
Vielfältige, weltweit aufflammende Krisenherde gebären Strukturen für künftige kumulative Desaster. Von Kriegen und anderen Formen von Gewalt über die Klimakatastrophe bis zur Künstlichen Intelligenz: Wer sind die Profiteure der Disruption?
Gesamthaft betrachtet, gab es in der Menschheitsgeschichte niemals lang anhaltenden Frieden. Friedenszeiten hatten bestenfalls episodischen Charakter, stellten sich regional oder temporär ein, oftmals waren sie gar nur eine Frage der Perspektive. Auch gegenwärtig befindet sich „die Welt“ in einem massiven, inhomogenen Downtrend, der seine stabile Abwärtsspirale durch gleichzeitig auftretende multiple Krisen festigen konnte.
Insensible Osterweiterung: europäische Koexistenz am Scheideweg?
Dass der mit den russischen Invasionen der Krim sowie der Süd- und Ostukraine begangene Völkerrechtsbruch inakzeptabel bleiben muss, ist unhintergehbare Faktizität. Ohne der NATO-Osterweiterung und der EU-Ostexpansion Mitverantwortung zuzuschreiben, darf nicht übersehen werden, dass diese gewaltigen sicherheits- und wirtschaftspolitischen Projekte in den vergangenen beiden Jahrzehnten zum Teil auf politisch unsensible Weise vorangetrieben wurden. Die militärische Kraft in Kombination mit rigoroser Wirtschaftsdynamik ermöglichten es zwar, ein Osterweiterungsprogramm entschlossen durchzusetzen, ohne jedoch – im Sinne der Hegelschen Rechtsphilosophie – die „Identität von Vernunft und vorhandener Wirklichkeit“ rechtzeitig sicherzustellen.
Vielleicht hätte eine Drosselung des westlichen Expansionstempos um ein paar Jahrzehnte die Großregion Osteuropa weniger belastet. Zudem wären dann viele der derzeit autoritär bis totalitär agierenden Entscheider, von Russland über Aserbaidschan bis Belarus, nicht mehr im Amt und eine neue, jüngere und potenziell weltoffenere Generation steuerte diese Staaten. Eine Generation, in deren Köpfen die Sowjetunion nicht heimlich immer noch existierte. Über alle Maßen bedauerlich wäre allerdings, falls sich die gegenwärtige heroische Führungsschicht der Ukraine nach Kriegsende zu den neuen Oligarchen des Landes aufschwingen sollte. Tragisch geradezu, wenn sich das Diktum des frühen Revolutionärs und Anarchisten Michail Bakunin, nach eineinhalb Jahrhunderten und in anderem Kontext, bewahrheitete: „Nimm den besten Revolutionär, setze ihn auf den Thron des Zaren und Du wirst sehen, kaum ist ein Jahr vorüber, ist er schlimmer als der Zar selbst.“
Zusätzlich zum derzeit nicht absehbaren Kriegsende an Europas Peripherie potenziert die steigende Kriegsgefahr in Taiwan die gesamtgesellschaftliche Perspektivlosigkeit. Inmitten einer seit Jahrzehnten geostrategisch instabilen Großregion nun ein weiteres potenzielles Kriegsereignis, dessen Wahrscheinlichkeit des Eintretens immer mehr an die Sicherheit herangerückt wird. Nur der Zeitpunkt einer Invasion scheint noch nicht günstig, der negative Kairós für einen neuerlichen massiven Völkerrechtsbruch noch nicht festzustehen. Zu allem Überdruss stellen die Reparaturen der aufgrund der Klimakrise häufiger auftretenden Extremwetterereignisse immer größere volkswirtschaftliche Belastungen dar und hemmen dadurch das ohnehin bereits abgeschwächte Wirtschaftswachstum der meisten Länder weiter.
Marktmechanismen der Skrupellosigkeit
In einem massiven Downtrend bedeuten kurze Ausreißer nach oben für gewöhnlich keine beginnende Gegenbewegung, sondern sind häufig nur Bestätigungen der sich fortsetzenden Abwärtsspirale. Zumindest an der Börse und den Finanzmärkten resultieren solche Korrekturen der Kurse oftmals lediglich daraus, dass Verkäufer ihre Gewinne realisieren. Und nur unkundige Marktteilnehmer glauben angesichts kurzer Ausschläge nach oben – inmitten einer lange anhaltenden, robusten Abwärtsbewegung – an einen beginnenden Aufwärtstrend und verwechseln dabei Fakten mit subjektiven Wünschen.
Die vergangenen Jahre haben sogar das schwer vorstellbare Phänomen negativer Zinsen hervorgebracht. Ähnliches gilt auch, bildlich gesprochen, für die gegenwärtigen Globalgesellschaften: Es kann schlechter werden als Null. In derartigen negativen Szenarien warten – im übertragenen Sinne – die risikoadversen Investoren, bis sich die Großwetterlage wieder bessert. Erst dann tätigen sie wieder ihre Käufe, bis dahin weichen sie aus, suchen Alternativen oder beschränken sich aufs Beobachten des Marktgeschehens.
Um weiter beim Bild der Börse und Finanzmärkte zu bleiben: Skrupellose Marktteilnehmer, hartgesottene Trader und Spekulanten setzen gerade in Wirtschaftskrisen hochvolumig auf fallende Kurse, sie verkaufen bei 100 und kaufen dann, wenn alles in Scherben liegt, beim Kurs von 10 zurück. Damit wirken diese am Pulsschlag der internationalen Börsen und Finanzmärkte Agierenden an der Zertrümmerung mit, indem sie bei bereits fallenden Kursen, durch ihr hinzugefügtes Verkaufsvolumen, den Verfall noch weiter beschleunigen.
Kriegstreiber als Profiteure des Verfalls
Analog zu dieser Metapher aus der Finanzwelt, spekulieren auch amoralische Kriegstreiber auf „fallende Kurse“, jene des Humanismus. Sie sind wirtschaftlich-politische Akteure, die auf den Verfall ganzer Länder und Regionen setzen. Die skrupellosen Feinde des Friedens sind vorrangig an der Verlängerung des jeweiligen Kriegszustandes interessiert, denn erst im Kontext von Gewalt blüht ihr Geschäft. Von Verteidigungsaspekten abgesehen, steigt deren Profitgier auf den Gebieten von Waffenproduktion und -handel für gewöhnlich ins Unermessliche. Denn das Geschäft der Feinde des Friedens floriert erst dann, wenn Kriege bis zur endgültigen Erschöpfung aller Kriegsparteien in die Länge gezogen werden. Ähnlich wie Drogen-, Menschen- und Organhändler setzen auch Kriegstreiber skrupellos auf die Wirksamkeit von Dependenzstrukturen und Gewalt.
Die Profiteure des Verfalls sind jene, die kaum jemals im medialen Scheinwerferlicht stehen, sondern im Schatten und Zwielicht Vermögen und Macht akkumulieren. Auf allen Seiten des Krieges sind sie die Amoralischen und Skrupellosen, die sich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste großer Bevölkerungsteile am Zusammenbruch ganzer Länder bereichern; teils „ehrenwerte“ Bürger, die immer noch und weiterhin frei herumlaufen. Dass bereits gegen aktive Staatsführer durch den Internationalen Strafgerichtshof Haftbefehle ausgestellt werden, ist zwar kaum mehr als ein symbolischer Akt, dennoch ein wichtiges Zeichen, ein Vektor, der die Richtung angibt, in die sich die völkerrechtliche Entwicklung fortbewegen könnte.
Umformung globaler Machtstrukturen und der Preis der Moral
Auch durch den in Gang gesetzten digitalen Change-Prozess samt AI (Artificial Intelligence) ändern sich mittel- und langfristig erneut gesellschaftliche und in letzter Konsequenz auch globale Machtverhältnisse. Ethisch fundierte Regelwerke für den Umgang mit diesem Anstieg von Entwicklungsgeschwindigkeit und deren Einfluss auf den Menschen existieren noch nicht. Doch ethische Rahmenbedingungen, als politisch und wirtschaftlich bindende Verpflichtungsrahmen, wären bereits während der Entwicklung von AI dringend vonnöten.
Erste Leitlinien und Gesetzesvorschläge supranationaler Organisationen, nationaler Institutionen und NGOs sowie wissenschaftliche Studien, sind nur kleine Schritte zu ethischen Rahmenwerken. Diese halten jedoch mit der ungleich schnelleren und mit gewaltigen finanziellen Ressourcen ausgestatteten globalen Entwicklung von AI und ML (Machine Learning) nicht einmal ansatzweise mit. Dass die Kräfte des Marktes für ausgleichende Wirkung zwischen ethischen Forderungen und der gewinnorientierten Entwicklung von AI und ML sorgen könnten, darf bezweifelt werden. Und es wäre nicht die Politik, würden künftige AI-Language-Models nicht auch dazu eingesetzt werden, tendenziöse Informationen in den Social Media zu verbreiten; wohlgemerkt stets nur „zur Verteidigung“ der je eigenen politischen, subjektiv als „ethisch einwandfrei“ erachteten Positionen.
Wie wird fernerhin mit den riesigen Datenmengen, mit denen etwa LLM (Large Language Models) „trainiert“ werden umgegangen? Werden diese zunächst von Rassismen, Hasssprache, allen Arten von Vorurteilen und ausschließenden Inhalten digital gesäubert? Zunehmende Automatisierung zieht mit Notwendigkeit abnehmenden menschlichen Einfluss auf Entscheidungen nach sich. Doch werden auch ernstzunehmende Konsequenzen gezogen, falls Anwendungen und deren Algorithmen in realen Entscheidungssituationen mit Echtzeitdaten, etwa im Bereich Robotics Hardware, unzuverlässige oder tödlich-fehlerhafte Ergebnisse liefern? Kleine „Ausrutscher“, jedoch nicht bei Textgeneratoren oder Wetterprognosen, sondern etwa im Bereich autonomer oder teilautonomer Waffensysteme?
Moralisch untadeliges Verhalten in der Wirtschaft ist kostspielig und schmälert die Gewinne, wodurch „ethischem Greenwashing“ derzeit, mit Ausnahme weniger Wirtschaftssektoren, Tür und Tor geöffnet sind. Bis einst auf nationaler, regionaler oder gar globaler Ebene entsprechende Gesetze vorliegen und auch steuernd greifen, werden weiterhin zahllose Systeme, vom diagnostischen Bereich des Gesundheitswesens über die Unterstützung wirtschaftlicher Planungs- und Entscheidungsstrukturen sowie Steuerung komplexer Prozesse bis hin zu Gesichtserkennungs- und autonomen Waffensystemen, nicht nur selbsttätig Entscheidungen treffen und exekutieren, sondern auch aus den gewonnen Daten „lernen“ und die Algorithmen „verbessern“, d. h. autonom verändern.
Daher droht sich fortan auch die Frage nach der Zuordenbarkeit von Verantwortung und Schuld, insbesondere in Fällen von Fehlern und Fehlentscheidungen, im Geflecht digitaler Entscheidungsautonomie aufzulösen. In einer der ältesten alttestamentlichen Prophetien findet sich zwar eine gütige Aufforderung samt unmissverständlicher Warnung: „Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt.“ Doch vermutlich müssen die multiplen Krisen der Gegenwart noch wesentlich weiter voranschreiten, bis der Wille, diese zu lösen, endlich zum Durchbruch gelangt.
Paul Sailer-Wlasits ist Sprachphilosoph und Politikwissenschaftler. Er ist Autor von „Lüge, Hass, Krieg. Traktat zur Diskursgeschichte eines Paktes“ (2022), „Verbalradikalismus“ (2. Aufl., 2021) und „Minimale Moral“ (2016).
Was soll das Geschwätz vom „Völkerrechtsbruch“ im Fall einer gewaltsamen Wiedervereinigung Taiwans? Taiwan ist kein Völkerrechtssubjekt, sondern international anerkannt Teil Chinas. Eine Abspaltung wäre ein Bruch internationaler Abkommen zur Einchinapolitik. Die gewaltsame Reaktion darauf wäre unerfreulich, aber mehrfach und unmissverständlich angekündigt.
In den neunziger Jahren gab es einen Konsens zwischen der Guomindang-Administration in Taipeh und der VR China über Entwicklung der Beziehungen und Zusammenarbeit. Die von den USA mit massiver finanzieller und ideologischer Unterstützung in den Sattel gehobene DPP-Administration provoziert und verschärft Konflikte, die US-Neocons als treibende Kraft dahinter. Sie sind es, die zum Krieg drängen. Die Zeit wird knapp für sie, da eine vernichtende Wahlniederlage ihrer DPP-Marionetten droht. Anders gesagt, es droht Frieden. Mit einer Guomindang-Administration wäre der Kriegskurs nicht aufrechtzuerhalten, Sullivan jammerte bereits, man könne „Taiwan ohne einen Schuss verlieren“.
Das sind die Realitäten. Der Autor hätte sich etwas informieren können. Aber wohl nicht nötig, wenn es um Neger und Schlitzaugen geht.
„Das sind die Realitäten. Der Autor hätte sich etwas informieren können. Aber wohl nicht nötig, wenn es um Neger und Schlitzaugen geht.“
Es ist bei den deutschen Linken üblich, dass man die Menschen anderer Ländern als Objekte der eigenen Projektion sieht und sie für ihre Zwecke nutzen möchte. Aber diese als Menschen mit eigenen Interessen zu sehen? Das kommt nur wenigen in den Sinn. Deswegen sind deutsche Linke, vor allem Deutsche, mit der den Deutschen so eigenen Arroganz und Hochnäsigkeit. Am Ende will man, ebenso wie die Rechten, die Vorherrschaft des Westens aufrechterhalten, denn ein Gleicher unter Gleichen könnte weder parental noch gutmenschlich agieren, was dem deutschen Linken den Spiegel vorhalten würde.
Das ist mir auch negativ aufgefallen. Es ist doch der Westen, der die Ein-China-Politik in Frage stellt. China selbst könnte warten, würden nicht ständig irgendwelche Politiker nach Taiwan reisen, um das Land auf ihre Seite zu ziehen. Die USA und ihre Verbündeten wollen diesen Konflikt, den sich die Weltbevölkerung nicht leisten kann.
Ja, die KI (bzw. AI) wird einiges ändern, wobei, wenn ich die meisten Artikel (egal von welchem Medium) dazu betrachte, bisher wohl die wenigsten realisiert haben, welche Veränderungen dieses wohl bedeuten wird (und was eher nicht) – wie ich der Menschheit (trotz Kollateralschäden) diese interessanten Zeiten von Herzen her gönne.
In Bezug zu ethischen Rahmenwerken (für KI) werden diese genauso aussehen, wie die bisherigen ethischen Rahmenwerken für alle möglichen anderen Dinge, wobei diese ethischen Rahmenwerke (für KI) natürlich auch genauso bindend (bzw. nicht bindend) sein werden, wie solche Rahmenwerke in (allen) anderen Bereichen, wo solche existieren. Wie gut (oder schlecht) solche Rahmenwerke eingehalten werden, wird natürlich primär davon abhängen, wieviel mehr Profit man durch das Ignorieren der Rahmenwerke (im Vergleich zur Einhaltung der Rahmenwerke) erzielen kann (und auch etwas davon abhängen für wie wahrscheinlich man es nun hält, das die Nicht-Beachtung der Regeln auffällt, für wie Wahrscheinlich man es hält, dass man durch ein paar Schmiergeldzahlungen, solche Verstöße unter den Tisch fallen lassen kann und wie hoch die Strafen bei Verstößen gegen die Rahmenwerke ausfallen).
Kleine „Ausrutscher“ im Bereich autonomer oder teilautonomer Waffensysteme werden natürlich genauso gehandhabt werden, wie die bisherigen kleineren „Ausrutscher“ bei ferngesteuerten Drohnen und anderen kleineren „Ausrutschern“ bei militärischen Angriffen (wie z.B. auch bei einem Angriff aus einem Helikopter im/nach dem Irakkrieg in den 00er Jahren – dieses ist eine Anspielung auf ein Video auf wikileaks). Da solche kleineren „Ausrutscher“ (wie auch in anderen Bereichen) natürlich das Vertrauen in einen Staat schädigen könnten, werden solche „kleineren Ausrutscher“ dann natürlich auch als Staatgeheimnis erklärt (bzw. unter Verschluss gehalten) werden und die Öffentlichkeit wird darüber nicht informiert werden.
Bei Systemen mit KI-Beteiligung – ähnlich wie bei bisherigen Systemen mit Software-Beteiligung – werden natürlich, sofern Fehler von natürlichen Personen begangen werden (und nicht von der Software bzw. KI verursacht wurden), die Fehler jeweils gerne von den verursachenden Personen auf die KI geschoben werden – mit der analogen Haltung (zu der bisherigen Haltung zu angeblichen Softwarefehlern, welche keine Software/Systemfehler waren), also: da kam man nichts machen, dass hätte leider die KI verbockt (und es ein bedauerlicher Einzelfall wäre), möglicherweise mit dem Zusatz, dass man alles dafür tut, dass der Fehler zukünftig nicht mehr vorkommt (soetwas kann man immer gut behaupten, egal ob es stimmt oder nicht stimmt, erst später wird sich zeigen, ob dieses vielleicht stimmt oder nicht, aber bis dahin könnte der vorherige Fehler vergessen sein etc.).
Auch ist nicht davon auszugehen, dass im Bereich des Staates (und der öffentlichen Verwaltungen etc.) nun durch eine Einführung von KI (in gewissen Geschäftsvorgängen/Verwaltungsvorgängen) die Entscheidungen (und Entscheidungsbegründungen) für die jeweils von den Entscheidungen betroffenen Personen transparenter werden.
Bei der Verantwortung für Fehler wird natürlich auch bei zukünftigen Fehlern durch KI vermutlich genauso umgegangen werden, wie bei der bisherigen Zuordnung von Verantwortung bei Fehlern, egal ob Fehler von technischen Systemen (oder andere Fehler), die jeweils wirklich Verantwortung tragenden Personen (welche für das vermeintliche Tragen von Verantwortung gut bezahlt werden) werden nur in Ausnahmefällen verantwortlich sein, schließlich werden ja gerne Sündenböcke gesucht – in Zukunft könnten dann natürlich auch sogenannte KI-Systeme dann als Sündenböcke herhalten (im Besten Falle mit der Konsequenz: man schaltet ein KI-System ab und ersetzt es durch ein anderes KI-System, welches mutmaßlich besser arbeitet, wobei dieses wohl genau ähnlich wirksam sein wird, wie das Austauschen einer Person auf einem Chefsessel durch eine Person von einem ähnlichen Schlag).
Besserung in bestimmten Bereichen wird es vermutlich erst geben, falls irgendwann KI-Systeme selbst zu Whistleblowern werden würden – aber dann wird man auch dort die Glaubwürdigkeit einer solche KI im Nachgang (so wie bei natürlichen Personen) beschädigen können.
Abschließend: Wenn man die Menschheit nun in ihrer Gesamtheit als ehrenhalber Angehörige der Marketing-Abteilung der Sirius-Kybernetik Corporation ansieht (siehe einen bestimmten Roman von Douglas Adams und die im Roman gemachten Aussagen der dortigen Encyklopädia Galactica über diese Marketing-Abteilung), dann wird es keine große Verschlechterung dadurch geben, wenn man natürliche Mitarbeiter (Angehörige) dieser Abteilung dann durch künstliche Mitarbeiter (d.h. KI) ersetzt.
ps. Es gibt einen Bereich, auf welchen ich die Machine Learning Algorithmen (bzw. KI) gerne angewendet werden sehen würde, aber leider momentan (wohl) noch nicht angewendet werden. Durch Anwendung auf dieses Bereich gäbe es dann – im Nachgang – nur zwei mögliche Schlussfolgerungen: Entweder die Tests in dem Bereich sind murks (und sagen über etwas bestimmtes nichts aus) oder aber es wird unstrittig sein, dass eine KI dann inzwischen viel intelligenter als der intelligenteste Mensch ist. (Ich halte die entsprechenden Tests in dem Bereich übrigens für Murks, da ich die Ansicht vertrete, dass man auch bei diesen Tests durch entsprechendes Training/Übung solcher Tests, die Testergebnisse verbessern kann).
Sailer-Wlasit gelangt mehr oder weniger gelahrt plaudernd von einer Grossproblematik zur anderen. Leider steckt in seinem Text weder analytisch noch perspektivisch auch nur ein originärer Faden. Man lernt daraus nur eines – dass der Autor noch nicht aus seinem Traum westlicher Suprematie aufgewacht ist. Dass er mitten im Niedergang immer noch erwartet, dass die westlichen Mächtigen mithilfe der von ihnen geschaffenen und offensichtlich weidlich missbrauchten Institutionen alles noch zum irgendwie Guten wenden. Da ist es kein Wunder, dass Sailer-Wlasit die Ereignisinterpunktion, soweit er sie nicht völlig unterschlägt, im westlichen Sinn setzt. Zuerst war da nichts und dann kam die russische Armee und beging einen, offenbar singulären, Völkerrechtsbruch. Und alles Weitere ergibt sich daraus. Dazu noch die nicht explizit beschriebene Gefahr einer analogen Entwicklung in Asien, also Festlandchina, dass Taiwan angreift. Was an sich, ohne es weiter ausführen zu müssen, schon zeigt, dass die atavistisch-autoritären Regime die Problembären oder -drachen sind.
Nicht etwa der Wertewesten, der grundsätzlich auf dem richtigen Weg, allerdings etwas torkelnd, sich bewegt. Ein paar recht verständnislose Sätze zum Finanzsystem leiten über zur KI, über die sich nun wirklich ausführlich faseln lässt, was der Autor natürlich nicht tut – meint man bloss. Eine Punktlandung im dornigen Feld der Ethik unter erschwerten Bedingungen – Wo bloss ist das Subjekt? – schliesst ab. Und wer ersetzt nun die fremde Zeit, mit der Sailer-Wlasit so grosszügig umgeht?
„Ohne der NATO-Osterweiterung und der EU-Ostexpansion Mitverantwortung zuzuschreiben“
Das muss man sogar. Wir sind nicht die Guten in diesem hässlichen Spiel, auch wenn wir noch so oft versuchen, uns reinzuwaschen. Wir haben so lange gezündelt, bis es brannte. Und nun brennt es.
Kriegsprofiteure treiben den Verfall voran? Es ist doch umgekehrt. Der Verfall lässt die Kriegsprofiteure nach oben kommen. Sehr gut zu beobachten in den USA. Eine Nation auf dem Abstieg kennt nur noch Krieg. Es gibt doch kaum einen Putsch, der nicht dort seine Ursachen hat. Gerade überlegen die Republikaner in Mexiko einzumarschieren. Vorgeblich wegen Drogen, tatsächlich wegen der kürzlich verstaatlichten Lithiumvorkommen.
Es wäre besser gewesen, der Autor hätte sich auf ein Thema konzentriert, anstatt einen Suppentopf voller Probleme zu benennen, die in sich schon nicht zusammengehören.
Was ist der rote Faden der Geschichte ?
Alle Adjektive streichen.
Wenn sich anschließend kein
Sinn aus dem Text ergibt,
Text wegschmeißen.
„Nimm den besten Revolutionär, setze ihn auf den Thron des Zaren und Du wirst sehen, kaum ist ein Jahr vorüber, ist er schlimmer als der Zar selbst.“
Das kannte ich noch nicht, ist aber sehr passend.
Lieber Ottono,
man könne „sich ein Licht aufstecken, ganz im Geist der Aufklärung – oder eben bemerken, daß das eigene Licht nicht ganz so hell flackert“
Auf jeden Fall schlägst du, den Panzerhau 2000, in Sachen unfreiwilliger Komik um Rohrlängen 🤡
Lieber Prepper,
ein Lob aus deinem Mund hat diesem Tag erst den richtigen Glanz verliehen.
Vielen Dank.
So jetzt muss ich aber auch los, habe heute noch Termine in Pullach und muss dort noch einen Skeptiker umdrehen/überzeugen.
Welch eine Erkenntnis ,“das kannte ich noch nicht ist aber passend“
Als aktiver Teilnehmer, Ghosting Kommentator, ist das nicht verblüffend.
Sie haben sich mal wieder selbst übertroffen. Herzlichen Glückwunsch
Der Kulturpessimismus des österreichischen Philosophen, er beschreibt den eigenen Niedergang, ist für mich ein weiterer Beleg für das zunehmend dekadente Denken der westlichen Intelligenzia. Diese Schicht spürt den Niedergang ihrer westlichen, imperialen Welt, von deren Interpretation sie gelebt haben, Bücher verkauft haben.
Obwohl der Autor aus einen winzigen Land kommt, will er in eurozentrischer Manier, anderen, viel größeren und bedeutenderen Völkern Belehrungen erteilen. Die Taiwanfrage sieht er unter westlicher Brille und da kann nur Unsinn herauskommen.
Zum Umdenken ist der Autor zu alt. Viel Einfluß scheint er nicht zu haben. Also laßt ihn sein restliches Leben in Ruhe und Würde zu Ende führen. Seine Bücher braucht ja niemand zu lesen.
Schade, daß der Autor die neue, bessere Welt, die aus den Osten, aus Asien kommt, nicht mehr erleben wird. Er hätte sich den Druck der neuen Verhältnisse sicher angepaßt und wäre vielleicht ein geschätzter Bürger der neuen Weltzivilisation geworden.
Da könnte man konkreter werden: das Hauptproblem ist derzeit eine Nicht-Disruption, die ursächlich mit dem Krieg in der Ukraine zusammen hängt. Die Fossilindustrie war auf dem absteigenden Ast, fast alle Länder haben sich eindeutig für einen Ausstieg ausgesprochen. Hinzu kam das Unvermögen, preislich mit den Erneuerbaren mithalten zu können. Das ist seit Kriegsbeginn dramatisch gekippt: ab da ging es nur noch um Gas, Kohle, und Öl. Mit Superprofiten für die Frackingindustrie und auch Russland lässt sich nicht ruinieren, weil es eben diese Einnahmen aus Öl und Gas hat. Dieser Krieg hat ausschließlich Verlierer, außer diesem einen Gewinner. Da darf man schon einmal die Cui-Bono Frage stellen.
Da muss man schon einmal schauen, mit wem man es zu tun hat. Die Fossilindustrie ist das mächtigste Konglomerat auf dem gesamten Planeten. Da sind die großem Ölkonzerne, deren größter jetzt wieder das teuerste Unternehmen der Welt ist, Saudi Aramco, nicht mehr Apple. Da sind die Länder mit Ressourcen, die sie verkaufen wollen. Da ist die Finanzindustrie, die damit spekulieren will. Bekanntermaßen hat Goldman Sachs mehr Tanker als Exxon Mobile, eben drum. Deshalb, am Rande kann die Finanzindustrie die Energiewende niemals gutheißen. Wind und Sonne kann man nicht auf Tanker packen.
John McCain war ehrlich: Russland sei eine Tankstelle, die sich fälschlicherweise für einen Staat hält. Das könnte der Hintergrund für die dauernden Provokationen des Westens seit 2014 sein: Russland soll wieder Tankstelle werden. Wobei Russland selbst ebenfalls keinerlei Ambitionen bei der Energiewende zeigt. In den Staatsmedien wird sich lustig gemacht über die „Klimahysterie“ des Westens. Wer allerdings Waldbrände von der Größe Baden-Württembergs auf seinem Gebiet hat, sollte sich die Witze an dieser Stelle sparen.
Das ist durchaus diskutabel, dass dieser Krieg der letzte Versuch der Fossilindustrie ist, den unaufhaltsamen Untergang hinaus zu zögern. Resümee sollte ein noch intensiveres Bemühen um Erneuerbare Energien sein. Beziehungsweise in Deutschland: das Verlassen des Bremserhäuschens. Da nämlich hat es sich der einstige Pionier bequem eingerichtet.
Die Fossilindustrie ist weiterhin auf dem absteigenden Ast. Durch den Krieg hat es in der linearen Bewegung nach unten einen Haken nach oben gegeben. Auf lange Sicht hat diese Gegenbewegung keine Auswirkung, vermutlich beschleunigt sie die Dekarbonisierung sogar ein wenig.
„Hinzu kam das Unvermögen, preislich mit den Erneuerbaren mithalten zu können.“ Absolut richtig, daher verstehe ich den zweiten Absatz nicht.
Das die EE günstiger sind und damit auf dem Vormarsch hat die Finanzindustrie schon lange spitz gekriegt. Wind und Sonne packt man nicht auf Tanker, EE-Anlagen sind aber prima Renditeobjekte für die Finanzindustrie. Diese wandelt sich schneller als die Ölkonzerne.
Das also die Öl- und Finanzkonzerne den eh unaufhaltsamen Rückgang durch einen Krieg beeinflussen, der zum noch schneller Niedergang führen könnte, ist eher eine gewagte These, nicht unmöglich, aber ist sie wahrscheinlich?
Die demokratische Fassade zeigt doch ihr wahres Gesicht, die ‚gewählten Akteure‘ handeln entgegen ihres „GG“ oder Verfassungen. Der deutsche Bundestag sitzt selten mit allen Abgeordneten zusammen, dafür ‚quietschen sie über ihre anti-sozialen Medien‘.
Die Fuggers, Medici, Rothschild, engl./holl. Überseehandlungseroberer etc, werden heute von B&R Vanguard etc. gestaltet und tun alles dasselbe. Sie bearbeiten die Psyche auf Teufel komm raus.
Wir erleben eine beständig agierende Simulation für die etwaige Situation.
Der Mensch darf nicht zur Ruhe kommen, um selbst zu erfahren wie ‚göttlich die Welt ist‘!