Selenskij wurde mit dem militärischen Ehrendienst begrüßt – eine kuriose Veranstaltung

Wachbataillon bei der militärischen Begrüßung von Selenskij. Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-ND-4.0

 

Bundeskanzler Friedrich Merz empfing den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij am Mittwoch mit militärischen Ehren, wie man so schön sagt. Das ist an sich ganz gewöhnlich, dass Staaten bei Besuchen von Regierungschefs anderer Staaten Militär auffahren und vorführen. In Deutschlands Fall ist es das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung, das als „Aushängeschild einer wehrhaften Demokratie“ bezeichnet wird.

Das Wachbataillon wie die Formationen in anderen Staaten muss besonders diszipliniert auftreten, intensiv werden die Abläufe von Ritualen und Zeremonien bei den Soldaten geübt. In der speziellen „Exerzierausbildung“ lernen die Soldaten, „sich synchron und in exakter Formation zu bewegen. Der Drill beinhaltet das Marschieren in verschiedenen Formationen, Gewehrpräsentationen und anderen spezifischen Bewegungen.“ Es sind alte Gewehre, mit denen man nicht mehr schießen kann, mit denen hantiert wird. Von den verwendeten Karabinern 98k wurde erst 1995 das Hakenkreuz entfernt. Die Protokollsoldaten müssen eine gewisse Körpergröße und den höchsten Tauglichkeitsgrad besitzen, fit sein, sie dürfen nicht dick sein und sollen keinen Bauch und keine Brille haben, lange Haare oder langer Bart wären zu wild, kurz: „makelloses Erscheinungsbild“ ist erwünscht. Frauen dürfen inzwischen auch mit auftreten, der Verdienst ist nicht schlecht.

Beim Anschauen des protokollarischen Ehrendienstes anlässlich des Besuchs von Selenskij  war ich ganz perplex, obgleich ich ähnliches ja schon öfter gesehen haben. Jetzt kam mir die Aufführung völlig lächerlich und gekünstelt vor. Alles andere als erhaben oder beeindruckend. Mir kam es vor wie ein barockes Schauspiel, bei dem alle verkleidet sind und sich nicht mehr wie lebendige Individuen, sondern wie mechanische Roboter bewegen. Oder insgesamt wie eine leerlaufende Maschine, von der wir allerdings wissen, dass sie den Kern des militärischen Verhaltens darstellt: die Disziplinierung der Soldaten durch Auslöschung ihres Willens zur Formatierung einer gut geölten Tötungsmaschine, in der alle Teile widerspruchslos ineinandergreifen. Das könnte auch den Zweck haben, dem Zuschauer Angst einzuflößen, weil hier Menschen so gedrillt werden, dass sie alles rücksichtslos wie eine Maschine ausführen werden, was ihnen befohlen wird.

Ich muss zugeben, ich hatte den Kriegsdienst seinerzeit auch deswegen verweigert, weil ich mir nicht vorstellen konnte, mich dem üblichen Drill zu unterwerfen, der sicher notwendig ist, um Menschen dazu zu bringen, mitunter wahnwitzigen Befehlen von Vorgesetzten zu gehorchen, sich in Todesrisiko zu begeben oder andere Menschen zu töten. Mir ist auch noch immer unverständlich, warum Frauen und Männer wie die des Wachbataillons immer wieder die Rituale des Gleichschritts üben und ausführen wollen. Gut, sie verdienen Geld, und auch zu anderen Gelegenheiten werden „Ornamente der Massen“ aufgeführt. Lächerlich sind auch oft die mehr oder weniger synchronen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer bei Konzerten, aber da ist noch eine Lebendigkeit und Lust zu spüren. Hier wird die pure Unterwerfung unter die vorgegebene Ordnung exerziert, die nicht dem Leben, sondern dem Tod dient.

Aber zu spüren war, wahrscheinlich nicht nur bei mir, die Leere des Rituals, das von allen Beteiligten abgespult werden muss. Verkrampft waren denn auch Merz und Selenskij in dem Ritual noch ein wenig Persönlichkeit und Normalität zu wahren, aber natürlich sind solche Treffen vor der Kamera auch ohne militärisches Ritual ein Versuch, Normalität zu simulieren. Die Meute der Fotojournalisten lauert auch, was die Versteifung der Hauptdarsteller noch verstärkt. Merz und Selenskij wanderten zu Mitgliedern der deutschen und ukrainischen Delegationen, die entlang eines roten Teppichs, auf dem die Regierungschefs entlangschritten, linear aufgereiht standen, um dem jeweils anderen Regierungschef vorgestellt und von diesem begrüßt zu werden.

Anschließend mussten Selenskij und Merz auf ein kleines rotes Podest gegenüber der Ehrenformation in drei sauber geordneten Reihen hintereinander und dem Musikkorps steigen. Es werden vor den starr stehenden Regierungschefs nach Anordnung eines Offiziers gleichzeitig Gewehre bewegt und die Köpfe nach rechts bewegt. Man hat alles im Griff. Der Offizier geht natürlich nicht natürlich, sondern im starren Schritt und dreht sich wie ein Roboter. Starr bleiben Selenskij und Merz auch beim Abspielen der Nationalhymnen, Merz wirkt etwas gelangweilt, Selenskij mimt Ernsthaftigkeit, bewegt seine Lippen bei der ukrainischen martialischen Nationalhymne und macht den ukrainischen Militärgruß mit der Hand auf dem Herz.

„Ruhm und Wille der Ukraine sind noch nicht tot, das Schicksal wird uns zulächeln, junge Brüder; unsere Feinde werden wie Tau in der Sonne zugrunde gehen, wir, Brüder, werden im eigenen Lande herrschen.“

Dann mussten Selenskij und Merz, sichtlich ungelenk, an den Soldaten vorbeimarschieren. Hinter ihnen ein Offizier, der forsch marschierte, vorne die beiden, die versuchten, irgendwie militärisch breitbeinig zu gehen, was aber nicht recht gelang. Erlöst schlichen sie davon.

Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-ND-4.0

Man könnte die Soldaten, denkt man sich, auch durch Roboter ersetzen und könnte ihnen die demütigende Prozedur ersparen – die sie aber wohl nicht als demütigende Freiheitsberaubung empfinden, da sie ja freiwillig mitspielen, solange es keine Wehrpflicht gibt, auf die alles zusteuert und die Unterwerfungsrituale der Maschinenformation für junge Menschen zum Zwang machen. Nicht in der Ukraine, aber in Deutschland kann man dem noch entkommen, indem man das Grundrecht auf Verweigerung in Anspruch nimmt, so lange dies noch möglich ist (Eben noch schnell den Kriegsdienst verweigern?). Einschränkungen sind vorauszusehen und werden schon mal vorbereitet (BGH: Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung kann ohne Verfassungsänderung im Kriegsfall ausgesetzt werden).

Die Bundesregierung will massiv aufrüsten. Die Bundeswehr muss demnach auch personell wachsen und benötigt Zehntausende mehr. Derzeit ist kein Run unter den jungen Deutschen zu bemerken, in die Bundeswehr einzutreten. Rituale wie beim Empfang von Selenskij werden die Attraktivität der Bundeswehr sicher nicht steigern, sollte man meinen. Während in der Arbeitswelt flachere Hierarchien und größere Selbständigkeit gefragt sind, ist das Militär eine Gegenwelt aus der Vergangenheit. Ich würde heute noch viel eher den Kriegsdienst verweigern als damals in Zeiten des Kalten Kriegs. Aber damals protestierten viele gegen den Krieg in Vietnam und gegen die Aufrüstung. Davon ist heute wenig zu bemerken.

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37 Kommentare

  1. …und im Bundestag wurden dieser Tage „wackere Soldaten der heldenhaften Ukraine“, Asow-Faschisten inklusive, zum Kaffeekränzchen geladen, Die Initiative kam von – wem auch sonst? – der Fraktion der Oliven, für die neben der Vize-Fraktionschefin Brugger etwa deren „Waffenexperte“ Hofreiter dort aufschlug. Aber auch Roderich – den Krieg nach Russland tragen – Kiesewetter war da:

    https://www.jungewelt.de/artikel/500706.ukrainische-delegation-in-berlin-dinner-mit-asow-faschisten.html

    Den „Qualitätsmedien“ war das keine Meldung wert, und auch die Gastgeber vermieden jegliche, sonst übliche Jubelei auf Twittter/X sowie Fotos von der Nummer…

    1. Wahrscheinlich haben die heldenhaften Kaffeekränzchenbesucher vom Battalion Asow sogar mal vorübergehend ihre SS-Symbole und Hakenkreuze auf ihren Uniformen überklebt, damit es für die olivgrünen Veranstalter des Kränzchens (auf Steuerzahlerkosten) nicht noch zu peinlicher Erklärungsnot kommen kann….

    2. Wenn man in der DDR Abitur hatte und dieses auch nutzen wollte, musste man Militärdienst leisten, incl. der sinnlosen Drills, dementsprechend beliebt war der dann auch. Was soll’s, da sind wir halt wieder soweit und die Gegenseite sowie viele andere machen das ja auch. Abgesehen von der technischen Entwicklung und technischen Intelligenz bleibt die Menschheit hinter ihren Möglichkeiten zurück, und es wird immer schlimmer. Man lässt sich einreden, was gut und was schlecht ist, obwohl man andere eigene Erfahrungen hat. Da ist es nur folgerichtig, dass wir auf den Punkt zusteuern, an dem es von vorn losgeht. Es ist so gewollt. Man sollte jeden Tag noch genießen, mit Familie, Freunden, allein oder mit der Natur und dem ganzen Medienschei.. nicht beachten. Der Austausch in den Alternativen gibt etwas Selbstvertrauen, wenn die dann mal ganz dem Terror zum Opfer fallen, dann leben wir halt wieder so wie vor 60 Jahren, ohne Fernseher und sonstige Staatsmedien. Wir werden merken, wenn es ernst wird, keiner kann uns vorwarnen.

  2. Ich war damals dabei, als W15 während des Kalten Krieges. In dem Alter denkt man als kaum dem Teenie-Alter entwachsener gar nicht an den Ernstfall, sondern sieht den „Bund“ als notwendiges Übel, wenn man sich nicht der Prozedur des Verweigerns und dann Zivi (Hintern abwischen) aussetzen will, zumal 15 Monate schneller rum sind, als 18, wie damals bei den Zivis.
    Für mich und meine Wehrdienst-Kameraden war das mehr oder weniger eine Zeit, in der man viel rum hing, Zeit tot schlug, Unfug trieb, ab und an mal einen Anschiss vom Uffz kassierte, aber alles nicht wirklich ernst nahm. Nach der „Grundi“ zumindest. Während den 3 Monaten Grundausbildung war es eher wie bei „Full Metal Jacket“, wenn auch nicht so sadistisch. Selbst einige unserer Unteroffiziere waren genauso drauf wie wir selbst und wir machten bei Übungen außerhalb der Kaserne durchaus mal Halt vor einem Supermarkt, holten ein paar Sixpacks Bier und machten uns dann im Sommer während einer Übung draußen im Feld einen schönen Abend….
    Das waren auch noch die Zeiten des Kalten Krieges, bei dem noch das Wort atomare Abschreckung etwas bedeutete und sich keiner vorstellen konnte, dass es wirklich zum Ernstfall kommen könnte. Okay, viele Jahre später erfuhr man dann dank Internet und neuen Medien, dass die Situation auch damals mehrfach haarscharf am Armageddon vorbei schrammte… wenn man das damals gewusst hätte.
    Und man muss sagen, damals hatten wir noch Regierungen, denen das Wohl der Bürger am Herzen lag, im Gegensatz zu heutzutage. Wozu sollte man also für so eine Regierung, wie wir sie die letzten Jahre hatten und ein EU-Parlament, die das genaue Gegenteil der Interessen der Bürger vertritt, kämpfen wollen?
    Kämpfen für Freunde und Familie, wenn diese durch Kriminelle bedroht sind, ja, aber sicher nicht gegen Staatsbürger anderer Länder, die genau das gleiche Interesse an Frieden und Unversehrtheit haben wie wir selbst und nur weil unsere „Eliten“ beschlossen haben, dass wir nun Feinde sein sollen?

    1. ja, genau den gedanken am schluss hatte ich schon in der „grundi“ und wurde darüber so verdammt wütend, dass ich mich erst ungefähr 20 jahre später einigermassen beruhigen konnte und nicht mehr jedem staatsbürger direkt den hals umdrehen will. heute versuche ich es GANZ GELASSEN mit argumenten! sehr gelassen. unglaublich gelassen. absolut gelassen. …

    2. Oops, der Kommentar war nicht ganz an der richtigen Stelle und kann nicht mehr gelöscht werden, deshalb hier noch einmal:
      Wenn man in der DDR Abitur hatte und dieses auch nutzen wollte, musste man Militärdienst leisten, incl. der sinnlosen Drills, dementsprechend beliebt war der dann auch. Was soll’s, da sind wir halt wieder soweit und die Gegenseite sowie viele andere machen das ja auch. Abgesehen von der technischen Entwicklung und technischen Intelligenz bleibt die Menschheit hinter ihren Möglichkeiten zurück, und es wird immer schlimmer. Man lässt sich einreden, was gut und was schlecht ist, obwohl man andere eigene Erfahrungen hat. Da ist es nur folgerichtig, dass wir auf den Punkt zusteuern, an dem es von vorn losgeht. Es ist so gewollt. Man sollte jeden Tag noch genießen, mit Familie, Freunden, allein oder mit der Natur und dem ganzen Medienschei.. nicht beachten. Der Austausch in den Alternativen gibt etwas Selbstvertrauen, wenn die dann mal ganz dem Terror zum Opfer fallen, dann leben wir halt wieder so wie vor 60 Jahren, ohne Fernseher und sonstige Staatsmedien. Wir werden merken, wenn es ernst wird, keiner kann uns vorwarnen.

  3. Endlich wieder Endsieg !!

    seit Gestern dem 27. Mai 20wt sind wir also offiziell Kriegspartei. Warum nur kam keine Kinshal in Berlin zu Besuch ??

  4. Ich war 79/80 auch 15 Monate dabei. Zum Glück war ich im Geschäfftszimmer gut
    beschäftigt und hatte meinen späteren neuen Spieß, einen Tag vor unserem aufeinander
    Treffen im Geschäftszimmer, in der Stammkneipe kennen gelernt. Die Überraschung am
    nächsten morgen war schon groß. Es war aber trotzdem eine verlorenen Zeit, da ich studieren
    wollte. Zum Drill muß ich aber Sagen, dass er für das Millitär doch seinen Sinn hat. Im Ernstfall
    muß sich jeder darauf verlassen können, dass alle zusammen „spielen“. Immer wenn mehrere
    Menschen etwas zusammen machen wollen, muß es eine „Befehlsstrucktur“ geben. Ohne die
    funktioniert auch keine Fußballmannschaft und kein Orchester. Einen ähnlichen Drill findet man
    auch bei der Feuerwehr. In Gefahrsituationen muß jeder Griff sitzen und nur einer kann sagen
    wo es lang geht. Das funktioniert nur mit Disziplin. Davon hängt das eigene und das Leben der
    Kameraden ab.

    1. ach ja? können sie mir mal sagen wie ihnen ihre „disziplin“ irgendwas nützt, wenn sie von einer artilleriegranate in einen menschenfleck verwandelt werden? merken sie eigentlich nicht, dass ihre „disziplin“ schon etwas nützt, aber ganz sicher nicht IHNEN? schon wieder mitten auf dem schlachtfeld für deutschland, ohne einen einzigen gedanken an sich. werkzeug!

      1. Hops gehen kann man auch ohne Krieg. Wenn man z.B. einen Schritt langsamer ist, als
        der 2 m Eiszapfen der sich von einer defekten Dachrinne löst. Damals beim Bund hat jeder
        Lanzer über die Disziplin gejammert. Selbst mein Spieß. Aber wenn man die einmal gelernt
        hat, ist es wie das 1×1. Unbewußt handelt man diszipliniert, wenn es erforderlich ist.
        In brenzlichen Situationen handel ich anders, als jemand der nicht den Drill erlebt hat.
        Zum Glück mußte ich das Schlachtfeld nicht erleben. Die traurige Wahrheit ist aber doch,
        dass die Ukrainer die faktisch ohne Ausbildung, d.h. auch ohne Drill an die Front gejagt
        werden, gegen die gedrillten Soldaten der Russen, kaum einen Chane haben. Aber vor dem
        Tod kann auch letztendlich der best gedrillte nicht weg laufen. Nicht im Krieg und nicht
        im Frieden. Der Tod holt ihn aber etwas später ein.

    2. @Träumer
      „Zum Drill muß ich aber Sagen, dass er für das Millitär doch seinen Sinn hat. Im Ernstfall
      muß sich jeder darauf verlassen können, dass alle zusammen „spielen“. Immer wenn mehrere
      Menschen etwas zusammen machen wollen, muß es eine „Befehlsstrucktur“ geben.“

      Dann hoffe ich für Sie, Sie werden als Erster an die Front geschickt, sonst hätte sich der ganze Drill ja nicht gelohnt und wäre reine Geldverschwendung gewesen.

      Sarkasmus aus.

      1. Schade, den Flackpanzer Gepard, auf dem ich zuerst ausgebildet wurde, gibt es nicht
        mehr in Deutschland. Es gibt also auch keine Fla-Regimenter mehr in denen ich noch
        im Geschäftszimmer sitzen könnte. Meine Gehhilfen sind leider für den Schlamm im
        Osten nicht geeignet. Son Schit, muß ich zu Hause bleiben!

  5. Wer irgendwie schon mal die Gelegenheit zur Beobachtung hatte:
    Kok*erkumpel unter sich! Vollkommen abgehoben von der Realität! Absolut typisch!
    Sie werden untergehen. Die Frage bleibt nur noch wie viel und wen sie mitreißen werden!

    1. Man kann Kommentar neu starten, den alten Text kopieren, in neuer Kommentarseite einfügen, den neuen Text losschicken und den alten Kommentar löschen.

  6. Sein und Schein eben. Es wäre übrigens lustig, wenn jemand mit KI eine Augsburger Puppenkiste Version erstellt, bei der die Soldaten Marionettenfäden haben.

  7. “ Das ist an sich ganz gewöhnlich, dass Staaten bei Besuchen von Regierungschefs anderer Staaten Militär auffahren und vorführen. In Deutschlands Fall ist es das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung, das als „Aushängeschild einer wehrhaften Demokratie“ bezeichnet wird.“

    Ich lese gleich den ganzen Artikel, aber das ist wirklich der Hammer….Ukrainischer Präsident, mal dahingestellt ob legitim, bekommt Ehrbezeugung für wehrhafte Demokratie. Das ist Orwell hoch 10. Dank an Herrn Rötzer, dass er diese Idiotie gleich Eingangs hervorhebt.

  8. wie absolut lächerlich diese antiquierte
    Zeremonie ist, konnte man bei der Krönung von Donald J. Trump zum us-Präsidenten sehen.

  9. Man könnte die Soldaten, denkt man sich, auch durch Roboter ersetzen und könnte ihnen die demütigende Prozedur ersparen – die sie aber wohl nicht als demütigende Freiheitsberaubung empfinden, da sie ja freiwillig mitspielen

    Menschen sind auf ganz verschiedenen Entwicklungsniveaus und haben verschiedene Aufgaben hier auf der Erde. Entsprechend entwickeln sie verschiedene Vorlieben und Interessen. Manche spielen mit, weil es ihnen Vorteile bringt, anderen macht es Spaß, dritte sind dankbar dafür, dass jemand ihren Tag strukturiert und ihnen sowas wie Selbstwert vermittelt (was im Zivilleben nicht selbstverständlich ist, man kann da nahezu beliebig versacken), vierte sehen sich tatsächlich als eine Art Schutzwall für das Land (man kann ewig streiten, ob das nötig ist oder nicht, aber noch ist es m.E. vorteilhaft, wenn man nicht total wehrlos wirkt, vor Kraft kaum noch laufen zu können, hat aber wiederrum Nachteile, weil andere Länder Angst bekommen).

    Für mich war das aber auch nie attraktiv, ich hatte schon immer Probleme mit formalen Autoritäten. Gott sei Dank kam die Wende bevor ich alt genug war, für die NVA (die noch viel unangenehmer als die Bundeswehr gewesen sein muss, wenn ich meinem Vater glauben darf), man konnte zwar „Bausoldat“ machen, aber das war ungern gesehen und einer meiner älteren Kollegen meinte mal, dass man die dann für schmutzige Industriejobs und so verheizt hat (den ganzen Tag ohne Maske Kohle schaufeln und sowas), keine Ahnung ob das stimmt, würde aber zur Mentalität gepasst haben.

    Im Übrigen kämpfen Soldaten m.W. nicht wie Roboter, diese Zeiten sind lange vorbei. Ersetzen wird man sie über kurz oder lang aber trotzdem durch solche, die KI machts möglich.

  10. Witzig, dass Herr Rötzer so etwas nur auf westlicher Seite sieht. Kadavergehorsam als Beweis für den westlichen Militarismus.

    Von der Dedowschtschina, dem absolut toxischen Verhalten der russischen Soldaten untereinander könnte er auch mal berichten, soweit er den Aufschrei der Empörung aus seiner Blase nicht zu sehr fürchten würde.

    Das ist kein Journalismus, das ist PR. Geliefert wie bestellt.

    1. @Ottono
      Zum Glück kannst du uns ja mit der Wahrheit (Union der Komitees der Soldatenmütter Russlands) aufklären. Dann stell den Artikel doch mal Richtig.

      darauf Militärmusik

    2. @Ottono
      Wieso? Das erledigen doch andere Nachrichtenorgane. Wenn man was darüber wissen will, liest oder hört man einfach da.

  11. Es ist nur die Spitze des Eisberges, dieses absurde Theater.
    Quasi die gesamte (mediale) Darstellung der Wirklichkeit ist eine Inszenierung.
    Die Informationen die gegeben werden sind nicht der Versuch dem Rezipienten ein möglichst getreues Bild der Realität zu vermitteln, sondern eine bis ins kleinste Detail sorgsam choreografierte Inszenierung die dem Rezipienten ein BESTIMMTES BILD von der Realität vermitteln soll, welches meist wenig bis nichts mit der objektiven Realität zu tun hat. Um beim Beispiel Militär zu bleiben. sterbende winselnde mehr oder weniger zerlegte Soldaten, überfüllte Krankenhäuser, entstellte, verstümmelte Körper sind ein elementarer Bestandteil des Krieges. Existiert in den „Nachrichten“ einfach nicht. Da sieht man nur scheinbar bestens gelaunte Leute
    die fröhlich in die Schlacht ziehen.
    Was kann man als Rezipient gegen diese Dauerverarsche tun ? Basis ist ein möglichst gutes breites und tiefes Allgemeinwissen , grundlegende Kenntnisse in allen Wissenschaften gehören dazu (denn auch in denen ist ziemlich viel im Argen ins Sachen Realitätssinn). Dann in verschiedenen alternativen Medien informieren und den Wahlspruch eines dieser zu beherzigen: glaube nichts, hinterfrage alles, denke selbst.

  12. Ein Detail sticht ins Auge: Selenskij im Anzug und nicht im gewohnten Kapfanzug. Laut Thomas Röüer ist das Teil einer Uniform und hiermit werde Adolf Hitler imitiert, der vom ersten Kriegstag an nur in Uniform unterwegs war. Will Selenskij damit sagen, er sei der Führer? Das kann man sich durchaus vorstellen .
    Der Anzug ist von fast übertriebener Schwärze, womit er wohl sagen wollte, dass ihm das in keiner Weise entgegen kommt. Sehr wohl kann man annehmen, dass Merz das verlangt hat und es ist eine Hersabsetzung.
    Bahnt sich da etwas an? Will Merz den Klitschko an die Spitze setzen? Der dann behauptet, Selenskij sei nicht mehr der rechtmäßige Regierungschef gewesen, als er die Verträgem mit Briten und Amerikanern über die Rohstoffe unterzeichnete? Worauf dann mit Friedrich Merz neue unterzeichet werden. Zu dessen Gunsten.

    Ein Denkmodell.

  13. Es gibt beim Militär weitaus dümmere Beschäftigungen als Formaldienst (heißt so). Den alten Karabiner verwendet man, weil sich Sturmgewehre schlecht zum Exerzieren eigenen. In der Bundeswehr sind die Anforderungen bereits stark abgesenkt – in der NVA mussten die Musiker noch im Stechschritt marschieren und auf im Takt auf der Stelle drehen können. Trotzdem steckt noch eine Menge Übung dahinter und manche Kameraden sind auch einfach unbegabt.
    Beim Präsentieren des Gewehrs soll der Gast sehen, dass keine Patrone in der Kammer, man also friedliche Absichten hat. Es gib weitaus Schlimmeres als solche Rituale.

  14. Da es immer weniger schlanke Menschen gibt (man sehe sich den Selenski an), wird das mit den Militärparaden naturgegeben stark nachlassen.
    Denn der Deutsche liebt das Schnitzel mit Pommes mehr als den Endsieg.
    Großartigen Zuwachs für die Bundeswehrmacht kann man sich auch abschminken, da viele junge Menschen nicht wissen ob sie nun männlich, weiblich oder divers sind. Und es gibt nicht genug Fachärzte für Psychiatrie die diese verirrten Schäfchen zurück in die Wehrfähigkeit therapieren könnten.
    Vielleicht quatschen Merzens et al deswegen in letzter Zeit so oft über Rentner. Womöglich sollen die an der Front ihre Rente mit dem Sold aufbessern bzw am besten die Rentenkassen entlasten. Das modRNA (muss Rente nicht auszahlen) Programm hat nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht.

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