Von einem Rechtsruck war bei den Europawahlen in den drei skandinavischen EU-Ländern nicht festzustellen. Wohl weil „Rechts“ bereits Establishment ist.
Am meisten stach Finnland hervor. Das gefrorene Lächeln von Riikka Purra, dem Parteivorsitzenden der „Basisfinnen“, am Wahlabend steht für den beispiellosen Verlust der rechten Partei in Finnland. Das Ergebnis bezeichnete die 46-Jährige als „Überraschung“ und „sehr verwirrend“, man werde in sich gehen.
Bei den Europawahlen konnten die Rechten gerade mal 7,6 Prozent erreichen, acht Prozent weniger als beim letzten Urnengang für die Sitze in Straßburg. Doch die Finninnen und Finnen vergleichen mit einer anderen Zahl – bei den Parlamentswahlen im April 2023 erreichte die Partei über zwanzig Prozent und ist seit dem vergangenen Juni nun Teil der Regierung.
Und genau dies gilt als ihr Problem. Denn unter der Regie von Premierminister Petteri Orpo von der bürgerlichen „Nationalen Sammlung“ wurde den Vertretern der rechten, migrationsfeindlichen Partei verantwortungsvolle Posten zugetragen. So ist Purra Finanzministerin, auch die Ministerien für Wirtschaft, Inneres, Justiz und Soziales sind in der Verantwortung der Basisfinnen.
Und somit wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Partei zu den Gesichtern der sozialen Härte, welche einen Teil der 5,5 Millionen Bewohner des nordischen Landes gerade trifft.
Die Staatsschulden von 140 Milliarden Euro werden derzeit durch Kürzungen im Sozialbereich verringert, hinzu kommen Einschränkungen im Kündigungsschutz oder im Streikrecht. Im März reagierten die Gewerkschaften darauf mit einem Generalstreik.
Dabei waren die Basisfinnen als Partei der „Kleinen Leute“ angetreten, welche sich gegen die Arroganz der Eliten positionierte und das „alte Finnland“ ohne Ausländer und progressive Gesellschaftsexperimente beschwor. Der studierten Politologin Purra fehlt es auch an einer gewissen Sensibilität – als auf einer Konferenz die Rede von sozialen Kürzungen war, schwenkte sie mit schelmischen Lächeln eine Schere.
Da nutzte dann im Europa-Wahlkampf auch die Stimmungsmache der Partei gegen die Migration nichts, da die Zuwanderung bereits per Gesetz in der Koalition eingeschränkt wurde.
Zudem konnte die 1995 gegründete Partei, welche sich kürzlich von der Idee des „Finnexits“ verabschiedet hatte, nicht vermitteln, was sie im Europaparlament eigentlich erreichen wollten. Das auch deswegen, weil sie das Parlament in Straßburg nutzte, um unliebsame Mitglieder außer Landes zu bekommen, wie etwa den einstigen Spitzenpolitiker Teuvo Hakkarainen, der Parteikolleginnen sexuell belästigt hatte.
Was den „Basisfinnen“ widerfuhr, steht in einer Tradition des Landes: Erreicht eine populistisch auftretende Partei eine gewisse Größe, wird der Wille der Wähler von den anderen Parteien respektiert, die Radikalen dürfen mitregieren und werden durch den „Verantwortungsschock“ deklassiert und entzaubert.
Auch der Vorgänger der Rechten, die „Finnische Agrarpartei“, war in den achtziger Jahren zweimal an einer Koalition beteiligt, doch an der hohen Arbeitslosigkeit konnten sie nichts ändern, sie lösten sich schließlich auf.
Und Timo Soini, der Gründer und erste Vorsitzende der Basisfinnen, scheiterte kläglich als Außenminister, da er sich im Flüchtlingsjahr 2015 nicht durchsetzen konnte, die Einwanderung einzugrenzen. Was sein Wahlversprechen war.
Durch die soziale Misere überzeugte das „Linksbündnis“ unter der sympathischen Parteichefin Li Andersson über 17 Prozent der Wähler, darunter viele ehemalige Anhänger der Rechten. Die einstige Erziehungsministerin hat das Potenzial wie die ehemalige sozialdemokratische Regierungschefin Sanne Marin, als neue Polit-Influencerin in den Sozialen Medien gefeiert zu werden. Sie gehörte innerhalb der finnischen Linken, welche 2022 in dieser Frage gespalten waren, zu den NATO-Befürwortern und wird auch im Europaparlament, im Gegensatz zu anderen Linksparteien, Stellung gegen Russland beziehen. Darum wandte sie sich bereits im Vorfeld vehement gegen die Aufnahmen von „Bündnis Sarah Wagenknecht“ in die linke Fraktion im Europaparlament.
In Schweden gewinnen die roten Socken
„Mein Europa baut Mauern.” So feierte sich Jimmie Akesson, der Chef der rechten „Schwedendemokraten“ (SD) in einem Spot für die Europa-Wahlen selbst. Der Clip zeigt den 45-Jährigen, wie er einen Kaffee in Rom, eine Breze in München sowie den Ausblick auf die Wälder seiner Heimat genießt. Und immer wieder erscheinen junge Frauen mit der Aufschrift „Stoppt die roten Socken“ auf den knappen T-Shirts. Die Sozialdemokraten, welche 2014 bis 2022 regierten, seien Schuld an den Migrantenausschreitungen, die auch eingeblendet werden.
Doch das kam nicht an. Mit über 13 Prozent gewann die Partei, welche im Gegensatz zu den „Basisfinnen“ eine rechtsextreme Vergangenheit hat, zwar einen Sitz mehr als bei den vorigen Wahlen, doch dienen Europawahlen ja oft als Stimmungsbarometer für die Parlamentswahlen und 2022 konnten die Schwedendemokraten über 20 Prozent einfahren.
Diesmal vermochte die Partei, welche immer mal wieder mit dem Swexit kokettiert, ihre Wähler nicht mobilisieren. Zudem ist ihnen die Affäre um die „Trollfabriken“ zum Schaden geraten – anonyme Konten in den Sozialen Medien, welche über politische Gegner wie Partner herziehen. Die Partei toleriert die bürgerliche Minderheitsregierung unter Ulf Kristersson und wirkt an Entscheidungen mit.
Zudem kam kurz vor den Wahlen heraus, dass einer der Hauptverantwortlichen der SD-Kommunikationsabteilung und Mitgestalter der „Trollfabriken“, Alexander Edbom, auch russlandfreundliche Propaganda im Netz betrieb, unter anderem Russland aufgefordert hatte, Schweden zu besetzen, um die damalige Regierung der Sozialdemokraten abzusetzen. Der 35-Jährige wurde entlassen.
Historisch bedingt, reagieren Schweden auf Russlandnähe grundsätzlich ablehnend, keine Partei zeigt offiziell Sympathie mit dem Kreml.
Auch nicht die Linkspartei, welche sich gegen den NATO-Beitritt ausgesprochen hatte. Sie erzielte 11 Prozent und gilt mit dem größten Zuwachs von über vier Prozent als Gewinner der Wahl. Zudem gewannen die Grünen. Beide Parteien legten Wert auf Klima und Umweltthemen, welche in Schweden sehr ernst genommen werden, auch in Bezug auf die drohenden Waldbrände im angehenden Sommer. Auch erfuhr der altgediente und bodenständige Politiker Jonas Sjöstedt (Hobbys: Brotbacken, Wandern, Zugfahren), das Gesicht der Kampagne, starke Sympathie. Die Positionierung gegen Israels Kriegsführung in Gaza soll auch Punkte gebracht haben.
Wie in Finnland gilt – die Rechten sind mit an der Regierung beteiligt, die Wahl von linken Parteien ist somit auch eine Art Protest.
In Dänemark gewinnt die Sozialistische Volkspartei
In Dänemark blieb die rechte „Dänische Volkspartei“ mit über sechs Prozent in ihrer schon seit Jahren bestehenden marginalisierten Position. Ihr Kernthema, eine verschärfte Einwanderungspolitik, haben die etablierten Parteien wie zwei Parteigründungen längst erfolgreich übernommen.
Großer Gewinner ist die Kleinformation „Sozialistische Volkspartei“, sie erreichte mit über 17 Prozent die meisten Stimmen. Die Partei hat auch eine stark ökologische Ausrichtung und ist darauf konzentriert, Emissionsgrenzen einzuhalten.
Ihr Star ist Kira Marie Peter-Hansen, 26 Jahre alt, die 2019 als jüngste Parlamentarierin in Straßburg eingezogen ist, sie trat in Clips auf, bei denen sie versprach, sich gegen Giftstoffe in Speiseeis und Shampoo einzusetzen.
Zudem macht sich diese Partei für mehr Verteidigungsstrukturen innerhalb der EU und auch EU-Waffenproduktionen stark, da sie die Schwäche der NATO nach einem Sieg von Donald Trump befürchtet. Auch die „Sozialistische Volkspartei“ hat keine prorussische Agenda.
Ihr Erfolg ist auch der Frustration viele sozialdemokratischer Wähler geschuldet, die unzufrienden mit der derzeitigen Koalition sind. Die dänische Traditionspartei unter Mette Frederiksen koaliert derzeit mit der bürgerlichen „Venstre“ und der Ausgründung aus derselben, den „Moderaten“. Europawahlen sind nun mal oft Protestwahlen.
Bitte wer gewinnt? Was soll an den nordischen Kaviarlinken, (A)Sozialdemokraten und Grün_*Innen links sein? Die sind allenfalls genauso link wie die hiesigen.
Das einzige was dort geschieht, ist das altbekannte Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Auch genannt: „Wähler hinter die Fichte führen“. Die parteipolitischen Vertreter einer gewissen Macht- und Kapitalfraktion tauschen mit denen einer anderen die Plätze. Die große Kartellpartei bleibt dieselbe, es wurden nur andere Spießbuben vorgeschickt. An den Säulen des Systems – neoliberaler Monopolkapitalismus, Imperialismus (pro-NATO / -EU) und biopolitischer Identitarismus (Massenüberwachung, Vereinzelung, Bargeldverdrängung, digitale Identität etc.) – wird ohnehin nicht gerüttelt genauso wenig an seinen Strategien (massenmediale Propaganda, Konsumismus, Animation) und sonstigen Spielregeln.
Bloß wird jetzt statt der nationalradikalen Flagge (Wahre Finnen) die kaviarlinke (Wahre Woke) raus gehängt. Und ein paar andere Ängste akzentuiert – statt vor Schulden, Islam und Kriminalität also z.B. vor Klima, Viren, EU-Zerfall. Und natürlich dem Russen, aber da schenken sich woke- wie nationalradikale Rechte ja nichts. Hauptsache das Unbehagen der Beherrschten ob ihres inneren Gefühlsstaus wie der vorgefundenen äußeren Verhältnisse wird abgelenkt. Weg von den Herrschenden, hin auf die jeweilige Angst. Und so gehen die Nilssons und Annikas weiter brav wählen und vertrauen auf Vadder Staat, der alles gut werden lässt.
Als ob das ein Alleinstellungsmerkmal der „Wahren Finnen“ wäre. Das machen alle rechten (sprich: Systemparteien) so. Wartet nur ab, bis der „Wahre Soze“ Keir Starmer kommt. Mit „Erdrutschsieg“. Oder wartet lieber nicht – ich zumindest will gar nicht wissen, was jener Zeuge Tonys alles anstellen wird. Kriege ich jetzt beim bloßen Drandenken Krieselkrätze.
Tja, klassische Druidenteeverkäufer. Bei uns heißen diese Leute übrigens „AfD“ und „BSW“. Die beschwören auch den Glauben, dass mit ihnen an der Macht oder zumindest in der Regierung etwas anders würde. Doch man vergesse nicht: Wagenknecht wollte schon 2013 Wirtschaftsministerin in Niedersachsen werden, Höcke am liebsten mit Kemmerich eine Regierung bilden. Und natürlich ist man für die kleinen Leute, gegen die Eliten und gegen dies und das. Bis zum Wahlabend.
Und das ist eben das Problem mit den Rechten. Sie machen Stimmung gegen Einwanderer und Asylsucher, lassen irgendwelche gut integrierten Leute die ach so tolle „volle Härte des Gesetzes“ spüren (die schlecht integrierten bekommt man mysteriöserweise nie zu fassen), verprassen Unsummen für Abschiebeflüge und Strafkolonien in Albanien, Ruanda oder wo auch immer – und sonst? Außer Show, Ablenkung und Symptombekämpfung kommt da nix. Der Migrationskomplex feiert weiter fröhliche Urständ – mal wird er „eingeschränkt“, mal wieder von der Leine gelassen. Je nachdem wie es die Herrschenden gerade brauchen.
Statt Stimmungsmache gegen Migranten wäre vielleicht mal Stimmungsmache gegen das System und seine Vertreter gefragt, die die Migration hervorbringen. Ach, dann würde man ja an dem Ast sägen, auf dem man sitzt und die Hand beißen, die einen füttert. Ja, das ist Pech. Also weiter Ausländer klatschen, Wähler ablenken und Druidentee schlürfen.
Ja, wenn man die Auflösung der EU schon gar nicht mal mehr anstrebt, kann man wirklich nicht einmal dem blindesten Elch in Lappland mehr vermitteln, dass man systemkritisch sei. Oder was einen von den restlichen Blockparteien noch unterscheide.
Oh, das ist nun wirklich keine genuin finnische Tradition. Man nennt es auch das SYRIZA-Modell. Die achso radikalen Linken, die dann ihre Ideale ausverkauften. Ich konzediere, dass die Deutsch-EU eine sehr unsägliche Rolle dabei spielte, aber SYRIZA hätte am Wahlabend auch mit der KKE eine Koalition eingehen und sich um eine Alternativstrategie bemühen können. Tsipras hatte aber keinen Plan außer „lieb Kind in Berlin machen“ und vor Mutti und ihrem badischen Hausmann „die lieben Reformer, die nur das beste wollen“ spielen. Braucht kein Mensch, zumal liebkindmachen nicht funktioniert. Schon gar nicht mit den Vertretern der Deutsch-EU. Das einzige was bei denen zieht ist massierter Gegendruck. Stick the finger to Germany (as Varoufakis said).
Außerdem wird der „Wille der Wähler“ (was soll das sein?) nicht von den „anderen Parteien“ respektiert. Mit Respekt ist da gar nichts. Die herrschende Kaste bearbeitet die Systemabweichler so lange bis sie entweder sich auflösen, durch Zwangsmaßnahmen eingehen (Parteienverbot) oder sich von allen „radikalen“ Inhalten und Personen getrennt haben und die Säulen des Systems mittragen. Dann dürfen sie mitregieren und werden ins Kartell aufgenommen. Die Wähler sind jedes Mal bass erstaunt wieder hinter die Fichte geführt worden zu sein, werden wütend – und wählen die nächste „Alternative“ und das Spiel beginnt von vorn.
Wie auf’s Stichwort – oder schlicht: q.e.d.
Und was macht diese Duridenteeverkäuferin bitteschön sympathisch in den Augen des Autors? Weil sie jung, weiblich und Angehörige einer Minderheit (finlandssvenskar) ist? Das sind ja die wichtigsten Tugenden einer heutigen „linken“ Abgeordneten. Mit linken Inhalten hat sie’s natürlich nicht. Dafür ist sie hübsch systemtreu, war bereits Bildungsministerin und ist NATO-affin. Aber Moment – NATO-Affinität mit Augenmaß:
Mhm, wirklich ganz feiner Druidentee. *schlürf*
Ne, lebte ich in Finnland, ich würd’ abhauen. Oder mir irgendeine Hütte im Wald bauen, ohne Fernseher und Kontakt zur Außenwelt, aber mit Wassergraben, Fallgruben und einem Rudel Braunbären drumrum. Aber selbst die Bären hauten wohl lieber einem ins Ausland ab…
Und was genau ist an Koks-Sanne so toll gewesen? Ihr Russlandhass? Ihr Impfdruck? Ihr Leuteverarschen? Aber sie war die jüngste Ministerpräsidentin des Landes! Ja und so ziemlich die abscheulichste seit Mannerheim (der war Präsident, aber geschenkt). Heute ist dieses Young-Global-Leader-Püppchen übrigens bei – genau den Zeugen Tonys. So schließt sich der Kreis. Googelt selbst. Oder besser nicht. Nehmt was anderes. Metager oder Brave.
Ah, daher weht der Kuh ihre Flatulenz. Andersson macht klare Kante gegen die noch nicht eingenordeten pseudo-Alternativen. Na dann muss sie ja wer sein. Eine ganz linke Bazille.
Und lernt verdammt nochmals, dass die Frau Sahra heißt. Ist persisch-arabisch (زهرا ) und nicht zu verwechseln mit سارة (Sarah).
Ja, historisch bedingt trauern viele Schweden immer noch dem Ausgang des Großen Nordischen Kriegs nach. Insofern wäre eine Besetzung Schwedens zwecks Auffrischung von Geschichtskenntnissen durchaus mal eine Überlegung wert.
Mattern, Sie wollen uns jetzt aber nicht sagen, dass der Sommer die Waldbrände auslöst, oder? Zur Erinnerung: Weder Glasscherben noch Hitze lösen Waldbrände aus. Waldbrände entstehen durch Blitze (1 %) bzw. besoffene Schweden bei der Elchjagd (99 %), beim Barbecue oder Wegschnippen von Kippen.
Und weil die Schweden ja so viel Wert auf Umwelt legen, bauen sie fleißig ihre Armee aus (fährt vermutlich mit BIO-Diesel oder Elchdung) wie auch ihre Kernkraftwerke. Denn Uran wird fair gehandelt, ist vegan und zaubert allen ein strahlendes Lächeln ins Gesicht. Ansonsten finden sich Verrisse der schwedischen Umweltpolitk von Deutschlandfunk bis NZZ.
Die Schweden sind ziemlich gut im Simulieren von Umwelt- und Klimaschutz, mehr nicht.
*schlürf*
Ja, weil die Socialistisk Folkeparti so sozialistisch ist, ist sie im EU-Parlament Mitglied von G / EFA. (Wer damit nichts anfangen kann: von der grünen Fraktion.). Ich mag ja keine halben Sachen, inklusive Sozialismus, aber es ist wirklich eine Beleidigung für echte Sozialisten mit diesen woken Windkraftzuzlern in einen Topf geschmissen zu werden. Andererseits ist ja in Portugal gegenwärtig die „Partido Social Democrata“ an der Macht – die dortige Filiale der CDU. Manche Länder haben’s wirklich nicht mit dem Benennen von Parteien… oder sind einfach dreister im Verhohnepiepeln der Leute.
Wären sie eine „sozialistische Volkspartei“ wären sie vielleicht darum bemüht dem Kapital Grenzen zu setzen und der NATO Einhalt zu gebieten…
Kurze Zwischenfrage: Wer braucht auch noch nen Eimer?
BTT: Weiblich, jung, identitär. Der feuchte Traum der Woken. Nur eben nicht links. Wie wäre es mal sie setzte sich gegen Giftstoffe in Sozialwohnungen, gegen die Vergiftung der internationalen Beziehungen oder gegen das Gift der Massenüberwachung ein? So für den Anfang, man will doch „sozialistisch“ sein…?
Okay, lassen wir das mit dem Versuch die Vergiftung der internationalen Beziehungen zu stoppen. Wenn ich das schon lese: „Schwäche der NATO“ – wie viel Bildungsmangel herrscht da eigentlich zwischen Skagerrak und Bornholm? Die sollten auch besetzt werden, am besten von der UNICEF, da muss das ganze Bildungssystem neu aufgebaut werden, wie’s ausschaut.
Eine sozialistische aber auch nicht, Mattern! Und mit dem „Volk“ hat sie ebenfalls nichts am Hut. Das mit der Partei lasse ich durchgehen.
Mein herzliches Beileid, wer in dieser Welt immer noch Sozialdemokrat ist. Da hilft auch UNICEF nicht mehr. Die lassen sich wirklich hinter jede Fichte führen und noch die letzte Packung Druidentee andrehen. Vielleicht sollte man doch hoffen, dass der Sommer Waldbrände auslöst. Politische.
Und das Sandmännchen liebt ganz doll den Osterhasen. In diesem Sinne: Gute Nacht!
Altlandrebell wahrscheinlich warst du noch nie in Skandinavien*, aber ist ein anderes Europa, dort ist es wirklich besser als, bei uns in allen Bereichen.
Ps. hatte sogar in *Dänemark vor 30. Jahren Geheiratet weniger Bürokratie als in Deutschland!
Gruß Miss
@ Miss Information
Ich war sogar schon mehrfach in Dänemark. 😉
Es sind aber genauso kapitalistische und imperialistische Länder wie die Mitteleuropas. Ihr sog. Wohlfahrtsstaat war in der Tat lange besser organisiert, ist seit Ende der 1980er aber ebenfalls gezielt abgeschliffen worden. Das Bildungssystem ist gut, oder war es mal, ist aber auch nur von der DDR kopiert worden. Fragen Sie @ Besdomny wenn Sie mir nicht glauben.
Die nordischen Gesellschaften sind in meinen Augen extrem anti-individualistisch, übergriffig und scheinmoralisch. Norwegen gibt sich als “Klima- und Umweltvorreiter”, setzt aber auf Elektrounsinn und beutet fleißig Öl, Gas und was sonst auf dem Meeresboden zu finden ist, aus. Schweden mit seinem “Volksheim” und “Nordischem Modell” ist mir zutiefst unsympathisch. Die Lebenshaltungskosten sind im Norden noch heftiger als hier. Hinzu kommt die hündische EU- und NATO-Verehrung in jenen Ländern.
Nein, ich unterschreibe nicht, dass sie so viel besser sind wie die Lage hier. Für manches mag es zutreffen, für anderes nicht.
Davon abgesehen – wenn Sie die nordischen Länder mögen, dort(hin) geheiratet haben etc. ist das Ihre Sache. Habe ich keine Probleme mit. Landschaftlich und klimatisch sind die Ecken ja durchaus reizbar, ich mag sehr die dänische Westküste, den Trollfjord sowie natürlich die Färöer.
@ Altlandrebell
Ich teile Ihre Auffassung, das antiquierte Links-Rechts-Schema wird dem Erfassen der politischen Realität nicht mehr gerecht. Politische Richtungen speisen sich zwar immer noch entweder aus individualistischen oder aus kollektivistischen Ideologien, nur ist ein Großteil der ehemals sozialistischen Linken zum individualistischen Liberalismus gewechselt, und zwar geschah das im Prozess der Machtergreifung.
Auf der einen Seite haben wir heute die liberale Richtung (von links- bis wirtschaftsliberal) und auf der anderen Seite die populistische (oder kollektivistische) Richtung (von nationalistisch bis kommunistisch). Darin spiegelt sich auch der ursprüngliche Widerstreit wieder zwischen Liberalismus (präferiert die individuelle Freiheit) und Sozialismus (setzt auf das Kollektiv).
Zur Frage der Antiquiertheit des Links-Rechts-Schemas und wie ich das ganze sehe, gab’s im März in meiner Kolumne hier einen Beitrag zu. 😉
Stimmt, die sind link aber nicht links.
“Das einzige was dort geschieht, ist das altbekannte Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Auch genannt: “Wähler hinter die Fichte führen“. Die parteipolitischen Vertreter einer gewissen Macht- und Kapitalfraktion tauschen mit denen einer anderen die Plätze.”
Ist halt wie bei der Mafia, bzw. es ist die Mafia
“
Wie immer ist es bloß Etikettenschwindel. Rinks und lechts ist eine Suppe. Es geht nur um Pöstchen, Wählerverarsche, Anbiederung an die Herrschenden (EU-Oligarchen, Multis, Finanzoligarchie und globalistische “Elite”). Wer weiß, wie viele von den Rinken in transatlantischen Netzwerken rumhängen. Und die NATO ist selbstverständlich die Menschheitsbeglückungsorganisation, die absolut nur als einziges Ziel hat, Frieden und Freiheit zu garantieren. Das ist die total rinke Organisation, die überall zuerst gegen Profite kämpft. Und gegen Imperialismus, versteht sich. Und natürlich gegen ganz üble Despoten. Und wenn sie Krieg führen, sterben nie Zivilisten, ausschließlich Terroristen und deren Unterstützer.
Das sind die heutigen Rinken. Sie werden sich selbst entlarven, jedoch weitere Jahre an den Trögen sitzen.
Hobby: Zugfahren?
Auenländer sind eben unerschütterlich haben die doch Sisu und alles ist noch Hyggelig!
Soweit ich weiß, war Frieden/Ukraine eines der wichtigsten Themen für die Wähler in der EU. Die skandinavischen Rechtspopulisten sind im Gegensatz zu den europäischen Partnern stark antirussisch eingestellt. Vielleicht dämmert dem einen oder anderen Nordmann, dass im Osten ein Fiasko oder der dritte Weltkrieg droht.
Links ist gegen den Krieg. Sozialisten, die den Krieg durch ihre Politik fördern, sind im Zweifel NationalSOZIAListen. Auch unter Hitler ging es den Arbeitenden zunächst besser. Wie den Puten, die ihren Bauern lieben; er füttert sie, schützt sie vor Krankheiten usw. – bis Weihnachten kommt.
Es ist schon merkwürdig, wie sehr die “linken” Parteien von der neuen Allianz der neuen Milliardäre mit dem militärisch-industriellen Komplex, Silicon Valley und Alt- und Neu-Faschisten unterwandert sind und dabei helfen, die rote Linie zwischen links und rechts zu verwischen.
“Es ist schon merkwürdig, wie sehr die „linken“ Parteien von der neuen Allianz der neuen Milliardäre mit dem militärisch-industriellen Komplex, Silicon Valley und Alt- und Neu-Faschisten unterwandert sind und dabei helfen, die rote Linie zwischen links und rechts zu verwischen.”
Nö, da ist nix merkwürdig. Es geht immer nur um die Benennung. Die Milliardäre wissen von ihrer Werbung, dass die meisten Menschen markenaffin sind, nicht qualitätsaffin. Daher mussten sie nur ihre Scheiße entsprechend benennen, damit es die meisten Menschen glauben. “Links” ist halt auch nur ein Begriff, der das auch bleibt, solange er nicht mit linker Politik gefüllt wurde. Und was linke Politik ist, das haben die Milliardäre in den letzten Jahrzehnten auch recht gut geframet. Deswegen will man auch eher dumme Leute, die denken nicht so viel nach.
Ist doch vollkommen egal ob rechts oder vermeintlich links. Alle wollen die Aufrüstung und Krieg führen, was hat das mit links zu tun? NICHTS!
Mein Gott, mit welchen Lappalien kann man dort die Leute verarschen! Das wäre bei uns unvorstell …
Aber lassen wir das, nicht so wichtig.
was passiert, wenn man das rechts wählt, das immerzu einen auf friedenspartei macht, die demokratie lobt und jedem, natürlich nur “biodeutschen” und davon auch nur denen, die den mehrwert des volkskörpers mehren, meistens auch nur den kopf davon, brot verspricht und freiheit, kann man immer noch ganz gut in geschichtsbüchern nachlesen über die nsdap.
inzwischen ist das wählen faschistoider parteien wohl auch in der eu en vogue. was für ein witz. wähler der europäischen union wählen fürs eu parlament nationalisten, daß die schwarte kracht.
später krachts dann auch woanders. oder glauben die alle europahassende nationalisten und faschisten wachsen zusammen und singen dann “happy together”?
was bei sowas passiert kann man auch in büchern lesen.
“glauben die alle europahassende nationalisten und faschisten wachsen zusammen und singen dann „happy together“?
Genau das wird passieren. Einmal an der Macht wandeln sich die Nationalisten und Faschisten auf wundersamer Weise zu glühenden Anhängern von transatlantischen Globalisten. Die Post-Faschistin Meloni macht es gerade vor und auch Le Pen ist auf den geraden Weg dahin. Sie können sich also Ihre lehrbuchmäßige Entrüstung sparen.