Sanktionen beinträchtigen Russland kaum, die Wirtschaft wächst weiter

Yamal LNG-Anlage. Bild: Novatek

Nach einem Bericht für das Wirtschaftsministerium haben die Sanktionen die Kriegsführungsfähigkeit Russlands wenig behindert, sie könnten langfristig wie ein „schleichendes Gift“ wirken. Aber ein Experte empfiehlt, Deutschland soll mit Sanktionen „aufhören“.

Dass die Sanktionen gegen Russland eher Deutschland und Europa schaden, musste zwischen den Zeilen vor gut einem Jahr sogar schon der Internationale Währungsfonds (IWF) einräumen. Der IWF kassierte damals alle seine vorherigen Negativ-Prognosen für Russland. Statt eines Einbrechens der russischen Wirtschaft angesichts der Sanktionen in Folge des Überfalls auf die Ukraine stellte man auch in Washington im vergangenen Frühjahr fest, dass die russische Wirtschaft wächst. Die deutsche war dagegen deutlich in die Knie gegangen, wie auch der IWF festgestellt hatte.

Deutlich zu niedrig wurde aber weiter das russische Wachstum angesetzt. Der IWF ging für das vergangene Jahr in seinem Frühjahrsgutachten noch von eher schwachen 0,7 Prozent aus. Es kam real anders, wie nun auch vier Forschungsinstitute aus Österreich und Deutschland festgestellt haben. Neben dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) war auch das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das Ifo-Institut in München sowie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung an dem Forschungsprojekt beteiligt, um die Auswirkungen der Sanktionen auf Russland zu untersuchen.

Sie haben für das Wirtschaftsministerium in Berlin in einem Bericht herausgearbeitet, dass die russische Wirtschaft im vergangenen Jahr ein starkes „Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent“ verzeichnet hat. „Die Wirtschaft des Landes wächst angesichts des Rüstungsbooms momentan kräftig, allerdings wirken die Sanktionen langfristig wie ein schleichendes Gift“, wird Vasily Astrov, Russland-Experte des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche, in der gemeinsamen Presseerklärung zitiert. Das Ziel des Forschungsprojekts sei es, mit „unserem Sanktionen‑Monitor, ein möglichst realistisches Bild der Folgen der Sanktionen zu zeichnen und die Entwicklung der russischen Wirtschaft so präzise wie möglich zu analysieren“.

In der Zusammenfassung des Berichts heißt es noch, die vier Institute erwarteten für das laufende Jahr „eine Verlangsamung“ des Wachstums auf 1,5 Prozent, wofür sie eine „restriktive Geldpolitik“ und eine „weltweite Konjunkturabschwächung“ verantwortlich machen. Die Entwicklung des Wirtschaftsleistung sei eher von saisonalen Schwankungen geprägt als von den Folgen des Angriffskrieges. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunkt hat Astrov aber auch die angebliche „Verlangsamung“ schon wieder kassiert. Er erklärt, dass die Forscher nun auch für 2024 ein starkes Wachstum von „über drei Prozent“ erwarten. Dafür macht der wiiw-Experte vor allem die „Inlandsnachfrage“ verantwortlich. Er sie eine „grundlegende Wende in der russischen Wirtschaftspolitik verglichen mit den Jahren vor dem Krieg“.

„Man kann sagen, die Sanktionen helfen überhaupt nicht“

Er hat vor allem den Boom bei Rüstungs- und Militärausgaben im Blick, von denen allerdings auch „viele andere Sektoren direkt und indirekt profitieren“. Interessant ist, dass es Russland gelungen ist, auch das haben die Forscher festgestellt, trotz hoher Militärausgaben die Haushaltsdefizite im Land unter Kontrolle zu halten, obwohl die Energiesanktionen die Haushaltseinnahmen schmälern würden.

Was die Sanktionen angeht, nimmt der Forscher im Gespräch kein Blatt vor den Mund: „Man kann sagen, die Sanktionen helfen überhaupt nicht“, da deren Auswirkungen viel zu niedrig seien. In Bezug auf die Energiesanktionen gäbe es aber einige Auswirkungen, meint Astrov. Allerdings sei es Russland gelungen, die Ölexporte praktisch komplett in Richtung Asien umzuleiten, vor allem nach China und Indien. Dafür erziele das Land aber niedrigere Verkaufspreise.

Beim Gas sei es dramatischer, da Pipelines in Richtung Asien fehlten. Er lässt dabei aber weg, dass auch die Gasgeschäfte der EU mit Russland im großen Stil weitergehen. Schon 2022 stieg Russland zum zweitgrößten Lieferanten von Flüssiggas (LNG) für die EU auf. Im vergangenen Jahr verdrängte Russland bei LNG-Exporten in die EU sogar die USA vom ersten Rang. Eine Tankerflotte sorge für den Transport von so „riesigen Mengen, dass sie die gesprengte Ostsee-Pipeline Nord Stream inzwischen nahezu ersetzen können“, berichtete die WirtschaftsWoche im März.

Auch Öl aus Russland wird weiter in die EU geliefert, es wird vor griechischen und spanischen Küsten in andere Tanker umgepumpt. Dass es Russland, wie die Forscher sagen, trotz Mehrausgaben im Rahmen der Umstellung auf eine Kriegswirtschaft und Mindereinnahmen bei Energieverkäufen gelingt, seine Haushaltsdefizite unter Kontrolle zu halten, ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass auch die Energiegeschäfte des Landes insgesamt weiter wie geschmiert laufen.

Langfristig schleichendes Gift – vielleicht

So gehen auch die vier Forschungsinstitute davon aus, dass die Einnahmeausfälle „nicht dramatisch waren“. Sie hätten „die Möglichkeit der russischen Regierung, den Krieg weiterzuführen, nicht erheblich beeinträchtigt“, erklärt Astrov. Aus seiner Sicht haben sich die westlichen Politiker verkalkuliert und ihre Möglichkeiten, Einfluss auf Drittländer auszuüben, überschätzt. Das gilt nicht für China, denn da habe man sich sicherlich wenig Illusionen gemacht. Verschätzt habe man sich bei anderen Ländern, wie zum Beispiel dem Nato-Mitglied Türkei, „die diese Situation ausnutzt“ und zu einem „sehr wichtigen Handelspartner für Russland geworden ist“. Dazu gehörten aber auch Indien, die Vereinten Arabischen Emirate, Kasachstan und andere Länder, die für Russland sehr wichtig geworden seien.

Dass die Sanktionen langfristig wie ein „schleichendes Gift“ wirken, relativiert der Forscher in dem Gespräch auch zum Teil wieder. Er meint aber, dass die Exportverbote von Hightech-Gütern Auswirkungen zeitigen würden. Einige Sektoren in Russland seien sehr abhängig von westlichen Gütern gewesen, wie zum Beispiel die Erschließung von Erdgasfeldern in klimatisch und geographisch schwierigen Gebieten. Der aber nur „erschwerte Zugang“ zu diesen Gütern „könnte gravierende Folgen haben, aber nur langfristig“, relativiert Astrov. Er fügt hier den Konjunktiv ein. Der fehlte in Presseerklärung. Dort wird behauptet, dass sie langfristig als Gift wirken werden.

Man rede bei möglichen Auswirkungen über Zeiträume von zehn Jahren oder noch länger. Für den Kriegsverlauf ist das wahrscheinlich nicht mehr relevant, meint Astrov. Ob die möglichen negativen Auswirkungen aber nicht ebenfalls durch Substitution von Hightech-Gütern aus anderen Ländern, wie zum Beispiel China, kompensiert werden können, ist eine offene Frage. Gelänge das, würden auch diese Auswirkungen ganz oder zum Teil ausfallen. Interessant ist hier, dass er zu Beginn des Gesprächs eingeräumt hat, dass es längst Faktoren gegeben habe, die die Auswirkungen der westlichen Sanktionen sogar „überkompensieren“ würden.

„Aus meiner Sicht aufhören“

Es zeigt sich, dass der Forscher vorsichtiger wird. Das hat vermutlich damit zu tun, dass auch er noch vor zwei Jahren eher ein apokalyptisches Bild von den Folgen der Russland-Sanktion gemalt hatte. „Viele Russen werden sich bald nur noch das Nötigste kaufen können“, hatte der Ökonom zum Beispiel im März 2022 falsch prognostiziert. Die Realität sieht aber anders aus, wie auch er im Frühjahr März in einem Beitrag für Makroskop festgestellt hat. Obwohl Russland mit „etwa 19.000 verschiedenen Sanktionsmaßnahmen“ derzeit das „am meisten sanktionierte Land der Welt“ ist, befinde sich die russische Wirtschaft im Aufschwung, verzeichne „Wachstum, steigende Reallöhne“ und eine „niedrige Arbeitslosenquote“.

Angesichts der Ergebnisse, ist das Resümee des Forschers eigentlich kaum noch verwunderlich. Auf die Frage, ob er der Bundesregierung rate, für die die Studie schließlich erstellt wurde, die Sanktionen aufzugeben oder sie damit weitermachen soll, erklärt er eindeutig: „aufhören, aus meiner Sicht aufhören“.

Dass die deutsche Wirtschaft, nach letzten Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,2 Prozent geschrumpft ist, macht eigentlich deutlich, wem die Sanktionen vor allem schaden. Das gilt auch für die Wirtschaft in der EU oder dem Euroraum insgesamt, wo nur ein sehr schwaches Wachstum von gerade einmal 0,3 Prozent erreicht wurde. Die russische Wirtschaft ist dagegen um mehr als das Zehnfache gewachsen. Ob sich der Kinderbuchautor Robert Habeck im Wirtschaftsministerium von den Ergebnissen einer Studie von vier Forschungsinstituten beeindrucken lässt, die von seinem Haus in Auftrag gegeben wurde, darf bezweifelt werden. So findet sich auch am Dienstag auf den Webseiten seines Ministeriums noch kein Hinweis darauf.

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51 Kommentare

  1. Sie können es nicht lassen. Immer neue Begründungen suchen sie, um Russland in die Knie zu zwingen. Daß Russland sich schon vorsorglich gegen Sanktionen weitgehend immunisiert hat, kommt ihnen nicht in den Sinn. Da muss der Zuwachs der russischen Wirtschaft eben als Folge der Rüstung erklärt werden. Das trifft zwar zu, aber nicht im erhofften Sinne. Die russische wie schon die sowjetische Rüstungsindustrie ist völlig von der zivilen abgekoppelt. Die Sanktionen hatten den positiven Aspekt, dass durch Ausfall von westlichen Importen die inländische Produktion inspiriert wurde, Investitionen der Oligarchen auf die Inländische Produktion gelenkt werden.
    Russland spielt Schach gegen Schwachköpfe, die pokern.

    1. Die russische wie schon die sowjetische Rüstungsindustrie ist völlig von der zivilen abgekoppelt.

      Ehm, nein eigentlich nicht. Im Gegenteil die Rüstungsindustrie ist eng mit der Privatwirtschaft verflochten, die es in der Sowjetunion so gar nicht gab. Unsere Drohnen z.b. werden zu 95% in mittelständischen Privatunternehmen hergestellt.

      Wir haben einen neuen Verteidigungsminister, der nicht vom Militär, sondern aus der Wirtschaft kommt. Er hat vom Präsidenten den Auftrag bekommen die Rüstung noch mehr in die Wirtschaft zu integrieren. Sie wirkt wie ein Konjunktur- und Innovationsmotor. Halbe Million neuer Arbeitsplätze bei privaten Zulieferern der Rüstungsindustrie alleine in diesem Jahr.

      Aber natürlich ist es nicht NUR Rüstung und Rohstoffe. Doch das sind schon solide Standbeine.

      1. Ja, aber es gilt immer die Vorherrschaft der auf der sowjetischen aufbauenden russischen Militärnorm. Es wird der staatliche Bedarf in Qualität und Quantität nicht den Verwertungsinteressen des Kapitals geopfert. Das gibt es in der zivilen Produktion nicht. Die Abgrenzung ist auf diese Weise gesichert.

      2. Im Prinzip KoKo zu Ende gedacht und auf den neuesten Stand gebracht.

        (KoKo? War der Bereich Kommerzielle Koordinierung der DDR – eine äußerst enge Verflechtung der DDR mit der Privatwirtschaft, der Westdeutschen Privatwirtschaft um Sanktionen zu umgehen).

        Im Westen wurden also Unternehmen Schattenunternehmen gegründet über die Sanktionen umgangen werden konnten. Sichbar war davon nur wenig z.B. der beliebte GENEX-Versand über den Westdeutsche ihre Ostdeutschen Verwandten mit Waren beglücken konnten, er lief über eine Dänische Aktiengesellschaft in Kopenhagen hinter der die DDR stand. Oder Kunst, Antiquitäten und Waffenhandel,die zum Teil über GmbHs liefen die in der DDR registriert waren und die eigene Lager in Ost- und West unterhielten.

        Der Staatssekretär (im Außenministerium) dem das alles unterstand war Oberst des MfS und verhielt sich mit der Zeit wie ein Konzernlenker der er ja auch eigentlich auch war. Er lief allerdings irgendwann zum BND über der ihm einen Alterssitz am Tegernsee spendierte. Russland wird vielleicht nicht den Fehler machen diesen ganzen Bereich dem aufgeblasenen Ego einer Einzelperson zu opfern und rechtzeitig die Reißleine ziehen. Aber die Methoden sind schon ähnlich.

        1. Die KoKo war nicht das Befehlszentrum, sondern mehr das ausführende “Organ”. Innerhalb dessen waren die Befehlsstrukturen des MfS eingerichtet. Dabei spielte noch der Bereich spezieller Außenhandel im AH-Ministerium eine Rolle. Z.B. war der Vertreter von Schalck im BSA in Nahost nach Einschätzung von eingeweihten MfS-Mitarbeitern gleichzeitig der “Resident” des MfS in Nahost.

    2. Nein, russische Unternehmen der Rüstungsbranche stellen auch Konsumprodukte her. Das hat den Vorteil, dass man Mitarbeiter im Unternehmen halten kann und in Zeiten der Krise schnell umstellen kann ohne, dass man neue Mitarbeiter braucht. Gleichzeitig geht die Produktion in russischen Unternehmen im Gegensatz zu westlichen immer weiter. Im Westen wird, nachdem die vertraglich festgelegte Anzahl an Gütern fertiggestellt ist, der Maschinenpark verkauft und die Mitarbeiter abgewickelt. In Russland läuft die Produktion auf kleinem Niveau immer weiter. Das hat den Vorteil, dass man gelernte Arbeiter hat, die neue Kollegen schnell einarbeiten können und, dass der ursprüngliche Maschinenpark weiterhin gewartet wird. Ist zwar in Friedenszeiten teurer, aber in Kriegszeiten viel billiger. Insgesamt betrachtet ist die russische Wirtschaft auf langfristigen Erfolg ausgelegt, während die westliche Wirtschaft auf Quartalsgewinne ausgelegt ist. Jeder kann selbst entscheiden, was effektiver ist.

  2. So ein Konjunktiv kann natürlich unterwegs schon mal verloren gehen. Man kann schließlich seine Augen nicht überall haben und ich weiß, die könnten das bestimmt erklären.

    Sind die Presstituierten wirklich erstaunt darüber, dass sie von vielen verachtet werden, einfach nur noch verachtet?

  3. Eigene Fehler einzuräumen gehört nicht wirklich zum Repertoire von Scholz, Baerbock und Habeck.
    Sonst hätte der Ukrainekonflikt ohnehin vermieden werden können.
    Aber sie machen halt immer weiter: borniert, starrköpfig und in in ihren Ideologien und der eigenen Hybris gefangen.

    1. Dazu müßte man die eigenen Fehler ja erst einmal erkennen! Aber daran scheitert es ja schon! Da sagt dann die “KanzlerInnenkandidat*in” Baerbock in 10 Sekunden gleich zweimal den falsch auswendig gelernten Text vom Rohstoff “Kobold” (statt Kobalt) auf, und merkt nicht mal, daß Sie Unsinn brabbelt!

      Wobei die “360°-Wende” noch geiler war. Da wurde sie ja von den anwesenden Journalisten mit der Nase in ihren Müll gestippt, und redete sich dennoch raus – und damit um Kopf und Kragen. Kein Wunder, daß niemand im Ausland Deutschland noch für voll nimmt.

  4. Unsere EU Eliten haben Europa hoch verschuldet und finanziell ruiniert. Die sinnlosen Russlandsanktionen und die Kriegsjodlerei politischer Kampfhähne dienen nur der Ablenkung vom eigenen Versagen.

    Wir gehen unter und unsere politischen Eliten, die dafür Verantwortlichen, versuchen mit allen unsauberen und gefährlichen Mitteln zu überleben.

  5. In Russland wächst die Wirtschaft und in den USA sprudeln Profite, nicht zuletzt des Military Industrial Complex. Die Rechnung zahlen die Vasallen einschl. des Bauernopfers Ukraine! Deshalb auch schweigt die Personalie Habeck über den Preis den Deutschland (und die EU) zahlt. Fest steht dass Deutschland als Sanktionierer ein vielfaches dessen zahlt was Russland die Sanktionen kosten!

  6. “Putin in der Zwickmühle: Russlands Wirtschaft steht kurz vor Zuständen wie in der Sowjetunion”
    Das schrieb die “linke” Frankfurter Rundschau noch am 08.05.2024, 18:00 Uhr
    https://www.fr.de/wirtschaft/wirtschaft-putin-steht-vor-zustaenden-sowjetunion-kriegswirtschaft-wachstum-russland-93051530.html
    Der Abstand zur Realität unserer “Qualitätsmedien” wird immer größer
    Das schrieben die ernsthaft gestern und über die Studie sagen die natürlich nichts.
    Sanktionen treffen Russlands Wirtschaft härter, als Putin lieb ist. Von kurzzeitigen und positiven Aussichten sollte sich Russland nicht beirren lassen.
    https://www.fr.de/wirtschaft/russland-wirtschaft-ukraine-krieg-putin-sanktionen-geld-wachstum-zr-93175972.html

      1. Ja genau nichts als Durchhalteparolen werden veröffentlicht, sollen sie etwa die Wahrheit schreiben daß Russland and Eurasien das alte Europa langsam aber stetig ökonomisch zukacken?

      1. Dann versuchs doch noch einmal Russland aus der Welt zu schaffen, so wie dein Nazi-Opa. Ich pisse auf seine Knochen. Aber der hatte wenigstens noch Eier in der Hose, nicht so wie seine Maulheld-Enkel*innen, die lieber Ukrainer verheizen.

        1. Piss du mal, was anderes kannst du eitriges Nazigeschwür ja auch nicht. Drück’ dir vorher noch russenlike ne Pulle Wodka rein, dann haben alle etwas davon, auch mein Opa, der aus den Knochen deiner massenmordenden, geisteskranken Vorfahren eine Halskette gebastelt hat.

          1. @ Sahra Zarenknecht sagt:
            “mein Opa, der aus den Knochen deiner massenmordenden, geisteskranken Vorfahren eine Halskette gebastelt hat.”

            Wie trägt sich denn so eine Halskette aus Menschenknochen? Die nächste Stufe tiefer wäre dann Kannibalismus. Die Zivilisation scheint bei Ihnen noch nicht angekommen zu sein.

            1. Weiß ich nicht, müsste ich meinen Opa fragen. Der ist aber gerade damit beschäftigt, sein Grab von einem russischen Psychiatriepatienten vollpissen zu lassen. Womit sie ja wiederum kein Problem haben. Sie können also getrost wieder unter ihren Stein zurück kriechen, das dauert noch a weng.

              1. Womit war Ihr Opa denn in Russland beschäftigt, sodass die “massenmordenden, geisteskranken” Russen ihn mit dem Tod bestraften?

  7. Die ganze versponnene Idee mit den Sanktionen beruht darauf, dass in der heutigen Wirtschaft Kunden ihre Lieferanten wie Zitronen ausquetschen können. Es sieht also so aus, dass man umso “höher” steht, je weiter hinten man sich in der Lieferkette befindet.
    Warum sollte das dann im globalen Rohstoffhandel nicht anders sein? So ähnlich werden es sich Baerbock & Co, die mit dieser Denke aufgewachsen sind, gedacht haben. Funktioniert bei knappen Rohstoffen und autarken und wenigen Anbietern dann halt aber doch nicht.

    1. Das kommt davon, wenn man Wirtschaft nur noch als Spiel mit Geld und Zahlen versteht. Da kommt man unweigerlich zu dem Schluß, daß die “Sklavenarbeiternationen” China, Russland etc. alles tun, um “unser gutes Geld zu bekommen”. Daß sich die Machtverhältnisse längst umgekehrt haben, weil wir uns von deren Waren völlig abhängig gemacht haben, erkennen sie nicht.

  8. Die westlichen “Experten” sitzen seit langer Zeit in westlichen Echokammern fest, die keine Fenster nach außen haben. Die glauben immer noch, Russland sei die “Tankstelle mit Atomwaffen” aus der Jelzin-Zeit. Und auch jetzt nimmt man nur wahr, daß Russland nach wie vor Öl und Gas exportiert, und das zu erheblich höheren Preisen, als zuvor, weswegen auch die verringerten Warenmengen einen ordentlichen Profit garantieren. Außerdem wird der Militärsektor als “Wirtschaftsmotor” dargestellt, um die eigenen Fehlprognosen zu überspielen.

    Was man dabei völlig übersieht ist, daß Russland seine komplette Wirtschaft umgestellt hat! Und zwar auf Selbstversorgung! Was hat man da nicht alles noch vor Putins Amtsantritt importiert! Auch Lebensmittel. Inzwischen wird all das nicht mehr importiert, sondern selbst erzeugt. Eine Entwicklung, die seit 2014, als die Sanktionen begannen, noch erheblich beschleunigt wurde. Auch die Geldwirtschaft wurde von westlichen Systemen entkoppelt. Geldkarten (Visa, Master etc) erhielten eine alternative Funktionalität in einem russischen Zahlungssystem (ich glaube, “Sputnik” heißt das?). Als dann Russland von Swift ausgeschlossen und westliche Zahlungsdienstleistungen in Russland gegroundet wurden, dachte man im Westen offenbar wirklich, daß ab morgen kein Russe mehr einkaufen könnte, und Panikreaktionen das Land im Chaos versinken lassen würden. Tatsächlich haben die meisten Russen das in der Praxis gar nicht gemerkt, weil die Karten weiterhin funktionierten, und die Regale wegen der Umstellung auf Selbstversorgung weiterhin gut gefüllt waren.

    “Diese Sanktionen werden Russlands Wirtschaft ruinieren” blökte das Baerböckchen am 25.2.2022 trotzig in die Mikrofone, weil das der Text war, den sie aufsagen sollte. Die ihr diesen Text vorgaben, glaubten das wohl tatsächlich….

    1. Wir profitieren schon stark von der Rüstung. Da sind alleine in diesem Jahr eine halbe Million Arbeitsplätze enstanden. Und wir importieren auch Vieles. Auch Lebensmittel versteht sich. Bananen wachsen bei uns ja nicht. Aber wir Exportieren auch Vieles, bei weitem nicht nur Rohstoffe und Rüstung. Nur mit dem Westen handeln wir nicht mehr soviel, aber der Westen ist ja auch nicht die ganze Welt.

      1. Bloß was macht ihr mit den vielen indischen Rupien, die ihr für das exportierte Öl bekommt? Nach Indien wird ja wohl inzwischen die größte Menge an Öl exportiert.

  9. Wie sagte Volker Pispers so treffend?

    “Wirtschaftsexperten! Da haben Sie intelligentere Lebensformen zu Hause auf ihrem Duschvorhang!”

  10. Ich würde gerne eine Wette mit mir und diesem Forum abschließen: Für alle “Experten” und “Journalisten” in Sachen Militär und Wirtschaft wird es trotz ihrer katastrophalen Fehleinschätzungen und fake-Berichten keinerlei negative Konsequenzen geben.
    Man wird ihnen nicht “russia is running out of (hier bitte beliebiges X einsetzen” oder “die russische Wirtschaft kollabiert zum Tag X” (im letzten Jahr) um die Ohren hauen, man wird sie nicht bei der Beförderung umgehen oder sie gar feuern, man wird keine anderen Experten zu Rate ziehen.
    Auch für die Politik wird gelten: man wird nicht den Kurs korrigieren, man wird nicht den Rückwärtsgang einlegen, sondern den gleichen Scheiß in doppelter und dreifacher Intensität vorlegen.
    Eher wird jede Kritik an der offensichtlich gescheiterten Politik, basierend auf katastrophalen Fehleinschätzungen als Majestätsbeleidigung geahndet, als dass man zur Einsicht gelangt, etwas ändern zu müssen.

  11. War Baerbock dumm, als sie davon ausging, dass Russland dadurch ruiniert würde? Diesmal nicht. Das Abschneiden vom Weltmarkt wirkt üblicherweise verheerend auf eine Volkswirtschaft und es ist sehr erstaunlich, welche Resilienz die russische Wirtschaft hier zeigt. Das muss jahrelang vorbereitet gewesen sein.
    Allerdings: Russland profitiert derzeit vom weltweit gestiegenen Gaspreis, was nicht lange anhalten wird. Man wird nach Ersatz suchen und die Mittel sind vorhanden. Putin will jetzt sein Gas nach China verkaufen, wozu eine Pipeline gebaut werden muss, die 100 Milliarden Dollar kosten wird. Die soll Russland mal schön selbst bezahlen, sagt Xi. Die Begeisterung hält sich derzeit in Grenzen, wenn man fossile Brennstoffe anbietet.
    Russland tat sehr wenig für eine Energiewende und seit Kriegsbeginn gar nichts mehr. Russland ist die ärgste Klimasau auf dem ganzen Planeten. Muss eben auch mal gesagt werden. Obwohl sie da Waldbrände von der Größe Baden-Württembergs haben und ganze Ortschaften im ehemaligen Permafrost versinken.
    Aggressives Markeiting von Fossilbrennstoffen und Atomkraftwerken ist die Politik. Letztere versucht er, im Globalen Süden zu verhökern, wo er aus anderen Gründen Sympathien genießt.

    Pech halt, dass die dort unten auch rechnen können.

    1. @ Artur_C sagt:
      ” Russland ist die ärgste Klimasau auf dem ganzen Planeten. Muss eben auch mal gesagt werden. ”

      Ein Vorwurf den Sie hoffentlich mit Fakten belegen können. Denn meines Wissens nach sind das immer noch die US-Amerikaner. Insbesondere wenn man den CO²-Ausstoss seit Beginn der Industrialisierung mit berücksichtigt. Da stehen die Angelsachsen ganz weit vorn. Das sind auch die, bei denen sich das meiste Kapital angesammelt hat und die auf ihre “regelbasierte internationale Ordnung” drängen.

    2. Die Begeisterung steigt aber ins Unermessliche, wenn man einmal im Jahr ein Phänomen namens “Winter” überstehen muss….

    3. Meinst du mit “größte Umweltsau” pro Kopf? Man müsste allerdings noch mit einberechnen, dass sie natürlich viel heizen müssen oder bei arktischen Wintern Maschinen zu betreiben speziell ist.

      Insgesamt würde ich dem zustimmen. Die tun leider viel zu wenig in Sachen EE. Gerade bei der Kooperation mit China könnte das noch Probleme geben, wenn die z.B. in naher Zukunft auf E-Mobilität und andere Technologien umgestellt haben. Leute wie Röper lobbyieren sogar gegen Energiewende und leugnen den anthropogenen Klimawandel. Leider hat das wohl auch in Russland überhand genommen. Das ist immer peinlich, wenn Leute nicht wissen, wie viel Forschung es zu einem bestimmten Sachverhalt gibt, und meinen sie wüssten es besser.

      Der Krieg ist natürlich auch eine gigantische Umweltkatastrophe, aber dafür mache ich beide Seiten verantwortlich. Vor allem die NATO wollte den Krieg. Das ist so typisch, dass man kurz vor dem Klimakollaps erst noch einmal einen fetten Krieg anzetteln muss, denn die Zeit rennt noch nicht schnell genug davon. Das ist das verhalten eines Öl-Junkies.

      Ich hatte die russische Wirtschaft auch unterschätzt von der Größe her, nicht von der Resilienz. Wenigstens war mir klar, dass die Sanktionen eine dumme Idee sind. Das ist das rohstoffreichste und größte Flächenland der Erde. Das ist nicht eine Insel nahe Florida.

      Das will allerdings auch nicht der Röper wahrhaben, dass man umgeleitete Warenströme substituieren kann auf dem Weltmarkt. Energiekosten sind auch für die meisten Unternehmen bei weitem nicht die höchsten Kosten.

      Ärgerlich an der Sache ist, was hätte sein können, nämlich die Handelzone von Vladivostok bis Lissabon. Das auszuschlagen und dass immer noch US-Truppen in Deutschland sind, war der größte Fehler seit 1990 und wird die Deutschen noch lange Zeit verfolgen.

      1. Ja, Zustimmung.

        Russland hat riesige Flächen, auf denen man Windräder und Solarpanels aufstellen könnte. Daraus dann Wasserstoff zu machen, wurde schon angedacht. Besser ist E-Mathan, ebenfalls klimaneutral und durch die bisherige Infrastruktur transportierbar.
        Aber nein. Wie Du sagst, Blockieren der Energiewende.

    1. Russland besitzt alle Rohstoffe, die eine Industrienation braucht, hat dazu noch hervorragende Wissenschaftler und Ingenieure.
      Auch die Landwirtschaft ist sehr erfolgreich. Russland ist m.W. der größte Weizenexporteur.
      Wie kann man angesichts dessen glauben, mit Sanktionen dieses Land in die Knie zwingen zu können?
      Das schrieb ich schon 2015 in einem Forum des Tagesspiegel.

      In meinem Berufsleben habe ich etliche russische Wissenschaftler kennengelernt und mit ihnen zusammen gearbeitet. Sie waren meist pesönlich zurückhaltend und bescheiden, aber fachlich äusserst kompetent. Was sie weniger konnten war die Selbstdarstellung und das Schaumschlagen.

      In den mittleren 2000er Jahren war ich zu zwei meetings in Akademgorodok. Die Laborausstattungen dort eher schlicht, aber hervorragende Wissenschaftler, die wußten, wovon sie redeten. Bei uns war es oft umgekehrt.

      Russlands größte Ressource, das sind seine großartigen Menschen.

  12. China, BRICS-Staaten und die USA lachen herzlich über ein Deutschland, was sich mit seiner vermeintlichen Moral selbst abschafft. Weiter so. Je weniger Leistungsfähig die EU/D ist, desto besser für alle anderen. Daher nicht wundern, wenn die Anderen es gutheißen, dass EU/ D so handeln. Und wir finden uns dann moralisch unterstützt und flitzen weiter auf den Abgrund zu.

  13. Vor einigen Tagen (am 1.7.)hat die Weltbank Russland als ein Land mit hohem mittleren Einkommen in ein Land mit hohem Einkommen umgestuft. Ein Zeichen, das sich die Reallöhne in Russland erhöhen. Hoffendlich sagt das niemand der Trampoline.Nicht, das sich diese Person was antut…

  14. Ich würd mal sagen, die Situation ist in Europa noch dramatischer.
    Viele Betriebe (kenne Einige) haben nominell ihren Umsatz und ihren Gewinn gesteigert.
    Nur, die Zahlen belegen, das die Zahl real produzierter Güter gesunken ist. Was mir im direkten Gespräch auch bestätigt wird.
    Das bedeutet, nur durch Preissteigerungen wurde auf dem Papier ein (sehr kleines) Wirtschaftswachstum erzielt.
    Realistisch betrachtet, haben wir einfach eine zunehmende Inflation und ein Abbau der Produktionskapazitäten, welche massiv kaschiert wird.
    Das ist auch im Bezug auf die ausgerufene Zeitenwende interessant.
    Wie wollen die mehr Waffen und Munition produzieren, wenn die Preise durch die Decke gehen und Grundstoffe, Vorprodukte sowie Halbzeuge nicht vorhanden sind?
    Es ist auch nicht mit einer Besserung zu rechnen. Kaum einer investiert und wir stehen vor einer massiven Pensionierungswelle. Es ist vielen einfach zu aufwendig (Bürokratie, keine geeigneten Ausbilder mehr vorhanden) und zu teuer (jede Menge Auflagen und ausgeprägtes Anspruchsdenken vieler potenzieller Auszubildender), die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen.
    Die unbesetzten Ausbildungsplätze sind in vielen Fällen Karteileichen. Teilweise gibt es die Firmen gar nicht mehr.
    Viele werden ihre Betriebe einfach aufgeben, sollte es keine familiären Nachfolger geben.
    Andere verkleinern sich jetzt schon. Die die zu viele und zu hohe Kredite aufgenommen haben gehen pleite.
    Interessant ist auch, das die Behörden nichts mehr auf die Reihe bekommen.
    Ich habe beispielsweise (bin zwar Rentner aber steuererklärungspflichtig), bisher immer noch keinen Steuerbescheid für 2021 erhalten.
    Eingereicht wurde die Steuererklärung Anfang 2022. Nicht das es mich stören würde.

  15. “Aber ein Experte empfiehlt, Deutschland soll mit Sanktionen „aufhören“.”
    Wäre ich auch dafür.

    Den Schaden den man hier angerichtet hat und dessen Ergebnisse erst in den nächsten Jahrzehnten sichtbar wird, ist allerdings unreparierbar.

    Man hat die Welt dauerhaft in 2 Teile gespalten. Das hat noch nichtmal der kalte Krieg geschafft. Wir haben jetzt schon eine BRICS Olympiade und irgendwann möglicherweise von jeder Organisation zwei. Was sehr schlecht ist da wir nur eine Erde haben und zumindestens bei wichtigen Sachen sollten alle Länder am selben Strang ziehen. Das Vertrauen ist aber gerissen. Diplomatie ist bekanntlich beerdigt worden. Irgendwo neben dem NATO Hauptquartier ist da ein kleines Urnengrab.

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