame Konkurrenz loszuwerden, Rassismus in den USA gegen Schwarze und Latinos (deswegen wurde aus englisch hemp das mexikanische marihuana in der Propaganda), Polizeibehörden die nach Ende der Alkoholprohibition eine neue Aufgabe für sich suchten. Dann spáter hat sich das ganze verselbststædigt. Man war halt einfach gegen Gras. Und diese ungewaschenen Hippies mochte auch „Niemand“. Begründungen saugt man sich dann post hoc aus den Fingern und lässt ein paar schöne Studien machen.
Du hast recht, ich hätte besser Prohibitionisten geschrieben.
Mal diese Prohibition nicht klein reden. Zentralfigur war ein gewisser Anslinger und es ist interessant, was der so von sich gab:
https://www.cannaconnection.de/blog/7217-die-15-laecherlichsten-zitate-von-harry-j-anslinger-ueber-marihuana-
Tausendfach verstärkt durch die Hearstpresse. Die Folgen spüren wir bis heute.
Dass Alkoholkonsum in Zeiten der Prohibition gefährlicher war und auch die Kriminalität mehr gefördert hatte als in anderen Zeiten, sollte auch allen Kritikern zu denken geben.
Das Argument der zu hohen THC Konzentration bei neuen Züchtungen habe ich nie verstanden.
Wenn des Gras stärker ist, dann rauche ich halt weniger davon in meinem Vaporizer und spare Geld.
Jeder Kiffer weiss doch wie viel Wirkung er von seinem Gras haben will… ich z.B genau eine Wirkung an der Grenze zur Wahrnehmbarkeit, Microdosing sozusagen.
Grundsätzlich möchte ich zu der ganzen Problematik anmerken wie absurd es ist, Pflanzen und deren Konsum zu verbieten. Viele Menschen, hier in Europa jedenfalls, sind in der Falle gelandet, daß sie sich für die Krone der Schöpfung halten und mit der weltlichen Kirche gleich jeden Gedanken an einen Schöpfergott, oder einen spirituellen Lebensentwurf, auf den Müll geworfen haben. (Wer will schon ein esoterischer Schwurbler sein)
Das führt dann zu der Hybris, daß man glaubt es wäre normal Pflanzen zu verbieten und dann wieder zu erlauben, sie genetisch zu manipulieren, dann zu patentieren, damit niemand mehr ausser den Patentbesitzern Samen aus ihnen ziehen kann usw.
Echte und nicht nur vorgespielte Bescheidenheit wäre für die Menschheit nicht nur eine Zierde, sondern vermutlich eine Notwendigkeit, wenn wir ALLE besser Leben wollen.
Der Gesetzentwurf ist doch ein schlechter Treppenwitz:
Bei geschätzt 4-5 Millionen Konsumenten von gelegentlich bis exzessiv soll die Abgabe ausschliesslich über Clubs, die aber jeweils nicht mehr als 500 Mitglieder haben dürfen, geregelt werden?
Wie soll das gehen? Soll der VDCC (Verband Deutscher Cannabis-Clubs) oder ein ähnlich benamter Dachverband dem DFB Konkurrenz machen?
Warum nicht eine Abgabe über lizensierte Shops oder auch Apotheken – denn Cannabis ist jahrtausendelang auch bzw. sogar vorwiegend als Heilmittel eingesetzt worden.
„[…] straffreier Besitz und Erwerb von Cannabis bis zu 25 Gramm; straffreier gleichzeitiger An-
bau von maximal drei Cannabispflanzen; straffreie Weitergabe von Cannabis unter sehr
engen Grenzen) so ausgestaltet, dass eine Strafbarkeit für Jugendliche erst dann gegeben
ist, wenn auch der zulässige Handlungsrahmen für Erwachsene überschritten ist.“
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Cannabis/Gesetzentwurf_Cannabis_Kabinett.pdf
Persönlich sehe ich kein Problem beim Konsum von Cannabis.
Vielmehr hängt der Konsum davon ab, unter welcher Prämisse dieser konsumiert wird.
Welche Form von Cannabis wird legalisiert? Die natürliche Pflanze oder aus der Pharmaindustrie?
Hanfpflanzen, das wissen hoffentlich die meisten, sind zu 100% verwendbar, ob psychisch /psychologisch oder einfach praktisch…
Meiner Meinung nach besser Cannabis konsumieren, als irgendwelche chemischen Substanzen die der Mensch oft nicht mal ansatzweise kennt.
Davon ab, gibt es Kulturen die die Blüten zum Kochen benutzen um das Gericht anzureichern, ohne das die Leute zugedröhnt umherfallen…
Wisst ihr was wesentlich schlimmer ist als Cannabis?
Politik! und ihre Richtlinien was gut ist für dich oder mich!!!
Mit einem in seiner frühen Jugend durch Cannabis geschädigten Menschen in der Nachbarschaft hat sich meine Einstellung zu diesem Konsum ziemlich verändert. Andererseits kenne ich Menschen, die seit ihrer Studienzeit Cannabis ohne wahrnehmbare Schäden konsumieren.
Insofern scheint mir der Einfluss von Cannabis wie von Drogen allgemein auf die Gesellschaft wie das Individuum nicht nur von ihrer physiologischen Wirkung sondern auch von der kulturellen Einbettung des Gebrauchs abzuhängen. Man kennt das bei uns vom Alkohol: ab welchem Alter, unter welchen Umständen und in welcher Menge diese Droge konsumiert wird, ist durch etliche gesellschaftliche Regeln bestimmt. Und die unterscheiden sich auch noch von Land zu Land. Man vergleiche die unseren mit denen Frankreichs oder Russlands.
Insofern wäre es sehr interessant, die kulturellen Regeln des Cannabisgebrauchs in den Ländern zu untersuchen, in denen er eine lange Tradition hat. Vermutlich kann man dort auch Hinweise finden, ab wann er einem Menschen nicht zu sehr abträglich ist.
Das ist wie bei den Nebenwirkungen von Medikamenten: der eine Patient bekommt sie ab, der andere nicht.
Und immer beachten: Die Dosis macht das Gift.
Im Gegensatz zu den legalen Drogen Alkohol und Nikotin macht THC nicht körperlich abhängig.
Den Komplex haben Sie auch abgegrast, Herr Schleim? :
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12508604/
Kannte Herrn Kunert persönlich, haben an der gleichen Klinik gearbeitet.
Frage, weil Sie ja anscheinend in der Thematik drin sind. Ich nicht (mehr).
Ich verstehe aktuell nicht , wie weit Stefan Schleim in der Biochemie des Hirns bewandert ist. Trotz der spannenden Ankündigung „Was wissen wir über den Einfluss von Cannabis aufs jugendliche Gehirn?“ beschäftigt sich der Beitrag ja leider vor allem mit den psychosozialen Problemen der Nichtkonsumenten (der Politiker, die Verbots- und Gebotsrichtlinien diskutieren müssen, ohne die Wirkungen – sowohl von Cannabis als auch von Verboten – tatsächlich zu durchdringen). Möchte ich nicht unbedingt mit „Thema vefehlt“ labeln, aber mehr wissenschaftliche Substanz aus der Hirnforschung hätte ich mir schon gewünscht.
oh yeah! Der ganz große Aufriss der Volksbeschwörer Scene! Wer schützt uns eigentlich vor der Pest von Desinformation und Framing, abgesehen von dem volkswirtschaftlichen Schaden, den unsere ‚demokratisch‘ gewählten Nebelbombenwerfer mit ihrem wohl nicht enden wollendem Unfug anrichten? Gähn! Der Nächste bitte!
Ein hartnäckiger Blogger leidet bekennend unter einem Kurzschluss in der Großhirnrinde wegen fortgesetztem Grasmissbrauch.
Er schreibt seit 15 Jahren über nur drei Themen: Kirche, Sozialdemokratie und Kapitalakkumulation. Ansonsten kümmert er sich rührend um Dinge, die ihn nichts angehen.
Ich würde das nicht auf die leichte
Schulter nehmen. Unsere Kinder sollten es uns wert sein, auch wenn die medizinische Datenlage arg dünn ist, gibt es abschreckende Beispiele zu genüge.