Spannende Wiederholungswahl in Berlin

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CDU liegt knapp vor SPD, Rot-Grün-Rot könnte weiter regieren, aber die Ungewissheit ist hoch.

 

Unser Prognosys-Master-Vote ist ein sehr erfolgreiches statistisches Modell, das auf der Basis mehrerer sinnvoller Kriterien erstellt wird.

Danach liegen die drei führenden Parteien eine Woche vor der Wahl immer noch dicht beieinander, sodass sich in der verbleibenden Zeit durchaus Verschiebungen ergeben können, zumal laut der aktuellen Umfrage von Forschungsgruppe Wahlen fast 40 Prozent der Befragten nicht wissen, ob oder wen sie wählen werden.

Die CDU hat sich mit 23 Prozent etwas von der SPD mit 21 Prozent und den Grünen mit 18 Prozent abgesetzt. Im Wettstreit um den vierten Platz sind die Linke mit 11,5 Prozent und die AfD mit 11 Prozent fast gleichauf, während die  FDP mit 5,5 Prozent wieder vor einer Zitterpartie stehen könnte. Die Sonstigen, die häufig in Berlin mehr als in den anderen Bundesländern erhalten, kommen zusammen auf 10 Prozent.

Mit etwa 50 Prozent Stimmenanteil und somit einer Mehrheit der Sitze, könnte daher die bisherige rot-grün-rote Regierungskoalition ihre Arbeit fortsetzen, auch wenn alle drei beteiligten Parteien gewisse Verluste hinnehmen müssen. Rein rechnerisch möglich, aber politisch weniger wahrscheinlich sind ebenfalls Dreierbündnisse unter Führung der CDU.

Infratest dimap hat in seiner letzten Umfrage einige zusätzliche Widersprüche aufgedeckt. So sind mit dem deutschlandweit höchsten Wert 67 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Regierung in Berlin. Dagegen sind bei Forschungsgruppe Wahlen mehr Befragte mit der Arbeit der SPD zufrieden als mit der CDU. Zusätzlich hat Franziska Giffey von der SPD bei beiden Instituten wesentlich bessere persönliche Werte als Kai Wegner von der CDU. Trotzdem liegt die CDU nach Stimmen vorn.

Daher verspricht die letzte Woche mit einem möglichen last swing zusätzliche Spannung.

Siehe auch: „Wahlbörsen sind mitunter besser zur Vorhersage von Wahlergebnissen geeignet“ und Wie zuverlässig sind unsere Wahlprognosen?

Prof. Dr. Walter Mohr: Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Lehr- und Forschungstätigkeiten an Fachhochschulen und Universitäten mit über 50 Veröffentlichungen, insbesondere in den Bereichen Zeitreihenanalyse und Wirtschafts- und Wahlprognosen sowie medizinischen Qualitätsuntersuchungen (eHealth).

Dr. Frank W. Püschel: Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Lehrtätigkeiten im Hochschulbereich, Forschungsschwerpunkt auf den Gebieten der Zeitreihenanalyse und Wirtschaftsprognosen. Aktuell tätig in der Geschäftsführung eines Medizinprodukteherstellers.

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16 Kommentare

  1. Der 3. Absatz gibt es ja her, was auch andere Prognosen behaupten: Für Rot-Grün-Rot reicht es allemal. Und damit die SPD nicht auf dumme Gedanken kommt, wird man ihr auch das Amt der Reg. Bürgermeisterin lassen. Sie tut dann weiterregieren wie bisher, lässt Gute-Laune-Gesetze machen und gibt dazu passende Erklärungen ab. Die CDU wird schon deshalb nicht zum Zuge kommen, weil sie eine Kriegspartei wie die anderen ist, und weil sie sich selbst den Weg in Richtung AfD verbaut hat. Lustig wäre es, wenn der Länderfinanzausgleich von heut auf morgen abgeschafft würde. Die Stadt ist durch einen unerhörten Zufluss an Steuergeldern in ihrer Funktion als Hauptstadt schon privilegiert genug. Alles übrige hat sie sich selbst eingebrockt. Sie müsste mal sparsam wirtschaften lernen, wie es in diesen Ampelzeiten allen Bundesbürgern zugemutet wird.

    1. Länderfinanzausgleich
      Gemessen an der Knete, die die jeweiligen Regierungen ihrem Teil von Berlin vor dem Mauerfall zugeschustert haben sind das doch nur Peapeanuts.
      Ich persönlich war übrigens auf die ganzen Hofschranzen, die mit ihren wohlbezahlten Posten das Mietniveau schön angehoben haben nicht scharf.

  2. Die Giffey hat nicht nur ihre Doktorarbeit frisiert, weshalb sie den Doktortitel abgeben musste, sondern auch ihre Master-, bzw. Diplomarbeit. Die Manipulation dieser Arbeit war zum Zeitpunkt des Nachweises der Fälschung verjährt, weshalb man ihr den Master/das Diplom nicht mehr aberkennen konnte.
    Giffey ist eine Nichtakademikerin und Ungelernte.
    Sie steht als Einzige und Letzte gegen die Vergesellschaftung von Wohnraum in Berlin, obwohl sich die demokratische Mehrheit dafür entschieden hat.

    Wählt Giffey, Berliner und lasst die Mieten durch die Decke schießen !

  3. Klaus Lederer, der Berliner Kultursenator
    von der Linkspartei hat sich für Waffenlieferungen in die Ukraine ausgesprochen.

    Wählt karrieregeile Maden, Berliner und es wird euch besser gehen !

  4. Ich habe mich bereits frühzeitig briefwählend für die Satire entschieden. Das ist m.E. die einzige Option, die man noch hat. Erst im nachhinein habe ich von deren kreativen Ansatz zur Förderung der Nutzung des ÖPNV erfahren.

  5. 23+21+18+11,5+11+5,5+10 = 100
    Na sowas. 90 Prozent wählen die in Medien erwähnten Parteien, 10 Prozent etwas anderes. Nichtwähler gibt es nicht. Ungültig gemachte Stimmen? Nie etwas davon gehört.
    Klasse Aufsatz, Kameraden Mohr und Püschel.

    Moment mal. Prozent von was?
    Prozent der Wähler/innen kann nicht sein, denn die Zahl ist, da in der Zukunft liegend, unbekannt (oder liegen die Wahlergebnisse schon druckfrisch beim Landeswahlleiter vor und der muss nur noch aufpassen, dass er sie nicht vor der Wahl ausplaudert?).
    Prozent von Wahlberechtigten? Kann auch nicht sein, s. o., zudem ist die Wahlbeteiligung nicht bekannt (oder doch schon schriftlich fixiert?).
    Ah! Prozent von Befragten! Wer wurde denn befragt? Eine Gruppe von 100 Leuten, von denen „zufälligerweise“ 23 der CDU, 21 der SPD, 18 Bündnis 99/Die Braunen … angehörten?
    Wie nein, doch nicht? Ihr habt euch einfach selbst befragt? Na gut, das geht natürlich schneller.

    „23 %“ klingt viel, ohne Bezugsgröße ist die Zahlenangabe sinnlos.
    Soviel zu eurer Aussage: „Unser … ist ein … Modell … auf der Basis … sinnvoller Kriterien …“.

    23 % einer Reihe von (Selbst-) Befragten entsprächen etwa 12 % unter realen Umständen, bezogen auf die Gesamtbevölkerung wären das etwa 6,5 %. Toll. 6,5 % der Bevölkerung wären mit einem Wahlgewinn der CDU einverstanden. Das ist kein Wunder, diese 6,5 % sind entweder Mitglieder der CDU oder Angehörige von Mitgliedern, resp. Bedienstete von Angehörigen der Mitglieder der CDU. Dementsprechend 5,9 % SPD, 5 % Bündnis 99/Die Braunen … insgesamt etwa 25 %.

    D. h. etwa 25 % der Bevölkerung wäre für die Herrschaft einer oder dieser aller in den Medien erwähnten Parteien. Und dieses Viertel der Bevölkerung, das von der derzeitig herrschenden Politik persönlich profitiert und gerne noch in weit größerem Maßstab die anderen 75 % der Bevölkerung schröpfen, drangsalieren und ins Elend stoßen will, wird eurer Meinung nach die Wahl (natürlich mit eurer Hilfe und der Hilfe ähnlich abgefasster Artikel) gewinnen. Na bravo.

    Oder so: Snafu.

  6. Sagt der BK nicht selbst, ‚wir‘ müssen uns mit dem Boss absprechen…
    Wozu dann wählen?
    Die vorherige Wahl wurde als ungültig erklärt wegen eklatanten Verstöße. Man hat sich als ? Republik etabliert und das BERparlament ist der beste Beleg.

    1. Ja nach der Ausbesserung meines threads steht ‚?‘ Republik und nicht als Symbol ‚Banane‘ Republik.
      Was soll’s, geht mir mittlerweile am Hintern vorbei. Jedoch möchte ich mitteilen, das Kleinigkeiten eine Menge bedeuten ‚könnten‘.

  7. Ein weiterer Beweis von zumindest Leistungsverweigerung der Herren Mohr und Püschel. Wild wirbelndes Zahlenkonfetti ohne Bezugsgrößen. Sinnvolle Kriterien sollten schon benannt werden, wenn man sich darauf beruft. Dann klappt’s auch mit dem swing.

    Und nebenbei bemerkt bekommt man doch stets die aus dem gleichen Topf gesponsorten Figuren vorgesetzt:

    Der Philosoph Karl Jaspers beklagte 1967 in seiner Antwort an die Kritiker seiner Schrift »Wohin treibt die Bundesrepublik«: »Paradox könnte man sagen; Wir stehen in dem Zerfall einer Demokratie, die bei uns eigentlich noch gar nicht da war. Wir verrotten, ohne dass eine Substanz verrottete, die gewesen wäre.«
    Der französische Sozialphilosoph André Gorz stellte fest: »In Westeuropa und auf dem amerikanischen Kontinent gibt es kein Land mehr, in dem die gewählten Versammlungen noch eine demokratisch entwickelte Konzeption der Gesellschaft und des Allgemeininteresses vertreten, die wichtigen Entscheidungen nicht von Expertenausschüssen fernab jeder Öffentlichkeit getroffen werden und die parlamentarischen Debatten nicht zu bedeutungslosen Zeremonien herabgesunken sind.« Und er wies darauf hin, dass »die repräsentative Demokratie notwendig eine mystifizierte Demokratie ist und immer schon war.« Ihrer eigentlichen kapitalistischen Ideologie zufolge entziehen sich zentrale Aspekte der Gesellschaft ihrem Einfluss: »(…) die Art und die Ausrichtung der Produktion entsprechend den Bedürfnissen der Masse, die technische und gesellschaftliche Arbeitsteilung, die Investitionsentscheidungen der privaten Monopole und des Staates, die Verwendung der wirtschaftlichen Überschüsse (…)« Soweit nur einige Beispiele, die aufzeigen, dass die neoliberale Revolution lediglich einen Zerstörungsprozess der Demokratie vollendete, der bereits lange zuvor begonnen hatte.
    -Rainer Mausfeld, Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören

    Gibt auch einen guten Artikel zum Thema:

    „Westliche Demokratie“ ist hohl: Reichtum regiert
    02. April 2018 Paul Schreyer
    Gedanken zu einer wenig beachteten und explosiven Regierungsstudie, die auf den Widerspruch zwischen Demokratie und konzentriertem Reichtum hinweist
    (heise/Telepolis)

  8. Was soll daran spannend sein? 95% für Nazi-freundliche Parteien ist in Deutschland doch seit der Gründung der BRD der Standard.
    Wenn Wahlen etwas verändern könnten, dann wären sie verboten.

  9. Da müssen sie sich doch schon wieder „verzählen“, so ein Ärger. Sich an die Macht zu Lügen ist immer noch nicht einfach, aber sie arbeiten dran.

  10. Also ich habe schon gewählt. Wollte schon sicher gehen, dass meine Stimme zählt. Der Große Vorsitzende der PARTEI hat nämlich gedroht, dass sie noch kurzfristig einen Marathon anmelden werden.
    Die Spannung bei dieser Wahl liegt für mich darin, ob es Berlin gelingt, eine gültige Wahl durchzuführen. Sicher ist das nicht. Ich selber habe schon mal keine Wahlbenachrichtigung bekommen und musste selbst aktiv werden.

    Ansonsten, wenn kein Wunder geschieht, bleibt alles beim alten. Und selbst, wenn ein Wunder passiert, ist es auch egal. Alle Partein, außer die AFD,die im Abgeordnetenhaus vertreten sein werden, haben unsere Stadt schon mal regiert und in überzeugender Manier bewiesen, dass sie es nicht können.

    Nein, diese Spannung! Ist ja Kaum noch auszuhalten……

  11. Verblödung kennt keine Grenzen „Unser Prognosys-Master-Vote ist ein sehr erfolgreiches statistisches Modell, das auf der Basis mehrerer sinnvoller Kriterien erstellt wird.“

    Ach, und wie wäre es, einfach abzuwarten? Ganz davon abgesehen, dass Wahlen heutzutage sowieso auch nicht mehr getraut werden kann. Es gibt zu viele Leute mit zu viel Geld die zu sehr der Meinung sind, sie wüssten viel viel besser was besser für die Menschen wäre – als diese selbst.

    Es gibt nur eine Wahl, die überhaupt irgend etwas ändern könnte: die Abwahl des kapitalistischen Lebenszerstörungssystems.

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