
Wo Menschen zusammenleben, treffen Interessen und Meinungen aufeinander. Spannungen sind unausweichlich – aber um die Spaltung der Gesellschaft zu verhindern und einen Konsens zu finden, braucht es produktiven Streit und öffentliche Debatte. Ein Plädoyer.
Wir leben im permanenten Krisenmodus. Alte Gewissheiten verlieren ihre Gültigkeit, etwa die vom steten Wachstum, von Frieden und Wohlstand. Krisen sind in der modernen Gesellschaft kein Ausnahmefall, sondern der Normalzustand. Die einzige verlässliche Erwartung an die Zukunft besteht darin, dass noch weitere Krisen auf uns zukommen: Krieg, Flucht, Klima. Kurzum: Wir leben in einer fragilen Wirklichkeit. Politiker und Parteien verlieren an Vertrauen, auch die tragenden politischen und parlamentarischen Institutionen. Wo aber Vertrauen fehlt, entstehen Enttäuschung, Rückzug, Ignoranz und Teilnahmslosigkeit. Kein guter Zustand, denn unsere Demokratie lebt auch von der Hoffnung, dass Dinge besser werden. Der Verlust von Zukunftsglauben ist ein Problem für die Demokratie.
Die Tonlage hat sich geändert. Demagogen, Populisten und Untergangs-Propheten aller Couleur erkennen und nutzen ihre Chance, die Demokratie zu schwächen. Sie zeichnen das Zerrbild einer kaputten Republik, die von Eliten okkupiert wird und überhöhen die Probleme der Demokratie zu Identitäts- und Existenzfragen. Sie kostümieren sich als Retter des Abendlandes – und sie haben Erfolg damit.
An Streit-Anlässen herrscht kein Mangel: die Auswirkungen des Klimawandels, Krieg und Flucht, die Folgen der Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, das antisemitische Massaker der Hamas und der folgende Krieg im Gazastreifen, das Erstarken von Nationalismus und Rechtspopulismus– da kommt vieles zusammen.
Demokratie braucht Widerspruch und Disput. Streit – ob in den Höhenlagen der Politik oder den Niederungen des Alltags – ist der Sauerstoff unserer Demokratie. Er ist gewissermaßen „systemrelevant“. Oder wie Helmut Schmidt schon festgestellte: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.“ Kurzum: Wir sollten den Streit wertschätzen.
„Allzu eigensinniges Denken gilt als Normenverstoß. Die Herrschaft des Gleichen schätzt keine Aufmüpfigkeit“
Wie aber sieht es aus mit der allseits geforderten „Streit-Kultur“ im Land? Haben wir verlernt, uns gepflegt zu streiten? Ist die Debattenkultur in Deutschland „verkümmert“, wie die Süddeutsche Zeitung feststellt? Kann man seine Meinung nicht wirklich nicht mehr öffentlich äußern, ohne fürchten zu müssen, Opfer von Hassreden und Shitstorms in sozialen Medien zu werden? Tatsächlich gerät schnell in Verdacht ein nervender Streithansl oder eine narzisstische Querulantin zu sein, wer gegen allgemein-verträgliche Sichtweisen opponiert, auf der eigenen Meinung beharrt, um seinem Gegenüber zu sagen: Das sehe ich völlig anders! Allzu eigensinniges Denken gilt als Normenverstoß. Die Herrschaft des Gleichen schätzt keine Aufmüpfigkeit.
Dabei ist das Beharren auf die eigene Sichtweise nicht nur hilfreich, sondern Voraussetzung für einen konstruktiven Streit. Wankelmütigkeit und allzu große Flatterhaftigkeit in Bezug auf den eigenen Standpunkt verhindern eher einen guten Streitverlauf. Das Aufeinandertreffen von Meinungen, Haltungen und Positionen sollten wir nicht als Störung, sondern als demokratie-stärkenden Interaktion wertschätzen.
Streiten will gelernt und geübt sein. „Wer streiten kann, setzt sich mit Andersdenkenden auseinander“, sagt die Berliner Philosophin Svenja Flaßpöhler, denn: „Nur wo wir den Streit erlauben und ermöglichen, kann sich Demokratie beweisen.“ Damit ein Streit jedoch nicht eskaliert und die streitenden Parteien unwiederbringlich auseinandertreibt, müssen „die Bindungskräfte mächtiger sein als der Vernichtungsdrang“, nur so kann das Streiten eine konstruktive Richtung nehmen, so Flaßpöhler in ihrem Buch „Streiten“. Mit Genugtuung dürfen wir festhalten, dass ein guter Streit eine zivilisatorische Leistung ist, die unsere Demokratie hervorgebracht hat – und weiterhin voranbringt. Es wird nicht zu viel gestritten im Land, allenfalls schlecht, zu schrill, zu dumm, zu vulgär.
„Dissens, Aufbegehren, Widerstand sind keine Untugenden in einer freien Gesellschaft, sondern deren Grundlage“
Ich bin in Frankfurt am Main aufgewachsen und politisch sozialisiert worden. In Frankfurt wurde und wird immer gestritten. Engagiert und leidenschaftlich. Laut und zornig. Intensiv und kreativ. Rau und militant. An Anlässen herrschte kein Mangel: gegen Startbahn-West, für bezahlbaren Wohnraum. Für und gegen eine neue Altstadt, für eine andere Verkehrspolitik, gegen einen völlig überforderten Oberbürgermeister, der für alle eine Zumutung war, aber sich selbst penetrant großartig fand. Die Frankfurter Stadtgesellschaft hat ihn abgewählt. Streit gehörte und gehört zum Sound der Stadt. Und das ist gut so.
Dissens, Aufbegehren, Widerstand sind keine Untugenden in einer freien Gesellschaft, sondern deren Grundlage. Streit ist konstitutiv für die Demokratie – auf allen Ebenen: privat, kollektiv, institutionell. Nur durch ständige öffentliche Debatte können wir die unterschiedlichen Interessen erfolgreich koordinieren. Nur im Streit klären wir, was uns als Gesellschaft wichtig ist, welche Werte wir grundsätzlich vertreten wollen und welche politischen Entscheidungen wir als Gesellschaft zu tragen bereit sind. Am Ende aber steht der Kompromiss. Er darf nicht der Anfangspunkt einer streitbaren Diskussion sein, sondern deren Endpunkt.
Freilich, nicht jeder Streit ist anregend, erhellend und klug. Vor allem auf digitalen Plattformen wird beleidigt, gepöbelt, denunziert und erniedrigt. Von links und von rechts – und auch aus der sogenannten schweigenden Mitte. Ein mitunter schwer erträglicher rechtsfreier Echoraum, in dem Hass-Tiraden als freie Meinungsäußerung reklamiert werden. Auch in Talkshows und TV-Politrunden ist man gern auf Radau aus. Schon die Auswahl der Teilnehmenden folgt dieser Dramaturgie. Hier scheinen differenzierte Positionen weniger gefragt zu sein als laute Diskurs-Trompeten, die ihren Standpunkt möglichst schrill vorstellen. Der Volksmund sagt – möglicherweise aus gutem Grund: „Wer schreit, hat Unrecht.“ Wobei wir ebenfalls wissen: Auch im leisen, sanften Ton vermag sich die gemeine Lüge zu verstecken, die rhetorische Falschmünzerei, die bornierte Besserwisserei …
Wie und wodurch aber kann ein produktiver, ein erkenntnisreicher, guter Streit entstehen? Das Formulieren der eigenen Position, der Haltung, der These, des Gedankens, also das Deutlichmachen, wofür man steht, ist der erste Schritt eines produktiven Streits. Wenn alle Beteiligten den gleichen Raum und die gleiche Aufmerksamkeit bekommen, dann kann ein guter Streit beginnen.
„Nichts aber ist schlimmer und demokratiefeindlicher als Denken im Gleichschritt“
Hierzulande gilt der oft beschworene „Grundkonsens der Demokraten“ als das stabilisierende Fundament der Nachkriegsrepublik. Statt Streit und Debatte wünscht man sich Kompromiss und Konsens. Aber Vorsicht: Zuviel – vor allem zu leicht und schnell erreichter – Konsens begünstigt schalen Opportunismus, er belohnt Kritiklosigkeit, er bedroht die Individualisierung des Denkens. Nichts aber ist schlimmer und demokratiefeindlicher als Denken im Gleichschritt.
Verteidigen wir also die engagierte Gegenrede und die lebhafte Streiterei – jederzeit und allerorten, auch wenn es mitunter nervend und anstrengend ist. Und wenn wir danach sagen, es war gut, dass wir uns gestritten haben, auch wenn wir den anderen nicht überzeugt haben, dann hat es sich gelohnt. Nicht nur für uns.
Der Text stammt aus dem Buch des Autors: Heimatkunde – Falsche Wahrheiten. Richtige Lügen, editionfaust, 208 Seiten, 22 Euro.
Zu dem was in Gaza passiert:
In den letzten vierundzwanzig Stunden sind acht Menschen verhungert. Zwei davon waren Kinder.
Ja … man sollte meinen, die Hamas würden die Vorräte, die sie bekommen, als erstes an Kinder und Familien geben. Aber mit hungernden Kindern bekommen sie international mehr Zuspruch, also müssen sie leiden.
Kann man nur hoffen, dass auch die von der Hamas gemeldeten Todeszahlen übertrieben sind. Ein schwacher Trost.
Ich bin gespannt auf die Antworten auf meinen Beitrag im Hinblick auf die Streitkultur, um die es doch eigentlich hier geht …
Ach so, die Streitkultur bezieht sich also darauf, ob es sich um 50.000* Tote oder nur 50* Ums-Leben-Gekommene
handelt.
Und: klar, ALLES, was die offizielle israelische Verlautbarungen (Hamas hält Lebensmittel zurück, sooo viele Tote gibt es gar nicht und wenn, sind sie doch wohl ausschließlich auf Vorerkrankungen zurückzuführen) betrifft, ist ohne Wenn und Aber zu vertrauen.
* beliebige 2- oder 3-stellige Zahl einsetzen
Ich bin auch eine Freundin des (konstruktiven) Streits, denn das ist meines Erachtens gelebter Pazifismus. Pazifismus ist eben gerade kein Eiapopeia und Wir-haben-uns-alle-lieb und decken alle Konflikte zu, sondern die Bereitschaft, sofort auch massiv zu interventieren, wenn einen etwas stört und nicht aus Höflichkeit oder Konfliktscheu solange zu warten, bis man so verletzt ist, dass man vollkommen überreagiert.
Eine pazifistische Gesellschaft wäre eine Gesellschaft, in der viel gestritten und diskutiert wird und Konflikte sofort ausgetragen werden, weil man eben nicht im Hinterkopf die Bereitschaft hat, nötigenfalls in den Krieg zu ziehen. In einer pazifistischen Ehe würde man beispielsweise auch so rechtzeitig intervenieren, dass dann eben nicht die nicht zugeschraubte Zahnpastatube irgendwann zum Scheidungsgrund wird, weil einen der andere nur noch ankotzt, weil man zulange zuviel hingenommen hat.
Pazifismus ist nicht bequem. Pazifismus benötigt den Willen zum Konflikt, das ist es, was soviele Kriegsbefürworter nicht kapieren, die lieber zuwarten und zuwarten und dann brutal losschlagen. Pazifismus ist demzufolge auch nicht naiv. Naiv ist es, Kriege zu führen und durch diese Kriege Lösungen von Konflikten zu erwarten. Wie idiotisch ist es bitte, nicht streiten zu wollen und dann im Endeffekt die brutalstmögliche Form der Auseinandersetzung zu riskieren.
Pazifismus ist, Feuer aber keine Feuerwehr zu haben. Das heisst, ich muss mit dem Feuer sehr viel umsichtiger umgehen, sehr viel mehr Schutzmassnahmen einbauen. Putin ist genauso kalter Krieger wie die westlichen Politiker auch. Er hätte sehr viel früher auf die NATO-Osterweiterung reagieren müssen, beispielsweise mit der Drohung, der EU den Gashahn abzudrehen. Russland ist ein riesen Markt. Als ob er diese Tatsache nicht hätte nutzen können! Das hat er nicht gemacht, weil er als Miliarist eben auch im Hinterkopf hatte, dass er bis zum Schluss höflich und konsequenzlos mahnen, aber dann trotzdem militärisch brutal zuschlagen kann.
Die grösste Lüge über den Pazifismus ist, dass sich Pazifisten alles gefallen lassen. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Wer Krieg (oder jede andere massive Zuspitzung eines Konflikts) eben nicht geschehen lassen will, der muss frühzeitig intervenieren und sagen, was ihn stört und sich dann auf dieser niedrigen Stufe des Konflikts entweder einigen oder sofort Konsequenzen ziehen. Man darf nicht bequem sein, man darf nicht konfliktscheu sein, man darf nichtmal allzu höflich sein, wenn das Gegenüber einen dann vielleicht nicht richtig versteht.
Alles richtig. Allerdings, ohne jetzt besondere Sympathie für Putin zu haben: Hat er nicht jahrelang die Hand ausgestreckt, dann gemahnt, um Rücksicht gebeten, später verhandeln wollen? Leider hat man ihm die Tür vor der Nase zu geschlagen, seine Positionen ignoriert und lächerlich gemacht, ihn sogar an der Nase herumgeführt, und das sogar offen zugegeben??
Ich glaube nicht, dass Putin im Herzen ein Militarist ist. Als Jurist ist er ein Mann des Wortes. Sicher ist er kein Unschuldslamm. Er hat einiges auf dem Kerbholz. Aber als eingefleischten Militaristen würde ich ihn nicht sehen. Wäre er ein solcher, würde der Ukrainekrieg noch eine ganz andere „Qualität“ haben. Disclaimer: Damit rechtfertige ich selbstverständlich nicht sein Vorgehen in dieser Frage.
John Mearsheimer: «Ich hätte dasselbe getan wie Putin. Ich hätte die Ukraine sogar noch früher überfallen»
https://meilleur-en-suisse.ch/john-mearsheimer-ich-haette-dasselbe-getan-wie-putin-ich-haette-die-ukraine-sogar-noch-frueher-ueberfallen/
Ist das ein Argument? Weil Mearsheimer das sagt? Darum ist es das Evangelium?
Putin ist seit Jahrzehnten (mit der Unterbrechung Medwedjew) Präsident des grössten Landes der Welt mit den meisten Ressourcen. Mir fallen noch zwei bis drei andere Möglichkeiten ein, wie er auf die Provokationen von NATO und EU hätte reagieren können, ohne deshalb einen Krieg vom Zaun brechen zu müssen. Er hätte nur viel früher reagieren müssen. Ich finde es übrigens auch aus Sicht der Russen überhaupt nicht nett, dass er massenhaft russische Soldaten opfert, nur um selbst 20 Jahre lang zu westlichen Politikern höflich bleiben, sich von ihnen verarschen und russische Ressourcen billig an ziemlich offensichtlich feindlich gesinnte Länder verkaufen zu können. Minsk II war ja offensichtlich ein Witz wie Hollande und Merkel ganz unverblümt zugegeben haben.
Sorry. Dafür dass Putin hier im Westen als geradezu omnipotenter Bösewicht dargestellt wird, hat er sich ziemlich lange an der Nase herumführen lassen, um dann einen Krieg zu beginnen, dessen Ende nicht absehbar ist (Trump hin oder her). Ich finde das nicht rational.
Sie sollten mal die Perspektive ändern und die Entscheidungen der russischen Regierung aus dem Blickwinkel der Innenpolitik betrachten. Die russische Regierung braucht gute Gründe, um einen langjährigen Krieg in der Ukraine gegenüber dem Russ. Volk vertreten zu können. Auf die Frage: habt ihr wirklich alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft und alles menschenmögliche getan, um ohne Krieg das Ukraineproblem zu lösen, kann die russische Regierung auf die durchaus intensiven achtjährigen Bemühungen verweisen.
Nun ja, für Putin ist Krieg offensichtlich (auch) ein Mittel der Politik. Ich kritisiere ja gerade, dass er nicht viel zeitiger auf den Tisch gehauen hat und zwar ganz ohne Militär. Selbstverständlich hat auch Russland Sicherheitsinteressen, die von der NATO nicht berücksichtigt wurden (um es mal höflich auszudrücken). Das Geschwätz der NATO-Apologeten, die vor dem bösen Iwan warnen, aber behaupten, die NATO wäre ein lammfrommes Verteidigungsbündnis, ist ja nicht ernstzunehmen. Ein beliebtes „Argument“ von denen ist ja immer: Jaha, es haben zwar gar nicht so wenige NATO-Staaten in den letzten Jahrzehnten ziemlich viele andere Länder völkerechtswidrig überfallen, aber doch nicht die heilige NATO selbst. Klar. Und wenn Mafia-Paten ein „Verteidigungsbündnis“ schmieden, dann hat das auf deren „Verteidigungsbündnis“ keinerlei Vertrauensauswirkungen, versteht doch jeder. Nicht.
Ich bleibe dabei: Putin hätte viel früher nichtmilitärisch reagieren müssen. Es ist ja an sich schön, wenn man höflich bleibt, aber aus den von mir genannten Gründen wird höflich bleiben in krassen Konfliktsituationen halt von vielen als Schwäche interpretiert und genau das dürfte z.B. einem Pazifisten nicht passieren, weil man sich Respekt auch manchmal verschaffen muss. Wie gesagt: Nicht angenehm, nicht harmonisch, aber viel besser als eine völlige Eskalation, wenn es einem dann irgendwann komplett reicht.
Da sind wir beim Grundproblem, das Herr Ortner anspricht: Konstruktives Streiten setzt auf beiden Seiten ein Mindestmaß an Achtung und Fairness beim jeweils anderen voraus. Putin scheint anfangs von dieser Grundannahme ausgegangen zu sein. Und da stimme ich ihnen zu: die Gegenseite hat das bewusst unterlaufen und von Anfang an unlauter agiert.
Zwei Punkte dazu:
1. Es ist ein Fehler, Gewalt nur auf das Millitär zu beschränken. Wirtschaft, z.b. Sanktionen, kann ebenso Gewalt sein — durch Wirtschaftssanktionen kommen tatsächlich weltweit mehr Menschen um als durch Kriege.
2. Putin hatte meiner Einschätzung nach vor 2021 nicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten, um erfolgreich „auf den Tisch zu schlagen“. Und sein Versuch, das 2021 ohne Militär zu bewerkstelligen ist ja krachend gescheitert.
Schönes Foto, mit den 2 Schwalben.
@Bettina-di-Monaco
Gute Analyse & Beitrag.
Nun handelt es sich bei dem Artikel von H. Ortner um Auszuege aus einem seiner Buecher, es ist also nicht sicher, dass seine Aussagen nicht auch relativiert werden. Doch fuer gewisse Formulierungen gibt es keine Entschuldigung.
„die Folgen der Corona-Pandemie“
Hier wird die Schreib-bzw. Sichtweise der Herrschenden uebernommen. Kein Anfuehrungseichen lässt auf eine kritische Sicht dieser Zeit der Ermächtigung schliessen.
„ der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine“
Auch hier die unkommentierte Sicht des Nato-Westens. Kein Hinweis auf 14000 Tote im Donbass seit 2014 durch den Beschuss seitens der Ukrofaschisten.
„das antisemitische Massaker der Hamas“
Der H. Ortner verschweigt, dass die Palästinenser seit Jahren in Gaza im grössten Freiluftgefängnis der Welt leben und ständig sich gegen Provokationen durch die Israelis/Zionisten erwehren muessen.
Ein Streit, der eine zufriedenstellende Lösung als Resultat hätte, muesste auf Augenhöhe gefuehrt werden! Das ist aber in keinem der geschilderten Fälle gegeben. Hier diskutieren (wenn ueberhaupt) nur die Machthaber/Herrschenden mit ihren Untergebenen.
Streiten? Unbedingt vermeiden!
Ein emotionalisierter Meinungsaustausch bringt keinerlei neue Erkenntnisse, sondern stellt nur glühend vorgetragene Überzeugungen zur Schau.
Tagesschau? Ach ne, Overton.
Blödsinn.
https://www.dmss2020.de/tag-der-freiheit/
„Wenn alle Beteiligten den gleichen Raum und die gleiche Aufmerksamkeit bekommen, dann kann ein guter Streit beginnen.“
Ich habe selten erlebt, dass das ohne Moderation durch Dritte funktioniert.
Die meisten Menschen wollten nicht streiten. Die wollen gewinnen. Da wird auf jede Regel geschissen!