
Der ukrainische Präsident kämpft um Aufmerksamkeit und wollte auch Israel besuchen, wurde dort aber im Gegensatz zu Scholz und Biden abgewiesen.
Jetzt wiederholt sich, was bereits nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine eingesetzt hat, nämlich dass Präsidenten und Regierungschefs der Länder, die Israel im Krieg gegen Hamas unterstützen, Israel besuchen, um Solidarität und Furchtlosigkeit zu demonstrieren. Es gibt nur einen Unterschied: Der wegen Korruption angeklagte israelische Ministerpräsident Netanjahu, der mit seiner rechtsextrem-religiösen Koalition die Nation gespalten und den Konflikt mit den Palästinensern verschärft hat, lässt sich schwer als populäre Lichtgestalt verkaufen, wie man das mit dem jungen Selenskij als tapferen Kämpfer gegen das übermächtige Böse zumindest besser konnte, der zudem viele als Schauspieler überzeugte.
Während es sich bei der Ukraine um einen Verteidigungs- und Stellvertreterkrieg Russland gegen die Nato bzw. die „freie Welt“ handelt, geht es zwar auch bei Israel um Schutz, aber vor allem auch darum, die israelische Notstandsregierung beim Gegenangriff auf Hamas und den Gazastreifen zu mäßigen, um den Westen nicht vollends einer zweifachen Moral beschuldigen zu können, Menschenrechte und Kriegsrechte nur nach eigenen Interessen zu wahren. Jetzt schon ist vor der angedrohten Bodenoffensive die Fassade am Abblättern und gerät Israel in die Isolation. Der Krieg nutzt Netanjahu außenpolitisch, er wird durch die Unterstützung Israels aufgewertet. Netanjahus Konkurrent und Ex-Verteidigungsminister Gantz führt neben ihm die Notstandsregierung. Er war einst Generalstabschef und hatte im Wahlkampf 2019 geprahlt, er habe „Teile des Gazastreifens in das Steinzeitalter zurückgeworfen“.
Selenskij wollte auch schnell ganz vorne dabei sein, um Israel zu besuchen und damit den Krieg in der Ukraine mit dem im Nahen Osten zu verbinden. Er versuchte, zusammen mit US-Außenminister Blinken, dem auch daran gelegen ist, letzte Woche nach Tel Aviv zu kommen. Aber die israelische Regierung wies ihn ab, berichtet Ynet, es sei jetzt nicht die Zeit, vielleicht später.
Bundeskanzler Scholz ist hingegen schon heute demonstrativ doch nicht – was wohl angestrebt war – als erster Regierungschef nach Israel geflogen, weil schon zuvor der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu eingetroffen war. Nach der Ukraine will die Bundesregierung dieses Mal schnell Flagge zeigen. Vor Scholz waren Außenministerin Baerbock und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen schon am vergangenen Freitag nach US-Außenminister Blinken in Israel zu Besuch, um bedingungslose Solidarität mit maximal leisen Aufrufen zur Mäßigung zu zeigen. Auch der französische Präsident hat jetzt schnell einen Besuch angekündigt, um nicht ganz ins Hintertreffen zu geraten.
Zuvor war bekannt geworden, dass der amerikanische Präsident Biden morgen, also schon am 11. Kriegstag, anreisen wird, was aller Voraussicht nach bedeutet, dass die verschobene Offensive frühestens nach Abreise unter Absprache mit der Schutzmacht USA beginnen wird. Biden dürfte große Sorge haben, dass die USA vor den anstehenden Wahlen in einen Krieg hineingezogen werden könnte, in dem nicht nur Waffen und Geld geliefert werden, sondern auch die amerikanischen Streitkräfte beteiligt wären. Das Risiko hat Biden schon durch die Entsendung von zwei Flugzeugträgern erhöht.
Ukraine im Aufmerksamkeitsschatten
In der Ukraine konnte man sich darauf verlassen, dass Russland die Regierungschefs und Politiker, die nach Kiew pilgerten, nicht angreifen würde. Das ist in Israel anders, wo Hamas immer wieder Raketenangriffe auch auf Tel Aviv oder den Flughafen Ben Gurion startet und womöglich die Hisbollah mit Überraschungen aufwarten könnte. Biden wird sich überdies mit dem jordanischen König, dem ägyptischen Präsidenten und dem palästinensischen Präsidenten treffen.
In den Medien dominiert der Gaza-Krieg nach den Massakern der Hamas und während der Massaker des israelischen Militärs zur Auslöschung von Hamas. Weil sich hier womöglich ein Zweifrontenkrieg anbahnt, der auch unter der Anwesenheit von zwei US-Flugzeugträgern und ihrem Konvoi als Drohkulisse schnell in einen sich ausweitendem regionalen oder gar globalen Krieg umschlagen könnte, beherrscht der Gaza-Krieg die mediale Berichterstattung und verdrängt andere Kriege und Themen. Alles bewegt sich auf einen Showdown zu, das ist das, was die Aufmerksamkeit fesselt, nicht lange sich hinziehende Gefechte und ein Stillstand.
Die Brutalität der Hamas-Kämpfer und -Terroristen, die überraschend nach Israel eindringen, Massaker ausführen und zahlreiche Menschen verschleppen konnten, die Zahl der in kurzer Zeit im Gazastreifen daraufhin getöteten und verletzten Zivilisten, darunter viele Kinder, das Ausmaß der Zerstörung übersteigen, die Evakuierung der Israelis und die Vertreibung von Hunderttausenden im Gazastreifen „überbieten“ im Zeitraffer, was in der Ukraine oder vor kurzem in Bergkarabach geschehen ist. Andere Konflikte wie im Sudan, in Syrien, Mali, Libyen etc. flackern sowieso im Westen nur gelegentlich einmal auf.
Es ist die grausame Realität der Aufmerksamkeitsökonomie, der die Medien, die kollektiven Aufmerksamkeitssysteme auch weltweit folgen. Der Soziologe Niklas Luhmann hat provokativ geschrieben: „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Medien.“ Das ist zwar übertrieben, aber trifft auf entfernte Ereignisse zu, Medien sind als kollektive Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungssysteme Produzenten der gemeinsamen Wirklichkeit und von dem, was unter den Tisch fällt oder außerhalb des Sag- und Zeigbaren liegt.
Zumindest im Westen war der Krieg in der Ukraine nach dem russischen Einmarsch das große Thema mit der kräftig geschürten Angst, dass Russland nach einem Sieg in weitere Länder einfallen würde, und der Sorge, dass es zu einem Weltkrieg oder gar zu einem Atomkrieg kommen könnte. Aber die mediale Dramatik ist für die Zuschauer aus der Ferne mehr und mehr im Stellungskrieg erloschen, in dem es mit dem Töten immer so weiter geht und es zu einem Routinegeschehen wird, das zur buchstäblich zum „Abschalten“ führt. Zudem war es ein Geschehen, bei dem das angeblich makellos Gute – der Westen, der Demokratie, Menschenrechte, das Völkerrecht, Freiheit etc. vertritt – gegen das Böse kämpft (Russland mit seinem nicht provozierten, brutalen Angriffskrieg und Massakern wie in Butscha, Kriegsverbrechen wie Folter, Verschleppung von Kindern, Töten von Zivilisten etc.). Im Krieg zwischen Hamas und Israel stehen sich zwei Gegner auf dem Hintergrund einer langen Geschichte und beidseitig gegenüber, die beide nicht auf eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts orientiert sind.
Selenskij bemüht sich nun darum, die Unterstützung der Ukraine zu erhalten, indem er den Krieg in der Ukraine mit dem in Israel als Kampf gegen denselben Feind und den Terrorismus gleichsetzt. Israel habe „jedes Recht, sich vor dem Terror zu schützen“. Auf Twitter schrieb er: „Terror sollte keinen Platz in der Welt haben, denn er ist immer ein Verbrechen, nicht nur gegen ein bestimmtes Land oder die Opfer dieses Terrors, sondern gegen die Menschheit im Allgemeinen und unsere ganze Welt. Wer zum Terror greift, begeht ein Verbrechen gegen die Welt. Wer Terror finanziert, begeht ein Verbrechen gegen die Welt. Die Welt muss vereint und solidarisch sein, damit der Terror nicht versucht, das Leben zu zerstören oder zu unterdrücken, egal wo und egal wann.“
Russland wolle einen Krieg im Nahen Osten auslösen, Iran, der Freund Russlands, unterstützte offen die Hamas. Manchmal geht es auch um die „Einheit der Welt“ gegenüber dem Terror, ohne den Namen Russland zu verwenden: „Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit geöffnet. Der Krieg gegen die Ukraine. Der Krieg im Nahen Osten. Schreckliche Destabilisierung in Afrika. Ständige Versuche, eine Krise auf dem Weltlebensmittelmarkt zu provozieren.“ Außenminister Kuleba erklärte in dem Sinne: „Ukraine und Israel sind zwei Schauplätze desselben Kriegs.“
in Israel gab es immer wieder Probleme mit der Ukraine und der dortigen Verehrung von ukrainischen Nationalisten, die im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis kollaborierten und an Massakern an Juden und Polen beteiligt waren. Im März 2022 hatte Selenskij, selbst jüdischer Herkunft, den Bogen überspannt, als er in einer Videoansprache an die Knesset die Lage der Ukrainer durch den russischen Angriffskrieg mit dem Holocaust verglich (Selenskij an Israel: Vor 80 Jahren haben wir Juden gerettet). Der Vergleich mit dem Holocaust und der Endlösung traf auf Empörung. „Wenn Selenskijs Rede […] in normalen Zeiten gehalten worden wäre“, zitiert die Jerusalem Post den Abgeordneten Yuval Steinitz, „hätten wir gesagt, dass sie an Holocaustverleugnung grenzt.“ Die historische Verzerrung gelte auch für die Behauptung, dass die Ukrainer den Juden während des Holocausts geholfen hätten. „Die historische Wahrheit ist, dass das ukrainische Volk nicht stolz sein kann auf sein Verhalten während des Holocausts.“
Netanjahu nutzte beim Treffen mit dem rumänischen Regierungschef heute allerdings die Gelegenheit, die Hamas mit den Nazis und deren Überall und Massaker als neuen Holocaust zu beschreiben. Und er forderte wie Selenskij die “zivilisierte Welt” dazu auf, sich bedingungslos hinter Israel zustellen. Die Ukraine erwähnte er nicht:
“Sie sind wirklich die neuen Nazis. Sie ermordeten Kinder, sie enthaupteten junge Menschen, sie verbrannten sie bei lebendigem Leib, sie vergewaltigten und ermordeten Frauen, sie entführten alte Menschen, sie ermordeten kleine Kinder vor den Augen ihrer Familien und sie ermordeten die Eltern vor den Augen ihrer Kinder. Es gab kein Erbarmen. Es gab Todesgruben. Es gab Morde an Menschen, die sich auf Dachböden versteckten. Das ist genau wie in Babi Yar. Es ist, als ob Anne Frank zurückkäme, die Geschichte. Das Grauen ist das gleiche Grauen.
Aber im Gegensatz zum Holocaust haben wir heute einen Staat, eine Armee und ein Volk, das zurückschlagen kann. Wir kämpfen nicht nur unseren Krieg, sondern den Krieg aller zivilisierten Länder und aller zivilisierten Völker. Und so wie sich die zivilisierte Welt im Kampf gegen die Nazis vereint hat, vereint im Kampf gegen Daesh, ISIS, so sollte sich die zivilisierte Welt hinter Israel im Kampf gegen die Hamas und deren Ausrottung vereinen.”
Solidarität zeigt sich zwischen Ukraine und Israel nicht, die Führungen beider Staaten konkurrieren um die Aufmerksamkeit, Waffen und Geld der Unterstützerstaaten. Die Ukraine hat im Augenblick die schlechteren Karten. Das Weiße Haus versucht nun trickreich die von den Republikanern abgelehnte Ukraine-Hilfe mit der für Israel und Geldern zum Schutz der eigenen Grenze zu Mexiko vor Migranten zu verbinden.
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Sen Bettler aus Kuew abgewiesen, lol 🤣😇
Prinzipiell hat die Welt andere Sorgen, als sich um die Gebietsstreitigkeiten und nationalistischen Eitelkeiten einzelner Länder zu kümmern. Wie wärs, wenn man diesem Kindergarten einfach mal ein paar Wochen die Aufmerksamkeit verweigert? Wie wärs mit einer internationalen Berichtserstattungsblockade? Und einem Waffenlieferungsstillstand? Ich glaube, dann würden sich die Streithähne sehr rasch an den Tisch setzen und verhandeln.
Das wäre verheerend für die Palästinenser, denen sowieso zumindest in der westlichen Welt und schon gar in D kein Gehör geschenkt wird.
Ein 14 Jahre alter Artikel und hochaktuell.
https://antikrieg.com/aktuell/2023_10_17_avishlaimisraelskrieg.htm
Und was Scholz, Barbock und Konsorten angeht, nur noch zum Liebermännern.
Schlimm sowas!
#elendski
lol
Die Solidarität dreht sich nicht um Staaten, Menschen oder Ideologien, sie dreht sich darum, im richtigen Zeitraum die wetten am besten zu platzieren.
Die Ukraine hat der goldenen Milliarde erheblich kosten zugeführt und das eine Prozent lächelte. Vielleicht hoffte man ja, die Ukrainer wären stärker um etwas in Gang zu setzen, ist wohl gescheitert und hat man deshalb einen anderen Konflikt?
Hatte Israel nicht ihre ‘Verfassung’ im Jahre 2018 geändert, das etwas später auch durch den Gerichtshof anerkannt wurde? Falls ich das richtig in Erinnerung habe, ging es bei der Änderung um ein einheitlichen Staat Israel inklusive der 2 Klasse Bewohner…
Und wenn das richtig sein sollte, könnte sogar der jetzige Zustand dieses Gesetz in Frage stellen, um eine faire Gerechtigkeit zu erlangen?
eine Verfassung hat Israel nicht, mir nicht bekannt, Sie meinen wohl das “Nationalstaatengesetz” von 2018.
Mit dem „Nationalstaatengesetz“ hat Israel begonnen, seine Buerger in zwei Klassen einzuteilen, den „juedischen“ Israelis stehen die Tueren zu den staatlichen Einrichtungen weit offen, waehrend sie fuer die „arabischen“ Israelis (es wird nicht unterschieden zwischen arabischen und christlichen Israelis) zum Teil nicht offen stehen!
Das sagt doch schon alles aus! Papiere muessen ueberall und bei allen Angelegenheiten
vorgelegt werden. Ein Blick genuegt und die Behoerden wissen, mit wem sie es zu tun haben, dementsprechend wird auch gehandelt, keine Baugenehmigung fuer den “arabischen” Israeli, wenn auf das Land ein
“juedischer” Israeli sein Auge geworfen hat!
Keine Zulassung zum Studium, wenn Plaetze knapp sind; “juedische” Israelis zuerst!
Beispiele gibt es en masse im Internet.
Das Gesetz beschwoert regelrecht den „juedischen Charakter des Staates Israel“!
https://antikrieg.com/aktuell/2023_10_17_avishlaimisraelskrieg.htm
Ein 14Jahre alter Artikel, aber hochaktuell.
Die Russen haben nichts gegen die Israelis. Die Israelis fallen den Russen nicht in den Rücken, warum sollte es umgekehrt anders sein ?
Die Amerikaner laden derzeit ihre Bunkerbrecher aus.
Ab nächsten Sonntag/Montag werden diese gegen “Gaza City”, das unterirdische Tunnelsystem der Hamas eingesetzt.
Bis dahin wollen die Israelis die Zielgebiete entvölkern und dort sämtliche Immobilien in Schutt und Asche legen.
Nach der Bombardierung mit Bunkerbrechern soll die Bodenoffensive starten.
Die Hisbollah und Teheran haben
Israel vor weiteren Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung in Gaza
gewarnt.
Von den Solidaritätsbekundungen der Pimmel aus Europa hat man weder Wasser, Strom, noch was zu essen…Außerdem schütteln sie die falschen Hände…
Die Israelis hatten ein russisches Flugzeug abgeschossen!…
Die Russen oder Herr ‘Diktator’ Putin sind trotz aller miesen Handlungen mit den Israelis im Dialog.
Ist das nicht merkwürdig?
Russland ist nebenbei ein profiteur vom Konflikt mit Gaza, da ihre Doppelstaatsbürger wieder ins ‘Reich’ zurückkehren.
Jeder Dollar der aus dem Westen entzogen wird, stärkt die multipolare Ordnung.
Liste von Israels Kriegsverbrechen seit dem 7. Oktober 2023 (Yanis Varoufakis):
https://www.yanisvaroufakis.eu/2023/10/15/list-of-war-crimes-and-crimes-qualifying-as-genocide-committed-by-israel-in-gaza-since-7th-october-2023/
Schon merkwürdig. Da hat Demokratie-und-Werte-Deutschland sich doch glatt für Strafverfolgungen nach dem sog. Völkerstrafgesetzbuch zuständig erklärt. So ist – verkürzt gesagt – etwa auch das öffentliche Gutheißen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord etc. unter Strafe gestellt.
Und sowohl der für Außengedöns zuständige EU-Kommissionär Borell, verschiedene UN-Funktionsträger, diverse Politobere anderer (auch von EU-) Staaten bewerten das, was Israel mit Gaza seit Jahren und jetzt erst recht veranstaltet, als völkerrechtliche Verstöße, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid. Da sollte man doch etwas vorsichtiger sein.
Und Deutschlands Obere? Und Deutschlands Jpurnaille? Alle stellen Isarel Blanko-Schecks aus. Und stehen vollkommen hinter allem, was Israel veranstaltet.
Möchte da nicht mal die Generalbundesanwaltschaft diverse Verfahren eröffenen? Noch offensichtlicher gehts ja wohl nicht.
Umgekehrt werden die ja auch – zu recht – tätig, wenn etwa Hamas-Angriffe auf Zivilisten beklatscht werden.
Man lese die Erinnerungen des
Israeli Yaakov Sharett über die Eroberung der arabischen Stadt Bersheeba durch die Israelis im Jahr 1948 !
Ein Massaker ! Die Araber wur -den getötet, beraubt und vertrie ben – so geht das bis heute.
Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa bietet sich als Austausch an für Hamas- Geiseln. Ein vllt nachahmenswerter Gedanke: wem hier nur noch Altenheim und miserable Pflege bevorsteht, oder wer sonst komplett alleine ist, an Sinnlosigkeit verzweifelt, oder vor Lebenssattheit nichts mehr erleben mag, bevor so jmd sich vor nen Zug schmeisst oder deprimiert vor sich hinlebt, könnte er noch Gutes bewirken und junge Menschen retten. Ernsthaft, das wäre doch auch ein Akt der Humanität? (gehöre selber zu einer der o.g. Gruppen)
Dazu noch eine Empfehlung: ‘Das Herz von Jenin’, ein im Nahen Osten gedrehter Film von 2008. Letztlich die Frage: was geschieht denn mit den ganzen Toten der gegenwärtigen Kriege?
Ganz mit leeren Händen wird er nicht gekommen sein. Geld und Waffen haben sie mehr als genug, bleibt also nicht mehr viel was er ihnen anbieten kann und wieder ein feudales handeln erfordert.
Dieser SPD-Rechtsadvokat aus Rahlstedt, Ex-Jusovorstand und noch dt. Bundeskanzler, kann nur durch volle Verachtung abgestraft werden.
Smartes Arschkriechen will eben gelernt sein.
Scholz` übereilte Reise und sein heilloses Geschwafel machen einmal mehr deutlich, dass sich Deutschland nicht von seiner Vergangenheit befreien will. Da ist Scholz in bester Gesellschaft mit seinem Parteifreund und Oberprediger Steinmeier. Der feine Unterschied zwischen dem Staat Israel und den Menschen jüdischen Glaubens wird von deutschen Politikern bis heute ignoriert, sie lassen sich vom Gestrigen treiben wie der Esel von der Mohrrübe.
Der Holocaust richtete sich gegen die Juden, nicht gegen Israel. Wenn eine moralische Verpflichtung aus dem Holocaust entstanden ist, dann besteht diese gegenüber den Juden, nicht gegenüber dem Staat Israel. Ebenso wie wir als Deutsche eine historische Verpflichtung gegenüber dem russischen Volk haben auch wenn weite Teile des politischen Establischments diese gerne leugnen.
Frau von der Leyen kann, nicht zuletzt wegen ihres begrenzten Naturells, solche Unterscheidungen nicht treffen, ihr Erscheinen in Israel ist für alle Beteiligten;außer für sie, vor allen Dingen eines: Belanglos! Aber Olaf Scholz trägt neben einer historischen Verantwortung auch die Verantwortung für die aktuell in Deutschland lebenden Menschen egal welcher Ethnie oder welchen Glaubens und nicht zuletzt für die Enführungsopfer. Eine Floskel wie “uneingeschränkte Solidarität” wird einer solchen Situation weder gerecht, noch führt sie zu irgendeinem sinnvollen Ziel. Sie verhindert Dialog und spaltet, dort wo Innehalten von Nöten wäre. DerTerrorakt der Hamas ist das Ergebnis des langjährigen Leugnens, des Nicht-Hinsehen-Wollens, des Nicht-Benennen-Wollens, des Nicht-Handeln-Wollens, des absoluten Versagens von Politik. Die flehende Bitte eines Kanzlers, der ein Volk vertritt, das unsägliches Leid in diese Welt gebracht hat, die flehende Bitte nach Verständigung in einem Moment des ungezügelten Hasses wäre ein Geschenk gewesen für alle Menschen: Juden, Araber, Ukrainer, Russen, Deutsche….
Der Tag an dem Martin-Luther-King von seinem Traum sprach war ein ganz normaler Tag. Er erlangte erst dadurch Bedeutung, dass eben dieser Martin-Luther-King an diesem Tag die richtigen Worte fand. Der Scholzomat hat einmal mehr eine nutzlose Rede gehalten, nicht mehr und nicht weniger. Jetzt ist er zweiter Händeschüttelkasper in einer Reihe beleibiger Händeschüttelkasper geworden. Fremdschämen scheint aktuell das Einzige zu sein, was man mit deutschen Politiker:Innen anfangen kann.
Herzlichen, aufrichtigen Dank an Ihre sehr gut gewählten klugen Worte und Ihre Darlegung der Sachverhalte.
Ich war schockiert, als Scholz gerade vor 1-2 Tagen in einer Ansprache wörtlich gesagt hat, sinngemäß:“Israel ist ein demokratischer Staat…“
Das ist bei derzeit allein 4.000 Kindern, die durch Bomben in kürzester Zeit von einigen Tagen getötet wurden ein Skandal!
Der Gaza Streifen ist ein abgeriegeltes Gefängnis, die meisten Menschen wissen nicht wirklich, dass es das ist, weil die Medien vermitteln, dass es ein „normales Gebiet „ ist , das die Palästinenser bewohnen. Die tatsächlichen täglichen Tötungen und Repressalien werden immer mit Terrorismus in Verbindung gebracht und an die Öffentlichkeit getragen, so dass man nur ein Bild vom Gaza hat, dem Terrorismus.
Ich spreche hiermit allen Angehörigen der Opfer des Terrorismus , selbstverständlich auch den der jüdischen Menschen und Opfern mein aufrichtiges Beileid aus , wünsche, dass diese Schwarz/Weiß Malerei endlich angesichts der Unmenschlichkeit, die stattfindet aufhört.
Sonst machen wir uns und unser Gewissen schuldig und können nicht sagen, dass wir nichts gewusst haben.
Gott möge die Politik wieder zu mehr Menschlichkeit verleiten und sie nicht von ihren politischen Interessen.
31.10.2023