Neben Großdemonstrationen greifen Aktivisten nun auch zu kreativen Aktionen und „besetzen“ ihre Strände. Die Lage in Urlaubsgebieten wird für viele Bewohner immer untragbarer. Mieten explodieren mit dem Massentourismus. Es muss zum Teil für ein Zimmer für 1000 Euro gezahlt werden, also geht dafür fast der gesamte Mindestlohn drauf, der im Gaststättengewerbe oft nur bezahlt wird. Dazu kommen Müllberge, Wassermangel, Verkehrschaos und Lärm.
Zunehmend sind die Bewohner in den Gebieten entnervt, die von Touristen nahezu überrannt werden. Sie bekommen immer stärker die vielen negativen Auswirkungen zu spüren und gehen gegen den Massentourismus auf die Barrikaden. „Es ist ein Trauerspiel, dass ein Strandbesuch ein Protestakt werden muss”, beklagt nun die Bewegung „Mallorca Platja Tour“ (Mallorca Strand-Tour). Sie hatte kürzlich einen ersten Protest-Strand-Probelauf am längst auch überlaufenen Strand „Sa Ràpita“ gestartet.
Das Medienecho auf die erste „Strandbesetzung“ blieb gering. Das hat sich vergangenen Sonntag aber grundlegend geändert. Bild titelte zum Beispiel: „Kampf um Influencer‑Bucht“ angesichts der Tatsache, dass sich am frühen Sonntag 300 Bewohner dem Aufruf von Mallorca Strand-Tour gefolgt waren und die einst als Geheimtipp gehandelte Bucht Caló des Moro im Süden der Insel bei Santanyí „besetzt“ haben. Sie protestierten damit gegen den Massentourismus. Die Gruppe mobilisiert wird über den Hashtag #OcupemLesNostresPlatges und dem Motto „Ocupem les nostres platges” (Besetzen wir unsere Strände). Die Strände auf der Ferieninsel sollen wieder mit „Mallorquinern gefüllt“ werden.
In der üblich skandalisierenden Bild-Stil wird erklärt: „Die Stimmung gegen Touristen auf Mallorca wird immer hitziger – jetzt endete eine Protestaktion sogar im Polizeieinsatz!“ Es wird unterschwellig suggeriert, als habe es Konflikte mit Urlaubern gegeben. Weit entfernt davon, sind die Menschen in Feierstimmung schon am frühen Morgen in die Bucht gezogen, um tausenden Urlaubern zuvorzukommen, die auch die Caló des Moro seit einigen Jahren überrennen. Deshalb hatten sich die Aktivisten schon um acht Uhr in der malerischen Bucht versammelt, um sich ein Bad gönnen zu können. „Später wäre es unmöglich gewesen, an den Strand zu gehen, dann hätten auch wir Schlange stehen müssen”, erklärt einer der Aktivisten. Er reichte anrückenden Touristen Flugblätter, um sie über den Protest zu informieren.
Eigentlich sollte der Protest gegen 12 Uhr beendet werden. Die „Performance“ wurde aber schon gegen 11 Uhr 30 von der paramilitärischen Guardia Civil aufgelöst. Das ist keine „Polizeieinheit“, sondern eigentlich eine Militäreinheit. Die begann damit, Personalien von Protestierenden festzustellen. Es handele sich um einen nicht genehmigten Protest, wurde erklärt und gefordert, die Spruchbänder müssten eingerollt werden. Die Organisatoren „verurteilen diese Einschüchterung“. Es sei „niemals zu verstehen“, dass eine friedliche Zusammenkunft, von Sicherheitskräften unterbrochen wird. Damit würden Grundrechte beschnitten. Schließlich sei es nur darum gegangen, den „Massentourismus in Frage zu stellen“, der einen „guten Teil des Problems“ der Insel darstelle.
Wer kontrolliert wurde, sieht sich vermutlich einer administrativen Geldstrafe nach dem Maulkorbgesetz ausgesetzt. Der Anwalt Toni Bennàssar meint, dass man ein Hilfsnetzwerk aufbauen müsse, um derlei Proteste zu unterstützen. Er stellt fest, dass solche Versammlungen keinerlei vorherige Genehmigung benötigen. Sollte man einen Strand als öffentlichen Verkehrsraum ansehen, ist nur eine vorherige Benachrichtigung nötig. „Meiner Meinung nach hat die Guardia Civil die Personen mit der klaren Absicht identifiziert, zukünftige Kundgebungen zu verhindern”, meint der Anwalt.
Man müsse nun abwarten, wie sich die Delegation der spanischen Zentralregierung verhält. Die liegt in den Händen der Sozialdemokraten, die schon vor fünf Jahren versprochen hatten, das Maulkorbgesetz der ultrakonservativen Vorgänger komplett zu streichen. Passiert ist bekanntlich nichts, es wurde nicht einmal etwas reformiert und abgeschwächt. Sogar die Vereinten Nationen hatten zur Einführung kritisiert. Es sei so schwammig formuliert, dass eine „unverhältnismäßige“ Anwendung und die Kriminalisierung friedlicher Proteste möglich sei. Grundrechte, wie das Recht auf freie Meinungsäußerung würden unnötig und unverhältnismäßig eingeschränkt, womit Spanien auch gegen internationale Vereinbarungen verstoße.
Seit fünf Jahren nutzt auch die selbsternannte „progressivste Regierung der spanischen Geschichte“ das Gesetz in großem Stil, um ohne jeden richterlichen Beschluss hohe Geldstrafen zu verhängen. Dass es nicht einmal reformiert wurde, stellt vor allem dem linken Koalitionspartner Sumar (Summieren) ein Armutszeugnis aus. Die Wähler haben das auch begriffen. Nach dem erneuten Wahldebakel bei den Europawahlen trat die entzauberte Parteigründerin und Vize-Ministerpräsidentin Yolanda Diáz gerade zurück. Das Projekt steht vor dem Aus.
„Wir haben Caló des Moro zurückgewonnen. Es war magisch“
Einschüchtern lassen wollen sich die Aktivistinnen und Aktivisten auf Mallorca aber nicht. „Wir haben Caló des Moro zurückgewonnen. Es war magisch“, wird erklärt. Aufgerufen wird dazu, „jeden einzelnen Strand Mallorcas zurückzugewinnen”. Dass in der Bucht auch Sprechchöre wie „Tourist go home“ angestimmt wurde, gefällt den Organisatoren nicht. Diese Parole findet man aber immer öfter an Hauswänden in von Tourismus besonders belasteten Gebieten oder Städten. Mallorca Platja Tour und Protestler haben in der Caló des Moro allerdings betont, dass man sich gegen niemanden richte. Es solle vielmehr auf die fatalen Auswirkungen des Massentourismus hingewiesen werden.
Dazu gehört, dass oft in der Bucht keinerlei Platz mehr ist. Angrenzende Wohngebiete sind mit Autos verstopft, es herrscht Verkehrschaos. Sogar der Sand in der Bucht verschwinde, da jeder Besucher einen Teil am Körper oder im Handtuch wegträgt und das Meer diesen Schwund nicht natürlich ausgleichen kann. Angesichts der vielen Besucher ist das Wasser bisweilen alles andere als glasklar. Es verfärbt sich zum Teil grün. Die über den Klimawandel steigenden Wassertemperaturen und die verstärkte menschliche Präsenz sorgt für eine Veralgung des Wassers. Das sei kein neues Phänomen, erklären Wissenschaftler. Die Wasserqualität habe spürbar abgenommen.
Eigentlich sind die Besetzungen eine Reaktion auf die Aussage der Parlamentssprecherin der rechtsextremen VOX-Partei, die die Regionalregierung der rechten Volkspartei (PP) stützt. Manuela Cañadas sagte im Mai nach einer großen Demonstration gegen den Massentourismus: „Wir Mallorquiner können nicht erwarten, dass wir im Juli und August in Ruhe an den Strand gehen können.” Es sei nicht mehr so, „wie noch vor ein paar Jahren, als ich nach Mallorca zog”.
Dass die einst idyllische Bucht für die erste große Aktion gewählt wurde, kam nicht von ungefähr. Damit hat man sich ein großes Medienecho gesichert. Der kleine Strand steht für ein extremes Beispiel, wogegen sich immer mehr von Menschen nicht nur auf Mallorca wenden. Die Bucht galt lange als „idyllischer Badestrand“. Nun ist auch er Ziel des Massentourismus. Die Bucht gilt als eine von Instagrammern am meisten fotografierten Buchten.
Während über weitere Strand-Aktionen diskutiert wird, wurden schon neue Großdemonstrationen angekündigt. Unter dem Motto, die Baleareninseln stehen nicht zum Verkauf, wird am 21. Juli zeitgleich auf allen vier Inseln mitten in der Urlaubs-Hochsaison demonstriert. Damit wird zudem nur Anlauf für einen noch größeren Protest am 27. September zum internationalen Tourismustag genommen.
Negative Folgen des Massentourismus
Den Anfang der Proteste gegen den Massentourismus ist schwer auszumachen, seit Jahren bauen sie sich auf, sind in diesem Jahr besonders stark. Klar ist, dass in diesem Frühjahr die Kanarischen Inseln eine neue Protestwelle eingeläutet hatten. Zehntausende hatten schon vor dem Beginn der eigentlichen Saison im April unter dem Motto demonstriert: „Die Kanaren haben eine Grenze.” Auch dort geht man inzwischen davon aus, dass der Massentourismus schädlich für Inselbewohner und Umwelt sei.
Tatsächlich treten die negativen Folgen des Massentourismus immer stärker zu Tage. Zwar schaffe der Tourismus auch viele Arbeitsplätze, doch das sei oft nur eine befristete und prekäre Beschäftigung. Von den Löhnen könne man nicht einmal die explodierten Mieten bezahlen, wird argumentiert. Man muss wahrlich nicht besonders Helle sein, um zu verstehen, dass man mit nun auf 1134 Euro angehobenen Mindestlöhnen in Tourismusgebieten nicht leben kann. So kostet die Miete eines Zimmers auf Ibiza schon etwa 1000 Euro, sogar Balkone werden für 500 Euro vermietet. Spanien hat 2023 ein Rekordjahr mit 347,1 Millionen Hotelübernachtungen erreicht. Auch die Zahl der Touristenwohnungen ist sprunghaft stark gestiegen, womit die Mieten in Tourismusgebieten besonders explodiert sind.
Damit einher gehen auch Probleme, wie starker Lärm, enorme Müllberge oder der riesige Wasserbedarf. Bekannt ist, dass Südspanien von einer dreijährigen schweren Dürre betroffen ist. Da Touristen bis zur fünffachen Menge der Wassermenge verbrauchen, die ein normaler Bewohner braucht, führt das wie in Katalonien längst zum Notstand, über den Overton schon berichtet hat.
Da die Metropole Barcelona seit vielen Jahren von Touristen mit fatalen Folgen für die angestammte Bevölkerung überrannt wird, entsteht auch dort massiver Widerstand. 80 Initiativen haben sich zusammengeschlossen. Am 6. Juli wird eine Großdemonstration in Barcelona über die Ramblas ziehen. Das Motto: „Es reicht. Setzen wir dem Tourismus Grenzen.“ Die Organisationen sind überzeugt davon, dass die „Tourismusindustrie eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Region“ mit sich bringt. Hingewiesen wird auf eine „wirtschaftliche Abhängigkeit von einer stark schwankenden Industrie“, die „Vertreibung“ der angestammten Bevölkerung, auf Jobs in „einem hochgradig prekären Sektor“ sowie auf die Verschlechterung der Umweltbedingungen mit starken Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, die Verstärkung der Klimakrise und die Verarmung der lokalen Kultur, die über globale Märkte verwässert werde.
Proteste gegen den überbordenden Tourismus gibt es seit etlichen Jahren sogar schon im Baskenland. Schon 2017 wurde auf die Vorgänge hingewiesen, die allüberall zu beobachten sind. In Donostia-San Sebastian ist es inzwischen fast unmöglich, wie hier einst üblich, mit den Freunden durch die Kneipen zu ziehen. Das ist nicht nur den stark gestiegenen Preisen geschuldet. Es bilden sich zum Teil ewig lange Schlangen vor den Pintxo-Kneipen. „Das will sich niemand antun“, erklärt Joseba gegenüber Overton. Wie viele erklärt auch er, dass er kaum noch in die Altstadt geht. Zum Teil stehen Touristen bis zu zwei Stunden in der Schlange, nur weil sie in irgendeinem Reiseführer oder auf Instagram gelesen haben, dass es dort besonders gute Häppchen geben soll. Hier beklagt sich vor allem die Jugend: „Euer Tourismus ist unsere Misere“, steht bei Demonstrationen auf Transparenten, bei denen kritisiert wird, dass auch hier für ein Zimmer inzwischen 800 Euro bezahlt werden müssen.
In “Döp dö dö döp” gilt so etwas als Fremdenfeindlichkeit, stellt euch Mal vor die Einheimischen besetzten die Freibäder wie die Spanischen ihre schönen Strände in Spanien.
Die Almans müssen arbeiten gehen, damit sie den Billigurlaub auf Malle finanzieren können…
∆ Kleiner Nachtrag die Spanier haben sich ja, schon frühzeitig um ihre Strände gekümmert https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vamos_a_la_playa
Klar. Die sagen, sie haben nur etwas gegen Massen und dann ist das Fremdenfeindlichkeit? Du weißt, was das ist?
das ist, die “Finanz- Investoren” infrage stellen… und das kann die Polizei nicht zulassen…. die wurde rechtzeitig und vorsorglich militarisiert…
https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/verpolizeilichung-des-militaers-militarisierung
Ja, im Franco-Faschismus und die Spezialdemokraten nutzen sie bis heute.
Massenmobilität als Tourismus ist kein Menschenrecht! Höchste Zeit dass sich die Einheimischen empören, Widerstand leisten und durchsetzen! Italien und Griechenland sollten dem spanischen Beispiel Folge leisten!
Solange die einheimischen Hoteliers Profit machen, werden sie die maximale Zahl an Touristen einfliegen lassen.Und solange die Touristen sich in Betonburgen an (ehemals) schönen Stränden wohl fühlen…wen interessiert es, das die Natur dabei drauf geht?
Meine Sympathie haben die Menschen auf Malle jedenfalls.
Ergänzung: solange die Touristikbranche Profit macht, wird ausgepresst, koste es was es wolle. Das gilt nicht nur für Spanien, zunehmend wird u.a. auch der Balkan erobert.
Die Betuchteren (“Individualisten”, har, har) zieht’s schon lange nach Südamerika – Machu Picchu für instagram, Salzsee mit Selfie, stets mit dem dümmlichen Grinsen.
Völkerverständigung? Am A…
Antarktis nicht vergessen…
Meine Sympathien haben sie auch – voll und ganz! Und es bleibt zu hoffen dass auch der dümmste deutsche Massentourist sich nicht mehr wohl fühlt wenn er demonstriert bekommt dass er unerwünscht ist!
Alles, was in Massen geschieht, konsumiert, veranstaltet wird, ist letztlich nur eine umweltzerstörende Pest.
Dieses Gejaule, wenn das behauptete Menschenrecht auf 3 mal Billig-Urlaub im Jahr, auf 200 km/h auf der Autobahn, auf mindestens 2 Autos pro Familie, auf stündlich Fleisch, täglich die neue Wegwerfkleidung und jährlich die Wegwerf-Einrichtung und zweijährig das neue Smartphone in Frage gestellt wird, ist nur noch anödend.
Konsum als Sinn-Ersatz.
Meinen letzten Urlaub habe ich 2001 in der Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut auf dem Dachstein verbracht. Schön mit dem Nachtzug nach Wien und weiter mit der ÖBB, Heutzutage sind es nur noch Tagesausflüge in die Nähe mit Stulle und Leitungswasser.
Du kannst selbst hier in der Nordeifel noch relativ kostengünstig Urlaub machen, wenn du nicht völlig überzogene, hygienische Anforderungen stellst. Vorsichtshalber würde ich neben einem wetterfesten Zelt und einem der Jahreszeit angemessenen Schlafsack immer diskret eine Klappschaufel aus Titan mit mir zu führen, um nicht unangenehm aufzufallen. Anreise zahlst selbst.
Ein paar Gedanken dazu:
Warum steht nicht “ihre” in Anführungszeichen? Das sind bestimmt nicht “ihre” Strände.
“Massentourismus”? – Tourismus für die Massen, statt für Wenigen (Reichen). Sind jetzt auch noch die Arbeiter, daran schuld, dass ein Zimmer 1000€ kostet, dass die Kneipen überfüllt sind, dass die Preise steigen? Sind das die Urlauber, die die Preise erhöhen und nur den Mindestlohn zahlen? Da haben sich die Aktivisten wohl im Adressaten geirrt.
– Leider nur bis 11.30 als sie von der Guardia Civil aufgelöst wurden. Damit hatte die Guardia Civil Caló des Moro zurückgewonnen, ob die das auch “magisch” fanden. Immer diese völlig maßlose Übertreibung des Erfolgs solcher Aktionen.
Ein nationalistischer Protest. Hier werden die Folgen der ganz normalen Geschäftemacherei (von Spaniern) – den ausländischen Urlaubern angehängt.
Sie glauben ernsthaft,die Geschäfte machen Spanier? Wem gehört TUI?
Nationalisten sind die anderen, ist klar.
Auch Spanier. Allgemein das Kapital halt und das hat bekanntlich keine Heimat. Spanien habe ich deswegen in Klammern geschrieben, weil der Gestus dieses Protests ja ist. “Unsere Strände gehören uns Spaniern, die “in Ruhe” baden wollen ohne die nervigen Ausländer.” Schon der Spruch: „Wir haben Caló des Moro zurückgewonnen.” Klingt ja ein bisschen wie die Rückeroberung eines Landstrichs im Krieg. Spanische Strände den Spaniern.
Was ist an dem Gerücht, die Aktionen seien ursprünglich auf Initiative deutscher Aktivistengruppenorganisation entstanden und geführt?
Sind da deutsche Auswanderer, die sich jetzt durch andere gestört fühlen? Weiß da jemand näheres?
Davon abgesehen, nein, die Touristen machen die Preise nicht. Es sind die üblichen Verdächtigen, die den Karren für sich in den Dreck fahren. Und leiden müssen wie immer die gleichen.
Sieht fast so aus, als da wirklich etwas deutsches im Hintergrund am Wirken.
Auf nachrichtenpunktes/deutsche-stiftung-auf-teneriffa-die-die-agenda-2030-unterstuetzt-ist-urheber-der-tourismusphobie-auf-den-kanarischen-inseln/
Dort hatte ich das gelesen…..
Völlig OK, wenn die Unterklasse dort demonstriert.
Massentourismus ist eine Pest.
Nur, den Demonstrierenden sollte klar sein, dass das ein wirtschaftlich
rasanter Abstieg und viel Verzicht bedeuten wird.
Massenarbeitslosigkeit und Verarmung.
Denn die Konkurrenz um die wenigen Reichen, die sich dann
noch einen Urlaub reichen können – was auch völlig OK ist –
wird erbarmungslos sein..
Das bleibt abzuwarten! In den 50-zigern, 60-zigern habe ich z. B. auf Mallorca von Armut nichts gespürt. Man führte ein bescheidenes aber durchaus auskömmliches und auch glückliches Leben!
Er schreibt nicht über von dir gemachte Beobachtungen sondern über das, was er erwartet. Ich teile solche Erwartungen.
Massen von Touristen – merke, Touristen sind immer die anderen- sind ein ziemlich unlösbares Problem. Einen Teil der Folgen beschreibt der Autor.
Was aber passiert, wenn die nicht mehr kommen können, dürfen oder wollen? Klar, dann sollten Wohnungen günstig zu haben sein. Fragt sich, wer da wohnen wird. Und die Vorstellung, dass weniger Touris kommen werden, dann aber viel mehr Geld ausgeben, die das ausgleichen, kann man wohl vergessen.
“Völlig OK, wenn die Unterklasse dort demonstriert.” – Leider gegen die Falschen. Was soll das auch für ein seltsames Subjekt sein – der Massentourismus. Der Urlauber hat das ja auch nicht in der Hand. Alleine willkommen aber wenn zu viele dazukommen – eine Plage. Der Urlauber ist nicht Herr über den Schwarm. Das sind die, die den Schwarm anlocken. Es liegt z.B. an den Ferienzeiten. In der Nebensaison sind die doch bestimmt auch froh wenn sich noch ein paar Urlauber einfinden.
“Denn die Konkurrenz um die wenigen Reichen, die sich dann noch einen Urlaub reichen können – was auch völlig OK ist – wird erbarmungslos sein..” – Die gehen längst woanders hin.
Mir war es schon immer ein Rätsel, was diese ganzen Lemminge während des Sommers permanent in diese hitze- und plasmastrahlungsverseuchte Mittelmeerregion treibt, am besten noch mit Unterkunft in einem der zahllosen Hotelbunker.
Aber das ist für die meisten wohl immer noch der Inbegriff von “Urlaub”: Sich rösten lassen, bis man die sonnenbrandige Rothaut abziehen kann, im pisswarmen Meerwasser baden und speziell abends einen draufmachen und saufen, bis der Arzt kommt.
Im Herbst z.B. bei Wind und Wetter frische Luft auf einer ruhigen Nordseeinsel atmen, spazieren gehen, Fahrrad fahren, die Seele baumeln lassen etc., das ist mein Ding.
Deshalb bin ich froh, dass ich mit diesen Massentourismusorgien überhaupt nicht konfrontiert werde.
Mann, wie ich mich jetzt schon auf den Herbst freue!
Und die Leistungslosen profitieren am allermeisten! Höchste Zeit, das zu ändern:
Herausnehmen der Wohnungen mitsamt Bodenpreisen und Wohnungsbauindustrie aus dem Finanzmarktkapitalismus!
Weil leistungslose Einkommen zusammen mit dem Feudalismus abgeschafft worden sind. Die Immo-Haie hatten sie vergessen.
Deren Abschaffung wird nun nachgeholt!
Rückübertragung der Wohnungen an die, die sie schon längst bezahlt haben: die Mieter!
Bislang erlaubte eine Gesetzeslücke “Okupas” in Spanien, also die Besetzung leerstehender Wohnungen und Häuser.
Ob Massentourismus oder Legehennen im Hühner KZ, beides dient der Gewinnmaximierung.
Angefangen hat das Ganze einmal mit Kraft durch Freude. Faschismus ist eben auch nur eine Form des Wirtschaftsliberalismus.
War da noch nie, in Mallorca. Ist da nicht der Ballermann? Schon deswegen.
Jetzt liegen sie den ganzen Tag am Strand, weil ihnen eine Tourismusindustrie eingeredet hat, das sei schön. Und für alles, was sie dann brauchen, müssen sie Schlange stehen.
Warum nicht Urlaub in Deutschland? Weil man sich damit dem Verdacht der AfD-Nähe oder aber akuter Verarmungsgefahr aussetzt. Was schon immer in Blödsinn war. Reiner Konsumterror.
Ich hatte ja gehofft, das Fridays for Future Ferienlager in Deutschland veranstaltet. Tagsüber wandern, abends diskutieren. Ohne geflogen zu sein. Wäre ja was.
Aber man darf es ja mal sagen: egal, wo man bei uns Urlaub macht, es ist überall interessant, es hat Radwege und Sportmöglichkeiten. Was will man mehr?
Fridays for Future Holiday Camp’s hört sich ja schwer nach Kraft durch Freude mit Fastenwandern an, in solche Klimalager werden dann die CO2-Gangster zur Besserung verbannt.
Schöne neue Welt in Artur_C Impf-und Klimaverschissmuss
Klar, Inhalte sind unwichtig. Aber es sieht aus wie Kraft durch Freude.
Dolles Argument.
Mit dem Massentourismus ist es so, wie mit dem motorisierten Individualverkehr. Das wurde schon sehr ernsthaft diskutiert, vielleicht so in den 70ern, als ich das noch von Außen verfolgte und keine richtige Vorstellung davon hatte. Egal, was geschrieben, vorgeschlagen, erwogen oder kritisiert wurde, es geht immer weiter. Strände werden zugebaut, jeder Zentimeter genutzt usw. Autos werden auch immer mehr zulassen, wo man sich doch damals klar darüber war, dass es ein Problem geben könnte.
Fazit? Proteste, Analysen, Prognosen – egal, Probleme werden zerkaut, nicht gelöst.
Das Klima aber, das Klima werden wir retten. Keine Frage.
Das alles ist so albern.
Angesichts der unbestreitbaren Tatsache, dass Spanien nicht nur Pleite, sondern unfassbar hoch verschuldet ist und kaum irgendwelche Export Einnahmen hat, handelt es sich bei diesen Leuten, die den Tourismus auch nur ihrem woken Gut-Menschentum opfern wollen, wohl um eine Minderheit Privilegierter.
Wie man hört führt dort ein sogenannter Klimawandel ja bereits zu unerträglichen Temperaturen, was die Touristen Zahl und wird die damit verbundene Einnahmen schrumpfen lassen werden.
Es könnte ohnedies einer der unerwarteten positiven Nebeneffekte des Klimawandels sein, dass wegen der extremen finanziellen Unterschiede und dem deshalb zunehmenden Protektionismus, die EU auseinander bricht.
Mann oh Mann… muss ich schon wieder eine Flasche Jouet Perrier extra kaltstellen…
Das Absurde an solchen kleinen Bettnässern ist weltweit dasselbe. Die tun so als gäbe es die Bucht nur, weil sie mit jahrelanger schwerster Arbeit diese ja selber gebaut haben.
Das perverseste Beispiel für sowas ist der Fuji in Japan. Auf der anderen Seite des Sees in Hakone, von wo man den Berg von einem Supermarkt Parkplatz kostenlos(!) bewundern kann, bzw konnte, hat man tatsächlich einen Zaun gebaut, damit das nicht mehr möglich ist. Passend dazu hat man in einem Dorf, dessen guter Blick auf den Fuji seine Attraktion und deren Tousiten Einnahme Quelle ist, hat man gerichtlich erwirkt, dass ein halbfertiger Neubau wieder abgerissen erden musste, weil der die freie Aussicht teilweise versperrt.
Naja, kann man verstehen,,,, ohne das tolle japanische Volk, das den Fuji Eimerchen für Eimenrchen aufgeschüttet hat, gäbs den ganzen Berg ja nicht. Da wollen die schon für bezahlt werden…
Du hast das mit der Vermarktung nicht kapiert.
Man muss das Angebot verknappen.
In Zukunft wird nur noch eine begrenzte Anzahl Badegäste pro Strand zugelassen.
Zäune und eine Bude für den Ticketverkauf errichtet.
Auch für den Blick auf den Fuji werden überall hohe Zäune gebaut werden.
Man kann sich dann in eine lange Schlange einreihen und warten bis man einen Blick auf Fuji durch ein Loch im Zaun werfen kann.
Und die Einheimischen, die dürfen sich freuen, denn für sie gibt es dann ermäßigte Tickets.
Schwachsinn… frei erfunden…
@ “Die Lage in Urlaubsgebieten wird für viele Bewohner immer untragbarer. Mieten explodieren mit dem Massentourismus. Es muss zum Teil für ein Zimmer für 1000 Euro gezahlt werden, also geht dafür fast der gesamte Mindestlohn drauf, der im Gaststättengewerbe oft nur bezahlt wird. Dazu kommen Müllberge, Wassermangel, Verkehrschaos und Lärm.”
Sieht auf deutschen Inseln nicht viel besser aus, das Personal muss sehen wo es bleibt auch wenn die leerstehenden Villen nur für ein paar Tage im Jahr genutzt werden.
Sylt ist dafür ein gutes Beispiel aber auf den anderen Inseln und in den Touristenorten sieht es nicht viel besser aus.
Würde das Personal mal 3 Monate weg bleiben müßten die Profiteure sehen wie sie das managen.