Spanische „Aufarbeitung“ der Franco-Diktatur ist nur „Marketing“

Mosaik aus dem Tal der Gefallenen stellt das Jüngste Gericht dar, mit Falange-Symbolen und Hitlergruß.
Mosaik aus dem Tal der Gefallenen stellt das Jüngste Gericht dar, mit Falange-Symbolen und Hitlergruß. Bild: Emilio Silva Barrera

50 Jahre nach dem Tod Francos sind 6.000 Massengräber noch nicht geöffnet, mehr als 100.000 Opfer nicht identifiziert. Sogar alle Organisationen, welche die Diktatur wie die Franco-Stiftung verherrlichen, wurden trotz aller Versprechen der „progressivsten Regierung“ der spanischen Geschichte nicht verboten. Nazis können weiter offen auftreten, wie erneut am 50. Todestag des Diktators, beklagen die Opferorganisationen den fehlenden politischen Willen für eine reale Aufarbeitung, wie der Soziologe und ARMH-Sprecher Emilio Silva Barrera im Overton-Gespräch.

„Spanier, Franco ist gestorben“, gab Ministerpräsident Carlos Arias Navarro am 20. November 1975 mit weinerlichem Ton im Fernsehen bekannt. Der „Caudillo“ (Führer) war friedlich in seinem Bett in der Hauptstadt Madrid verstorben. Dessen Agonie war verlängert worden, damit der Todestag mit dem des früheren Generals und Diktators José Antonio Primo de Rivera zusammenfällt. Das war der Gründer der faschistischen Falange-Bewegung, eine wichtige Stütze der Franco-Diktatur. Er  schuf auch deren Hymne „Cara al Sol“ (Gesicht zur Sonne). Beide Generäle wurden auch an diesem Jahrestag wieder auf Straßen und in Messen in katholischen Kirchen verherrlicht, die Hymne der Falange angestimmt. Denn die Kirche war tief in den Putsch gegen die spanische Republik 1936, den Bürgerkrieg bis 1939 und die Diktatur verstrickt.

Anders als in Italien und Deutschland konnten sich die Franquisten schlicht einen demokratischen Mantel überwerfen und sich eine Amnestie für Verbrechen gewähren. So ging Spanien am 19. November 1975 als Diktatur ins Bett, wachte am 20. als Demokratie auf, aus der am 22. eine von Franco restaurierte Monarchie wurde, als Juan Carlos zum König ernannt wurde. Allein die Vorstellung, Hitler oder Mussolini hätten ihren Nachfolger als Staatschef bestimmen können, weist schon auf ein fatales Problem in Spanien ist. Juan Carlos, der wegen massiver Korruption nach seiner Abdankung ins Ausland floh, war auch Militärchef. Statt die Republik zu restaurieren, gab er den Thron an seinen Sohn ab.

Über die Entwicklung und die fehlende Aufarbeitung der Diktatur sprach Overton mit Emilio Silva Barrera, dem Gründer der Vereinigung zur Wiederherstellung der historischen Erinnerung (ARMH). Auch der Großvater des Soziologen wurde 1936 von den Putschisten ermordet.

Emilio Silva Barrera, von der Vereinigung zur Wiedererlangung der historischen Erinnerung ARMH. Bild: Barrera

Mit dem Tod des Diktators begann der sogenannte Übergang zur Demokratie. Warum muss man auch 50 Jahre später noch für die Wiederherstellung der historischen Erinnerung kämpfen?

Emilio Silva: Darüber könnten wir tagelang reden. Zunächst einmal existieren wir als ARMH, da es noch immer viele Republikaner gibt, die von der Franco-Diktatur ermordet und zum Verschwinden gebracht wurden. Seit 25 Jahren suchen wir nach ihnen. Es handelt sich um Zivilisten, die in keinem Krieg waren. Sie wurden ermordet, weil diejenigen, die 1936 in Spanien den Putsch gegen die Republik verübten, der Meinung waren, sie müssten das Land säubern. Sie ermordeten massenhaft Zivilisten. Das war einer der Gründe, warum wir gegründet wurden.

Die ARMH entstand aus der ersten wissenschaftlichen Exhumierung von Opfern der Franco-Diktatur. Mein Großvater war das erste genetisch per DNA-Test identifizierte Opfer, der mit zwölf weiteren Republikanern von der Falange ermordet wurde. Dazu kommt, dass Spanien noch immer voller Massengräber und faschistischer Denkmäler ist. Millionen von Menschen wurden mit Schulbüchern unterrichtet, die entweder die Geschichte verschleierten oder sogar Lügen erzählten. Dazu kommt, dass nicht eine einzige Person für die Verbrechen der Diktatur vor Gericht gestellt wurde. In Madrid gibt es zum Beispiel immer noch einen Triumphbogen in der Nähe des Wohnortes des Regierungspräsidenten. Der feiert noch heute den Sieg Francos über die demokratisch gewählte Republik. Wir bezahlen auch noch immer mit unseren Steuern für das Grab des Diktators. Der wurde aus einem öffentlichen Grab im sogenannten Tal der Gefallenen in ein anderes öffentliches Grab umgebettet. Und wir fordern von der Regierung auch, dass wir nicht mehr dafür bezahlen müssen. Es gibt also noch viel zu tun.

Es gibt keinen politischen Willen zur historischen Erinnerung

Was ist aus den Gesetzen zur historischen Erinnerung geworden, die 2007 und 2022 von sozialdemokratischen PSOE-Regierungen verabschiedet wurden?

Emilio Silva: Das Gesetz aus dem Jahr 2007 hat wirklich viel gebracht. Dieselbe Regierung, die es verabschiedet hat, war noch vier weitere Jahre an der Macht, in denen sie viel hätte erreichen können. Letztlich spiegeln die beiden Gesetze ab, dass es keinen wirklichen politischen Willen gibt, in der Frage etwas bewegen. Es wird viel von Wahrheit gesprochen. Aber beide Gesetze erwähnen beispielsweise die katholische Kirche nicht, die für die Unterdrückung während der Diktatur zentral mitverantwortlich war. Wenn man im Gesetz der aktuellen Regierung aus dem Jahr 2022 sucht, mit dem das vorherige ersetzt wurde, findet man das Wort Opfer 148 Mal. Wenn man das Wort Henker eingibt, findet man es keinen einzigen Hinweis. Man wollte sich also nicht mit diesem Problem befassen.

Was würde es denn bedeuten, die Wahrheit offen zu legen und Gerechtigkeit zu schaffen?

Emilio Silva: Wenn man die Wahrheit ans Licht bringen will, muss man über die Opfer sprechen, aber man muss auch über die Täter sprechen. Um über Gerechtigkeit zu sprechen, muss man die Mörder vor Gericht stellen. Und um über Wiedergutmachung zu sprechen, muss man die Opfer entschädigen und ihnen Wiedergutmachung zukommen lassen. Und keines dieser drei Dinge wurde mit dem Gesetz von 2007 oder mit dem Gesetz von 2022 getan. Sie haben dazu gedient, einige Denkmäler zu entfernen und über dieses Thema zu diskutieren.

Im Fall der Suche nach den Opfern handelt die spanische Regierung weltweit einzigartig. Es gibt kein anderes Land, in dem Menschen, die aufgrund politischer Gewalt verschwunden sind, keine Garantien für die Suche nach Angehörigen haben. Es gibt nur Subventionen, und um die begrenzten Geldmittel müssen die verschiedenen Angehörigen noch konkurrieren. Weder die Regierung, die das Gesetz von 2007 verabschiedet hat, noch die Regierung, die das Gesetz von 2022 verabschiedet hat, behandelt die Familien der Verschwundenen so, als hätten sie ein Recht darauf, ihre Angehörigen zu finden.

Wie ist der Stand der offiziellen Suche?

Emilio Silva: Wir haben vor einem Monat erfahren, dass die Regierung von Pedro Sánchez, sagen wir es einmal so, öffentlich eingeräumt hat, dass sie seit 2019 bis heute nur 8.941 Leichen exhumiert hat. Davon wurden aber nur 70 über DNA-Tests identifiziert. Das ist eine beschämende Rate von 0,8 Prozent. Das ist eine Schande und zeigt deutlich das Modell dieser Regierung. Als kleine Vereinigung haben wir deutlich mehr Leichen identifiziert als die spanische Regierung.

Hat das auch mit der noch immer nicht vorhandenen DNA-Datenbank zu tun, die Sánchez auch immer wieder versprochen hat?

Emilio Silva: Das hat vor allem damit zu tun, dass sie sich nicht um die Opfer kümmern. Sie suchen sie nicht, sie kümmern sich nicht um sie. Die Regierung spricht ständig von Massengräbern und Exhumierungen, doch das vorrangige Ziel muss sein, ermordete Personen zu identifizieren. Wir beginnen mit der Suche und Identifizierung, wenn uns eine Familie darum bittet, und wir beziehen die Angehörigen ein.

30 Millionen Euro, um künstlerisch einen „Riss“ einzufügen

Wie steht es um die Exhumierungen im sogenannten „Valle de los Caídos“ (Tal der Gefallenen), der monumentalen Grabstätte die sich Franco noch zu Lebzeiten hat bauen lassen? Dort wurden zehntausende Opfer im größten Massengrab Spaniens verscharrt. Franco wurde exhumiert, was wie ein Staatsbegräbnis aussah und der Ort wurde 2022 in „Valle de Cuelgamuros“ (Tal der hängenden Felsen) umbenannt.

Emilio Silva: Das war eine politische Maßnahme, die ich falsch finde. Das Wort „caídos“ (Gefallene) sagt doch zumindest, dass dort Tote liegen und weist damit auf ein Problem hin. Es Cuelgamuros zu nennen, ist politischen Marketings, denn dabei denk man an eine Landschaft, an Felsen. Das ist eine Änderung, damit die 33.000 Leichen letztlich dort verbleiben sollen.

Gibt es deshalb dort bis heute nur gut zwei Dutzend Exhumierungen?

Emilio Silva: Sogar in den 1980er Jahren wurden dort mehr Leichen exhumiert, als nach dem Gesetz seit 2022, als diese Regierung damit beginnt. In den 1980er Jahren wurden 170 Leichen geborgen und dann in den Dörfern in Navarra begraben, aus denen sie stammten. Die Regierung bringt nicht den nötigen politischen Willen auf. Nicht einmal Gerichtsurteile helfen. Ein Sohn der Familie La Peña, dessen Vater im Tal der Gefallenen liegt, starb fünf Jahre nach Erlangung eines rechtskräftigen Urteils.

In diesen Jahren hatten wir drei Jahre lang eine Regierung der rechten Volkspartei (PP) und zwei Jahre eine PSOE-Regierung. Niemand hat dieser Familie geholfen. Heute, zehn Jahre nach Erlangung des Urteils, hat auch die aktuelle Regierung noch nicht nach diesen Überresten gesucht. Alles hängt vom politischen Willen ab. Man schickt Forensiker in die 4000 Kilometer entfernte Ukraine, um dort mutmaßliche Verbrechen von Putin zu dokumentieren. Doch 400 Kilometer zu uns schickt man sie nicht. Das ist eine Frage des politischen Willens. Und diese Regierung hat den eindeutig nicht. Wenn sie gewollt hätte, wären die Leichen längst identifiziert. Das ist das Eigentum des Staates.

Wie bewerten Sie und die Angehörigen der im Tal verscharrten Leichen die nun geplante Umgestaltung, bei der nicht einmal das weltweit größte Kreuz beseitigt wird, das über dem Massengrab in der in den Fels geschlagenen Basilika thront?

Emilio Silva: Es sollen 30 Millionen Euro ausgegeben werden, um künstlerisch einen „Riss“ einzufügen, der die Spaltung des Landes darstellen soll. Das ist Geldverschwendung, zumal sich dort noch zahllose nicht identifizierte Opfer befinden. Es ist klar, dass sie all diese Ressourcen nicht in den Dienst der Familien stellen wollen. Das hat die Regierung beschlossen, niemand hat sie dazu gezwungen, und es ist ihr politischer Wille. Die von Franco geschaffene katholische Kirche bleibt genauso wie das Kreuz als faschistisches Denkmal. Eingriffe etwa an der Treppe vorzunehmen, ist fatal. Die wurde von tausenden Sklavenarbeitern, politischen Gefangenen gehauen. Stellen Sie sich vor, man würde das im KZ Mauthausen tun. So etwas rührt man nicht an. Es braucht auch keine Millionen, es braucht 30.000 Euro für eine Ausstellung, die das Tal erklärt.

Aushebung von Massengrab im baskischen Elgeta
Aushebung von Massengrab im baskischen Elgeta. Bild: Ralf Streck

Jetzt soll es eine Resignifikation des Tals geben, also eine Umdeutung, um eine neue, positive Bedeutung zu schaffen. Was würde eine Resignifikation aber wirklich bedeuten?

Emilio Silva: Ich glaube nicht an die Resignifikation. Ich fahre oft mit Studenten, Journalisten und anderen ins Tal. Man muss die Leute dort nur darüber aufklären, was das Tal der Gefallenen real bedeutet. Doch niemand erklärt Besuchern zum Beispiel, warum sich dort auf einem Opferstock für die katholische Kirche ein Schild in spanischer, deutscher und italienischer Sprache findet. Das sind nämlich die Sprachen der faschistischen Armeen, die schließlich 1939 den Bürgerkrieg gewonnen haben. Man muss die Geschichte und den Inhalt erklären und keinen symbolischen architektonischen Eingriff vornehmen.

Wenn man sich zum Beispiel die Kuppel im Tal der Gefallenen anschaut. Dort befindet sich in der Kuppel der Kirche ein riesiges Mosaik, welches das Jüngste Gericht aus der Bibel darstellt, aber in einer Ecke sehen Sie auch ein Mitglied der Falange, das den faschistischen Gruß macht und zudem sieht man auch die Fahne der Falange. Wenn man jetzt dorthin fährt, wird dir dort niemand erklären, wohin man schauen muss. Dabei kann das Tal viele Dinge erzählen, die aber verborgen werden.

Es braucht also, wie im KZ Dachau, Gusen oder Mauthausen, die ich besucht habe, auch geschulte Führer, die einem die Geschichte erklären. Doch ins Tal kommt man nicht einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Regierung verglich das Projekt aber mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin, das sich an einem Ort befindet, den man kaum übersehen kann. Um ins Tal zu kommen, muss man sich ein Auto mieten oder ein teures Taxi bezahlen, um es sehen zu können. Es ist beschämend, dass viel Geld in einen Ort fließt, aber interessierte Personen nur schwer Zugang haben. Wir haben aus all diesen Gründen gefordert, die Ausschreibung auszusetzen. Es scheint aber, als gäbe es kein Zurück mehr von diesem Vorschlag.

Die Regierung hat ein Gesetz geschaffen, um es nicht einzuhalten

Wie ist es möglich, dass eine Franco-Stiftung und andere Organisationen, die die Diktatur verherrlichen, nicht verboten sind? Wieso können Nazis überall herumlaufen und den Hitlergruß zeigen?

Emilio Silva: Auch das Gesetz von 2022 verbietet all das nicht, sondern sieht nur die Möglichkeit von Sanktionen vor. Auch das war eine klare politische Entscheidung. Man hätte die Symbolik des Franco-Regimes verbieten können, aber man wollte das nicht. In den letzten drei Jahren, in den ich unzählige faschistische Aufmärsche gesehen habe, gab es nur in einem Fall eine Geldstrafe, weil wir den Vorgang angezeigt haben. Das erklärt, dass die Regierung keinerlei Absicht hat, derlei zu ahnden. Die haben kein Problem damit. Die Regierung hat ein Gesetz geschaffen, um es nicht einzuhalten.

Nach etlichen Ankündigungen, die Franco-Stiftung verbieten zu wollen, hat die Regierung nun ein offizielles Verfahren zur Auflösung eingeleitet. Wird sie nun wirklich verschwinden?

Emilio Silva: Das Problem ist doch nicht allein die Franco-Stiftung. Es gibt daneben noch viele andere, wie zum Beispiel die Yagüe-Stiftung. Die ist benannt nach dem General. Der ließ 3.000 Menschen in der Stierkampfarena von Badajoz abschlachten. Das Verfahren richtet sich aber nur gegen die Franco-Stiftung, nicht aber gegen andere. Vor acht Jahren hatten wir mit mehr als 200.000 Unterschriften einen Verbotsantrag im Parlament eingereicht. Doch der richtete sich gegen jede Stiftung, zu deren Zielen die Verherrlichung von Taten oder Personen gehört, die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren. Die werden bis heute sogar staatlich subventioniert. Wenn man denen 100 Euro spendet, erhält man 82 Euro bei der Steuererklärung vom Staat im folgenden Jahr zurück. Statt das Stiftungsgesetz zu ändern, was die Regierung hätte tun müssen, zog sie dieses individuelle Verfahren vor.

Was glauben Sie, ist der Grund dafür, dass so gehandelt wird?

Emilio Silva: Mit all diesem Vorgehen soll verborgen werden, dass es auch eine soziale Klasse von Henkerfiguren gab. Da ist zum Beispiel das große Energieunternehmen Naturgy. Das ist das Ergebnis der Ermordung des republikanischen Abgeordneten José Miñones im Putschjahr 1936. Der war Eigentümer des größten Elektrizitätsunternehmens Galiciens. Als er ermordet wurde, übernahm ein Franco-Freund Pedro Barrié de la Maza das Unternehmen und änderte den Namen. Naturgy entstand also unter Waffengewalt, die Familie wurde aber nie dafür entschädigt und man wird das auch niemals verlangen.

Es sagt auch viel, dass das Gesetz von 2022 die Rückgabe von Vermögen an politische Parteien zulässt, dies aber den Angehörigen verweigert. So wurde der Baskisch-Nationalistischen Partei (PNV) kürzlich ein Palast in Paris zurückgegeben, wo sich einst das Cervantes-Institut befand, das von Franco beschlagnahmt wurde. Mein Vater musste dagegen mit 10 Jahren die Schule verlassen und hat sie nie wieder betreten. Mit der Ermordung meines Großvaters verlor die Familie das gesamte Hab und Gut. Er war der Älteste von sechs Geschwistern und musste zum Unterhalt beitragen. Diesen Opfern wurde die Zukunft und das Leben zerstört. Dasselbe Gesetz, das die Rückgabe von Vermögen an politische Parteien zulässt, verweigert dies Familien wie meiner, denen alles genommen wurde. Das ist wieder einmal eine Art Doppelmoral. Parteien haben ein Recht darauf, Menschen nicht. Der Schaden war für diese Opfer, deren Zukunft und Leben zerstört wurde, viel größer als der Schaden für die PNV. Aber für solche Opfer gibt es keine Entschädigung.

Haben Sie noch etwas Wichtiges hinzuzufügen?

Emilio Silva: Ja. Es ist angesichts all des Marketings, dass nun betrieben wird, auch falsch zu sagen, dass wir nun 50 Jahre Freiheit in Spanien feiern. Nehmen wir zum Beispiel die Frage von Homosexuellen. Bis ins Jahr 1979 wurden die inhaftiert, wenn sie sich öffentlich zeigten. Das Amnestiegesetz: Da die damaligen Parteien ziemlich homophob waren, haben sie bei der Ausarbeitung und Verabschiedung die Homosexuellen ausgeklammert. Sogar noch bis 1985 konnte ein homosexuelles Paar hier mit einer Geldstrafe belegt werden, wenn es die gegenseitige Zuneigung öffentlich zeigte.

Wir können wahrlich nicht von 50 Jahren Freiheit in Spanien sprechen. Wir sind nicht am 19. November 1975 als Schwarz-Weiß-Land zu Bett gegangen und haben dann am 21. November plötzlich alle Farben gesehen. Das Spanien Francos liegt immer noch in den Straßengräben, wo noch tausende Verschwundengelassene liegen. Es gibt noch immer unzählige Denkmäler, die die Diktatur verherrlichen, die noch immer in den Köpfen vieler Bürger und Bürgerinnen steckt. Zu behaupten, dass wir uns automatisch in eine Demokratie verwandelt hätten, ist auch nur eine politische Strategie.

Ralf Streck

Der Journalist und Übersetzer Ralf Streck wurde 1964 in Flörsheim am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaft und Turkologie an der Universität in Frankfurt. Seine journalistische Laufbahn begann bei Radio Dreyeckland in Freiburg, wo er eine Fortbildung zum Fachjournalist für Umweltwirtschaft absolvierte. Er lebt seit mehr als 20 Jahren im Baskenland, ist spezialisiert auf linke Unabhängigkeitsbewegungen und berichtet für diverse Medien in Europa vor allem von der Iberischen Halbinsel.
Mehr Beiträge von Ralf Streck →

Ähnliche Beiträge:

72 Kommentare

  1. Nirgendwo hat eine Entnazifizierung stattgefunden.
    Genau deswegen, haben spätestens seit dem Frühjahr 2020 die Quittung dafür bekommen.
    Ich finde auch nebenbei bemerkt das in diesem Bericht die Hintergründe, des Befreiungskampfes, auch die der verscharrten Opfer gar nicht gewürdigt worden sind.

    1. Die Kommunisten hat man nach der Wende auch nicht richtig ausgemistet.

      Aber für jemanden, der eine ganze „Klasse“ um die Ecke bringen würde, wenn er könnte, lehnst du dich mal wieder ganz schön weit aus dem Fenster, als ob du irgendwie ein besserer Mensch wärest, du würdest hemmungslos genau die selbe Schei**e bauen wie Franco und Co, nur die Opfer wären andere!

      1. Ja, das würde ich mittlerweile als reine Notwehr sozusagen.
        Ich habe im Übrigen niemals behauptet ein “ besserer Mensch “ zu sein.
        Es gibt nur Menschen, die schlechte Dinge tun und andere Menschen die schlechte Dinge tun um sie aufzuhalten.

        1. Aha.

          Beispiel: Einen wütenden oder weinenden Menschen zu beruhigen ist etwas Schlechtes?

          Zuhören oder Verstehen wollen ist etwas Schlechtes?

          Forschen, Lehren, Lesen, Schreiben, Konstruieren, Kochen, Gärtnern, Nachdenken, Musizieren, Malen, Dichten, Philosophieren, Singen, Tanzen, Streicheln, Küssen, Kitzeln, Schlafen, Essen, Schwimmen, Lachen, Staunen, Spielen, Nacktwandern, Kintsugi?

          Auch schlecht?

          Was ist mit: Overton als Startseite einrichten, Abwarten und Tee trinken, Jugger spielen, in der Nase popeln, Bier brauen, Hängematten stricken, Hut tragen, Schlechte Dinge gut finden, Kerzen ziehen, Kaninchenknochen in den Bart wickeln, Bananenaufkleber sammeln, sich DasNarf nennen, Joint rauchen, GTI fahren?

          Alles per se absolut und universell schlecht, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie in allen existierenden und noch zu entdeckenden Dimensionen?

          Ficken auch???

          Fuck…. so ein Mist.

          Was ist mit Quidditch? Okay, das ist tatsächlich kacke. Ein Punkt für Sie.

          Aus Ihnen werde ich echt nicht schlau, Sie sind wie eine Wundertüte. Manchmal schreiben Sie recht vernünftige Kommentare und dann wieder den größten Blödsinn, den man sich ausdenken kann.

          Grüße vom Narf 😉

              1. Och, schade war nur gut gemeint.
                Mich würde mal interessieren wie Du auf diese, sagen wir mal Unterstellungen kommst?
                Weil ich Fuck schrub, sei Ficken schlecht….oder was ????

                1. Guten Abend!

                  Womöglich habe ich Sie falsch verstanden?

                  Sie schrieben:

                  „Es gibt nur Menschen, die schlechte Dinge tun und andere Menschen die schlechte Dinge tun um sie aufzuhalten.“

                  Vielleicht erläutern Sie mir das nochmal?

                  Grüße vom Narf

                    1. Jetzt ist es Dir zu blöd, wenn ich mal explizit eine Erklärung wünsche, weil ich wirklich daran interessiert war oder bin, wie etwas gemeint ist.
                      Ich weiß wirklich nicht, wie diese Frage: „Alles, was Menschen tun, ist schlecht?“ gemeint war.
                      Wer antwortet denn auf so eine Frage mit ja?
                      Wovon gehst Du aus, was bewegt dich?

                    2. Ach, sorry, ich war gestern ein bisschen arg dystopisch unterwegs und habe etwas zuviel Negatives in ihren Kommentar interpretiert.

                      I’m just a human after all.

                  1. Alles gut, blöder Spruch, aber hier passt er.
                    THX für die Rückmeldung in diesem Themenbaum.
                    Es ist ja auch nicht immer einfach sich hier zurechtzufinden, zwischen den Themenbäumen hin und her zu blättern, nur um zu schauen, ob Jemand nochmal auf einen, schon wieder älteren Beitrag noch geantwortet hat. 🙂

    2. Der leider verlorene Befreiungskampf um die Republik insbesondere durch die die Internationalen Brigaden werden nicht mehr gewürdigt da man sonst eine einzelne Person der Geschichte, einen historischen Staat oder eine Ideologie zumindest erwähnen müsste.

      1. Ja vor allem müsste man da auch die fehlende Unterstützung der Republik durch die „Demokratien“ Frankreich, UK… erwähnen. Das Ergebnis war, dass sie dann selbst von den Nazis mit Krieg überzogen wurden. Hätten sie dem Spuk in Spanien Einhalt geboten…. Denn die Faschos aus Italien und Deutschland haben den Putschisten zum Sieg verholfen. Was machten die Franzosen mit den Republikflüchtlingen, sie wurden in KZs gesperrt, wie in Gurs, die dann von den Nazis weitergenutzt wurden.

        1. Warum sollten kapitalistische Staaten wie Frankreich oder das Vereinigte Königreich Revoluzzer in Spanien unterstützen? Nur weil die sich Demokraten nannten? Da bestand doch das Risiko, das sich das ausbreitet und zu Hause die Machtverhältnisse ändert. Ist immer besonders ironisch wenn das französische Establishment die Revolution feiert obwohl sie selbst ja genau jene sind, die man wegrevolutionieren müsste.

          Aber auch wenn der Bügrgerkrieg in Spanien anders verlaufen wäre, hätte es den zweiten Weltkrieg gegeben. Der war schon geplant beziehungsweise lief der schon parallel in Ostasien bereits mit der japanischen Expansion.

    3. Nirgendwo hat eine Entnazifizierung stattgefunden.

      Du irrst.
      de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overcast
      Gut, „Import“ wäre treffender, aber im Ergebnis gab es in Deutschland danach weniger Nazis, und wir wollen ja keine Haare spalten.

      1. Ach was…. ist das so?
        Unter anderem, weil viele von den Hauptprotagonisten in der USA und in Argentinien Unterschlupf fanden.
        Der Rest bleib blieb und war dann kurze Zeit wieder bis in die höchsten Ränge in unseren Regierungssystem wiederzufinden.
        Schleyer, Gehlen und Konsorten um mal ein paar Nahmen zu nennen.

        1. Ach was…. ist das so?

          Sieht ganz so aus, was?

          in der USA (…) Unterschlupf fanden

          Evakuiert, hofiert, engagiert, protegiert … „Unterschlupf“ ist gut.

          Der Rest bleib blieb und war dann kurze Zeit wieder bis in die höchsten Ränge in unseren Regierungssystem wiederzufinden

          Genau, die nicht abgeschöpfte B-Riege bekam allergroßmütigst die Erlaubnis, die BRD nach Gusto der USA aufzubauen.

  2. Faschismus aufzuarbeiten bedeutet, das dieses Europa der faschisten, endlich mal in den Spiegel schaut.
    Das tut nicht die „Politik oder ihre demokratischen Bürger“, weil ihr leben von Grund auf faschistisch geprägt ist, wie eine angeborene DNA!
    Denn der Faschismus hat nicht mit Hitler seinen Ursprung gehabt…

    1. Denn der Faschismus hat nicht mit Hitler seinen Ursprung gehabt…

      Richtig, er hatte ihn bei Mussolini.

      die „Politik oder ihre demokratischen Bürger“, weil ihr leben von Grund auf faschistisch geprägt ist,

      Wie meinen? Auf was beziehst du dich und findest du das Label nicht übertrieben bis lächerlich, wenn man es auf Normalbürger anwendet?

      1. Ich beziehe mich auf die heutige Situation, „WIR“ finanzieren die Ukraine und somit die Korruption.
        „WIR“ haften für die Unterstützung der Ukraine/Israels mit diversen MIK.
        „WIR“ alle schauen zu, wie der Westen sich deindustrialisiert, Staatsterror hinnimmt, Schulden aufnimmt für andere… und obendrein die EU weiterhin illegal ihre Taten verübt.
        „WIR“ sanktionieren, konfiszieren nach Lust und Laune.
        Sind solche taten demokratisch vollzogen oder eher aus dem faschismus stammend

  3. Wären April und Mai 1945 anders verlaufen, könnten wir in Deutschland noch mehr Lieder der Kontinuität singen, als es wir nach der Entnazifizierung, die fürsorglich alle Hintergrundstrippenzieher verschonte, schon taten. Hitler ist tabu, dazu wird er auch als der einzige dargestellt, der für die ganze Katastrophe allein schuld war. Ok, ein wenig Goebbels, Göring, dann war’s es schon.
    Ansonsten kann man sich vorstellen, würden alle Schweinereien analog wie in Spanien geleugnet oder verharmlost.

    1. Im Ggs. zu Spanien waren wir besetzt, die Entnazifizierung wäre Besatzersache gewesen…

      Ich schätze die Deutschen damals hatten andere Probleme, das Land lag am Boden, die Städte zerbombt, dazu Millionen an Ostvertriebenen, Millionen verlorene Männer usw. da schaut man nicht so genau hin, wenn jemand ansonsten ordentlich seinen Job macht. In einer Diktatur ist es ohnehin schwierig eine komplett saubere Weste zu behalten, die Funktionselite ist in jedem System (mindestens) opportunistisch. Gefällt mir nicht, ich wüsste aber auch nicht, wie man das ändern könnte.

    2. Immerhin hat man jetzt mal bei den Schauspielern aufgeräumt

      Die deutsche Filmwirtschaft ließ vom Münchner Institut für Zeitgeschichte die NS-Vergangenheit bekannter Kino-Stars untersuchen. Ergebnis: 14 Personen, die als „NS-belastet“ oder „NS-konform“ eingestuft wurden, verloren ihre Ehrenmedaillen.
      Insgesamt wurden 89 historische Personen auf ihre Rolle in der NS-Zeit überprüft, für etwa vierzig Prozent konnten dazu „keine sicheren Aussagen“ getroffen werden. 13 Filmschaffende wurden als „belastet“ eingestuft: „Die jeweiligen Umstände, die zu dieser Einstufung führen, wiegen schwer. Unter den Führungskräften der SPIO und den von ihr mit der Ehrenmedaille der deutschen Filmwirtschaft Ausgezeichneten befanden sich Männer (und mit Leni Riefenstahl auch eine Frau), die persönlich an Gewaltverbrechen beteiligt waren, die sich an ‚Arisierungen‘ bereichert hatten, die an Kriegsverbrechen und der Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern Anteil hatten, oder die durch ihre organisatorische oder künstlerische Arbeit das Medium Film zwischen 1933 und 1945 den Zielen des NS-Regimes dienstbar gemacht hatten.“
      https://www.br.de/nachrichten/kultur/wegen-ns-privilegien-heinz-ruehmann-ehrenmedaille-aberkannt,V328EbY
      Allerdings kommt die Aberkennung der „Ehrenmedaille der Deutschen Filmwirtschaft“ für Rühmann, Riefenstahl und andere etwas spät die sind längst tot. Zudem auch ziemlich egal ob Heinz Rühmann (zum Beispiel) nun als Ehrenmedaille-Träger bezeichnet werden darf oder nicht.

  4. Niños robados

    Link: Wikipedia

    „Zwischen 1960 und 1990 wurden in Spanien offiziell zwei Millionen Kinder adoptiert. Unser Erfahrungswert zeigt, dass der Anteil der illegalen Adoptionen 10 bis 15 Prozent beträgt. Diesen Wert haben wir hochgerechnet“
    – David Serra Lázaro, Anwalt[20]

    Spaniens geraubte Kinder

    »In Spanien sollen seit 1939 etwa 300.000 Babys ihren Müttern nach der Geburt gestohlen worden sein. Kinder aus verdächtigen Familien wurden von regimetreuen Eltern aufgezogen. Was als politische Säuberung begann, wurde zum Geschäft, in das auch die katholische Kirche verwickelt war. Dies dokumentiert der Film „Francos Erbe – Spaniens geraubte Kinder“.«

    https://www.deutschlandfunk.de/francos-erbe-spaniens-geraubte-kinder-100.html

    .

  5. Faschismus, Imperialismus, Kolonialismus…sind noch immer im europäischen genetischen Code vorhanden. Da wurde nie etwas aufgearbeitet oder analysiert. Nur mit „Moral“ zugedeckt. Der Krieg in der Ukraine hat all das aufgedeckt. Oder glaubt jemand, all der rassistische Mist , den die „Propaganda- Facharbeiter“ so absondern, sei von einer Zentrale vorgegeben? Das haben sich diese Typen sehr oft selbst ausgedacht. Ideologie wurde von den Großeltern übernommen…

              1. Ja sicher, der Mann hat ja auch Recht, alles ist besser als die Amis oder gar die Israelis…das weißt du Schlaumeier doch sicher auch schon…

  6. In Russland gab es eine Organisation, die der Vereinigung zur Wiederherstellung der historischen Erinnerung (ARMH) ähnelte. Vor einigen Jahren erhob der Generalstaatsanwalt Anklage gegen die „Memorial“-Organisation wegen „Förderung von Extremismus“, „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ und „schädlichen Einflusses auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger“. Die Organisation wurde per Gerichtsbeschluss aufgelöst. Einige ihrer Anführer flohen ins Ausland, andere wurden inhaftiert.

    Emilio Silva Barrera wirft der spanischen Regierung mangelnden politischen Willen vor. Niemand kann der russischen Regierung mangelnden politischen Willen vorwerfen.

    Emilio Silva Barrera spricht von „mutmaßliche Verbrechen von Putin“, aber nie von „mutmaßliche Verbrechen von Franco“. Er ist sich sicher, dass Francos Verbrechen real sind.

    1. Die Verbrechen von Franco sind nun mal definitiv nach fast 100 Jahren belegt. Oder sind das auch auch nur mutmaßliche Verbrechen der Nazis?
      Leute gibts, das glaubt man gar nicht

      1. Emilio Silva vertritt folgende Auffassung: Wenn das Opfer eines Verbrechens mein Großvater ist, dann ist das Verbrechen real. Wenn die Opfer eines Verbrechens Menschen sind, die nicht mit mir verwandt sind, dann sind die Verbrechen „mutmaßliche“.

        Dies ist eine intellektuell ehrliche und ideologisch unvoreingenommene Position.

  7. Und in Deutschland labern alte Opas mit Deckelkrawatten über einen Fliegenschiss.

    Im Fall Spanien sollte man aber auch bedenken das die Falange möglicherweise gewaltsam gegen die spanische Demokratie vorgegangen wäre wenn diese nicht so weitreichend mit mit Amnestien belegt worden wäre.

    Welches Schweinderl hättens den gerne, das mit Pest oder das mit Cholera?

    1. Und in Deutschland labern alte Opas mit Deckelkrawatten über einen Fliegenschiss.

      Meinst du Gauland und den „Vogelschiss“?

      Das komplette Zitat war übrigens (nur weil die ÖRR-Lügner das meist, wie gewohnt, aus dem Kontext gerissen haben):

      „“Aber wir wollen weder in der Welt noch in Europa aufgehen. Wir haben eine ruhmreiche Geschichte, die länger dauerte als 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten.

      Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. Gerade weil wir die Verantwortung für die 12 Jahre übernommen haben, haben wir jedes Recht den Stauferkaiser Friedrich II., der in Palermo ruht, zu bewundern. Der Bamberger Reiter gehört zu uns wie die Stifterfiguren des Naumburger Doms.“

      https://afdbundestag.de/wortlaut-der-umstrittenen-passage-der-rede-von-alexander-gauland/

      Ich neige dazu, ihm recht zu geben. Hoffnung habe ich keine, dafür ist der deutsche Nachwuchs mittlerweile viel zu ungebildet. Die meisten wissen fast nichts mehr von der deutschen Geschichte vor 1932…

        1. 1) Vogelschiss (nicht Fliegenschiss)
          2) bezog sich das auf den Zeitraum der Gesamtgeschichte, wer das nicht versteht, hat kein Textverständnis

            1. „Vogelschiss“, wie oft soll ich es noch wiederholen?

              Und ja, wenn du es allein auf den Zeitraum beziehst, ist es genau das!

              Das Problem mit euch ist, dass ihr bewusst bösartig interpretiert und die Aussage von Gauland absichtlich missverstehen wollt! Einfach weil es zeitgeistig ist auf die rechte Opposition einzuschlagen, denn dabei darf man sich wohlfühlen, geborgen in der Masse. Unter den Nazis wäret ihr saubere Mitläufer gewesen, da gehe ich jede Wette ein, unter den Kommunisten erst recht. Es sind immer die Rudeltiere, die aus Dummheit und vermeintlilcher moralischer Überlegenheit die größten Verbrechen begehen, weil sie weder redlich noch intelligent sind…

              1. „Es sind immer die Rudeltiere, die aus Dummheit und vermeintlilcher moralischer Überlegenheit die größten Verbrechen begehen, weil sie weder redlich noch intelligent sind“
                Und was machen wir jetzt mit dieser küchenpsychologischen Analyse deines Stammbaumes? Einrahmen? Hintern abwischen?

              2. „Einfach weil es zeitgeistig ist auf die rechte Opposition einzuschlagen“

                Antifaschismus ist für dich zeitgeistig, was hast du den noch alles am Tag X vor?
                Den nächsten Fliegenschiss veranstalten?

      1. @Scheinregen

        Der Gauland übernimmt die „Verantwortung für 12 Jahre“ europaweitem Terror, Vertreibung, Vernichtung, und Verheerung und vergleicht dann diese Nazi-Geschichte mit einem marginalem, kaum sichtbarem und zu vernachlässigendem Vorkommnis eines „Vogelschisses“ (auf‘m Fensterbrett), der mit einem beherzten ‚WischundWeg‘ behoben werden kann.

        Der Gauland hat nicht begriffen, dass hier eine Atombombe ins Museum für deutsche Geschichte eingeschlagen ist. Das ist mit einem Wisch nicht wegzukriegen und auch wenn der Atomschlag kurz war, er war äußerst heftig und wird langfristig seine Spuren hinterlassen.

        1. Der Gauland übernimmt die „Verantwortung für 12 Jahre“ europaweitem Terror, Vertreibung, Vernichtung, und Verheerung und vergleicht dann diese Nazi-Geschichte mit einem marginalem, kaum sichtbarem und zu vernachlässigendem Vorkommnis eines „Vogelschisses“ (auf‘m Fensterbrett), der mit einem beherzten ‚WischundWeg‘ behoben werden kann.

          Er bezieht das eindeutig auf die gesamte deutsche Geschichte und ruft dazu auf, sich von den unseligen 12 Jahren endlich zu emanzipieren (zumal es eine brutale Diktatur war und sowohl Opfer wie Täter so gut wie alle unter der Erde sind). Ich stimme ihm da vollumfänglich zu, wenn wir als Kultur überleben wollen, führt daran kein Weg vorbei. Außerdem empfinde eure Interpretation als bewusst bösartig, der Fokus lag eindeutig nicht auf Vogelschiss, ihr lenkt ihn aber dahin, um Gauland besser zum bösen Unmenschen und Nazi erklären zu können und weigert euch, die eigentliche Aussage auch nur zur Kenntnis zu nehmen.

          Der Gauland hat nicht begriffen, dass hier eine Atombombe ins Museum für deutsche Geschichte eingeschlagen ist.

          Klar hat er das, aber im Gegensatz zum Durchschnittslinken hat er auch verstanden, was mit unserer Kultur verloren zu gehen droht und versucht die verstrahlten Überreste zusammenzukehren. Es können ja nicht alle so depressiv und suizidal sein, wie der aktuelle deutsche Zeitgeist, der eine Art Duldungsstarre und Masochismus erzeugt hat…

          und auch wenn der Atomschlag kurz war, er war äußerst heftig und wird langfristig seine Spuren hinterlassen

          Zweifelsohne, trotzdem muss man irgendwann mal die Arschbacken zusammenkneifen, statt sich auf Dauer im eigenen Elend zu suhlen, darin liegt keine Zukunft. Die richtigen Lektionen wurden ja offensichtlich sowieso wieder nicht gelernt (vielleicht brauchen wir dazu erst ein bisschen Abstand, um endlich ehrlich zu analysieren).

      1. Nicht die ganze Guardia Civil sondern nur ein paar Nasen und das ziemlich amateurhaft. Die hätten sich mal besser Tips aus Südamerika geholt wie man putscht. Gibt auch die Verschwörungstheorie, daß das alles inszeniert wurde um Juan Carlos und die wieder eingesetzte Monarchie zu legitimieren und man nicht mehr so genau hinsieht bei den ehemaligen Francisten.

        1. Es war von König Juan Carlos nichts anderes geplant, übrigens haben auch Militärs die Psnzer aufgefahren. Es ging dem Franco-Nachfolger mit der Show darum, sich als Retter der Demokratie aufzuspielen. Das war der Coup und der wurde ihm abgekauft. Gleichzeitig wurden die Sozialdemokraten vor dem erwarteten Wahlsieg in die Schranken gewiesen, bloss nicht einmal ein wenig aufzuräumen. Auch das hat funktioniert, wie Silva gut aufgezeigt hat.

    1. Ja, aber wenigstens haben die Alliierten einige aufgeknüpft und ihnen nicht erlaubt, eine Volkspartei zu gründen. Es gibt Graustufen, die Welt ist nicht monochrom.

  8. Erich Mielke ?? der Stalin ostDeutschlands, niemand ??

    vor kurzem erfuhr ich, dass Erich Mielke sein realsozialistischen Lebtag sich nie wieder nach Spanien traute. Warum ? die dortigen Anarchisten und Kommunisten 1. Stunde erinnerten sich noch an die Säuberungen ihrer Reihen durch den Bund aus Francofaschisten und Stalinisten. „ich liebe doch alle Menschen“ – die Kugel im Lauf ist nur ein anderer Ausdruck dieser Liebe.

    1. Für freie Menschen ist es immer Problem, wenn Klerus, Falange, Faschismus Kommunismus oder National Sozialismus, sich gegen eine Demokratie stellen. Am Ende sind die Kommunisten sogar mit dem Goldreserven der Republik ins „Hotel Lux“ abgehauen.

      „Mein Katalonien“ von George Orwell beschreibt auch wie es zum Begriff, fünfte Kolonne* kam.

      Heutzutage auch als *AntiFa bekannt.

    2. Es gab keinen „Bund“ aus Francisten und Stalinisten. Was stimmt ist, dass die in der republikanischen Regierung tonangebenden bürgerlich demokratischen Parteien schon früh damit anfingen, die revolutionären Arbeiter und ihre Organisationen auszuschalten. Für die Drecksarbeit bediente man sich der damals in der spanischen Arbeiterklasse völlig bedeutungslosen Kommunistischen Partei Spaniens, aber auch des sowjetischen Geheimdienstes.
      George Orwell, der in einer linkskommunistischen und mit den Anarchisten kooperierenden Parteimiliz kämpfte, soll deren Mordkommandos nur knapp entronnen sein.
      All deren Opfer, liegen sicher auch noch unter der spanischen Erde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert