Die geplante Herabsetzung der Einkommensgrenze für das Elterngeld hat eine Welle der Anteilnahme ausgelöst. Wieso erfahren Topverdiener mehr Solidarität als Mindestlohnempfänger?
Traditionelle Sommerlochfüller sind Krokodile, die in einem Baggersee oder in einem Fluss gesichtet worden sein sollen. Diesmal sind es Schlangensichtungen, die für dramatische Schlagzeilen sorgen: „Schlangen-Alarm in Italien: Reptilien belagern beliebte Urlaubsstadt“, „Schlangen-Plage in Rom – doch der Grund ist völlig unklar“ oder „Stadt ist ratlos – Schlangen belagern beliebten Urlaubsort“. Ratlose Behörden, deutsche Touristen in Todesangst und Experten, die die schreckliche Gefahr zu bannen suchen – aus diesem Stoff sind Sommerlochgeschichten gestrickt. Bis zu 60-mal pro Woche werde derzeit irgendwo in Rom eine Schlange gesichtet, informiert das Nachrichtenportal T-Online. Die meisten davon seien zwar harmlos, doch viele Römer wüssten nicht zwischen harmlosen und gefährlichen Schlangen zu unterscheiden. Das Wichtigste erfahren wir erst ganz zum Schluss:
„Warum ausgerechnet die italienische Hauptstadt von so vielen Schlangen heimgesucht wird, kann sich zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand erklären. Möglicherweise kam es auch deswegen zu so vielen Sichtungen, weil die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt durch die vermehrte Berichterstattung über Schlangen für das Thema sensibilisiert wurden …“
Viel mediale Aufmerksamkeit für eine kleine, aber einflussreiche Gruppe
Ein altbekanntes Phänomen also: Je häufiger und intensiver die Medien über ein bestimmtes Thema berichten, umso eher wird es als Problem wahrgenommen. So betrachtet ist es kein Wunder, dass die geplante Streichung des Elterngeldes für Paare mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen ab 150.000 Euro so hohe Wellen schlägt. Doch warum berichten die Medien so intensiv über dieses Thema? An der Zahl der Betroffenen kann es kaum liegen, wie ein Vergleich mit der eher spärlichen Berichterstattung über die kürzlich beschlossene Erhöhung des Mindestlohns von 12 Euro auf lächerliche 12,41 Euro zum 1. Januar 2024 zeigt. Rund 5,8 Millionen Jobs in Deutschland werden nur mit dem Mindestlohn bezahlt. Die Absenkung der Einkommensgrenze für das Elterngeld von 300.000 Euro auf 150.000 Euro soll ebenfalls zum 1. Januar 2024 in Kraft treten, und sie gilt nur für die ab diesem Zeitpunkt geborenen Kinder. Nach Schätzung des Bundesfamilienministeriums werden davon rund 60.000 Familien betroffen sein.
Doch während die Reallohnkürzung für die Mindestlohnbezieher nach kurzer Zeit wieder in der medialen Versenkung verschwand, ist das Elterngeld-Thema auf dem besten Weg, der Klimaapokalypse und dem Ukrainekrieg den Rang abzulaufen. Dafür muss es einen Grund geben.
Werden junge Familien künftig in Not und Elend gestürzt? Wohl kaum, zumal die Einkommensgrenze sich auf das zu versteuernde Einkommen bezieht. Das Bruttoeinkommen der Betroffenen wird meist eher bei 180.000 Euro liegen. Unter Bezug auf diese Zahl sagte die Journalistin Julia Friedrichs am vergangenen Sonntag in der ARD-Talkshow „Anne Will“, es handele sich hier nicht um „die Mitte der Gesellschaft“, sondern die zwei Prozent Topverdiener. Solche Menschen könnten froh sein, „dass sie den Staat nicht brauchen, um ihr Leben so leben zu können, wie sie wollen“.
Der Erfolg der Gleichstellungspolitik soll vom Elterngeld für Topverdiener abhängen
Man sollte meinen, sie wären es auch. Doch viele sehen das ganz anders. Dass konservative Zeitungen wie die FAZ, die Welt oder das Handelsblatt Alarm schlagen und die Union sich echauffiert, verwundert nicht. Doch auch aus dem „linksliberalen“ Lager gibt es viele kritische Stimmen. „Die Sparpläne sind ein fataler Rückschritt für die Gleichstellung“, heißt es etwa in einem Kommentar auf Zeit Online. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) selbst hatte zu Protokoll gegeben, dass die Absenkung der Einkommensgrenze für das Elterngeld „kein Glanzstück“ für die Gleichstellung sei. Sie habe sich angesichts der Sparvorgaben des Bundesfinanzministerin notgedrungen dafür entschieden, um Leistungskürzungen für die weniger wohlhabenden Elterngeldbezieher zu vermeiden.
In seltener Einträchtigkeit äußerten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Jungen Liberalen ihren Unmut über den Sparplan. Die Bundesvorsitzende der FDP-Jugendorganisation Franziska Brandmann nannte ihn eine „schallende Ohrfeige für karriereorientierte junge Frauen und Männer“. Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Elke Hannack, sprach von „gleichstellungspolitischem Irrsinn“ und malte den Teufel an die Wand: „Junge Frauen, die – viel zu oft unter großen Mühen – eine teure Ausbildung absolviert haben, werden sich gegen Kinder und für ihren Beruf entscheiden.“ Und junge Väter „die gerade die ersten Stufen der Karriereleiter erklommen haben, können nicht gänzlich auf ihr Einkommen verzichten und werden sich auch künftig kaum um die Kleinsten kümmern.“
Hannack meint das offenbar ernst. Doch auch konservative Kommentatoren bedienen sich gern des Gleichstellungsarguments, wohl weil die Erzählung von den eigentlich gar nicht so reichen Leistungsträgern, die nun angeblich die Raten für ihre Zweitwohnung oder den Elektro-SUV nicht mehr zahlen können, allzu durchsichtig wirkt. Das hat sogar der frühere Politikchef der „Bild“, Nikolaus Blome, bemerkt:
„Wer ein Kind in seiner Budgetkalkulation zwischen den Kosten für das neue E-Auto, dem Fernosturlaub oder der Solaranlage eingruppiert, und es dann unterm Strich eng zu werden scheint, dem sei gesagt: Wer sich auf solchem Niveau schon vor der Niederkunft das Gemüt zergrübelt, der überlebt, zugespitzt, keine drei Monate mit Kind. … Wer Verzicht nicht kann, egal welcher Art und auf welchem Niveau, der sollte keine Kinder kriegen.“
Auch zum Thema Gleichstellung trifft Blome den Nagel auf den Kopf: „Wer da als Gattin mit über 100.000 Euro Jahresgehalt Probleme hat, den 60.000-Euro-Gatten zu einer zeitweiligen Berufspause zu bewegen, der hat womöglich schon bei der Partnerwahl nicht Acht gegeben. Das kann der Staat beim besten Willen nicht korrigieren.“
Wer hat, dem wird gegeben
Nun war das Elterngeld im Jahr 2007 ja gerade mit dem Ziel eingeführt worden, wohlhabende Frauen („Akademikerinnen“) zum Kinderkriegen zu animieren. Damit die kleine Karrierepause für die Baby-Betreuung den Eltern kaum finanzielle Einbußen beschert, wurde die Höhe des Elterngeldes an das zuletzt erzielte Einkommen gekoppelt. Mindestsatz: 300 Euro im Monat, Höchstsatz: 1800 Euro. Der Gesetzgeber ging also davon aus, dass die Bereitschaft zum Verzicht mit wachsendem Einkommen gerade nicht zunimmt. Das Gejammer, das derzeit die sozialen Medien erfüllt, bestätigt diese Einschätzung. Man könnte sich vor diesem Hintergrund fragen, ob die betroffenen Besserverdienenden nicht tatsächlich besser keine Kinder bekommen sollten – der Kinder wegen.
Ohnehin erscheint höchst fraglich, ob das Elterngeld überhaupt dafür geeignet ist, die Gleichstellung voranzutreiben. Wie die Soziologin Jutta Allmendinger dem Bayerischen Rundfunk sagte, beziehen insgesamt 98 Prozent der Mütter Elterngeld, im Durchschnitt für 13 Monate. Unter den Männern sind es nur 44 Prozent, und das auch nur für drei Monate. In den höheren Einkommensklassen sei der Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, noch geringer. Um mit dem Elterngeld wirklich die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben, wäre es nach Allmendingers Auffassung sinnvoller, Familien nur dann die vollen 14 Monate auszuzahlen, wenn der Vater sich nicht wie aktuell nur zwei Monate, sondern vier oder fünf Monate dem Nachwuchs widme.
Verzerrte Wahrnehmung
Umso weniger Verständnis hat die Soziologin dafür, dass nun ausgerechnet das Gleichstellungsargument gezogen werde, „wenn wir seit der Einführung des Elterngelds 2007 eigentlich diese Gruppe gar nicht als Gamechanger identifizieren können“. Noch mehr beschäftigt es sie, dass die Petition zur Beibehaltung des Elterngelds für Besserverdienende in kürzester Zeit von mehr als 500.000 Menschen unterschrieben worden sei, „viel viel mehr, als davon betroffen sind“. Eine schon länger laufende Petition für eine Anhebung des Elterngeld-Mindestsatzes von derzeit 300 Euro habe weit weniger Zuspruch erfahren.
Die Besserverdienenden setzten sich „eher zur Wehr als die vielen Menschen, die nicht die öffentliche Stimme bekommen, die sie eigentlich bräuchten. Und das ist ein gefährlicher Prozess, den wir hier erleben”, sagt Allmendinger. Während drei Millionen Kinder in Armut lebten, verständen viele nun offenbar die Elterngeld-Reform als Streichung von Sozialleistungen für alle. „Dass das aber nur für Reichere gilt, wird weggedrückt.“
Auch hier haben wir es mit einem altbekannten Phänomen zu tun. Als die Bundesregierung im vergangenen Jahr diverse Energiepreispauschalen mit der Gießkanne ausschüttete, war nur selten zu hören: „Ich brauche das nicht, gebt es lieber den Armen.“ Viele meinen offenbar, wenn sie schon so viel Steuern zahlten, um Gering- und Nichtsverdiener durchzufüttern, könne der Staat ihnen ruhig mal etwas zurückgeben.
Diese Haltung lässt sich leicht mit neoliberaler Hirnerweichung erklären: Wenn jeder nur an sich denkt, dann hält sich natürlich auch jeder für bedürftig. Nicht so leicht zu verstehen ist, warum so viele, die selbst gar nicht von der Elterngeld-Reform betroffen sind, mit den Betroffenen mitleiden. Einige träumen womöglich davon, selbst in die besseren Kreise aufzusteigen und sorgen sich, dann vom Staat „enteignet“ zu werden. Vielleicht haben sie zugleich Angst vor dem sozialen Abstieg und identifizieren sich daher umso stärker mit jener imaginären Mitte der Gesellschaft, zu der in Deutschland irgendwie jeder gehören will.
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Der/Die Arme/Armen haben nicht so viel zu verlieren!
Weniger Belastungen!
Is doch ganz Klar!
“Um mit dem Elterngeld wirklich die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben,..”
Was hat die individuelle und stets eigennützige Entscheidung für Kind/er mit Gleichstellung zu tun?
Aber zum Thema: bei 150.000€ schlagen nur läppische 12.500€/Monat zu Buche, wohingegen bei 12,41€ satte 2000€/Monat sprudeln. 🎉
Nicht zu vergessen, dass, wer nix hat, auch keinen Standard aufrecht erhalten muss.
Das Klassenziel ist tatsächlich in jedwedem Bereich erreicht; hätte niemand für machbar gehalten, aber Hirnfrost scheint nicht zwangsläufig mit Kälte zusammen zu hängen!😂🤯
Die Kernfrage lautet doch, warum bezahlt der Staat Menschen fürs Eltern sein und wieso wundern sich dann Eltern, die selber Erziehung weitesgehend auslagern, daß der Geldgeber in die Erziehung hinein redet.
Wesentlich besser wäre es doch, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie Menschen sich selber wieder ihr Auskommen verdienen können und so ja nicht nur Einkommen haben, sondern ein ganz anderes Selbstwertgefühl. Statt in von Sozialunternehmern geführten Tafeln für abgelaufene Lebensmittel anstehen zu müssen.
Und warum muß der Staat eigentlich so viele Steuern einziehen um diese hinterher je nach Gusto wieder zu verteilen. Wesentlich sinnvoller wäre es doch, wenn die Einkommenssteuern runtergehen, der Mensch mehr Netto hat, der Staat sich anderweitig finanziert, beispielsweise über Zölle, was den heimischen Markt stärkt (nicht nur hier, sondern auch in Schwellenländern) oder über Steuern auf Großvermögen die nicht der Produktion dienen und auf Verbauchssteuern für Luxusprodukte und nicht auf Alltagswaren. Gab es übrigens schon einmal. 1893 lag der Einkommensspitzensteuersatz im Kaiserreich bei vier Prozent und wurde erst ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Mark erhoben.
Mir stellt sich jedenfalls die Frage, warum die Leute nicht rebellieren, wenn Sie im Grunde weit mehr als die Hälfte ihres Lebensarbeitszeit für andere schuften. Stattdesen macht man sich darüber Gedanken wer hoch alimentiert werden soll. Das hat was von Kindern die sich ums Taschengeld balgen.
Nein, die Einkommensteuern müssen nicht per se runter gehen – die kalte Progression muss endlich aufhören! Der Spitzensteuersatz für die Bestverdiener darf gern nach oben, wenn dafür die unteren und unteren mittleren Einkommen entlastet würden.
@ Draussen vor der Tür:
Wenn Sie mal von Ihren Feindbildern abrücken würden und sich mal lieber mit meiner Argumentation auseinandersetzen, würden Sie vielleicht verstehen, daß tiefer Staat nur durch steuerliche Enteignung möglich ist. Sie arbeiten nicht real, sind auch kein Nettosteuerzahler, sonst würden Sie nicht so reden.
Also in Rußland liegt der Einkommensteuersatz bei 13 Prozent, nur mal so als kleiner Denkanstoß. Statt darüber zu lamentieren, daß ein Drittel vom Einkommen für die Miete zu hoch ist, von der aber der Vermieter wider Steuern zahlt, sollten Leute wie Sie mal darüber nachdenken, daß ein Drittel Steuern auf echte Arbeit nichts anderes sind als Raub. Hinzu kommen noch die anderen Enteignungsmaßnahmen. Sie mögen das als gerecht empfinden, für mich ist das Steuersklaverei. Und ich wüßte auch keinen Grund warum auf normale Verbrauchsgüter Steuern erhoben werden oder warum man Energie in der Form besteuert.
Also ich brauche keine Migration, keine Klimamaßnahmen, kein stehendes Heer oder Auslandseinsätze, brauche keine EU, auch nicht all die Behörden und Beauftragten und keine feministische Arbeitsmarktpolitik. Ich war aber auch schon immer für Freiheit statt Sozialismus.
Ich ging auf Ihr Einkommenssteuerargument ein. Dass bestimmte Einkommensarten nicht oder unzureichend besteuert werden, zweifle ich nicht an. Dass Ihr Vermieter aber Ihre Mietzahlungen als Einkommen versteuern muss, ist doch genau die versteuerung von Einkommen durch Nichtarbeit, die Sie als zu gering empfinden. Hohe Einkommen erzielt man idR nicht durch ARBEIT, sondern wenn, dann in Leitungsfunktion oder eben durch KAPITAL. Durch Änderung der progressionskurve könnte man viele geringe bis mittlere Einkommen entlasten, ohne die hohen aus der Pflicht zu nehmen.
Ebensowenig habe ich irgend eine Aussage zu Verbrauchssteuern getroffen – dass zB auf nahezu sämtliche Verbrauchssteuer wie zB die Mineralölsteuer, Kaffee- oder Branntweinsteuer noch mal Umsatzsteuer erhoben wird finde ich viel skandalöser, als hohe Einkommen auch entsprechend hoch zu besteuern. Ebenso skandalös finde ich, dass Medikamente dem vollen Umsatzsteuersatz unterliegen – selbst der reduzierte wäre noch frech (früher mussten die zum Tode Verurteilten ihre Henker auch selbst bezahlen)!
@ Draussen vor der Tür:
Haben Sie Eigentum oder wohnen Sie zur Miete?
Fragen Sie sich mal ob es nicht besser wäre, wenn die Menschen eher in ihrem eigenen Eigentum leben würden und fragen Sie sich mal was das verhindert und warum ausgerechnet jenes ach so reiche Deutschland eine dermaßen schlechte Eigentumsquote hat.
Und was treibt eigentlich Immobilienpreise und Baukosten so hoch?
Die nächste Frage, wo möchten Sie lieber zur Miete wohnen, bei einer Kapitalgesellschaft (mittlerweile sogar immer öfter ausländische Investoren) oder vielleicht bei einem privaten Vermieter. Und dann überlegen Sie mal, daß für viele private Vermieter jenes vermietete Eigentum die Altersversorgung ist. Und wenn Sie sich damit mal kritisch auseinandersetzen, dann finden Sie heraus, daß jener Vermieter eben nicht die Miete einfach als Einkommen verbuchen kann. Das ist der Umsatz, der dann versteuert wird, von dem der Vermieter aber auch noch Rücklagen erstellen muß.
Mit der Vermieter als böser Kapitalist macht man es sich sehr einfach, genauso kann man jeden mittelständischen Arbeitgeber brandmarken. Macht man ja auch indirekt schon lange, deswegen arbeiten ja auch immer mehr Menchen direkt oder indirekt für den Staat und staatsnahe Verbände. Und das nennt man dann Marktwirtschaft.
Sie kritisieren die Verbrauchssteuern ich ebenfalls, das ist Raub am kleinen Mann. Aber warum sind die denn so hoch? Was bewirkt eigentlich die Mehrwertsteuer auf Dienstleistungen (die ja somit schon fast dreifach besteuert werden, Gewerbesteuer, Lohnsteuer und eben Mehrwertsteuer) ?
Warum zum Beispiel sind die Kosten für Medikamente so hoch wie fast nirgendwo sonst und warum redet man eigentlich von Solidarkassen, wo man doch die echten Solidarkassen verteufelt, aber die staatlich reglementierten Kassen zur solidarischen Pflicht erklärt. Kassen wohlgemerkt auf deren Politk und Ausrichtung der Versicherte (der ja eigentlich der Eigentümer sein sollte) keinen Einfluß hat.
Im Grund braucht es gar keine Kassen, es braucht nur den Patient und den Arzt. Für jene die sich letzteren nicht leisten können, könnte theoretisch auch der Staat mit Steuermitteln direkt einspringen. Kassen sind erst einmal nur der Mittler, also der Agent. Jetzt macht der Agent aber dem Arzt Vorschriften und stellt diesen unter Generalverdacht, den Patienten sowieso. So korrupt könnten Ärzte und Patienten gar nicht sein, wie das Kassensystem an Beitragsaufwand für den Eigenbetrieb abzieht. Und da bin ich noch nicht einmal bei der Zweckentfremdung angekommen.
Solidarisch ist davon gar nichts. Das nennt sich nur so. Solidarisch wäre eine Kasse, wenn sie frei wäre von staatlichen und lobbyistischen Einflüßen. Eine echte Solidarkasse wäre z.B. Samarita, die AOK ist nichts anderes als ein gesundheitspolitsiches Steuerungsinstrument. Klingt gut, war vielleicht auch mal gut gemeint, ist jetzt aber längst das komplette Gegenteil.
Aber zurück zu den Gehältern. Natürlich erhalten heute Verbandsfunktionäre und Staatsbeschäftigte mehr als ein durchschnittlicher Ingenieur in der freien Wirtschaft. Und ganz klar ist die Schere zu weit auseinander zwischen normalen Werktätigen oder Vorstandsvorsitzenden, den Politikern oder diesen “Medienvertretern”. Von verdienen will ich in dem Zusammenhang gar nicht reden.
Aber mein Kernkritikpunkt bleibt. Warum macht man nicht Einkommen im unteren Drittel komplett Einkommenssteuerfrei, staffelt das dann hoch, bis zu einem vernünftigen, aber immer noch attraktiven Spitzensteuersatz, der dann aber auch tatsächlich entrichtet und nicht runtergerechnet wird. Dieses runterrechnen kann nämlich eben nicht jeder und das ist ebenfalls ungerecht. Was soll eigentlich dieses Ehegattensplitting wo nicht mal Kinder vorhanden sind?
Mit den Steuern geschieht doch nichts sinnvolles, damit werden einerseits Bullshitjobs und Maßnahmen und jede Menge Umverteilung von unten nach oben finanziert. Und bei meinem Denkansatz fallen die hochdotierten Behördenjobs ersatzlos weg.
Und ich bin gar nicht dagegen echten Bedürftigen dann ein vernünftiges Auskommen zukommen zu lassen, dann aber bitte nicht als Almosen und so nach Gutsherrenart.
Was die Erziehungsgelder speziell betrifft. Die sollen doch einer Erziehungsleistung dienen (theoretisch). Wo finde ich die denn?
Nein, ich bleibe dabei. Die Steuern sind viel zu hoch, der Staat ist zu mächtig und die Steuern sind auch falsch verteilt. Sie gehören zunächst in die Kommune wo man lebt und dann erst zur Zentralregierung. Der Steuerbaum ist komplett falsch. Ich wüßte auch nicht wozu der Bund so viel Geld braucht. Der soll eigentlich als Staat nur äußere und innere Sicherheit garantieren, alles andere können wir Bürger untereinander viel besser regeln. Meinetwegen braucht der Staat noch etwas Geld für Fenstraßen, Häfen oder Flughäfen oder für die Bahn, dann muß die Bahn aber auch wieder entprivatisiert werden. Und ein großes Heer braucht der Staat auch nicht, da finde ich ein Milizsystem deutich besser. Wenn das Militär zu groß ist, da kommt nur Unsinn bei raus. Eine gute Außenpolitik ist die beste Friedenssicherung und meine Demokratie die wird nicht am Hindukusch verteidigt, da haben deutsche Soldaten nichts zu suchen.
Der Bund soll sich seine Finanzierung anderweitig sichern, z.B. über Zölle (meintewegen außereuropäisch) und so endlich wieder den heimischen MArkt stärken, ich willl nicht Exportweltmeister sein, ich hätte gerne, das das reale Lebenshaltungsniveau in Deutschland hoch ist und hier die Existenz von Tafeln und anderen “Sozialunternehmern” obsolet wird.
Gerne dürfen auch Großvermögen wieder besteuert werden, vor allem jene die nicht in die nationale Güterproduktion zurückfließen. Hier stimme ich nämlich zu, kein Mensch kann mit ehrlicher Arbeit Multimillionär werden, erst recht kein Milliardär.
“Hier stimme ich nämlich zu, kein Mensch kann mit ehrlicher Arbeit Multimillionär werden, erst recht kein Milliardär.”
Manchmal ist es selbst den Multimillionären peinlich. “Wer reich stirbt, stirbt in Schande”. (Andrew Carnegie)
“Aber mein Kernkritikpunkt bleibt. Warum macht man nicht Einkommen im unteren Drittel komplett Einkommenssteuerfrei, staffelt das dann hoch, bis zu einem vernünftigen, aber immer noch attraktiven Spitzensteuersatz, der dann aber auch tatsächlich entrichtet und nicht runtergerechnet wird.”
Genau so könnte die Abschaffung der kalten Progression aussehen.
Dass hier vieles nicht gerecht bis völlig meschugge zugeht ist von mir unbestritten.
Aber auf die ganzen Fässer, die Sie hier jetzt aufmachen, im Einzelnen einzugehen ist mir zu mühselig.
@ Draussen vor der Tür:
“Aber auf die ganzen Fässer, die Sie hier jetzt aufmachen, im Einzelnen einzugehen ist mir zu mühselig.”
Und gelesen haben Sie es dennoch, genau darauf kommt es an. Ich erwarte hier keine sinnvollen Gespräche, immerhin weiß ich wo ich bin. Ich bin in einer Kneipe der Linken, da stellt man sich weder mit dem Rücken zum Raum, noch trinkt man aus Gläsern. Und egal wie zivilisiert jemand tut, spätestens wenn Gegenargumente fehlen zeigt sich die “Meinungsoffenheit”, entweder wird gepöbelt oder das Gespräch wird eingestellt.
Och wissen Sie, allein der Satz
“Das ist der Umsatz, der dann versteuert wird, von dem der Vermieter aber auch noch Rücklagen erstellen muß.”
wäre so leicht zu entlarven, wenn man sich die Mühe machen wollte. Denn auch die Rücklagen (für zB Renovierungen oder Instandsetzungen, nehme ich mal an) sind Einkommen, und wenn ein Vermieter – auch Sie – an die Rücklagen ran müssen und damit rechnungen bezahlen, dann können Sie die – na? – natürlich als Betriebsausgaben von den Steuern absetzen!
Sehen Sie, das sind die immer gleichen Nichtargumente derer mit Einkommen aus Vermögen!
@ Draussen vor der Tür:
Wann und wo habe ich behauptet, daß ich Vermieter bin? So blöde müßte ich sein, in Deutschland Wohnraum zu vermieten und mich dann auch noch beschimpfen zu lassen.
Ihnen paßt Ihre Situation als Mieter nicht? Schaffen Sie sich Eigentum an.
Was hier leicht zu enttarnen ist, daß ist der Neid. Im Leben ist aber nun mal so, ohne Fleiß, kein Preis. Mehr arbeiten, weniger ausgeben, nicht so viel jammern.
Und wenn Sie real arbeiten, fresse ich meine Mütze.
“Viele meinen offenbar, wenn sie schon so viel Steuern zahlten, um Gering- und Nichtsverdiener durchzufüttern, könne der Staat ihnen ruhig mal etwas zurückgeben.”
Diejenigen, die so gut verdienen, tuen das oft ja nur, weil die “Gering-und Nichtsverdiener” fast mit Nichts abgespeist werden. Darum darf auch, wer so viel verdient, weil die Einkommensstruktur so weit aufgefächert ist, gerne mehr Steuern zahlen. Eine bestimmte Klasse an Steuerzahlern, nämlich die nominellen Großzahlen haben aber auch oft die Möglichkeit die realen Steuern per Steuerberater zu optimieren, sodass die nominelle Steuerlast nur eine gefühlte Steuerlast ist.
Selbst wenn sie die Steuern durch gute Steuerberatung gegen Null gedrückt haben, heulen die selbsterklärten Leistungsträger immer noch wegen der Steuern. Gehört zum Habitus dazu. Der abhängige Lohnrmpfänger nörgelt zwar auch, aber kann sich keine Propaganda in eigener Sache kaufen.
“Selbst wenn sie die Steuern durch gute Steuerberatung gegen Null gedrückt haben…”
Immerhin bleibt denen noch die Rechnung des Steuerberaters. Das ist denen dann auch oft schon zu viel.
Erstens, wer Geld hat kann sich besser organisieren.
Zweites, die Erwartungshaltung ist eine andere.
Die Bedürfnisse steigen mit den Möglichkeiten.
Drittens, man wird und bleibt nicht wohlhabend (reich ist bei den Beträgen noch nicht der Fall) wenn man freiwillig zurückstecken tut.
Oder: der Teufel scheisst sowieso immer auf den dicksten Haufen!
Was die gesichteten Schlangen angeht, vermute ich das diese aus dem Vatikan entflohen sind.
Wieder ein Sommerloch oder eher ein Vierjahreszeiten Loch, in der realen politischen Selbstaufgabe?
Ich stelle mir den Schuldenstand der reichsten g7 vor und frage mich, wie gross diese tatsächlich sind.
Ja die Reichen haben ganze Arbeit geleistet und werden auch ihre erklärten Mittelstand schröpfen, aber nach der Wahl.
Die innenministerin xyz aus d, möchte das die Polizei Aufgaben übernehmen soll, die ursprünglich Bademeister in Schwimmbäder tätigen. Grübel. Wohl nicht, Deutschland benötigt wird im grossen Stil private Sicherheitsfirmen, um Kindergarten, Schulen (falls überhaupt noch vorhanden sein werden), Badeanstalten, und alles öffentlich kulturelles etc. zu schützen. (Klimaaktivisten setzen nicht umsonst ihre Aktivitäten fort)
Darum wird ein Aufschrei getätigt, weil diese Klientel das freiwillig zahlen wird, für den Erhalt vom Kindergeld,ohhh
Mist, Elterngeld heisst es wieder so ein postmoderne freudsche Fehler…
Vielleicht ist Bild und doch besser über diese.
Moment, es wurde ja durchaus etwas gedacht bei der Sache: wer über 180.000 Euro verdient ist Leistungsträger und diese Personen sollen möglichst viele Kinder haben, die dann ebenfalls Leistungsträger werden. So etwas ist ja erblich. So sehen Sozialleistungen im Neoliberalismus aus, worauf dann ein Hans-Werner Sinn kommt und erklärt, diese seien viel zu hoch und daher kämen die Staatsschulden. Zwischen diesen Polen soll sich der Zuseher entscheiden.
Dass diese Politik krass versagt, ist eigentlich offensichtlich. Genau seit dieser Zeit sinkt das Bildungsniveau, in Zahlen durch Pisa bestätigt. Aber es wie sonst auch: der Neoliberalismus versagt auf ganzer Linie, aber niemand traut sich, das festzustellen.
Unter Sozialleistungen verstand man einmal etwas ganz anderes. Die Brandt-Regierung wollte Bildungsgerechtigkeit herstellen und es auch den unteren Schichten ermöglichen, zu studieren. Was sich ja auszahlte. Unser Autor hat als Arbeiterkind Soziologie und Geschichte studiert, was ein ganz klein wenig ungewöhnlich ist. Der Aufstiegskamin für die unteren Klassen waren immer die technischen Berufe, Maschinenbau und Verwandte. Da nun hat diese Generation ganze Arbeit geleistet und sie hat der Bundesrepublik einen Exporterfolg nach dem anderen beschert. Was, zugegeben, nicht ganz unkritisch ist. Aber das aufgestiegene Proletariat hat dafür gesorgt, dass Fett auf der Kette war. Und dass man führend bei der Entwicklung der Erneuerbaren war.
Damit war eigentlich der Weg einer erfolgreichen Bildungspolitik vorgezeichnet. Aber der Neoliberalismus ist inzwischen Staatsideologie. Ihm muss geopfert werden.
Es geht ja nicht um Gleichstellung. Eigentlich ging es nie um Gleichstellung, sondern man wollte Anreize setzen, dass auch die intelligenten Gutverdiener sich vermehren und nicht nur das Prekariat. Ursula von der Leyen wollte etwas für ihre Klasse tun und so ist es geschehen. Der Entwurf lag fertig in der Schublade, vorbereitet von Renate Schmidt. Aber vielleicht erinnert sich der eine oder andere, dass Frauen, die z.B. wegen eines zwei oder drei Jahre älteren Kindes zu Hause blieben, nichts bekommen sollten. Wo kämen wir da hin?
Wenn man nämlich genauer hinsieht, dann funktioniert auch die Gleichstellung der Gutverdiener nur deshalb, weil es eine Armee von Geringverdienern möglich machen, zum allergrößten Teil ebenfalls Frauen: Au Pairs, Putzfrauen, Haushaltshilfen, Kindermädchen, Babysitter etc. Nicht gerade zum Nulltarif, aber so knapp drüber. Gleichstellung von Frauen gelingt nur durch Herabsetzung anderer Frauen. Müsste ein adäquates Gehalt gezahlt werden, würde sich das alles nicht mehr lohnen. Es bliebe nichts mehr übrig.
Ich hab mich schon lange gefragt, wie zwei Mindestlohnempfänger sich überhaupt eine Familie leisten können, ohne komplett in die Armut abzurutschen. Da ist nämlich kein Geld mehr übrig, um mittels billiger Heinzelmännchen die “Gleichstellung” der Frauen zu erreichen. Dafür prügelt aber dann die Gesellschaft auf sie ein und belehrt sie mit Gendersternchen und Verachtung, weil sie noch einen alten Diesel fahren. Wenn sie überhaupt etwas fahren.
Feminismus ist eine scheinheilige Veranstaltung, bei der sich einige wenige zu Lasten vieler gesundstoßen. War schon immer so und wird wohl auch so bleiben. Heute bedauert Alice Schwarzer, kein Kind zu haben. Selbstverständlich ein Mädchen. Gott bewahre, sie hätte einen Jungen bekommen. Aber zu dem Zeitpunkt als sie ein Kind hätte bekommen, waren die Mütter die Verräterinnen der Sache. Die moderne Frau “musste dem Führer kein Kind mehr schenken”, so ihre Aussage. Nun fehlt ihr der Erbe.
Ich dachte, Alice Schwarzer bedauert, nicht als Russin geboren worden zu sein.
phz (2000)
“Ich hab mich schon lange gefragt, wie zwei Mindestlohnempfänger sich überhaupt eine Familie leisten können, ohne komplett in die Armut abzurutschen.”
Du weißt nicht, wovon Du redest: Was ist Armut?
Und hast Du mal mit Deiner Mutter drüber geredet, was sie unter Gleichstellung versteht?
Interessante Frage, die Sie da aufwerfen
Meine Eltern leben und lebten das Hausfrauenmodell und zu keinem Zeitpunkt hat meine Mutter sich nicht gleichgestellt gefühlt. Es ist eine Ehe auf Augenhöhe. Gleichzeitig sagen sie aber auch, dass in unserer Gesellschaft die Wertschätzung nur am Geld gemessen wird. Und da sieht es bezüglich des Dienstes am Menschen, sei es eigene Kinder großzuziehen oder aber Angehörige zu pflegen, in Deutschland nicht so besonders gut aus. Auch die professionellen Erzieherinnen verdienen eher schlecht, die Kitas sind knapp budgetiert und schneiden auch bei Tests nicht berauschend ab. Nicht selten wird fehlendes Fachpersonal durch Praktikantinnen ersetzt. Womit wir wieder bei der Gleichstellungshierarchie sind, die ich oben bereits erwähnte. Sie funktioniert für einige wenige nur deshalb, weil es entweder billiges Personal oder aber kostenfreie Unterstützung durch Eltern oder andere Verwandte gibt, die das ermöglichen.
Mein Mann und ich führen keine Hausfrauenehe. Ehrlich gesagt, wollte ich nie Hausfrau werden, aber ich wollte auch nicht Automechanikerin werden. Es war einfach nicht mein Ziel. Ich war Hausfrau nur für kurze Zeit, als unsere Kinder sehr klein waren. Aber sobald sie in den Kindergarten gingen, habe ich mich beruflich wieder etabliert. Außerdem leben wir heute in instabileren Zeiten. Mein Vater war zeitlebens bei der gleichen Firma angestellt, was heute nahezu unmöglich geworden ist. Eine Familie ruht heute sicherer auf 4 Schultern als auf 2, es sei denn man ist verbeamtet.
Doch, ich weiß, was Armut heißt. Ich arbeite im sozialen Sektor, speziell im Bereich Obdachlosigkeit. Also dort, wo sich die Menschen wiederfinden, die durchs Raster gefallen sind. Ich weiß auch, was man ungefähr verdienen muss, um eine Familie einigermaßen sicher durchzubringen und da reichen zwei Mindestlohnjobs einfach nicht aus. Dazu muss man nicht mal in einer teuren Gegend wohnen. Die Armutsstatistiken bestätigen das auch mit schöner Regelmäßigkeit.
Danke. Als ich den Artikel las, ist mir die Kinnlade runtergeklappt, dass bei einem Einkommen von 300 000€ staatliche Unterstützung gezahlt wurde mit der Begründung Gleichstellung. Selbst 180 000 sind ein gigantisches Einkommen. Ein Höchstsatz von 1800 Elterngeld haben viele nicht als Einkommen. Das bringt den Gleichstellungswahnsinn perfekt auf dem Punkt. Gleichheit interessiert sich null für das Niveau der Gleichheit. Damit kann man alles begründen. Wofür soll das Elterngeld da sein? Dass sich 60 000 Frauen für Kinder entscheiden. Als würde bei einem Einkommen von 180 000 € das Elterngeld die Entscheidung wesentlich beeinflussen. Lächerlich.
“Eigentlich ging es nie um Gleichstellung, sondern man wollte Anreize setzen, dass auch die intelligenten Gutverdiener sich vermehren und nicht nur das Prekariat.” Das wäre natürlich eine rassistische Begründung, weil sie die gesellschaftliche Stellung den Genen zuschreibt, die an den Nachwuchs weitergereicht werden.
“Wenn man nämlich genauer hinsieht, dann funktioniert auch die Gleichstellung der Gutverdiener nur deshalb, weil es eine Armee von Geringverdienern möglich machen, zum allergrößten Teil ebenfalls Frauen: Au Pairs, Putzfrauen, Haushaltshilfen, Kindermädchen, Babysitter etc. ” Ja Danke. Das ist ein wichtiges Argument, das ich mir merken werde.
“Viele meinen offenbar, wenn sie schon so viel Steuern zahlten, um Gering- und Nichtsverdiener durchzufüttern, könne der Staat ihnen ruhig mal etwas zurückgeben. Diese Haltung lässt sich leicht mit neoliberaler Hirnerweichung erklären: Wenn jeder nur an sich denkt, dann hält sich natürlich auch jeder für bedürftig.”
Dass die betroffenen Gutverdiener das Geld nehmen, ist nicht das Rätsel. Bemerkenswert ist, dass so ein Gesetz mit diesen Einkommensgrenzen überhaupt beschlossen wird.
Jedenfalls sehr guter Artikel. Mehr davon bitte.
Warum soll ich irgendwelchen Leuten die Selbstverwirklichung finanzieren?
Wieso Topverdiener mehr Solidarität erfahren als Mindestlohnempfänger?
Ganz einfach, weil in Deutschland ein kapitalistisches Regierungssystem herrscht!
Im Sozialismus sind die Schweine auch gleicher auf der Tierfarm. Macht also keinen großen Unterschied. Ich habe leider keine Ahnung wie man eine nicht korrumpierbare Gesellschaft bauen könnte. ¯\_(ツ)_/¯
Hier muss eine Verzerrung beim Autor vorliegen. Ich habe von dem Thema nichts groß mitbekommen, so hoch kann das nicht gekocht sein.
150.000 EUR? Davon kann man gut leben, aber macht einen so ein Einkommen zum Topverdiener? Zumal es ja noch noch 75.000 EUR sind, wenn einer mindestens ein Jahr zu hause bleibt. Dann hängt man plötzlich mit dem Haushaltseinkommen in der unteren Mittelschicht.
Ich kenne etliche Leute, die als Angestellte Einzelne 150.000 EUR verdienen. Damit ist man in Deutschland Topverdiener. 150.000 EUR zusammen: obere Mittelschicht.
phz
Super Artikel!
Mit einer Anmerkung:
Die Hirnerweichung ist nicht neoliberal, sondern gab es schon immer.
Wer reich ist, fühlte sich schon immer besonders bedürftig.
Was in der Diskusion wohl häufig nicht beachtet wird: es geht um das zu versteuernde Einkommen. Das ist brutto deutlich mehr als 150.000 €. Davon kann man selbst in einer Großstadt ganz konfortabel leben, ist aber von “sich keine finanziellen Sorgen machen müssen” noch weit entfernt.
Also Leute die darüber räsonieren, ob man mit 150.000 Eur p.a. ohne finanzielle Sorgen leben könne sind für mich so was von vom Mars.
Ich (mit Familie) hatte nie annähernd die Hälfte …. ohne ausgemachte finanzielle Sorgen. (Das ist sowieso ein sehr relatives Ding. Jemand, der seinen Porsche und seine Yacht unterhalten “muss”, mag ja auch finanziellen Sorgen haben, es ist doch die Frage, WAS FÜR WELCHE! )
Warum sind alle Figuren im Internet so weltfremd und abgehoben?
Weil sich hier nur Akademiker, Irre, und Weltfremde tummeln?
Oder sind hier nur noch KIs unterwegs?
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Hallo Storz,
mein Jahresnetto schafft vielleicht die 30,000€ ansonsten bin ich noch ehrenamtlichen als Wahlhelfer und war als Schöffe tätig.
Keine Partei
Kein Glauben
Kein Vertrauen*
*daß erst seit 2020
Ps. Sorgen machen mir die Zugelaufen Katzen und deren Tierarztkosten.
Die “Traditionsmedien” vermitteln inzwischen nur noch gellenden Schwachsinn, Wahnsinn, Elitennarrative, Angtsporno und Hysterie.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Dauer-Vergiftung zu gewalttätigen Konvulsionen in der Gesellschaft führt.
Hier etwas, was wirklich Aufmerksamkeit verdient:
Ein Aufruf zu Verständnis und zum miteinander reden (aber nicht etwa mit PR-Agenten im Netz, digitalen Figuren – sondern mit ECHTEN Menschen! Mit Gesichtern, in realer Anwesenheit!)
()https://blog.bastian-barucker.de/im-gespraech-mit-klimaaktivisten-verstaendnis-fuer-die-letzte-generation/
Einerseits ist die Frage berechtigt, warum sich die Klimakleber nicht gegen das Militär und für Frieden aussprechen. Andererseits ist das ja wohl eine ziemlich verrückte Verdrehung der Prioritäten. Man soll wegen Klimaschutz für Frieden sein und nicht weil Land und Leute im Krieg zerstört werden. Nicht weil ein Atomkrieg das Ende der Menschheit bedeuten könnte, sondern weil das im Krieg ausgestoßene Co2 zur Klimaerwärmung beiträgt. Der Klimaschutz bekommt hier Züge einer fixen Idee, einer festgezurrten Betrachtungsweise, die Welt bloß noch hinsichtlich einer Eigenschaft beurteilt, nämlich wie sie sich aufs Klima auswirkt.
“Wir” konsumieren? Wer “wir”? Das ist doch schon eine Lüge. Die Armen konsumieren sowieso nicht zwanghaft, aber von denen wird immer Konsumverzicht verlangt. Hat einer dieser Klimaaktivisten jemals einen Millionär aufgefordert auf seine Jacht oder Privatjet zu verzichten und seine Ablehnung dann als “infantilen Trotz” bezeichnet? Wenn normale Menschen auf ihr Auto nicht verzichten wollen, weil sie es brauchen, um zur Arbeit zu kommen, dann ist das “infantiler Trotz”? Als wäre der Kapitalismus eine Wunschkonzert für das Kapitalisten nur produzieren, um den “zwanghaften Konsum” der Leute zu befriedigen. Dabei ist es umgekehrt. Was von den Leuten konsumiert wird, ist das was Unternehmer meinen, womit sie das beste Geschäft machen. Der Konsument hat nicht die Macht, sondern ist der Schwanz mit dem der Hund wedelt. Und nicht umgekehrt.
ätKrim: Sicher kann man auch da viel kritisieren. ich bin ganz gewiss nicht mit allem Einverstanden was von Barucker kommt. Aber der wesentliche Impuls: das _miteinander reden_ – das ist es was ich voll unterschreibe und unterstütze.
Alles andere ist “spalte und herrsche” für das Frommen der Vielzusehrreichen zu exekutieren.
“Der Klimaschutz bekommt hier Züge einer fixen Idee, einer festgezurrten Betrachtungsweise, die Welt bloß noch hinsichtlich einer Eigenschaft beurteilt, nämlich wie sie sich aufs Klima auswirkt.”
Das Klima hat sich in vier Milliarden Jahren Erdgeschichte immer wieder geändert, auch dramatisch – ganz ohne den Einfgriff einer Lebensform. Die Evolution hat sich immer dem vorherrschenden Klima unterworfen und Lebensformen entstehen lassen, die dazu passten. Niemals umgekehrt!
Es wird natürlich ein weiteres Massenaussterben geben, und auch der Mensch wird ersetzt werden – denn so intelligent, wie er sich selbst einschätzt, ist er definitiv nicht. Gerade ist mal wieder so eine Zeit, wo das ganz besonders deutlich wird… entweder wird etwas entstehen, das dann wirklich so intelligent ist, nicht den eigenen Lebensraum zu zerstören und innerhalb der eigenen Art immer wieder Kriege und Vernichtungsszenarien heraufzubeschwören, oder die Evolution wird zu dem Schluß kommen, dass Intelligenz doch keine so gute Idee gewesen ist.
Panta rhei…
Es wird wohl so viel über die Streichung des Elterngeldes für die Sehr-Gut-Verdienenden berichtet, weil das genau die Einkommensklasse der sich darüber echauffiernden Journalisten und verantwortlichen Redakteure betrifft.
Oder liege ich da völlig falsch?
Gleichstellung oder auch die Leugnung der Lebensrealität vieler Menschen, kann halt einfach nicht die Bedürfnisse verändern. Konzepte die seit Jahrhunderten funktioniert haben, werden auch nicht durch Zwangsmaßnahmen verändert.
Wir leben in einer Zeit der völligen idiotie. Die Politik handelt auf Zuruf von welt- und lebensfremden Akademikern. Als Grundlage dienen Schlagworte aus dem Baukasten des Klassenkampf, der einst viele Menschen aus dem elend befreite. Aber heute der Oberschicht als Propaganda und. Marketing für die fortschreitende Ausbeutung benutzt wird. Gleichstellung hilft keinem Menschen aus der Armut.
Genau so wie Klimaschutz nicht der Umwelt hilft. Da aber “alle” Wissenschaftler Gleichstellung oder Klimaschutz propagieren, gibt es aus dieser idiotie derzeit kein Ausweg. Lasst ins alle für das wohl der reichen kämpfen!
Als nächstes werden sie uns sagen, das das der Kommunismus ist.