Schon wieder keine Vorgeschichte

Bücherregal
Quelle: Pixabay

Nach der Vorgeschichte zu fragen bedeutet nicht, nach Rechtfertigungen zu suchen. Es bedeutet, Zusammenhänge verstehen zu wollen.

Die Betrachtung der Ereignisse in Israel und den palästinensischen Gebieten wiederholt einen Aspekt, den man schon im Zuge des Ukrainekrieges verstört zur Kenntnis nehmen musste: Wer die aktuelle Gewalt nicht einfach nur bedingungslos verurteilte, sondern an seine Verurteilung noch die Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung zu diesem Gewaltausbruch heftete, machte sich verdächtig – und wurde sozial geächtet.

Es geht also abermals um die Vorgeschichte, die keine Rolle spielen soll und darf. Was die Situation in der Ukraine betraf, konnte man einen achtjährigen Bürgerkrieg anführen – die internationale Staatengemeinschaft hat zu- und weggesehen in all der Zeit. Wer das anmerkte, wurde recht flott öffentlich als Putinversteher gebrandmarkt – als fünfte Kolonne des russischen Präsidenten. Jene, die die Ereignisse der Stunde chronologisch nachvollziehbar machen wollten, setzten sich der Gefahr aus, angeblich einen Angriffskrieg zu rechtfertigen. Die Stigmatisierung arbeitete auch Hochtouren.

Das Ende aller Vorgeschichten

Ähnlich verhält es sich aktuell im Falle Israels. Wie jeder Gewaltausbruch hat auch der Terror der Hamas eine Vorgeschichte. Diese ins Auge zu fassen, bedeutet ja nicht, dass die Mordkommandos der Hamas legitim vorgehen. Aber Analyse oder wenigstens vollumfängliche Betrachtung der Umstände muss doch weitergehen als bis zu jenem Punkt, in dem die reine Emotion die Denkprozesse dominiert – und die Schlussfolgerungen beeinflusst. Zumal aus der Ferne, als nicht unmittelbar Betroffener, sollte man sich darum bemühen, sich aus dieser »Gefühlsfalle« zu befreien. Mitgefühl zu haben ist ja durchaus menschlich – und nichts spricht dagegen. Die Frage ist nur, wo Gefühl, wo Kalkül vorherrschen sollte. Bei der Einordnung der Umstände wäre die zweite Qualität die gebotene Wahl.

Menschlich ist hingegen auch der Antrieb, verstehen zu wollen, wie etwas zusammenhängt. Diesen Impuls quasi zu kriminalisieren, wie wir das in den letzten Monaten häufig erlebt haben, könnte man tatsächlich als einen unmenschlichen Anspruch abtun.

Nach anderthalb Jahren Ukrainekrieg lässt sich mit Fug und Recht behaupten: Sich einer Auseinandersetzung um die Vorgeschichte dieses Konflikts entzogen, rein auf die emotionale Grundstimmung des Augenblicks gebaut zu haben, hat die Chancen auf ein schnelles Kriegsende beträchtlich geschmälert. Denn mit einen dämonisierten Feind spricht man – wie man sieht – kein Wort mehr. Das Ausblenden der Chronologie hat die Emotion konserviert und damit das nüchterne Element, das die Kriegsbereitschaft nicht unbedingt angefacht hätte, aus dem Diskursraum verbannt.

Es ist heikel, die Vorgeschichte in Nahost zu thematisieren. Den Vorwurf des Antisemitismus hat man sich schnell eingehandelt. So schnell wie die Schmähung, ein Russenknecht zu sein. Der Unterschied ist freilich, dass Antisemitismus als Vorwurf viel problematischer für denjenigen ist, der damit konfrontiert wird. Dennoch muss es möglich sein, die Vorgeschichten in Nahost – denn man darf hier ruhig den Plural anwenden – im Gedächtnis zu haben oder sie gar anzuführen.

Geschichte einer Eskalation

Seit Jahren wird Israel für seine Siedlungspolitik international gerügt. Im März dieses Jahres erfolgte die Verurteilung dieser Praxis besonders scharf – die deutsche Politik hielt sich zurück, sie versuchte es, wie immer in Deutschland, mit Programmen zur Resilienz. Die palästinensischen Gebiete, insbesondere der Gazastreifen, sind eine regelrechte Hölle auf Erden: Dort ist es karg, gibt es keine Ressourcen. Die Situation in den Gebieten ist prekär – teils letal. Die Lebenserwartung in Gaza liegt um etwa zehn Jahre tiefer als jene in Israel. Die Hälfte der Bewohner dort ist unter 20 Jahre alt – die Bevölkerung wächst also rasant. Die Enge ist unbeschreiblich. Gaza hat letztlich alle Voraussetzungen dafür, ein Pulverfass zu sein.

Egal wie man zur Sache der Palästinenser steht – und nicht mal die arabische Welt steht geschlossen hinter ihr –, wir haben es hier immerhin mit Menschen zu tun. Schlimm genug, das erwähnen zu müssen. Menschenrechte gelten auch für die, mit denen man vielleicht – aus welchen Gründen auch immer – nicht symphatisiert.

Das ist eine Prämisse, ein Teil der Vorgeschichte. Ein anderer Aspekt ist das Sicherheitsbedürfnis Israels, das man nicht einfach ausblenden darf – umzingelt von feindlichen Nationen zu sein, erzeugt natürlich einen Alpdruck. Und das rüstet natürlich einen Sicherheitsstaat auf, zumal in Anbetracht etlicher Terroranschläge in den vergangenen Jahrzehnten.

Es geht an dieser Stelle nicht darum, die Chronik des Nahen Ostens aufzudröseln, das sprengte wahrlich den Rahmen. Was thematisch von Belang ist: Hier hat eine Eskalation stattgefunden. Und das vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Das nicht auszublenden, diese Vorgeschichte aufzunehmen, bedeutet nicht, dass man Verständnis für die Hamas haben muss. Aber man kann verstehen, wie die Situation so aus dem Ruder laufen konnte – mal ganz abgesehen, von den tagespolitischen Kniffen, die da hineinspielen mögen, wie zum Beispiel der Umstand, dass dem israelischen Ministerpräsidenten, ein solcher Angriff zumindest nicht schlecht in den Kram passte, Stichwort: Justizreform.

Vorgeschichte bedeutet Versachlichung

Nochmal zurück zur Emotion. Sie führt, wenn sie nicht erdet, zwangsläufig zu einer Eskalation. Jene Menschen in Deutschland, die auf den Straßen feiern, weil Juden zu Tode kommen, sind kaum zu ertragen – nichts rechtfertigt das, auch dann nicht, wenn man die Vorgeschichte kennt. Denn das sind niederste Gründe, denen hier freien Lauf gelassen wird; juristisch gesprochen: Das sind Antriebe, die rechtlich-moralisch auf tiefster Stufe stehen. Wenn aber die Gegenreaktion zu diesen niederen Exzessen bedeutet, die Säuberung des Gazastreifens als eine Mission zu betrachten, bei der man Kollateralschäden gerne und im Sinne der Sicherheit in Kauf nehmen muss und möchte, ist das die andere Seite der Medaille – durch überbordendes Gefühl wird also Gewalt enthemmt; ein kühler Kopf würde anders handeln, nicht jede Gegenreaktion rechtfertigen.

Wenn aus Gefühligkeit dann der historische Kontext vereitelt wird, manövriert man sich in eine Lage, die Angemessenheit nicht mehr kennt. Und wenn die, die von der Vorgeschichte sprechen, per se als Gefährder betrachtet werden, entscheidet sich eine Gesellschaft dafür mehr oder minder bewusst, Sachlichkeit und Nüchternheit als Maximen zu verbannen. Die Konsequenz ist tödlich. In den Weltregionen, in denen Gewalt stattfindet sowieso – aber über kurz oder lang auch hier, wo die Spaltung immer unüberwindlicher wird durch diese Affekte.

Man stelle sich nur mal vor, Vorgeschichten würden nirgends mehr erfragt. Die Frau, die ihrem gewalttätigen Mann in Notwehr ein Messer in die Schulter rammte – nehmen wir an, er hatte Glück, sie hat den Brustkorb weit verfehlt –, wäre dann die Stifterin häuslicher Gewalt. Man sähe ja nur diesen Ausschnitt und nicht all die Ohrfeigen, Striemen und blauen Flecken, die ihr Peiniger im Vorfeld verursachte. Sicher würde man am Ende fragen können, ob der Gebrauch eines Messers unbedingt nötig war – aber man versteht dann die Motive besser und kann den Vorfall sachlicher bewerten und ein etwaiges Strafmaß fairer einordnen.

Die Betrachung der Vorgeschichte bedeutet letztlich immer, sich nicht vom reinen Gefühl leiten zu lassen. In Fragen gewalttätiger Konflikte ist das an und für sich ja durchaus keine ganz dumme Maxime.

Ähnliche Beiträge:

36 Kommentare

  1. “Menschlich ist hingegen auch der Antrieb, verstehen zu wollen, wie etwas zusammenhängt.”

    Ich bin gegenüber dieser Einschätzung im Lauf meines Lebens skeptischer geworden. Mein Eindruck ist, dass Menschen vor allem dazugehören wollen. Die soziale Anerkennung und Akzeptanz sind wichtiger als das Verständnis der Zusammenhänge. Der Herdentrieb ist stärker als der Wissensdurst. Social Media triggern diesen Herdentrieb und sind mit ein Grund, warum Analysen, Hintergründe, Zusammenhänge und Versachlichung heute einen schweren Stand haben. Die Emotionalisierung, nicht die Versachlichung, zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich, und daraus entsteht die Richtung, in die sich die Herde bewegt. Das kann im dümmsten Fall auch der Abgrund sein.

    1. Dem würde ich mich im Großen und Ganzen anschließen. Es gilt zumindest für die große Mehrheit der Menschen und es gilt auch für viele, die von sich _glauben_ sie wollten wirklich verstehen wie etwas zusammenhängt. Aber es gilt nicht für Alle.
      Es gibt jedoch auch Menschen, die wollen aus Prinzip nicht dazu gehören, die landen aber manchmal auch im Abgrund.

      Eigentlich glaube ich auch, dass _Dazugehören_ zwar wichtig ist, aber noch wichtiger ist über alle Menschen hinweg gesehen, dass man nicht _ausgeschlossen_ ist. Viele sind gar nicht so scharf darauf unbedingt mit der Herde zu laufen, aber im Zweifel tun sie das dann doch lieber als alleine vor die Hunde bzw. die Wölfe zu gehen.

  2. Die Vorgeschichte ist kurz und knapp. Die Palästinenser bekamen Jordanien vorab und als man dann den Rest durch zwei teilen wollte, war dies den Palästinensern nicht genug. Und selbst nach drei Kriegen gegen Israel, nach Jahrzehnten des Terrors der auch in die westliche Welt getragen wurde, nach Paris oder Wien, nach zig Flugzeugentführung und Bombenanschlägen wählt dieses Volk immer noch Terroristen als Führer, die Gaza lieber aus eigenem Interesse als Flüchtlingslager betreiben statt dort einen eigenen Staat auszurufen und zu beginnen den Blick nach vorne zu richten.

    Und der größte Teil derjenigen die hier jede Bluttat abfeiern, die sind schonmal gar keine Opfer. Hier feiern auch Leute aus Nordafrika oder solche die in westlichen Ländern geboren wurden. Das ist aber erst der Anfang. Und zu verdanken hat man das denjenigen die erstens lieber mit Terroristen sympathisieren als mit einem demokratischen Staat wie Israel, das sind dann gerne mal 68er oder auch Salonlinke bis hin zu woken Hollywoodsternchen und natürlich die Verbrecher in der Politik, denen keiner zu schmutzig ist um nicht einen Deal zu machen, Hauptsache der Ölhahn bleibt auf und der Ball rollt.

    1. Deine heißgeliebten Isrealis haben bereits mehr Land besetzt als ihnen nach allen Teilungsbeschlüssen zusteht. Überhaupt stellt sich die Frage nach Palästina und nicht Bayern? Denn immerhin waren es keine Palästinser die Juden nach Auschwitz schickten sondern die Knalltüten aus dem “3.Reich”. Wäre jedenfalls nur fair gewesen wenn zwischen Nürnberg und München also den beiden “Hauptstädten der Bewegung” ein jüdischer Staat entstanden wäre und die Deutschen diese Gebiete hätten räumen müssen …

      Die Israelis riegeln schon seit Jahrzehnten die Palästineser vom Wasser ab, alte Hütten werden einfach niedergewalzt um mehr Platz für Siedlungen zu haben, Kontrollposten verhindern zuverlässig das Krankenwagen durchkommen und Kinder die Steine werfen werden erschossen (die Wohnungen der Eltern bombardiert). Das ist Alltag in deinem Lieblings-Apartheid-Staat. Du fragst warum die Palästinenser die HAMAS unterstützen? Nach wieviel Intifadas die es inzwischen gab? Nach der Ausrufung des “Staates Palästina” 1987 in Tunis (Algerien)? Nach den Oslo-Beschlüssen die nur zu mehr Mauern noch mehr Abriegelung führten?

      Und dann war da noch der 4.12.2001 …

      Ramallah – Augenzeugen berichteten von dem Angriff auf Arafats Quartier. Zwei Kampfhubschrauber feuerten drei Raketen auf das Gebäude ab. Ein Berater Arafats sagte, die Rakete habe den Eingang einer von Mauern umgebenen Anlage getroffen, in der auch das Büro Arafats sei. Mitglieder der palästinensischen Autonomiebehörde verließen das Gebäude in Panik. Arafat hielt sich während des Angriffs in dem Gebäude in Ramallah auf, wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete. Verletzt wurde jedoch niemand, hieß es weiter. Einer anderen Meldung zufolge galt der Angriff einer Polizeistation unmittelbar nebem Arafats Hauptquartier.

      Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete unterdessen, der militante Teil der Fatah-Organisation Arafats und dessen Elitetruppe “Force 17” seien vom Kabinett als terroristische Gruppen eingestuft worden. Zuvor hatte die Regierung das Palästinenser-Regime bereits zu einer den Terrorismus unterstützenden Organisation erklärt. Sie seien somit potenzielle Angriffsziele für Israel. Der Kabinettsbeschluss werde von Ministerpräsident Ariel Scharon und rechten Regierungsmitgliedern getragen. Außenminister Schimon Peres habe indes ebenso wie andere linke Minister den Kabinettssaal vor einer Abstimmung verlassen, hieß es weiter.
      https://www.spiegel.de/politik/ausland/ramallah-israelis-beschiessen-arafats-hauptquartier-a-170939.html
      (Spiegel 04.12.2001 Yassir Arafat (1929-2004) war als PLO-Vorsitzender und “Palästinenserpräsident” der unmittelbare palästinensische Verhandlungspartner der Israelis)

      1. @ Enterprise:

        Sie können auch nur von Glück reden, daß Sie nicht aus Holz geschnitzt wurden, sonst kämen Sie mit Ihrer Nase durch keine Tür.

        1. Das mit Lügen sagt ja der Richtige
          (Alien-US-Regierung-Fälschung)
          https://verschwoerungstheorien.fandom.com/de/wiki/Majestic_12

          Über den Holocoust und wer ihn verantwortete werde ich hier nichts verlinken das darfst du dir gerne selbst erarbeiten …
          Und jetzt ein paar Schlaglichter zusätzlich zu dem von mir schon gebrachten Auszug aus dem Spiegel:
          Israelische Soldaten haben laut palästinensischen Angaben einen 14-Jährigen im Westjordanland erschossen. Der Jugendliche sei demnach durch einen Schuss in den Kopf tödlich verletzt worden. Nach Angaben des israelischen Militärs war es während einer Razzia zu Ausschreitungen gekommen: Randalierer hätten Steine und Molotow-Cocktails geworfen, darauf sei mit Schüssen reagiert worden. (RND 27.07.2023)
          https://www.rnd.de/panorama/israel-14-jaehriger-palaestinenser-von-soldaten-erschossen-XUZRFA7NPZLADIZMQR5OYQEJQA.html

          Das Leben der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland wird bestimmt durch die israelische Besatzung. Die Menschen spüren dies nicht nur beim Passieren zahlreicher Checkpoints, sondern auch beim Anblick der 800 Kilometer langen israelischen „Sicherheits“-Mauer. Auch der erschwerte Zugang zu Trinkwasser in den palästinensischen Gebieten beeinträchtigt das Leben der Bevölkerung.

          Der israelische Siedlungsbau, der immer weiter fortschreitet, hat das Land in weiten Teilen zersplittert und lässt eine durchgängige palästinensische Besiedlung nicht zu. Straßen, auf denen nur israelische Siedler fahren dürfen, und der aufwendige militärische Schutz für diese, verschärfen die angespannte Lage zusätzlich. Diese Bedingungen haben naturgemäß auch Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesundheitsversorgung.

          „Es ist übertrieben, von einem Gesundheitssystem zu sprechen“, sagt Dr. Raouf Azar aus Beit Sahour über die medizinische Versorgung im Westjordanland.(Ärzteblatt.de 2012)
          https://www.aerzteblatt.de/archiv/133312/Westjordanland-Medizin-unter-Besatzung

          Die Szene ist jeden Morgen chaotisch, mit Palästinensern, die sich auf einer einzigen Spur zusammengedrängt haben und sich an den umliegenden Stahlstangen hochziehen, hinüberklettern und in der Menge hängen. Wenn israelische Beamte das Drehkreuz am Eingang des Checkpoints entriegeln, treiben die Palästinenser vorwärts, vorbei an einem nach dem anderen, bis er wieder verschlossen ist. Diejenigen, die es schaffen, betreten dann ein lagerähnliches Gelände, wo sie auf weitere Drehkreuze treffen, ein Sicherheitsförderband – wo sie alle ihre Gegenstände ablegen müssen – und einen Metalldetektor.

          Schließlich kommen sie zur Genehmigungskontrolle, wo israelische Beamte die Arbeitserlaubnis überprüfen und ihre Fingerabdrücke nehmen.

          Abed Abu Shiera, der seit 11 Jahren Kaffee außerhalb des Kontrollpunktes verkauft, hat die Auswirkungen der harten Bedingungen der Barriere aus erster Hand gesehen. Jeden Morgen ersticken mindestens ein oder zwei Arbeiter und werden durch den fehlenden Luftstrom ohnmächtig, sagt er. Abu Shiera selbst muss oft den Krankenwagen rufen, um sie abzuholen.

          Der 44-Jährige hat miterlebt, wie Beine gebrochen wurden, nachdem Palästinenser von den Stahlstäben gefallen sind, von denen Dutzende von Arbeitern hängen. Andere Male hat er gesehen, wie Arbeiter ihre Rippen durch den Druck der Menge gebrochen wurden, die bei jedem Entriegeln des Drehkreuzes nach vorne drückt.
          https://www.palaestina-portal.eu/texte/checkpoint_1.htm

          Die israelische Armee hat am Samstagabend nahe Bethlehem den palästinensischen Fahrer eines Krankenwagens getötet. Der 21-Jährige sei im Krankenhaus gestorben, nachdem der Krankenwagen von Granatfeuer getroffen worden sei, teilte das Krankenhaus mit. Der Mann hatte versucht, verletzte Palästinenser aus Beit Sahur wegzubringen. Laut palästinensischen Angaben wurden sechs weitere Palästinenser verletzt, als die Armee von Panzern aus auf bewaffnete Palästinenser feuerte. Diese hätten zuvor das Feuer auf einen Kontrollposten der Armee eröffnet. Auch ein zweiter Krankenwagen sei getroffen worden. Die israelische Armee bestätigte das Feuergefecht, bestritt jedoch, auf Krankenwagen gezielt zu haben. Unterdessen eröffneten bewaffnete Palästinenser in der Nähe von Jerusalem das Feuer auf ein isralisches Auto. Dabei seien zwei Israelis verletzt worden, teilte die Polizei mit. Einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr. (APA)
          (16.September 2001)
          https://www.derstandard.at/story/713556/israelische-armee-toetet-palaestinensischen-krankenwagenfahrer

          Karte Palästinensische und Israelische Gebiete
          https://israelipalestinian.procon.org/wp-content/uploads/sites/51/map-2000-ce-close-up-west-bank-gaza.jpg

          Im Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn ist die Kontrolle über knappe Wasserressourcen einer der bedeutendsten Streitpunkte. Im Sommer kommt bei Palästinensern in der Westbank aus den Wasserhähnen manchmal wochenlang kein Tropfen. Israelische Siedlungen dort werden dagegen rund um die Uhr versorgt.
          https://www.deutschlandfunk.de/konfliktstoff-wasser-100.html

          Israelische Botschaft Zur Wasserversorgung
          Hier geht es um die rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserversorgung. Dieser Abschnitt zeigt, dass Israel seine Verpflichtungen erfüllt und sogar darüber hinaus weitere Unterstützung leistet.
          http://www.botschaftisrael.de/2016/11/18/fakten-zur-wasserversorgung-im-westjordanland/

          „Israel vertrocknet“! Seit Monaten weist die staatliche Wassergesellschaft landesweit darauf hin, dass das Wasser knapp wird. Während jedoch alle Haushalte in Israel trotz der Wasserkrise (noch) mit sauberem Wasser versorgt werden, ist die Wasserversorgung der Palästinenser oft unzureichend, sowohl was Menge als auch was Qualität des Wassers betrifft. können einige Städte manche Bezirke nur stundenweise oder nur wenige Tage pro Woche mit Wasser versorgen. Im Gazastreifen ist die Lage derzeit noch katastrophaler: Nur 5%-10% des Wassers sind sauber und trinkbar
          https://www.hss.de/fileadmin/media/downloads/Berichte/090811_Wassersituation_Israel.pdf

          Intifada ausnahmsweise mal wikipedia
          https://de.wikipedia.org/wiki/Intifada

          menepath-Stele von Pharao Menepath Zeile 25 ( Alter: 1230 BC Standort Karnak und Ägyptisches Museum Kairo)
          “Israel ist verwüstet und hat keine Saat mehr”

    2. Besser kann man es nicht schreiben. Allerdings wird auch dieser Kommentar in der linken Blase und erst recht bei den Hamas Terroristen verhallen. Die biegen sich, auch mit Hilfe der Haltungsmedien (wie z.B den Spiegel, der das „Palestinänsiches Volk“ erst erfunden hat) die Geschichte schon seit Jahren so zurecht, dass sie schon langsam selber daran glauben.

      1. @ Daniela:

        Danke. Einerseits bedauere ich sehr was gerade wieder im Nahen Osten geschieht und ich bin beileibe nicht gefühllos, selbst wenn ich glaube, daß viele Palästinenser verführt werden, so sind auch die Verführten Menschen. Die wahren Verbrecher sind ja jene die den Zorn und die Wut von diesen Leuten in genau diese Richtung lenken und denen noch die Waffen dazu finanzieren und ich habe den starken Verdacht, daß da so manche Spur auch nach Deutschland führen könnte, in den Iran und nach Katar sowieso.

        Hinzu kommt natürlich, eher kauft ein Scheich sich einen neuen Fußballclub als daß er etwas zur Entspannung beiträgt. Nahezu alle haben sie damals diejenigen aufgehetzt die man nun Palästinenser nennt und alle haben sich mit ihren Geschäften so arrangiert, daß eine echte Konfrontation nur geschäftsschädigend wäre, aber sehr gerne läßt man den Konflikt schwelen.

        Und wer weiß schon, daß die EU (und damit faktisch vor allem Deutschland) einer der größten Geldgeber der Autonomiegebiete ist. Da könnte man fast meinen, Palästina sei Teil der EU.

        https://www.nzz.ch/international/eu-finanzierung-der-palaestinenser-wirft-fragen-auf-ld.1626996

        Linke verschweigen ja gerne mal, wie korrupt die meisten Palästinenserführer sind. Nicht, daß es hier nicht auch genug korrupte Leute geben würden, aber da bereichert man sich an faktischer Not und versucht den Konflikt gewaltsam in die Länge zu ziehen.

        Egal wer mal wann und wo Schuld hatte. Die Existenz von Israel ist ein Fakt und gegen diesen Fakt kann man nicht ankämpfen. Es sei denn man ist bereit für einen “totalen” Krieg. Also so oder so müssen sich die Palästinser damit arrangieren und den Blick nach vorn richten oder irgendwann wird die Vertreibung tatsächlich noch wahr, wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

        Was nun Deutschland angeht, so könnte es sein, daß bald der Zeitpunkt gekommen ist wo die Realitätsverleugnung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Zumindest bröckelt ja auch in den Leitmeiden die Front. Zwar langsam, aber immerhin und wenn mein Nachbar schon meint die Nachrichten im Fernsehen könne man sich nicht mehr ansehen, dann frage ich mich langsam für wen werden die überhaupt noch produziert.

  3. “Die Frau, die ihrem gewalttätigen Mann in Notwehr ein Messer in die Schulter rammte”

    Auch sowas, die Frau als immerwährendes Opfer. Was ist mit dem Mann der jahrelange Demütigungen und Schmähungen erdulden muß und der sich dann mal auf seine Weise wehrt? Ist der Mann auch Opfer für den man Verständnis aufbringen muß oder sind Männer immer Täter?

    Und da wähle ich mir mal den erstbesten Link vom Ärzteblatt, hier spielen ja manche Uni und brauchen Belege als hätte man es mit dem Finanzamt zu tun:
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/186686/Haeusliche-Gewalt-gegen-Maenner-Unbeachtet-und-tabuisiert

    Was ist mit Israel, welches dreimal überfallen wurde, die trotz alldem immer noch 20 Prozent Araber in Israel leben lassen, die jedes einzelne gottverdammte Jahr Anschläge erleben, haben die nicht das Recht irgendwann mal Fakten zu schaffen um endlich Frieden zu haben?

    Was ist denn mit einem Staat wie der Ukraine, die jahrzehntelang unter russischer, o Pardon sowjetischer Herrschaft leiden mußte, wo dann immer noch eine russiche Marionette an der Macht blieb und die deshalb auch nie auf die Füße kam und es dann mal mit einem anderen Partner versuchte und hinter Rußlands Rücken Verträge abschloß die neue Chancen boten?

    Hat die Ukraine kein Recht darauf Mitglied der EU zu werden und sich mit deutschen Steuermitteln hochpäppeln zu lassen? Nicht daß ich persönlich die Ukraine in der EU haben will. Ich will ja nicht mal mein eigenes Land in der EU und wenn die Deutschen nicht mehr drin sind, dann gibt es ja keine, dann gibt es ja kein deutsches Steuergeld mehr zu verteilen.

    Genauso kann man auch fragen, was eigentlich so schlimm an einem Verteidigunsbündnis ist, außer, daß man jene Bündnisstaaten nicht mehr so leicht angreifen darf. Und hier dürfte des Pudels Kern liegen. Ist ja nicht so, daß die Balten seit NATO-Beitritt jemals versucht hätten die Russen zu attackieren. Eigentlich hat seit Adolf niemand mehr versucht die Russen zu attackieren, die Russen attackieren nur gerne mal andere. Aber das kommt in der Wirklichkeit von manchen Zeitgenossen nicht vor. 1939, 1953, 1956, 1968, 1979, 1994, 1999, 2008 sind Jahreszahlen die von einer gewissen Klientel ja gerne ignoriert werden.

    Das nennt man Schuldumkehr und genau dasselbe macht man mit Israel. Die Israelis dringen nicht mal einfach so in Gaza ein und fahren da durch die Straßen, schießen wild um sich und verschleppen wahllos Geiseln. Scheint aber auch so eine Marotte zu sein, der Täter als Opfer. Kennt man ja auch aus dem Strafrecht. Die Täter werden gepimpert und bekommen alle Arten von Betreuung, die Opfer oder deren Angehörige können schauen wo sie bleiben.

    1. Dein Post ist tatsächlich etwas länger, eigentlich wäre das mal ein Fortschritt zur Panzerhaubitze mit dem Störfeuer in Twitterformat. Leider hat dein Text die unterirdische Qualität wie der Clip von Klitschko, wo er seine Abwesenheit von der Ostfront versucht zu rechtfertigen, den ich unten gepostet habe. Wenn der Inhalt nicht gut ist, bringt ein langer Text natürlich keine Verbesserung. Er zeigt nur noch deutlicher die Schwäche.

      1. @ Georg:

        Ein Hetzer, der es nicht mal schafft zu begreifen, daß der Iran sehr wohl sunnitische Terroristen gegen Israel einsetzt, welches er eben nicht selber angreifen kann sollte besser gar nicht in den Ring steigen. Intellektuell sind Sie nämlich nicht einmal Fliegengewicht. Vom Anstand fange ich gar nicht erst an, ich weiß ja, daß Euereins durch die Kinderstube bestenfalls gerannt ist.

    2. Das Märchen vom reinen Verteidigungsbündnis sollte spätestens seit dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien, und wem das nicht reicht seit Afghanistan widerlegt sein. An den Nahost Dauerkrieg gehe ich in der Diskussion nicht gern heran, dort müsste man noch die Vorwehen der Balfour declaration aufdröseln. Fakt bleibt jedenfalls, das es erkennbar auf beiden Seiten Individuen gibt, die davon profitieren diesen Dauerkrieg möglichst auf ewig weiterzuführen bzw. bei Bedarf die nächste Welle an Grausamkeiten loszutreten. Auch dem romantischen Blick auf die ukrainazische Korruptokratie teile ich nicht im Geringsten, hier müsste ich aber in meinen Büchern nachlesen um den aktuellen von der NATO gewollten und geförderten Proxykrieg zuzuordnen. Aus dem Gedächtnis komme ich da beim Kurswechsel der NATO vom Verteidigungsbündnis zur “weltweiten Durchsetzung von “Demokratie” und Marktwirtschaft grob im Bereich 1990-1995 heraus.

    3. “Was ist mit Israel, welches dreimal überfallen wurde, die trotz alldem immer noch 20 Prozent Araber in Israel leben lassen, die jedes einzelne gottverdammte Jahr Anschläge erleben, haben die nicht das Recht irgendwann mal Fakten zu schaffen um endlich Frieden zu haben?”

      Endlich Frieden haben wollen fast alle. Auch die Araber. Leider gibt es in allen Gesellschaften immer Arschlöcher, die andere Pläne haben. Ideologische Fanatiker und skrupellose Geschäftemacher gibt es überall. Sie sorgen dafür, dass Frieden keine Chance hat.

    4. “Die Israelis dringen nicht mal einfach so in Gaza ein und fahren da durch die Straßen, schießen wild um sich und verschleppen wahllos Geiseln.”
      Doch tun sie. Zumindest in der Westbank. Im Gaza trauen Sie sich nicht mehr. Allerdings haben sie das Ausmaß des Angriffs vom 7. Oktober bisher noch nicht erreicht. Mit dem Abwerfen der Bomben von oben allerdings wiederum schon.
      https://twitter.com/netanyahu/status/1711699807058767989?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1711746882198712489%7Ctwgr%5E24a2af395e8a590686f50cc93ced77193878866a%7Ctwcon%5Es3_&ref_url=https%3A%2F%2Fde.rt.com%2Fmeinung%2F183566-israel-palaestina-konflikt-ist-einer-der-am-leichtesten-zu-verstehenden-konflikte%2F
      Da sieht man die zerfetzten Leichen allerdings nicht im Fernsehen. Es gibt keine Täter-Opfer Umkehr. Das ist verkürzter Schwachsinn. Es gibt mittlerweile nur noch Täter.

  4. “Es geht an dieser Stelle nicht darum, die Chronik des Nahen Ostens aufzudröseln, das sprengte wahrlich den Rahmen.”

    Genau das hätte ich erwartet. Ich hatte dazu Einiges geschrieben. So schwer ist das nicht. Dazu gehört auch, dass man die andere Seite (Palästinenser) versucht zu verstehen, also nicht nur als “Menschen” sieht, sondern gar als rational denkende Menschen (Kontext). Es gibt so viele sehr gute Vorarbeiten, von Moshe Zuckermann, Rolf Verleger auf deutsch, weit mehr noch in Englisch, z.B. Norman Finkelstein oder Max Blumenthal und seine Mitstreiter sind sehr aktiv derzeit. Vielleicht mal ein Buch von denen lesen für den kleinen Artikel hier? Wenn man sich alleine überfordert fühlt und Angst hat vor der zionistischen Mafia, verständlich, kann man sich an diese mutigen Menschen wenden. Ich mag keine so halben Sachen. Die Vorgeschichte ist nicht verständlich,

    wenn man nicht die deutsch-israelische “Beziehung” anspricht,
    wie Deutschland “entnazifiziert” wurde, wie der Mossad dabei half, wie ähnlich sich Mossad (Zionisten) und Organisation Gehlen (fremde Heere Ost) sind,
    wenn man nicht die aktuellen Vorfälle beim Namen anspricht, dass es z.B. ein Gefängnisausbruch aus einem Konzentrationslager war etc. etc.

    Wenn man über Kontext reden will, dann muss man den auch schildern. Ganz wichtig wäre gewesen, aufzuzeigen, dass die Bundesregierung(en) nicht erst seit gestern und vorgestern den Genozid an den Palästinensern verteidigen und sogar befördern. Der Kontext ist nur so schwer aufzudröseln, wenn man was zu verbergen hat oder Angst. Wenn es nur Angst ist, könnte man das auch mal zugeben und sich damit beschäftigen, warum man Angst hat und wie man die los wird.

    Vorhin bekam ich diesen entlarvenden Clip (gilt für alle reichen Kriegstreiber) mit:

    https://www.youtube.com/shorts/VB55SI6A9jY

    too little too late

    Zum Kontext gehört auch wie sehr dieses weitere Massaker Netanyahu hilft von den Klagen wegen Korruption gegen ihn (deutsche U-Boote) abzulenken, von seinem bisher gescheiterten Justizputsch.

    Extremist Politics in Israel and Ukraine – Alastair Crooke, Alexander Mercouris and Glenn Diesen

    https://www.youtube.com/watch?v=0IKCo3MVW1o

    Andrew Feinstein: Krieg als Geschäft? Rüstung Made in Germany (10 Jahre alt)

    https://www.youtube.com/watch?v=8TWEQm0FB-c

    “Ukrainische Prostituierte sagen aus” (von 2003):

    https://www.spiegel.de/panorama/der-fall-friedman-chronik-einer-affaere-a-256307.html

    Warum dürfen Männer wie Klitschko (Profiboxer, na waren seine Kämpfe alle clean, Universum Boxstall?) oder Friedman (ukrainische Prostituierte, Kokaine) in Deutschland prominent für Krieg hetzen?

    Warum ist das so, wenn “wir” doch die Guten sind? Wo sind denn diese “Guten”?

    1. Auf diesen Vergleich bin ich auch schon gekommen. Es wird zu selten erwähnt, dass die Sowjetunion solche Sachen niemals mitgemacht hat, obwohl sie die wirksamste Kraft gegen den Hitlerfaschismus war und die Hauptlast des Kampfes gegen ihn getragen hat. Auffällig ist ebenfalls, dass die entschiedensten Befürworter maßlosen Terrors gegen die palestinensische Zivilbevölkerung, Bomber-Harris und seine Kriegsverbrechen abfeiern. Das gibt viel Stoff um gewisse Dinge zu verstehen.

      1. Die Sowjetarmee hatte gar nicht so viele Bomber um wie UK und USA Städte platt zu bombardieren. Stalin war kein Menschenfreund, der aus Humanität verzichtet hat. Hätte Stalin diese Mittel gehabt, sohätte er diese sicher eingesetzt und jede deutsche Stadt in Reichweite bombardiert und auch vom dritten Reich besetzte Städte um den Feind zu besiegen.

  5. Beginnen wir doch mal mit der Nachgeschichte:

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/katar-iranischer-au%C3%9Fenminister-trifft-hamas-chef-weitere-zusammenarbeit-angek%C3%BCndigt/ar-AA1ieKBI

    Der iranische Außenminister trifft sich mit dem Hamas-Chef. Keinerlei Verurteilung des Massakers, ganz im Gegenteil, es wird beraten, wie man den “Widerstand” fortsetzen kann, also die Aufforderung zu weiteren Massakern. Tja, Roberto, das wäre mal ein Ansatz, den Zuckermann und Rötzer stets meiden wie der Teufel das Weihwasser. Man kommt jetzt beim besten Willen nicht mehr drum herum: der Iran ist der zentrale Konflikttreiber. Palästinenser und Israelis hätten sich wahrscheinlich längst geeinigt, wenn nicht der Iran ständig Öl ins Feuer gießen würde. Immer wenn eine Einigung in Sicht war, hat der Iran seinen Islamischen Dschihad angewiesen, Raketen auf Israel zu schießen. Womit dann jede Einigung sofort unmöglich war. Er, der Iran nimmt sich das Recht heraus, in 1500 Kilometer Entfernung einen “Widerstand” zu formieren, der Israels Existenz grundsätzlich ablehnt, auch in noch so reduzierter Form.

    Grund: im Iran hat das Dritte Reich überlebt. Erstmals formuliert vom Staatsgründer Khomeini in seinem Buch “Mein Kampf”. In dem ziemlich dasselbe steht wie in einem gleichnamigen Werk eines anderen Autors. Immer wieder gibt es Konferenzen von Holocaustleugnern in Teheran. Ganz eindeutig ist die Naziideologie bei der Hisbollah, im Iran selbst gibt man sich etwas moderater. Auf eine Äußerung wie die, das Israel ein Krebsgeschwür sei, das entfernt werden müsse, kommen 20 eher moderate Aussagen. Wobei man im Westen dann denkt, die eine Aussage sei wohl eine Ausreißer gewesen. Der Nazi aber weiß: diese eine Aussage war die zutreffende. Das andere ist Füllmaterial.

    Jetzt sind wir bei der Vorgeschichte: im Iran gab es vor einem Jahr landesweite Aufstände, gegen den Schleierzwang einerseits. Andererseits haben die Demonstranten unmissverständlich klar gemacht, dass sie nicht bereit sind, die Abenteuer im Gaza und im Libanon weiter zu finanzieren. Die Aufstände wurden mit brutaler Gewalt niedergeschlagen, unter anderem mit Giftgas. Aber dass es überhaupt Aufstände gab, daran sind natürlich die Juden schuld. Was Rache nach sich ziehen muss. So tickt nun mal das Nazihirn.

    Das dürfte die eigentliche Vorgeschichte des 7. Oktober sein. Mit dem Ziel der Auslöschung Israels und damit der Vollendung des Holocaust.

    So langsam wird es Zeit für Klartext. Der Elefant im Zimmer kann nicht mehr übersehen werden.

  6. @Arthur_C:
    Eine interessante Verschwörungstheorie: Der Iran missbraucht die Palästinenser für seinen Vernichtungskrieg gegen Israel.
    Ich hätte noch eine bessere: Putin missbraucht den Iran für die Wiederherstellung der Sowjetunion, denn ist Israel erst einmal vernichtet, bricht das amerikanische Finanzsystem zusammen. Dann ist auch die NATO weg vom Fenster. Keine Frage, es ist alles Putins Plan. Und Xi Jinping ist in Wahrheit ein russischer Spion. Wie Donald Trump, der aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen ist. Olaf Scholz gehört übrigens auch zum russischen Spionagenetzwerk (Auftrag: Deutschland schaden). Überall Kreml-Marionetten …

      1. Wenn jemand den Iran mit dem Dritten Reich gleichsetzt, ist das so einzigartig dämlich, dass man den groben Unfug nur mit noch gröberem Unfug quittieren kann. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ein denkendes Individuum so viel Desinformation als „Information“ behandelt?

        1. Fragen sie doch nach dem genannten Buch von Khomeini. Soll Arthur_c doch mal Verlag, Veröffentlichungsjahr und ISBN nennen. Dann kann man seine Behauptung überprüfen.

  7. Ich zitiere aus der Selbstbeschreibung von Overton:

    “Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet.”

    Zuletzt sind mir im Hinblick auf den Nahostkonflikt und den Tenor der Artikel gewisse Zweifel gekommen, ob das mit der “Stimme gegen Debatteneinengung” auch jetzt noch gilt …
    Der kluge und unaufgeregte Beitrag von Herrn De Lapuente kommt daher als wichtiger Ausgleich zu dem, was man hier sonst seit Tagen gelesen hat.

  8. “Zumal aus der Ferne, als nicht unmittelbar Betroffener, sollte man sich darum bemühen, sich aus dieser »Gefühlsfalle« zu befreien. Mitgefühl zu haben ist ja durchaus menschlich – und nichts spricht dagegen.”

    Als sei da die reine Empathie am Werk und nicht nicht die Parteilichkeit für die deutsche Nation und deren Staatsraison, wie es allüberall aus allen Kanäle schallt: Die Solidarität mit Israel ist deutsche Staatsraison. Wäre hier die reine Empathie am Werk, müsste es jetzt schon einen Aufschrei geben über die palästinensischen Opfer, die jetzt schon bevor noch die eigentliche Militäroperation begonnen hat, die israelischen/jüdischen Opfer weit übersteigen. Also das “Mitgefühl” anzuführen ist völliger Quatsch. Genau der gleiche Unsinn, wie im Ukrainekrieg nur Ukrainer als Opfer gelten dürfen. Wäre Mitgefühl am Werk müsste man jetzt schon das Rachebedürfnis von Israel kritisieren und dürfte ihm nicht recht geben.

    ” Jene Menschen in Deutschland, die auf den Straßen feiern, weil Juden zu Tode kommen, sind kaum zu ertragen – nichts rechtfertigt das, auch dann nicht, wenn man die Vorgeschichte kennt. Denn das sind niederste Gründe, denen hier freien Lauf gelassen wird; juristisch gesprochen: Das sind Antriebe, die rechtlich-moralisch auf tiefster Stufe stehen. “

    Das ist gewöhnliche Schadenfreude und befriedigte Rache an denjenigen die über Jahrzehnte Palästinenser drangsalieren. Dämlich und nationalistisch allemal, weil die Opfer meist nicht die Täter sind. Für diesen Zusammenschluss braucht es nämlich eine gedankliche Operation, die hierzulande aber keiner kritisieren will – auch bei Overton selten und das ist der Nationalismus. Nur darüber schafft man es die Opfer für die Täter zu halten – ihr Gemeinsamkeit besteht darin, dass es Juden bzw. Israelis sind. Mehr haben die Opfer der Hamas und die israelischen Täter gegen die Palästinenser nicht gemein.

    Aber warum wird nur von “niederen Antrieben” gesprochen und nicht benannt, was das eigentlich für niedere Antriebe sind. Weil Rache und Schadenfreude, wenn sie von israelischer Seite kommen salonfähig sind. Niedere Antriebe sind eben nicht gleich niedere Antrieb, sondern im Gegenteil sehr ehrenwert, wenn sie von der richtigen Seite kommen.

  9. Die Kommentare hier zu dem Beitrag von Herrn Lapuente verstören mich einigermaßen. Anscheinend hat das gesamte Bemühen um Aufklärung, Sachlichkeit und menschliches Verhalten keine Aussicht auf Erfolg. Ich bin nahezu so alt wie der Palästina-Konflikt, Jahrgang 1951. Nach meiner Erinnerung, die in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts einsetzt, scheitert die Menschheit von Anbeginn an in dem Bemühen, nach dem Horror des Dritten Reiches einen Ausgleich mit dem Jüdischen Volk zu finden, ohne dabei Wurzeln für neues Unrecht wachsen zu lassen. Natürlich kann ich aus eigener Erinnerung nicht erklären, was seinerzeit der Gedanke war, dem jüdischen Volk einen Platz zuzuweisen, der im Grunde schon besetzt war. Denn so ist es ja wohl gewesen. Jedenfalls hat die Weltgemeinschaft, immerhin hat es ja die UNO schon gegeben von Anfang an keinerlei Bemühungen unternommen, die nach der Gründung des Staates Israel sofort und immer wieder aufkeimenden Konflikte einer tragfähigen, in die Zukunft weisenden Lösung zuzuführen. So ist es dazu gekommen, daß immer nur geprägt von Partikularinteressen in der Regel militärische Versuche zur Regelung von was auch immer unternommen wurden, die dann wiederum Ausgang für gegensätzliche ebenfalls militärische bzw. gewaltsame Bemühungen waren. Ich will mich hier gar nicht zu dem Versuch verleiten lassen, irgendeiner Partei irgendeine Schuld zuzuschieben, erstens fehlt mir dazu der nötige Einblick und zweitens wäre damit niemandem geholfen. Worum es mir geht ist zu zeigen, wie schmählich die Menschheit immer wieder versagt bei der Lösung essentieller Probleme. Es muß doch in einer zivilisierten Welt möglich sein, ohne Krieg, ohne Mord und Totschlag auszukommen. Hat die Geschichte nicht schon zur Genüge bewiesen, daß außer Opfern und Vernichtung aus Kriegen nichts herauskommt, von den Profiten der Rüstungsindustrie abgesehen? Wie lange wollen wir denn noch zusehen in der Kenntnis, daß die Kriege und die Gewalt immer mörderischer werden und das Risiko der Vernichtung der Menschheit größer wird?

  10. Gerade die komplette Vorgeschichte ist enorm wichtig, um den aktuellen Konflikt in Israel zu verstehen! Angefangen u.a. mit Theodor Herzl und seinem Buch “Der Judenstaat”, Herzl wurde sehr rasch von Baron Rothschild, GB unterstützt, die Idee des Zionismus, daß es ein Volk der Juden gäbe und nicht nur den mosaischen Glauben, das Sykes-Picot-Abkommen 1917, während des 3.Reichs wurden absichtlich gut ausgebildete deutsche Juden in das engl. Mandatsgebiet Palästina als erste Kibbuzim entsandt, der brutale Krieg von Irgun und Haganah gegen die brit. Besatzer, u.a. waren Menachem Begin (Friedensnobel- preisträger) und Jitzak Shamir mit dabei, schlußendlich die Staatsgründung 1948, wo sofort zumindest 500.000 Palästinenser zu Flüchtlingen wurden, weiterhin ständige brutale Repression und Beraubung der verbliebenen Palästinenser, sie sind seit 1948 rechtlos und staatenlos in ihrem eigenen Land, 1967 wurde die Westbank von den Israelis okkupiert und die dort lebenden Palästinenser vielfach in Flüchtlingslager gepfercht und ihres Besitzes beraubt! Aber Israel ist ja die einzige Demokratie im Nahen Osten – ich hoffe, das trägt zum Verständnis der heutigen Lage bei.

  11. Israel hat einfach mal einen Makel an sich, der nicht korrigiert werden kann.
    Die zionistische Bewegung (nicht die Juden oder die Israelis) hat ihren Staat auf fremder Leute Land gegründet.
    Das war übrigens schon vor der Judenvernichtung durch das NS Regime das erklärte Ziel dieser Bewegung.
    Genauer gesagt wurde dieses Ziel von deren Vordenker Herzl 1896 in “Der Judenstaat” (Buch) ausführlich dargelegt. Aus meiner Sicht ein national/völkisches Pamphlet. War damals halt der Zeitgeist.
    Also lange vor der Machtergreifung der Nazis in Deutschland.
    Am Anfang, als es den führenden Köpfen der Zionisten noch nicht klar war was da unter den Nazis so ablief, sahen die den deutschen Antisemitismus sogar als positiven Faktor an, um die Einwanderung in Palästina zu fördern.
    Die Haganah (in der Selbstwahrnehmung eine Selbstschutztruppe, aus Sicht aller Anderen zu der Zeit zumindest in Teilen eine Terrororganisation) hat ähnliche Anschläge verübt, wie es die Hamas aktuell getan hat.
    Das Ziel war die Vertreibung um weitere Landnahmen zu ermöglichen, als es mit Geld und guten Worten nicht mehr klappte. So was ist immer verwerflich und nicht zu rechtfertigen. Egal von welcher Seite der Terror verübt wird.
    Das hat übrigens die anfangs neutrale bis positive Sicht der Bewohner von Palästina zu diesen Einwandern drastisch geändert. Unter anderem deshalb haben Teile der Palästinenser im 2WK mit Deutschland paktiert.
    Viele konservative Juden lehnen bis heute die Staatsgründung Israels ab. Teilweise aus recht eigenartigen Gründen. Auch stehen viele Israelis (egal ob Juden oder nicht) der Siedlerbewegung, freundlich ausgedrückt, kritisch gegenüber.
    Aktuell fliegen ja in Israel die Fetzen. Es ist ein massiver Streit über das Vorgehen und die Frage der Schuld entbrannt. Dabei Sieht es für die derzeitige Regierung nicht gut aus.
    Es wäre falsch in irgendeiner Weise Partei für eine Seite in dem Konflikt zu ergreifen.
    Erstens, weil beide Seiten massive Kriegsverbrechen begangen haben.
    Zweitens, weil eine Vermittlung nicht funktioniert wenn man nur die Postion einer Seite vertritt und durchsetzen möchte.
    Drittens, könnte so eine Aussage dazu führen, das Entscheidungen getroffen werden, die im Nachhinein fast alle bedauern, weil man davon ausgeht, das man damit durchkommt.
    Eine Lösung kann nur bei Berücksichtigung der Ansprüche der Nachfahren der vertriebenen Palästinenser (die ehemaligen Landbesitzer von dem Land auf denen jetzt ein Großteil der israelischen Siedlungen liegt) und der der aktuellen israelischen Bevölkerung (Die die jetzt dort leben können nichts für die Vorgänge von vor achtzig Jahren) erfolgen.
    Für uns wäre eine weitere Eskalation nicht gut. Es sind jetzt schon massive neue Flüchtlingswellen zu erwarten.
    Zumal ein recht großer Teil (wohl bis zu 40%) der Israelis einen deutschen Pass (sind also Deutsche) haben soll.
    Es muss also einen Kompromiss geben. Die zwei Staatenlösung. Gerade das will die aktuelle nationalreligiöse Regierung nicht (wie jede so gelagerte Koalition in der Vergangenheit) und hat deshalb massiv Öl ins Feuer gegossen.
    Das Ergebnis sieht man. Besonders peinlich, die Hamas ist eigentlich einer der größten Erfolge der israelischen Geheimdienste. Nur durch deren tatkräftige Unterstützung (um die Fatah zu schwächen) sind die überhaupt groß geworden.
    Generell ist es einfach auch wichtig im Hinterkopf zu behalten, das Israel über Atomwaffen verfügt und vermutlich auch bereit ist diese einzusetzen. Das ist besonders unangenehm mit Blick auf den Iran, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls über Kernwaffen verfügt und bisher nur auf Atomtests verzichtet hat.

    1. “Zumal ein recht großer Teil (wohl bis zu 40%) der Israelis einen deutschen Pass (sind also Deutsche) haben soll.”

      Peter, an deinen anderen Aussagen habe ich nichts zu kritisieren, aber der Satz hier kann einfach nicht stimmen. Da muss dir was verrutscht sein. Eine kurze Googke-Suche ergab, dass etwa 100.000 Israelis einen deutschen Pass haben.

      1. Wurde mir so von einem Vertreter der israelischen Friedensbewegung (also ist für Frieden mit den Nachbarn und den Palästinensern) gesagt.
        Aber stimmt, da habe ich keine Quelle die das bestätigt.
        Da ich erheblich mehr als einen Israeli mit deutschen Pass kenne, habe ich das nicht in Zweifel gezogen.

  12. “Aber Analyse oder wenigstens vollumfängliche Betrachtung der Umstände muss doch weitergehen als bis zu jenem Punkt, in dem die reine Emotion die Denkprozesse dominiert – und die Schlussfolgerungen beeinflusst. Zumal aus der Ferne, als nicht unmittelbar Betroffener, sollte man sich darum bemühen, sich aus dieser »Gefühlsfalle« zu befreien. Mitgefühl zu haben ist ja durchaus menschlich – und nichts spricht dagegen. ”

    Es wird hier wieder einmal ein künstlicher Gegensatz zwischen Emotionen und Ratio aufgebaut, der in Wahrheit nicht existiert. Tatsächlich arbeiten beide Systeme zusammen, wobei das emotionale dominiert.
    Ansonsten müsste man erklären können, warum beliebige Personen, die von den Vorfällen hören, mal für diese oder mal für jene Gruppe Mitgefühl empfinden. Man braucht ja nur dieses oder jenes Opfer neu zu etikettieren und schon wechselt der Mitfühlende seine Gefühle. Dieser Umstand zeigt, dass es um kulturelle, also sprachlich-rationale Konstrukte geht, die hinter den Gefühlen stecken. Warum haben wir Deutschen mit den jüdischen Opfern Mitgefühl und die Türken mit den Palästinensern?

    Dieser Überfall der Hamas wurde überdies auch nicht mit Gefühlen geplant, sondern mit Gedanken. Und gleiches gilt für den Überfall und die offenbar beabsichtigten Vertreibungen der Gaza-Bewohner. Was passiert denn, wenn die alle im Süden sitzen und die Gebiete platt gemacht werden beim Krieg gegen Hamas? Am Ende kann man da nicht mehr leben. Die Leute können nicht zurück – und dann?

    Ansonsten ist es ja nicht so, dass die Vorgeschichte gänzlich vergessen wird, jedenfalls nicht von deutschen Medien. Hier gibt es das unbeschriebene Gesetz, dass bei jeder Aktion der IDF darauf verwiesen werden muss, dass dies eine “Reaktion”, “Antwort”, “Folge” etc von etwas ist, was die wahren Angreifer – die Palästinenser – vorher gemacht haben.

  13. Danke für den Artikel.
    Krieg gab es immer. Die Menschen schlagen sich seit 10.000(en?) Jahren die Schädel ein.
    Krieg ist immer schrecklich, Vergewaltigung, Folter und Vertreibung sind Eigenschaften des Krieges.
    Und seit 1,5 Jahren werden wir täglich geflutet mit diesen “Oh, das ist ja überraschend, wie ist das schrecklich, das geht ja gar nicht, das sind die Bösen”, auf der einen wie auf der anderen Seite.
    Einen Krieg beendet man nicht (wenn man ihn denn beenden will!) nicht mit Emotionalisierung seit über 1,5 Jahren in der Tagesschau.

    Der Journalismus hat die Aufgabe mich zu informieren und mich nicht zwischen 20.00 – 20.07 mit “Emotionen” zu überfluten. Und im besten Fall erklärt er mir ein wenig die komplexe Welt, damit ich mir selbst ein Bild machen kann. War doch der Grundgedanke? Oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert