Stell dir vor, es ist Krieg und immer weniger gehen hin

Rekrutinnen des Marine Corps. Bild: DoD

Das Pentagon steckt in einer “Rekrutierungskrise”, der Personalbestand der Bundeswehr schrumpft ausgerechnet in der “Zeitenwende”. Zeit für den Krieg der Maschinen?

Die USA wollen auch unter Präsident Biden militärische Supermacht bleiben. Daher wird der Rüstungsetat laufend erhöht. Menschen sind, so das Pentagon, „der Schlüssel zur Abschreckung der USA in allen Domänen, auf allen Kriegsschauplätzen und dem gesamten Konfliktspektrum“. Aber nach einem Boom nach 9/11, langen nicht erfolgreichen Auslandseinsätzen und der Aussicht auf größere Kriege, aber auch wegen der sinkenden finanziellen und beruflichen Attraktivität, der aus der Zeit gefallenen Disziplin und der mangelnden Fitness hat das Pentagon zunehmend ein Rekrutierungsproblem.

2022 konnte das Pentagon von 65.000 benötigten Stellen nur 50.000 besetzen, also 25 Prozent weniger als geplant. Es wird keine Wende in diesem Jahr erwartet, die Personalstärke der Armee könnte um 7 Prozent auf 445.000 sinken, bei den anderen Streitkräften ist es noch nicht so dramatisch, aber auch hier wird ein ähnlicher Trend erwartet. Gerade noch 9 Prozent der Amerikaner im Alter von 17 bis 21 Jahren überlegen, ob sie zum Militär gehen wollen, vor Covid waren es noch 13 Prozent. Aber der Anteil der Rekrutierbaren ist ebenfalls zuletzt von 29 auf 23 Prozent gesunken, obgleich die Eignungskriterien aufgeweicht und Vorbereitungskurse eingeführt wurden, um Rekrutierungswillige, die es sonst nicht geschafft hätten, gezielt zu schulen.

Aber es ist auch ein Kampf gegen die demografische Entwicklung vergreisender Gesellschaften. Eigentlich müssten mehr Rekruten geworben werden, weil die geburtenstarken Jahrgänge das Militär verlassen. Es müsste also ein größerer Anteil der jungen Generation für das Militär gewonnen werden. Das kann nur funktionieren, wenn vermehrt junge Migranten aufgenommen werden. Man bemüht sich bereits um „legale“ Einwanderer, die durch den Militärdienst schneller die amerikanische Staatsbürgerschaft schnell erreichen können. Aber es müssten auch die Einwanderungswilligen und illegalen Einwanderer angesprochen werden, was aber die herrschenden Bemühungen und Ängste unterlaufen würde, die Grenze noch stärker abzudichten und durch die Mauer zu verstärken.

Das Wall Street Journal hat jetzt in einem Artikel auf die „Rekrutierungskrise“ verwiesen und besonders hervorgehoben, dass dies angesichts der Konflikte mit Russland und China problematisch sei. China habe schon 2 Millionen Soldaten, die USA „nur“  1,4 Millionen. Bislang scheint weder die propagierte russische noch die chinesische Bedrohung eine Kehrtwende einzuleiten, zumal eine Berufsarmee sowieso Schwierigkeiten haben dürfte, für die Interessen der Nation oder eher: für Interessen bestimmter gesellschaftlicher Klassen in den Krieg zu ziehen und zu sterben.  Die Corona-Epidemie hat das Rekrutierungsproblem verstärkt, ein Grund soll gewesen sein, dass die Rekrutierer nicht an die jungen Menschen in den Schulen rankamen.

Der Abzug aus Afghanistan hat das Image des Militärs auch nicht gehoben, auch der Globale Krieg gegen den Terror (GWOT) war kein Erfolg. Militärisch lassen sich viele Konflikte nicht dauerhaft lösen oder (geopolitische) Interessen mit Interventionen durchsetzen. Die teilweise völkerrechtswidrigen Kriege haben die Soldaten durch Auslandseinsätze gestresst und viele Verletzte und Traumatisierte hinterlassen. Oft landen die Veteranen auf der Straße, die Selbstmordrate ist hoch, möglicherweise wird auch die Gewalt im Land durch die Veteranen verstärkt, die Schwierigkeiten haben, in normales, nicht durch Gewalt, Disziplin und Unterordnung geprägte Leben zurückzukehren. Man verdingt sich im In- und Ausland in der Sicherheits- oder Beraterbranche oder sucht Rückhalt in rechtsextremen Kreisen. Gerade wird versucht, durch die militärische Unterstützung der Ukraine in einem scheinbar endlich einmal gerechten Krieg das Image zu polieren, indem man nur Geld, Waffen, Knowhow, Berater und einige Legionäre liefert, aber keine Soldaten. Solche Stellvertreterkriege oder auch die Kriege aus der Ferne etwa mittels Kampfdrohnen bzw. mit verdeckten Einsätzen von Spezialtruppen könnten das Militär wieder attraktiver machen, weil nur die anderen sterben. Aber sie heizen dennoch die Konflikte hoch, die in einen offenen Krieg enden könnten.

All das führt dazu, dass eine Rekrutierungsquelle versiegt.  80 Prozent der Rekruten haben einen Armeeangehörigen in der Familie, 25 Prozent ein Elternteil. Aber die empfehlen den jungen Menschen nicht mehr so wie früher, zum Militär zu gehen. Das bietet in einem Wirtschaftsumfeld mit niedriger Arbeitslosigkeit und höheren Löhnen weniger Anreiz, einen Aufstieg durch das Militär zu suchen. Das Militär steht zwar in den USA noch in hohem Ansehen, die Strapazen des militärischen Heldentums sind aber weniger attraktiv, da dies gesellschaftlich nicht mehr gefeiert wird und in den asymmetrischen Kriegen der letzten Jahrzehnte keine Grundlage mehr hatte.

Neuer Heroismus durch den Ukraine-Krieg?

Möglicherweise kann der Ukraine-Krieg, der nicht nur in Russland und in der Ukraine wieder kämpferischen Nationalismus, Heldentum, Todesbereitschaft, Tötungs- und Vernichtungswillen hochkommen ließ, die Einstellung zum Soldatentum und Krieg ändern. Aber die Frage wird sein, ob die Massen an Verletzten, Behinderten und Traumatisierten, die nach dem Krieg übrigbleiben, sowie diejenigen, für die Kämpfen, Abenteuer und Gewalt ihr Lebensinhalt wurden, die Gesellschaften nicht überlasten werden.

Vermutlich sind die personalintensiven Kämpfe in der Ukraine, die an den Ersten Weltkrieg erinnern und eigentlich nicht mehr für möglich gehalten wurden, nur eine letzte Verausgabung von menschlichen Soldaten, die das Schlachtfeld für ferngesteuerte Kampfroboter und autonome Waffensysteme öffnet. Kurzfristig werden wahrscheinlich die Staaten einen Vorteil besitzen, die sich mit solcher Technik aufrüsten können, aber man kann im Ukraine-Krieg auch wieder sehen, dass im Konflikt zwischen Staaten schnell gelernt und aufgeholt wird. Aber auch wenn auf an der Front autonome Kampfmaschinen gegeneinander antreten werden, so wird es weiterhin darum gehen, Menschen zu töten und auch weit entfernte Kommandostellen auszulöschen. Es wird keinen „sauberen“ Krieg geben. Zwar können SoldatInnen durch Maschinen ersetzt werden, aber die menschlichen Opfer werden nicht ersetzt, sondern müssen weiterhin zur Durchsetzung von Interessen  sterben. Und das werden dann fast nur noch Zivilisten sein.

Bundeswehr kann auch die Reihen nicht füllen

Die Bundeswehr hat nicht nur Probleme, die Zahl der Soldaten und Soldatinnen zu vergrößern, sondern angesichts des Ausscheidens der älteren Jahrgänge die Personalstärke auch nur zu halten. Das ist angesichts der ausgerufenen „Zeitenwende“, also der Aufrüstung im Zeichen der „Verantwortung“ und der „russischen Bedrohung“, für die Bundesregierung fatal, zumal Verteidigungsminister Pistorius trotz der schon jetzt angespannten Personallage und nicht vorhandenem Geld schnell mal gleich 4000 Soldaten dauerhaft in Estland stationieren will. Bislang sind die „Personaloffensiven“ eher versandet.

Die Bundeswehr veröffentlicht zwar den aktuellen Personalstand, will aber vermeiden, dass man den wirklichen Verlauf sieht, weswegen unter demselben Link ein Update erfolgt, mit dem gleichzeitig die früheren Angaben begraben werden. Im April meldet die Bundeswehr, dass es 182.140 aktive Soldaten und Soldatinnen gibt. Das sind 430 weniger als im März. Damit ist das Personal auf den niedrigsten Stand seit September 2019 gefallen, so Thomas Wiegold, der seit Jahren die Entwicklung beobachtet. Seit längerem schrumpft die Zahl der Berufssoldaten, jetzt ist erstmals auch die der Zeitsoldaten gesunken. Nur die Zahl der Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL), die sich zwischen sieben und 23 Monaten verpflichten und einen Wehrsold von 1500 Euro erhalten,  ist mit 9595 etwas angestiegen. Ab 12 Monaten Dienstzeit müssen die FWDL auch ins Ausland, wofür sie einen Zuschlag erhalten.

Zu hören ist wenig davon, wie sich die Bundeswehr auf die Umstellung von SoldatInnen auf Maschinen vorbereitet. Zwar werden ferngesteuerte und autonome Kampfmaschinen in vielen Ländern entwickelt, Drohnen wurden neben weit reichenden Raketen im Ukraine-Krieg auch zu einem der wichtigsten Kampfmittel, aber welche Folgen die sinkende Zahl an verfügbaren SoldatInnen und die Roboterisierung für die Kriegsstrategie haben wird, bleibt noch im Dunkeln der vergeblichen „Personaloffensiven“, die sich an die Vergangenheit klammern. Dabei liegt auf der hand, dass dort, wo intelligente Maschinen in die Kriegsführung integriert werden, Entscheidungen in Millisekunden getroffen werden, was die langsamen Menschen ausschließt, die damit nicht mithalten können.

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19 Kommentare

  1. Bei der Umfrage, ob die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt werden soll, haben nur 29% der Bundesbürger mit „Nein“ gestimmt – 61% mit “Ja”, 10% unentschieden.
    Bei den Grünen-Wählern ist mit 41% der Anteil der „Nein“-Stimmen am höchsten.
    Baerbocks berühmtes „Wir sind im Krieg mit Russland“ bedeutet wohl eher „Wir lassen Krieg gegen Russland führen“.
    Dazu passte „Lasst uns gemeinsam dieses Europa verenden“ 2019 (fairerweise muss angefügt werden, dass unser Außen-Maiglöckchen diesen Freud’schen Versprecher selbst merkte und mit „verändern“ korrigierte).

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1372253/umfrage/wiedereinfuehrung-der-wehrpflicht-nach-parteien/

    1. Außen Maiglöckchen ist auch nicht schlecht. Ich finde geistiges Glühwürmchen allerdings schöner und treffender.

      Interessanter finde ich aber, das die Bereitschaft Kriege zu führen tatsächlich da am höchsten ist, wo man die am heimischen PC führen kann ohne eigene Gefährdung.

      1. Rechts oben in/unter der Buchkomplizen-Werbung ist das treffend beschrieben, und schon hundert Jahre alt:

        ” Aus der Geschichte lernen:
        »Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.« Erich Maria Remarque; hundert Jahre später ist das nicht anders. “

    2. Ich habe damals den letzten Durchgang mit 18 Monaten Wehrdienst erwischen
      dürfen. 18 Monate die mir meine angepeilte Karriere und eine Beziehung zerstört
      haben. Die Wehrpflicht war nie gerecht. Zum ersten: Frauen müssen mit einbezogen
      werden. Zweitens: Wenn jemand für den Wehrdienst untauglich ist, aber zur Karriere
      in einem gut bezahlten Job taugt, müßte dieser dann wenigstens die Differenz zum
      Wehrsold für die Wehrdienstzeit, abgeben. Insgesamt halte ich aber eine Berufsarmee
      doch für sinvoller. Dann wäre allerding die Voraussetzung, dass auch fähige Leute im
      Verteidigungsministerium sitzen, die die Voraussetzungen für eine Sinnvolle
      Verteidigung ! liefern müssen. Wir brauchen keine Kampfpanzer, wir brauchen
      Waffen die uns gegen Panzer schützen. Wenn wir dann noch uns aus der Nato
      verabschieden (könnten), bräuchten wir auch nur eine kleine Armee. Wer sollte
      uns überhaupt angreifen. Wenn, wären es wohl unsere angeblichen Freunde.
      Und die, wie sie es immer getan haben, würden Deutschland kurzerhand
      umpflügen. Wir sammeln ja immmer noch deren Geschenke aus der Erde und
      der Ost- und Nordsee.

    3. Immerhin hatten die Grünen Stand Ende 2022 126.451 Mitglieder. Es ließen sich also ohne großen technischen und ausbilderischen Aufwand schon mal 126.451 der hinderlichen russischen Minen räumen.

  2. Da werden die USA sicherlich auf die Idee kommen, eine Ukrainer-Fremdenlegion aus den übrig gebliebenen aufzuziehen. Die sind ja bereits “Fachkräfte”.

    Mal sehen ob solcherlei Sarkasmus durch die Realität eingeholt wird.

    1. Leben nicht schon seit 1945 Exil-Banderisten aus der Ukraine in den USA?

      Würde mich wundern wenn deren Enkelkinder für Selenskijs Ego verheizt werden sollen – die sind ja mittlerweile alle in den USA integriert, und haben Kohle – wären die arme Schlucker, wie die heutigen Einwohner der Ukraine, wäre es anders, aber so 🙄

      Sarkastische Grüße
      Bernie

  3. Ist das nicht eine gute Nachricht? 🤔

    Jenseits der europäischen und us-amerikanischen Machthaber will die normale Mehrheitsbevölkerung nichts mehr von Kriegen wissen, und schon gar nicht für deren Interessen verheizt werden.

    Ergo eine ganz andere Situation als vor den letzten beiden großen Weltkriegen.

    Hoffen wir das es auch immer so bleibt in nächster Zukunft 😉 😄👍

    Hoffnungsvolle Grüße
    Bernie

  4. Wenn der Krieg in der Ukraine eins lehrt, dann dass auch auf dem heutigen technischen Stand, auf dem er zweifellos geführt wird, der Faktor Mensch entscheidend ist. Es gibt keine Schlachten mehr, der Krieg hat sich aufgelöst in eine Myriarde kleinere Aktionen, meist ausgeführt durch kleine, bewegliche Gruppen. Kampfpanzer, gepanzerte Truppentransporter, Artilleriegeschütze, Radareinrichtungen, Rakentenabschuss-LKWs usw. treten vornehmlich in Kleinstgruppen oder einzeln in Erscheinung, da sie in grösseren Formationen für die Partei, die die Lufthoheit besitzt, zu leichten Zielen werden. Gesamthaft gesehen ist aber allgemein Quantität Trumpf, eben auch bei den Truppen.

    Gleichzeitig wollen aicj die allermeisten westlichen Bürger nicht mehr für den Staat den Kopf hinhalten. Noch dem Dümmsten ist klar, dass es dabei nicht um Ideale geht und daher kein Blumentopf zu gewinnen ist. Ohne Zwangsrekrutierungen wird es also auch im Westen nicht gehen. Es sei denn, wider Erwarten setze sich die Vernunft durch, und Krieg werde als solcher geächtet. Eher unwahrscheinlich.

  5. Meinen Kindern habe ich meinen Wunsch vermittelt, dass sie niemandem gehorchen, niemandem dienen, vor niemandem kriechen. Meinen Enkeln und Enkelinnen habe ich gesagt, dass ich ihre Eltern im Keller einsperren werde, sollten sie auch nur irgendwie Richtung Militär driften. Meine Enkel/innen hängen an ihren Eltern, also haben sie das nicht gemacht. So einfach kann gesellschaftliche Organisation sein.

    Nur mal so als Einwurf. Oder Auswurf.

  6. In russischen Foren wird ein Artikel aus einem Westpoint-Veteranenforum zur Taktik der Ukraine nach dem Scheitern der Offensive veröffentlicht: Die Autoren nennen es “Moskitotaktik”. Leider ist der URL des US-Forums nicht referenziert, daher keine Garantie für die Echtheit, klingt aber authentisch.

    https://vott.ru/entry/629949
    [Here is my verbatim translation of an interesting message from the West Point Academy veterans forum, which my little brother kindly copied for me. It may come in handy…]

    Spirit of the Desert: … Since the Ukrainians show a remarkable insensitivity to human losses, I see today’s change in the tactics of the Ukrainian command as a justified approach in finding the “key” to Russian defense. Classic attacks under our combat regulations involve the preliminary suppression and destruction of enemy defensive positions by artillery and aircraft, as well as the simultaneous destruction of its combat control bodies to the depth of the defense zone and the prevention of the approach of its reserves.

    Since the Ukrainians have virtually no aviation and are significantly outnumbered by the Russians in terms of artillery, classic attacks lead to nothing but a massive loss of expensive military equipment on the approach to Russian positions, disorganization and demoralization of the attackers, followed by a retreat. Almost three weeks of such attacks have not been able to break through the Russian support zone, in addition, up to a quarter of our Bradleys have already been lost, as G-3 from USAREUR-AF in Stuttgart told me, and they are now forced to urgently send two Bradley companies and many other equipment for replenishment and the restoration of combat readiness of two brigades of the Ukrainian strike force.

    Under these conditions, our guys, together with Ukrainian commanders, developed the tactics of “mosquito” advance – continuous attacks on Russian positions by small tactical groups of Ukrainian infantry. The Russians, who are much more sensitive to losses in manpower, try to avoid close (“contact”) battles and, when the Ukrainians go to their trenches, withdraw, leaving the artillery to destroy the enemy. This usually succeeds-Ukrainians die or retreat. But this tactic has a positive effect. Several such attacks almost completely destroy the Russian position, and most often with their own fire, after which the Russians are forced to withdraw to a new line, where this tactic is repeated. This is how the Russians were pushed back three miles from the strategic position of Makarovka in two weeks. And this tactic is constantly being improved. Our people believe that, with the continued pace of such progress, in two weeks the Ukrainians will be able to overcome the Russian support zone and start storming their main line of defense, while maintaining the offensive potential of their strongest brigades. Perhaps this is what our Milley meant when he said yesterday about the ten weeks of the Ukrainian offensive.

    This tactic has another important effect. To repel such “mosquito” attacks, the Russians are forced to spend more artillery shells, which they replenish more slowly than they spend. And in two weeks of such battles, they may well come to the depletion of their reserves. Of course, this leads to large losses of Ukrainians, but, as I said at the beginning, they are not very sensitive to the death of their soldiers. In addition, though small, but the advance is a better excuse for their death than unsuccessful attacks. And here, we must admit that the Russians today are much closer to the armies of Western countries than the Ukrainians – they take care of their soldiers…

    Also schicken danach die ukrainischen Kommandeure Menschenwellen gegen die russischen Grabensysteme, damit die Russensich zutückziehen, Artilleriemunition verbrauchen und ihr eigenes vorgeschobenes Grabensystem beschädigen. Damit haben sie schon 3 Meilen Fronttiefe vorrücken können, in fast 5 Wochen. Eine richtig kluge und humane Taktik, hust.

    1. Man sieht zwar auf beiden Seiten, dass ein Transporter, oft auch nicht gepanzert einen Haufen Männer rauswirft und die dann auf die Gegner zu rennen, bzw. irgendwelche Objekte, aber von den Ukrainern habe ich wirklich viele solcher Videos gesehen. Das sind tatsächlich Menschenwellen. Mal wieder sind die Beschuldigungen im Westen reine Projektion.

      Von ukrainischen Nazis kann man durchaus erwarten, dass sie um ihr Ende zu verzögern, immer skrupelloser Menschen töten. Wie das ausgeht, ist auch klar: Die Ukrainer sind keine Afghanen mit einer sehr hohen Geburtenrate.

      Diese Taktik ist absolut widerlich. Solche Kommandanten brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie gefraggt werden, also z.B. mit einer Handgranate von eigenen Soldaten getötet. Laut wiki gab es das angeblich nur wenige Male in Vietnam. In der Realität passierte das hunderte Male bei der US Army, die damals noch eine Wehrpflichtarmee war. Gleiches gilt für Kriegsverbrecher.

      https://en.wikipedia.org/wiki/Fragging

      Bei der ukrainischen Armee müssen fürchterliche Zustände herrschen. Auch der Text sagt es ja verklausuliert. Wir wissen auch von den “anti-retreat troops”. Die haben die kommende Niederlage echt verdient und es ist eine Schande, wenn solche Massenmörder dann wie Kissinger von unseren Machthabern gedeckt werden.

      Auch das wäre übrigens ein sehr lohnendes Thema für Journalisten. Und immer dran denken: Erst an die eigene Nase fassen.

      ps: Das Bild vom Artikel zeigt übrigens, warum Frauenmilitär scheiße ist, und verfestigt viele Vorurteile. Fett, mit Brille und Frau? Warum müssen die einen mini Baumstamm rumschleppen? Natürlich keine weiße Frau dabei, was es auch nicht besser machen würde.

      Frau berichtet von ihren Erfahrungen beim US-Militär:

      https://soundcloud.com/eyesleft/wakeups1

  7. Interessanter Artikel/Gesichtspunkt, der Hoffnung macht. Zwar ist der militärische Sektor immer noch in der Lage, unverhältnismäßig viele Steuergelder an sich zu bringen und damit sein Personal zu bestechen, aber das Desinteresse bzw. die Abneigung vieler junger Leute gegen diesen Apparat ist entscheidender.
    An einer Stelle des Artikels bin ich gestolpert: Florian schreibt von “teilweise völkerrechtswidrigen Kriegen”. Welcher US-Militäreinsatz der, sagen wir, letzten 40 Jahre war denn nicht völkerrechtswidrig?
    Dieses positive Vorurteil gegenüber den US-Selbstbeweihräucherern muss endlich aus der Welt! USA und ihre Vasallen gut, die anderen schlecht – diese Vereinfachung ist aller Laster Anfang und auch der Ausgangspunkt des Ukrainekonflikts.

    1. “Welcher US-Militäreinsatz der, sagen wir, letzten 40 Jahre war denn nicht völkerrechtswidrig?”

      Für den ersten US-Irak-Krieg – der auf den Einmarsch Saddam Husseins in Kuwait erfolgte – hatten sie wohl tatsächlich mal ein UN-Mandat (natürlich nicht für die dann begangenen Kriegsverbrechen). Vorausgegangen war der Krieg Irak- Iran, in dem die USA – ähnlich wie in der Ukraine – den Irak als nützliche Idioten für einen Stellvertreter-Krieg eingespannt hatten (damals gehörte Saddam noch zu den “Guten”, biss seinen Gönnern aber in die Hand).

      1. Sorry, aber das war doch nur Schau, wie immer! Dem Kuwait-Einmarsch vorausgegangen war der blutrünstige Krieg zwischen Irak und Iran, der Millionen von Todesopfern forderte, leider heute fast vergessen. Diesen Krieg führte Saddam im Interesse und mit Unterstützung der USA, die sich für das Kidnapping ihrer Botschaft in Teheran und was weiß noch rächen wollten. Offenbar hatten die USA Saddam zugesagt, als “Lohn” für diesen Feldzug später Kuwait kassieren zu dürfen. Ich erinnere mich an die Bilder und Interviews eines konsternierten Diktators, der genau davon ausgegangen war.
        Die USA hatten sich inzwischen aber für ihre Art von Bezahlung entschieden. Den Rest kennen wir. Kaum ein Land hat in den letzten Jahrzehnten so bluten müssen wie der Irak. Und dass über Saddam Hussein auch nicht ganz so einfach zu richten ist, kann man alles nachlesen. Am Anfang stehen fast immer Betrug, Ausbeutung und Machtmissbrauch durch die USA. Nach meiner Überzeugung hat sich daran bis heute, Juli 2023, nichts geändert.

  8. Der Artikel endet mit einem beliebten Mythos, der falsch ist!
    … “Entscheidungen in Millisekunden getroffen werden, was die langsamen Menschen ausschließt, die damit nicht mithalten können”.

    Die BIG US Tech-Konzerne lieben diesen Mythos, denn für sie ist er kostenloses Marketing.

    1) Was für ein Krieg ist das, der Tötungsentscheidungen in Millisekunden trifft? – Der Krieg in Afghanistan? Das Massaker von My Lai?

    2) Je mehr und je komplexer die Automatisierung, desto mehr qualifizierte IT-Arbeiter und IT-Ingenieure sind nötig: für Support, Wartung, Crashes und Weiterentwicklung usw. Das ist bekanntlich so in der hochtechnisierten Produktion. Warum sollte es anders sein, wenn diese Automatisierung mit Militärmaschinen geschieht?

    Tech-Mythen werden nicht dadurch wahr, dass sie im Militär stattfinden und dem Töten dienen!

    1. Absolut korrekt. Wie inkongruent die Wehrtechnikwerbung mit Leistungsumfang oder auch nur Einsatzfähigkeit oder Zweckmässigkeit der realen Geräte und Systeme ist zeigen unzählige Beispiele. Vom”Jäger 90″/Eurofighter, der erst deutlich nach der Jahrtausendwende halbwegs flugfähig aber noch lange nicht einsatzbereit war bis zu “Kleinkram” wie der britischen Enfield, die nahezu zehn Jahre so untauglich war wie die erste Version des “Playmobilgewehrs” G36 hierzulande. Fehlt nur noch das undefinierbare Werbenullwertwort “künstliche Intelligenz”, die bis heute -ausser in kontrollierbaren, im Parametersatz vorprogrammierten Situationsfeldern – weit erratischer und unzuverlässiger ist als naturgewachsene Dummheit. Es muss ja nicht zwingend ein SkyNet oder HAL 9000 sein, damit der elektronische Massenmörder die eigene Truppe beschiesst, da reicht schon ein Softwarefehler, Hardwarefehler, nicht im Programm vorhergesehener Umstand und dann wird die Maschine das tun, was Maschinen am Besten können: das was ihr Programm auslöst in maximaler Geschwindigkeit tun, egal was dabei rauskommt. Schonmal überlegt warum bei Lufteinsätzen trotz IFF immer auch zulässige Rückflugkorridore und direkter Funk samt Parole gefordert sind ? Könnte damit zusammenhängen das man automatisierter Autorisierung nicht vertraut wenn da ein paar Tonnen ungesunde Nutzlast das Risiko einer illegalen Einreise sind. Unattraktiver Soldatenberuf klingt für Jemanden, der höchstrichterlich erlaubt als Mörder beschimpft wurde und auch in anderer Hinsicht erleben durfte,das der Dienstherr sich einen Dreck um seinen Teil der “gegenseitigen Treuepflicht von Staat und Soldat” laut Soldatengeschwätz §12 schert nicht verwunderlich.

  9. Der Wertekanon vom Westen erstickt an seiner eigenen Verlogenheit, die Ukraine ist de beste Beleg was Menschenleben Wert sind, nichts!
    Die selbsterzeugte Armut kann nicht mal die ärmsten dazu motivieren sich in einen freiwilligen Fleischwolf zu bewegen. Diese Politiker aus dem Westen verdrehen ihre eigene Rechtsprechung und zivilisiertes Verhalten, indem sie anderen etwas vorwerfen das sie selbst ständig tun.
    Laut Oxfam hat das eine Prozent erhebliche Zuwächse, während der Rest blutet auf Geheiss der ihrer fähigen PR Agenturen.

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