Saat des Widerstands

Screenshot aus The Movement and the “Madman”(YouTube-Video)

 

Als am 4. November die Wahlergebnisse bekannt wurden, verspürte ich einen Schmerz in der Magengrube, ähnlich dem, den ich erlebte, als Ronald Reagan 1980 an die Macht kam, oder als George W. Bush im Jahr 2000 einen vergifteten Sieg über Al Gore errang. Nachdem ich etwas getrauert hatte, war die erste Frage, die mir in den Sinn kam: Was wird eine Trump-Präsidentschaft für die Bewegungen für Frieden und soziale Gerechtigkeit bedeuten? Ich werde im Folgenden nur die Sicht eines Einzelnen darstellen, wohl wissend, dass eine echte Strategie zur Bewältigung dieser neuen Ära ein entschieden kollektiver Prozess sein muss.

Zunächst einmal bietet die Geschichte einige Anregungen. In Fragen von Krieg und Frieden zeigt die Entwicklung der Reagan-Regierung, wie überraschend sich Hoffnung erweisen kann. Der Mann, der scherzte, dass „wir in fünf Minuten mit der Bombardierung [Russlands] beginnen“, und einen Pentagon-Mitarbeiter einstellte, der dem Journalisten Robert Scheer sagte, dass Amerika einen Atomkrieg überleben würde, wenn es „genug Schaufeln“ hätte, um behelfsmäßige Schutzräume zu bauen, behauptete schließlich, dass „ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf“. Er kam sogar einer Vereinbarung mit dem sowjetischen Führer Michail Gorbatschow über die Abschaffung aller Atomwaffen erstaunlich nahe.

Man muss Reagan anrechnen, dass er gegen solche Waffen eine tiefe Ablehnung entwickelte, während seine Frau Nancy ihn dazu drängte, die Zahl der Atomwaffen zu verringern, um sein Vermächtnis zu veredeln. In einem Bericht der Washington Post über ihre Rolle heißt es: „Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie davon träumte, dass ein Mann, der einst als Cowboy und Chauvinist galt, vielleicht sogar den Friedensnobelpreis gewinnen würde.“ Solche persönlichen Faktoren spielten zwar eine Rolle, aber der Hauptgrund für Reagans Sinneswandel war derselbe, der so vielen bedeutenden Änderungen in der öffentlichen Politik zugrunde liegt – engagierte Organisation und öffentlicher Druck.

Reagans Präsidentschaft fiel mit dem Aufkommen der größten und wichtigsten Anti-Atomkraft-Bewegung in der amerikanischen Geschichte zusammen, der Kampagne zum Einfrieren der Atomwaffen (Nuclear Weapons Freeze Campaign).

Im Juni 1982 versammelte sich eine Million Menschen im New Yorker Central Park, um für die Abrüstung zu demonstrieren. Und diese Bewegung zeigte Wirkung. Reagans nationaler Sicherheitsberater Robert MacFarlane erklärte damals: „Wir betrachteten sie [die Kampagne zum Einfrieren der Atomwaffen] als eine ernstzunehmende Bewegung, die die Unterstützung des Kongresses für das [nukleare] Modernisierungsprogramm untergraben könnte, und möglicherweise… als eine ernstzunehmende parteipolitische Bedrohung, die die Wahl 1984 beeinflussen könnte.“

Reagans Antwort war eine doppelte. Er schlug eine technische Lösung vor und versprach, einen undurchdringlichen Schutzschild gegen ankommende Raketen zu errichten, die so genannte Strategic Defense Initiative (besser bekannt als Star Wars Programm). Dieser undurchdringliche Schutzschild kam nie zustande, aber das Bestreben, ihn zu entwickeln, spülte Dutzende von Milliarden Dollar in die Kassen der großen Waffenhersteller wie Lockheed und Raytheon.

Die zweite Säule von Reagans Reaktion war eine Reihe von Vorschlägen zur nuklearen Rüstungskontrolle, die vom reformorientierten sowjetischen Führer Michail Gorbatschow begrüßt wurden, einschließlich einer Diskussion über die Möglichkeit, die Atomwaffenarsenale beider Seiten ganz abzuschaffen. Die Idee, die Atomwaffen abzuschaffen, wurde zwar nicht verwirklicht, aber die Reagan-Regierung und ihre Nachfolgerin, die Regierung von George H.W. Bush, haben zumindest das amerikanische Atomwaffenarsenal erheblich reduziert.

So wurde in wenigen Jahren aus dem Nuklearfalken Reagan ein Befürworter der Rüstungskontrolle, was vor allem auf den konzertierten Druck der Öffentlichkeit zurückzuführen war. All dies zeigt, dass es auf die Organisation ankommt und dass mit genügend politischem Willen und öffentlichem Engagement dunkle Zeiten umgedreht werden können.

Trump im Frieden (und im Krieg)

Donald Trump ist nichts anderes als ein erstklassiger Verkäufer – eine wandelnde, sprechende Marke. Und seine Marke ist ein harter Kerl und ein Dealmaker, auch wenn er diesem Image nur als imaginärer Geschäftsmann im Fernsehen wirklich gerecht geworden ist.

Da Trump jedoch keine feste Ideologie hat – es sei denn, man zählt Narzissmus dazu -, ist er weitgehend transaktional, und seine Positionen zu Krieg und Frieden bleiben bemerkenswert unberechenbar. Seine erste Kandidatur war geprägt von seiner unerbittlichen Kritik an der Invasion des Irak im Jahr 2003, einer rhetorischen Waffe, die er sowohl gegen Jeb Bush als auch gegen Hillary Clinton mit großem Geschick einsetzte. Dass er sich nicht gegen den Krieg stellte, als es darauf ankam – während des Konflikts -, änderte nichts an der Tatsache, dass viele seiner Anhänger ihn für den Anti-Interventions-Kandidaten hielten.

Man muss ihm zugute halten, dass Trump den Konflikten, die er geerbt hat, keine größeren Konflikte mit Bodentruppen hinzugefügt hat. Aber als Waffenhändler hat er ernsthaften Schaden angerichtet, indem er Saudi-Arabiens brutalen Krieg im Jemen standhaft unterstützt hat, selbst nachdem dieses Regime den in den USA lebenden saudischen Journalisten Jamal Khashoggi ermordet hatte. In einer Erklärung nach dem Mord sagte Trump unverblümt, dass er die Waffenlieferungen an das saudische Regime nicht einstellen wolle, weil dies „Boeing, Lockheed Martin, Raytheon und vielen anderen großen US-Verteidigungsunternehmen“ das Geschäft wegnehmen würde.

Trump hat auch der Architektur der internationalen Rüstungskontrolle großen Schaden zugefügt, indem er sich aus dem Vertrag mit Russland über nukleare Mittelstreckenwaffen und aus dem Atomabkommen mit dem Iran, das formal als „Joint Comprehensive Plan of Action“ bekannt ist, zurückgezogen hat. Wären diese Abkommen noch in Kraft, wären die Risiken, die von den aktuellen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten ausgehen, geringer, und sie hätten als Bausteine bei den Bemühungen dienen können, sich von solchen Konflikten zurückzuziehen und zu einer Welt der größeren Zusammenarbeit zurückzukehren.

Aber es gibt auch eine andere Seite von Trump. Da ist die Figur, die regelmäßig die großen Waffenhersteller und ihre Verbündeten als gierige Raubtiere beschimpft, die versuchen, sich auf Kosten der Steuerzahler die Taschen zu füllen. So kündigte Trump in einer Rede im September in Wisconsin nach einer langen Tirade darüber, dass er vom Rechtssystem ungerecht behandelt werde, an: „Ich werde Kriegstreiber ausweisen. Wir haben diese Leute, die ständig in den Krieg ziehen wollen. Und wissen Sie, warum? Raketen kosten 2 Millionen Dollar pro Stück. Das ist der Grund. Sie lieben es, überall Raketen abzuwerfen.“ Und dann fügte er unter Bezugnahme auf seine vorherige Präsidentschaft hinzu: „Ich hatte keine Kriege.“ Wenn die bisherige Praxis ein Hinweis darauf ist, wird Trump ein solches Versprechen nicht einhalten. Aber die Tatsache, dass er sich gezwungen sah, dies zu sagen, ist zumindest aufschlussreich. Es gibt eindeutig einen Teil von Trumps Basis, der endlose Kriege satt hat und den Machenschaften der großen Rüstungskonzerne des Landes skeptisch gegenübersteht.

Trump hat auch gesagt, dass er den Krieg in der Ukraine am ersten Tag beenden wird. Wenn dies der Fall ist, könnte es der Frieden des Friedhofs sein, in dem Sinne, dass er die gesamte US-Unterstützung für die Ukraine abbricht und Russland das Land überrollen lässt. Aber seine Unterstützung für den Frieden in der Ukraine, wenn man das so nennen kann, spiegelt sich nicht in seinen anderen strategischen Ansichten wider, zu denen eine konfrontative Haltung gegenüber China, das Versprechen, die Grenze zwischen den USA und Mexiko weiter zu militarisieren, und die Aufforderung an Benjamin Netanjahu gehören, „die Arbeit in Gaza zu beenden“.

Der letzte Punkt, den man bei der Beurteilung von Trumps Militärpolitik berücksichtigen sollte, ist die enge Verbindung seiner Regierung mit den schrägsten Vertretern der militärischen Tech-Welle des Silicon Valley. Peter Thiel, Gründer des aufstrebenden Militärtechnologieunternehmens Palantir, verschaffte beispielsweise J.D. Vance, Trumps Vizepräsidenten, einen Job in einem seiner Unternehmen und spendete später große Summen für dessen erfolgreiche Kandidatur für den Senat von Ohio. Die New-Age-Militaristen des Silicon Valley applaudierten laut der Wahl von Vance zu, den sie als ihren Mann im Weißen Haus sehen.

All dies führt zu dem, was man als das Trumpsche Rätsel in Bezug auf Krieg und Frieden bezeichnen könnte, und um es zu lösen, ist wirklich eine Friedensbewegung erforderlich.

Friedenswiderstand

Für jede Friedensbewegung ist es wie Schattenboxen, wenn sie herausfindet, wie sie mit Trump umgehen soll – sie muss versuchen, sich vorzustellen, welche Position er wohl als nächstes einnehmen wird.

Das größte Problem bei der Arbeit für den Frieden unter einer Trump-Präsidentschaft könnte darin bestehen, ob es Gruppen überhaupt erlaubt ist, sich zu organisieren, ohne mit systematischer staatlicher Repression rechnen zu müssen. Immerhin hat Trump in der Vergangenheit seine Gegner mit dem an Hitler angelehnten Schimpfwort „Ungeziefer“ beschimpft und gedroht, alle, die er als seine Feinde bezeichnet, ins Gefängnis zu stecken.

Natürlich wird die erste Aufgabe einer künftigen Friedensbewegung (die auch dann bestanden hätte, wenn die Demokraten ins Weiße Haus eingezogen wären) einfach darin bestehen, sich in einem solch schwierigen politischen Klima zu einer lebensfähigen politischen Kraft zu entwickeln.

Der beste Weg nach vorne wäre zweifellos, eine Koalition von Organisationen zu bilden, die sich bereits gegen irgendeinen Aspekt des amerikanischen Militarismus wenden – von der Gaza-Waffenstillstandsbewegung und Anti-Atomwaffen-Gruppen bis hin zu Gewerkschaften, die versuchen, die Rolle ihrer Mitglieder in der Rüstungsproduktion zu reduzieren, fortschrittlichen Veteranen, großen Organisationen wie der Poor People’s Campaign, Gruppen, die gegen die Militarisierung der mexikanischen Grenze sind, Organisationen, die sich gegen die weitere Militarisierung der Polizei wenden, und Klima-Aktivisten, die sich über die eklatante Rolle des Pentagons bei der Freisetzung von Treibhausgasen in unsere Atmosphäre sorgen. Eine koordinierte Anstrengung solcher Bewegungen könnte echte politische Schlagkraft erzeugen, auch wenn es nicht um die Bildung einer neuen Mega-Organisation geht. Vielmehr könnte es sich um ein flexibles, widerstandsfähiges Netzwerk handeln, das in der Lage ist, seine Macht in Schlüsselmomenten auf Themen von gemeinsamem Interesse zu konzentrieren. Ein solches Netzwerk würde jedoch eine tiefere Art des Beziehungsaufbaus zwischen Einzelpersonen und Organisationen erfordern, als es derzeit der Fall ist, und zwar auf der Grundlage des gegenseitigen Zuhörens und des Respekts vor den Unterschieden in Bezug auf den Endzustand, den wir letztendlich anstreben.

Selbst wenn Friedens- und Gerechtigkeitsorganisationen ein Bild davon malen, wie eine bessere Welt aussehen könnte, können sie vielleicht einige kurzfristige Reformen durchsetzen, darunter auch solche, die sogar die Unterstützung der Mehrheit der Parteien finden könnten. Die Rolle der USA in den laufenden Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die Pläne zur Aufrüstung für einen möglichen Konflikt mit China haben gezeigt, dass das amerikanische System zur Entwicklung und Beschaffung von Waffen zumindest nicht mehr funktioniert. Die Waffen sind viel zu teuer, ihre Herstellung dauert zu lange, ihre Wartung ist zu kompliziert und sie sind oft so vollgestopft mit unnötigem Schnickschnack, dass sie nie so funktionieren wie versprochen.

Eine Wiederbelebung der parteiübergreifenden Militärreformgruppe der 1980er Jahre, zu der auch einflussreiche Republikaner wie der frühere Abgeordnete Newt Gingrich aus Georgia gehörten, wäre angebracht. Ziel wäre es, billigere, einfachere Waffen zu produzieren, die schnell einsatzbereit sind und effektiv gewartet werden können. Hinzu kämen Maßnahmen zur Eindämmung der Preiswucherung, um Auftragnehmer für Kostenüberschreitungen verantwortlich zu machen und zu verhindern, dass Waffenhersteller ihre eigenen Aktienkurse in die Höhe treiben (wie es Senatorin Elizabeth Warren unermüdlich fordert).

Schließlich sollten auch die größten Falken nicht dafür sein, immer knapper werdende Steuergelder für Waffen zu verschwenden, die für die Truppen im Feld wenig wert sind. Und selbst das Pentagon ist der Praxis überdrüssig, dass die Streitkräfte dem Kongress „Wunschlisten“ für Posten vorlegen, die es nicht in den offiziellen Haushaltsentwurf des Ministeriums geschafft haben. Solche Maßnahmen würden natürlich kaum den Krieg in unserer Zeit beenden, aber sie könnten einen notwendigen Prozess der Reduzierung der zunehmend unkontrollierten Macht der Lockheed Martins und Raytheons unserer Welt einleiten.

Es gibt auch Themen, die sich auf alle progressiven Bewegungen auswirken, wie die Unterdrückung von Wählern, Geld in der Politik, politische Korruption, die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und des Rechts auf politische Versammlungen und vieles mehr, was angesprochen werden muss, damit Gruppen an praktisch jedem wichtigen Thema arbeiten können. Es ist also eindeutig angebracht, in der kommenden Welt von Donald Trump und Co. alle Mann an Deck zu haben.

Ein gestärktes Netzwerk für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte im Allgemeinen wird auch einen neuen Ansatz für die Führung benötigen. Die alte Garde der größtenteils weißen Führungspersönlichkeiten (wie ich) muss Platz schaffen für Stimmen, die im Mainstream-Diskurs all die Jahre entweder verunglimpft oder ignoriert wurden, und ihnen Gehör verschaffen. Gruppen, die an vorderster Front gegen Unterdrückung kämpfen, haben bereits die Art von Niederschlagung erlebt und überlebt, die einige von uns fürchten, aber selbst noch nicht erlebt haben. Ihr Wissen wird in Zukunft entscheidend sein. Darüber hinaus wird es gemäß dem alten Sprichwort, dass man lokal arbeiten, aber global denken sollte, wichtig sein, die lokale Organisation zu würdigen und zu unterstützen. Gruppen wie die Poor People’s Campaign und die fortschrittliche feministische Organisation Madre haben in dieser Richtung gearbeitet und können wichtige Lektionen darüber erteilen, wie man Strategien für das grundlegende Überleben mit Forderungen nach grundlegenden Veränderungen verbindet.

Und nicht zuletzt muss der Kampf auch Freude machen, obwohl derartige Organisierungsaktivitäten zweifellos mit realen Risiken verbunden sind. Ich erinnere mich an die Bürgerrechtler, die im Gefängnis Freiheitslieder sangen. Mein Lieblingslied aus dieser Zeit ist nicht „We Shall Overcome“ – auch wenn wir siegen müssen – sondern „Ain’t Gonna Let Nobody Turn Me Round“, das den Text „gonna keep on walkin‚, keep on talkin‘, gonna build a brand-new world“ enthält. Das mag nach den jüngsten Wahlen wie ein ferner Traum erscheinen, ist aber gerade deshalb umso notwendiger.

Der Sieg ist keineswegs sicher, aber welche Alternative haben wir, als weiter für eine bessere, gerechtere Welt zu kämpfen? Dazu bedarf es einer breit angelegten, mutigen, kreativen und engagierten Bewegung, wie eine solche auch andere große Veränderungen in der amerikanischen Geschichte bewirkt hat, von der Abschaffung der Sklaverei über das Frauenwahlrecht bis hin zum Beginn des Prozesses, der LGBTQ-Personen volle Bürgerrechte einräumt.

Die Zeit ist knapp, wenn es um den Zustand dieses Planeten und den Krieg geht, aber ein Erfolg ist immer noch möglich, wenn wir mit dem handeln, was Martin Luther King, Jr. einmal „die dringliche Forderung des Jetzt“ nannte.

Der Artikel ist englischen Original auf TomDispatch.com erschienen. Wir danken William Hartung und Tom Engelhardt für die Möglichkeit, ihn übersetzen und veröffentlichen zu können.

William D. Hartung ist Senior Research Fellow am Quincy Institute for Responsible Statecraft. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Rüstungsindustrie und den Militärhaushalt der USA. Zuvor war er Direktor des Arms and Security Program am Center for International Policy und Co-Direktor der Sustainable Defense Task Force des Centers. Er ist Autor von “Prophets of War: Lockheed Martin and the Making of the Military-Industrial Complex” (Nation Books, 2011) und zusammen mit Miriam Pemberton Herausgeber von “Lessons from Iraq: Avoiding the Next War” (Paradigm Press, 2008). Zu seinen früheren Büchern gehört „And Weapons for All“ (HarperCollins, 1995), eine Kritik der US-Waffenverkaufspolitik der Regierungen Nixon und Clinton. 

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44 Kommentare

  1. Wow. Was für ein perfider Artikel!
    Ein ganzer Artikel über eine zukünfte “Friedensbewegung”, ohne dass der Autor klar deren Ziele benennt.
    Wo die Reise hingehen soll, kann man versteckt allerdings durchaus verstehen:
    “Trump hat auch gesagt, dass er den Krieg in der Ukraine am ersten Tag beenden wird. Wenn dies der Fall ist, könnte es der Frieden des Friedhofs sein, in dem Sinne, dass er die gesamte US-Unterstützung für die Ukraine abbricht und Russland das Land überrollen lässt. ”
    Für den Autor ist also ein militärischer Rückzug der USA aus diesem Konflikt ein “Frieden des Friedhofs”.
    Was möchte der Autor wohl? Einen Friedern durch Waffen? Scheint sehr, sehr nahe an dem dystopischen Neusprech der ehemaligen deutschen Friedenspartei.
    Und ein paar Zeilen später:
    “Die Waffen sind viel zu teuer, ihre Herstellung dauert zu lange, ihre Wartung ist zu kompliziert und sie sind oft so vollgestopft mit unnötigem Schnickschnack, dass sie nie so funktionieren wie versprochen.
    Eine Wiederbelebung der parteiübergreifenden Militärreformgruppe der 1980er Jahre, zu der auch einflussreiche Republikaner wie der frühere Abgeordnete Newt Gingrich aus Georgia gehörten, wäre angebracht. Ziel wäre es, billigere, einfachere Waffen zu produzieren, die schnell einsatzbereit sind und effektiv gewartet werden können. Hinzu kämen Maßnahmen zur Eindämmung der Preiswucherung, um Auftragnehmer für Kostenüberschreitungen verantwortlich zu machen und zu verhindern, dass Waffenhersteller ihre eigenen Aktienkurse in die Höhe treiben.”
    Aha, eine “neue” Friedensbewegung soll sich also dafür einsetzen, Waffenproduktion billiger und effektiver zu machen?
    Und natürlich dürfen auch “Minderheiten” nicht fehlen:
    “Dazu bedarf es einer breit angelegten, mutigen, kreativen und engagierten Bewegung, wie eine solche auch andere große Veränderungen in der amerikanischen Geschichte bewirkt hat, von der Abschaffung der Sklaverei über das Frauenwahlrecht bis hin zum Beginn des Prozesses, der LGBTQ-Personen volle Bürgerrechte einräumt.”

    Es scheint dieses ganze Elaborat ist nur ein weiterer erbärmlicher Versuche, der gleichen pseudolinken Kräfte, die zu einem hohen Maße für die Katastrohpe in der Ukraine mitverantwortlich sind, jetzt – unter Trump – eine neue (alte) Bewgung zu kreieren, zu steuern und zu manipulieren, um die eigentlichen, versteckten, und unveränderten, politischen Ziele durchzusetzen.
    Nein, eine solche pseudolinke Fake-Friedensbewegung braucht niemand.
    Und so sehr es mich auch persönlich schmerzt, dies zu schreiben, die Chance auf eine neu echte Friedensbewegung, muss man derzeit wohl eher im rechten Spektrum sehen.
    Vor allem in Deutschland, wo BSW in Thüringen so eben den Benchmark für die dreisteste Wählerverar… auf ein neues Allzeithoch in der Geschichte der BRD geschraubt hat.

      1. Stimme auch zu. Es zeigt das ganze Elend der sog. “Linken” auf. Sie halten sich selbst für die Speerspitze des Fortschritts, dabei vertreten sie teilweise reaktionärste Positionen.

    1. Stimmt, ein sehr perfider Artikel und ein weitestgehend angemessener Kommentar dazu. Die vorgeschlagene Lösung allerdings, die Suche im rechten Spektrum, erscheint wie eine Verwirrung. Die massiven gesellschaftlichen Verwerfungen unserer Zeit resultieren ja gerade daraus, daß sich die Koordinaten grundsätzlich und kontinuierlich nach rechts verschoben haben. Daß es keine wahrnehmbare Linke mehr gibt.

      Etwas grundlegendes zu Konflikten:

      In ihrer Gründungsphase definierte die Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) auf einer Tagung in Berlin-Wannsee am 24. und 25. April 1971 ihr Selbstverständnis folgendermaßen:

      „Kritische Friedensforscher/innen lehnen eine am Status quo orientierte Befriedungsforschung ab. … Kritische Friedensforscher/innen begreifen sich als wissenschaftliche Parteigänger von Menschen, die durch die ungleiche Verteilung sozialer und ökonomischer Lebenschancen in und zwischen Nationen, das heißt durch strukturelle Gewalt, betroffen sind: von Ausgebeuteten, von sozial Diskriminierten und von unmittelbar in ihrer physischen Existenz Bedrohten“ (1).

      Wird Friedensforschung konsequent gedacht, kann sie sich nicht auf Kriege in Form zwischenstaatlicher bewaffneter Auseinandersetzung beschränken, sondern sie muss die Frage nach dem Ursprung und den Ursachen von Gewalt stellen.

      https://www.rubikon.news/artikel/marktgerechter-frieden

      Im rechten Spektrum, mit seinem radikal antidemokratischen, seinem elitären Konzept, werden sie nicht fündig werden:

      3.1. Volkssouveränität als Fernziel

      Jede demokratische Widerstandsbewegung sollte ihre Bemühungen in der Tradition der emanzipativen Bewegungen wie etwa der Radikalaufklärung des 18. Jahrhunderts oder der sozialistischen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts sehen. Wie diese Strömungen sollte sie ihr langfristiges Ziel in der Sicherung von Freiheit von Fremdbestimmung für maximal viele Menschen erblicken. Es ist durch die düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte sehr gut belegt, dass die Autonomie von Menschen mit größerer Wahrscheinlichkeit in solchen Situationen beträchtlich beschädigt wird, in denen große Machtungleichgewichte herrschen. Man kann es als historische Konstante verbuchen, dass Macht in den Händen Weniger dazu tendiert, sich immer stärker bei immer kleineren Personenkreisen zu konzentrieren und in immer ungezügelterem Ausmaß zur Interessensicherung der Mächtigen eingesetzt zu werden. Die geschichtlich nahezu ununterbrochene Blutspur von ethnischen Säuberungen, Angriffskriegen oder Völkermorden ist ein beredtes Zeugnis dieser Konstante (9).

      Die Radikalaufklärung gewann die Einsicht, dass extreme Machtasymmetrien, die freiheitszerstörend für die Mehrheitsbevölkerung wirken, zu vermeiden sind, indem Macht vergesellschaftet wird. Diese Grundidee entfaltete sich am konsequentesten in den Demokratiekonzepten, wie sie am Ende des 18. Jahrhunderts von Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant entwickelt worden sind.

      https://gui809413500.wordpress.com/blog/

  2. Das muss ein wenig ergänzt werden. Reagans Vorgänger, Jimmy Carter, befand sich in durchaus erfolgversprechenden Abrüstungsgesprächen mit den Sowjets bezüglich der Interkontinentalraketen. Diese waren für ein Lösung, die im Westen “Gleichgewicht des Schreckens” genannt wurde. Sie hatten die Logik des Atomkriegs richtig erkannt. Der Angreifer muss deutlich überlegen sein, um eine Chance zu haben, den Krieg zu gewinnen. Wenn nun beide Seiten exakt gleich viele ICBMs haben, ist ein Krieg nicht möglich. Das sollte eine Friedensbewegung als erstes anstreben, auch heute. Das Prinzip funktioniert auch bei drei Teilnehmern, jetzt kommt ja China dazu. Es stehen dann die Atomraketen völlig sinnlos herum und dann wird man sich fragen, ob man sie nicht abschaffen kann.
    Die NATO wollte das nicht und unter Reagan wurde wieder aufgerüstet. Was dieser am Ende benutzte, um zu sagen, eben dies hätte am Ende zu einer Abrüstung geführt. Was halt nicht stimmt. Die Sowjetunion konnte nicht mehr und zwar nicht, wie meist vermutet, wegen Afghanistan. Sondern weil die Schutzmaßnahmen wegen Tschernobyl 30 Prozent des BIP verschlangen. Da war Schluss mit Supermacht.
    Situation jetzt: Väterchen Rost hat seinen Dienst getan. Die ICBMs der USA sind unbrauchbar. Das mal zu der Phantomdiskussion, wonach diese uns strategisch beschützen.
    https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/europas-wirtschaftlicher-freitod/#comment-104634

    Trump nun hat 2016 unter anderem deswegen gewonnen, weil er in Syrien nicht einmarschieren wollte. Was Gegnerin Hillary Clinton unbedingt wollte. Wobei sie sicher gesagt hätte, da müsse man doch unbedingt eingreifen, wie schlimm dieser Assad ist, könne man doch daran sehen, dass die Deutschen eine Million Flüchtlinge aufgenommen hat. Und Merkel dachte, sie wird diese Syrer schnell wieder los, denn Assad war da fast schon gestürzt. Aber es kam anders. Trump und dann das russische Eingreifen in Syrien.
    Wir haben nun ein höchst merkwürdiges Phänomen, dass ausgerechnet rechte Parteien sich gegen militärische Lösungen stellen. Das ist einerseits aus einer russophilen Haltung heraus zu verstehen, andererseits aber auch aus der erfreulichen Erkenntnis, dass man heute mit Krieg oder Androhung von Krieg keine Wählerstimmen mehr bekommt. Immerhin.
    Andererseits sind sie durchweg für Aufrüstung. Das passt nicht zusammen. Wer Waffen beschafft, will sie auch anwenden. Donald Trump sprach sich einmal in seiner ersten Amtszeit für eine zehnprozentige Erhöhung des Rüstungsetats aus. Auch nicht unbedingt friedensfördern. Aber der Kongress wollte 20.

    Ja, diesen Wahnsinn gilt es zu stoppen.

  3. 16 Milliarden Dollar haben die letzten Wahlen gekostet, und das sind Privatgelder …
    Ich denke nicht das es bei solch Gesellschaftlichen Gegebenheiten noch irgendwelche Relevanz hat, wer da US Präsident ist . Bei Trump stehen die Chancen besser, das Europa lebend aus dem Ukraine Konflikt aussteigen kann..
    Die wirkliche Frage wäre doch am Ende, ob es möglich ist eine Ökonomie die global aufgestellt ist so “umformen ” zu können das Sie sich mit nationalen Vorgaben abfinden könnte. Und ehrlich, da habe ich meine Zweifel das solche Dinge möglich sind .. Google zu zerschlagen, halte ich zumindest für einen Anfang ..

  4. Wenn das vierte Reich also wieder billiger Waffen herstellt, die schneller einsatzbereit sind, dann wird die Welt friedlicher. Da kann wirklich nur ein Ami drauf kommen.

    Eine US-Friedensbewegung die ernst genommen werden will muss in erster Linie ein Ende der Weltherrschaftsfantasien fordern: Rückzug der Truppen aus aller Welt (besonders aus den Ländern die das aktiv fordern wie zb der Irak oder Syrien), ein Ende der regime changes und dem schüren von Konflikten, die Beendigung der Sanktionsregimes gegen Länder die nicht nach der US-Pfeife tanzen (inkl einem Ende der unsäglichen Monroe-Doktrin), Ende der weltweiten Drohnenmorde, die Auflösung der NATO als Bündelung der Hilfstruppen für Angriffskriege, ein Ende der Unterstützung von ausschliesslich rechten militanten Gruppen (wie zb den Ziofaschisten, den Jihadis in Syrien, Lybien, Afghanistan etc oder den ukrainischen Nazionalisten), und selbstverständlich ein Ende der aktuell geführten Kriege in Ukraine, Gaza und Libanon, die Einhaltung (zuerst Ratifizierung) von internationalem Recht sowie einem Dialog mit Rivalen zwecks gemeinsamer (!) Sicherheitsarchitektur. Wer grad im weissen Irrenhaus einsitzt ist dabei völlig irelevant.

    Man könnte zb mit der Forderung anfangen, das Folterlager Guantanamo zu schliessen, ca 16 Jahre nachdem es der Rattenfänger Obama ankündigte. Irgendwas, ausser im farbigen LGBTQ Gewand Kumbaya zu singen und sich selbst zu beweihräuchern.

    Das gleiche gilt selbstverständlich auch für uns hier in Europa. Wir sind keinen Deut besser, hat sich der grösste Teil der Friedenbewegung doch bereits mit der Kontaktschuld einschüchtern lassen.

  5. Mal was Positives zur Völkerverständigung:

    Sie wollen im Sommer 2025 nach Russland auswandern:
    Catia Lauber und Etienne Supersaxo suchen Land zum Kauf in Sibirien und berichten erfrischend von Land und Leuten.
    Hier ihr youtube-Kanal “Baikal-Träumer”. Sie sprechen allerdings Bern-dütsch.
    https://www.youtube.com/@baikal-tr%C3%A4umer

    Es gibt zu den beiden auch eine sehenswerte Doku auf SRF-Reporter “Auswandern nach Russland – Ein Paar wagt den Neuanfang”.

    1. Das ist aber auch schon einmal schief gelaufen im letzten Jahrhundert..
      Ich kann Erfahrungen in Historischen Kontext nicht so einfach ignorieren. Putin wird nicht ewig leben o)))
      Gibt viele Ossis die rüber sind und vor Ihren Erfahrungen berichten auf TG und Youtube..

  6. Ich frage mich wirklich, woher der Autor den Optimismus nimmt, nach dem was aus der von ihm zitierten Friedensbewegung der 80er geworden ist. Das sind doch die woken Politiker von heute, die Grünen ebenso wie die amerikanischen Demokraten, die keine Probleme damit haben, die Welt für ihre Agenda in einen dritten Weltkrieg zu zerren. Niemand glaubt mehr daran, dass sich die Forderungen solcher Organisationen wirklich in konkrete Politik werden umsetzen lassen – am wenigsten die Wähler, die zudem über die aktuellen Massenmedien viel effektiver konntrolliert werden, als das in den 80ern auch nur denkbar war. Und selbst das BSW, das mit Sahra Wagenknecht als als veritabler Ikone einer wiklichen Friedenspolitik der Hoffnungsträger eines solchen Ansatzes in Deutschland war, macht gerade die Erfahrung, dass reale Politik dann auch dazu führen kann, dass die Sympathisanten sich doch anders entscheiden und eine Opposition bevorzugen, die zwar keine echte Friedenspolitik, dafür aber echte Opposition verspricht, was historisch gesehen bisher noch bei keiner linken Organisation oder Bewegung funktioniert hat.
    Nee, Leute, mit dem Ansatz überzeugt ihr mich nicht, auch wenn ich die Skepsis in Bezug auf Trump nachvollzien kann und teilweise teile.

  7. Panik ist angebracht.
    Die Menschheit flirtet gerade intensiv mit ihrem Untergang.
    Es findet – Stand heute – ein Krieg zwischen Atommächten statt, den keiner verlieren will.
    Niemand, der Macht besitzt, steht auf und schreit:
    STOPP! SCHLUSS MIT DEM WAHNSINN! WAFFENSTILLSTAND SOFORT!
    Alle, die Macht besitzen, fuchteln mit den Fäusten und schreien:
    WIR WERDEN SIEGEN!
    Es gab in der langen Geschichte der Kriege mal einen echten Game Changer: die Atombombe.
    Auf einmal wurde der Menschheit klar, dass diese Waffe alles verändert.
    Die Atombombe wurde zur Garantin für Weltfrieden.
    Der Krieg zwischen Großmächten konnte nur noch über Stellvertreter geführt werden.
    Doch nun haben die NATO-Staaten entschieden, einen direkten Krieg zwischen Großmächten vom Zaun zu brechen.
    Die Atombombe hat ihren Schrecken verloren.
    Der Westen lacht über die Drohungen der Atommacht Russland.
    Er verhöhnt Putin als Witzfigur, die nur Angst verbreiten will.
    Der Krieg sei sofort vorbei, wenn Putin seine Truppen abziehe, sagen sie.
    Aber sie liefern Waffen ohne Ende, immer mehr Waffen, immer tödlichere Waffen.
    Als wäre die Provokation einer Atommacht nur ein Pokerspiel ohne Einsatzlimite.
    Wenn die NATO ihre Strategie nicht sofort ändert, wird es zum Atomkrieg kommen.
    Wer da draussen Macht besitzt, möge jetzt bitte aufstehen und schreien: STOPP!
    An diesem STOPP! hängt das Schicksal der Menschheit.
    Kein Witz.

    1. Das Fatale ist doch, dass “der Westen” immer noch glaubt, er habe den Kalten Krieg durch Totrüsten gewonnen und er hätte es auch heute noch mit einer maroden, auch noch verkleinerten Sowjetunion zu tun, die international völlig isoliert sei. Dass dem nicht so ist, haben die nach hinten los gegangenen Sanktionen gezeigt. Und die jüngst abgefeuerte “Haselnuss” hat demonstriert, dass es dort erstaunlich viele Waschmaschinen höchster Qualität gibt…

    2. Ich stimme Ihnen zu – allerdings müssen wir selbst aufstehen. Wir Bürger. Unsere Politiker werden es nicht tun, ganz im Gegenteil. Und man weiß nicht, ob und wann Scholz umfallen wird und Taurus-Raketen liefert.
      Gerade habe ich auf Larry Johnsons Seite eine Diskussion der International Peace Coalition gesehen, bei der Scott Ritter eine Demonstration in Washington für den 7. Dezember angekündigt hat: “Say No to nuclear war!” Weil in den USA mittlerweile ein Nuklearkrieg als gewinnbar angepriesen wird. Wenn es noch eine deutsche Friedensbewegung gibt, dann sollte sie sich anschließen und dazu aufrufen, am 7. Dezember in allen etwas größeren Städten gegen den Weg in den Krieg zu demonstrieren. Nicht immer nur in Berlin oder München oder irgendwo, wohin man aus der Provinz nicht so schnell kommt. Wir brauchen wieder Montagsdemonstrationen, diesmal gegen den weiteren Marsch in den kriegerischen Irrsinn. Im neuen Buch von General Erich Vad bekommt man einen eindrücklichen ersten Blick auf das, was uns speziell in Deutschland dann erwartet. Übrigens wird eine Bundesregierung, die uns das alles einbrockt, ob nun unter Scholz oder Merz, dann ganz schnell in Sicherheit evakuiert, um “funktionsfähig” zu bleiben…

      1. Ich habe meine Zweifel, ob die Formierung einer Friedensbewegung a) überhaupt zustande kommt und b) noch rechtzeitig zustande kommt. Kann eine Massenmobilisierung in nützlicher Frist gelingen? Meines Erachtens gib es dafür zwei chancenreiche Möglichkeiten:
        1) Es gibt ein Schockereignis, das alle auf die Straßen treibt, um weitere Schockereignisse zu verhindern.
        2) Es gibt eine koordinierte Kampagne von vielen superbeliebten Promis (Schauspieler, Entertainer, Musiker usw.) via Social Media. Das müsste eine große PR-Agentur kreieren und konzertieren. Sobald sich diese Kampagne in den Social Media verbreitet, wird sie auch in die Massenmedien gelangen.
        Die zweite Möglichkeit wäre wünschbar und machbar. Sie würde unserem heutigen Medienverhalten entsprechen und ein großes Publikum erreichen und mobilisieren.
        Nichts gegen Scott Ritter und andere Exponenten der Antikriegs-Bewegung – aber mit solchen Gesichtern erreicht man garantiert kein Massenpublikum.

        1. Ich glaube auch nicht, dass Scott Ritter hierzulande die Massen auf die Straße bringen würde (schade eigentlich, weil er wirklich Dinge gut auf den Punkt bringen kann). Aber die Friedensbewegungen der diversen Länder könnten sich zu koordinierten Aktionen zusammenfinden, um eben wirklich sichtbaren Druck aufzubauen.
          Auf eine Promi-Aktion würde ich nicht warten wollen, die vielen “superkritischen” Promis haben schon während Corona gezeigt, was man von ihnen erwarten kann, nämlich Nullkommanichts – Ausnahmen bestätigen die Regel.
          Und ein Schockereignis würde nach meinem Empfinden nur bewirken, dass die meisten Leute sich endgültig unter dem Sofa verkriechen. Außerdem würden wir uns schwuppdiwupp unter Kriegsrecht befinden, wo Gegenwehr dann illegal ist.

  8. Hier der entscheidende Satz, der nicht nur für die US-Amerikaner gilt:

    “Das größte Problem bei der Arbeit für den Frieden … könnte darin bestehen, ob es Gruppen überhaupt erlaubt ist, sich zu organisieren, ohne mit systematischer staatlicher Repression rechnen zu müssen.”

    Erlaubt ist nämlich nur noch was gefällt – und das bestimmen Politik und Medien.
    Darüber hinaus gilt: Man hat die Freiheit zu Schweigen oder bestraft zu werden.
    Gute Vorzeichen für eine friedliche Zukunft.

  9. Wer tatsächlich glaubt, man könne das Ruder noch herumreisen, glaubt auch an zitronenfaltende Zitronenfalter.

    Aktuell gehts nur noch darum, wer in diesem Spiel zuerst zuckt!

    Die “Endlösung” ist aber unausweichlich.
    Russland und Europa sind in einem ausweglosen Konflikt, in dem es nur noch vorwärtsgeht. Jeder Schritt zurück hätte für die betreffende Partei verheerende Folgen; und Kiew will den Flächenbrand von Lissabon bis mindestens zum Ural. (Das Land ist faktisch Tod und warum soll es den Anderen dann besser gehen?)

    Daher, feiert jeden Tag, als sei es der letzte und macht euren Frieden zu wem auch immer ihr betet………….. 🤣🤣🤣

    “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert ”
    H. Smith, A-Team

    1. Es ist völlig gleichgültig, was der Präsident der Ukraine mit der abgelaufenen Amtszeit will. Der darf nur so große Töne spucken, weil USA und UK ihn lassen. Die brauchen einen Kasper für die Fernsehkameras.

      Ja, die Lage ist äußerst brenzlig und mit den neuerlichen Raketenangriffen tief nach Russland hinein raucht der Wertewesten in der Pulverkammer. Tja.
      Zum Glück für uns Alle, der gesamten Menschheit, will Putin einen Atomkrieg und Auslöschung fast allen Lebens auf der Erde vermeiden offenbar. Ist nur die Frage wie man die Lage entschärft bekommt. Mit so einem Trump hassenden Stück wie diesem Artikel wohl kaum. Der ist bald vereidigter Präsident der V.S. von A., und man muss mit eben diesem arbeiten ob man ihn mag oder nicht.

      Wo war eigentlich Hartung und seine erträumte Friedensbewegung als Bush Junior die Welt mit Krieg überzog? Oder Obama? Oder Biden? Nein nein, nur Trump ist der böse Kriegstreiber. Ja, nee, is’ klar.

  10. Die nämliche politische Naivität, die in der Personalisierung kein Werkzeug der Propaganda aus der untersten Lade erkennt verhindert auch eine der Realität verpflichtete Bestandsaufnahme und Schlüsse aus dieser.
    Wirtschaftsinteressen, der militärisch-industrielle Block,Superreiche und ihre Beziehungsfelder und Netze, Parteien haben das Sagen, die jeweilige Rampensau ist realiter von geringer Bedeutung (wenn auch sowohl Biden als auch Trump die USA heute maximal verkörpern)
    Im Falle der Ukraine sind die Ziele weitgehend erreicht; Russland und die EU schwächen indem die Beziehungen und Handel zwischen beiden ge- bzw zerstört wurden, bei gleichzeitig bester Rendite aus Aufrüstung und Energie.
    Das Drehbuch konnte man schon vor Jahrzehnten bei diversen US Thinktanks lesen, aber dafür hatten unsere Politikdarsteller wohl keine Zeit..
    Kurz nach Beginn des Krieges schrieb ich, dass die Tische für Verhandlungen bereits stehen und es die Aufgabe verantwortlicher Politik ist, nicht erst Menschenleben, Infrastruktur zu zerstören bis man dessen gewahr wird.
    Für die Friedensbewegung, der ich seit etwas mehr als 60 Jahre nahestehe wäre die erste Aufgabe das alte Prinzip von Teile und Herrsche, das speziell im Westen selbst kleinste Gruppierungen bis zur völligen Wirkungslosigkeit auflöst, zu benamsen und allgemein verständlich die Wirkung dieses Herrschaftsinstruments darzustellen und zu konterkarieren. Es bleibt das Prinzip Hoffnung..

  11. Der wichtigste Abschnitt in diesem TomDispatch-üblich viel zu langen Text ist folgender: “Die Rolle der USA in den laufenden Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die Pläne zur Aufrüstung für einen möglichen Konflikt mit China haben gezeigt, dass das amerikanische System zur Entwicklung und Beschaffung von Waffen zumindest nicht mehr funktioniert. Die Waffen sind viel zu teuer, ihre Herstellung dauert zu lange, ihre Wartung ist zu kompliziert und sie sind oft so vollgestopft mit unnötigem Schnickschnack, dass sie nie so funktionieren wie versprochen.”

    Mit anderen Worten, die usa werden jeden Krieg gegen vergleichbar gerüstete Mächte verlieren – wie sie im Übrigen auch schon gegen hoffnungslos Unterlegene verloren hat – und es ist daher auch aus u.s.-Sicht dumm, weitere Kriege anzuzetteln.

    Als Reagan in den Achtzigern antrat, war ich noch jung und naiv und dachte ernsthaft, die Dems seien die gute Alternative zu den Reps. In der Zwischenzeit ist mir die Janus-Köpfigkeit der u.s.-Parteien-Konstruktion bewusst geworden. Wie kann also ein angeblich Intellektueller wie Hartung ernsthaft schreiben, er habe einen Schlag in der Magengrube verspürt, als klar war, dass die Fortsetzung der aktuellen Kriegstreiber-Regierung nicht möglich sein würde? Wie negativ auch immer Tronald gesehen wird, schlimmer als das, was die NeoCon-Bande, die zurzeit die Welt zielstrebig in den dritten Weltkrieg treibt, kann er nicht sein. Schlimmstenfalls tut er dasselbe. Vielleicht aber auch nicht.

  12. Der im Forum geäußerten Kritik an dem Artikel habe ich nichts hinzuzufügen. Erfreulich allerdings finde ich die realistische Beschreibung der Person Donald Trump und die der Möglichkeiten für die Opposition Einfluss zu nehmen.

    Der frühere ukrainische Regierungsberater Rostislav Ishchenko hat vor einigen Wochen die Hypothese aufgebracht, Trump sei der Kandidat des Establishments für 2025 und vor einigen Tagen eine weitere Hypothese, nämlich dass es bei der momentanen Eskalation des Westblocks gegen Russland nicht darum geht, “Trump zu betrügen” und eine Veränderung der US-amerikanischen Politik idealerweise zu verunmöglichen, mindestens aber maximal zu erschweren und auch nicht darum mit einem großen Krieg einen Regierungswechsel im Januar zu verhindern.

    Sondern dass Trump die Eskalation mit “Biden” abgesprochen, wenn nicht gar bei “ihm” bestellt hat. Jenen Text musste auch ich erst einmal sacken lassen. Am 21.11.2024 hat Ishchenko mit “Waffen für die Diktatur” nachgelegt und erklärt dabei mit großer Ruhe und Sicherheit die wahrscheinlichen Motive Trumps und seiner Bündnispartner dahinter bis in den “begrenzten Atomkrieg” gegen Russland hinein hochzueskalieren.

    https://ukraina.ru/20241121/1059092467.html

    Eine deutsche Übersetzung mit DeepL habe ich in fünf Teilen unter Antworten angefügt.

    Ebenfalls am 21.11.2024 hat Larry Johnson auf seinem Blog “Sonar 21” den Artikel “Advice for president Trump on Ukraine” von Helmholtz Smith veröffentlicht, der seitdem in oppositionellen Kreise Aufsehen erregt: https://sonar21.com/advice-for-president-trump-on-ukraine-by-helmholtz-smith.

    Einer der wie ich und andere meinen für US-Amerika wichtigsten Texte der letzten Monate, der die realen Kräfteverhältnisse ebenso ungeschminkt benennt wie das “Monster” “at home” verortet und Trump empfiehlt innerhalb von 24 Tagen die Niederlage der Nato einzugestehen, die Truppen zurückzuziehen, die Verantwortung für das Gemetzel zu übernehmen und den Schaden soweit möglich “wieder gut zu machen”. Dazu habe ich Larry empfohlen, ein Steppenwolf-Video eines Stückes von 1968 mit AI generierten Bildern anzuhängen das das praktisch gleiche Thema bereits vor 56 Jahren behandelt hat und Helmholtz Smiths Botschaft auf der emotionalen Ebene unterstützt.

    Darauf hin habe ich diese Kombination aus Text und Video an das Tucker Carlson Network weitergeleitet, mit dem abschließenden Satz “For all of us in Eurasia and Northern America opposing the Nato war against Russia it’s “now or never” – or more exactly “now or never more”. Please check the material, get the message out and make Donald Trump and his transition team view it. I can imagine that it will have impact.”

    Und als dritten bemerkenswerten Beitrag vom 21.11.2024 möchte ich “Preparing for World War III? Or maybe Trump is smarter after all…” von “our good friend” Marat Khairullin hervorheben, der eine weitere vernichtende Analyse über die realen militärischen Gegebenheiten der Führungsmacht des Westblocks unter https://maratkhairullin.substack.com/p/preparing-for-world-war-iii-or-maybe veröffentlicht hat.

    Wir alle sind aufgefordert in dieser kritischen Phase für die gesamte Menschheit unsere Stimme gegen den Krieg zu erheben und dabei auf kreative Weise unsere bescheidenen Möglichkeiten zu nutzen!

    1. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (1)

      Nicht nur die von Trumps Friedensversprechen verängstigten Ukrainer, sondern auch ein Teil der russischen Experten kann nicht verstehen, warum Trump mit Biden vereinbart hat, der Ukraine den Abschuss von US-Raketen tief in Russland zu erlauben. Sie versuchen, sich und andere davon zu überzeugen, dass die gerissenen Demokraten den leichtgläubigen Trump einfach nur getäuscht haben.

      Aber in diesem Fall haben sie alle getäuscht, denn die Ukraine schlägt mit britischen und französischen Raketen zu, und die Europäer waren unmittelbar nach der Wahl Trumps besorgt, Beziehungen zu dem für sie unbequemen gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzubauen. Biden und die Demokraten können ihnen nicht helfen. Aber mit Trump und den Republikanern werden sie vier lange Jahre arbeiten müssen, und in den ersten beiden Jahren werden die Republikaner garantiert alle Macht in Washington kontrollieren (neben dem Weißen Haus auch beide Häuser des Kongresses und den Obersten Gerichtshof).

      Gleichzeitig ist Europa noch abhängiger von Trump, als es Biden am Ende seiner Amtszeit ist. Die EU erinnert sich auch noch gut an die Methoden, mit denen Trump während seiner ersten Präsidentschaft die viel stärkere EU gebrochen hat, die seitdem viel von ihrem wirtschaftlichen und politischen Gewicht verloren hat.

      In den ersten Tagen nach der Wahl Trumps erklärten praktisch alle europäischen Staats- und Regierungschefs, dass Waffenlieferungen aus Europa an die Ukraine so lange eingefroren würden, bis Trump die erste Gesprächsrunde mit Putin abgehalten und über die künftige Politik der USA entschieden habe. Biden hat sich ein Jahr lang strikt geweigert, ukrainische Angriffe auf russisches Territorium zu genehmigen, selbst als er sich bereits von der Wahl zurückgezogen hatte. Befürworter harter Maßnahmen gegen Russland schlugen sogar vor, Biden solle nach Trumps Sieg „aus gesundheitlichen Gründen“ zurücktreten, damit Harris zwei Monate lang Präsident sein und alle erforderlichen Genehmigungen erteilen könne.

      Von den Europäern drängten nur die Briten auf Schläge gegen Russland. Die Franzosen, die zuvor eine ambivalente Position eingenommen hatten, sagten nach einem Telefongespräch mit Trump plötzlich: Ein Schlag gegen Russland wäre schön, aber wir werden uns der Entscheidung der USA anschließen. Starmer und Macron, die noch vor einer Woche die Ukraine zu Grabe trugen, weil „alle Hilfen wegen Trump eingestellt werden“, sind so mutig geworden, dass sie sogar beschlossen haben, gemeinsam Druck auf Biden auszuüben, um Schläge gegen Russland zu unterstützen.

      Zu diesem Zweck luden sie ihn zu einer Feier anlässlich des Sieges im Ersten Weltkrieg ein. Biden kam nicht zu ihnen, stattdessen traf er sich mit Trump und beschloss unmittelbar nach dem Treffen, der Ukraine zu erlauben, Russland mit US-Raketen anzugreifen. Gleichzeitig bestätigten weder das Weiße Haus noch die Briten und Franzosen, die zuvor an allen Ecken und Enden auf die Notwendigkeit und ihre eigene Bereitschaft hingewiesen hatten, der Ukraine die entsprechenden Genehmigungen zu erteilen (ohne amerikanische Satelliten wird ohnehin keine Rakete irgendwo einschlagen), offiziell die Erteilung der Genehmigung für die Schläge, leugneten aber nicht die Tatsache, dass eine solche Entscheidung getroffen wurde. Das ist es, was unsere westlichen „Freunde und Partner“ tun, wenn sie versuchen, Russland zu erpressen, indem sie den Einsatz noch einmal erhöhen, in der Hoffnung, dass Moskau noch vor der Phase des aktiven Handelns Zugeständnisse machen wird.

      Zusätzlich zu den Raketenangriffen, die fast unmittelbar nach der Ermächtigung begannen (bisher an der Grenze zwischen Kursk und Brjansk, aber es ist offensichtlich, dass die Raketen bald weiter fliegen werden – es gibt ATACMS-, Storm Shadow- und SCALP-Modifikationen, die Moskau erreichen, es würde mich nicht wundern, wenn sich plötzlich herausstellt, dass sie auch der Ukraine zur Verfügung stehen), begannen massive Waffen- und Munitionslieferungen aus Europa und den USA an die Ukraine. Dieselben, von denen die Europäer noch vor einer Woche beklagten, dass sie auf mindestens Februar/März verschoben wurden.

    2. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (2)

      Der „getäuschte“ Trump sieht sich das alles in aller Ruhe an und versucht in keiner Weise, der offensichtlichen Verschärfung der Konfrontation in den Beziehungen zu Russland entgegenzuwirken, während die Demokraten nach Ansicht einiger Leute aus seinem Umfeld damit „Trumps Friedensinitiativen sabotieren“. Der Kreml wiederum hat mehrmals hintereinander erklärt, dass ihm keine „Friedensinitiativen“ des designierten US-Präsidenten bekannt seien. Wir haben es also mit einem typischen Zelensky-Syndrom zu tun: Der im Wahlkampf versprochene Frieden verwandelt sich unmittelbar nach dem Wahlkampf mit einer leichten Handbewegung in Krieg.

      Die Befürworter der „getäuschten Trump“-Version stimmen all dem zu, aber sie sagen, dass dieser „tiefe Staat“ dem gewählten US-Präsidenten Hände und Füße gebunden und ihn geknebelt hat, weil er so überzeugend gesagt hat, dass er Frieden will. Er wird die Amtseinführung noch erleben und allen Feindbetrügern die Mutter des Kuzkin zeigen.

      Diese Version geht von einem engen Verständnis des Wortes Frieden aus. Ebenso riefen russische und ukrainische Experten 2019 voller Freude, dass Zelensky den Krieg definitiv beenden würde und dass die Menschen ihn als Friedenspräsidenten wählen würden, wobei sie die Tatsache völlig ignorierten, dass Zelensky den Wählern „Frieden zu den Bedingungen der Ukraine“ versprach. Auch Trump strebt Frieden zu den Bedingungen der USA an.

      Trump hat schon früher keinen Hehl daraus gemacht, dass er den Frieden aus einer Position der Stärke heraus befürwortet, nur wollten es einige Leute nicht hören und erwarteten, dass der aalglatte Verkäufer und Politiker, der es geschafft hat, die Folgen des Verrats einiger Republikaner im Jahr 2020 zu überwinden, sich seinen Weg durch die Gerichte und Strafverfahren gebahnt hat und nicht mehr als das Enfant terrible ins Weiße Haus zurückkehrt, wie in seiner ersten Amtszeit (was selbst die republikanische Parteielite irritierte), sondern als anerkannter Führer des konservativen Eineinhalb-Parteien-Konsenses, der die Ukraine umsonst aufgeben, die Beziehungen zu Russland wieder normalisieren und dem Iran mit Flugzeugträgern Angst einjagen wird, was die Energiepreise in die Höhe treiben wird. Generell ist Trump in dieser Interpretation ein „Weihnachtsmann“, dem es nur darum geht, Russland mehr Geschenke unter den Baum zu legen.

      Aber Trump will keine abstrakte Freundschaft mit Russland. Trump will Amerika wirklich wieder groß machen. Dazu muss er alle freien (und auch unfreien) Ressourcen der Welt unter der Kontrolle Washingtons bündeln. Er hat die archaisch schwierige Aufgabe, Amerika seinen Status als Herr der Welt zurückzugeben. Um dies zu erreichen, muss er die industrielle Macht wiederbeleben. Das bedeutet nicht nur, Fabriken aus China und anderen südostasiatischen Ländern zurückzuholen, was an sich schon nicht einfach ist (selbst die aus Europa abwandernde Produktion geht nur zu einem Drittel in die USA und zu zwei Dritteln nach China und andere südostasiatische Länder), sondern die verschwundene Schicht der Industriearbeiter wiederzubeleben – Fachleute, die ihr ganzes Leben damit verbringen, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren. Und das, obwohl es in den USA so gut wie keine neuen Generationen von Arbeitnehmern gibt, die neuen Generationen von Arbeitnehmern diesen Beruf beibringen könnten, ganz zu schweigen davon, dass diese Generationen erst noch davon überzeugt werden müssen, einen Beruf zu erlernen, anstatt Barista, Kellner oder Straßenaktivist für radikale Bewegungen zu werden.

      All dies erfordert Zeit und Ressourcen, Ressourcen, die dem Rest der Welt nur genommen werden können, indem man ihn zugunsten des Hegemons beraubt. Deshalb sind die USA auch nicht bereit, ihre Hegemonie unter Obama, Biden oder Trump aufzugeben. Aber auch der Rest der Welt ist nicht bereit, einem geschwächten Ex-Hegemon Ressourcen zu überlassen (sie brauchen sie selbst).

      Daher setzt Trumps „Frieden aus einer Position der Stärke“ die Schaffung solcher Bedingungen voraus, unter denen die Unterwerfung unter das US-Diktat für den Rest der Welt besser ist als der Kampf dagegen. Wenn wir die Geschehnisse aus dieser Position betrachten, erübrigt sich die Frage „Warum sollte Trump das tun?“ sofort.

      Direkter militärischer Druck auf eine Atommacht, wie es Russland und China sind, ist unmöglich. Während seiner letzten Amtszeit wagte es Trump nicht einmal, ernsthaften Druck auf Nordkorea auszuüben (dessen Atomwaffenarsenal nicht einmal mit dem Chinas, geschweige denn mit dem Russlands vergleichbar ist, weder in Bezug auf die Stärke und die Anzahl der Sprengköpfe noch in Bezug auf die Trägersysteme) (drei USNGs kamen an die koreanische Küste und verließen sie wieder, ohne etwas zu unternehmen).

    3. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (3)

      Aber es gibt die Ukraine-Krise, und es gibt Großbritannien, das versucht, daraus einen europäischen Brand zu machen, wenn nicht einen Weltbrand, so doch zumindest einen europäischen. Da ist Zelensky, der bereit ist, wirklich bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, und da ist die Brüsseler Bürokratie und die sie unterstützende linksliberale Elite, die in den meisten europäischen Ländern noch an der Macht ist, aber bereits den Atem der begonnenen rechtskonservativen Wende im Nacken spürt.

      Die europäischen Linksliberalen werfen ihren rechtskonservativen Gegnern vor, eine pro-russische Haltung einzunehmen, die angeblich den nationalen Interessen der EU-Länder und der Union als Ganzes schadet. Hätte Europa normale Beziehungen zu Russland, wäre dieser Vorwurf kein Problem – es gibt nur wenige Menschen, mit denen einige Ansichten übereinstimmen. Hier sind zum Beispiel die Linksliberalen selbst pro-amerikanisch. Aber wenn Russland ein eschatologischer Feind, ein militärischer Gegner ist, dann ist jeder europäische „Putinversteher“ bereits ein „Volksfeind“, der das europäische Vaterland verraten hat. Er ist kein Oppositioneller mehr, sondern fast schon ein Verbrecher, ein „Kollaborateur“. Trump selbst hat sich bis zum letzten Moment gegen die Vorwürfe seiner Putin-freundlichen Haltung gewehrt, und er weiß sehr wohl, wie wirksam sie im innenpolitischen Kampf in den westlichen Ländern sind.

      Die Europäer sind des Konflikts mit Russland überdrüssig geworden. Sie sehen, dass die Ukraine am Ende ist, und fragen sich, warum sie die Konfrontation fortsetzen, ob es nicht besser wäre, Kiew aufzugeben und eine Einigung mit Moskau zu suchen. Es gibt nur einen Weg, dies zu bekämpfen – zu zeigen, wie furchterregend Russland ist, um in den westlichen Gesellschaften Bestürzung und eine neue Konsolidierung gegen Russland hervorzurufen.

      Westliche Politiker, darunter auch Trump, wissen sehr wohl, dass Russland auf Angriffe auf sein Territorium reagieren muss. Sie haben die neue russische Nukleardoktrin geprüft und erkannt, dass es sich um einen durchsichtigen Wink an sie handelt, glauben aber, dass Moskau nicht auf die erste kleine Provokation mit einem Nuklearschlag auf dem Territorium der NATO-Länder reagieren wird. Washington und Brüssel gehen davon aus, dass sich die Krise schrittweise entwickeln wird und Russland in der ersten Phase die Schlagkraft und die Dauer der Angriffe auf die Ukraine drastisch erhöhen wird, um sie schnell aus dem Spiel zu nehmen und so das Thema abzuschließen – es gibt keine Ukraine, es gibt kein Gebiet, von dem aus man westliche Raketen auf Russland abschießen und behaupten kann, der Westen habe nichts damit zu tun.

      Jede Erhöhung der Zahl der Raketen in einer Salve führt unter Berücksichtigung der Qualität der ukrainischen Luftabwehr zu einer Zunahme des Trümmerfalls von abgeschossenen Raketen und Drohnen auf Wohngebiete sowie von Treffern ukrainischer Flugabwehrraketen auf Wohngebäude. Die Zerstörung von Wohnvierteln und der Tod von Zivilisten, aus dem richtigen Blickwinkel gefilmt und mit entsprechenden Kommentaren versehen, wird unweigerlich zu einem Anstieg der russophoben Stimmung in Europa führen und für die Konsolidierung der Europäer auf einer antirussischen Basis sorgen, die die USA brauchen.

      Darüber hinaus haben die EU und die USA die Lieferung von konventionellen Waffen und Munition erhöht, in der Hoffnung, dass Zelensky noch vor dem Jahreswechsel 150.000-200.000 Soldaten mobilisieren und die Frontlinie stabilisieren kann. Um mit Putin verhandeln zu können, muss Trump die Ukraine noch am Leben erhalten (worüber sollte er sonst reden? Er hat versprochen, den Frieden in der Ukraine zu sichern) und die ukrainische Armee muss nicht fliehen, sondern fest in Position stehen. Denn wenn sich die ukrainischen Streitkräfte weiter zurückziehen, wird sich die Lage jeden Tag zugunsten Russlands ändern, das neue Gebiete unter seine Kontrolle bringen wird, die von der sich zurückziehenden ukrainischen Armee verlassen werden. In einer solchen Situation kann Moskau eine abwartende Haltung einnehmen und Washington zu verstehen geben, dass es keine Eile hat, irgendetwas zu unternehmen, denn mit dem endgültigen Zusammenbruch der Front und dem Zusammenbruch der AFU wird die ukrainische Krise ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten gelöst werden.

    4. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (4)

      Drittens schließlich erhofft sich Trump durch die deutliche Verschärfung der Raketenkrise eine bessere Verhandlungsposition. Formal ist er nicht in diese Krise verwickelt und bereit, alle Probleme zu lösen, aber er muss dafür mit Zugeständnissen bezahlen. Einfach ausgedrückt: Durch die Auslösung der Raketenkrise schaffen die USA ein Problem, das sie in den Verhandlungen an Russland für etwas Notwendiges verkaufen wollen.

      Die drei Aufgaben, die es unter dem Deckmantel der Raketenkrise zu lösen gilt, sind: die erneute Konsolidierung der antirussischen Positionen des Westens, die Stabilisierung der Front und die Erhaltung der Ukraine als politische und militärische Einheit vor den Gesprächen zwischen Trump und Putin (falls es welche gibt) und die Verbesserung der Verhandlungsposition der USA.

      Aber das ist noch nicht alles. Die USA und ihre Verbündeten wissen, dass ihre Tricks mit weißen Fäden genäht sind und dass Moskau nicht einfach Zugeständnisse machen wird, zumal es mehr als problematisch ist, das Problem zu lösen, den ukrainischen Rückzug zu stoppen und die Front zu stabilisieren. Man kann die ukrainische Katastrophe verlangsamen, indem man die Agonie verlängert, aber man kann sie nicht aufheben.

      Deshalb hat der Westen noch eine andere Karte im Ärmel: Mit britischer Unterstützung erzählen die europäischen Medien der europäischen Öffentlichkeit seit zwei oder drei Wochen, dass die Ukraine mit Sicherheit in der Lage ist, innerhalb weniger Tage zwei nukleare (Plutonium-)Sprengköpfe mit ungefähr der gleichen Stärke herzustellen wie den, der auf Nagasaki abgeworfen wurde.

      Man beachte, dass die Ukraine vor zehn Jahren nicht dazu in der Lage war, und vor fünf Jahren nicht, und vor einem Jahr nicht, und jetzt, wo ihre Wirtschaft fast völlig zerstört ist, ihre Stromerzeugung nur noch halbherzig funktioniert, ihre Fachkräfte und ihr wissenschaftliches Personal das Land verlassen haben oder an der Front gefallen sind, „könnte“ die Ukraine plötzlich innerhalb weniger Tage nukleare Sprengköpfe herstellen (sie hat es noch nicht getan, aber die Briten sind sicher, dass sie es tun wird). Und das sind genau zwei. Nicht vier oder zweiundzwanzig, sondern zwei. Takni kann auch keine Artillerie produzieren, es bittet den Westen darum, sogar einfache Granaten, nach denen die Tschechen in der ganzen Welt suchen, aber es kann problemlos eine Atombombe produzieren, aber nur zwei, nicht mehr.

      Dies ist nichts anderes als eine offene nukleare Erpressung Russlands – ein Hinweis darauf, dass die Ukraine nicht nur über Raketen verfügen könnte, die Moskau und den Ural erreichen, sondern auch über ein paar nukleare Ladungen. Auch hier ist sich der Westen sicher, dass Russland nicht wegen der Explosion von ein paar Bomben einen umfassenden Atomkrieg auslösen wird. Sollte es dennoch mit einem Atomschlag reagieren, dann gegen die Ukraine, Polen, Rumänien und möglicherweise amerikanische Stellungen im Nahen Osten. Die Antwort wird verhältnismäßig sein, was bedeutet, dass die USA und Großbritannien in Sicherheit sind – niemand wird eine oder zwei Raketen auf sie abfeuern, und die Luftabwehr/Luftverteidigungssysteme sollten ein einziges Ziel abfangen. Den anderen tut es nicht leid, zumal sich eine gute Gelegenheit bietet, Russland zu beschuldigen, die Situation an die Schwelle eines Atomkriegs zu bringen und die nukleare Konfrontation sogar außerhalb der Ukraine auszutragen (wenn die Antwort nicht auf ukrainischem oder nicht nur ukrainischem Gebiet erfolgt).

    5. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (5)

      Falls die bereits organisierte Raketenkrise nicht ausreicht, droht der Westen bereits offen mit einer kontrollierten (so denkt er) Nuklearkrise.

      Natürlich könnten wir in diesem Fall sagen, dass es die bösen Demokraten waren, die Herrn Trump getäuscht haben, aber es gibt ein Problem – die Entwicklung der sich entfaltenden Krise ist für mehr als zwei Monate berechnet. Die Schritte werden mindestens sechs Monate, wenn nicht sogar ein Jahr im Voraus berechnet. Das heißt, damit die Raketenkrise und ihre bevorstehenden Folgen irgendeinen positiven Effekt für die USA haben, müssen sie noch mindestens 5-10 Monate nach Trumps Amtsantritt andauern. Das heißt, die Organisatoren sind zuversichtlich, dass Trump diese Kampagne nach seiner Amtseinführung nicht abbricht, sondern sie aufgreift, weiterentwickelt und zu einem logischen Abschluss bringt.

      Ich persönlich kann mir diese Zuversicht nur durch eine Sache erklären – eine vorläufige Vereinbarung, gemeinsam einen Plan umzusetzen, um Russland zu zwingen, die amerikanischen Friedensbedingungen zu akzeptieren.

      Angesichts einer drohenden welthistorischen Niederlage gegen Russland und China hat sich die Mehrheit der westlichen, vor allem der amerikanischen Elite konsolidiert und ist bereit, das Spiel der Erhöhung des Einsatzes bis zur nuklearen Schwelle zu treiben. Mit nuklearer Schwelle ist nicht der Vorabend des Einsatzes nuklearer Sprengköpfe gemeint, sondern deren begrenzter, kontrollierter Einsatz, der sicherstellt, dass Russland nicht blufft, sondern wirklich bereit ist, ein neues Nuklearkonzept umzusetzen und die Territorien der NATO-Länder anzugreifen.

      Die USA sind der Ansicht, dass ihre Position eine Win-Win-Situation darstellt. Reagiert Russland nicht auf eine nukleare Provokation, so kann es sein Nukleararsenal aus der Klammer der globalen Konfrontation herausnehmen und im militärischen Bereich viel freier agieren. Reagiert es doch, kann die Reaktion zu Propagandazwecken genutzt werden, während die Gebiete der Vereinigten Staaten und ihrer wichtigsten Verbündeten nicht betroffen sein dürften und jeder geopolitische Rückzug mit dem Wunsch begründet werden kann, die Menschheit vor einer nuklearen Katastrophe zu bewahren.

      Bislang scheinen die USA noch keine endgültige Entscheidung über eine nukleare Provokation getroffen zu haben. Großbritannien kann natürlich versuchen, sie allein zu organisieren, aber das ist zu riskant. Washington könnte zu dem Schluss kommen, dass Großbritannien auch nicht zu schlecht ist, da es sich selbst in Gefahr gebracht hat. Zum jetzigen Zeitpunkt hat Russland theoretisch noch die Möglichkeit, eine ausreichend wirksame nichtnukleare Antwort auf Raketenprovokationen zu finden und zu organisieren, die den Westen zum Rückzug zwingen würde. Aber es bleibt nicht mehr viel Zeit, um eine solche Antwort zu finden und zu organisieren. Die nukleare Uhr tickt, und bald werden nichtnukleare Optionen, die den Westen zum Frieden zwingen, der Vergangenheit angehören. Man kann nur hoffen, dass die Nuklearkrise nicht wirklich aus dem Ruder läuft.

      Vor zweieinhalb Jahren begann der Westen damit, den Diktator in Kiew mit Helmen und Erste-Hilfe-Kästen zu versorgen. Die Situation spitzt sich sehr schnell zu. Jetzt werden wir schon ernsthaft durch das Auftauchen von Atomwaffen in der Diktatur erschreckt. Bislang in geringer Zahl. Aber das ist nur für den Moment.

      Der Westen ist bereit, die Diktatur mit jeder Waffe zu versorgen, und die Diktatur ist bereit, jede Waffe einzusetzen. Wenn die Menschheit leben will, muss die Ukraine, die zu Zelenskys Diktatur verkommen ist, sterben. Und je früher, desto besser. Dies ist keine Garantie für ein gutes Verhalten des Westens, aber es wird seine Möglichkeiten, die Lage unkontrolliert zu verschärfen, vorerst drastisch reduzieren.

  13. Rostislav Ishchenko: Waffen für die Diktatur (5)

    Falls die bereits organisierte Raketenkrise nicht ausreicht, droht der Westen bereits offen mit einer kontrollierten (so denkt er) Nuklearkrise.

    Natürlich könnten wir in diesem Fall sagen, dass es die bösen Demokraten waren, die Herrn Trump getäuscht haben, aber es gibt ein Problem – die Entwicklung der sich entfaltenden Krise ist für mehr als zwei Monate berechnet. Die Schritte werden mindestens sechs Monate, wenn nicht sogar ein Jahr im Voraus berechnet. Das heißt, damit die Raketenkrise und ihre bevorstehenden Folgen irgendeinen positiven Effekt für die USA haben, müssen sie noch mindestens 5-10 Monate nach Trumps Amtsantritt andauern. Das heißt, die Organisatoren sind zuversichtlich, dass Trump diese Kampagne nach seiner Amtseinführung nicht abbricht, sondern sie aufgreift, weiterentwickelt und zu einem logischen Abschluss bringt.

    Ich persönlich kann mir diese Zuversicht nur durch eine Sache erklären – eine vorläufige Vereinbarung, gemeinsam einen Plan umzusetzen, um Russland zu zwingen, die amerikanischen Friedensbedingungen zu akzeptieren.

    Angesichts einer drohenden welthistorischen Niederlage gegen Russland und China hat sich die Mehrheit der westlichen, vor allem der amerikanischen Elite konsolidiert und ist bereit, das Spiel der Erhöhung des Einsatzes bis zur nuklearen Schwelle zu treiben. Mit nuklearer Schwelle ist nicht der Vorabend des Einsatzes nuklearer Sprengköpfe gemeint, sondern deren begrenzter, kontrollierter Einsatz, der sicherstellt, dass Russland nicht blufft, sondern wirklich bereit ist, ein neues Nuklearkonzept umzusetzen und die Territorien der NATO-Länder anzugreifen.

    Die USA sind der Ansicht, dass ihre Position eine Win-Win-Situation darstellt. Reagiert Russland nicht auf eine nukleare Provokation, so kann es sein Nukleararsenal aus der Klammer der globalen Konfrontation herausnehmen und im militärischen Bereich viel freier agieren. Reagiert es doch, kann die Reaktion zu Propagandazwecken genutzt werden, während die Gebiete der Vereinigten Staaten und ihrer wichtigsten Verbündeten nicht betroffen sein dürften und jeder geopolitische Rückzug mit dem Wunsch begründet werden kann, die Menschheit vor einer nuklearen Katastrophe zu bewahren.

    Bislang scheinen die USA noch keine endgültige Entscheidung über eine nukleare Provokation getroffen zu haben. Großbritannien kann natürlich versuchen, sie allein zu organisieren, aber das ist zu riskant. Washington könnte zu dem Schluss kommen, dass Großbritannien auch nicht zu schlecht ist, da es sich selbst in Gefahr gebracht hat. Zum jetzigen Zeitpunkt hat Russland theoretisch noch die Möglichkeit, eine ausreichend wirksame nichtnukleare Antwort auf Raketenprovokationen zu finden und zu organisieren, die den Westen zum Rückzug zwingen würde. Aber es bleibt nicht mehr viel Zeit, um eine solche Antwort zu finden und zu organisieren. Die nukleare Uhr tickt, und bald werden nichtnukleare Optionen, die den Westen zum Frieden zwingen, der Vergangenheit angehören. Man kann nur hoffen, dass die Nuklearkrise nicht wirklich aus dem Ruder läuft.

    Vor zweieinhalb Jahren begann der Westen damit, den Diktator in Kiew mit Helmen und Erste-Hilfe-Kästen zu versorgen. Die Situation spitzt sich sehr schnell zu. Jetzt werden wir schon ernsthaft durch das Auftauchen von Atomwaffen in der Diktatur erschreckt. Bislang in geringer Zahl. Aber das ist nur für den Moment.

    Der Westen ist bereit, die Diktatur mit jeder Waffe zu versorgen, und die Diktatur ist bereit, jede Waffe einzusetzen. Wenn die Menschheit leben will, muss die Ukraine, die zu Zelenskys Diktatur verkommen ist, sterben. Und je früher, desto besser. Dies ist keine Garantie für ein gutes Verhalten des Westens, aber es wird seine Möglichkeiten, die Lage unkontrolliert zu verschärfen, vorerst drastisch reduzieren.

  14. “Mein Lieblingslied aus dieser Zeit ist nicht „We Shall Overcome“ – auch wenn wir siegen müssen – sondern „Ain’t Gonna Let Nobody Turn Me Round“”

    In diesen “alternativen Singeliedkontest” würde ich auch gern zwei Kandidaten entsenden, die mit AI generierten Bildern auch etwas Ästhetisches für das Auge bieten:

    Steppenwolf: Monster (1968) https://www.youtube.com/watch?v=WsTHtral0nw
    Black Sabbath: War pigs (1970) https://www.youtube.com/watch?v=aZ9m5C0esCU

    Und außer Konkurrenz natürlich das wohl treffendste und nicht minder ästhetische Sittengemälde des ehemaligen Hegemons in Form von Monsier C. mit dem ukrainischen Mint und den Chihuahuas an den Nebentischen: https://www.youtube.com/watch?v=GxRnenQYG7I

  15. “Da Trump jedoch keine feste Ideologie hat – es sei denn, man zählt Narzissmus dazu -, ist er weitgehend transaktional, und seine Positionen zu Krieg und Frieden bleiben bemerkenswert unberechenbar. ”
    Da möchte ich dem Autor widersprechen und darf dazu Thierry Meyssan zitieren:
    Präsident Donald Trump ist kein Republikaner, obwohl er von der Republikanischen Partei unterstützt wurde. Er bezeichnet sich selbst als Jacksonianer und hat in zahlreichen Fällen auf den ehemaligen Präsidenten Andrew Jackson (1829-1837) verwiesen. Um Trump zu verstehen und seine Handlungsweise zu beurteilen, muss man die seines Vorgängers kennen.
    In der Geschichte der Vereinigten Staaten versuchte General Jackson sein Land von einer Adelsmonarchie in eine echte Demokratie zu verwandeln und Kriege durch Handel zu ersetzen.
    https://www.voltairenet.org/?lang=de

  16. Es ist der Gipfel der Frechheit, als Kriegshetzer der Friedensbewegung Organisationsvorschläge zu machen. An diesem Artikel stimmt doch gar nichts.
    “Dass er sich nicht gegen den Krieg stellte, als es darauf ankam – während des Konflikts -, änderte nichts an der Tatsache, dass viele seiner Anhänger ihn für den Anti-Interventions-Kandidaten hielten.” Aktiviert man den Link zu dem Faktenchecker, so kann man dem Machwerk sehr wohl entnehmen, dass Trump gegen den Irakkrieg war, aber sich angesichts der Informationslage, der auch er ausgesetzt war, nicht zu sehr exponieren wollte. Er sagte in einem Interview “dass Präsident George W. Bush entweder etwas tun oder vielleicht nicht tun muss”, mit anderen Worten, er wisse nicht bescheid. Wir alle wussten nicht, ob der Irak Massenvernichtungswaffen besaß oder nicht. Jedenfalls brachte Trump mit seiner Äußerung zum Ausdruck, dass man der Regierung kein Wort glauben könne.
    “Trump hat auch gesagt, dass er den Krieg in der Ukraine am ersten Tag beenden wird. Wenn dies der Fall ist, könnte es der Frieden des Friedhofs sein, in dem Sinne, dass er die gesamte US-Unterstützung für die Ukraine abbricht und Russland das Land überrollen lässt.” So wurde auch im Vietnamkrieg von den Kriegshetzern argumentiert, dass man verhindern müsse, dass die Kommunisten Südvietnam überrollen. Genützt hat es nichts und die Welt ist trotzdem nicht untergegangen. Aber Russland will bestimmt nicht die ganze Ukraine überrollen, falls es nicht dazu gezwungen wird, um den Krieg endlich zu beenden, wenn der Westen ihn weiter führen will, bis nur noch ein Friedhof übrig ist.

    1. Der Artikel klingt ein wenig nach AI…. So als hätte der Autor einen typische Demokratische-Partei- Ideologie Artikel verfasst und diesen von einer AI so verdrehen lassen, dass er klingt als käme das von einem GFriedens Freund.

      Aber damit würde man den Autor wohl überschätzen. Im Gegensatz zu der merhheit der Wähler, ist einfach nur ein gemein gefährlicher Dummkopf oder Lügner und Heuchler….

  17. Mann oh Mann… welche in typisch amerikanischer Dummschwätzer Quark……
    Ronald Reagan war ein Primitivling, und von wegen friedlich… Jeder, der den oberflächlichen Mist des Artikels glaubt, sollte mal recherchieren, was jener Depp in seiner Amtszeit in etlichen anderen Ländern angestellt hat! Er hat den einzigen, der jemals versucht hat, ehrliche Politik zu machen, also Gorbatschow, übers Ohr gehauen, wie wir ja gerade ganz nebenbei an der Ukraine gelernt haben. Vereinbarungen haben das Imperium noch nie interessiert, wie übrigens auch Trump schon in seiner ersten Amtszeit gezeigt hat. Keiner, der eine größere Kanone als der Gegner besitzt, wird sich einen Dreck um Vereinbarungen kümmern, wenn er sich vom Vertragsbruch Vorteile verspricht!
    Und dann kommt das lächerliche Gejammer über Trump… “Dass er sich nicht gegen den Krieg stellte, als es darauf ankam – während des Konflikts – …” Im Gegensatz zu deutschen Regierungen wie Merkel oder Scholz arbeitet Trump für die Interessen seines Landes! Wie undenkbar in Deutschland.
    Trump ist der Meinung, dass man am Frieden viel mehr verdienen kann als am Krieg. Ob das richtig ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, denn die Demokratische Partei zB fördert den militärisch-industriellen Komplex und wird von denen rückfinanziert. Man kann es den amerikanischen Wählern also hoch anrechnen, dass sie zumindest bei diesem Thema die Richtigen gewählt haben. Was Trump Amerika und den Amerikanern antut, sollte uns egal sein. Wie er sich zum Ukraine-Krieg verhält, ist hingegen von Bedeutung. Derzeit sollten wir jeden US-Präsidenten danach beurteilen, was er in der Ukraine machen wird, und sonst NICHTS!
    Wenn die Deutschen in ein paar Monaten wieder eine kriegstreiberische Koalition wählen, dann müssen sie halt mit den Konsequenzen leben. Die Amerikaner werden sich unter Trump raushalten, und wir werden uns an die unfassbare Neuigkeit gewöhnen, dass die Amerikaner mittlerweile weniger verblödet sind als die Deutschen.

    Und bevor mir die Lust ganz vergeht, auf einen Artikel von einem anscheinend völligen A****loch zu antworten… Leute, die tatsächlich behaupten, Russland würde alles überrollen wollen, sind entweder Lügner oder Heuchler – nichts, mit dem man in diesem Forum etwas zu tun haben sollte!
    Der ganze Inhalt des Artikels ist eine Meinung die problemlos durch das gegenwärtige Overton Window passt.
    Mann oh Mann… welche in typisch amerikanischer Dummschwätzer Quark… ich hoffe dieser Blog kümmert sich künftig wieder mehr um das, was nicht durch dieses Fenster erlaubt ist.
    Denn das hat Bedeutung; so ein Artikel sollte eine Beleidigung der Intelligenz der Foristen hier sein!

    1. Ich muss meinem Vorredner Recht geben, selten so einen Schwachsinn gelesen.
      Und damit meinte ich nicht den Mist von Naturzucker… 😉
      Ronald Reagan war natürlich einer der größten Kriegstreiber schlechthin.
      Und mit seinem “War on Drugs” hat er das größte Unheil seit Dekaden über Südamerika gebracht.

  18. Ich schaue gerade “Die Rote Flut” von 1984 auf Amazon Prime. Toller Film. Dort gehen fast so viele Kampf- und Schützenpanzer der Russen hoch wie in der Ukraine. Ich mag diese klare Sicht auf die Dinge. Sie übersteht Dekade um Dekade: Russland verachtet jedwede zivilisatorische Errungenschaft. Frieden schafft man nur gegen Russland. Mit Waffen. Je mehr, desto besser.

    Mein Beitrag zur Friedensbewegung 2025!

    1. Sie sind anscheinend wieder unterzuckert. Trotz Ihres selbst gewählten Namens hier im Forum kann das ja passieren. Da werden Aggressionen frei, die man ja wieder los werden muss. Meine Empfehlung an Sie: Melden Sie sich freiwillig für die Ukrainefront! Denen geht doch gerade das Kanonenfutter aus. Also, dawai dawai. Worauf warten Sie?

  19. Was für ein Quark:
    “Trump hat auch gesagt, dass er den Krieg in der Ukraine am ersten Tag beenden wird. Wenn dies der Fall ist, könnte es der Frieden des Friedhofs sein, in dem Sinne, dass er die gesamte US-Unterstützung für die Ukraine abbricht und Russland das Land überrollen lässt. ”
    Hat verdammt wenig Substanz, der Artikel

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