Selenskij: “Die einzige Gefahrenquelle für das AKW Saporischschja ist Russland”

AKW Saporischschja. Bild: gur.gov.ua/

Russland und die Ukraine warnen, dass die jeweils andere Seite heute nacht einen “Strahlungsunfall” planen würde. Zuzutrauen wäre es beiden Seiten.

Man kann den Eindruck gewinnen, dass von ukrainischer Seite ein Anschlag auf das von den Russen besetzte AKW Saporischschja geplant sein könnte. Der Nato-Gipfel naht, und Präsident Selenskij, der die Ukraine trotz der lahmenden Offensive und der Aussicht auf einen langen Krieg auf Kriegskurs hält und den Sieg verspricht, braucht den Erfolg, zumindest ein Versprechen zum Beitritt zu erhalten.

Selenskijs Berater Podolyak gefällt sich in den üblichen pathetischen Übertreibungen, um die Nato-Staaten zu erpressen: „Die politischen Führer des Bündnisses müssen sich heute ihrer buchstäblich globalen und historischen Verantwortung für den Planeten und der Zahl der Augen bewusst werden, die sie jetzt genau beobachten. In Vilnius muss das Bündnis einen stählernen Willen, eine klare Einheit und eine Stärke demonstrieren, die alle Verbündeten inspirieren und diejenigen mit bösen Absichten ernüchtern wird. Dies kann nicht durch schöne Reden, sondern nur durch konkrete Entscheidungen erreicht werden: Wir brauchen ein klares grünes Licht für den Beitritt der Ukraine zur NATO in absehbarer Zeit und konkrete, groß angelegte Entscheidungen zur Stärkung der militärischen Unterstützung für die Verteidiger der Ukraine.“

Ob es die Nato-Staaten sonderlich stört, wenn Selenskij nicht nach Vilnius kommt, sollte man dort die Ukraine hinhalten, darf bezweifelt werden und ist schon eine verzweifelte Drohung. Desto bedrohlicher erscheint das seit zwei Wochen wieder eingesetzte Crescendo, dass Russland eine nukleare Katastrophe am AKW vorbereite. Glaubhaft soll das dadurch werden, dass Kiew es als gegeben ansieht, dass Russland den Kawochka-Staudamm gesprengt hat, was aber noch keineswegs gewiss ist. Zumal die Folgen für das russische Militär und die von Russen kontrollierten Gebiete auf der linken Seite des Dnipr schlimmer waren. Das ukrainische Militär hingegen kann nun leichter angreifen, auch über den Stausee mit niedrigem Wasserstand in Richtung des AKW.

Dass in der Ukraine etwas geplant sein könnte, lässt die Brandrede von Präsident Selenskij erahnen, der davon ausgeht, dass die westlichen Unterstützer und Medien bei einem Vorfall automatisch Russland die Schuld geben würden, wie das schon geübte Routine ist. Natürlich ging es in Selenskijs Rede am Dienstag vor allem um die Nato. Der ukrainische Präsident versicherte wieder einmal paradoxal, dass die Ukraine die Nato stärker mache und die „wirkliche Sicherheit“ in Europa gewährleiste.

Ob Selenskijs Beschwörungen noch lange erfolgreich sein werden? Bild: president.gov.ua/CC BY-SA-4.0

Dann kommt er auf das AKW zu sprechen, mit dem angeblich Russland akut die gesamte Welt bedroht sei und dringende Handlung erforderlich mache. Seine Argumentation ist wie immer sehr simplizistisch und populistisch. Die Botschaft ist klar, allein Russland ist für jede Bedrohung verantwortlich, die Ukraine steht jenseits des Bösen:

„Nun liegen uns Informationen unseres Geheimdienstes vor, wonach die russischen Truppen auf dem Dach mehrerer Blöcke des Kernkraftwerks Saporischschja sprengstoffähnliche Gegenstände angebracht haben. Vielleicht, um einen Angriff auf das Kraftwerk zu simulieren. Vielleicht haben sie auch ein anderes Szenario. In jedem Fall aber sieht die Welt – und kann nicht anders -, dass die einzige Gefahrenquelle für das Kernkraftwerk Saporischschja Russland ist und niemand sonst. Leider gab es keine rechtzeitige und umfassende Reaktion auf den Terroranschlag auf das Wasserkraftwerk in Kawochka. Dies könnte den Kreml zu neuen Untaten anstacheln. Es liegt in der Verantwortung aller Menschen auf der Welt, dem Einhalt zu gebieten, denn Strahlung kann jeden treffen.“

Natürlich vergisst Selenskij zu erwähnen, dass ukrainische Truppen den Staudamm beschossen haben und es 2022 Pläne gegeben hat, diesen zu sprengen. Vergessen wird auch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ukrainische Artillerie das AKW bereits beschossen hat. Außenminister Kuleba sekundierte Selenskij und der strategischen Kommunikation: „Heute bedroht Russland die Ukraine und das gesamte OSZE-Gebiet mit einem Strahlungsunfall im Kernkraftwerk Saporischschja. Egal, was die russische Propaganda sagt, es ist Russland und nur Russland, das heute die Motivation und die Mittel hat, einen Zwischenfall zu begehen.“

Selenskij wiederholte die Behauptung des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte, dass die Russen „sprengstoffähnliche Gegenstände“ auf den Dächern von zwei Reaktoren angebracht hätten. Die würden die Reaktoren nicht gefährlich beschädigen, sollen aber nachweisen, dass die Ukraine diese beschossen habe. Das wird als „mögliche Vorbereitung einer Provokation in naher Zukunft“ betrachtet. Seltsamerweise heißt es aber auch: „Es wird keine Provokation des Feindes geben.“ Wie diese verhindert werden soll, verrät der Generalstab nicht.

Die dennoch beschworene nahe Zukunft könnte morgen sein. Im Spiel sind natürlich auch die Russen. Dort heißt es, so berichtet RIA Nowosti, dass die Ukraine am 5. Juli abends mit Präzisionswaffen und Kamikaze-Drohnen das AKW angreifen wollen. Zudem würden die Ukrainer einen mit radioaktivem Abfall gefüllten Sprengkopf einer Rakete zum AKW schicken. Das ist ein bisschen wirr, aber keine offizielle Nachricht, sondern eine Äußerung von Renat Karchaa, Berater des Chefs von Rosenergoatom. Die Regierungsberater, die es auch in der Ukraine gibt, verbreiten gerne Behauptungen, die man offiziell nicht äußern will, die aber die Stimmung anheizen sollen.

Karchaa beschuldigte die Ukraine auch, eine Stromleitung zum AKW unterbrochen zu haben. Die IAEA hat das gestern auch festgestellt, ohne auf einen Verursacher zu verweisen. Aber es wurde auch Entwrnung gegeben, weil am 1. Juli eine andere Stromleitung wieder hergestellt wurde. Das AKW benötigt Strom von außen, um beispielsweise Kühlwasser für die Abkühlbecken zu pumpen.

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46 Kommentare

  1. “Zuzutrauen wäre es beiden Seiten.”

    Ja? Was könnte Russland denn durch eine selbst herbeigeführte radioaktive Kontamination erreichen?

    1. Habe mich auch gewundert. Beiden Seiten? Sinn würde eine solche Aktion nur für die Ukraine ergeben, als false-flag-Aktion, kurz vor dem NATO-Gipfel. Ich traue es ihnen in ihrer Verzweiflung durchaus zu. Den Russen traue ich einen Anschlag nicht zu, weil er ihnen keinerlei Vorteil bringen würde, eher das Gegenteil.

      Die Westpresse sitzt aber sicher schon in den Startlöchern, um das sofort Russland in die Schuhe zu schieben, sollte es tatsächlich zu einem Anschlag auf das AKW kommen. Dann können endlich offiziell NATO-Truppen da rein, zum Schutz Europas vor dem Teufel. Langfristig geht es ohne frische Truppen ohnehin nicht, die Ressource “Stellvertretersoldat” ist endlich.
      Dann kommt der Angriff auf die Krim, etwas später, und dann als Reaktion vielleicht eine unprovozierte Bombe zum Anpfiff des europäischen Endspiels. Und immer war es das absolut Böse, die “scheiß Russen”, wie inzwischen sogar bei der tagesschau Menschen aus der Ukraine zitiert werden dürfen (Rebecca Barth: Wir haben auf Leichen geschlafen. (Ich hätte als Journalist(in) diesen Satz nicht gebracht, selbst als Zitat nicht, aber was weiß ich denn schon, wie dieser Job heute funktioniert.))

      Man sollte wirklich hoffen, der Anschlag auf das AKW kann irgendwie verhindert werden. Vielleicht gibt es da ja Stimmen auf nicht-öffentlichen Kanälen, die dem Selenskij mal klar eine Grenze setzen.

      1. Die Ukraine steht mit dem Rücken an der Wand.
        Eine solche Tat ist ihr zuzutrauen um einen Natoschlag gegen Russland zu führen.
        Die westliche Presse hat sich schon auf Russland als Täter festgelegt. Marsala von der Hochschule der Bundeswehr und Roderich Kiesewetter von der CDU haben sich schon ganz klar dazu geäussert. “Sollte Russland das AKW sprengen muss das einen ultimativen Schlag der Nato gegen Russland zu Folge haben.
        Frei nach dem Motto: “Wenn das Medikament nicht wirkt, dann muss die Dosis erhöht werden.
        Man kann nur hoffen dass es keinen Anschlag geben wird.

        Ob man auf die Vernunft unserer Politiker hoffen kann und ob sie Selenskyj im Zaum halten können oder ob die die Eskalation noch anheizen, ist die Frage.

        Eins dürfte feststehen, wir werden alle Verlierer sein wenn skrupellose Politiker die Völker Europas nicht zur Vernunft kommen.

        Göring-Eckardt hat heute Morgen im Interview schon hasserfüllt weiter angeheizt.

    2. Es macht einfach keinen Sinn.
      Ausser, Russen sind einfach so. Die machen andauernd solche Dinge.
      Deshalb siegen gerade auch die Ukrainer. 🙂 Ironie

        1. Ich denke, das ist schon der viel beschworene Meinungskorridor.
          Will man bestimmte Dinge ansprechen die ev. nicht genehm sind wird ein Konjunktiv oder eben eine politisch korrekte Ansicht mit im Artikel untergebracht.
          Die Leute müssen ja auch von was leben und es wird für missliebige Autoren mit Sicherheit nicht einfacher.
          Man sollte schon zufrieden sein, das das Thema von unterschiedlichen Positionen beleuchtet wird. Eine eigene Meinung kann sich jeder selber bilden. Vielleicht gibt es ja sogar jemanden der fundiert erklären kann, warum Russen einen Kernreaktor hochjagen sollen, auf dem sie sitzen. An einer solchen Erklärung, die allerdings nachvollziehbar sein sollte und die sich nicht auf weil Russen so was machen beschränkt, wäre ich wirklich interessiert.
          Meine Meinung.

  2. Mit kühler Logik, darf man da nicht kommen. Der Russe ist von Grund auf Böse, will nur das Böse. Nur Selenskyi ist der “Heil”sbringer, für die zu errettende Welt, die ukrainischen Heerscharen des Himmels, kämpfen für unsere Freiheit, unser Wohlergehen – und wer´s glaubt, wird selig!!

    Tja, leider lassen sich noch immer einige von den aufgeblasenen Worten des Chuzpeniks, beeindrucken. Ich will jedenfalls das Kiewer Regime einer Justiz “Nürnberg 2.0” übergeben sehen.

  3. Rötzer glaubt offenbar an russischen Masochismus, da er für möglich hält, dass Russen mutwillig russischen Interessen schaden. Oder mindestens fühlt er sich verpflichtet, so zu formulieren, dass dieser Eindruck entsteht. Russland könnte also eigne Gas-Pipelines sabotiert und einen Staudamm gesprengt haben, der die Angriffsmöglichkeiten der Ukrainer beschränkte. Und nun ist es nicht ausgeschlossen, dass ein AKW beschädigt wird, das man selbst kontrolliert, wahrscheinlich am ehsten bei Südwindlage. Das erinnert an den Witz mit dem Skorpion, der einem Frosch über einen Fluss hilft, nachdem er ihm versichert hat, ihn nicht zu stechen. Mitten im Fluss sticht er ihn dennoch. ‘Warum hast du das getan?’, fragt der Frosch, schon röchelnd. ‘Ich weiss nicht, ich bin nun mal so!’

    Selenski, der Wahrheitsborn aus Kiew, verkündet dies und jenes und Rötzer hält es für angebracht, ihn Mal für Mal in extenso zu zitieren. Warum bloss?

    1. “Rötzer glaubt offenbar an russischen Masochismus, da er für möglich hält, dass Russen mutwillig russischen Interessen schaden. ”
      Ja, Russland ist auch bei den deutschen Linken immer schon der Feind gewesen. Antirussische Res­sen­ti­ments ziehen sich seit Jahrhunderten durch die europäische Gesellschaft. Das ist auch bei den Linken so, die es in normalen Zeiten zwar einigermaßen schaffen, den offenen Rassismus in Grenzen zu halten, aber bei einer entsprechenden propagandistischen Unterfütterung, diesem natürlich auch aus vollem Herzen nachgeben können. Die Russen sind den Europäern halt zu fremd, zu anders, zu intelligent, zu hart, zu schweigsam. Einem Afrikaner gegenüber entwickeln sie Sympathie, da sie ihn für dumm aber lustig halten, seine Fremdartigkeit ist dabei sogar ein Vorteil, da er fast wie ein lustiger Hofnarr wirkt, aber beim Russen kann man das nicht machen. Der ist nicht lustig, der lacht nicht und quatscht viel, der hält die Klappe und das macht Angst. Da ein Linker aber nicht wie die Rechten sagen kann, dass er ein Untermensch ist, muss er sich allerlei Dinge ausdenken warum er den Russen nicht mag. Zu konservativ, zu diktatorisch, zu alkoholisiert, usw.
      Deswegen sind auch europäische Linke keine Freunde der Russen, es sind dieselben Europäer, die Serbien, Afghanistan, Irak und Libyen überfallen haben. Dieselben, die in Südamerika, Afrika und Asien seit Jahrhunderten hinter den Konquistadoren hinterherliefen, wohlmeinend, aber am Ende doch genauso rassistisch wie die, die ihnen vorangingen.

    2. Das folgt doch einem Muster. Russland hat bisher alle Schweinereien durchgeführt: Polonium- und Nowichok-Mordangriffe, MH17-Abschuss, Butcha-Massaker, Staudamm gesprengt (dessen Wasser dann die russischen Stellungen überschwemmte, sodass sie diese räumen mussten)
      Nichts davon hat Russland genützt. Wer glaubt, dass die Russen so dämlich sind, dem ist nicht mehr zu helfen, also 2/3 der Dumpfdeutschen (nach neuen Umfragen).

  4. Ja ,ja,die Russen.Da beschiessen sie sich seit 2014 im Donbas selbst mit Artillerie.Sie sprengen ihre eigenen Pipelines,weil sie die Ventile nicht schließen können.Die sprengen einen Staudamm,dessen Stausee insgesamt vier Kanäle speist,die die Krim und die Steppengebiete mit Wasser versorgen.Gebiete ,die inzwischen zu Russland gehören.Da kontrollieren sie ein Kernkraftwerk und beschiessen das monatelang mit Granaten.Und jetzt wollen die auch noch dieses sprengen,ganz einfach ohne Motiv.So sind sie halt.“Wissenschaftler“ haben ja schon herausgefunden,dass die Russen nur zur Tarnung wie Menschen aussehen.In Wirklichkeit sind sie primitive „Untermenschen“…Aber das hat ja schon das Vorbild eines jeden Edeljournalisten,Julius Streicher,herausgefunden….(Ironie aus)

  5. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Selenski und einem Hassprediger?
    Die ukrainische Regierung erinnert mich an einen Bettelorden, der die Almosen mit Flüchen gegen Osten verdankt.
    Die ukrainische Regierung funktioniert wie ein Hass-Automat: Man wirft oben Geld hinein und bekommt unten Hass heraus.
    Und das soll die Speerspitze der zivilisierten Welt sein?! LOL.

    1. Ist ein völlig überflüssiges Verlustgeschäft. Denn auch ohne ” oben Geld hinein” käme unten nur Hass raus und es würden noch einige Zehntausende leben. Also wozu das Ganze..

      1. Wichtige Regel im Kapitalismus: Auch Hass lässt sich vorzüglich rentabilisieren. Hauptsache, die Welt ist gewinnbringend in Bewegung. Bewegung kann konstruktiv oder destruktiv sein. Je nach Konjunkturphase.

  6. Sollte das AKW durch die Ukrainer zerstört worden, gehe ich davon aus, dass es die Russen als Nuklearschlag betrachten und einen Gegenschlag mit Nuklearwaffen einleiten werden. Jedenfalls wurde dies bereits öffentlich diskutiert und zwar im Staatsfernsehen, mit Wiederholung. Das ist eher kein Zufall. Wenn der Westen
    Atomkrieg will, oder zumindest einen russischen Atomschlag auf sein Territorium, dann muss er nur so weitermachen. Seine Sprechpuppe Selenski sagt eh das, was Onkel Biden und seine Verbrecherfreunde wollen.

  7. Woher die Aussage “Zuzutrauen wäre es beiden Seiten”?
    Ich wüsste nicht, dass von russischer Seite jemals in den letztzen 30 Jahren eine derart dümmliche Aktion durchgeführt worden wäre, die dazu noch einzig und allein ihnen selbst schaden würde. Solche gehirnverbrannten Harakiri-Aktionen kenne ich von US-ferngesteuerten Marionetten, die die Weltöffentlichkeit belügen wollen und die gleichgeschalteten Mainstream-Medien fleißig Kriegshetze betreiben.
    Daher lautet das Fazit: zutrauen sollte man es am wenigsten Russland, denn allein aus logischen Gründen haben die von den beteiligten Akteuren den geringsten bzw. gar keinen Grund, ein AKW zu beschädigen, so dass die Region radioaktiv verseucht wird, genauso wenig wie sie einen Grund hatten, einen Staudamm zu sprengen, oder eine eigene Pipeline in die Luft zu jagen.

  8. Gewiss haben die “Falken” in der russischen Führung ein Motiv für eine nukleare Provokation geringerer Größenordnung und die ukrainischen Drohungen liefern ihnen ein passendes Umgebungsszenario dazu. Ein Strategie- und Phasenwechsel im russischen NATO-Krieg ist auf Dauer unumgänglich, so lange nicht die ukrainische Militärführung befindet, ein Bürgerkrieg sei der Fortsetzung des Russlandkrieges vorzuziehen, und wie realistisch sind solche Hoffnungen? Doch umgekehrt läßt die chinesische Diplomatie der russischen Führung aktuell keinen außenpolitischen Handlungsraum für einen Übergang zu Mobilmachung und vernichtender konventioneller Offensive.
    Das weiß man auch in der NATO-Führungsetage und liefert dort gewissen “Kräften” ein zusätzliches Motiv, einen schwerwiegenden ukrainischen Angriff auf das Werk zu ermutigen.

    Is nix mit “gut und böse”.

  9. Die Situation ist hochgefährlich, hatte dazu in anderem Thread gepostet:
    https://overton-magazin.de/top-story/plant-die-ukraine-oder-russland-zum-nato-gipfel-einen-anschlag-auf-das-akw-saporischschja/#comment-46877
    Solange russische Truppen das AKW Saporoschje besetzt halten, ist es schwierig, ihnen plausibel einen Anschlag unterzuschieben. Das wissen sie auch, denke ich, und werden sich hüten, die Besetzung zu beenden. Dahinter müssten Sicherheitsgarantien stecken, die in der gegenwärtigen Situation unrealistisch sind (z.B. das Selenskij und Putin beide ihren ständigen Wohn- und Arbeitssitz auf das Gelände des AKW verlegen – dann könnte man vielleicht halbwegs sicher sein… 😜 – so in der Art vielleicht, um mal die Absurdität zu verdeutlichen)

    Etwas anderes ist es natürlich, daß man Menschen das Hirn derart verquirlen kann, daß sie ALLES glauben. Wie erfolgreich das realisiert werden kann, zeigt mir eigentlich, daß es recht einfach sein muss…

  10. Ob, wenn der ukrainische Angriff auf das AKW erfolgt sein sollte, die Ausschaltung der ukrainischen Führung schon dran sein wird? Medwedew hat es schon mehrfach angedeutet . Er versprach entsprechende Raketen auf Kiew.
    Es wird interessant.
    Auch, ob dann die Nato/USA/EU ihr Engagement offiziell als Kriegsführung erklären und direkt eingreifen.

    1. Wäre ein leichtes, Gelegenheiten gab es genug. Sie wollen es nicht.
      Vermutlich weil es keinen Unterschied machen und nur Märtyrer schaffen würde.

      Die N4T0 wird nicht eingreifen. Wenn sie wollten, hätten auch sie genug Möglichkeiten.

      Nein, der einzige Weg für Russland ist die komplette Unterbrechung von Nachschub,
      das würde aber viel Kraft kosten, genau das will die N4t0.

    2. @OberstMeyer
      “Auch, ob dann die Nato/USA/EU ihr Engagement offiziell als Kriegsführung erklären und direkt eingreifen.”

      Ich wiederhole es gerne noch mal:
      Masala (Bundeswehrhochschule) und Roderich Kiesewetter haben es bereits gesagt: Sollte Russland das AKW sprengen und damit eine nukleare Katastrophe auslösen muss das einen ultimativen Schlag gegen Russland zur Folge haben.
      Solange die USA davon nicht betroffen wären ist denen Europa vollkommen egal. Vielleicht einigen die sich mit den Russen vorab???

      Nutznießer wäre Selenskyj, Verlierer wären wir alle.

  11. Die Russen betrachten die Ukraine als in irgendeiner Form zu Russland
    gehörig. Bis 1917 war sie das auch. Und dann war sie Teil der Sowjetunion.
    Die meisten haben dort Familie.

    Aus dem Gesagten geht klar hervor, dass die Idee, Russen könnten dort absichtlich ein AKW
    in die Luft jagen, nur aus dem Skriptbuch transatlantischer Traumtänzer stammen kann.

    Dass das Regime in Kiew alles daran setzt, genau dort zu eskalieren, liegt in seiner
    verzweifelten Lage. Trotz Wunderwaffen nur sinnlose Menschenopfer.
    Henker des ukrainischen Volkes, nicht Diener.

  12. Ich halte das einfach für Warnoise.
    Selenky schüttelt einfach wieder mit dem Atomkraftwerk wie vor jedem NATO Summit.

  13. Die internationale Organisation IAEA legt eine außerordentliche schlechte Transparenz dar.
    Der Leiter ist in Japan um sich vom Fukushima Kontaminierten Abwasser ein Bild zu machen, ob man das nicht in der Zukunft ins Meer zu lassen. Anrainerstaaten üben deutliche Kritik zu diesen vorhaben! Das erscheint wichtiger als eine klare Aussage zu geben was in der Ukraine geschieht!
    Nebenbei sollte auch mal der ganze UN Apparat mit der extremen Parteinahme kritisch beleuchtet werden und einige Unterorgansisationen zeigen Tendenzen zur Diktatur auf.

      1. Die UN repräsentiert als ‘neutrale’ Organisation die Mitglieder und nicht einen Affen.
        Das Minsk Abkommen, das Getreideabkommen sind rechtlich bindend Abkommen und abgesegnet durch die UN. Die UN hat ihren Sitz in NY, Vertreter russischer Diplomaten werden die Einreise seitens der USA erschwert, nicht gewährt und keiner beschwert sich.
        Die UN ist Partei und ihr Vorsitzender ist mehrmals der Lüge überführt!
        Das muss sehr wohl kritisiert werden, denn es betrifft die ganze Welt, weil Psychopathen 99% mit ihrem handeln in Mitleidenschaft, Armut und Verelendung stürzt.
        Stattdessen schweigt der Haufen.

  14. Heute nacht schon? So wie die ukrainischen Erpressungsversuche bisher funktioniert haben, habe ich mir Saporischja erst für den 11/12.Juli (NATO-Gipfel in Vilnius) in meinen Terminkalender eingetragen.
    Dann muss ich eben heute Nachmittag schon Milch, Pilze und Salat preppern.

  15. Vergessen wird auch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ukrainische Artillerie das AKW bereits beschossen hat.

    Teile meiner Familie (Schwiegermutter etc.) wohnen in Marhanets, auf dem linken, ukrainischen Dnjeper-Ufer gegenüber dem AKW. Seit April 2022 schießen die Ukrainer ständig aus versteckten Stellungen aus dieser Stadt und den umliegenden kleineren Ortschaften auf das AKW. Dabei liegen die Stellungen so zwischen den Häusern, Gärten und Schulhöfen, daß das Unterdrückungsfeuer der Russen fast zwangsläufig zu Kollateralschäden führen müßte. Das dem nicht so ist, liegt an der Treffsicherheit und der Tatsache, daß vor allem Nachts zurückgeschossen wird, wenn sich niemand mehr auf der Straße befindet.
    Es ist also nicht nur hohe Wahrscheinlichkeit, sondern es ist sicher. Wobei man sagen muß, daß der Beschuß in den letzten Wochen nachgelassen hat.

  16. Ist die IAE-Behörde noch vor Ort ??
    Wenn nicht, dann steht es fest – es gibt was. Die Ratten verlassen als erste das sinkende Schiff, und der Schuldige
    ist auch schon ausgemacht – RU .

  17. Der IAEA-Chef Herr Grossi sagte, es seien KEINE Minen in den Abklingbecken gefunden worden.
    Dafür gab’s aber von der Ukraine ordentlich was auf den Deckel,
    wagte er doch, das nun schon der gesamten medialen Welt zugeteilte Narrativ in Frage zu stellen.
    >https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-selenskyj-berater-schimpft-ueber-atombehoerden-chef-grossi-a-1bac54f3-6783-4b0d-98ad-77180b9642f8

    Wie auch immer: die Tomaten hab ich extra am Haus in so kleinen Gewächshäusern,
    im Falle eines Fallouts, wenn der Wind ungünstig steht.
    Wenn man wach wird fragt man sich längst nicht mehr: ist heut Sonne oder Regen angesagt,
    sondern: ist Saporishjia noch intakt?

    Eine Schande, welche Machtposition diesen Psychopathen des Krieges erlaubt da herumzuspielen.
    Und der Westen nicht Klartext spricht, insofern er sich mit schuldig macht.
    Gut zu erkennen waren auf Bildern vor einiger Zeit – bevor Grossi kam- Trümmerteile jener Raketen,
    die auf dieses AKW abgefeuert worden waren.
    Mit einiger Sachkenntnis hätte doch eine Zuordnung der Herkunft stattfinden können.
    Das ist nicht geschehen, oder es wurde nicht kommuniziert.
    Es würde helfen bei der Feststellung, wer nun wirklich dort ständig zündelt und das AKW unter Beschuss nimmt.
    Als Beweis sozusagen.
    Und die Verantwortlichen: sofort auf eine geschlossene Station.
    Das sind die wahren Irren.

    1. Und diejenigen, die solche Irren mit Waffen und Geld unterstützen, bitte auch gleich mit auf die Geschlossene. Ca 450 Millionen Menschen in EU-Europa würden einfach mal aufatmen.

    2. “Gut zu erkennen waren auf Bildern vor einiger Zeit – bevor Grossi kam- Trümmerteile jener Raketen,
      die auf dieses AKW abgefeuert worden waren.
      Mit einiger Sachkenntnis hätte doch eine Zuordnung der Herkunft stattfinden können.”

      Fachleute sollten auch keine Schwierigkeiten haben, zu ermitteln, aus welcher Richtung die Geschosse kamen und wessen Truppen sich dort aufhalten!

  18. Nicht diese Woche – falsche Windrichtung – würde nur die südliche Ukraine bis über Moldawien/Bulgarien hinaus verstrahlen.

  19. Wie andere bereits anführten ist das Rötzersche „Zuzutrauen wäre es beiden Seiten“ eine steile These. Sie setzt im Grunde voraus, dass man glaubt, der “Russe” hätte vergleichbare Handlungen bereits zuvor ausgeübt. Sei es die Nord Stream-Leitungen, die Krimbrücke oder den Kerchowkaer Staudamm zu sprengen, den Moskauer Kreml mit eigenen Drohnen anzugreifen oder seine eigenen Truppen und Verbündeten im Donbass wiederholt selbst zu beschießen. Die Faktenlage hierzu ist ausgesprochen dünn und solche Narrative nur zu glauben, wenn man die abstrusen Verdrehungen in den Publikationen westlicher Gazetten und Sender geflissentlich übersieht.

    Zuzutrauen ist es vielmehr der ukrainischen Seite – schlicht weil sie selbstzerstörerische Handlungen und Neigungen zu Nerobefehlen bereits in der Vergangenheit gezeigt hat. So zerstörte die Regierung Selenskij nach Beginn der gegenwärtigen Ukraine-Intervention Russlands verschiedentlich Infrastruktur im Kiewer Raum (darunter Dämme). Sie hat bis heute auch keine Probleme damit Zehntausende eigene Soldaten in selbstmörderischen Angriffen gegen russische Truppen oder deren Verbündete zu verheizen, wenn damit auch nur ein Zentimeter Boden errungen oder zumindest der Opfermythos für die Westpresse bedient werden kann. Zudem trugen bereits die von der Regierung Poroschenko ab 2014 gegen die eigene Bevölkerung im Donbass verhängten Maßnahmen (Wirtschaftsblockade, Sozialleistungseinstellung, Militäreinsatz) zutiefst regressiv-(auto)aggressive Züge und folgten dem Impuls eines „Wenn ihr nicht mit uns seid, seid ihr gegen uns“. Durch einen nuklearen Zwischenfall jetzt noch mehr (eigene) Infrastruktur, Umwelt und vor allem Menschenleben herzuschenken wäre vor diesen Hintergründen kein wirklich großer Schritt mehr. Zumal Kiew im letzten Herbst bereits wiederholt mit vom Westen trainierten Spezialkräften das Kernkraftwerksgelände einzunehmen versucht hat – was die russischen Truppen vor Ort jedoch verhinderten. Schlussendlich hat Rötzer ja selbst ein maßgebliches Motiv herausgearbeitet: „Der Nato-Gipfel naht, und Präsident Selenskij, der die Ukraine trotz der lahmenden Offensive und der Aussicht auf einen langen Krieg auf Kriegskurs hält und den Sieg verspricht, braucht den Erfolg“. Und wenn sich dieser Erfolg eben nicht einstellen will, dann liegt der Griff zum Erpressen und zum trotzig-faschistischen „Wenn ich nicht gewinnen / leben darf, dann dürft ihr auch nicht gewinnen / leben“ nahe.

    In diesem Zusammenhang passt mir auch eine Beobachtung der – keineswegs Ukraine-feindlichen – Osteuropahistorikerin Jobst. Sie schrieb: „Die Ukrainer erwarben sich den zweifelhaften Ruf, einem besonders ausgeprägten Antisemitismus anzuhängen. Auffällig erscheint, dass besondere verklärte kollektive Erinnerungsmomente (…) durch Pogrome begleitet wurden“ (Jobst: Kleine Geschichte der Ukraine, S. 115). Der Ukrainekrieg als bereits jetzt verklärtes Moment bietet wohl leider noch Raum für Untaten, die weit über (ohnehin schon schreckliche) Pogrome hinaus gehen könnten.

    1. Sollte Kiew das tatsächlich als “last chance” ansehen und entsprechend handeln, könnte sich das auch für die westlichen Sponsoren als gesichtswahrender “easy way out” erweisen. Wer würde solche Teroristen weiterhin unterstützen wollen/können? Aber ob sie in Kiew so weit denken?

      1. Die westlichen Sponsoren stehen jetzt quasi vor der Aufgabe, entweder ihren Guenstling zur Ordnung zu rufen oder gute Miene zum bitterboesen Spiel zu machen und drauf hoffen, dass es gut ausgeht und die Russen die Raketen abfangen!
        An einen “easy way out” glaube ich nicht, dafuer ist das Personal im Westen zu vernagelt.
        Es muesste ein Machtwort gesprochen werden aber von wem?

  20. Angenommen das AKW Saporischschja wird gesprengt und es stellt sich heraus, dass Russland dahinter steckt, dann würde nicht nur der Westen Russland verdammen sondern die Mehrzahl der Staaten, die sich bisher Russland gegenüber zumindest indifferent verhalten haben, würde Russland als Verbrecher-Staat verurteilen.

    Da Russland sich dessen bewusst ist, stellt sich die Frage, welcher Vorteil für Russland dieses Verbrecher-Image aufwiegen würde.

    Da fällt die Antwort leicht: Es ist kein Vorteil vorstellbar.

    Andererseits würde eine Sprengung des AKW Saporischschja durch Russland, alle Staaten – auch China – gegen Russland mobilisieren, und das wäre die einzig vorstellbare Chance für die Ukraine die totale Niederlage noch abzuwenden.

    Ob Russland so blöd ist der Ukraine diesen Gefallen zu tun, und das kurz vor der endgültigen Niederlage der Ukraine, darf ausgeschlossen werden, wenn es also tatsächlich zu eine Sprengung des AKW kommt, dann darf jeder selbst entscheiden, wer dahinter steckt.

  21. Russland hat das AKW bereits vor vielen Monaten besetzt (erobert) und kontrolliert es. Warum es seit Monaten selbst darauf schießen soll, wie in der westlichen Medienwelt vielfach behauptet, wurde nicht wirklich plausibel dargestellt. Obwohl Russland das Kraftwerk besetzt soll es nun, laut der ukrainischen und auch westlichen Berichterstattung, einen Anschlag darauf planen. D.h. die Russen möchten nun offenbar vollenden was sie durch monatelangen Beschuss nicht wirklich geschafft haben. So wie bei den Pipelines als die Russen offenbar nicht wussten, dass es Absperrhähne unter ihrer Kontrolle gibt und nur eine Sprengung die Lösung sein konnte wissen die Russen nun offenbar auch nicht wie ein AKW heruntergefahren und in den Ruhezustand versetzt wird, so dass der naheliegende Schluss offenbar wieder die Sprengung ist. Bei der Krimbrücke gab es ja auch keine Sperren die man errichten konnte sondern der Schachzug der Russen war wieder die eigene Sprengung, einfach nur genial
    Danach werden die Russen mit Leichtigkeit den Westen überzeugen, dass es die Ukrainer waren (glaubt auch jeder sofort) um endlich mit der gerechtfertigten Eskalationsstufe, dem Einsatz taktischer Atomwaffen beginnen zu können. Wenn das nicht logisch klingt, was dann?

    1. Den Kawochka-Staudamm hast Du noch vergessen, mit dessen Sprengung sich die Russen zur Tarnung selbst unter Wasser gesetzt hatten.
      Dieser Logik folgend, sind wir am Ar***, denn Russland wird dann natürlich auch unseren Planeten sprengen – klar das, oder?

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